1_022_13828_Garcia.tifDie Geisel

18.10.

»Verdammt, was soll …« Ich hörte seine Stimme, noch bevor ich ihn sah. Er hatte wahrscheinlich ebenso wenig erwartet, dass ich in Ridleys Zimmer platzte, wie ich damit gerechnet hatte, ihn dort zu sehen.

John Breed lag ausgestreckt auf Ridleys pinkfarbenem Teppich, in der einen Hand die Videospiel-Fernbedienung, in der anderen eine Tüte Doritos.

»John?« Lena war genauso verblüfft wie ich. »Du … du bist nicht tot?«

»John Breed? Hier? Das ist unmöglich.« Auch Liv war schockiert.

John ließ die Tüte fallen und sprang auf. »Tut mir leid, wenn ich euch enttäusche.«

Ich stellte mich schützend vor Lena und Liv. »Am meisten enttäuscht bin wahrscheinlich ich.«

Lena brauchte meinen Schutz nicht. Sie drängte sich an mir vorbei. »Wie kannst du es wagen, dieses Haus zu betreten, nach allem, was passiert ist? Du hast so getan, als wärst du mein Freund, dabei ging es dir nur darum, mich zu Abraham zu bringen.« Donner grollte. »Jedes Wort, das du zu mir gesagt hast, war gelogen.«

»Das ist nicht wahr. Ich wusste nicht, was sie vorhatten. Bring mir die Bibel, bring das Buch der Monde, bring mir, was du willst. Ich schwöre darauf.«

»Das geht nicht. Weil Abraham das Buch der Monde hat, wie du sehr gut weißt.« Ich war stocksauer, und ich würde nicht zulassen, dass John den Ahnungslosen spielte. Das war nur eine neue Masche von ihm. Außerdem konnte ich es kaum fassen, dass er in Ridleys Zimmer herumhing und seelenruhig Doritos aß.

Lena war noch nicht fertig. »Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, hast du auch noch Link in … in einen wie dich verwandelt.« Ihre Haare kräuselten sich. Hoffentlich fing das Zimmer nicht an zu brennen.

»Ich konnte nicht anders. Es ist Abraham. Er bringt mich dazu, all das zu tun.« John lief unruhig auf und ab. »Ich … ich kann mich gar nicht mehr richtig daran erinnern, was in der Nacht passiert ist.«

Ich durchquerte das Zimmer und baute mich drohend vor ihm auf. Dass er mich mit Leichtigkeit umbringen konnte, war mir völlig egal. »Du erinnerst dich also auch nicht mehr, wie du Lena zum Altar geschleppt und sie dort festgebunden hast? Das hast du ebenfalls vergessen?«

John blieb stehen und starrte mich mit seinen grünen Augen an. Als er antwortete, konnte ich ihn kaum verstehen, so leise sprach er. »Nein.«

Ich hasste ihn. Wenn ich daran dachte, wie er Lena in jener Nacht berührt hatte – dass ich sie um ein Haar verloren hätte. Aber zumindest er selbst schien zu glauben, was er sagte.

John ließ sich auf Ridleys Bett fallen. »Manchmal hab ich Blackouts. Das fing schon an, als ich noch klein war. Abraham sagt, es läge daran, dass ich anders bin, aber das glaube ich ihm nicht.«

»Willst du damit andeuten, dass er dabei seine Finger im Spiel hat?« Liv zückte ihr rotes Notizbuch.

John zuckte die Schultern. »Ich weiß es nicht.«

Lena sah mich an.

Und wenn er die Wahrheit sagt?

Und wenn nicht?

»Das erklärt aber noch lange nicht, was du hier in Ridleys Zimmer zu suchen hast«, sagte Lena. »Wie bist du überhaupt ins Haus gekommen?«

John stand auf und ging ans Fenster. »Warum fragst du nicht deine Cousine?« Für jemanden, der gerade unbefugt in einem fremden Haus erwischt worden war, wirkte er ziemlich sauer.

