9
Sterling brauchte keine fünf Sekunden, um hinter Beccas Angreifern zu sein. Er packte beide Männer am Hemd und schleuderte sie in einen Stapel Paletten.
»Gott sei Dank, Becca«, sagte er und hielt sie fest, bereit, sie zu umarmen, um sich zu beweisen, dass sie echt war.
»Fass mich nicht an«, zischte sie so unerwartet aggressiv, dass er sie beinahe losgelassen hätte. »Ich weiß, dass du einer von ihnen bist. Ich habe Beweise gesehen. Du verdammtes Arschloch, ich weiß Bescheid.«
»Wovon redest du?«
»Ich habe Fotos gesehen …« Ihre Lippen zitterten. »Von dir und Adam. Tad hat sie mir gezeigt.«
Er hoffte inständig, dass Tad auf dem Fußboden jenes Labors verreckt war. »Caleb und Adam sind nicht einfach nur Zwillinge, sondern …«
»Er hatte Wölfe bei sich! Du hattest Wölfe bei dir. Es war Adam. Du mit Adam.«
Das Klicken einer gespannten Waffe hallte unter den hohen, offenen Decken entlang. Becca atmete stoßartig ein, und Sterling entging nicht, wie schwer ihr das fiel.
»Runter auf den Boden, Mann, oder ich schieße«, befahl der Typ mit dem Irokesenschnitt und zielte mit einer Smith & Wesson auf Sterling.
Sterling hatte große Lust, dem Jungen gar keine Beachtung zu schenken, aber er brauchte das Ice, das der Kerl bei sich hatte – für Becca und zu Studienzwecken.
»Bin gleich wieder da«, sagte er zu Becca, drehte sich um und streckte die Hände nach den Seiten weg. »Was immer dein Problem ist – sieh zu, dass du gut zielst.«
Das schmale Gesicht des Irokesenschnitt-Typs schwoll vor Wut an, er drückte ab. Die Kugel traf Sterling in der Brust und prallte wie ein Gummiball von seinem Körperpanzer ab.
»Hat Spaß gemacht«, sagte Sterling sarkastisch. »Aber wir haben leider keine Zeit, es zu wiederholen.« Wie der Blitz war er bei den Clannern, griff sich die Waffe und richtete sie gegen Irokesenschnitt. »Andererseits, vielleicht sollte ich mal selbst schießen. Prinzip von Leistung und Gegenleistung und dieser ganze Scheiß. Habe ich nicht recht, Arschloch?«
»Hör mal, Mann«, sagte der andere Punk. »Er hat es nicht so gemeint. Lass uns einfach gehen.«
Irokesenschnitt hob geschlagen die Hände. »Ja, Mann. War nur ein Scherz.«
Sterling runzelte die Stirn. »Sehe ich etwa belustigt aus?« Er wedelte mit dem Finger. »Rückt euer Ice raus – und das ist kein Scherz.«
»Wir haben kein …«, fing Irokesenschnitt an.
Sterling feuerte auf den Boden, ließ zwei Schüsse verdammt nah an ihren Füßen knallen und warf, während die Männer verschreckt zurückzuckten, rasch einen prüfenden Blick zu Becca hinüber. Sie lehnte an der Wand und beobachtete das Geschehen mit geweiteten Augen. In Sicherheit. Das war alles, was zählte.
Sterlings Lippen verzogen sich zu einem höhnischen Lächeln. »Die nächsten zwei Kugeln werden nicht mehr in den Boden schlagen. Denkt nur an all die kleinen Knochen in euren Füßen, wie sie von der Kugel zerschmettert werden.« Er schüttelte den Kopf. »Autsch. Das tut schon weh, wenn ich nur daran denke. Selbst wenn man high und auf Ice ist – das schmerzt wie die Hölle. Sobald wir mit den Füßen fertig sind, werden wir uns weiter nach oben durcharbeiten.« Er richtete die Waffe auf Irokesenschnitts Knie. Dann auf seine Oberschenkel. Dann ließ er sie auf seinen Schritt zielen. »Ungefähr auf halbem Weg wird es dann richtig spaßig. Ob ihn das Ice nachwachsen lassen wird, wenn ich ihn wegschieße? Wollen wir es herausfinden?«
»Okay!«, rief Irokesenschnitt. Er zitterte jetzt schlimmer als Becca, wühlte in seinen Taschen und förderte vier Ampullen zutage.
