46
Quecksilber
Zu Jamies Erleichterung ging die Trauung ohne weitere Schwierigkeiten vonstatten. Die Zeremonie - die auf Französisch abgehalten wurde - fand in Jocastas kleinem Wohnzimmer in der ersten Etage statt, und ihr wohnten nur das Brautpaar, der Priester, er selbst und Claire als Zeugen sowie Brianna und ihr Mann bei. Jemmy war ebenfalls dabei gewesen, doch er zählte kaum, da er den Gottesdienst verschlafen hatte.
Duncan war bleich, aber gefasst gewesen, und seine Tante hatte ihr Gelöbnis mit fester Stimme und ohne jede Spur von Zögern abgelegt. Brianna, die selbst erst vor kurzem geheiratet hatte und daher zur Sentimentalität neigte, hatte mit feuchten Augen zugeschaut und ihrem Mann fest den Arm gedrückt, und Roger Mac hatte zärtlich auf sie hinab geblickt. Obwohl er wusste, was er von dieser Ehe zu halten hatte, hatte das Sakrament auch ihn nicht ungerührt gelassen, und er hatte Claires Finger an seine Lippen geführt und sie kurz mit einem leichten Kuss gestreift, als der dicke, kleine Priester den Segen anstimmte.
Als dann die Formalitäten abgeschlossen und die Heiratsurkunden unterzeichnet waren, waren sie alle die Treppe hinuntergestiegen, um mit den Gästen auf der Terrasse ein reichhaltiges Hochzeitsdinner bei Fackelschein zu sich zu nehmen. Das Licht der hohen Flammen hatte sich über eine reiche Tafel ergossen, die unter dem Reichtum von River Run ächzte.
Jamie nahm sich ein Glas Wein von einem der Tische und lehnte sich mit dem Rücken an die Terrassenbrüstung, während die Anspannung des Tages spürbar von ihm wich. Ein Problem weniger.
Die Sklavin Betty schlief immer noch wie ein niedergeknüppelter Ochse, doch für den Augenblick war sie nicht in Gefahr. Sonst war niemand vergiftet gefunden worden, daher war es also wahrscheinlich, dass sie die Droge selbst genommen hatte. Der alte Ninian und Barlow waren beide fast genauso hinüber wie die Magd und stellten daher weder füreinander noch für sonst jemanden eine Bedrohung dar. Und was auch immer Husband und seine Regulatoren im Schilde führten, sie trieben es in sicherer Entfernung. Jamie fühlte sich angenehm leicht, der Verantwortung enthoben und bereit, sich der Erholung zu widmen.
Er hob sein Glas automatisch zum Salut, als Caswell und Osborn vorbeigingen, die einander die Köpfe in ernstem Diskurs zugewandt hatten. Doch ihm stand der Sinn nicht nach politischer Konversation; er erhob sich, wandte sich ab und bahnte sich seinen Weg durch die Menge am Büffet.
Was er wirklich wollte, war seine Frau. Es war zwar noch früh, doch der Himmel war schon dunkel, und unter den hohen Flammen der Fackeln breitete sich unbekümmerte Feierstimmung im Haus und auf der Terrasse auf. Die Luft war kalt, und als jetzt der gute Wein durch sein Blut pulsierte, besannen sich seine Hände der warmen Haut unter ihrem Rock, vorhin im Eichenhain - weich und üppig wie ein aufgesprungener Pfirsich in seiner Handfläche, sonnengereift und saftig.
Er begehrte sie sehr.
Da. Am Ende der Terrasse, die Wellen ihres Haars, die unter diesem lächerlichen Stückchen Spitze hochgesteckt waren und vom Fackelschein erleuchtet wurden. Seine Finger zuckten; wenn er erst mit ihr allein war, würde er ihr die Haarnadeln herausziehen, eine nach der anderen, und ihr das Haar mit den Händen auf dem Kopf auftürmen, nur um des Vergnügens willen, es dann wieder lose über ihren Rücken fallen zu lassen.
Sie lachte über irgendetwas, das Lloyd Stanhope gesagt hatte, ein Glas in der Hand. Ihr Gesicht war vom Wein leicht errötet, und dieser Anblick erfüllte ihn mit einer angenehmen, nervösen Vorfreude.
Wenn er mit ihr zu Bett ging, konnte ihn von großer Zärtlichkeit bis hin zu völligem Aufruhr alles erwarten, doch sie zu nehmen, wenn sie ein wenig betrunken war, war ihm eine besondere Lust.
