Zehntes Kapitel
Alle außer Jeatar erstarrten. Er sauste die Zellen wie ein geölter Blitz entlang. Danello folgte ihm wenige Herzschläge später, den Pynviumstab fest in der Hand.
»Yosel?«
Noch hatte der Wächter den Vorraum nicht verlassen, doch sobald er das tat, würde er die offenen Zellentüren und die Gefangenen davor sehen. Falls er überhaupt so weit hereinkam. Yosel war immer noch bewusstlos und würde ihm nicht antworten. Nur ein Schwachkopf würde da keinen Verdacht schöpfen.
»Was ist?«, rief einer der Gefangenen, den ich nicht kannte. Ich hatte Yosel nicht viel sprechen hören, aber der Mann machte ihn ziemlich gut nach.
»Alles in Ordnung? Du bist schon ziemlich lang dort.« Schlüssel klirrten an der inneren Tür. Jeatar und Danello pressten sich flach gegen die Zellen direkt dahinter.
»Ja, alles bestens.«
Ich wartete, ob der Mann noch mehr sagte, aber er zuckte nur mit den Schultern und schüttelte den Kopf, als sei er nicht sicher, was er noch sagen sollte. Großartig. Alles bestens würde selbst die stinkfaulen Gildewachen nicht täuschen.
Die Tür schwang auf. Jeatar und Danello strafften die Schultern, aber niemand kam.
Dieser Wächter war kein Schwachkopf.
Ich stellte mir vor, wie er dort stand, Schwert und Pynviumstab in den Händen, bereit, jeden niederzumachen, der ihn angriff. Oder bereit, Alarm zu schlagen. War die hölzerne Tür offen? Warteten noch mehr Wachen?
Wir waren noch nicht fähig, alle auszuschalten.
Ich tat ein paar Schritte und stampfte laut, damit es klänge, als sei es jemand viel größer als ich - wie Yosel.
»Wir sind hier fertig«, rief der Gefangene und trat neben mich. Wir klangen nicht wirklich wie zwei Soldaten, aber ich hoffte, es reichte, um den Wächter zu beruhigen.
Es reichte.
Er trat auf den Gang und zuckte verblüfft zusammen. Der Pynviumstab kam schnell, aber erst, nachdem Jeatar sich auf ihn geworfen hatte. Jeatar presste den Wächter gegen die offene Tür, und der Stab flog ihm aus der Hand.
Danello hob den Stab schnell auf und rannte in den Vorraum. Seinen eigenen Pynviumstab hatte er in der anderen Hand. Er blitzte mit keinem von beiden. Demnach war die hölzerne Tür geschlossen. Die anderen Wachen hatten aber mit Sicherheit den Lärm gehört. Würden sie nur nachschauen oder sofort Verstärkung rufen?
Der Wächter auf dem Boden wand sich und warf Jeatar ab. Er rollte seitlich und prallte gegen die Gitterstäbe. Der große Gefangene stürzte sich auf den Wächter und trat ihm gegen den Kopf. Jeatar kam auf die Beine und half ihm, den Wächter in eine Zelle zu tragen, die er verschloss.
Ich ging zu Danello in den Vorraum, und er reichte mir den zweiten Pynviumstab. Jeatar und der Gefangene standen hinter uns.
»Was jetzt?«, fragte Danello. Sein Gesicht glänzte vor Schweiß. »Sie sehen uns, sobald wir die Tür aufmachen.«
»Und blitzen uns mit Sicherheit, ehe wir den Schlüssel im Schloss haben«, sagte der Gefangene.
Ich schaute Danello an, dann Jeatar. »Gib mir die Schlüssel«, sagte ich und streckte die Hand aus.
Jeatar ließ sie auf meine Handfläche fallen, sehr zur Verblüffung des Gefangenen. Er machte den Mund auf, doch in diesem Moment begann eine Glocke zu schrillen.
»Die Alarmglocke«, erklärte er. »Sie rufen Soldaten von der Station nebenan.«
»Danello, sorg dafür, dass sich alle in Bewegung setzen, wenn ich das Zeichen gebe.« Ich trat zur Tür, die Schlüssel klirrten in meiner Hand.