Lenas Miene wurde finster. »Was hat Ridley damit zu tun?«

John versetzte einem Berg Schmutzwäsche einen Tritt. »Tja, was wohl? Vielleicht alles? Sie ist es, die mich hier festhält.«

Ich weiß nicht, ob es an der Art und Weise lag, wie er es sagte, oder daran, dass wir über Ridley sprachen, aber irgendwie glaubte ich ihm in diesem Moment. »Was meinst du mit, sie hält dich fest?«

Er schüttelte den Kopf. »Genau genommen hat sie mich sogar zweimal eingesperrt. Das erste Mal im Bogenlicht und dann, nachdem sie mich daraus befreit hatte, hier im Haus.«

»Du warst im Bogenlicht? Und Ridley hat dich daraus befreit?« Lena war sprachlos. »Aber wir haben das Bogenlicht doch begraben …«

»Und Ridley hat es wieder ausgegraben und hierhergebracht. Sie hat mich freigelassen und seitdem sitze ich in diesem Haus fest. Dieser Ort ist mit so vielen Bannsprüchen belegt, dass ich es höchstens bis zur Küche schaffe.«

Die Bannsprüche. Sie konnten nicht nur etwas von Ravenwood fernhalten, sie konnten auch etwas in Ravenwood einsperren. Es war genau so, wie ich es mir gedacht hatte.

»Wann hat sie dich freigelassen?«

»Irgendwann im August, glaube ich.«

Ich dachte an den Tag zurück, an dem Lena und ich in Ridleys Zimmer gegangen waren, um die Abkürzung in die Tunnel zu nehmen – und an das Zischen, das ich gehört hatte.

»Im August? Dann bist du schon zwei Monate hier?« Lena war kurz davor, auszurasten. »Dann hast du Ridley geholfen? Durch dich kann sie einen Cast sprechen?«

John lachte freudlos. »Ich ihr helfen? Dank der Bibliothek deines Onkels benutzt sie mich als ihren persönlichen Dschinn. Und diese Bude hier ist meine Flasche.«

»Aber wie hat sie es geschafft, dass Macon dich nicht entdeckt?« Liv schrieb jedes Wort mit.

»Mit einer Occultatio, einem Verschleierungsbann. Den ich selbst ausgesprochen habe.« John schlug mit der Faust gegen die Wand und ließ dabei das schwarze Tattoo sehen, das sich um seinen Oberarm wand. Ein unübersehbarer Beweis dafür, dass er Dunkel war, egal welche Augenfarbe er hatte. »Dein Onkel hat Bücher, in denen fast alles steht – nur nicht, wie man hier rauskommt.«

Ich brachte es nicht fertig, ihm weiter dabei zuzuhören, wie er sich lauthals beschwerte. Seit ich ihn im vergangenen Frühjahr zum ersten Mal gesehen hatte, hasste ich ihn, und jetzt war er wieder aufgetaucht, um unser Leben ein zweites Mal zu ruinieren. Mein Blick wanderte zu Lena. Ihre Miene war verschlossen, genauso wie ihre Gedanken.

Erging es ihr mit Liv ähnlich?

Allerdings hatte Liv nicht versucht, meine Freundin zu entführen und die meisten meiner Freunde umzubringen. »Das ist echt lustig, denn in einem Baum in unserem Vorgarten hängen auch ein paar Flaschen, und in eine von denen würde ich dich liebend gerne stecken«, sagte ich.

