25

Weil Damien am nächsten Tag nach San Diego muss und Blaine sich um irgendeine Krise in seiner Galerie in La Jolla kümmern muss, bin ich schon vor acht wieder in meiner Wohnung und nehme staunend zur Kenntnis, dass Jamie bereits wach ist.

»Verdammt, was war denn das gestern?«, sagt sie anstelle einer Begrüßung. »Wohin bist du auf einmal verschwunden?«

»Ich weiß«, sage ich. »Ich bin eine schreckliche Mitbewohnerin, aber ich mach’s wieder gut! Ich lad dich zum Frühstück ein.«

»Und dann erzählst du mir alles!«

»Versprochen!« Zur Bekräftigung lege ich die Hand aufs Herz.

Wir landen im Du-par’s am Ventura Boulevard, und schließlich erzähle ich ihr von Bruce, von dem, was Ollie gesagt hat und Damiens Erklärung dafür. Wieder einmal zeigt sich, dass sie nicht umsonst meine beste Freundin ist, denn sie ist ganz auf meiner Seite: »Ollie führt sich auf, als wäre er dein großer Bruder. Damien ist einfach viel zu sexy, als dass man ihm lange böse sein könnte. Außerdem hat er Bruce nicht darum gebeten, dich einzustellen. Er hat ihm nur von deinen Qualifikationen erzählt.«

»Genau!«, sage ich. Und da Damien und ich unsere Probleme heute Nacht ziemlich gründlich beigelegt haben (was mir ein wundes Gefühl zwischen den Beinen nachhaltig in Erinnerung ruft), wechsle ich das Thema. »Das ist meine letzte freie Woche. Dann habe ich wieder Arbeit«, sage ich. »Hast du Lust, ins Kino zu gehen?«

Wir sehen uns sogar zwei Filme hintereinander an, denn wenn man schon faulenzt, dann richtig. Anschließend eilen wir beseelt und mit den Bäuchen voller Popcorn und Cola nach Hause.

Jamie saust sofort in ihr Zimmer, um sich ihre Schlafanzughose anzuziehen, dabei ist es noch nicht mal vier Uhr. Ich will gerade dasselbe tun, als es laut an der Tür klopft. »Moment!«, rufe ich. Wenn es Douglas ist, werde ich ihn zum Teufel jagen. Und wenn Ollie mit denselben Absichten auftaucht, werde ich ihn ebenfalls zum Teufel jagen.

Es ist weder der eine noch der andere. Es ist Edward.

»Miss Fairchild?«, sagt er, und obwohl er die Form wahrt, sehe ich ein Lachen in seinen Augen. »Mr. Stark hat mich gebeten, ihn zu entschuldigen, weil er den gestrigen Tag nicht mit Ihnen verbringen und Ihre neue Anstellung feiern konnte.«

»Tatsächlich?« Ich muss mir ein Grinsen verkneifen. Wir haben heute Nacht durchaus gefeiert. Wir hatten unglaublichen Sex, Sex zur Feier des Tages, Versöhnungssex – so ziemlich jeden Sex, den man nur haben kann.

»Darf ich mich der Gratulation zu Ihrem neuen Job anschließen?«, fügt Edward noch hinzu.

»Danke«, sage ich. »Aber dafür hätten Sie nicht extra vorbeikommen müssen. Er hat mir bereits gratuliert, als ich ihn noch gestern Abend gesehen habe.«

»Ja, aber ich soll auch ein Geschenk für Sie abgeben. Beziehungsweise Sie zu Ihrem Geschenk bringen.«

Ich sehe ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Wovon reden Sie?«

»Leider habe ich detaillierte Anweisungen bekommen, die es mir verbieten, nähere Auskünfte zu erteilen.«

»Oh. Gut, verstehe. Ich sag nur kurz meiner Mitbewohnerin Bescheid.«

»Miss Archer ist selbstverständlich auch eingeladen.«

»Echt?« Das ist ja interessant! Ich rufe nach ihr. »Hey, James! Eine kleine Programmänderung. Wir … wir fahren irgendwohin.«

Sie steckt den Kopf aus ihrem Zimmer, obwohl sie nach wie vor nur ein T-Shirt anhat. Sie zieht es herunter und schielt zu Edward hinüber. »Hä? Wohin denn?«

»Das will mir Edward nicht verraten. Aber es ist ein Geschenk. Von Damien.«

»Und ich bin auch eingeladen?«

»Aber natürlich«, sagt Edward.

»Wie geil ist das denn?«, ruft sie. »Zu einem geheimnisvollen Geschenk von einem Multimilliardär sage ich selbstverständlich nicht Nein.«

»Recht hast du! Fahren wir!«, sage ich zu Edward.

Jamie verzichtet zugunsten einer Jeans auf ihre Schlafanzughose, und wir schnappen uns unsere Handtaschen und folgen Edward zur Limousine. Ich frage mich, ob Damien das so wollte oder ob Edward beschlossen hat, die Limousine statt des Town Car zu nehmen, um Jamie zu überraschen. Wenn ja, ist ihm die Überraschung gelungen. Sie betastet sämtliche Sitze, wirft einen Blick in die Bar und sieht sich jeden Knopf in der Konsole an.

