3

Sally war zu betrunken, um mit den Polizeibeamten zu sprechen, aber Gordon, der grundsätzlich erst nach Einbruch der Dunkelheit trank, war Herr seiner Sinne und entsprechend wütend darüber, dass sich Angela eigenmächtig an die Polizei gewandt hatte. Sie stand mit den beiden Männern in der Wohnungstür ihrer Eltern und hätte sich am liebsten weit weg gewünscht. Sie hatte gedacht, sie könnte das Verschwinden ihrer kleinen Schwester einfach melden und dann wieder nach Hause gehen, aber man hatte darauf beharrt, mit ihren Eltern sprechen zu müssen. Zwei Beamte, die sich als Constables Burns und Carley vorstellten, hatten sie im Wagen nach Hause gefahren und waren mit hinaufgekommen. Angela sah, dass die Miene ihres Vaters nichts Gutes verhieß. Er war wütend, und sie würde nachher den dicksten Ärger bekommen.

»Ihre Tochter Linda wird seit vergangenem Freitag vermisst, ist das richtig?«, fragte Burns, der Ältere der beiden. »Jedenfalls hat das Ihre Tochter Angela bei uns auf der Wache so angegeben.«

»Vermisst. Vermisst, was heißt das schon?«, knurrte Gordon. »Sie ist bei irgendeinem Kerl. Wie immer.«

»Wie immer? Ihre Tochter ist schon öfter so lange fort gewesen?«

»So lange nicht«, musste Gordon widerwillig zugeben.

»Können wir hineinkommen?«, fragte Carley. »Wir müssen das ja nicht im Treppenhaus besprechen.«

Gordon geleitete sie in die Küche, wo Sally am Tisch saß, eine Schnapsflasche vor sich, und an die Wand starrte.

»Oh … B-besuch«, lallte sie.

»Haben Sie eine Vorstellung, bei welchem Kerl sich Ihre Tochter aufhalten könnte?«, fragte Burns.

Gordon machte eine abfällige Handbewegung. »Ich kann die Kerle nicht alle kennen, mit denen meine Tochter was hat«, sagte er, »wäre völlig unmöglich. Is' heute der, morgen ein anderer. So is' sie. Ein Flittchen. Leider.«

»M-meine Tochter ist k-kein …«, hob Sally an, verlor dann aber den Faden und verstummte wieder.

Burns versuchte es trotzdem. »Sie haben auch keine Idee, wo sich Ihre Tochter aufhalten könnte, Mrs. Biggs?«, fragte er.

Sally legte die Stirn in Falten und bekam einen sehr angestrengten Blick, sagte jedoch nichts. Burns seufzte.

»Miss Angela Biggs erwähnte, dass ihre Schwester in jüngster Zeit offensichtlich finanziell aufwändiger lebte als vorher«, sagte er, »was wohl vor allem an ihrer Kleidung abzulesen war. Sie haben keine Ahnung, woher sie plötzlich Geld bekommen hat?«

»Nee«, sagte Gordon, »keine Ahnung. Bestimmt nicht durch Arbeit. Arbeiten tut die nämlich nicht. Wahrscheinlich lässt sie sich endlich von dem richtigen Typen bumsen, von einem, der Kohle hat. Was anderes kann ich mir nicht denken.«

»Sie hatten mit Ihrer Tochter Streit, bevor sie am Freitag diese Wohnung verließ?«, fragte Burns.

Gordon schoss Angela einen wütenden Blick zu. »Streit kann man das nicht richtig nennen«, versuchte er die Aussage abzumildern.