Unter dem Einfluss des Alkohols nahm sie weniger Rücksicht auf ihn als gewöhnlich; völlig hemmungslos, hatte sie dann nur noch ihr eigenes Vergnügen im Sinn und kratzte und biss ihn - und flehte ihn an, es genauso zu machen. Er liebte das Gefühl der Macht, die ihm dies verlieh, die prickelnde Wahl, sich sogleich in animalischer Lust mit ihr zu vereinen oder sich - für eine Weile - zu kontrollieren und nach Lust und Laune mit ihr zu verfahren.
Er nippte seinerseits an seinem Wein, kostete das seltene Vergnügen aus, einen anständigen Tropfen zu trinken, und beobachtete sie dabei heimlich. Sie bildete das Zentrum einer Traube von Herren, mit denen sie gerade ein lustvolles Wortgefecht zu führen schien. Ein oder zwei Gläser lösten ihr - wie auch ihm - die Zunge und machten ihren Verstand geschmeidig. Noch ein paar Gläser, und ihr Leuchten würde sich in Glut verwandeln. Es war noch früh, und das eigentliche Fest hatte kaum begonnen.
Er fing einen kurzen Blick von ihr auf und lächelte. Er fasste sein Glas am Kelch an, und seine Finger schmiegten sich um das glatte Glas. Sein Daumen bewegte sich langsam darüber, so als wäre es ihre Brust. Sie sah es und verstand. Sie blinzelte ihn mit kokett gesenkten Wimpern an und wandte sich mit noch röterem Gesicht wieder ihrer Unterhaltung zu.
Mit ihr zu schlafen, wenn sie etwas getrunken hatte, war wunderbar paradox: Während sie ihn einerseits nur noch als Mittel zum Zweck ihrer eigenen Empfindungen wahrnahm, vergaß sie andererseits aber auch jeden Selbstschutz und lag damit vollständig vor ihm bloß. Er konnte sie aufreizen und liebkosen oder sie weich kneten wie Butter, sie zur Ekstase bringen, bis sie keuchend und schlaff unter ihm lag, auf sein Erbarmen angewiesen.
Sie setzte ihren Fächer ausgesprochen wirkungsvoll ein, blickte mit weit geöffneten Augen über seine Kante hinweg und täuschte Schockiertheit über irgendetwas vor, das dieser Sodomit Forbes gesagt hatte. Er fuhr sich nachdenklich mit der Zunge über die empfindliche Kante seiner Unterlippe und schmeckte in der Erinnerung silbern-süßes Blut. Erbarmen? Nein, das würde er nicht haben.
Als er diesen Entschluss gefällt hatte, wandte er seine Gedanken dem praktischeren Problem zu, eine Stelle zu finden, die hinreichend abgeschieden für die Durchführung dieses packenden Plans war, wurde jedoch unterbrochen, als Milford Lyon zu ihm trat, ein Mann, der einen aalglatten und überheblichen Eindruck machte. Er war dem Herrn vorgestellt worden, wusste jedoch nicht viel von ihm.
»Mr. Fraser. Habt Ihr einen Augenblick Zeit, Sir?«
»Stets zu Diensten, Sir.«
Er wandte sich kurz ab, um sein Glas abzustellen, und eine kleine Gewichtsverlagerung reichte aus, um sein Plaid diskret zurechtzurücken. Er war froh, dass er keine enge Satinhose trug wie Wylie, dieser Geck. Er fand diese Hosen unanständig, und furchtbar unbequem dazu. Gott, man lief damit ja Gefahr, in Damengesellschaft allmählich entmannt zu werden, wenn man nicht von Natur aus Eunuch war - und das war Wylie eindeutig nicht, dachte er grimmig, trotz seines Puders und seiner Pflästerchen. Doch ein gegürtetes Plaid konnte eine ganze Reihe von Sünden verbergen - oder zumindest einen Dolch und eine Pistole, ganz zu schweigen von einem zufälligen Ständer.
»Wollen wir ein Stückchen laufen, Mr. Lyon?«, schlug er vor und drehte sich wieder um. Wenn das Anliegen des Mannes so persönlich war, wie sein Verhalten es nahe legte, blieben sie besser nicht hier stehen, wo sie jede Sekunde von anderen Hochzeitsgästen unterbrochen werden konnten.
Sie schlenderten langsam zum Ende der Terrasse, wechselten dabei Allgemeinplätze und tauschten Höflichkeiten mit Passanten aus, bis sie schließlich allein auf dem Vorplatz standen, wo sie kurz zögerten.