»Standardverstärkung sind vier Mann«, sagte Jeatar, ehe er zu Danello und den anderen ging.
Sechs Wachen, sechs Pynviumstäbe. Ich nahm meinen und hielt ihn hinter dem Rücken unter meinem Hemd. Wahrscheinlich würde ich nur eine einzige Chance bekommen.
Ich schloss die Tür auf und trat hinaus. In der Tat waren dort sechs Wachen. Sie hatten sich aber nicht an der Tür aufgestellt, wie ich erwartet hatte, sondern standen auf der anderen Seite der Theke.
»Du kommst hier nicht raus, Mädchen«, sagte der Unteroffizier. »Leg die Schlüssel hin und geh von der Tür weg.«
Ich steckte den Schlüssel ins Schloss.
»Lass sie fallen oder ich blitze dich!«
Ich drehte den Schlüssel und der Bolzen glitt zurück.
Peng!
Nadelstiche im ganzen Körper, viel stärker als der Blitz, den der Soldat in Geveg eingesetzt hatte. Zum Schein stieß ich einen Schrei aus und brach zusammen, dabei versteckte ich meine Hand unter mir. Meine Finger umklammerten den Pynviumstab.
»Bewacht die Tür. Seid bereit zu blitzen, wenn noch mehr auftauchen.«
Schritte näherten sich, aber sie klangen nur wie die eines Wächters. Ich brauchte mehr, wenn ich hoffen durfte, alle mit meinem Blitz auszuschalten. Ich stöhnte ein wenig und zuckte mit dem Bein, dann mit dem Fuß.
»Vorsicht, sie wacht auf.«
»Jetzt schon?«
»Ist offenbar zäher, als sie aussieht. Drei Männer hat sie schon ausgeschaltet.«
»Oder sie ist nicht allein. Ist da einer drin, der einen Ausbruch wert ist?«
Ich machte die Augen auf. Drei waren fast in Reichweite. Noch ein paar Schritte und ...
Ich sprang auf, zog den Pynviumstab hervor und schwang ihn im Kreis.
Peng!
Die drei Wachen zuckten zusammen und gingen zu Boden, die Gesichter schmerzverzerrt. Zwei andere sprangen mit offenem Mund davon. Der Unteroffizier stürzte sich nach vorn und rammte mir durch die Gitterstäbe das Schwert in die Brust.
Eiskalter Schmerz. Mir wurde schwarz vor Augen. Ich fiel mit ausgestreckter Hand gegen die Gitterstäbe und suchte nach bloßer Haut, fand jedoch keine und sank auf dem Boden zusammen. Der Unteroffizier kam näher, schob die Tür auf, stieß mich mit dem Fuß aus dem Weg über den Boden.
Ich hustete Blut und betete, dass Danello nicht in den Käfig rennen und ebenfalls verletzt würde. Noch intensiver betete ich, der Unteroffizier möge näher kommen.
»Ist sie tot?«
Der Unteroffizier schüttelte den Kopf. »Noch nicht.«
»Wie hat sie das geschafft? Ist sie eine dieser Scheißköpfe?«
»Das würde eine Menge erklären.«
Scheißköpfe. Ich hatte ungewöhnliche Schmerzlöser schon als Schlimmeres bezeichnet gehört, doch selten mit so viel Angst in der Stimme.
Der Unteroffizier ging in die Hocke und legte die Unterarme auf die Knie. Die Ärmel seiner Uniform rutschten nach oben und ließen seine Handgelenke frei.
Nur noch ein Stückchen näher.
Ich zitterte, obwohl das warme Blut eine Pfütze unter mir bildete. Er kam nicht näher. Ich war nicht sicher, ob ich genügend Kraft hatte, mich so schnell zu bewegen, dass ich ihn berühren konnte, aber er ließ mir ohnehin keine Wahl. Also warf ich mich nach vorn, erwischte aber hauptsächlich seinen Ärmel und presste nur einen Finger gegen seine Haut.
