Fünfundzwanzigstes Kapitel

 

Ich fuhr nach Edinburgh. Kann man an einem frischen, dunklen Novemberabend mit dem Zug in einer schöneren, faszinierenderen Stadt ankommen als in Edinburgh? Glücklich derjenige, der aus dem geschäftigen, unter-irdischen Inneren von Waverley Station auftaucht und sich im Herzen einer so herrlichen Stadt wiederfindet. Ich war seit Jahren nicht mehr dort gewesen und hatte vergessen, wie berauschend sie sein kann. Jedes Denkmal war mit goldenen Scheinwerfern angestrahlt – die Burg und die Zentrale der Bank of Scotland auf dem Hügel, das Balmoral Hotel und die Statue von Scott darunter –, was ihnen einen gewissen gespenstischen Adel verlieh. Die Stadt summte von den Aktivitäten zum Tagesausklang. Die Busse brummten durch die Princes Street, und Verkäufer und Büroangestellte eilten über die Bürgersteige, um rasch nach Hause zu Haggis und cock-a-leekie, der Hühnersuppe mit Lauch, zu kommen und ein bißchen auf dem Dudelsack zu dudeln, oder was auch immer die Schotten nach Sonnenuntergang tun.

Ich hatte im Caledonian Hotel ein Zimmer bestellt, ein tollkühnes, extravagantes Unterfangen, aber es ist ein grandioser Bau und eine Edinburgher Institution, und ich mußte einfach für zwei Nächte dazugehören. Der Weg dorthin führte mich über die Princes Street, an dem gotischen Weltraumschiff, vulgo Scott-Denkmal, vorbei, und versetzte mich erneut in gehobene Stimmung, als ich mich unter die eilenden Menschenmassen mischte und die Burg auf dem Felsensockel erblickte, der sich scharf von dem blassen Abendhimmel abhob.

Eigenartig, wie sehr man das Gefühl hatte, in einem anderen Land zu sein, viel mehr als in Wales. Die Gebäude waren unenglisch schmal und hoch, das Geld anders, sogar die Luft und das Licht fühlten sich unbeschreiblich nördlich an. Jedes Buchhandlungsfenster war voll von Büchern über Schottland oder von schottischen Autoren. Und natürlich waren die Stimmen anders. Ich lief daher, als hätte ich England weit hinter mir gelassen, und kam prompt an etwas Vertrautem vorbei. Da, schau her, hier gibt’s Marks & Spencer, dachte ich verblüfft, als wäre ich in Reykjavik oder Stavanger und könne nicht damit rechnen, etwas Britisches vorzufinden. Es war richtig nett.

Ich checkte im Caledonian ein, schmiß meine Sachen ins Zimmer und ging sofort wieder hinaus, begierig, mir draußen anzusehen, was immer Edinburgh zu bieten hatte. Ich trottete über einen langen, buckligen Berghang zur Burg, aber die Anlage war schon für die Nacht geschlossen, und ich begnügte mich mit einem gemächlichen Spaziergang über die Royal Mile, auf der nichts los und die auf eine strenge, schottische Art sehr schön war. Ein Blick in die Schaufenster der vielen Touristenläden veranlaßte mich, darüber zu räsonieren, was die Schotten der Welt doch alles geschenkt haben – Kilts, Dudelsäcke, karierte Mützen, Haferkekse in Dosen, leuchtendgelbe Pullover mit großen Rhombenmustern, wehmütig dreinschauende Greyfriars Bobbys in Gips (ich würde auch so dreinschauen, wenn ich vierzehn Jahre am Grabe meines Herrn wachte), Haggis –, und daß es außer den Schotten sowieso niemand will.

