8
Auf einmal ist es unglaublich heiß in der Limousine, und ich scheine vergessen zu haben, wie man atmet.
Ich glaube nicht …
Ich merke, dass ich die Worte nur denke, und versuche es noch einmal. »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.«
»Es ist eine extrem gute Idee. Meine Güte, ich kann an nichts anderes mehr denken, seit ich Sie in die Limousine gesetzt habe. Ich will Sie noch einmal berühren. Sie streicheln. Sie küssen.«
Ich winde mich, bin fest entschlossen, die Fassung zu bewahren. Aber ich bin schwach und ziemlich beschwipst, und mein Widerstand schmilzt dahin.
»Und jetzt erzählen Sie mir nicht, Sie hätten nicht auch schon daran gedacht.«
»Das habe ich nicht«, sage ich.
»Lügen Sie mich nicht an, Nikki. Das ist die Regel Nummer eins: Lügen Sie mich nie an.«
Regeln?
»Ist das ein Spiel?«, frage ich.
»Ist nicht alles ein Spiel?«
Darauf antworte ich nicht.
»Haben Sie noch nie gespielt, Nikki?« Seine sanfte Stimme ist wie eine Liebkosung.
»Doch.«
»Ist die Trennwand geschlossen?«
Ich schaue auf. Ich sitze im Fond einer sehr langen Limousine. Ich kann den Fahrer vor mir sehen, seine Schultern im schwarzen Jackett, seinen gestärkten weißen Hemdkragen. Er hat rötliches Haar, trägt eine schwarze Kappe und scheint meilenweit entfernt zu sein. Aber das stimmt nicht, er ist hier und bekommt vermutlich jedes Wort mit.
»Er ist sehr diskret«, sagt Damien, so als könnte er Gedanken lesen. »Aber warum den Mann unnötig quälen? Mit dem silbernen Knopf in der Konsole hinter Ihnen lässt sich die Trennwand bedienen. Sehen Sie ihn?«
Ich drehe mich um und sehe mehrere Knöpfe, die in die Vertäfelung hinter mir eingelassen sind. »Ja.«
»Drücken Sie darauf.«
»Warum sollte ich?«
»Wollen Sie damit sagen, dass Sie sie lieber unten lassen? Denken Sie gut nach, bevor Sie antworten, Nikki! Denn bei dem, was ich jetzt mit Ihnen vorhabe, wären die meisten Frauen lieber ungestört.«
Ich lecke mir über die Lippen. Wenn ich auf diesen Knopf drücke, setze ich wesentlich mehr in Bewegung als nur eine Trennwand.
Möchte ich das wirklich? Er will mich nackt sehen, mich berühren, mich küssen, über meine Haut streichen.
Ich lege den Finger vorsichtig auf den Knopf, denke daran, wie sich seine Hände angefühlt haben. Wie ich beinahe zugelassen hätte, dass er mir zu nahekommt. Wie ich fast zu viel enthüllt hätte.
Aber er ist nicht hier im Wagen. Ich kann es also tun. Ich kann mich dem Champagner, der Dunkelheit und Damien Stark hingeben.
Aber verspreche ich ihm damit nicht zu viel? Wird er dann nicht glauben, dass aus Fantasie bald Realität werden wird?
Ich schlucke erneut. Das ist mir egal. Ich will mich gehen lassen, will, dass die Stimme dieses Mannes mich ganz ausfüllt. Ich will seine Hände auf meinem Körper spüren. Er stellt Regeln auf? Scheiß drauf! Im Moment bin ich diejenige, die die Regeln vorgibt.
Ich drücke auf den Knopf.
Langsam fährt die Trennwand hoch, und ich bin allein in der luxuriösen, bequemen Fahrgastkabine von Damien Starks Stretchlimousine. »Sie ist oben«, sage ich, aber meine Stimme ist so leise, dass ich nicht weiß, ob er mich überhaupt hört.
»Ziehen Sie Ihr Höschen aus.«
Anscheinend hat er mich doch gehört.
»Was, wenn ich Ihnen sage, dass ich es bereits ausgezogen habe?«
»Ich befinde mich in der Öffentlichkeit, Miss Fairchild. Quälen Sie mich nicht unnötig.«
»Sie quälen mich!«, erwidere ich.
