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Achtzehn

Fricka hielt Pauls Hand ganz fest, als sie die Straße überquerten, dann hob er den Jungen über einen kleinen Graben und stapfte – ein wenig steifgliedrig, wie er zugeben musste – hinter ihm her in den Wald.

Es hatte aufgehört zu regnen, manchmal schien sogar die Sonne durchs Blätterdach.

Paul war sofort losgelaufen, den Weg entlang, der bergauf führte, stoppte dann aber plötzlich, drehte sich mit ausgebreiteten Armen im Kreis, kam wieder zurückgerannt, strahlte den Onkel an und düste wieder ab.

«So viel Renne im Bauch», dachte Fricka schmunzelnd. Das hatte Merle immer gesagt, als sie noch klein war. «Ich habe zu viel Renne im Bauch.»

Der Boden war mit Blättern bedeckt, und Paul fand Spaß daran, sie mit den Füßen aufzuwirbeln.

Dicht am Weg stand eine mächtige Eiche. Fricka blieb stehen und schaute hinauf, sie musste gut und gern hundertfünfzig Jahre alt sein.

Paul stellte sich neben ihn und blickte ebenfalls nach oben.

«Ein schöner alter Baum», sagte Fricka. «Eine Eiche.»

«Der hat fast gar keine Blätter mehr», stellte Paul fest. «Weil Herbst ist», erklärte er.

Fricka nickte und hob ein paar Blätter auf. «Das sind Eichenblätter.»

Paul betrachtete sie kritisch. «Die sind langweilig», beschloss er. «Ich finde rote und gelbe schöner.»

«Mag sein, aber tu mir die Eichen nicht so schnell ab. Sie mögen im Herbst langweilige braune Blätter haben, dafür haben sie aber ganz besondere Früchte.»

«Früchte?» Paul machte große Augen. «Kann man die essen?»

«Wir Menschen nicht, für uns sind die viel zu bitter. Aber Schweine mögen Eicheln sehr gern.»

«Wildschweine?» Paul klang alarmiert. «Im Tiergarten sind Wildschweine. Die stinken und gucken böse.»

Er griff nach Frickas Hand, der musste lachen. «Mach dir keine Sorgen. Wildschweine haben Angst vor Menschen. Solange wir hier sind, lassen die sich nicht blicken. Aber nachts, wenn wir schlafen, kommen sie raus und suchen nach Leckerbissen. Welche Süßigkeit isst du denn am liebsten?»

«Gummibärchen.»

«Hm, den Wildschweinen schmecken Eicheln genauso gut wie dir Gummibärchen. Ach, guck mal, hier sind welche.»

Fricka hob eine Handvoll Eicheln auf. «Die glänzen schön, nicht wahr?»

Paul nickte andächtig und schaute.

Er hat den gleichen Blick wie Norbert damals, dachte Fricka.

«Daraus kann man Männchen basteln oder Tiere», erklärte er. «Kastanien eignen sich auch dafür.»

«Kastanien sind eklig.»

«Bastelt ihr so was nicht im Kindergarten?»

«Nö.»

«Guck mal, hier ist eine, die ihr Hütchen noch nicht verloren hat. Siehst du, die könnte man als Kopf nehmen.»

«Stimmt, ein Kopf mit Hut. Aber Augen und Mund muss man noch malen.»

«Genau. Wir könnten welche sammeln, und wenn ihr zu Hause Streichhölzer habt, basteln wir beide zusammen Tiere und vielleicht ein paar Gruselmonster.»

Fricka zog ein großes Taschentuch aus der Hose und breitete es aus. «Hier können wir sie reintun.»

Paul machte sich sofort mit Feuereifer ans Werk. Seine Finger verharrten über einem Stück Flechte. «Das sieht aus wie Haare.»

«Ja, stimmt, sammel es ruhig ein, das können wir bestimmt gebrauchen.» Fricka bückte sich und knotete das Tuch zusammen. «Das sind genug. Ein paar müssen wir liegen lassen, damit daraus neue Bäume werden können.»

Paul zog skeptisch die Augenbrauen zusammen. «Daraus werden Bäume?»

