20
Ich befreie mich aus seiner Umarmung und hebe mein Tank Top vom Boden auf. Ich ziehe es an, stehe auf und wische mir mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht.
Dann knöpfe ich meine Jeans zu und sehe mich nach meiner Tasche und meiner Kamera um. Sie befinden sich auf dem Boden, am Fußende des Bettes – genau dort, wo ich sie abgelegt habe.
Ich eile darauf zu und hänge mir die Tasche über die Schulter. Vage bemerke ich, dass Blaine verschwunden ist. Ich bin dankbar, dass er mir keine Szene gemacht hat, andererseits ist es mir peinlich, vor ihm in Tränen ausgebrochen zu sein.
»Ich – ich kann mir ein Taxi rufen, wenn Sie das wollen. Oder Edward kann mich …« Ich verstumme und schließe die Augen. Ich zittere am ganzen Körper, brenne vor Scham.
Damien hat sich erhoben, steht jetzt neben dem Bett und sieht mich an. Seine Miene ist undurchdringlich, aber bestimmt ist er wütend.
»Es tut mir leid, Damien. Es tut mir so leid!« Wie oft kann ich das noch sagen, ohne dass es hohl klingt? »Ich warte draußen.«
Ich eile mit gesenktem Kopf zur Treppe.
»Nikki …« Seine Stimme liebkost meinen Namen, und ich zögere, gehe aber weiter.
»Nikki.« Diesmal ist es ein Befehl. Ich bleibe stocksteif stehen und drehe mich um.
Er steht direkt vor mir, legt mir die Hände auf die Schultern und sieht mir ins Gesicht. Sein Blick hat etwas Drohendes. »Wo wollen Sie hin?«
»Ich muss gehen. Wie gesagt, ich kann das nicht.«
»Wir haben einen Vertrag«, sagt er und sieht mich mit glühenden Augen an. »Sie gehören mir, Nikki.« Er legt eine Hand in meinen Nacken und zieht mich an sich. Mit seiner anderen Hand streift er mein Tank Top nach oben und umfasst meine Brüste. »Mir«, wiederholt er.
Die Wärme seiner Hände durchdringt mich, und mir stockt der Atem. Ich will ihn, aber ich kann das nicht. Ich kann einfach nicht …
Ich schüttle den Kopf. »Ich kündige den Vertrag.«
»Das akzeptiere ich nicht.«
Wut besiegt meine Scham und verscheucht mein Verlangen. »Es interessiert mich einen Scheiß, ob Sie das akzeptieren oder nicht! Ich sage trotzdem Nein.«
Sein Daumen beschreibt träge Kreise um meine Brustwarze.
»Lassen Sie das!«
Er lässt es nicht. »Wovor haben Sie Angst?«
»Ich habe keine Angst.« Davor, denke ich, während erneut Verlangen in mir aufwallt. Vor diesem Gefühl hier. Davor, wohin das alles führen wird …
Nein, ich habe keine Angst. Ich bin verdammt noch mal völlig panisch.
»Quatsch!« Er zieht mich an sich und bringt mich mit seinem Mund zum Schweigen, küsst mich grob und stößt mich dann von sich. »Ich kann die Angst auf Ihren Lippen schmecken. Sagen Sie es mir! Verdammt, Nikki, lassen Sie sich doch helfen.«
Ich schüttle den Kopf. Mir fehlen die Worte.