»Gut. Und jetzt ziehen Sie es aus.«
Ich hebe den Rock und ziehe mein Höschen hinunter. Die Schuhe habe ich bereits abgestreift, es geht also ganz leicht. Ich lasse es neben mir auf dem Sitz liegen.
»Jetzt habe ich es ausgezogen«, sage ich. Und dann, weil ich diese Fantasie mitgestalten möchte: »Ich bin schon ganz feucht.«
Sein tiefes Stöhnen verschafft mir große Genugtuung. »Nicht sprechen!«, sagt er. »Und berühren Sie sich nicht, bis ich es Ihnen gestatte. So lauten die Regeln, Nikki. Sie tun, was ich Ihnen sage, und nur wenn ich es Ihnen sage – habe ich mich klar ausgedrückt?«
»Ja«, murmele ich.
»Ja, Sir«, verbessert er mich. Seine Stimme ist sanft, aber bestimmt.
Sir?
Ich schweige.
»Ich kann auch einfach auflegen.« Seine Stimme ist kühl, aber ich glaube, ein Triumphieren herauszuhören. Ich runzle die Stirn, denn ich gönne ihm diesen Sieg nicht. Andererseits will ich nicht, dass dieses Spiel aufhört. Und Mr. Heißkalt meint, was er sagt.
Ich schlucke meinen Stolz hinunter. »Ja, Sir.«
»Braves Mädchen! Sie begehren mich, nicht wahr?«
»Ja, Sir.«
»Ich begehre Sie auch. Macht Sie das feucht?«
»Ja …«, sage ich mit erstickter Stimme. Ehrlich gesagt kann ich es kaum erwarten. Ich bin scharf, feucht und unglaublich erregt. Keine Ahnung, was er noch mit mir vorhat, aber ich weiß, dass ich zu allem bereit bin – Hauptsache, er macht endlich weiter. Bitte, weiter!
»Stellen Sie Ihr Handy auf Lautsprecher und legen Sie es auf den Sitz neben sich. Dann schieben Sie den Rock hoch und lehnen sich zurück. Ich möchte, dass Sie mit dem nackten Hintern auf dem Polster sitzen. Ich möchte, dass Sie feucht darauf herumrutschen. Ich will Ihren Duft genießen können, wenn ich später einsteige.«
»Ja, Sir«, flüstere ich und gehorche. Es ist schon unheimlich erotisch, wie mein Rock über meine nackten Schenkel gleitet, aber als ich das warme Leder an meinem nackten Hintern spüre, muss ich laut aufstöhnen.
»Spreizen Sie die Beine und schieben Sie den Rock bis zur Hüfte hoch.« Seine Stimme lullt mich vollkommen ein. Sie ist leise, fordernd und so sinnlich, dass es schmerzt. »Lehnen Sie sich zurück und schließen Sie die Augen. Jetzt legen Sie eine Hand auf den Sitz und die andere auf Ihren Oberschenkel.«
Ich gehorche. Meine Haut ist glühend heiß.
»Bewegen Sie Ihren Daumen«, sagt er. »Ganz langsam, vor und zurück. Sanft, ganz sanft! Tun Sie das?«
»Ja, Sir.«
»Sind Ihre Augen geschlossen?«
»Ja, Sir.«
»Das bin ich, den Sie da spüren: Das ist meine Hand auf Ihrem Bein. Und meine Finger, die darüberstreichen. Ihre Haut ist weich. Sie sind wunderschön, so wie Sie sich für mich geöffnet haben. Wollen Sie mich, Nikki?«
»Ja.«
»Ja, was?«
Meine Vagina zieht sich bei seinem fordernden Ton zusammen. Es ist ein herrliches Gefühl, mich ihm derart hinzugeben.
»Ja, Sir.«
»Ich will, dass Sie Ihre Brüste berühren, Nikki. Ich will, dass Sie Ihre Brustwarzen berühren. Ich will mit meinem Mund darüberwandern und Sie lecken, bis Sie kommen, ohne Ihre Klitoris überhaupt zu berühren. Wollen Sie das auch, Nikki?«
Guter Gott, ja! »Nur, wenn Sie mich dort später tatsächlich berühren, Sir.«
Sein Lachen beschert mir eine Gänsehaut.
Meine Klitoris pulsiert. Ich möchte mich unbedingt berühren, aber das verstößt gegen die Spielregeln. Noch nicht.