»Wein?«, fragt sie, als sie in einem Mini-Kühlschrank einen gekühlten Chardonnay entdeckt. Da sieht man mal, wie genau ich hinschaue! Mir war gar nicht klar, dass die Limousine überhaupt über einen Kühlschrank verfügt. Andererseits war ich auf meiner letzten Fahrt damit auch etwas abgelenkt …

Edward chauffiert uns auf die I-10 und dann nach Osten, was mich wundert, da ich dachte, wir würden zum Strand fahren. »Was glaubst du? Wohin fahren wir?«, frage ich Jamie, die gerade die CD-Sammlung durchgeht, die ich bisher auch noch keines Blickes gewürdigt habe.

»Wen interessiert das schon?«

Bei näherer Betrachtung muss ich ihr recht geben.

Eine Viertelstunde später wird klar, dass wir Los Angeles verlassen. Ich nippe an meinem zweiten Glas Wein, und Madonna kreischt »Like a Virgin«.

»Mann, ist das retro!«, sagt Jamie und tanzt fast schon auf ihrem Sitz. Ich will mich schon über ihren Musikgeschmack beschweren, aber der Song ist laut und fröhlich, also was soll’s!

Als wir den Windpark passieren, der bei Palm Springs den Übergang in die Wüste ankündigt, haben wir bereits Klassikrock, Klassikcountry und verschiedene Songs von zeitgenössischen Künstlern gespielt. Wir haben getanzt – insoweit das in einer Limousine überhaupt möglich ist –, gesungen und die Limousine in ein Partymobil verwandelt. Wir haben so sehr gelacht, dass uns fast die Tränen kamen, und ich glaube, so gut haben Jamie und ich uns nicht mehr amüsiert, seit wir in unserem ersten Jahr an der Uni die Freitagsvorlesung geschwänzt haben und von Austin nach New Orleans gefahren sind.

Ich werde mich Damien gegenüber so was von erkenntlich zeigen, wenn ich ihn sehe!

Endlich verlässt Edward die I-10 und nimmt einen kleineren Highway, dann eine normale Straße und schließlich einen Schotterweg. Ich rechne schon mit einem Campingplatz, als ich sehe, wie die Sonne von einem niedrigen weißen Gebäude reflektiert wird, das sich an den Fuß der Berge schmiegt. Wir passieren ein Sicherheitstor, und mir fällt auf, dass das, was ich für ein einzelnes Gebäude gehalten habe, mehrere kleine, von riesigen Palmen umgebene Bungalows sind.

Jamie und ich drücken uns inzwischen die Nasen an den Scheiben platt, und sie sieht das Schild als Erste. »Heilige Scheiße!«, sagt sie. »Wir sind im Desert Ranch Spa.«

»Im Ernst?« Keine Ahnung, warum mich das so erstaunt. Das Desert Ranch Spa mag zwar eines der teuersten Wellness-Spas der Welt sein, in dem sich üblicherweise nur Promis eine Auszeit gönnen, aber Damien kann es sich schließlich leisten.

»Bleiben wir über Nacht?«, fragt Jamie. »Oder sind wir nur zum Abendessen hier? Hoffentlich dürfen wir übernachten! An so einem Ort habe ich noch nie geschlafen.«

Die Limousine folgt der gewundenen Straße zum Eingangsbereich, und ich leere den letzten Rest Wein und rutsche zur Tür, damit ich aussteigen kann, sobald Edward sie öffnet. Als es so weit ist, steht eine Frau in einer engen Hose und einem seidenen Tanktop neben ihm. »Miss Fairchild, Miss Archer, herzlich willkommen auf der Desert Ranch«, sagt sie mit unbestimmtem osteuropäischem Akzent. »Ich heiße Helena. Kommen Sie, ich bringe Sie zu Ihrem Bungalow.«

Bun-ga-low!, formen Jamies Lippen, während sie die Augen weit aufreißt. Wir folgen Helena auf einem malerischen Pfad, und ich tue ganz selbstverständlich so, als würde ich ständig aus Limousinen steigen und teure Wüsten-Spas aufsuchen. Jamie hüpft vor lauter Begeisterung wie ein Flummi auf und ab. »Nur damit du es weißt!«, sagt sie, als Helena die Tür öffnet und wir einen Blick in den Bungalow werfen können. »Ich bin jetzt schon völlig vernarrt in deinen Freund.«

Mein Freund. Ich strahle. Das Wort gefällt mir.

Der Bungalow ist klein, aber außergewöhnlich geschmackvoll eingerichtet. Er hat zwei Zimmer, eine Küchenzeile, ein Wohnzimmer mit bequemen Sesseln und Stühlen und Kamin. Aber das Tollste ist die Veranda, von der aus man einen fantastischen, unverstellten Blick auf die Berge hat. »Sie werden auf Ihrem Zimmer zu Abend essen, ja? Morgen früh um acht fangen wir an.«

Ich überlege noch, ob ich fragen soll, aber dann platzt es aus mir heraus: »Womit?«

Helena lächelt. »Mit dem vollen Programm.«

Um halb acht werden wir von einem angenehmen Weckton wach, und es fällt uns erstaunlich leicht aufzustehen, obwohl wir noch lange aufgeblieben sind, Wein getrunken und geredet haben. Und zwar nach einem köstlichen Abendessen, bestehend aus chilenischem Seebarsch und Risotto. Wir trinken literweise Kaffee, nippen Orangensaft und ziehen die Spa-Bademäntel an, die wir heute tragen sollen.