Er nickt bedächtig. »Na gut. Ich werde Sie nicht an unseren Vertrag binden. Aber vorher möchte ich sehen, was mir entgeht.«
Abrupt hebe ich den Kopf. »Wie bitte?«
»Ich wollte ein Porträt. Und ich wollte eine Frau. Nackt, Nikki. Nackt und willig in meinem Bett. Lassen Sie mich wenigstens sehen, was ich verpasse.«
Die Wut, die sich langsam in mir aufgestaut hat, lodert hell auf, als hätte er Öl ins Feuer gegossen. »Soll das ein Witz sein?«
Er ist vollkommen ruhig und mustert mich ungeniert. »Nein. Ziehen Sie die Jeans aus, Nikki. Ich will Sie ansehen.«
»Sie Arschloch!« Ich blinzle, und mir läuft eine Träne über die Wange. Ich wollte meine Narben als Waffe verwenden? Na gut, dann werde ich das jetzt auch tun! Wütend zerre ich an meinem Hosenknopf und winde mich aus meiner Hose, bis sie zusammengeringelt auf dem Boden liegt. Ich schleudere die blöden Flipflops von mir und stehe mit leicht gespreizten Beinen da. Die wulstigen Narben auf Hüften und Schenkelinnenseiten sind nicht zu übersehen. »Sie gottverdammter Mistkerl!«
Keine Ahnung, was ich erwartet habe, aber Damien fällt auf die Knie. Sein Gesicht befindet sich auf der Höhe meiner Hüften, und sanft fährt er mit dem Daumen über meine dickste Narbe. Dort habe ich mich zu tief geritzt, hatte aber viel zu viel Angst vor der Notaufnahme. Stattdessen habe ich die Wunde mit Isolierband und Klebstoff geschlossen und sie mit einem Verband straff umwickelt. Ich hatte es geschafft, mein Geheimnis zu wahren, aber die Narbe ist ein hässlicher Anblick. Inzwischen sind Jahre vergangen, und sie ist immer noch rot.
»O Baby.« Seine Stimme ist sanft wie eine Liebkosung. »Ich wusste ja, dass da etwas ist, aber …« Er verstummt. Seine andere Hand fährt die Narben auf der Innenseite meiner Schenkel nach. »Wer hat Ihnen das angetan?« Ich schließe die Augen und wende mich beschämt ab.
Ich höre, wie er leise ausatmet, und weiß, dass er verstanden hat. Ich zwinge mich, ihn anzuschauen.
»Hatten Sie davor solche Angst? Dass ich die Narben sehen und Sie dann nicht mehr wollen könnte?«
Eine Träne ist an meiner Nasenspitze hängen geblieben und tropft mit einem lauten Plopp! auf seinen Arm.
»Mein Liebling …« Ich höre meinen Schmerz in seiner Stimme. Dann beugt er sich weit vor und fährt mit der Zunge über die Innenseite meines linken Schenkels. Über meine Haut, über meine Narbe. Ich kann es kaum fassen, dass das tatsächlich passiert. Er hat nicht die Flucht ergriffen. Er küsst mich ganz sanft genau dort, nimmt meine Hände und zieht mich zu Boden, bis ich vor ihm knie.
Ich bin das reinste Häuflein Elend, die Tränen strömen mir nur so übers Gesicht, und mir läuft die Nase. Ich habe Schluckauf und bekomme kaum noch Luft.
»Psssst«, sagt er und nimmt mich in die Arme. Ich klammere mich an ihn, und er trägt mich zum Bett. Bis auf mein Tank Top bin ich nackt, und er zieht es mir ganz langsam aus.
Ich verschränke die Arme vor der Brust und wende den Kopf ab, sehe ihn nicht an.
»Nein«, sagt er und löst meine Arme voneinander. Doch er hat Mitleid mit mir und zwingt mich nicht, ihn anzusehen.
Langsam erkundet er meine Narben wie eine Straßenkarte. Seine Finger gleiten über jede einzelne. Er spricht tröstende Worte, und es liegt keinerlei Entsetzen in seiner Stimme. Keinerlei Ekel. »Das also wollten Sie vor mir verbergen! Deshalb sind Sie vor mir geflohen. Und deshalb wollten Sie auch genau so gemalt werden, wie Sie sind.«
Er wartet meine Antwort gar nicht erst ab, er weiß auch so Bescheid.
»Was sind Sie nur für ein dummes Ding, Nikki Fairchild!« Seine Stimme ist so barsch, dass ich den Kopf drehe. Ich sehe ihn an, erwarte Wut, Ekel oder Gereiztheit. Aber was ich sehe, ist reines Verlangen.