Eins möchte ich an dieser Stelle betonen: Ich hege für Schottland und seine klugen, frischwangigen Bewohner die größte Zuneigung und Bewunderung. Wußten Sie, daß Schottland mehr Universitätsstudenten pro Kopf der Bevölkerung hat als alle anderen Nationen Europas? Und überproportional im Verhältnis zu seiner bescheidenen Größe hat es eine ganze Latte von Berühmtheiten hervorgebracht – Stevenson, Watt, Lyell, Lister, Burns, Scott, Conan Doyle, J. M. Barrie, Adam Smith, Alexander Graham Bell, Thomas Telford, Lord Kelvin, John Logie Baird, Charles Rennie Mackintosh und Ian McCaskill, um nur ein paar zu nennen. Neben vielem anderen verdanken wir den Schotten den Whisky, Regenmäntel, Gummistiefel, das Fahrradpedal, das Telefon, Asphalt, Penicillin und das Wissen, wie Cannabis seine Wirkung entfaltet. Wie unerträglich wäre das Leben wohl ohne diese Dinge. Also danke schön, Schottland, und mach dir nichts draus, daß du dich heutzutage nicht einmal mehr für die Fußballweltmeisterschaft qualifizierst.

Am Ende der Royal Mile stieß ich auf den Eingang zum Holyrood Palace und gelangte durch eine Reihe dunkler Seitenstraßen zurück zum Zentrum. Schließlich landete ich in einem ungewöhnlichen Pub auf dem St. Andrew Square, im Tiles. Der Name paßte wie die Faust aufs Auge, denn vom Boden bis zur Decke war jeder Zentimeter mit dicken fetten, schnörkeligen viktoria-nischen Kacheln bedeckt. Es war ein bißchen, als betränke man sich in Prince Alberts Klo – übrigens gar nicht übel. Wie dem auch sei, irgend etwas muß mir gefallen haben, denn ich kippte eine närrische Menge Bier in mich hinein, und als ich damit fertig war, hatten alle Restaurants im Umkreis geschlossen. Ich schlich in mein Hotel zurück, blinzelte der Nachtschicht zu und brachte mich ins Bett.

Als ich am nächsten Morgen erwachte, war ich halb verhungert, munter und über Gebühr klar im Kopf. Ich begab mich in den Speisesaal. Ob ich frühstücken möchte, fragte mich ein Herr im schwarzen Anzug.

»Worauf Sie sich verlassen können!« erwiderte ich bestens gelaunt und versetzte ihm einen freundschaftlichen Rippenstoß. Ich wurde zu einem Tisch geleitet und war so hungrig, daß ich auf einen Blick in die Speisekarte verzichtete und den Mann bat, mir zu bringen, was auch immer Küche und Keller zum Frühstück zu bieten hatten. Dann lehnte ich mich glücklich und zufrieden zurück und betrachtete in aller Muße die Karte. Und entdeckte, daß das warme Frühstück mit 14,50 Pfund verzeichnet war! Ich schnappte mir einen vorbeikommenden Ober.

»Entschuldigen Sie«, sagte ich, »aber hier steht, daß das Frühstück 14,50 Pfund kostet.«

»Das ist richtig, Sir.«

Plötzlich spürte ich, wie ein Kater an meiner Schädeldecke kratzte. »Heißt das«, sagte ich, »daß ich zusätzlich zu der üppigen Summe, die ich für das Zimmer berappe, 14,50 Pfund für ein Spiegelei und einen Haferkeks hinlegen soll?«

Er gab zu, daß das im wesentlichen zutreffe. Da widerrief ich meine Bestellung und bat statt dessen um eine Tasse Kaffee. Also, ehrlich.

Vielleicht lag es daran, daß mein Glück so plötzlich so früh getrübt und ich grantig wurde, oder an dem tröpfelnden Regen, jedenfalls sah Edinburgh bei Tageslicht nicht halb so schön aus wie am Abend zuvor. Nun schleppten sich die Leute mit Schirmen durch die Straßen, und die Autos zischten so durch die Pfützen, daß es gereizt und ungeduldig klang. Die George Street, das Herz der New Town, bot mit ihren Statuen und imposanten Plätzen einen fraglos feinen, wenn auch feuchten Anblick. Doch bei weitem zu viele georgianische Gebäude waren durch moderne Fassaden grob verschandelt worden.