»Sie müssen sich in der Art geäußert haben, dass sie sich nicht mehr blicken lassen soll, wenn sie sich nicht … anständiger kleidet?«

»Sie hätten die sehen müssen! Wie eine Nutte! So kann ich doch meine Tochter mit sechzehn Jahren nicht rumlaufen lassen! Die sah echt total verboten aus!«

»Trotzdem haben Sie sie nicht daran gehindert, so herumzulaufen, wie Sie es nennen«, sagte Burns. »Im Gegenteil, Sie haben ihr die Tür gewiesen. Könnte es sein, dass Linda es gar nicht mehr wagt, nach Hause zu kommen?«

»Die? Die is' überhaupt nicht einzuschüchtern, das können Sie mir glauben. Die traut sich alles. Wenn die jetzt nich' heimkommt, dann nich' wegen mir.«

»Sondern …?«

»Weiß nicht. Wie ich gesagt hab. Sie is' bei 'm Kerl. Jede Wette!«

»Ich würde Ihnen dennoch raten, eine Vermisstenmeldung abzugeben«, sagte Burns. »Ihre Tochter ist erst sechzehn. In dem Alter sollte sie nicht tagelang unterwegs sein, ohne dass Sie wissen, wo sie sich aufhält.«

»Ich denk, Angela hat schon …«

»Die Erziehungsberechtigten müssen das tun.«

»Okay«, brummte Gordon, »also, was soll ich machen?«

Carley kramte ein Formular und einen Stift hervor, setzte sich unaufgefordert an den Küchentisch der völlig geistesabwesenden Sally gegenüber.

»Wir brauchen Informationen, die Person Ihrer Tochter betreffend. Name, Geburtsdatum, Alter, Größe, Haarfarbe und so weiter. Welche Kleidung trug sie am Tag ihres Verschwindens? Und es wäre auch nützlich, wenn wir ein Foto von ihr haben könnten.«

»Schwachsinn«, murmelte Gordon, aber er zog sich einen weiteren Stuhl heran und ließ sich darauf nieder.

»Also, Linda Biggs«, begann er, »sechzehn Jahre alt, geboren am 8. Dezember 1991, blond gefärbte Haare …«

Angst schnürte Angelas Kehle zu. Ganz plötzlich. Es musste an der Situation liegen. An dem Polizisten, der in der schmuddeligen Küche an dem unordentlichen Tisch saß und Linda auf einen Steckbrief reduzierte. Sie wurde vermisst.

Ihre kleine Schwester wurde vermisst.

Lieber Gott, lass sie einfach nur weggelaufen sein, betete sie im Stillen, sie, die sonst nie betete.

Aber aus irgendeinem Grund glaubte sie nicht an das Weglaufen.

 

4

Jenseits des Fensters wirbelte ein Schneeschauer aus dem tiefhängenden, fast anthrazitgrauen Himmel zur Erde, aber die Flocken blieben nicht liegen, sondern schmolzen, kaum dass sie den Asphalt der Straße berührten. Die Autos, die sich durch den spätnachmittäglichen Londoner Berufsverkehr quälten, hatten ihre Scheibenwischer auf höchste Stufe gestellt, um in dem wilden Gewirbel noch etwas sehen zu können. Das Bild der Stadt war grau und trostlos. Im Innenbereich von London hatte der Frühling seine ersten Boten noch nicht etablieren können.

Rosanna wandte sich vom Fenster ab und betrachtete das Hotelzimmer, in dem sie während der nächsten vierzehn Tage wohnen würde. Nick hatte sich nicht lumpen lassen: Hilton on Park Lane, der eindrucksvolle Wolkenkratzer, direkt am Hyde Park gelegen. Die Zimmer waren großzügig und luxuriös. Ein breites Bett, eine schöne Sitzgruppe, Fernseher, Mini-Bar, ein begehbarer Kleiderschrank in Mahagonitäfelung, ein mit Marmor gefliestes Bad. Sie verfügte zudem über einen großen Schreibtisch, an dem sie auch einen Internetanschluss für ihren Laptop besaß. Einem gründlichen, effizienten Arbeiten in angenehmer Umgebung stand nichts im Wege.