Dann stehen auch schon unsere Betreuerinnen Becky und Dana vor der Tür, und wir sind gespannt, was sie mit uns vorhaben. Wie sich herausstellt, hat Helena nicht übertrieben: Wir beginnen mit Tauchbädern in Mineralquellen und gehen dann zu den Gesichtsbehandlungen und dem Waxing über. Weil Becky mir zuflüstert, Mr. Stark wünsche es so, lasse ich mich sogar im Intimbereich waxen. Kein Brazilian Waxing, weil aua!, aber als ich den Behandlungsraum verlasse, habe ich einen hübschen Landing Strip, der deutlich besser aussieht, als wenn ich mich wie sonst rasiere oder Enthaarungscremes benutze. Meine Beine sind glatt, meine Brauen perfekt geformt, und gleich geht es mit Schlammbädern oder Algenpackungen weiter.

Ich entscheide mich für den Schlamm, weil mir meine Mutter als Kind nie erlaubt hat, im Matsch zu spielen, aber auch, weil sich die Becken im Freien befinden. Jamie folgt meinem Beispiel, und so lehnen wir uns auf unseren Schlammlagern zurück, halten Gläser mit Mineralwasser in der Hand und haben kühlende Gurkenscheiben auf den geschlossenen Lidern liegen. Wir reden kein Wort – inzwischen sind wir beide tiefenentspannt –, weil es einfach zu guttut, sich so luxuriös verwöhnen zu lassen. So gut, dass ich beinahe laut protestieren will, als man uns hinaushilft, den Schlamm mit winzigen Gummiwischern von uns abschabt und uns dann zu einer weiteren Mineralquelle führt, wo wir uns weiter entspannen und säubern können.

Anschließend weckt uns ein kaltes Tauchbad wieder auf, woraufhin Jamie und ich zu einem köstlichen Mittagsmahl nach drinnen geführt werden. Danach sitzen wir Seite an Seite bei Maniküre und Pediküre.

Die letzte offizielle Spa-Behandlung des Tages ist eine Massage. Anschließend dürfen wir in unseren Bungalow zurückkehren oder uns etwas aus der Liste mit Aktivitäten aussuchen, die alles Mögliche enthält, angefangen von Reiten über Yoga bis hin zu Golfspielen. Frische Kleidung liegt für uns bereit: eine Leinenhose samt Leinenbluse, mit freundlicher Empfehlung des Hauses.

Wir trennen uns, um die privaten Massageräume aufzusuchen, und die Masseurin – eine Frau mit so muskulösen Armen, dass sie bestimmt eine ehemalige Profisportlerin ist – führt mich zum Massagetisch. Sie greift zu einem würzigen Öl, und ich nicke zustimmend. Es verströmt einen ungewöhnlichen, intensiven Duft, der mich irgendwie an Damien erinnert.

O ja, für dieses Überraschungsgeschenk werde ich mich wirklich ausgiebig bedanken!

Ich ziehe mich aus, schlüpfe unter das Laken und stecke mein Gesicht in die dafür vorgesehene Öffnung des Tisches. Ich liege träge da, habe die Augen geschlossen und war schon lange nicht mehr so entspannt. »Bitte nur Rücken, Arme und Waden«, sage ich. »Nicht die Schenkel.«

»Ganz wie Sie wollen.« Sie legt Musik auf, und wir beginnen. Ihre Hände sind magisch, und als sie die Verspannungen aus meinem Rücken massiert, fühle ich mich wirklich wie im Paradies.

Ihre Bewegungen sind kräftig, aber nicht unangenehm, und schon bald döse ich ein. Ich schlafe zwar nicht wirklich, bin aber auch nicht mehr ganz da. Ich spüre, dass sie die Hände wegnimmt und höre das Klirren des Ölfläschchens. Dann höre ich noch eine Art Klicken. Regungslos warte ich darauf, dass sie mit der Massage fortfährt.

Als sie erneut die Hände auf meinen Körper legt, fühlen sie sich anders an: größer, kräftiger. Mein Körper begreift noch vor mir, was gerade geschehen ist, und ich bekomme Herzklopfen. Damien.

Ich lächle, sage aber nichts, während seine öligen Hände über mich gleiten, Knoten lösen, mich entspannen und dafür sorgen, dass ich mich vor Verlangen winde.

Er bearbeitet meine Arme, nimmt sich jeden Finger einzeln vor, was sich als dermaßen erotisch erweist, dass ich seine Streicheleinheiten direkt zwischen den Beinen spüre. Dann fährt er mit seinen kräftigen Händen über die Rückseite meiner Beine, streichelt meine Fußsohlen, woraufhin ich wohlig aufstöhne.

Er erregt mich nur ein ganz kleines bisschen, bevor er sich um jeden einzelnen Zeh kümmert und sich schließlich meinen Waden widmet. Gleichmäßige, sanfte Streicheleinheiten, die immer höher ansetzen, bis ich spüre, dass seine Finger den Handtuchsaum berühren und meine Beine spreizen, damit er noch weiter hinaufstreichen kann.