»Komm schon«, sagte Sterling, die Waffe immer noch auf Irokesenschnitts Schritt gerichtet. »Das kann nicht alles sein, was ihr habt. Ich bin wirklich nicht scharf drauf, euch zwei splitternackt zu sehen, aber wenn ich euch zum Ausziehen zwingen muss, um an das restliche Ice heranzukommen – dann muss es eben sein.«
Der andere Punk überreichte ihm eine weitere Ampulle. Er war offensichtlich ebenfalls zur Ansicht gelangt, sich lieber nicht von Smith & Wesson in seinem intimen Privatbereich besuchen zu lassen.
»Gut«, sagte Sterling leutselig. Er steckte das Ice ein. Doc Kelly, die medizinische Stabschefin der Renegades, würde sich wegen fünf Ampullen Ice vor Aufregung in die Hosen pinkeln oder ihm vielleicht vor Freude um den Hals fallen. Er zielte mit der Waffe ruckartig auf den Schritt des anderen Mannes und erhielt zur Antwort ein kehliges Grunzen. »Und jetzt gebt mir eure Ausweise. Dann kann ich euch aufspüren, solltet ihr auch nur ein Wort über die ganze Sache hier verlieren, und an euch meine Zielsicherheit üben.« Er wedelte mit der Waffe. Es dauerte ganze sechzig Sekunden, bis sie gehorchten. Sterling winkte sie weg. »Verzieht euch.«
Das ließen sich die beiden Clanner nicht zweimal sagen und sausten davon. Sterling schob sich die Waffe wieder unter den Gürtel, verstaute das Ice sicher in den Taschen und drehte sich zu Becca um, die in der Ecke kauerte.
»Bleib mir vom Leib!«, brüllte sie, die Hand auf den Magen gepresst.
Sie hatte Angst vor ihm, echte Angst. Und sie war bleich wie frischer Winterschnee, das dunkle Haar hing ihr zerzaust ins Gesicht.
»Becca, Süße. Ich bin es. Sterling. Du kennst mich. Du weißt, dass du mir vertrauen kannst.«
Mit klappernden Zähnen schlang sie die Arme um sich. »Ich habe die Fotos gesehen, Sterling.«
»Alle GTECHs waren in Area 51 stationiert, bevor Adam das Kommando übernahm. Ich war in derselben Einheit wie Caleb und Adam.« Er nahm eine Ampulle aus der Tasche. Er war sich des Risikos bewusst, dass es bedeutete, ihr Ice zu geben, das ihr Team nicht zuerst untersucht hatte. Die Befürchtung, dass nicht der Entzug, sondern verunreinigtes Ice die Leute umbrachte, war zwar bloße Spekulation, aber im Moment war es, als würde ihm jemand ein Messer im Bauch umdrehen, wenn er sich diese Möglichkeit vor Augen führte. »Du brauchst eine Dosis.«
»Woher weiß ich, dass kein Gift darin ist, um mich umzubringen? So habt ihr auch Milton getötet, oder? Woher weiß ich, dass das kein abgekartetes Spiel ist?«
»Ich kenne diesen Milton nicht einmal, Becca. Bitte, Liebes. Du musst das Ice einnehmen, und dann treffen wir uns mit Caleb. Er kann bezeugen, dass ich zusammen mit Adam gedient habe.«
»Ich werde überhaupt nirgendwo mit dir hingehen«, rief sie und versuchte, an ihm vorbeizuhuschen.
Sterling schlang die Arme um sie und zog sie dicht an sich, ohne die Absicht, sie wieder loszulassen. Er hatte sie rasch gefunden; fast schon, als sei es ihm bestimmt gewesen. Als sei es ihm bestimmt, sie zu beschützen, sie zu retten – und er würde es verdammt noch mal tun.