»Ich bin steif, Nikki. Sie spannen mich auf die Folter, wissen Sie das?«
»Das will ich doch hoffen, Sir, denn Sie spannen mich auch auf die Folter.«
»Öffnen Sie den Reißverschluss Ihres Kleides«, befiehlt er. »Dann nehmen Sie die Hand, die auf dem Sitz liegt, und führen Sie sie an Ihre Lippen. Lutschen Sie an Ihrem Zeigefinger. Ja genau, so ist es gut«, fährt er fort, als ich ein wenig stöhne, die Augen schließe und an meinem Finger sauge. »Gut so! Nehmen Sie Ihre Zunge zu Hilfe und saugen Sie ganz fest daran.« Ich höre die Erregung in seiner Stimme, und ein Beben geht durch meinen Körper. Ich bin ganz feucht, und das Leder unter mir wird rutschig.
»Schieben Sie Ihre Hand unter Ihr Oberteil und berühren Sie Ihre Brustwarze. Ist sie steif?«
»Ja.«
»Streicheln Sie sich«, sagt er. »Nur ganz leicht, so leicht wie der Kuss eines Schmetterlings. Spüren Sie das? Macht Sie das noch feuchter?«
»Ja«, flüstere ich.
»Jetzt lassen Sie Ihre Hand zu Ihrem Bein wandern. Langsam! Das Gefühl soll sich ganz langsam steigern. Spüren Sie das? Dieses sanfte Streicheln?«
»Ja.« Ich stelle mir vor, dass meine Finger die seinen sind. Dass er eine glühend heiße Spur auf meinem vor Erregung bebenden Körper hinterlässt.
»Ich bin es: meine Hände. Ich bin bei Ihnen, berühre Sie, berühre Ihre Beine. Spüren Sie, wie ich die Innenseiten Ihrer Schenkel streichle, wie Sie immer erregter und feuchter werden?«
Ich löse die Hand von meiner Brust und lege sie auf mein anderes Bein. Langsam und sinnlich streiche ich über die Innenseite meiner Schenkel, mit sanften, vorsichtigen Bewegungen. Das ist gefährliches Terrain – hier liegen meine Geheimnisse verborgen. Aber nicht jetzt. Jetzt gibt es keine Grenzen, denn ich bin in Sicherheit.
Ich kann mich ganz seiner Stimme überlassen. Ich kann die Augen schließen und mir vorstellen, dass Damien vor mir kniet. Dass Damien mich anschaut. Mich überall anfasst. »O Gott, ja.«
»Spreizen Sie die Beine noch ein Stück weiter«, befiehlt er. »Ich möchte, dass Sie sich ganz weit öffnen, dass Ihre Vagina ganz heiß und nass wird vor Vorfreude. Möchten Sie sich berühren, Nikki?«
»Ja«, flüstere ich und spüre, wie meine Wangen bei diesem Geständnis anfangen zu glühen – auch wenn es mir ein Rätsel ist, wie ich das noch spüren kann, wo doch mein ganzer Körper längst lichterloh in Flammen steht.
»Noch nicht!«, sagt er. Ich höre die Belustigung in seiner Stimme. Er weiß, dass er mich auf die Folter spannt, und er genießt es.
»Sie sind ein Sadist, Mr. Stark!«
»Und Sie unterwerfen sich mir bereitwillig, Miss Fairchild. Wozu macht Sie das?«
Zu einer Masochistin. Ein Zittern geht durch meinen Körper, verbindet sich mit meinen wohligen, sinnlichen Berührungen. »Es erregt mich«, gebe ich zu.
»Wir passen wunderbar zusammen.«
»Am Telefon zumindest«, sage ich ohne nachzudenken.
»Immer. Widersprechen Sie mir nicht, Miss Fairchild, oder das Spiel ist sofort beendet. Und das wäre wirklich schade.«
Ich schweige.
»Gut«, sagt er. »Ihr Gehorsam gefällt mir. Es gefällt mir, dass Sie die Beine gespreizt haben und bereit für mich sind. Dass Sie ganz feucht sind. Meinetwegen«, fügt er hinzu, während ich fast schon mit dem Polster verschmelze. »Legen Sie beide Hände neben Ihre Hüften auf den Sitz. Sind Sie so weit?«
»Ja.«
Bedrohliches Schweigen.