Jetzt muss ich mich schwer beherrschen, um nicht meine Hüften anzuheben und damit zu wackeln. Ich bin feucht und begehre ihn, gleichzeitig habe ich mir fest vorgenommen, nichts zu sagen, sondern nur dazuliegen und den Moment zu genießen. Doch wie gern würde ich ihn in mir spüren!

Er weiß genau, wie sehr er mich erregt, und schiebt das Handtuch hoch, um meine Hüften mit kräftigen, gleichmäßigen Bewegungen zu massieren. Dasselbe macht er mit meinen Schenkelinnenseiten und kommt meiner Vagina dabei so nahe, dass ich frustriert aufschreien will, weil er sie nicht direkt berührt.

Dann spüre ich, wie seine Finger meine empfindliche Klitoris streifen und seine Hand schließlich Druck zwischen meinen Beinen ausübt. Eine Fingerkuppe beschreibt kreisförmige Bewegungen auf meiner Klitoris, und ich muss einfach lustvoll aufstöhnen. Im nächsten Moment habe ich alles um mich herum vergessen und bin mir nur noch dieser Empfindung bewusst, die sich immer schneller zwischen meinen Schenkeln ausbreitet, bis ich es nicht mehr aushalte und in seiner Hand komme.

»Damien«, flüstere ich. Ich bin völlig erledigt, dahingeschmolzen. Ich werde mich nie wieder von hier wegrühren.

Ich höre, wie er leise in sich hineinlacht, spüre dann den Druck seiner Lippen in meinem Nacken. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass du mich erkannt hast.«

Als ich mich endlich wieder bewegen kann, gleite ich vom Massagetisch und schlüpfe in meinen Bademantel. Damien und ich verlassen gleichzeitig den Raum. Jamies Tür öffnet sich, als wir daran vorbeigehen. Sie sieht zwischen Damien und mir hin und her und wirft dann einen flüchtigen Blick auf ihren Masseur, einen großen Blonden mit schönen, kräftigen Händen.

»Wissen Sie«, sagt Jamie trocken, »ich will mich ja nicht beschweren, aber ich glaube, ich habe nicht denselben Service bekommen wie sie.«

Der Masseur nimmt es mit Humor und grinst. »Kommen Sie!«, sagt er und bittet sie, ihm zu folgen.

»Das ist ja das Problem«, murmelt sie mir im Vorbeigehen zu. »Ich bin nicht gekommen.«

Zurück im Bungalow will ich in mein Leinen-Outfit schlüpfen, aber Damien hat mir einen Rock samt Bluse im Folklorestil mitgebracht. Ich ziehe beides an und genieße den weiten Stoff auf meiner auf Hochglanz polierten, verwöhnten Haut.

Er klopft an Jamies Tür und sagt ihr, dass er mich nach Los Angeles zurückbringen wird. Sie könne gern noch eine Nacht bleiben. Edward werde sie am nächsten Morgen um neun abholen. Jamies Dank fällt so überschwänglich aus, dass es schon fast peinlich ist. Aber Damien sagt lediglich, dass es ihm ein Vergnügen sei.

»Und jetzt?«, frage ich, als wir den Weg zum Parkplatz nehmen.

»Jetzt feiern wir«, sagt er, und ich entnehme seinem geheimnisvollen Lächeln, dass ich vorerst nicht mehr erfahren werde.

Ich erwarte, sein sündhaft teures Auto mit dem seltsamen Namen zu sehen, aber anscheinend hat Damien nicht gelogen, als er mit seinen drei Ferraris angegeben hat. Ein schwarz glänzendes Modell parkt direkt vor dem Rezeptionsbereich.

»Ich dachte, du würdest ihn gern ein bisschen ausfahren«, sagt er.

Ich starre ihn mit offenem Mund an. »Ist das dein Ernst?«

Er nickt.

»Im Ernst?«, wiederhole ich, und diesmal muss er lachen. Er hält mir die Fahrertür auf und bedeutet mir einzusteigen. »Aber immer schön langsam!« Sein Lächeln wird verschmitzt. »Zu langsam solltest du allerdings auch nicht fahren, denn dann macht es keinen Spaß.«

Der Schalensitz umarmt mich, und mit einem entzückten Seufzen warte ich, bis Damien auf der Beifahrerseite eingestiegen ist. »Ist der neu?«

»Nein, warum?«

»Er riecht noch so neu. Das ist doch hoffentlich keiner von diesen unersetzlichen Oldtimern, oder?«

Er streckt den Arm aus und steckt den Zündschlüssel ins Schloss. »Fahr los, Nikki.«

»Ich soll fahren. Okay.« Ich hole tief Luft, trete auf die Kupplung und lasse den Motor an.

Er gibt ein wunderbar schnurrendes Geräusch von sich. Langsam und behutsam lege ich den ersten Gang ein, verlasse die Auffahrt zum Spa und biege auf die Schotterstraße. »Da vorne an der Straße nach links«, sagt Damien. »Dort sind weder Wohn- noch Geschäftshäuser und somit so gut wie kein Verkehr.«

Ich nicke und schleiche langsam über den Schotterweg. Ehrlich gesagt krieche ich, und Damien ist bestimmt frustriert über mein Schneckentempo. Aber ich will auf keinen Fall riskieren, dass Steinchen hochspringen und den Lack seines Kleinods zerkratzen.