Es klopfte an die Tür, und Cedric kam herein. Er hatte sich für seinen London-Aufenthalt, während dem er vor allem Freunde und Bekannte von früher besuchen wollte, ein Zimmer direkt neben dem seiner Schwester gebucht. Rosanna vermutete, dass dies sein Budget ziemlich überfordern würde, mochte aber nichts sagen. Cedric war erwachsen, er war achtunddreißig Jahre alt. Er konnte es vermutlich nicht leiden, wenn man sich ungefragt in seine Angelegenheiten mischte, auch nicht oder erst recht nicht, wenn es die jüngere Schwester tat.

Cedric trug eine dunkelbraune Lederjacke, die vor Nässe glänzte, und auch seine Haare waren tropfnass. Er schüttelte sich ein wenig, wie ein Hund. »O Gott, was für ein beschissenes Wetter! Ich bin auf dem Weg von der U-Bahn hierher total durchweicht! Hast du mal ein Handtuch für mich?«

»Im Bad«, sagte Rosanna. Ihr Bruder verschwand, dicke nasse Fußspuren auf dem hellgrauen Teppichboden und den weißen Fliesen hinterlassend.

Er hätte ja auch erst mal zu sich hinübergehen können, dachte sie verärgert.

Cedric kam zurück, ein riesiges weißes Badetuch in den Händen, mit dem er sich das nasse Gesicht abtrocknete und dann die Haare rubbelte. Typisch, dachte Rosanna, dass er ihr großes flauschiges Badetuch genommen hatte. Mit einem der kleineren Handtücher begnügte er sich natürlich nicht.

»Wo warst du?«, fragte sie.

»Eine Kommilitonin von früher besuchen. Du kennst sie nicht.« Er ließ das Badetuch auf ihr Bett fallen. Sie betrachtete ihn, mit seinen verstrubbelten Haaren, der lässigen Kleidung. Obwohl er ihr Bruder war, konnte sie die Anziehungskraft nachvollziehen, die er auf Frauen ausübte, es schien ihr kein Wunder, dass er jede bekam, und wenn er nur mit den Fingern schnippte. Unglücklicherweise schnippte er allerdings immer bei den Falschen.

Sie rieb sich kurz mit den Fingern über beide Schläfen.

»Kopfweh?«, fragte Cedric.

»Nein. Es ist nur … ich habe gerade mit Dennis telefoniert. Ihm gesagt, dass ich den Auftrag annehme und erst mal hierbleibe. Es war … ein unerfreuliches Gespräch.« Sie biss sich auf die Lippen. Eigentlich hatte sie Cedrics Abneigung gegen Dennis keine neue Nahrung geben wollen, aber sie war so getroffen von der eben geführten Unterhaltung, dass sie ihren Kummer bei irgendjemandem loswerden musste. Genau genommen konnte man es gar nicht als Unterhaltung bezeichnen, was zwischen ihnen beiden abgelaufen war. Sie hatte geredet, erklärt, argumentiert, sich praktisch ununterbrochen gerechtfertigt, während er eisig und verbissen geschwiegen hatte. Am Ende hatte er nur gesagt: »Du musst wissen, was du tust. Wenn du dich wochenlang von deiner Familie trennen willst – bitte, ich kann es dir nicht verbieten. Die Konsequenzen interessieren dich vermutlich ohnehin nicht.«

»Welche erschütternden Konsequenzen kann es denn geben? Wenn ich zwei Wochen in England bin und …«

»Es ist alles gesagt«, hatte er sie unterbrochen und dann einfach den Hörer aufgelegt.

»Wenn du mich fragst«, sagte Cedric nun, »hat der gute Dennis ein Kontrollproblem. Das ist mir von Anfang an bei ihm aufgefallen. Keine Ahnung, woher das kommt, vielleicht hängt es mit irgendeiner Verlustangst zusammen, aber er scheint nur ruhig atmen zu können, wenn er dich im Griff hat. Dein Aufenthalt in England, dein Kontakt mit deinem früheren Beruf, mit Menschen, die er nicht kennt – ich vermute, das alles ängstigt ihn zutiefst.«