«Ja sicher, das ist genauso wie bei Äpfeln zum Beispiel. Wenn wir die nicht ernten und aufessen, fallen sie auf die Erde, und aus den kleinen, braunen Kernen, die du ja kennst, wachsen neue Apfelbäume.»

«Echt?»

«Ja, echt.»

Fricka bückte sich wieder und hob noch eine Eichel auf. «Diese Eichenfrucht fällt auf den Boden, Blätter legen sich darüber, die langsam zu Erde werden. Die Eichel liegt darunter versteckt und hat es ganz gemütlich, obwohl der kalte Winter kommt mit Eis und Schnee. Und wenn es dann wieder Frühling wird, dann kommt an dieser Stelle hier ein kleiner Spross heraus und drängt ans Licht, dorthin, wo es hell und warm ist. Ein Spross erst, dann kommen die ersten beiden Blättchen, dann immer mehr, und schließlich wird aus diesem kleinen Racker hier ein großer Eichenbaum, wie der hier vor deiner Nase.»

Über Pauls Gesicht breitete sich ein Leuchten aus. «Wie bei Kresse», rief er. «Die haben Mama und ich gesät, im Blumentopf, da kamen auch kleine Blätter raus.»

«Ja, wie bei Kresse.» Onkel Fricka freute sich. «Die Eichel ist auch ein Samen, nur eben größer als Kressesamen, weil ja auch ein großer Baum daraus werden soll.»

«Okay», sagte Paul freundlich und hüpfte davon.

Fricka ging langsam weiter. Wie viel der Kleine schon verstand! Als Merle so alt gewesen war, hatte er sich fast nie die Zeit genommen, er war viel zu sehr mit seiner Karriere beschäftigt gewesen.

«Peng! Du bist tot!»

Paul taumelte ein bisschen unter dem Gewicht des nassen Astes, den er aufgehoben hatte.

«Ich habe ein Gewehr!»

«Das sehe ich.» Fricka hob ein kurzes Aststück auf, von dem sich die Rinde schon abgeschält hatte. «Und ich habe eine Pistole. Sollen wir tauschen?»

«Au ja!» Der Junge schleppte den Ast an und bewunderte die Pistole. «Die sammel ich. Kannst du die in deine Manteltasche stecken?»

Dann entdeckte er eine Wasserpfütze. «Darf ich reinspringen?» Sein Augenaufschlag war entwaffnend, und Fricka fühlte sich überfordert.

Paul schaute an sich herab. «Wenn ich Gummistiefel anhabe, darf ich.»

«Na, dann los!»

Der Kleine sprang mit Schwung hinein und hüpfte jauchzend, bis nicht nur seine Hose, sondern auch sein Gesicht nass und schlammgesprenkelt war.

«Komm doch auch!»

Fricka zeigte auf seine Füße. «Ich darf nicht, ich habe keine Gummistiefel an. Und jetzt komm, du Räuber, wir müssen dich trockenlegen.»

Paul musste lachen. «Ich bin doch kein Baby!» Aber er kam brav angelaufen.

«Da drüben am Waldrand habe ich vorhin eine Buche gesehen. Deren Früchte können Menschen essen. Willst du mal probieren?»

«Sind die so eklig wie Kastanien?»

«Nein, man muss sie schälen, und das Innere ist saftig und ein bisschen süß.»

«Cool.»


«Monsanto hat mittlerweile mächtige Mitstreiter bei der Monopolisierung der Landwirtschaft», berichtete Zomer, «die alle dick mit im Geschäft sind: ‹Bayer›, ‹BASF›, ‹Syngenta› und vielleicht auch Greenparc. Das große Problem ist, diese Firmen tun nichts Illegales, sie sorgen mit ihrem Geld und ihrer Macht nur dafür, dass weltweit Bestimmungen und manchmal sogar Gesetze geändert werden.»