»Vielleicht das Paddock?« Ohne Lyons zustimmendes Nicken abzuwarten, wandte sich Jamie in Richtung der Stallungen. Er wollte sowieso noch einen Blick auf die Friesen werfen.
»Ich habe schon viel von Euch gehört, Mr. Fraser«, begann Lyon freundlich, während sie auf den großen Uhrenturm des Stallblockes zuschlenderten.
»Habt Ihr das, Sir? Nun, dann hoffe ich doch, dass das meiste davon nichts Nachteiliges war.« Er hatte auch schon von Lyon gehört; er handelte mit allem, was käuflich oder verkäuflich war - und hatte möglicherweise keine allzu großen Skrupel, was die Herkunft seiner Waren anging. Man sagte, dass er gelegentlich auch mit Dingen handelte, die sich nicht anfassen ließen wie Papier oder Eisen - doch das war nur ein Gerücht.
Lyon lachte und zeigte dabei seine einigermaßen ebenmäßigen, vom Tabak jedoch stark fleckigen Zähne.
»Allerdings nicht, Mr. Fraser. Abgesehen von Euren nachteiligen Familienbanden - die man Euch wohl kaum zum Vorwurf machen kann, wenn die Leute auch voreilige Schlüsse daraus ziehen werden -, habe ich nichts als glühende Komplimente gehört, sowohl, was Euren Charakter als auch Eure Leistungen angeht.«
A Dhia, dachte Jamie, schon mit seinem ersten Satz schmiert er mir Honig ums Maul und erpresst mich. Ob es nur daran lag, dass North Carolina so hinterwäldlerisch und eines kompetenteren Intrigenschmiedes nicht würdig war? Er lächelte höflich unter bescheidenem Gemurmel und wartete ab, was der Idiot wollte.
Nicht sehr viel, zumindest anfangs. Die Stärke der Milizkompanie von Fraser’s Ridge und die Namen der Männer. Das war ja interessant, dachte er. Lyon gehörte also nicht zu den Männern des Gouverneurs, sonst wären ihm derartige Informationen zugänglich gewesen. Wer steckte dahinter, wenn überhaupt? Mit Sicherheit nicht die Regulatoren; der Einzige von ihnen, der einen Shilling entbehren konnte, war Ninian Bell Hamilton, und wenn der alte Ninian etwas hätte wissen wollen, wäre er selbst gekommen und hätte danach gefragt. Dann vielleicht einer der reichen Pflanzer von der Küste? Die meisten Aristokraten interessierten sich nur insofern für die Kolonie, als sie ihren Geldbeutel betraf.
Was den logischen Schluss nach sich zog, dass Lyons Hintermänner durch die möglichen Unruhen in der Kolonie etwas zu gewinnen oder zu verlieren hatten. Wer konnte das sein?
»Chisholm. McGillivray. Lindsay...«, sagte der Mann nachdenklich. »Also sind Eure Männer zum Großteil Highlandschotten. Sind es Söhne früherer Siedler oder vielleicht Soldaten im Ruhestand wie Ihr selbst, Sir?«
»Oh, ich bezweifle, dass ein Soldat jemals wirklich in den Ruhestand tritt, Sir«, sagte Jamie und bückte sich, um einen der Stallhunde an seinen Händen schnüffeln zu lassen. »Wenn ein Mann einmal unter Waffen gewesen ist, vermute ich, dass ihn das für immer prägt. Ich habe sogar schon einmal jemanden sagen hören, dass alte Soldaten niemals sterben; sie vergehen einfach.«
Darüber lachte Lyon maßlos, das sei ja ein großartiger Spruch, ob er von ihm selbst stamme? Ohne die Antwort abzuwarten, fuhr er fort und steuerte jetzt spürbar auf sein Ziel zu.
»Es freut mich, solche Worte zu hören, Mr. Fraser. Seine Majestät hat sich immer schon auf die Standfestigkeit der Highlander und auf ihre kämpferischen Qualitäten verlassen. Habt Ihr oder haben Eure Nachbarn vielleicht im Regiment Eures Vetters gedient? Die Achtundsiebzigsten Frasers haben sich während der letzten Konflikte bei der Ausübung ihrer Pflicht sehr hervorgetan; und die Kunst der Kriegsführung liegt den Frasers doch im Blut, nicht wahr?«
Unverblümter ging es kaum noch. Der jüngere Simon Fraser war zwar nicht sein Vetter, sondern sein Halbonkel, der Sohn seines Großvaters. Als Sühne für den Verrat des alten Mannes und in dem Bestreben, das Vermögen und die Ländereien der Familie zurückzuerlangen, hatte der Junge Simon zwei Regimenter für den Siebenjährigen Krieg gestellt - den Brianna beharrlich als Franzosen- und Indianerkrieg bezeichnete, als hätte Britannien gar nichts damit zu tun gehabt.