»Ich meine, ja, Sir.«
Meine Hände stemmen sich gegen das Leder. Meine Klitoris pulsiert, verlangt nach mehr. Ich winde mich auf dem Sitz, aber das macht es nur noch schlimmer.
Meine Finger zucken. Ich kann es kaum erwarten zu kommen. Wenn ich mich nicht endlich selbst berühren darf, dann …
Warum eigentlich nicht? Er muss es nicht mal bemerken.
»Keine Berührungen, Nikki. Noch nicht.«
»Woher wissen Sie – o Gott, haben Sie hier Kameras installiert?« Die Vorstellung ist beschämend … und erstaunlich erregend.
»Nein«, sagt er mit fester Stimme. »Auch wenn ich mir gerade wünsche, es wäre so. Sagen wir mal: Ich habe richtig geraten.«
Verdammt, wieder schießt mir das Blut in die Wangen, und ich rutsche noch heftiger herum, versuche, Befriedigung zu erlangen, die jedoch immer wieder qualvoll hinausgeschoben wird.
»Vergessen Sie nicht, dass Sie mich von einem köstlichen Scotch und einer sehr schmackhaften Vorspeise abhalten.«
»Das tut mir kein bisschen leid«, erwidere ich. »Aber wenn Sie es eilig haben, weiß ich, wie wir das hier sehr schnell zu Ende bringen können.«
»Möchten Sie das? Dass es vorbei ist?«
»Ich – nein«, gebe ich zu. Es ist die reinste Folter, aber eine verdammt lustvolle.
»Haben Sie die Bar bemerkt, als Sie eingestiegen sind?«
»Ja.«
»Ich möchte, dass Sie sich gerade so weit bewegen, dass Sie den Eimer mit den Eiswürfeln erreichen und sich einen herausnehmen. Dann kehren Sie in Ihre ursprüngliche Position zurück und spreizen für mich die Beine.«
»Ja, Sir.«
Ich löse mich vom Sitz und schummle ein bisschen, da ich die Schenkel zusammenpresse. Der Druck ist herrlich, erregt mich noch ein klitzekleines bisschen mehr. Aber er ist auch frustrierend, weil ich nach wie vor keine Befriedigung finde. Was mich wohl als Nächstes erwartet? Eiswürfel …
Ich lächle, weil mir bewusst wird, dass ich von Damien Stark mindestens eine interessante Erfahrung für mich erwarte.
»Haben Sie Ihren Platz wieder eingenommen?«
»Ja.«
»In welcher Hand halten Sie den Eiswürfel?«
»In der rechten.«
»Ziehen Sie den linken Träger Ihres Kleides zur Seite, bis Ihre Brust entblößt ist. Schließen Sie die Augen, und beschreiben Sie mit dem Eiswürfel kleine Kreise um Ihre Brustwarze. Berühren Sie sie nicht, noch nicht! Ja, so ist es gut! Ich kann mir Ihre zarte, makellose Haut vorstellen, wie sie sich vor Kälte zusammenzieht. Ich bin steif, ich will Sie berühren.«
»Sie berühren mich«, flüstere ich.
»Ja.« Die Begierde in seiner Stimme ist so groß wie meine eigene.
»Führen Sie Ihre linke Hand zu Ihrem Schenkel«, sagt er, und ich lächle in mich hinein. Hatte er das schon die ganze Zeit vor? Oder habe ich mir bei diesem Spiel ein paar Extrapunkte verdient? Ich lege meinen Kopf in den Nacken, meine glühend heißen Finger streichen über meine Schenkelinnenseite, wandern weiter nach oben, dorthin, wo die Haut nicht so glatt ist, wie Damien sich das wohl vorstellt, sondern mit den Narben meines Geheimnisses bedeckt ist.
An meiner Brust schmilzt der Eiswürfel auf meiner brennenden Haut. »Ich stelle mir vor, dass Sie die Tropfen auflecken«, sage ich. »Ihre Zunge gleitet über meine steife Brustwarze. So lange, bis ich es nicht mehr aushalte, und dann saugen Sie daran, Sie streifen sie mit Ihren Zähnen, bevor Sie wild drauflossaugen, so fest, dass, dass ein glühender Draht von dort direkt bis zu meiner Klitoris führt.«
»Meine Güte!«, sagt er atemlos. »Wessen Spiel ist das eigentlich?«
»Ich gewinne gerne«, sage ich, habe aber Mühe zu sprechen. Meine Hand ist weiter hinaufgewandert, sanft liebkosen meine Finger die empfindliche Haut zwischen meinen Beinen. »Damien«, sage ich. »Bitte!« Der Eiswürfel ist vollständig geschmolzen.