Außerdem bin ich verdammt nervös.

An der Kreuzung halte ich an. »Bist du sicher, dass du das willst?«

»Und ob!«, sagt er.

»Was, wenn ich den Gang nicht reinkriege?« Lachend nimmt er meine Hand und legt sie auf die Kupplung. »So viele PS in deiner Hand …«, sagt er, und ich weiß, dass er etwas ganz anderes meint. »Ja ja, Jungs und ihr Spielzeug«, erwidere ich, winde mich auf meinem Sitz und wünsche mir fast, er hätte nicht so eine unmittelbare Wirkung auf mich. »Und hör auf, so zu reden! Ich muss mich konzentrieren. Und los geht’s!« Ich beschleunige.

Es dauert einen Moment, bis ich mich an die Lenkung und die Geschwindigkeit gewöhnt habe, aber ich muss zugeben, dass es fantastisch ist. Schon bald habe ich bis in den siebten Gang geschaltet – den siebten! –, und der Tacho zeigt über 280 Stundenkilometer an. Die Fahrt ist erstaunlich sanft, und ich traue mir sogar zu, noch schneller zu fahren. Aber vor mir ragen die Hügel auf, und ich sehe, wie sich die Straße in engen Kurven daran emporwindet. Mit Kurven bin ich noch vorsichtig.

Ich werde langsamer, schalte runter und halte am Straßenrand. Sobald der Motor aus ist, schäle ich mich aus dem Fahrersitz, klettere über die Mittelkonsole und setze mich rittlings auf Damiens Schoß. »Das war unglaublich!«, sage ich. »Einfach unglaublich.« Ich küsse ihn rasch und fordernd und lege dann seine Hand auf meine Beine. »Zittere ich? Meine Güte, ich habe das Gefühl, dass mein Körper immer noch von der Geschwindigkeit vibriert.«

»Jungs und ihr Spielzeug?«, sagt er mit hochgezogenen Brauen. »Ich glaube, das ist auch ein Spielzeug für Mädchen.«

»Allerdings!« Ich küsse ihn erneut, und er zwingt meinen Mund auf, zieht mich an sich. Seine Hände wandern meine Bluse hinauf, umfassen meine Brüste, und ich greife stöhnend nach seinem Hosenschlitz. Sein Schwanz ist steif – ich spüre ihn an meinem Bein –, aber er schüttelt nur den Kopf und grinst mich dreckig an. »Nein«, sagt er. »Ich glaube, ich lasse dich lieber noch ein bisschen zappeln.« Ich beiße mir auf die Unterlippe, weil ich nicht länger zappeln will. Und trotzdem hat diese süße Folter auch ihren Reiz. Es hat durchaus etwas für sich, so scharf und geil auf seine Berührungen zu warten. Er schiebt die Hand zwischen meine Beine und streichelt mich kurz. Nur ein kleiner, grausamer Vorgeschmack. Ich bäume mich auf und verstärke den Druck auf sein Bein. »Oh, Baby!«, ruft er. »Sag, dass dir mein Spielzeug gefällt.«

»O ja.«

»Ich weiß ein neues Spiel.«

»Ein Spiel?«

Er küsst mich. »Wetten, dass ich dich zum Orgasmus bringen kann, ohne dich auch nur zu berühren?«

»Wenn ich diesen Wagen noch etwas länger fahren darf, könnte das tatsächlich klappen«, sage ich.

Er lacht. »Ich möchte mich schließlich nicht überflüssig machen. Nein, ich meine ein anderes Spielzeug.«

Ich lehne mich ein Stück zurück und beäuge ihn misstrauisch. Er sieht mich sowohl belustigt als auch sehnsüchtig an. Anscheinend hat er etwas vor, aber ich habe nicht die geringste Ahnung, was das sein könnte. »Gut«, sage ich. »Ich bin neugierig.«

Er greift in seine Hosentasche und zieht ein Stoffsäckchen heraus, aus dem er ein metallenes Ei nimmt.

»Was ist denn das?«

»Das zeige ich dir gleich«, sagt er. Ich sitze nach wie vor rittlings auf ihm, und er klemmt die Hand zwischen meine Beine. Während ich überrascht nach Luft schnappe, schiebt er das Ei ganz mühelos in mich hinein.

»Was zum Teufel …«

Er lacht. »Du wirst schon sehen.«

»Aber …«

»Wie fühlt sich das an?«

»Ich … äh, das ist interessant.« Es füllt mich aus. Ich bin hochempfindlich, hocherregt.

»Interessant?«, fragt er, und noch bevor er es ausgesprochen hat, beginnt das Ding in mir zu vibrieren und verschlägt mir den Atem.

»Heilige Scheiße!«, sage ich, und Damien lacht. Plötzlich hören die Vibrationen auf.

Ich starre ihn mit offenem Mund an. »Fernbedienung«, sagt er ganz lässig, öffnet dann die Tür und schiebt mich von seinem Schoß. Er steigt aus und nimmt auf dem Fahrersitz Platz. Ich denke schweigend über dieses merkwürdige, exotische Spielzeug nach, das er für uns besorgt hat. Ich muss zugeben, dass es sich gut anfühlt. Ein bisschen seltsam ist es schon, aber über die Wirkung kann ich mich nicht beklagen.