«Die tun nix Illegales? Dat wüsst’ ich aber!», regte Ackermann sich auf. «Monsanto schickt Leute aus, die bei Nacht und Nebel patentierte GVO, Mais, Weizen, Soja, inne normale Felder vonne Bauern reinschmuggeln. Dann machen die Fotos vom Hubschrauber aus un’ schicken Detektive, die Pflanzenproben nehmen un’ beweisen, dat der Bauer klammheimlich Monsanto-Saatgut ausgebracht un’ sie damit um Lizenzgebühren geprellt hat. Un’ schon hasse die Mafia aus St. Louis am Arsch!»

«Was Jupp sagen will», erklärte Zomer, als er die fragenden Mienen sah, «ist, dass Monsanto seinen Firmensitz in St. Louis hat. Und wenn Monsanto Anzeige gegen einen Farmer irgendwo auf der Welt erstattet, ist der Gerichtsstand St. Louis, Missouri, denn dort sitzen die Firmenanwälte und, wie wir vermuten, besonders ‹geneigte› Richter.»

«Es hat also schon Prozesse gegeben?», fragte van Appeldorn.

«O ja», antwortete Zomer. «Besonders Ökobauern haben sich natürlich gegen die Monsanto-Klagen zur Wehr gesetzt – und verloren.»

«Dann konnte man also nicht beweisen, dass Monsanto diese illegalen Praktiken anwendet?», hakte van Appeldorn nach.

«Wie willste dat denn beweisen?», knurrte Ackermann ihn an. «Soll etwa jeder Bauer rund umme Uhr auf seine Felder Wache schieben?»

«Nun mal halblang, Jupp. Ich habe nur juristisch gedacht. Juristisch gesehen sind deine Anschuldigungen reines Hörensagen, und damit kann man keinen Prozess gewinnen.»

«Den kann man sowieso nie gewinnen», mischte sich Zomer wieder ein. «Manche Bauern haben Monsanto nicht einmal Willkür unterstellt, sondern gesagt: Zwei Kilometer von meinem Acker entfernt gibt es ein Feld, auf dem euer Genweizen wächst, und von dort muss Samen zu mir herübergeweht sein, deshalb habe ich jetzt GVO auf meinem Feld. Monsantos Antwort ist immer dieselbe: Es ist völlig unerheblich, wie die Pflanzen auf dein Feld gelangt sind, sie stehen jetzt da, wir haben das Patent darauf, also wird dafür jetzt gezahlt.»

Ackermann legte die Hände auf den Tisch und stemmte sich ächzend hoch. «Ich geh nochma’ Kaffee kochen.»

«Für mich nicht», lehnte Schnittges ab. «Ich muss zur Exhumierung.»

Auch van Appeldorn sah auf die Uhr. «Und wir müssen gleich zum Training, oder hast du das vergessen, Jupp?»

«Nee, ich hab mein Sportzeug dabei», antwortete Ackermann. «Training kommt genau richtig. Da kann ich mir meinen Brass aus dem Balg rennen.»

Er legte Zomer die Hand auf die Schulter. «Danke, Piet.»

Aber der winkte ab. «Ich soll mir also die Greenparc B. V. einmal vornehmen? Das mache ich gern, aber viel verspreche ich mir nicht davon.»

«Wir haben ja auch kaum was in der Hand», sagte Schnittges, «außer einem dunklen Porsche, Männern mit schwarzen Hüten und Sonnenbrillen, möglicherweise bewaffnet …»

«Und diese Prospekte hier», fügte Cox hinzu. «Ich könnte Hetzel anrufen. Vielleicht erinnert er sich daran, an welchen Tagen die Männer bei ihm aufgetaucht sind.»

Zomer stand auf. «Wegen der Alibis?» Er klang amüsiert. «Ich werde tun, was ich kann. Sagt mal, trainiert ihr auf dem Platz, auf dem wir am Sonntag spielen? Dann würde ich gern mitkommen und ihn mir einmal anschauen.»

«Ha! Den Gegner ausspionieren, dat ham wer gern», feixte Ackermann. «Nix da, Männeken!»