»Ich will keine Ikone. Nicht an meiner Wand und nicht in meinem Bett. Ich will eine echte Frau, Nikki. Ich will Sie.«
»Ich …«
Er legt einen Finger auf meine Lippen. »Unser Vertrag gilt. Keine Widerrede! Keine Ausnahmen.«
Er erhebt sich vom Bett und geht ans Fenster, zieht einen der Vorhänge vor. Ich höre das Klappern der Gardinenringe.
»Was machen Sie da?«
»Was ich will«, sagt er, während er ein Ende des Vorhangs am Bettpfosten festbindet. »Heben Sie die Arme.«
Mein Puls rast, aber ich gehorche. Im Moment möchte ich die Situation nicht kontrollieren. Ich möchte mich mitreißen, mich verwöhnen lassen.
Sanft wickelt er den Vorhang um mein Handgelenk und dann um den Bettpfosten, bevor er mit meiner anderen Hand dasselbe macht. Schließlich bindet er das lose Ende am anderen Bettpfosten fest.
»Damien.«
»Psst.« Er küsst die zarte Haut meines Handgelenks, lässt seine Lippen meine Arme, meine Schulter und schließlich die Wölbung meiner Brust hinunterwandern. Sein Mund schließt sich um meine rechte Brustwarze und saugt sich daran fest. Es kribbelt, als er meine andere Brust streichelt und knetet. Ein heißer Strom führt von meinen Brüsten direkt zu meiner pulsierenden Klitoris. Ich presse die Beine zusammen, versuche so, die sich steigernde Lust zu dämpfen.
Er hebt den Kopf und grinst mich provozierend an: Er weiß genau, wie sehr ich leide. Dann setzt er seine Küsse fort. Seine Lippen wandern weiter nach unten, zu Bauch, Nabel, Scham und dann … O ja, bitte, ja!
Aber er hat eine andere Idee, setzt sich auf und legt beide Hände auf meine Knie. »Spreizen Sie die Beine, Nikki.«
Ich schüttle den Kopf, und er lacht in sich hinein, steht dann auf und reißt einen weiteren Vorhang herunter.
»Was machen Sie da?«
»Das können Sie sich doch denken.«
»Damien, nein. Bitte nicht!«
Er hält inne und sieht mich an. »Wissen Sie, was ein Safeword ist?«
»Ich – ja, ich glaube schon.«
»Nein muss nicht immer Nein heißen. Aber das Safeword ist ein eindeutiges Stoppsignal. Wenn ich zu weit gehe, sprechen Sie es aus, haben Sie das verstanden?«
Ich nicke.
»Wie soll Ihr Safeword lauten?«
Mir fällt nichts ein. Suchend sehe ich mich im Raum um. Dann starre ich aufs Meer hinaus. »Sonnenuntergang«, sage ich schließlich.
Sein Mund verzieht sich zu einem Lächeln. Er nickt und bindet den Vorhang an einen der Bettpfosten am Fußende. Ich schlucke und sehe ihm dabei zu.
Langsam greift er nach meinem rechten Fuß. Er drückt meine Beine auseinander und sieht mich fragend an.
»Werden Sie mir wehtun?«
Sein Blick huscht zu meinen Narben. »Warum, sollte ich?«
»Ich – ich weiß nicht.«
»Wissen Sie, was Leidenschaft ist?«
Ich blinzle verwirrt.
»Die meisten Menschen glauben, Leidenschaft bedeutet Verlangen. Erregung. Absolute Hingabe. Aber das ist noch nicht alles. Es ist vom lateinischen Wort ›Passion‹ abgeleitet. Das bedeutet Leiden, Unterwerfung. Schmerz und Lust, Nikki! Leidenschaft.« Sein erhitztes Gesicht spricht Bände. »Vertrauen Sie mir?«
»Ja«, sage ich, ohne zu zögern.