Lass es ausreichen!
Ich drückte meine Brustwunde in ihn. Das Atmen fiel mir leichter, als die Schmerzen durch meinen Arm schossen und mich verließen. Er schrie vor Schock und Schmerz, packte sich an die Brust und stürzte nach hinten. Ich sprang auf, als die anderen beiden Wächter einen Schrei ausstießen.
Peng, peng!
Beide Pynviumstäbe blitzten und meine Haut kribbelte. Der Unteroffizier wimmerte und verlor das Bewusstsein.
»Jetzt!« Ich sprang über ihn und griff nach dem Pynviumstab neben einem bewusstlosen Wächter. Hinter mir ertönten Schritte, als die anderen aus den Zellen rannten.
Eine der Wachen rannte zur Tür. Mit einer schnellen Handbewegung löste ich das Pynvium aus, doch offenbar war er außerhalb der Reichweite. Er rang kurz nach Luft und floh hinaus in die Nacht.
»Nya!«, rief Danello.
Ich drehte mich um. Der letzte Wächter rannte mit gezücktem Schwert auf mich los. Danello war bereits unterwegs und sprang durch die Luft. Ich rollte nach links, Danello und der Wächter knallten gegen die Wand zu meiner Rechten. Drei Gefangene, die ich nicht kannte, liefen vorbei und durch die Tür hinaus. Drei Männer aus Geveg stürzten sich auf den letzten Wächter. Innerhalb von Sekunden hatten sie ihn überwältigt.
»Alle raus!«, rief ich und stand auf. »Einer ist entkommen, und ich wette, er rennt direkt in die Wachstation nebenan.«
Wir liefen alle durch die Tür und wandten uns nach links, fort von der Wachstation und eine stille Straße hinunter. Jeatar überholte mich und setzte sich an die Spitze. Er hob den Arm und forderte die Gruppe auf, in eine Seitenstraße abzubiegen.
Schrilles Klingeln. Hinter uns wurde die Nacht hell, als Männer mit Fackeln aus der Station stürmten.
Halima stolperte und fiel. Ihr kläglicher Schrei hallte in der Nacht. Danello hob sie auf und lief mit ihr weiter. Wir bogen um Ecken von Gebäuden, die alle gleich aussahen, rannten über Plazas mit Brunnen, stiegen über niedrige Mauern und drängten uns in eine enge, kleine Gasse.
»Alle hier herein.« Jeatar hielt ein Holztor offen. Ein Zaum umsäumte einen Hof mit Steinbänken und einem kleinen Teich. Ich drängte mit dem Rest hinein und ließ mich auf eine Bank sinken.
»Verfolgen sie uns immer noch?«, fragte Barnikoff keuchend.
»Ich glaube, wir haben sie abgehängt, aber gehen wir auf Nummer sicher.« Jeatar schloss die Tür ab und legte einen Finger vor die Lippen.
Ich hörte die Klingeln nicht mehr, aber ich hatte keine Ahnung, ob sie aufgehört hatten zu schrillen oder ob wir zu weit entfernt waren, um sie zu hören. Ich hörte nur das verängstigte schnelle Atmen der Menschen um mich.
Nach ein paar Minuten öffnete Jeatar die Tür und spähte hinaus.
»Ich glaube, die Luft ist rein«, sagte er leise. »Wir müssen nicht weit gehen, aber wir müssen ganz still sein.«
Danello nahm meine Hand, Halima seine andere. Tränen glänzten auf ihren Wangen, aber sie gab keinen Laut von sich. Acht Jahre alt und schon wusste sie, wie man Baseerisoldaten entging. Tali hatte das immer noch nicht gelernt. Tali.
Einen Moment lang schloss ich die Augen. Sie war irgendwo da draußen und hoffte, ich würde sie herausholen. Es tut mir ja so leid, Tali. Bald würde ich kommen, ganz gleich, was ich tun müsste.