»Lass mich los!«, forderte sie, schubste ihn aber nur schwach. Sie war entschlossen, ihre Restenergie für einen Fluchtversuch zu nutzen.
Er drehte sie in seinen Armen um, wie er es in ihrer Küche getan hatte, sodass ihr Rücken an seiner Brust lehnte.
»Zum Teufel mit dir, Sterling.« Sie senkte die Stimme zu einem Flüstern. »Warum kannst du mich nicht einfach gehen lassen?«
»Ich würde dir niemals wehtun«, sagte er leise und wiederholte es, während sie sich immer noch in seinen Armen wand. »Ich würde dir niemals wehtun, Becca.«
Sekunden verstrichen, sie hielt nun still, flüsterte aber: »Lass mich los, Sterling.«
Sterling öffnete den Mund zu einer Antwort, als ihn ein Kribbeln warnte und ein Windstoß durch das Lagerhaus fegte. Er packte Becca am Handgelenk und schloss ihre Finger um die Ampulle. Im nächsten Augenblick hatte er schon eine Waffe in jeder Hand und wirbelte herum, um sie vor der Gefahr zu schützen.
Im selben Moment materialisierte sich in Sekundenschnelle mindestens ein halbes Dutzend Zodius-Soldaten. Sterling nahm sie kurz in Augenschein und wusste, dass er geliefert war.
»Wir nehmen die Frau mit«, sagte einer der Soldaten und bestätigte damit, was Sterling befürchtet hatte. Sie waren wegen Becca hier; hinter ihr waren sie her, nicht hinter ihm.
Doch bevor Sterling über seinen nächsten Schritt entscheiden konnte, fielen die Soldaten wie abgesägte Bäume zu Boden. Sie klatschten einfach mit einem harten Aufprall um.
»Was zum …?« Er richtete seine Waffen von einem reglosen Soldaten zum anderen, und dann nach oben, um die Paletten nach Anzeichen für einen weiteren Angriff abzusuchen. Gleichzeitig stieß er gegen das Bein des Zodius, der ihm am nächsten lag. Nichts. Total schlaff. Er tastete nach einem Puls und fand ihn. Sie waren bewusstlos.
Er wandte sich zu Becca um, ein Auge immer noch auf die Zodius gerichtet. Sie stand an der Wand und presste die Hände gegen den Beton, ihre Augen blickten ihm anklagend entgegen.
»Warum bist du immer noch auf den Beinen, und sie nicht?«, herrschte sie ihn von hinten an.
»Warum sind wir immer noch auf den Beinen, und sie nicht?«, fragte er zurück.
»Du … oh Gott, nein.« Sie krümmte sich zusammen und hielt sich den Bauch.
Sterling lief schnell zu ihr, bückte sich und nahm sie in die Arme. Er hob ihren Kopf an, damit sie ihn ansah. Bevor sie noch mehr Gesellschaft bekamen, musste er sie hier rausbringen. Aber zuerst musste er ihr das Ice einflößen. »Ich habe dich nicht hinters Licht geführt.«
Sie blinzelte ihn an. »Ich weiß nicht, was ich glauben soll.«
Seine Hand schloss sich um ihre, die immer noch das Ice umklammert hielt. »Glaub an mich.« Er nahm ihr die Ampulle aus den Fingern und öffnete den Verschluss, dann hielt er sie ihr an den Mund. »Trink.«
Sie zögerte, aber dann hob sich ihre Hand zu seiner, und sie half ihm, die Ampulle schräg zu halten, damit sie den Inhalt schlucken konnte.
Als ihr die Flüssigkeit die Kehle hinabrann, keuchte sie, dann krümmte sie sich wieder zusammen. »Bitte, Gott, mach, dass es schnell wirkt.«
Sterling legte seine Arme um sie und hob sie hoch, und sie kuschelte sich an seine Brust und schloss die Augen. Sie wehrte sich nicht … fragte nicht, wohin sie gingen … hatte keine Kraft mehr. Sterling durchlief es eiskalt, und das kam nicht von der Droge. Es war das nackte Entsetzen angesichts der Möglichkeit, dass er sie wohlmöglich zu spät gefunden hatte.