Er fährt deutlich schwungvoller als ich. Wir erreichen locker über 320 Stundenkilometer, bevor wir langsamer werden und auf die Interstate zurückkehren. Nach ungefähr zwanzig Minuten nehmen wir die Abfahrt zu einem kleinen Ort namens Redlands. »Hier gibt es ein hervorragendes Restaurant«, sagt Damien, als wir durch das reizende Stadtzentrum aus restaurierten viktorianischen Häusern fahren. Es ist acht Uhr abends an einem Wochentag, und es sind nicht sehr viele Menschen unterwegs. Das Restaurant ist nur zur Hälfte gefüllt. Es befindet sich in einem umgebauten Lagerhaus, und seine Eleganz bildet einen reizvollen Kontrast zu den Ziegelwänden und Leitungsrohren.

»Hier gefällt’s mir!«, sage ich.

»Das Ambiente ist toll, aber das Essen noch besser.«

Wir werden zu einer abgelegenen Nische geführt, und ich lasse mich auf die Sitzbank sinken, erwarte, dass Damien sich neben mich setzt. Aber stattdessen nimmt er mir gegenüber Platz. »Ich möchte dich anschauen können«, sagt er, aber ich glaube ihm nicht ganz. Er hat eine Fernbedienung in der Hosentasche, und ich habe das dumpfe Gefühl, dass er heute Abend noch was mit mir vorhat.

Ich beuge mich vor. »Wag es bloß nicht! Das ist ein anständiges Lokal.«

Aber Damien grinst nur. Und nimmt das Ding gerade so lange in Betrieb, dass ich zusammenzucke.

Ich fahre mir mit der Zunge über die Lippen und schaue mich um. Bestimmt haben mich alle gesehen und wissen ganz genau, was wir da tun. Aber in unserem Blickfeld ist niemand, und auch das Personal ist nicht auf uns aufmerksam geworden.

Ich schlucke und verlagere leicht das Gewicht. Ich versuche, mich auf die Speisekarte zu konzentrieren, aber das ist gar nicht so einfach, weil Damien dieses Ding jeden Moment einschalten könnte. Ich fürchte mich davor, freue mich aber auch schon darauf.

»Sie sind sehr leicht zu durchschauen, Miss Fairchild.«

Ich sehe ihn stirnrunzelnd an und konzentriere mich ganz auf die Entscheidung zwischen einem Martini und einem Whisky pur.

Der Whisky trägt mühelos den Sieg davon.

Die Kellnerin kommt mit unseren Getränken und nimmt unsere Bestellung auf – wir nehmen beide Steak. Anschließend lässt sie uns in unserer Nische allein.

»Du spannst mich auf die Folter, und das weißt du genau!«, sage ich.

Damien lacht und hebt abwehrend die Hände. »Hey, ich mache doch gar nichts.«

»Hmmm.«

»Vorfreude ist die schönste Freude«, sagt er.

»Vorfreude macht mich wahnsinnig«, erwidere ich.

Er greift quer über den Tisch nach meiner Hand, streicht mit dem Daumen darüber. »Erzähl mir von deinem Job. Was hat Bruce mit dir vor?«

Ich mustere ihn misstrauisch. »Das weißt du wirklich nicht?«

Er lacht. »Wirklich nicht.«

Ich stürze mich begierig auf dieses Thema und erkläre ihm, worin meine Aufgaben bestehen werden. »Bruce ist echt cool«, setze ich nach. »Ich glaube, ich kann viel von ihm lernen.«

»Bestimmt, aber ich verstehe nach wie vor nicht, warum du nicht gleich ins kalte Wasser springst und dich selbstständig machst. Du hast doch gesagt, dass du ein Produkt im Kopf hast, das du entwickeln willst?«

»Ja«, gebe ich zu. »Aber offen gesagt macht mir das noch ein bisschen Angst. Ich habe fünf Jahre studiert, den ganzen technischen Kram gelernt. Den Programmierteil traue ich mir zu. Aber das Geschäftliche …« Ich verstumme achselzuckend. »Ich hätte gern ein Seminar besucht, das einem erklärt, wie man Investoren findet. Wie man sich Startkapital besorgt oder so.« Ich winke ab. Bestimmt klinge ich wie eine totale Versagerin. »Ich möchte mich einfach nicht ohne die nötigen Kompetenzen in etwas hineinstürzen. Ich habe Angst, dass mir dein ganzes Geld durch die Finger rinnt, wenn ich das tue.«

»Es ist dein Geld«, sagt er. »Zumindest wird es bald deines sein. Aber wenn du Hilfe brauchst, kannst du mich jederzeit fragen. Ich bin ziemlich gut in so was«, fügt er grinsend hinzu.