Jeatar führte uns eine Straße hinunter, die von Villen hinter kunstvollen Zäunen gesäumt war, an denen sich Geißblatt emporrankte. In den Fenstern schien sanftes Licht. Die Villen waren größer als die, in der Tali und ich aufgewachsen waren, und gleich mehrere Terrassen der Aristokraten in Geveg würden hier in einen einzigen Garten passen.
Zu meiner großen Überraschung blieb Jeatar vor einem Tor stehen und holte einen Schlüssel aus der Tasche. Lautlos schwang das Tor auf.
»Schnell!«, flüsterte er und bedeutete uns hineinzugehen.
In eine aristokratische Villa hinein? Mit Sicherheit gehörte sie nicht Jeatar, aber welcher reiche Baseeri würde ein Dutzend entlaufener Gefangener in seinem Heim willkommen heißen?
Ich schaute Aylin an, deren verblüffter Ausdruck mir verriet, dass sie dasselbe dachte.
Perfekte Blumenrabatten neben Steinstufen, welche verschlungene Tierplastiken darstellten. Fische, Vögel, Schmetterlinge. Ich zuckte unwillkürlich jedes Mal zusammen, wenn einer vom Weg abkam und eine Pflanze zertrampelte.
Wir vermieden die Front der Villa mit ihrer Teaktür aus Verlatta, in die ähnliche Motive wie bei den Steinstufen geschnitzt waren, und gingen nach rechts. Die Tür, vor der wir stehen blieben, war nicht so elegant. Schlichtes Holz, keine Schnitzereien. Jeatar schloss diese Tür auf und öffnete sie.
»Bleibt in der Küche«, sagte er.
Wir marschierten im Gänsemarsch hinein. Jeatar packte mich am Arm, als ich die Tür erreichte. »Nur ein paar von uns haben vorher mit Neeme gesprochen«, sagte er leise. »Ich habe sie überredet, es erst einmal geheim zu halten, dass du schiften kannst. Aber ich weiß nicht, wie lang sie dichthalten.«
Ich trat beiseite und ließ die anderen vorbeigehen. »Wo sind wir?«
»Wirst du schon sehen.«
»Jeatar ...«
»Noch fünf Minuten. Lass es mich allen erklären.«
»Uns was werden sie tun, wenn sie das über mich herausfinden?«
»Keine Ahnung. Einigen wird es egal sein, anderen nicht.«
»Scheißköpfe sind hier nicht allzu beliebt, was?«
Seine Augen wurden vor Überraschung, dass ich diesen Ausdruck kannte, groß. »Nicht seit der Herzog sie benutzt, um seine Feinde einzufangen. Wir können diesen Leuten hier trauen, aber wenn sie sich weigern, dich bleiben zu lassen, setze ich dich in ein Boot und schicke dich nach Hause.«
Ohne Tali? Keine Chance.
Das bedeutete, ich musste dafür sorgen, dass sie mich nicht hinauswarfen.
Jeatar und ich gingen als letzte hinein. Er verschloss die Tür und schob einen schweren Riegel davor. »Ich muss mit ein paar Leuten sprechen, dann werden wir euch alle hier unterbringen.« Er lächelte, aber ich sah die Sorge in seinem Gesicht. »Entspannt euch hier und nehmt euch alles, was ihr in der Speisekammer findet. Ich bin gleich wieder zurück.«
Mehrere Leute liefen zu den glänzenden Türen, auf die Jeatar gezeigt hatte, und drängelten, um sie als erste zu öffnen. Barnikoff trat vor und stieß einen nach dem anderen beiseite.
»Alle bekommen etwas zu essen«, erklärte er. Dann öffnete er die Türen und händigte Obst und getrocknete Fleischstreifen aus.
Ich sah in der hintersten Ecke drei Krüge und zog die Korken heraus. Fruchtsaft. Aus einem Schrank holte ich richtige Gläser und goss sie voll. Aylin schenkte aus.
»Was glaubst du, was dieses Haus ist?«, fragte sie leise, als sie fertig war.