Bernie Schnittges war bisher erst einmal bei einer Exhumierung dabei gewesen. Damals in Krefeld war es um einen Verdacht auf Giftmord gegangen, und die Tote hatte schon mehrere Jahre im Grab gelegen. Der Sarg war schon verfault gewesen, und Chemiker hatten gleich vor Ort Proben von verwestem Gewebe und dem umgebenden Erdreich genommen – alles in allem eine wenig appetitliche Angelegenheit.

Chemiker waren heute nicht da, Gereon Vermeer lag ja erst seit acht Tagen unter der Erde, und der Sarg würde noch intakt sein. Dennoch standen eine Menge Leute herum und schauten den Totengräbern bei der Arbeit zu, weil das Gesetz ihre Anwesenheit vorschrieb.

Es regnete wieder, und Bernie hatte Schutz unter einem Ahornbaum gesucht, der noch nicht alle seine Blätter verloren hatte, aber mittlerweile rann ihm das Wasser vom Haar den Nacken herunter, und seine Schuhe waren durchweicht.

Auf der anderen Seite des Grabes, ein Stück den Weg hinunter, steckten Bonhoeffer und der Staatsanwalt unter einem Schirm die Köpfe zusammen. Sie hatten ihm zugewinkt, aber er hatte keine Lust zum Reden und nur kurz gegrüßt.

Was er letzte Nacht gelesen und heute von Zomer gehört hatte, bedrückte ihn, außerdem hatte er Hunger, was seine Stimmung immer auf den Nullpunkt sinken ließ, und jetzt fror er auch noch.

Die Männer hatten es endlich geschafft, den Sarg herauszuheben und neben der Grube abzustellen. Ein Leichenwagen rollte langsam rückwärts heran, und der Bestatter fing an, die Schrauben am Sargdeckel zu lösen.

Schnittges gab sich einen Ruck. Er würde einen Blick auf den Toten werfen müssen.

Auch Bonhoeffer kam.

«Ist denn jemand hier, der den Toten identifizieren kann?», fragte Bernie.

«Stein hat Vermeers Bruder herbestellt», nickte Bonhoeffer. «Ich fange so bald wie möglich mit der Obduktion an. Bist du dabei?»

«Ja», antwortete Schnittges. «Ich fahre nur kurz nach Hause und ziehe mir was Trockenes an.»


Cox schob die Reste zusammen und stapelte das Geschirr, um es in die Teeküche zu bringen und schon mal im Spülbecken einzuweichen.

«Bringst du mir ein Glas Milch mit?», bat Penny. «Ich habe gestern zwei Liter in den Kühlschrank gestellt, da müsste noch etwas übrig sein.»

Dann blätterte sie ihren Notizblock durch. Sie wollte endlich ihre Berichte schreiben, wer konnte wissen, wann sie das nächste Mal Zeit dafür finden würde, so wie sich die Dinge im Moment überschlugen.

Cox stellte ihr ein Glas Milch hin und küsste sie leicht aufs Haar.

Danach nahm er sich noch einmal das Gutachten der Kreiswirtschaftsförderung vor.

«Schon seltsam», sagte er nach einer Weile. «Nach dem, was ich jetzt so alles gehört habe, liest sich das hier etwas anders. Hier empfehlen die Gutachter zum Beispiel, die Qualität der Gartenbauprodukte in Zukunft neu zu überdenken und zu differenzieren. Die Bauern und Gärtner sollen zum einen günstige Produkte für den Massenmarkt herstellen, daneben aber auch hochwertige Produkte für Leute, die sich so etwas leisten können. Das schnürt einem schon die Kehle zu: Lebensmittel unterschiedlicher Güte für Reiche und Arme, Bildungsnahe und Bildungsferne …»

«Werte und Unwerte», fasste Penny zusammen und schaute selbst erschrocken.

«Hast du van Gemmern ausfindig gemacht?», fragte sie dann.


Bernie hatte heiß geduscht, ein Brot mit Salami und geschmolzenem Käse gegessen und dazu einen Becher Fleischbrühe getrunken. Jetzt ging es ihm ein bisschen besser, zumindest war ihm wieder warm.

Ein wenig Zeit blieb ihm noch, also fuhr er seinen Computer hoch, um kurz die Mails zu checken.