Nun fragte Lyon also, ob sich auch Jamie darum bemüht hatte, sich einen Namen als loyaler Soldat der Krone zu machen, indem er sich eine Kommission bei einem der Highlandregimenter verschaffte. Er konnte es kaum glauben, wie ungeschickt der Mann sich anstellte.
»Ah, nein. Ich bedaure, dass ich einen solchen Dienst nicht leisten konnte«, sagte Jamie. »Ich war noch durch einen früheren Feldzug indisponiert, versteht Ihr?« Die Indisposition hatte darin bestanden, dass er nach dem Aufstand mehrere Jahre lang Gefangener der Krone gewesen war, auch wenn er dies nicht erwähnte. Wenn Lyon es nicht schon wusste, hatte es auch keinen Sinn, es ihm zu erzählen.
Sie hatten das Paddock erreicht und lehnten sich bequem an den Holzzaun. Die Pferde waren noch nicht für die Nacht in den Stall gebracht worden; die großen, schwarzen Geschöpfe bewegten sich wie Schatten, und ihr Fell glänzte im gedämpften Licht der Fackeln.
»Was für seltsame Pferde, nicht wahr?« Er unterbrach Lyons Vortrag über die bösen Folgen des Parteigeistes und beobachtete die Pferde fasziniert.
Es waren nicht nur die enorm langen, seidigen Mähnen, die sich wie Wasser wellten, wenn die Tiere die Köpfe schütteln, und auch nicht das kohlrabenschwarze Fell und die geschwungenen Schwanenhälse, die viel dicker und muskulöser waren als bei Jocastas Vollblütern. Auch ihre Rümpfe waren dick mit breitem Bug, Widerrist und Brustkorb, so dass jedes einzelne Pferd nahezu klobig erschien - und doch bewegten sie sich nicht minder elegant als andere Pferde, geschickt und leichtfüßig, und sie strahlten eine solche Verspieltheit und Intelligenz aus, dass er am liebsten über den Zaun geklettert wäre, um mit ihnen Bekanntschaft zu schließen.
»Ja, sie sind eine sehr alte Rasse«, sagte Lyon und stellte seine Neugier für einen Moment hintenan, um den Pferden zuzusehen. »Ich habe sie schon einmal gesehen - in Holland.«
»Holland? Seid Ihr dort schon oft gewesen?«
»Nicht sehr. Doch ich war vor ein paar Jahren einmal dort und bin durch Zufall einem Verwandten von Euch begegnet. Einem Weinhändler namens Jared Fräser?«
Jamie spürte einen Ruck der Überraschung, gefolgt von einem warmen Gefühl der Freude bei der Erwähnung seines Onkels.
»Wirklich? Aye, Jared ist ein Vetter meines Vaters. Ich hoffe, es ging ihm gut.«
»Ausgezeichnet sogar.« Lyon rückte ein winziges Stück näher und machte es sich am Zaun bequem, und Jamie begriff, dass der Mann jetzt zur Sache kommen würde, was auch immer das sein mochte. Er trank sein Glas leer, stellte es beiseite und war zum Zuhören bereit.
»Ich habe den Eindruck, dass ein gewisses... Talent in Punkto Alkohol bei Euch in der Familie liegt, Mr. Fraser.«
Er lachte, obwohl ihm nicht besonders danach zumute war.
»Eine Vorliebe vielleicht. Was das Talent betrifft, so kann ich dazu nichts sagen.«
»Nein? Ah, nun ja. Ihr seid bestimmt nur zu bescheiden, Mr. Fraser. Die Qualität Eures Whiskys ist weithin bekannt.«
»Ihr schmeichelt mir, Sir.« Er wusste, was jetzt kommen würde, und richtete sich darauf ein, sich den Anschein zu geben, als höre er aufmerksam zu. Es war nicht das erste Mal, dass ihm jemand eine Partnerschaft vorschlug; er sollte den Whisky liefern, die andere Seite seinen Vertrieb übernehmen - nach Cross Creek, Wilmington, sogar bis nach Charleston. Lyon, so schien es, hatte noch hochtrabendere Pläne.
Der am weitesten gereifte Whisky würde entlang der Küste nach Boston und Philadelphia verschifft werden, schlug er vor. Den Rohwhisky dagegen könne man jenseits der Vertragsgrenze an die Dörfer der Cherokee liefern und gegen Häute und Pelze eintauschen. Er hatte Partner, die dafür sorgen würden...