Ich machte den Mund auf um zu antworten, aber mir blieb das Wort in der Kehle stecken. Ich schlang nur die Arme um sie. »Ich habe gedacht, ich sehe dich nie wieder.«
Auch sie drückte mich. »Ich auch. Wir hatten so furchtbare Angst. Die Soldaten haben gesagt, sie würden uns aufhängen.«
»Das hätte ich nie zugelassen.«
Danello kam herüber, und ich ließ Aylin los. »Tut mir leid, dass ich deine Familie da mit hineingezogen habe«, sagte ich.
Er zog mich an sich und legte den Kopf an meinen. »Das ist nicht deine Schuld. Ich hätte sie nie mit uns kommen lassen sollen, als wir versuchten, dich und Tali zu befreien.«
»Aber hier sind wir doch sicher, oder?«, fragte Aylin. »Jeatar hätte uns nicht hergebracht, wenn wir das nicht wären.«
Widerstrebend löste ich mich aus Danellos Armen. »Ich glaube, es ist sicher.«
»Muss ich mir Sorgen machen?«
»Bis wir aus dieser grauenvollen Stadt heraus sind, müssen wir uns alle Sorgen machen, glaube ich.«
»Das habe ich befürchtet.«
»Wart ihr bei Tali, als sie gefangen wurde?«
Sie nickten. »Als wir versuchten, dich zu befreien, kamen Vyands Männer von überall«, antwortete Danello. »Es war, als hätten sie auf uns gewartet. Mein Vater wird nach Hause kommen und wir sind alle weg.« Seine Stimme brach. »Er weiß dann nicht einmal, was mit uns geschehen ist.«
Ich nahm seine Hand und drückte sie. Wären wir nur fortgegangen, als sein Vater das Haus verlassen hatte. Wir hätten die Dinge, die wir aus dem Stadthaus genommen hatten, tauschen können, statt sie zu verkaufen. Dann wären wir nie auf dem Straßenmarkt gewesen, das Weib, das die Miete kassierte, hätte mich nie gesehen, und wir wären nicht auf diesen blöden Docks gewesen.
Wenn wir Fische wären, würden wir jeden Abend fressen.
»Sind deine Brüder bei Tali?«, fragte ich.
»Ich glaube. Vyand hat uns getrennt, als wir herkamen, aber ich weiß nicht, wohin sie sie gebracht hat.«
Aber Jeatar wusste es. Und wenn es nahezu unmöglich war, Tali herauszuholen, war es wahrscheinlich total unmöglich, alle herauszuholen.
Jeatar kehrte mit einem Mann zurück. »Gut, hier entlang«, sagt dieser und sah nicht sehr glücklich aus.
Wir folgten ihnen aus der Küche in einen Wohnraum mit einem steinernen Kamin an einer Wand. Auf jeder Seite standen Bücherregale vom Boden bis zur Decke. Jeatar ging zu einem und holte ein Buch aus dem Regal. Er griff in die Lücke und etwas klickte. Ein schneller Zug, und das Regal schwang auf. Eine geschwungene Treppe führte dahinter nach unten.
Murmeln wurde in der Gruppe laut, aber ich konnte nicht ausmachen, ob sie verängstigt oder aufgeregt waren.
Jeatar ging voran nach unten, der große Mann blieb mit verschränkten Armen vor einer Brust, die einem Fass glich, oben stehen. Ein Wächter - das war so klar wie Kloßbrühe.
Ich folgte Aylin. Die Luft wurde kühler, je weiter wir nach unten kamen: glattgeschnittene Stufen, ein schlichtes Geländer aus Schmiedeeisen, alle fünf Fuß kurze, dicke Kerzen in Wandnischen.
Dann betrat ich einen sehr viel helleren - und sehr viel größeren - Raum, angefüllt mit Baseeri. Das Mädchen, dem ich geholfen hatte, Neeme, war dort, neben einem Stapel Uniformen. Sie hob zaghaft die Hand und winkte. Jeatar drehte sich um und breitete die Arme aus. »Willkommen im Baseeri-Untergrund.«