»Dann vertrauen Sie darauf, dass ich Sie an einen Ort entführen werde, an dem Sie noch nie gewesen sind.«
Ich nicke, und er sieht mich mit einer derart unverhohlenen Begierde an, dass mir ganz heiß wird. Sanft fesselt er meinen Fußknöchel und widmet sich dann dem anderen. Als er damit fertig ist, liege ich mit gespreizten Armen und Beinen auf dem Bett, nackt, hilflos und ganz zweifellos hocherregt.
»Sie gehören mir, Nikki. Ich darf Sie anfassen, Sie verwöhnen, Sie befriedigen.«
Zärtlich legt er die gewölbte Hand auf meine Scham. Ich bin so feucht und geil, dass er aufstöhnt vor Lust. »Ich will dich, Nikki. Ich möchte in dich eindringen, dich so richtig hart rannehmen. Ich will, dass du schreist vor Lust, mir sagst, dass du es auch willst.« Ja, o ja. Das wollte ich schon bei seiner ersten Berührung: Ich wollte ihn in mir spüren, wollte, dass er mich ganz ausfüllt, mich in Besitz nimmt.
Er setzt sich neben mich aufs Bett, nach wie vor in Jeans und T-Shirt. Mit dem Zeigefinger fährt er von meinem Bauch bis zu meinen Brüsten. Langsam umkreist er erst die eine Brustwarze und dann die andere. »Wirst du mich jetzt anflehen?«, neckt er mich.
»Ja, das werde ich!«, sage ich ohne jede Scham.
Seine Miene ist undurchdringlich. »Ich werde dich so scharf machen, dass du es kaum erwarten kannst.«
Ich schlucke. »Das bin ich schon.«
»Wir werden sehen.« Er greift zum Morgenmantel und zieht die Schärpe aus den Schlaufen. Ohne den Blick abzuwenden, verbindet er mir damit die Augen.
»Damien?«
»Psst.«
Er verknotet die Schärpe hinter meinem Kopf. Ich muss an das Wort »Sonnenuntergang« denken, spreche es allerdings nicht aus. Ich will das. Ich will nur noch fühlen – und wie intensiv werde ich erst fühlen, wenn ich nichts mehr sehen kann?
Die Matratze bewegt sich, und ich merke, dass er nicht mehr neben mir sitzt. Ich beiße mir auf die Unterlippe, verbeiße mir einen Schrei. Er spielt ein wunderbares Spiel mit mir, und ich bin fest entschlossen weiterzumachen. Er hat mich jede Angst und Scham vergessen lassen, ich bin jetzt nur noch erregt. Und wer außer Damien schafft das schon? Egal, was er mit mir vorhat – ich vertraue ihm.
Als etwas Kaltes, Nasses meine Brust berührt, zucke ich zusammen.
»Eis«, flüstere ich.
»Hm-hm.« Aber er spricht nicht, denn er leckt das Wasser auf, und ich spüre seinen heißen Mund an meiner Brustwarze. Er fährt mit dem Eiswürfel über meinen Bauch, und meine Muskeln zucken vor Kälte und Erregung. Sein Mund, seine Zunge, seine Lippen folgen. Er hinterlässt eine glühende Spur auf meinem Körper. Ich zerre an dem Vorhang, der meine Handgelenke fesselt, und will Damien berühren, will mir die Augenbinde herunterreißen – und gleichzeitig auch wieder nicht. Es erregt mich, ihm so ausgeliefert zu sein. Ich bin gespannt, wohin das noch führen wird.
Meine Beine sind weit gespreizt, und die kühle Nachtluft streicht über meine nasse Vulva. Ich bewege die Hüften hin und her – einerseits, weil ich meine wachsende Lust dämpfen will. Andererseits ist es auch eine Einladung, eine Aufforderung: Ich will ihn in mir spüren, und zwar sofort.
»Sie werden doch nicht etwa ungeduldig, Miss Fairchild?«
»Sie sind sehr grausam, Mr. Stark.«
Sein Lachen lässt vermuten, dass er noch viel grausamer sein kann, und ich spüre erneut, wie sich die Matratze bewegt. Ein Finger bleibt auf meinem Bauch liegen, aber ansonsten merke ich nichts. Und dann – o Gott, ja! – spüre ich seinen warmen Atem zwischen den Beinen, und seine stoppeligen Wangen zwischen meinen Schenkeln.