»Damien, bitte! Ich … ich möchte das einfach aus eigener Kraft schaffen. Ganz allein, verstehst du?«

»In der Geschäftswelt überlebt niemand, der alles nur auf eigene Faust machen will.«

»Damien …«

»Also gut«, gesteht er mir zu. »Aber nimm wenigstens einen Rat von mir an: Wenn du dich im Informatiksektor beweisen willst, dann jetzt! Ich weiß nicht, welche Ideen du in petto hast, aber du bist bestimmt nicht die Einzige. Wenn du zu lange wartest, wird dir jemand zuvorkommen.«

»Wie es Carl passiert ist.«

»Ja.« Er drückt meine Hand. »Willst du mir nicht von deiner Idee erzählen? Ich bin neugierig.«

Ich zögere nur eine Sekunde. Ich möchte weder für noch mit Damien arbeiten, aber ich lege Wert auf seine Meinung. Außerdem bin ich stolz auf meine Idee und möchte sie mit dem Mann teilen, der mir alles bedeutet.

»Ich habe bereits ein paar Smartphone-Apps rausgebracht, die ich natürlich auch über meine Firma vertreiben will. Aber das wichtigste Produkt soll eine systemübergreifende webbasierte Plattform sein, über die man Notizen austauschen kann.«

»Interessant. Erzähl weiter!«

Ich schildere ihm in groben Zügen meine Vorstellung von einer Software, die es ihren Nutzern erlaubt, virtuelle Haftnotizen auf Webseiten zu hinterlassen, die ihre Freunde und Kollegen sehen können, wenn sie dieselben Seiten aufrufen. »Das ist der Hauptzweck, aber es gibt natürlich noch andere Anwendungsmöglichkeiten. Ich glaube fest daran, dass das Potenzial hat.«

»Ich auch«, sagt er. »Wenn du so weit bist, helfe ich dir.«

Vielleicht ist es naiv von mir, stolz zu sein, nur weil Damien meine Idee gutheißt, aber ich bin tatsächlich stolz. Strahlend drücke ich seine Hand. »Und was ist mit dir? Wie war deine Geschäftsreise nach San Diego? Hast du einen Mischkonzern gekauft? Ein Land? Eine Bäckereikette für Gourmet-Cupcakes?«

Ich scherze, aber seine Reaktion passt nicht zu meinen Worten. Seine Miene verhärtet sich, und er hat wieder von heiß auf Eis umgeschaltet. Ich frage mich, was ich so Schlimmes gesagt habe. Er greift zu seinem Wasserglas und nimmt einen langen Zug. Als er es wieder abstellt, starrt er es eine gefühlte Ewigkeit an. Er dreht das Glas, und das Kondenswasser hinterlässt ein Muster auf dem Kunstharztisch. Schließlich sieht er mich an. »Ich habe in San Diego meinen Vater besucht.«

Er sagt es tonlos, fast gelangweilt. Aber ich merke, wie viel er mir damit anvertraut. Er hätte auch einfach sagen können, er habe einen schlechten Tag gehabt, und ich hätte ihm geglaubt. Stattdessen hält er Wort. Er gewährt mir einen weiteren Einblick in seine Seele. Ich hoffe, er weiß, wie viel mir das bedeutet.

»Wie lange lebt er schon in San Diego?«, frage ich wie nebenbei, so als wäre es eine ganz normale Unterhaltung.

»Ich habe ihm das Haus gekauft, als ich vierzehn war«, sagt er und nimmt noch einen Schluck Wasser. »Im selben Jahr habe ich ihn gefeuert und einen neuen Manager eingestellt.«

»Oh.« Das hatte ich auf Wikipedia gar nicht gelesen, allerdings habe ich auch nicht weiter auf Personen aus Damiens Umfeld geachtet. »Und du hast ihn besucht? Ich nehme an, ihr habt nicht gerade ein gutes Verhältnis.«

Er sieht mich durchdringend an. »Wie kommst du darauf?«

Ich zucke die Achseln – für mich ist das offensichtlich. »Nachdem er deine Karriere dermaßen kontrolliert und dich zum Weiterspielen gezwungen hat, obwohl du aufhören und studieren wolltest …«

»Verstehe.« Er lehnt sich zurück, und ich habe das seltsame Gefühl, dass er erleichtert ist. Erleichtert worüber?

»Es war nett von dir, ihn zu besuchen.«

»Eine unangenehme Pflicht.«

Ich weiß nicht recht, was ich darauf sagen soll. Die Kellnerin bringt unsere Gerichte und hilft mir aus der Verlegenheit. Beim Essen reden wir über unser Spa-Abenteuer. »Es war fantastisch!«, sage ich und erzähle ihm ausführlich, was wir alles gemacht haben. »Das war mein erstes Schlammbad!«

»Schade, dass ich das verpasst habe.«

»Ja, wirklich schade.« Ich lächle, weil so viel Leidenschaft in seiner Stimme mitschwingt. Ich muss wieder an das kleine silberne Ei in mir denken und zucke zusammen. Ich fühle mich sexy und unersättlich – bin aber auch ein wenig nervös, da ich nicht weiß, wann Damien es wieder aktivieren wird.

»Hat Jamie sich auch amüsiert?«

»Soll das ein Witz sein? Sie hält dich für den größten Menschenfreund überhaupt! Nein, im Ernst, es war toll von dir, dass du sie auch eingeladen hast. Sie hat es im Moment nicht gerade leicht.«

»Wieso?«

»Sie ist Schauspielerin.« In Hollywood sagt das normalerweise alles.

