Anmerkungen der Autorin

 

Das ehemalige Ostindien umfasst die größte Inselgruppe der Welt. Mehr als 13000 Inseln verteilen sich auf über zwei Millionen Quadratkilometern tropischer Meere. Im frühen 19. Jahrhundert gab es dort die verschiedensten Gesellschaften, von antiken Hochkulturen bis hin zu steinzeitlichen Stämmen. Im heutigen Indonesien werden immer noch fast siebenhundert Sprachen gesprochen. Während der Islam die vorherrschende Religion auf den Inseln ist und Bali seine hinduistische Tradition beibehalten hat, gibt es auch vereinzelte Gebiete christlichen Glaubens, und fast überall kann man noch animistische Bräuche beobachten.

Aufgrund dieser reichen Vielfalt habe ich mir erlaubt, eine Insel namens Maduri zu erfinden (nicht zu verwechseln mit der tatsächlich existierenden Insel Madura, die in der Nähe von Java liegt). Das Löwenspiel habe ich mir ausgedacht. Auf Bali gibt es einen Tanz namens Sanghyang Jaran, bei dem Jungen in Trance um und durch ein Feuer tanzen. Ein Initiationsritus, bei dem man durch Feuer gehen muss, ist eine reine Erfindung meinerseits.

Der Komodowaran ist das größte Reptil der Erde. Es gibt ihn tatsächlich, und er kann auch sehr gefährlich sein. Da die Tiere aber meistens stundenlang bewegungslos dasitzen können, habe ich mir für Kampfzwecke eine besondere Drachenart ausgedacht.

Die Weinkeller unter den Docks gab es wirklich, sowie es auch den einzigartigen weißen Schimmel, der von der Decke herunterwuchs, und die Katzen gab, die zur Eindämmung der Rattenpopulationen eingesetzt wurden.

Es wäre untertrieben, das britische Rechtssystem des 19. Jahrhunderts als kompliziert zu bezeichnen. Daher überrascht es auch nicht, dass Peers ihre eigenen Gesetze hatten, die zum Teil von denen der gewöhnlichen Gerichte abwichen. Den Lord Ferrers in diesem Roman hat es wirklich gegeben. Er war höchstwahrscheinlich geisteskrank und wurde 1760 in Tyburn gehenkt, vier Monate nachdem er offenbar grundlos einen seiner Bediensteten umgebracht hatte. In vielen Fällen, von denen ich gelesen habe, kamen die Peers bei Gerichtsverhandlungen im House of Lords mit lächerlich leichten Strafen davon. Deswegen wurde 1935 erlassen, dass vor dem House of Lords keine Gerichtsverhandlungen mehr abgehalten werden dürfen.

Und allen, die sich mit Katzen nicht so gut auskennen, sei gesagt, dass sie den Menschen, die für sie sorgen, tatsächlich tote Nagetiere als Zeichen ihrer Zuneigung vor die Türe legen.