Beinahe komme ich, und meine Hüften bäumen sich auf.
»Bitte«, flüstere ich. »Damien, ich flehe dich an!«
»Ich weiß, mein Schatz.« Sein Mund ist genau am richtigen Ort, und als Nächstes spüre ich den festen Druck seiner Zunge. Ich schreie vor Lust. Sie überkommt mich so heftig, dass es fast wehtut. »Aber noch bist du nicht so weit. Noch nicht.«
»Ich glaube, da täuschst du dich«, protestiere ich und bringe ihn damit erneut zum Lachen.
Was allerdings äußerst gedämpft klingt, weil sein Mund über die Innenseite meines Schenkels gleitet. Als seine Lippen meine Narben streifen, mein Bein mit Küssen bedecken und mich verwöhnen, schließe ich hinter der Schärpe die Augen. Ich spüre, wie seine Zunge hervorschießt und meine Kniekehle kitzelt. Mir war nicht bewusst, wie empfindlich diese Körperregion ist.
Ich werfe mich wie elektrisiert hin und her, bis er meine Füße erreicht.
»Sie haben entzückende Zehen, Miss Fairchild«, sagt er. »Ich bin kein Fußfetischist, aber wäre ich einer …« Er verstummt, und sein Mund schließt sich um meinen großen Zeh. Er saugt daran, erst sanft, dann fester, bis ich mich erneut winde und dieses Ziehen im Unterleib spüre. Mein ganzer Körper pulsiert, aber ich werde ihn nicht mehr anflehen. Damien ist noch nicht mit mir fertig.
Er widmet sich jetzt meinem anderen Fuß und leckt sanft jeden einzelnen Zeh. Dann küsst er sich mein Bein hinauf. Als er die zarte Haut zwischen Schenkel und Vulva erreicht, raubt mir die Lust fast die Sinne.
Als er seinen Mund um mich schließt und seine Zähne meine Klitoris streifen, werde ich brutal eines Besseren belehrt: Es gibt noch höhere Gipfel der Lust zu erklimmen, und Damien weist mir den Weg.
Er hat eine geübte Zunge und lässt sie auf meiner Klitoris kreisen, sanft und zart, aber mit zunehmender Intensität. Meine Augen hinter der Augenbinde sind geschlossen, und mein Atem geht stoßweise. Ich zerre erneut an meinen Fesseln. Ich bin verloren, nichts als Lust. Ein gleißendes Vibrieren verdichtet sich zwischen meinen Schenkeln.
Und dann – o ja, o mein Gott – scheint die Welt um mich herum zu explodieren, und ich stemme mich ihm entgegen, und er saugt, zerrt und züngelt, sodass ich immer höhere Plateaus der Lust erreiche. So lange, bis ich die Welt um mich herum endlich wieder wahrnehme und sich mein Brustkorb nach dem Orgasmus hebt und senkt.
»Jetzt!«, flüstert Damien, und schon ist er über mir. Sein Mund bedeckt den meinen, seine Lippen sind feucht und schmecken nach mir. Sein riesiger Peniskopf drängt sich an mich, dringt in mich ein. »O Nikki«, sagt er. Seine Hand schiebt sich zwischen unsere Körper, und ich spüre seinen Daumen auf meiner sensiblen Klitoris. Erneut durchläuft mich ein Zittern, und ich ringe hörbar nach Luft. Während sich meine Muskeln verhärten, ziehe ich ihn noch tiefer in mich hinein. »Schön, so ist es gut. Bist du wund?«
Ich bringe mit letzter Kraft ein Nein hervor.
»Gut!«, sagt er, und ich spüre, wie er sich ein wenig zurückzieht, um dann umso fester zuzustoßen. Er hat gesagt, dass er mich so richtig rannehmen will, und das tut er auch. Ich hebe die Hüften, um ihm entgegenzukommen, denn ich will ihn jetzt tiefer in mir spüren, tiefer und fester. Ich will ihn ganz, und, verdammt noch mal, ich will ihn sehen.