Sie war verblüfft. »Ausgerechnet du hast Verständnis für Dennis?«

»Verständnis eigentlich nicht. Ich habe nur überlegt, woher sein seltsames Verhalten rühren kann. Ich mag ihn nicht, das weißt du. Ich habe nie begriffen, weshalb du …«

»Ich weiß«, sagte sie rasch. Sie wollte das Gespräch unterbrechen, ehe es in die unvermeidliche Spirale geriet: Cedrics vernichtende Analysen von Dennis' Fehlern und Mängeln, an denen Rosanna jedes Mal voller Schrecken viel Wahres erkannte. Und ihre heftigen Verteidigungsreden, bei denen sie stets das bedrückende Gefühl hatte, vor allem sich selbst überzeugen zu müssen.

»Cedric, ich muss jetzt noch ein wichtiges Gespräch führen«, fuhr sie fort und beendete damit abrupt das Thema um ihren komplizierten Ehemann, »ich will Marc Reeve anrufen und um einen Termin bitten, und ich fürchte, auch das wird nicht ganz einfach werden.«

»Er wird nicht begeistert sein, wenn die ganze Geschichte schon wieder aufgewärmt wird«, meinte Cedric. »In seinem Interesse kann es nur sein, wenn sich mehr und mehr der Schleier des Vergessens über all das legt.«

»Sehr poetisch formuliert. Und nun bitte …« Sie machte eine Kopfbewegung zur Tür hin. »Du weißt, im Unterschied zu dir bin ich hier, um zu arbeiten.«

»Schon kapiert«, sagte Cedric.

Sie hatte plötzlich den Eindruck, zu schroff gewesen zu sein. »He, Cedric«, sagte sie leise, »ich bin froh, mal wieder eine Weile mit dir zusammen zu sein. Es ist so lange her …«

»Geht mir auch so.« Er öffnete die Tür. »Willst du heute Abend mit mir unten im Trader Vic's etwas essen?«

»Gern. Bis später.« Sie wartete, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte, dann wandte sie sich wieder dem Telefon zu. Sie verbot sich jeden weiteren Gedanken an Dennis, der jetzt wahrscheinlich schmollend in seinem Büro saß und darauf wartete, dass sie erneut anrief und um gut Wetter bat, und tippte die Nummer von Marc Reeve ein, die ihr Nick gegeben hatte. Halb und halb hoffte sie, der Anwalt werde sich nicht melden, denn sie fürchtete seine Reaktion, die von Wut über Ärger bis hin zu endlosem Lamento reichen konnte, aber Reeve hob nach dem zweiten Läuten schon ab.

»Ja? Reeve?«, sagte er.

Sie räusperte sich. »Äh … ja, Mr. Reeve, guten Tag, hier spricht Rosanna Hamilton …«

»Ja?« Er klang freundlich und geduldig. Wahrscheinlich vermutete er eine potenzielle Mandantin.

»Ich bin Journalistin. Ich arbeite derzeit frei für Cover. Das ist ein Magazin, das …«

»Danke. Ich kenne Cover.« Das kam schon weniger freundlich. »Und was kann ich für Sie tun?« Seiner Stimme war anzuhören, dass er ahnte, was nun folgen würde.

Sie fühlte sich immer unwohler. »Ich schreibe eine Serie. Über Menschen, die spurlos verschwunden sind, deren Schicksal nie geklärt werden konnte. Und …«

»Und dazu zählt auch Elaine Dawson.« Er klang plötzlich resigniert. »Mein Gott, vor ziemlich genau fünf Jahren war ich so idiotisch, einer fremden, in Tränen aufgelösten jungen Frau eine Übernachtung in meiner Wohnung anzubieten, und Sie können kaum ahnen, wie oft und wie heftig ich das bisher bereut habe! Heute nehme ich vorsichtshalber nicht mal mehr Anhalter mit, aber das nützt nun auch nichts mehr.«

»Das kann ich gut verstehen, Mr. Reeve. Ich meine … dass Sie verbittert sind, und …«