Auf der Suche nach einem Café oder Bistro, in dem ich frühstücken konnte, landete ich schließlich wieder in der Princes Street. Auch sie schien sich über Nacht verändert zu haben. Als gestern hier die Werktätigen hindurchgeeilt waren, hatte sie betörend vital gewirkt, richtig aufregend, aber jetzt im faden Licht des Tages kam sie mir nur lustlos und grau vor. Ich schlurfte daher, doch mit Ausnahme von ein paar wahrhaft trübseligen Billigläden für Strickwaren, wo die Sachen anscheinend mit Fallrückzieher auf die Theken gekickt worden waren oder spontan aus Mülleimern krabbelten, hatte die Princes Street nichts als die üblichen Kettenetablissements zu bieten – Boots, Littlewoods, Virgin Records, British Home Stores, Marks & Spencer, einen Burger King und ein McDonald’s. Was in der Stadtmitte fehlte, war eine ehrwürdige, allseits beliebte Institution wie zum Beispiel ein Kaffeehaus oder ein Tea Room, jedenfalls ein Lokal mit Zeitungen an Holzstangen, Topfpalmen und vielleicht einer kleinen, dicken Lady, die Klavier spielte.

Ungeduldig und verdrossen ging ich schließlich in einen vollen McDonald’s, wartete hundert Jahre in einer langen, unordentlichen Schlange, in der ich noch ungeduldiger und verdrossener wurde, und bestellte dann eine Tasse Kaffee und ein Egg McMuffin.

»Wollen Sie eine Apfeltasche dazu?« fragte der picklige Jüngling, der mich bediente.

»Verzeihung«, sagte ich, »sehe ich aus, als hätte ich einen Hirnschaden?«

»Wie bitte?«

»Korrigieren Sie mich, wenn ich unrecht habe, aber ich habe keine Apfeltasche bestellt, oder?«

»Hm … nein.«

»Na also. Oder sehe ich so aus, als litte ich an einer Geisteskrankheit, die es mir unmöglich macht, eine Apfeltasche zu bestellen, wenn ich eine wollte?«

»Nein, wir soll’n eben nur jeden danach fragen.«

»Dann sind Sie also der Auffassung, in Edinburgh hätten alle einen Dachschaden?«

»Wir soll’n bloß alle fragen.«

»Gut, ich will aber keine Apfeltasche, und deshalb habe ich auch keine bestellt. Wollen Sie sonst noch etwas wissen, das ich nicht will?«

»Wir soll’n bloß alle fragen.«

»Wissen Sie noch, was ich möchte?«

Verwirrt schaute er auf seine Kasse. »Hm, ein Egg McMuffin und eine Tasse Kaffee.«

»Glauben Sie, ich kriege es heute morgen noch, oder sollen wir uns noch ein bißchen unterhalten?«

»Schon gut, ich hole es sofort.«

»Danke schön.«

Also wirklich.

Danach war ich nur ein winziges bißchen weniger verdrossen, und als ich das McDonald’s verließ, regnete es in Strömen. Ich hechtete über die Straße und flüchtete intuitiv in die Royal Scottish Academy, einen noblen pseudohellenistischen Bau, zwischen dessen Säulen Banner hingen, wodurch er ein wenig wie ein verlorener Außenposten des Berliner Reichstags aussah. Ich entrichtete 1,50 Pfund für eine Eintrittskarte, schüttelte mich wie ein Hund trocken und schlurfte hinein. Sie hatten ihre Herbstausstellung oder vielleicht ihre Winter-ausstellung, oder vielleicht war es auch ihre Jahresausstellung. Ich konnte es nicht erkennen, weil ich keine Schilder sah und die Bilder mit Nummern bezeichnet waren. Um herauszufinden, was was war, hätte man zusätzlich 2 Pfund für einen Katalog hinblättern müssen – was mich, ehrlich gesagt, ärgert, wenn ich mich gerade schon von 1,50 Pfund getrennt habe. (Der National Trust pflegt diese Unsitte auch. Er versieht die Pflanzen und Bäume in seinen Parks und Gärten mit Nummern, so daß man einen Katalog kaufen muß, wenn man wissen will, wie sie heißen. Übrigens ein Grund, warum ich mein Vermögen nicht dem National Trust vererbe.) Die Ausstellung erstreckte sich über viele Räume, und die Werke fielen in vier Kategorien. Erstens: Boote an Stränden, zweitens: einsame Katen, drittens: halb-bekleidete Freundinnen, die Toilette machen, und viertens: aus irgendeinem Grunde französische Straßenszenen, stets mit wenigstens einer Ladenfassade, auf der BOULANGERIE oder EPICERIE stand, so daß man den Schauplatz unmöglich mit Fraserburgh oder Arbroath verwechseln konnte.