»Damien!« sage ich. »Damien, die Augenbinde.«
Ich befürchte schon, dass er meine Bitte ignorieren wird, aber schon streichen seine Finger über meine Schläfe, und er nimmt mir die Schärpe ab. Er ist über mir, sein Gesicht ist vor Anstrengung verzerrt, aber in seinen Augen steht nichts als Lust. Seine Lippen verziehen sich zu einem sanften Lächeln, und dann küsst er meine Mundwinkel. Die wilden Stöße weichen einem herrlichen, sinnlichen Rhythmus, der noch viel quälender ist, weil er den ersehnten Moment immer wieder hinauszögert. Von mir aus kann es ewig so weitergehen!
Und dann sehe ich, wie er sich anspannt, wie sich seine Muskeln zusammenziehen und sein Körper sich verkrampft. Er schließt die Augen, und ich merke, wie er den Rücken durchbiegt, spüre den süßen Druck, mit dem er in mir explodiert.
»Meine Güte, Nikki!«, sagt er und lässt sich auf mich sinken.
Ich möchte mich an ihn schmiegen, bin aber nach wie vor gefesselt. »Damien«, flüstere ich. »Mach mich los!«
Er rollt von mir herunter und lächelt mich ebenso liebevoll wie erschöpft an. Irgendwann hat er ein Kondom übergezogen, das er jetzt in einem kleinen Eimer neben dem Bett entsorgt. Dann beeilt er sich, meine Fesseln zu lösen. Ich habe leider verpasst, wie er sich ausgezogen hat, aber was ich jetzt zu sehen bekomme, gefällt mir ausgezeichnet. Er mag zwar schon seit Jahren nicht mehr professionell Tennis spielen, aber der Mann hat nach wie vor einen schlanken, athletischen Körper und ist verdammt sexy.
»Komm her«, sagt er mit rauer Stimme, nachdem meine Fesseln gelöst sind. Er zieht mich an sich, sodass wir in Löffelchenstellung liegen, mein Rücken an seine Brust und mein Po an seinen fantastischen Schwanz geschmiegt ist. Seine Finger gleiten über meine Schenkel, seine Lippen über meine Schulter. »Es ist schön, dich zu fesseln und zu besitzen«, sagt er. »Wir sollten das in weiteren Varianten ausprobieren.«
»Weitere Varianten?«
»Hast du schon mal was von Kinbaku gehört?«
»Nein.«
Seine Hand gleitet über meinen Oberschenkel und bleibt zwischen meinen Beinen liegen. Seine Finger liebkosen sanft mein Schamhaar. »Das ist eine Fesseltechnik«, sagt er. »Die Seile machen nicht nur bewegungsunfähig, sie bereiten auch Lust.« Sein Finger gleitet zwischen meine Schenkel, und ich atme hörbar ein und staune, dass ich ihn schon wieder so heftig begehre. Er stimuliert meine Klitoris und flüstert: »Es kommt nämlich ganz darauf an, wo man die Seile platziert.«
»Oh.« Ich bin atemlos.
»Würde dir das gefallen?«
»Ich – ich weiß nicht.« Ich schlucke. »Das hier hat mir gefallen«, gestehe ich.
Seine Finger gleiten mühelos in mich hinein, und ich stöhne auf. »Ja«, sagt er. »Das ist mir nicht entgangen.«
Er spielt mit meiner Erregung, aber ich spüre deutlich, wie sein Schwanz an meinem Po leicht zuckt. Er wird wieder steif, und ich wackle ein wenig mit dem Hintern, in der Hoffnung, die Dinge zu beschleunigen.
»Meine Güte, Miss Fairchild! Sie sind aber ein ungezogenes Mädchen.«
»Ein sehr ungezogenes«, sage ich. »Nehmen Sie mich noch mal ran, Mr. Stark.«
Er beißt in mein Ohrläppchen, so fest, dass ich aufschreie. »Auf die Knie!«
Ich gehorche.