»Ein Finger. Ich nehme einen Finger und fahre damit über Ihre feuchte, nasse Vagina. Sie pulsiert, so sehr wollen Sie mich.«
»Ja«, flüstere ich.
»Sind Sie feucht?«
»Ich bin klatschnass.«
»Ich will in Sie eindringen«, sagt er, und bevor er mir die Erlaubnis dazu gibt, lasse ich zwei Finger tief in mich hineingleiten. Sofort zieht sich mein Körper um sie herum zusammen, saugt sie noch tiefer hinein. Ich bin feucht und erregt, trunken vor Lust. Mein Handballen reibt an meiner Klitoris, und ich stöhne auf – ich kann nicht anders. Was Stark nicht verborgen bleibt.
»Sie haben gegen die Regeln verstoßen«, sagt er.
Ich biege den Rücken durch, bin so kurz davor, wage es allerdings nicht, mich weiter zu streicheln. Der Befehlston in seiner Stimme hält mich davon ab. »Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden.« Ich bringe die Worte nur mühsam heraus.
»Natürlich. Vorausgesetzt, Sie sind bereit, Ihre Strafe entgegenzunehmen. Soll ich Sie bestrafen, Nikki? Soll ich Sie übers Knie legen und Ihren Hintern versohlen?«
»Ich …« Ich zittere, seine Worte erregen mich noch mehr. Ich habe noch nie solche Spielchen gespielt, aber im Moment entfacht die Vorstellung, Damien so ausgeliefert zu sein, meine Leidenschaft erst recht.
»Vielleicht sollte ich Ihnen befehlen, die Hände wegzunehmen. Sie ausgehungert und unbefriedigt zurücklassen.«
»Bitte nicht!«, sage ich.
»Das sollte ich aber«, erwidert er. »Ich sollte Sie hängen lassen.«
Ohne es zu wollen, wimmere ich ein wenig. Warum? Ich will kommen, stehe so kurz davor. Meine Finger wissen, was sie tun, und ich stehe so kurz davor. So kurz davor …
Aber nein. Das ist ein Spiel, und ich habe einen Mitspieler. Ich möchte nicht einfach so kommen: Ich möchte kommen, weil Damien mich so weit gebracht hat.
Er gluckst und weiß genau, wie sehr er mich damit auf die Folter spannt. »Flehen Sie mich an!«, sagt er.
»Bitte.«
»Bitte und was noch?«
»Bitte, Sir.«
»Mehr bringen Sie nicht zustande?«
»Ich möchte kommen, Damien. Ich möchte kommen, und Ihre Stimme soll mich zum Höhepunkt bringen. Ich stehe jetzt so kurz davor. Wenn wir über ein Schlagloch fahren, explodiere ich.« Ich habe jegliches Schamgefühl verloren, jegliche Selbstbeherrschung. Und es ist mir vollkommen egal. Alles, was ich will, ist zum Orgasmus kommen, wohl wissend, dass Damien meine Schreie am anderen Ende der Leitung hören wird.
»Berühren Sie sich?« Seine Stimme klingt nach wie vor fest, aber auch heiser. Gierig.
»Ja.«
»Ich will, dass Sie sich schmecken. Lecken Sie sich die Finger ab«, befiehlt er, und ich gehorche, stelle mir vor, dass meine glänzend nassen Finger seine Lippen sind. »Und?«
»Glitschig«, sage ich. »Süß. Aber Damien, ich will …«
»Psst, ich weiß. Und ich berühre Sie jetzt. Ich knie direkt vor Ihnen, und Sie sind weit geöffnet für mich. Sie sind feucht und köstlich, und meine Zunge ist überall, kitzelt und kostet. Spüren Sie, wie meine Zunge über Ihre erigierte Klitoris leckt?«
»Ja«, sage ich, während meine Finger über meine pralle, pulsierende Klitoris streichen.
»Sie schmecken so gut, und ich bin so steif. Ich möchte in Sie eindringen, kann aber nicht genug von Ihrem betörenden Geschmack bekommen.«
»Nicht aufhören!« Ich biege den Rücken durch, während sich meine Erregung unaufhaltsam steigert wie die Orchesterklänge einer Opernouvertüre.