Viele Bilder – ja, die meisten – waren außergewöhnlich gut, und als ich sah, daß an einigen rote Kreise klebten, merkte ich nicht nur, daß sie zum Verkauf standen, sondern verspürte auch plötzlich das seltsame Verlangen, selbst eines zu erstehen. Also begann ich, Ausflüge zu der Dame am Eingang zu machen und zu fragen: »Entschuldigung, wieviel kostet Nummer 125?« Woraufhin sie nachschaute und eine Zahl nannte, die mehrere hundert Pfund über dem lag, was ich auszugeben bereit war. Dann dackelte ich wieder los, kam nach einem Weilchen zurück und fragte: »Entschuldigen Sie, wieviel kostet Nummer 74?« Einmal sah ich ein Bild, das mir gesonders gut gefiel – ein Gemälde vom Solway Firth von einem Burschen namens Colin Park –, und die Dame schaute nach und sagte, es koste 125 Pfund. Das war ein anständiger Preis, und ich wollte es schon selbst auf die Gefahr hin kaufen, daß ich es bis John O’Groats unterm Arm hätte tragen müssen, da entdeckte sie, daß sie in der falschen Zeile nachgesehen hatte. Das Bild für 125 Pfund war ein kleines Ding von etwa 7,5 x 7,5 Zentimetern, und der Colin Park kostete erheblich mehr. Ich zog also wieder ab. Als meine Beine allmählich müde wurden, versuchte ich es anders herum und fragte sie, was sie für 50 Pfund oder weniger habe. Sie hatte nichts, und ich ging um eine Hoffnung ärmer, aber, was den Katalog betraf, um 2 Pfund reicher meiner Wege.

Dann besuchte ich die Scottish National Gallery, die mir sogar noch besser gefiel, nicht nur, weil sie gratis war. Sie versteckt sich hinter der Royal Scottish Academy und macht von außen nicht viel her. Aber innen ist sie in einem imperialen, neunzehnten Jahrhundert-Stil gehalten und sehr edel – mit roten Frieswänden, überdimensionalen Bildern in pompösen Rahmen, hier und dort Statuen von nackten Nymphen und vergoldeten Möbeln, die einen an Königin Victorias Boudoir erinnern. Die Gemälde waren nicht nur hervorragend, sondern hatten auch Schilder, die über den historischen Hintergrund informierten und darüber, was die dargestellten Leute machten, was ich für höchst empfehlenswert halte. Es sollte überall obligatorisch sein.

Dankbar las ich die lehrreichen Bemerkungen und freute mich, zum Beispiel zu erfahren, daß Rembrandt auf seinem Selbstporträt deshalb so mißmutig aussieht, weil er gerade für bankrott erklärt wurde. Doch in einem der Räume fiel mir ein Mann in Begleitung eines etwa dreizehnjährigen Jungen auf, der keine Schilder brauchte.