Marie hatte tatsächlich geschrieben.

«Dank dir für deine Antwort. Zwei Sätze nur, aber die haben mir sehr gefallen.

Ich habe hier ein kleines Problem … Sieht so aus, als hätte ich die falschen Signale ausgesendet, das ist mir noch nie passiert. Eben steht Klaus van Gemmern bei mir vor der Tür und will mit mir über unsere Zukunft sprechen – seine und meine. Jetzt wartet er in der Osteria bei mir um die Ecke. Ich dachte, beim Essen redet es sich leichter. Ich werde es vorsichtig angehen müssen, denn es sieht ja so aus, als würden wir demnächst miteinander arbeiten. Ich krieg’s schon hin. Rufst du mich heute Abend an? Vor Mitternacht gehe ich nie schlafen.

Gruß von Marie»


Petrus Zomer amüsierte sich köstlich über die «Siegfried Kampfbahn».

«Ich hoffe doch, wir können mit ein paar Walküren am Spielfeldrand rechnen», lachte er.

«Die die toten Helden nach Walhall bringen?», fragte Ackermann. «Klasse Idee!»

Van Appeldorn freute sich zum einen, dass die bissigen Kommentare zum deutschen Nazitum, die er seine ganze Jugend hindurch bei sportlichen Begegnungen mit Niederländern hatte durchleiden müssen, ausgeblieben waren, und wunderte sich gleichzeitig einmal mehr über Ackermann.

Der grinste frech. «Mit Wagner kennste dich wohl nich’ so gut aus, wa?»

Zomer schaute sich gründlich um. «Eine schöne Anlage, wir werden viel Spaß haben, da bin ich sicher. Dann fahre ich mal nach Hause und mache mich an die Arbeit. Ich melde mich bei euch, wenn ich etwas herausgefunden habe. Sonst sehen wir uns am Sonntag.»

Die ersten Spieler des Klever Teams kamen auf den Platz gelaufen.

Zomer tätschelte van Appeldorn den Arm. «Mach dir keine Gedanken, mein Freund. Wenn es 4:0 für Nijmegen steht, spielen ein paar von uns bei euch mit.»

Ackermann holte aus, und Zomer sah zu, dass er Land gewann.

«Warte ma’ ebkes, Norbert», hielt Ackermann van Appeldorn zurück. «Ich hab mir da wat überlegt. Die Toten aussem Grab am Opschlag müssen doch irgendwie unter de Erd, un’ dat muss doch irgendwer bezahlen. Wat hältste davon, wenn wir dat als Benefizspiel machen un’ dat Preisgeld für de Beerdigungen spenden? Die Holländer hätten bestimmt nix dagegen. Außerdem könnten wir dann Eintritt nehmen, da käm’ bestimmt ’n nettes Sümmken zusammen.»

«Die Idee ist gut», stimmte van Appeldorn zu. «Aber jetzt ist es zu spät. Da hätte man die Presse längst informieren müssen.»

Ackermann zwinkerte ihm zu. «Lass mich ma’ machen.»

Van Appeldorns Handy meldete sich, er schaute aufs Display, das musste Cox sein.

«Was gibt’s?»

«Bei uns im Büro sitzt Volker Hetzel. Penny versucht gerade, zu verhindern, dass er hyperventiliert.»

«Das klingt nach Hetzel, ja. Und was ist ihm diesmal widerfahren?»

«Er hat einen Brief bei sich. Die Firma Greenparc zeigt ihn an, auf seinem Grund und Boden widerrechtlich den patentierten Mais MON 810 ausgebracht zu haben.»

«MON 810», murmelte van Appeldorn und sah, wie Ackermann einen Satz machte.

«Ja, und Norbert, die Anzeige kommt aus St. Louis, Missouri, USA.»

«Verdammte Scheiße! Er soll warten, ich drücke einem anderen das Training aufs Auge und bin gleich da.»

«Hetzel?», fragte Ackermann kurzatmig.

Van Appeldorn konnte nur nicken.

«Hab ich et dir nich’ gesagt? Ich komm mit.»

«Ich bitte darum, Jupp.»