»Hat sie Arbeit?«

»Ein paar Werbespots im Lokalfernsehen und einige Theaterengagements. Aber wenn man bedenkt, dass sie schon seit Jahren hier ist, macht sie keine großen Fortschritte. Sie ist frustriert. Und ich glaube, ihr Agent wird auch langsam frustriert. Außerdem weiß ich, dass sie Geldsorgen hat. Sie geht nicht auf den Strich oder so, aber ich kann mir schon vorstellen, dass sie mit dem einen oder anderen nur für was Gutes zu essen oder die monatliche Hypothek ins Bett gegangen ist.«

»Und jetzt bist du bei ihr eingezogen.«

»Nun, das entspannt die Situation ein wenig. Trotzdem: Sie braucht einen Job.« Ich esse den letzten Bissen Steak und nehme einen Schluck Wein. »Das Frustrierende daran ist, dass sie wirklich begabt ist. Sie ist wahnsinnig fotogen. Wenn sie nur endlich den Durchbruch schaffen würde …« Ich verstumme achselzuckend. »Tut mir leid, ich rede hier und rede. Aber sie liegt mir wirklich am Herzen, und es tut mir leid, das mitanzusehen.«

»Du möchtest ihr helfen?«

»Ja.«

Unter dem Tisch füßelt er mit mir. »Ich kenne das Gefühl.«

Die Sanftheit in seiner Stimme verschlägt mir den Atem, und ich kann ihm unmöglich in die Augen sehen. Stattdessen konzentriere ich mich auf meinen Wein und bin dankbar, dass er das Thema wechselt. Er erzählt mir, wie er das Restaurant entdeckt hat, als er sich an einem Wochenende kalifornische Kleinstädte angeschaut hat. Als Kaffee und Crème brulée serviert werden, ist meine melancholische Stimmung verflogen, in die mich der Gedanke an Jamie gestürzt hat. Ja, ich gehe so in Damiens Geschichten auf, dass ich das dekadente kleine Spielzeug ganz vergessen habe – bis es ohne jede Vorwarnung anfängt, in mir zu vibrieren.

Ich führe gerade den Dessertlöffel zum Mund und stöhne leise, während meine Lippen darübergleiten. Der mir gegenübersitzende Damien lächelt mich unschuldig an. »Sie glühen wieder, Miss Fairchild. Liegt das an der Crème brulée? Oder gibt es da vielleicht noch einen anderen Grund?«

»Sie sind grausam, Mr. Stark. Ich glaube, Sie sollten die Rechnung verlangen.«

Wir sitzen bereits seit Stunden im Restaurant, und als wir gehen, liegt das Stadtzentrum dunkel und verlassen da. Sein Wagen steht nur wenige Blocks entfernt auf einem bewachten Parkplatz, und wir nehmen die Abkürzung durch eine schmale Gasse. Weit und breit ist niemand zu sehen, und ich zerre Damien an die Häuserwand. »Was ist?«, fragt er.

»Nichts, nur das hier.« Ich küsse ihn leidenschaftlich und lehne mich an die rauen Ziegel des Gebäudes. »Schalt es ein!«, fordere ich.

»Oh, Baby!«, sagt er, gehorcht aber.

Ich nehme seine Hand und schiebe sie unter meinen Rock, lege seine Finger direkt dorthin, wo ich sie haben will. Ich bin ganz feucht vor Verlangen.

»Meine Güte, Nikki, gehen wir zum Wagen!«

»Nein«, sage ich und öffne seinen Hosenschlitz. Schon steckt meine Hand in seiner Jeans und umfasst seinen stahlharten Schwanz. »Jetzt und hier, bitte!«

Er knurrt und ich weiß, dass er sich um Selbstbeherrschung bemüht.

»Jetzt!«, wiederhole ich. »Lass das Ding eingeschaltet. Und nimm es nicht raus.«

Das gibt ihm den Rest, und er lässt die Jeans herunter, drückt mich fest an die Hausmauer. Schwer atmend schlinge ich ein Bein um ihn. »Bitte«, sage ich. »Bitte, Damien. Scheiß auf die Vorfreude! Ich will dich jetzt.«

Ich nehme seinen Schwanz und führe ihn zwischen meine Beine. Mein Rock fällt über uns, und zu spüren, wie uns der Saum streift, erregt uns nur noch mehr. In mir vibriert alles, und dieses Gefühl, gepaart mit seinen tiefen Stößen, genügt, dass wir im Nu kommen.

»Heilige Scheiße!«, flüstert er und drückt mich an sich. »Das war ganz schön heftig.«

»Hat’s dir gefallen?«

»Du bist ja unersättlich.«

»Ich fürchte ja«, sage ich. »Hast du nicht gesagt, du magst keinen Sex in der Öffentlichkeit?«

»So lautet eine meiner Regeln, ja«, pflichtet er mir bei. »Und wenn sich jemand so anstrengt, mich zu einem Regelverstoß zu bewegen, muss das auch entsprechend bestraft werden.«

Ich schlucke, und meine Brustwarzen werden ganz steif beim Klang seiner Stimme. Sie ist tief und gebieterisch, und ich zweifle nicht daran, dass mich eine köstliche Strafe erwartet.

»Kommen Sie, Miss Fairchild. Höchste Zeit, dass ich Sie nach Hause bringe.«