»Wie könnte ich!«, sagt er. »Ich will jetzt, dass Sie für mich kommen. Wir sind fast am Ziel, es ist Zeit. Ich berühre Sie, ich übernehme. Los, Nikki, komm jetzt, mir zuliebe!«
Ich gehorche.
Es ist, als brächte mich seine Stimme zum Höhepunkt, ich zittere wie ein Stern am schwarzen Samt des Firmaments. Lichtblitze durchzucken mich, heftig, intensiv und glühend heiß.
»O ja, meine Liebe«, sagt er mit gepresster Stimme und beruhigt mich. »Gut gemacht.«
Keuchend ringe ich nach Luft, und mein Schluchzen weicht einem leisen, lustvollen Wimmern, gepaart mit Wehmut. Es ist vorbei, und ich sitze allein im Fond einer Limousine. Der Mann, der mich zum Höhepunkt gebracht hat, befindet sich irgendwo am anderen Ende der Leitung.
Eine lose Haarsträhne klebt mir im Gesicht, und ich streiche sie zurück. Ich bin schweißnass und erschöpft. Glücklich.
Ich fühle mich gut.
Ich fühle mich sorglos, frei von jeder Verantwortung.
»Wir sind am Ziel«, sagt Damien, und ich drehe mich um, damit ich durch die getönten Scheiben nach draußen schauen kann. Tatsächlich hält die Limousine gerade vor meinem Wohnblock. Da merke ich, dass er nicht meinen Höhepunkt gemeint hat, als er sagte, wir seien fast am Ziel. Sondern mein Zuhause.
Stirnrunzelnd fällt mir ein, dass ich dem Fahrer meine Adresse nicht genannt habe. Hat Damien das getan? Das muss er wohl, aber woher weiß er, wo ich wohne?
Ich richte mich auf und bringe mein Kleid in Ordnung, ein verzweifelter Versuch, anständig zu wirken. Ich will ihn gerade fragen, woher er meine Adresse hat, als er mir zuvorkommt.
»Wir sehen uns morgen, Miss Fairchild«, sagt er in offiziellem Ton, aber ich höre so etwas wie ein Lächeln in seiner Stimme.
»Ich freue mich schon darauf, Mr. Stark«, sage ich ebenso formvollendet, obwohl mir das Blut noch in den Ohren rauscht.
Schweigen tritt ein, aber ich weiß, dass er noch dran ist. Nach einer Weile höre ich ihn lachen. »Legen Sie auf, Miss Fairchild«, befiehlt er.
»Ja, Sir«, sage ich und drücke auf die entsprechende Taste.
Morgen.
Die Wirklichkeit bricht über mich herein wie eine mächtige Woge. Was habe ich mir nur dabei gedacht, Telefonsex mit einem Kerl zu haben, dem ich in wenigen Stunden persönlich gegenübertreten muss? Und nicht nur das, ich muss ihm auch etwas verkaufen, ein Produkt präsentieren.
Bin ich denn vollkommen übergeschnappt?
Ja, das bin ich wohl.
Übergeschnappt. Verrückt. Bescheuert.
Sorglos.
Ich zittere.
Ja, aber diese Sorglosigkeit hat sich verdammt gut angefühlt.
Die Limousine ist vollständig zum Stehen gekommen, und ich sehe, wie der Fahrer um den Wagen herumläuft, um mir die Tür zu öffnen. Ich greife nach meinem Höschen, will es in meine Handtasche stecken, als ich eine bessere Idee habe.
Apropos Sorglosigkeit …
Ich schiebe das Höschen unter die Armlehne, und zwar so, dass ein Stück weiße Spitze hervorschaut. Dann schließe ich rasch den Reißverschluss meines Kleides, kontrolliere noch einmal, ob ich einigermaßen anständig verhüllt bin, und rutsche zur Tür, die mir der Fahrer bereits aufhält.
Ich verlasse die Limousine und sehe zum Himmel empor. Ich stelle mir vor, dass mir eine Milliarde Sterne zuzwinkern, und grinse zurück. Am nächsten Morgen werde ich wahrscheinlich im Boden versinken vor Scham, aber noch genieße ich den Moment. Es war schließlich ein außergewöhnlich schöner Abend.