»Ich bin nicht verbittert«, unterbrach er sie, »ich habe mir ziemlich viel Mühe gegeben, genau dies nicht zu werden. Aber die Geschichte damals hat mein Leben vollkommen durcheinandergebracht, und, ehrlich gesagt, ich habe wirklich keine Lust, das alles noch einmal aufzukochen und mich schon wieder in den Schlagzeilen der Boulevardpresse vorzufinden.«

»Es geht nicht um Schlagzeilen. Es geht einfach um verschiedene Fälle und darum, was ein solches mysteriöses Verschwinden, dessen Umstände nie aufgeklärt werden, mit den Menschen macht, die in der einen oder anderen Weise davon betroffen sind. Im Fall Dawson ist das natürlich vor allem Elaines Bruder Geoffrey, der, wie Sie vielleicht wissen, schwer behindert ist und …«

Er unterbrach sie erneut. »Danke, Geoffrey Dawson kenne ich zur Genüge. Und ich weiß auch, dass er in dem Wahn lebt, ich hätte seine Schwester damals ermordet. Er hat mich telefonisch terrorisiert, bis ich eine einstweilige Verfügung gegen ihn erwirkt habe, aber das hat auch wenig genützt. Na ja, inzwischen hat er es aufgegeben, mich zu drangsalieren. Was er noch immer an wirren Gedanken hegt, weiß ich nicht.«

Rosanna begriff, dass er genau das war, was er offenbar so sehr zu vermeiden gesucht hatte: verbittert und auf gewisse Weise unversöhnlich.

Sie versuchte es trotzdem noch einmal. »Genau dafür könnten Sie meinen Artikel nutzen, Mr. Reeve. Als eine Plattform für Ihre Sicht der Dinge, für Ihren Standpunkt. Sie können den Verlauf des Abends noch einmal schildern und möglicherweise dabei auch Missverständnisse ausräumen, die nie geklärt wurden. Mir liegt wirklich an einer fairen Berichterstattung, nicht daran, irgendjemandem etwas anzuhängen, was im Bereich nebulöser Vermutungen liegt. Ich kann Ihnen auch anbieten, Ihren Namen nicht zu nennen und stattdessen einen anderen Namen zu benutzen.«

»Es wird genug Leser geben, die sofort wissen, dass ich gemeint bin«, sagte Reeve, »nein, Mrs. Hamilton, tut mir leid. Ich stehe nicht zur Verfügung.«

»Würden Sie mich trotzdem zu einem Gespräch empfangen? Vielleicht kann ich Ihnen dabei noch einmal genau erklären, was ich …«

»Mrs. Hamilton …«

Sie hatte den Eindruck, dass er jeden Moment das Gespräch abbrechen würde.

»Wissen Sie, schlafen Sie doch eine Nacht darüber und überlegen Sie sich alles in Ruhe«, sagte sie hastig, »so weit könnten Sie mir doch entgegenkommen, oder? Mein Anruf jetzt war sicherlich etwas überfallartig. Darf ich Ihnen meine Nummer geben? Dann könnten Sie mich morgen zurückrufen und mir Ihre Entscheidung mitteilen.«

»Ich glaube nicht, dass sich meine Haltung ändern wird«, sagte Reeve, aber er notierte ihre Handynummer. Ohne einen weiteren Kommentar legte er den Hörer auf.

Sie war enttäuscht. Sie konnte und würde die Geschichte auch schreiben, ohne mit Reeve über alles geredet zu haben, aber jenseits ihrer journalistischen Tätigkeit hegte sie persönliches Interesse an dem Fall, und sie brannte darauf, mit dem Mann, der sie zuletzt gesehen und gesprochen hatte, über Elaine zu reden.

Sie beschloss, ein langes, heißes Schaumbad zu nehmen. Die beiden unerfreulichen Telefonate unmittelbar hintereinander hatten sie frustriert. Wenn sie nicht den ganzen Abend über schlechte Laune haben wollte, musste sie nun etwas tun, um ihr seelisches Gleichgewicht wiederzufinden.