Achtunddreißig

USS George Washington

»Wie weit bin ich?«, fragte Tara Janet.

»Tja, Schätzchen, es scheint, als hättest du das erste Trimester bald hinter dir, aber alles sieht großartig aus«, sagte Janet. Sie befleißigte sich ihres positivsten Tonfalls, während sie das Ultraschallbild untersuchte. Auf dem Bildschirm war das Baby ziemlich groß. In Wirklichkeit war es nicht größer als eine Traube.

»Ich werd’s ihm erzählen.«

»Weißt du genau, was du tust? Er hat momentan bestimmt unheimlich viel um die Ohren. Und vor Februar wird er nicht zurückerwartet. Hör mal, schlaf lieber noch eine Nacht darüber. Und wenn du dann noch immer glaubst, du müsstest es ihm sagen, bitte John, die Botschaft morgen zu verkünden. Was hältst du davon?«

»Ich glaube, eine Nacht über etwas schlafen ist immer eine gute Idee. Ich bin einfach aufgeregt. Es ist so, dass … Tja, es ist das Positivste, das mir je passiert ist. Seit … du weißt schon.«

»Ich weiß, Schätzchen. Du brauchst es nicht zu sagen. Ich weiß es auch so. Und ich bin mit dir aufgeregt. Darf ich dich mal was Persönliches fragen?«

»Klar«, sagte Tara. »Ich meine, natürlich.« Sie war fast beleidigt, dass Janet sie so etwas fragte.

»Warum hast du es ihm nicht gesagt, bevor er ging? Da wusstest du es schon. Vielleicht noch nicht offiziell, aber andererseits irgendwie doch. Warum hast du ihm da nichts erzählt?«

»Ich weiß nicht. Es kam mir einfach nicht wie der richtige Moment vor. Nach so vielen Verlusten, nach so vielen Verstorbenen hatte ich das Gefühl, dass wir das Kind verlieren, wenn ich es ihm erzähle. Ich weiß, es ist schrecklich, so etwas zu sagen, aber das Einzige, das wir noch haben, um uns daran festzuhalten, ist das Leben, so wenig es auch da draußen noch gibt. Ich schätze, ich wollte das Pech wohl nicht auch noch anziehen.« Tara runzelte die Stirn, dann fing sie an zu weinen.

»Schon gut. Lass es raus. Du bist schwanger, da ist es erlaubt. Wenn er zurückkommt, bist du im zweiten Trimester. Hier sind ein paar pränatale Vitamine, und das Buch da drüben liest du bis dahin auch noch. Sei enthusiastisch, du wirst Mutter! Ob du’s glaubst oder nicht, du bist die einzige Schwangere an Bord. Zumindest bist du die Einzige, von der ich weiß.«

»Jan, ich kann dir gar nicht genug danken.«

»Brauchst du nicht. Dafür bin ich da. Wir haben eine Menge durchgemacht. Ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst. Ich meine es ernst.«

»Trotzdem danke.«

»Komm jede Woche rein, damit wir den Fortschritt überwachen und sicher sein können, dass alles in Ordnung ist, verstanden?«

»Yeah, hab ich verstanden«, erwiderte Tara und setzte ein Mona-Lisa-Lächeln auf.