Er ging auf die Tür zu, spürte, wie sie in seinen Armen zitterte, und zum ersten Mal seit sehr langer Zeit zitterte er ebenfalls.
Nicht wenige Nachtschwärmer drehten sich zu Sterling um, während er Becca auf den schwach beleuchteten, dicht bevölkerten Parkplatz hinter dem Club trug, der direkt an das Haupthotel angrenzte. Als Reaktion auf ihre unausgesprochen in der Luft hängenden Fragen richtete er scherzhaft das Wort an die Umstehenden. »Ich hatte ihr eigentlich gesagt, dass Sex am Strand schöner ist, als Sex on the Beach zu trinken.«
Gelächter schloss sich an, und eine männliche Stimme bemerkte: »Halten Sie sie an der kurzen Leine, Mann. So mache ich es mit meiner Alten.« Man hörte den Mann aufstöhnen, dann grummelte er: »Autsch. He, schlag mich nicht, Alte.« Augenscheinlich hatte er die fragliche Alte doch nicht so gut an der Leine. In jedem Fall aber hatte er für eine Ablenkung gesorgt, die es Sterling erlaubte, unbehelligt weiterzugehen.
Er blieb neben »Carrie« stehen, dem schwarzen Ford Mustang, den er sich heimlich aus der privaten Garage des Hauptquartiers der Renegades in der Innenstadt geschnappt hatte. Das Muscle-Car war Michaels ganzer Stolz und kam für ihn direkt nach seinem Lebensband, Cassandra. Was der Grund dafür war, warum sich Sterling Carrie kurz geborgt hatte – weil es Michael auf die Palme bringen würde.
Nun gut, sollte es ruhig zum Streit kommen. Ihm war gerade nach einer Auseinandersetzung. Nach seinem Gespräch mit Caleb hatte er Michael aufgesucht und alles getan, um ihn dazu zu überreden, mit Caleb zu sprechen, damit sie sich um Damion kümmerten, bevor er auch noch anderen etwas zuleide tun konnte. Doch Michael hatte ihm zu verstehen gegeben, dass er auf Calebs Fähigkeit vertraue, Damion zu durchschauen. Sorry, du Mistkerl, das tu ich ja auch – mit dieser einen Ausnahme.
Sterling funkelte den Wagen finster an. »Ganzer Stolz, das ich nicht lache«, murrte er. Widerspenstige Strähnen von Beccas Haar umspielten weich sein Gesicht. Sie so zu halten, sie so hilflos zu sehen, ließ seinen Zorn nur noch stärker aufwallen. Michael hätte sich um Damion kümmern sollen, statt einfach abzuwarten und sich herauszuhalten. Wäre Damion nicht gewesen, wäre Becca jetzt nicht halb tot.
Behutsam ließ er sie auf den warmen Ledersitz gleiten. Ihre Lider flatterten und hoben sich, während sie ihm einen flehenden Blick schenkte. »Kalt«, murmelte sie und schlang die Arme um sich.
Draußen herrschten annähernd vierzig Grad. Sterling schnappte sich die Lederjacke, die Michael manchmal trug, um seine Waffen darunter zu verstecken, und deckte Becca damit zu. Sofort zog sie sie fest um sich. Ihre Zähne klapperten, die Augen waren geschlossen.
»Halt durch, Prinzessin«, flüsterte er und strich ihr mit den Fingerknöcheln über die Wange.
Sie rollte näher an den Fahrersitz heran und zog unter der Lederjacke die Beine an. Er schloss die Tür und ging um den Wagen herum. Als er auf der Fahrerseite einstieg, hatte er sein Handy bereits in der Hand. Er drückte auf die Kurzwahl für Kelly Peterson, die als oberste Wissenschaftlerin und Ärztin am Ice-Projekt arbeitete.
»Scheiße!«, brüllte er und schlug auf das Lenkrad, als nur ihre Mailbox ansprang. Er startete den Motor und bog vom Parkplatz auf die Straße ein.