»Spreiz die Beine.«
Ich tue, was er sagt. So hatte ich noch nie Sex – aber im Grunde ist alles, was ich bisher mit Damien getan habe, Neuland für mich. Ich fühle mich vollkommen entblößt. Und ja: Es gefällt mir.
Er ist hinter mir, streicht mir mit der flachen Hand über den Po und beugt sich dann vor, um ihn zu küssen. »Köstlich!«, sagt er, fährt mit seinen Fingern zwischen meine Beine und streichelt mich dort. Seine Berührungen versetzen mich in Ekstase.
Er hebt die Hand, und ich spüre seinen Daumen auf meinem Anus. Ich beiße mir auf die Lippen. »Nein«, flüstere ich.
»Nein?«, wiederholt er und erhöht den Druck, wobei mich ganz erstaunliche Empfindungen durchzucken. »Kein Sonnenuntergang?«
Ich ringe hörbar nach Luft, und er muss lachen. »Nein«, wiederholt er. »Du hast recht, nicht jetzt. Noch nicht.« Er fährt mit seinem Finger zwischen meinen Hinterbacken hindurch, und ich halte die Luft an, so überwältigt bin ich von meinen Gefühlen. »Aber schon bald, Nikki«, sagt er. »Denn es gibt nichts an dir, was mir nicht gehört.« Rasch stößt er zwei Finger in meine Vagina und übt gleichzeitig mit dem Daumen Druck auf meinen Po aus. Meine Muskeln spannen sich an, wollen ihn in mich hineinziehen, was mich ganz zweifellos erregt. Auch wenn ich es nicht laut ausspreche: Ich möchte alles mit Damien ausprobieren. Wirklich alles.
»Stütz die Arme auf!«, sagt er. »Stütz dich auf die Ellbogen. Ja, genau so.«
Ich liege auf der Matratze, habe den Kopf gesenkt und den Po in die Luft gestreckt. Ja, ›entblößt‹ trifft es genau, aber mir bleibt keine Zeit, über diese Stellung nachzudenken, denn Damiens Berührung wird intensiver. Er beugt sich über mich, eine Hand streichelt meine Brustwarzen, während die andere mit meiner Vagina spielt: rein und raus, rein und raus. »Du machst mich ganz steif«, sagt er.
Ich höre, wie er eine neue Kondompackung aufreißt, und spüre kurz darauf seinen fordernden Schwanz. Diesmal nimmt er mich wirklich hart ran, und ich will, dass es verdammt noch mal kein Ende nimmt. Durch die Heftigkeit seiner Stöße rutschen wir quer übers Bett, und ich halte mich an den eisernen Bettpfosten fest, komme ihm Stoß für Stoß entgegen und gebe mich ganz meinen Gefühlen hin, während unsere Körper gegeneinanderklatschen.
Ich merke, dass er kurz vor dem Orgasmus steht, und als es so weit ist, kehrt seine Hand zu meiner Klitoris zurück, streichelt und neckt sie, bis auch ich auf den Höhepunkt zusteuere.
»Ich will, dass wir gleichzeitig kommen!«, befiehlt er. »Ich komme, Nikki, und ich will, dass du auch kommst.« Er explodiert in mir, und mehr brauche ich nicht, um mit ihm den Höhepunkt zu erreichen, während Sternschnuppen auf uns niederregnen.
Erschöpft lassen wir uns aufs Bett fallen, ein einziges Knäuel aus ineinander verschlungenen Armen und Beinen.
Als ich wieder zu Kräften komme, stütze ich mich auf einen Ellbogen und streiche über seine Wange. Er sieht zerknautscht, sexy und richtig schön durchgefickt aus, und ich verspüre eine tiefe Befriedigung.
Er sieht mich lächelnd an, und ich grinse provokant zurück. »Das war nicht schlecht«, sage ich. »Können wir das noch mal wiederholen?«