Jamie hörte ihm mit wachsender Abneigung zu, dann schnitt er Lyon abrupt das Wort ab.
»Aye. Ich danke Euch für Euer Interesse, Sir, aber ich fürchte, für das, was Ihr da vorschlagt, reicht meine Produktion nicht einmal annähernd aus. Ich stelle den Whisky nur für den Bedarf meiner Familie her - und dann und wann darüber hinaus ein paar Fässer, die ich vor Ort als Tauschware benutze. Nicht mehr.«
Lyon grunzte liebenswürdig.
»Ihr könntet Eure Produktion doch sicher steigern, Mr. Fraser, denn das nötige Wissen und die Erfahrung habt Ihr ja. Falls es an den Rohstoffen scheitert... das lässt sich sicher arrangieren... Ich kann mich mit den Herren unterhalten, die unsere Partner bei diesem Unternehmen wären, und -«
»Nein, Sir. Das kommt leider nicht in Frage. Wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigt...?« Er verbeugte sich abrupt, machte auf dem Absatz kehrt und ließ Lyon im Dunklen stehen, während er selbst wieder auf die Terrasse zuhielt.
Er musste sich unbedingt bei Farquard Campbell nach Lyon erkundigen. Man musste den Mann im Auge behalten. Nicht, dass Jamie ernsthafte Einwände gegen die Schmuggelei gehabt hätte. Allerdings hatte er sehr wohl Einwände dagegen, sich dabei erwischen zu lassen, und er konnte sich kaum etwas Gefährlicheres vorstellen als das, was Lyon vorgeschlagen hatte, im großen Stil zu betreiben und dabei einerseits selbst bis über beide Ohren involviert zu sein, andererseits aber keinerlei Kontrolle über die gefährlicheren Teile des Prozesses zu haben.
Aye, der Gedanke an das Geld hatte seinen Reiz - doch dieser war nicht groß genug, um ihn den Risiken gegenüber blind zu machen. Wenn er einen solchen Handel anfing, würde er es allein tun, vielleicht mit Fergus’ oder Roger Macs Hilfe - vielleicht auch mit dem alten Arch Bug und Joseph Wemyss -, doch mit niemandem sonst. Es war viel sicherer, so etwas im kleinen Stil privat zu betreiben... doch da Lyon es nun einmal vorgeschlagen hatte, war es vielleicht weiteres Nachdenken wert. Fergus war kein Farmer, das stand fest; es musste eine Beschäftigung für ihn gefunden werden - und der Franzose war noch aus ihrer gemeinsamen Zeit in Edinburgh gut mit dem riskanten Gewerbe, wie man es nannte, vertraut.
Er schlenderte zur Terrasse zurück und überlegte dabei weiter, doch dann löschte der Anblick seiner Frau jeden Gedanken an Whisky aus.
Claire hatte Stanhope und seine Begleiter stehen gelassen und stand jetzt am Buffet. Sie betrachtete die aufgetischten Delikatessen mit einem leichten Runzeln ihrer klaren Stirn, als erfüllte sie ein solcher Überfluss mit Verwirrung.
Er sah, wie Gerald Forbes’ Blick voller Spekulation auf ihr ruhte, und er setzte sich automatisch in Bewegung und schob sich gezielt zwischen seine Frau und den Anwalt. Er spürte, wie der Blick des Mannes auf seinen Rücken prallte, und lächelte grimmig vor sich hin. Sie gehört mir, du alte Krähe, dachte er bei sich.
»Kannst du dich nicht entscheiden, wo du anfangen sollst, Sassenach?« Er nahm ihr das leere Weinglas aus der Hand und nutzte die Bewegung, um gleichzeitig dicht an sie heranzutreten und sich an ihren Rücken zu pressen, so dass er ihre Wärme durch sein Leinenhemd spürte.
Sie lachte und lehnte sich an ihn, auf seinen Arm gestützt. Sie roch schwach nach Reispuder und warmer Haut, und Hagebuttenduft hing in ihrem Haar.
»Ich habe eigentlich gar keinen großen Hunger. Ich habe nur die Gelees und Marmeladen gezählt. Es sind siebenunddreißig verschiedene Sorten - falls ich mich nicht verzählt habe.«
Er warf einen flüchtigen Blick auf den Tisch, auf dem in der Tat eine erstaunliche Ansammlung von Silberschälchen, Porzellanschüsseln und Holzbrettchen stand und der unter einer Menge von Speisen ächzte, von der ein Dorf in den Highlands einen Monat lang satt geworden wäre. Doch er hatte ebenfalls keinen Hunger. Zumindest nicht auf Pudding und Häppchen.