Die beiden entstammten dem, was die Queen Mother wahrscheinlich als niedere Stände bezeichnet. Alles an ihnen verriet Armut und materiellen Mangel – schlechtes Essen, schlechter Lohn, schlechte Zähne, schlechte Aussichten, sogar schlecht gewaschene Wäsche –, aber der Mann beschrieb die Bilder mit wahrhaft herzerwärmender Liebe und Vertrautheit, und der Juhge lauschte jedem seiner Worte mit gespannter Aufmerk-samkeit. »Siehst du, das hier ist ein später Goya«, sagte der Mann leise. »Schau dir bloß an, wie beherrscht der Pinselstrich ist – im Vergleich zu seinen vorherigen Arbeiten ein kompletter Stilwechsel. Weißt du noch, wie ich dir mal erzählt habe, daß Goya bis fünfzig kein einziges großes Bild gemalt hat? Aber das Bild hier ist großartig.« Verstehen Sie, er gab nicht an; er teilte!

Das hat mich in Großbritannien oft beeindruckt und mir Rätsel aufgegeben – wie gebildet Leute von unter-privilegierter Herkunft oft sind. Wie Leute, von denen ich es nie gedacht hätte, mir einen Pflanzennamen in Latein sagen oder sich als Experten in der Politik des alten Thrakien entpuppen. In diesem Land wird das große Finale einer Sendung wie Mastermind immerhin nicht selten von Taxifahrern oder Lokomotivführern gewonnen. Ich kann mich nie entscheiden, ob ich das zutiefst beeindruckend finde oder einfach nur schrecklich – ob das ein Land ist, in dem sogar Lokomotivführer etwas über Tintoretto und Leibniz wissen, oder ein Land, in dem Leute, die etwas über Tintoretto und Leibniz wissen, als Lokomotivführer enden. Ich weiß nur, es kommt hier häufiger vor als anderswo.

Nach der Nationalgalerie kletterte ich den steilen Abhang zu der Burganlage hoch, die mir seltsam, beinahe gespenstisch vertraut vorkam. Ich war nie dort gewesen, wußte also absolut nicht, warum. Aber dann fiel mir ein, daß eine der Episoden von This Is Cinerama in Bradford ein Zapfenstreich auf der Burg von Edinburgh gewesen war. Die Burganlagen sahen genauso aus wie in dem Film, nur war jetzt das Wetter anders, und Gott sei Dank paradierten keine Gordon Highlanders einher. Eins hatte sich seit 1951 allerdings auch mächtig verändert – der Blick von der Terrasse auf die Princes Street.

1951 war die Princes Street immer noch eine der eindrucksvollsten Straßen der Welt, eine elegante Hauptverkehrsader, an der nördlichen Seite von imposanten viktorianischen und edwardianischen Bauten gesäumt, die von Größe und Selbstbewußtsein und einem Weltreich zeugten – der North British Mercantile Insurance Company, dem prächtigen, klassizistischen Gebäude des New Club, dem alten Waverley Hotel. Und dann wurden sie aus unerfindlichen Gründen eines nach dem anderen abgerissen und großteils von grauen Betonbunkern ersetzt. Am östlichen Ende der Straße wurde der gesamte St. James’ Square, eine Grünfläche, die von Unmengen Mietshäusern aus dem achtzehnten Jahrhundert umgeben war, plattgemacht, um einem der klotzigsten, häßlichsten Laden-Hotel-Komplexe, der je dem Reißbrett eines Architekten entsprungen ist, zu weichen. Nun sind von der einstmals stolzen Pracht der Princes Street nur noch einzelne Exemplare wie das Balmoral Hotel und das Scott-Denkmal und ein Teil der Fassade von Jenners Department Store übrig.

Als ich wieder zu Hause war, fand ich in meinem AA Book of British Towns die Illustration eines Malers, die das Herz Edinburghs aus der Vogelperspektive zeigt. Da war die Princes Street von einem Ende zum anderen nur von feinen, alten Häusern gesäumt. Und genauso war der Künstler mit den Abbildungen anderer britischer Städte verfahren – Norwich und Oxford und Canterbury und Stratford. Also, das gehört sich doch einfach nicht! Man kann doch keine feinen, alten Bauten abreißen und dann so tun, als seien sie noch da. Aber das ist typisch für Großbritannien in den letzten dreißig Jahren, und nicht nur für Gebäude.

In reichlich mieser Stimmung begab ich mich auf die Suche nach was Vernünftigem zu essen.