Dann wählte er Calebs Nummer. Der ging gleich beim ersten Läuten ran. »Ich habe Becca. Ich habe sie gefunden, als sie versuchte, zwei Abhängigen Ice abzukaufen. Und bevor du fragst … ja, ich habe Proben der Droge. Fünf Ampullen konnte ich ihnen abjagen.«
»Ich wollte eigentlich fragen, wie es ihr geht.«
Eine Straßenlaterne erhellte den Wagen, und Sterling warf ihr einen Blick zu. Mit wachsender Sorge bemerkte er die bläuliche Verfärbung von Beccas Lippen. »Schlecht. Ich habe ihr eine Dosis gegeben, aber es scheint nicht zu wirken.«
Caleb stieß einen leisen Fluch aus. »Bleib dran.« Sterling konnte hören, wie er jemandem sagte: »Hol sofort Kelly her. Wir haben Rebecca Burns, und sie ist auf Ice-Entzug.« Im Hintergrund erkannte er Michaels Stimme, dann war Caleb wieder am Telefon. »Wo bist du jetzt? Ich schicke Verstärkung.«
»Lass es lieber.« Sterling bog nach rechts ab und legte den nächsten Gang ein, während er auf den Highway auffuhr, der sie in drei Minuten zur Freemont Street bringen würde. »Ich hatte gerade eine Begegnung mit einem Sechserpack Zodius. Ehe ich mich versah, waren Becca und ich die Einzigen, die nicht auf dem Boden lagen und ein Nickerchen machten. Es … na ja, es scheint etwas damit zu tun zu haben, ob man sich in Beccas Nähe befindet.«
»Aber du bist dagegen immun?«
»Ja. Ich kann es nicht erklären.«
Für einen Moment herrschte Stille. »Du kannst sie nicht nach Neonopolis bringen, solange wir nicht wissen, ob sie möglicherweise ein Risiko für die anderen Männer dort darstellt.«
Neonopolis war das tausendachthundert Quadratmeter große Entertainmentcenter nahe der Freemont Street, wo sie ein ganzes unterirdisches Stockwerk für ihre innenstädtischen Operationen belegten.
»Sehe ich genauso«, pflichtete ihm Sterling bei. »Ich steuere erst einmal die Bruchbude zwei Häuserblocks weiter an, bis wir herausgefunden haben, was wir mit ihr anfangen sollen.«
»Sterling«, erwiderte Caleb mit ernster Stimme. »Sollte sie nicht irgendwo unter der Erde sein, wo die Tracker sie nicht finden können?«
Sterling knirschte mit den Zähnen. Sex mit einem GTECH hatte zur Folge, dass sich bei einer Frau gewisse psychische Rückstände bildeten, über die die Tracker sie aufspüren konnten, solange sie sich nicht unter der Erde aufhielt. »Nein, sie hatte keinen Sex mit einem GTECH, weder freiwillig noch unfreiwillig. Ich war die ganze Zeit bei ihr.« Außer als er ohnmächtig geworden war und später, als sie bei Tad gewesen war.
»Außer in den vergangenen vierundzwanzig Stunden.«
Und dann auch noch. Verfluchte Scheiße.
Caleb, der Sterlings Schweigen offensichtlich richtig zu deuten wusste, fuhr fort: »Ich werde ein Team zu dir schicken und ihnen sagen, dass sie sicheren Abstand halten sollen. Einer von ihnen wird ein Tracker sein. Wir müssen sicherstellen, dass wir auch wissen, womit wir es zu tun haben.«
»Verstanden«, antwortete Sterling und legte auf. Er fühlte sich, als hätte man ihn in den Magen getreten. Der Tracker würde versuchen, mit Becca in Kontakt zu treten, und wenn es ihm gelang, würde sie schnellstens unter die Erde müssen. Das mulmige Gefühl in Sterlings Magengrube verstärkte sich. Wenn ein anderer GTECH Becca angerührt hatte, war es seine Schuld. Er war derjenige, der überhaupt erst zugelassen hatte, dass man sie gefangen genommen hatte.