»Nun, dafür wird Ulysses gesorgt haben; er kann doch die Gastfreundschaft meiner Tante nicht in ein schlechtes Licht rücken.«
»Diese Gefahr besteht bestimmt nicht«, versicherte sie ihm. »Hast du das Barbecue da draußen gesehen? Da braten nicht weniger als drei ganze Ochsen am Spieß, und mindestens ein Dutzend Schweine. Ich habe gar nicht erst versucht, die Hühner und Enten, Wachteln, Tauben und Truthähne zu zählen. Glaubst du, es ist wirklich nur Gastfreundschaft, oder möchte deine Tante demonstrieren, was für gute Arbeit Duncan geleistet hat - indem sie damit angibt, wie viel Profit River Run unter seiner Leitung abwirft, meine ich?«
»Das kann schon sein«, sagte er, obwohl er es persönlich für unwahrscheinlich hielt, dass Jocastas Beweggründe so rücksichtsvoller und großzügiger Natur waren. Er ging eher davon aus, dass der Pomp der gegenwärtigen Feier ihrem Wunsch entsprang, Farquard Campbell eins auszuwischen und das Fest in den Schatten zu stellen, das er im Dezember zur Feier seiner jüngsten Eheschließung in Greenoaks gegeben hatte.
Und wo gerade von Ehen die Rede war...
»Hier, Sassenach.« Er stellte ihr leeres Glas auf ein Tablett, das gerade von einem Sklaven vorbeigetragen wurde, und ergriff dafür ein volles, das er ihr in die Hand drückte.
»Oh, ich habe schon -«, begann sie, doch er unterbrach sie, indem er sich ebenfalls ein Glas vom Tablett nahm und ihr damit zuprostete. Ihre Wangen erröteten noch mehr, und ihre Bernsteinaugen leuchteten.
»Auf die Schönheit«, sagte er leise und lächelte.
 
Mir war angenehm fließend zumute, so als seien mein Inneres und meine Gliedmaßen mit Quecksilber gefüllt. Das kam nicht nur vom Wein, obwohl er wirklich sehr gut war. Eher vom Nachlassen der Anspannung nach all den Sorgen und Konflikten des Tages.
Es war eine stille, zärtliche Hochzeitszeremonie gewesen, und die abendlichen Feierlichkeiten würden sicherlich extrem laut werden - ich hatte mitbekommen, wie einige der jüngeren Männer für den späteren Abend ein paar vulgäre Ausgelassenheiten planten -, doch ich brauchte mir darum keine Gedanken zu machen. Ich persönlich hatte vorgehabt, das wunderbare Abendessen zu genießen, das am Buffet aufgetischt worden war, vielleicht noch ein oder zwei Gläser des exzellenten Weins... und dann wollte ich Jamie suchen und mit ihm das romantische Potential der steinernen Bank unter den Weiden erkunden.
Jamie war etwas verfrüht in meinem Abendprogramm erschienen, da ich noch nichts gegessen hatte, doch ich hatte nichts dagegen, meine Prioritäten umzustellen. Es würde schließlich Reste in Hülle und Fülle geben.
Er schimmerte im Fackelschein, und sein Haar, seine Augenbrauen und seine Haut glänzten wie Kupfer. Der Abendwind hatte sich erhoben. Er ließ die Tischtücher knattern und zog die Flammen der Fackeln zu feurigen Zungen lang, und er rupfte Jamie ein paar Haarsträhnen aus seinem Zopf und wehte sie ihm ins Gesicht. Er hob sein Glas und lächelte mir über den Rand hinweg zu.
»Auf die Schönheit«, sagte er leise und trank, ohne den Blick von mir abzuwenden.
Das Quecksilber verrutschte und lief zitternd durch meine Hüften und an den Rückseiten meiner Beine entlang.
»Auf die... äh... Zurückgezogenheit«, erwiderte ich und hob ebenfalls mein Glas. Ich fühlte mich angenehm hemmungslos, und so zog ich mir mit der freien Hand gemächlich die Zierspitze aus dem Haar. Meine Locken fielen mir halb gelöst über den Rücken, und ich hörte, wie hinter mir jemand schockiert den Atem anhielt.
Vor mir verlor Jamies Gesicht plötzlich jeden Ausdruck, und sein Blick fixierte mich wie der eines Falken ein Kaninchen. Ohne den Blick von seinen Augen abzuwenden, trank ich mein Glas in langsamen Zügen leer. Das Innere meines Kopfes war mit dem Duft schwarzer Trauben parfümiert, und die Hitze des Weines wärmte mein Gesicht und meinen Hals, meine Brüste, meine Haut. Jamie machte eine abrupte Bewegung, um mir das Glas aus der Hand zu nehmen, seine Finger kalt und hart auf den meinen.
Und dann ertönte hinter ihm in der von Kerzen erleuchteten Glastür eine Stimme.
»Mr. Fraser.«
Wir fuhren beide zusammen, und das Glas fiel zwischen uns zu Boden und zersprang auf den Steinplatten der Terrasse explodierend in Scherben. Jamie fuhr herum, und seine linke Hand hob sich reflexiv an den Knauf seines Dolches. Dann entspannte sie sich wieder, denn er sah den Umriss der Gestalt, und er trat zurück, den Mund zu einer ironischen Grimasse verzogen.
Philip Wylie trat in den Fackelschein. Sein Gesicht war so stark gerötet, dass man es durch den Puder sehen konnte, und auf seinen Wangenknochen brannten nervöse Flecken.
»Mein Freund Stanhope hat für später eine Runde Whist vorgeschlagen«, sagte er zu Jamie, wobei er mich gezielt ignorierte. »Möchtet Ihr Euch nicht zu uns gesellen, Mr. Fraser?«
Jamie warf ihm einen langen, kühlen Blick zu, und ich sah, wie die einst verletzten Finger seiner rechten Hand ganz leicht zuckten. Sein Puls hämmerte an der Seite seines Halses, doch seine Stimme war ruhig.
»Whist?«
»Ja.« Wylie lächelte ihn dünn an und vermied es immer noch gewissenhaft, mich anzusehen. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass Ihr ein guter Kartenspieler seid, Sir.« Er schürzte die Lippen. »Obwohl wir natürlich um sehr hohe Einsätze spielen. Vielleicht seht Ihr Euch ja nicht in der Lage -«
»Es wird mir ein Vergnügen sein«, sagte Jamie in einem Tonfall, aus dem deutlich hervorging, dass ihm nur eines wirklich ein Vergnügen gewesen wäre, und zwar Philip Wylie das Gebiss zu demolieren.
Besagtes Gebiss glänzte kurz auf.
»Ah. Vorzüglich. Ich... freue mich schon darauf.«
»Stets zu Diensten, Sir.« Jamie verbeugte sich abrupt, dann fuhr er auf dem Absatz herum, ergriff mich am Ellbogen und schritt über die Terrasse davon, meine ergebene Wenigkeit im Schlepptau.
Ich marschierte neben ihm her und hielt schweigend mit ihm Schritt, bis wir außer Hörweite waren. Das Quecksilber war aus meinen unteren Regionen aufwärts geschossen und rollte mir jetzt nervös über den Rücken, so dass ich mich gefährlich instabil fühlte.
»Hast du denn völlig den Verstand verloren?«, erkundigte ich mich höflich. Da ich nur ein kurzes Prusten zur Antwort erhielt, rammte ich meine Absätze in den Boden und zog an seinem Arm, um ihn zum Stehen zu bringen.
»Das war keine rhetorische Frage«, sagte ich um einiges lauter. »Whist? Um hohe Einsätze?«
Jamie war tatsächlich ein exzellenter Kartenspieler. Außerdem kannte er die meisten Möglichkeiten, beim Kartenspiel zu betrügen. Allerdings war es schwierig, wenn nicht gar unmöglich, beim Whist zu betrügen, und Philip Wylie stand ebenfalls in dem Ruf, ein exzellenter Spieler zu sein - genau wie Stanhope. Darüber hinaus war da noch die Tatsache, dass Jamie zufälligerweise keine Einsätze besaß, von hohen Einsätzen ganz zu schweigen.
»Erwartest du etwa von mir, dass ich zulasse, dass dieser Laffe auf meiner Ehre herumtrampelt und mich dann auch noch persönlich beleidigt?« Er fuhr herum, um mir ins Gesicht zu sehen, und funkelte mich an.
»Er hat es doch bestimmt nicht als -«, begann ich, doch dann brach ich ab. Falls Wylie es nicht geradeheraus als Beleidigung gedacht hatte, so war doch offensichtlich, dass es als Herausforderung gemeint war - und für einen Schotten lief das wahrscheinlich auf dasselbe hinaus.
»Aber du brauchst es doch nicht zu tun!«
Ich hätte eine größere Wirkung erzielt, wenn ich mich mit der Ziegelmauer des Gemüsegartens unterhalten hätte.
»Doch«, sagte er steif. »Ich habe meinen Stolz.«
Ich rieb mir entnervt mit der Hand über das Gesicht.
»Ja, und Philip Wylie weiß das offensichtlich! Hast du schon einmal davon gehört, dass Stolz und Hochmut vor dem Fall kommen?«
»Ich habe nicht die geringste Absicht zu fallen«, versicherte er mir. Er spähte zu der Glastür zurück, in der Wylie verschwunden war, dann wieder zu mir. »Kannst du mir deinen Goldring geben?«
Mir klappte vor Schreck der Mund auf.
»Kann ich... meinen Ring?« Meine Finger fuhren unwillkürlich an meine linke Hand und Franks glatten, goldenen Ehering.
Er beobachtete mich gebannt, den Blick unverwandt auf meine Augen gerichtet. Auf der Terrasse waren die Fackeln angezündet worden; das tanzende Licht fiel von der Seite auf ihn, zeigte seine sturen Züge als scharfes Relief und erleuchtete sein Auge in brennendem Blau.
»Ich brauche einen Einsatz«, sagte er leise.
»Verdammte Tat.« Ich wandte mich heftig von ihm ab und starrte über den Rand der Terrasse. Auch auf dem Rasen hatte man Fackeln angezündet, und Perseus’ weißer Marmorhintern schimmerte in der Dunkelheit.
»Ich werde ihn nicht verlieren«, sagte Jamie hinter mir. Seine Hand ruhte auf meiner Schulter, und durch die Spitze meines Schultertuches spürte ich sie wie ein Gewicht. »Oder falls doch - werde ich es wieder gut machen. Ich weiß... wie viel er dir wert ist.«
Ich zog meine Schulter mit einem Ruck unter seiner Hand fort und trat ein paar Schritte zur Seite. Mein Herz hämmerte, und mein Gesicht war heiß und klamm zugleich, als wäre ich im Begriff, in Ohnmacht zu fallen. Der Wein schien zusammen mit dem Quecksilber in meinem Magen zu einem Kloß geronnen zu sein.
Er sagte nichts und berührte mich nicht; er stand nur da und wartete.
»Den goldenen«, sagte ich schließlich tonlos. »Franks Ring. Nicht den silbernen?« Nicht seinen Ring; nicht sein Besitzsymbol.
»Der Goldring ist mehr wert«, sagte er und fügte dann nach ganz kurzem Zögern hinzu: »Mehr Geld.«
»Das weiß ich.« Ich drehte mich zu ihm um. Die Flammen flackerten im Wind und warfen ihr bewegtes Licht auf seine Züge, so dass sie schwer zu lesen waren.
»Ich meine - nimmst du sie nicht besser beide?« Meine Hände waren kalt; der Goldring ließ sich leicht abziehen; der silberne saß fester, aber ich zerrte ihn über meinen Fingerknöchel. Ich nahm seine Hand und ließ ihm die beiden Ringe klirrend in die Handfläche fallen.
Dann drehte ich mich um und ging davon.
Das Flammende Kreuz
gaba_9783641060008_oeb_cover_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_toc_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_fm1_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_ata_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_als_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_ded_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_fm2_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_p01_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c01_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c02_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c03_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c04_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c05_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c06_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c07_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c08_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c09_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c10_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c11_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c12_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c13_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c14_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c15_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c16_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c17_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_p02_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c18_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c19_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c20_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c21_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c22_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c23_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c24_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c25_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_p03_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c26_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c27_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c28_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c29_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c30_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c31_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c32_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_p04_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c33_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c34_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c35_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c36_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c37_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c38_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_p05_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c39_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c40_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c41_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c42_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c43_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c44_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c45_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c46_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c47_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c48_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c49_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c50_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c51_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c52_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c53_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c54_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c55_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_p06_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c56_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c57_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c58_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c59_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c60_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c61_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c62_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c63_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c64_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c65_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c66_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c67_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c68_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c69_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c70_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c71_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c72_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_p07_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c73_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c74_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c75_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c76_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c77_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c78_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c79_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c80_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c81_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c82_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c83_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c84_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c85_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c86_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c87_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c88_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_p08_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c89_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c90_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c91_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c92_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c93_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c94_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c95_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_p09_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c96_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c97_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c98_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c99_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c100_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c101_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c102_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c103_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c104_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c105_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c106_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c107_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c108_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c109_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c110_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_c111_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_ack_r1.html
gaba_9783641060008_oeb_cop_r1.html