John wandte sich flehend an Lena. »Ich bin hier gefangen! Ich kann nicht weg, und deine durchgeknallte Cousine hat versprochen, mir zu helfen. Aber erst müsste ich noch ein paar Dinge für sie erledigen …«

Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare, und mir fiel auf, dass er längst nicht mehr so cool wirkte, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Unrasiert und in seinem zerknitterten T-Shirt, sah er wirklich so aus, als hätte er schon viel zu lange Seifenopern angeschaut und Doritos gegessen. »Ridley ist keine Sirene – sie ist eine miese Erpresserin.«

»Aber wie hast du ihr helfen können, wenn du Ravenwood nicht verlassen darfst?«, wollte Liv wissen. Das war eine gute Frage. »Hast du ihr beigebracht, wie man einen Cast spricht?«

John lachte. »Machst du Witze? Ich habe Cheerleader in Zombies verwandelt und eine Party in eine Schlägerei ausarten lassen. Glaubst du, Ridley könnte einen Furor bewerkstelligen? Als Sterbliche kann sie sich kaum die Schnürsenkel selber binden. Wer, glaubst du, hat ihre Mathe-Hausaufgaben die letzten Wochen gemacht?«

»Ich jedenfalls nicht«, sagte Lena plötzlich sanft und nachgiebig, und das brachte mich fast um. John Breed war wie eine schmerzhafte, scheußliche Krankheit, die man einfach nicht loswurde. »Wenn du es ihr nicht beigebracht hast, wie schafft sie es dann?«

John zeigte auf den Gürtel, den Lena sich umgebunden hatte. »Mit diesem Ding.« Er zog an einer Gürtelschlaufe seiner Jeans. »Das stellt die Verbindung her. Ridley trägt den Gürtel und ich spreche den Bann.«

Dieser gruselige Skorpiongürtel. Kein Wunder, dass sie ihn niemals ablegte. Er war die Nabelschnur, die sie mit der Welt der Caster verband und mit John Breed – und die einzige Möglichkeit, wieder über magische Kräfte zu verfügen.

Liv schüttelte den Kopf. »Ich sage es nur sehr ungern, aber es passt alles zusammen.«

Natürlich tat es das, aber das spielte für mich keine Rolle. Menschen konnten lügen. Und John Breed konnte es erst recht. Ich drehte mich zu Lena. »Du glaubst ihm doch nicht etwa? Wir dürfen ihm nicht vertrauen.«

Lena blickte erst Liv, dann mich an. »Und wenn er die Wahrheit sagt? Er wusste von der Sache mit den Cheerleadern und er wusste von der Party. Ich glaube, ich muss Liv recht geben. Es passt alles zusammen.«

Seid ihr beide jetzt ein Herz und eine Seele, oder was? Eben habt ihr euch noch gegenseitig die Augen ausgekratzt.

Ethan, es war ein Bann. Ein Furor bewirkt, dass Menschen sich vor lauter Wut nicht mehr beherrschen können.

John seufzte. »Ähm? Ich bin auch noch da.«

Lena blickte zur Tür. »Tja, es gibt da eine Möglichkeit, herauszufinden, ob er die Wahrheit sagt.«

Liv nickte. »Denkst du, was ich denke?«

»Hallo?« John sah mich an. »Sind sie immer so?«

»Ja. Nein. Ach, halt die Klappe.«

Reece stand mitten in Ridleys Zimmer und hatte missmutig die Arme verschränkt. In ihrem Kaschmir-Twinset und mit ihrer Perlenkette sah sie aus, als hätte sie sich aus einer höchst ehrbaren Südstaatenfamilie hierher verirrt. Sie war alles andere als begeistert, dass man sie als Lügendetektor missbrauchen wollte, aber besonders ärgerte sie sich, John Breed im Zimmer ihrer Schwester vorzufinden. Vielleicht hatte sie sich der irrigen Hoffnung hingegeben, dass Ridley wie sie zu den Pfadfindern gehen würde, jetzt wo sie eine Sterbliche war. Aber ihre Schwester hatte ihr wieder einmal einen Dämpfer versetzt, indem sie sich die falsche Gesellschaft ausgesucht hatte. Wenn ich es mir recht überlegte, war es schade, dass die TAR so viel Wert auf lupenreine Abstammung legte. Reece hätte gut zu dieser Truppe gepasst.

»Wenn ihr denkt, ich würde das für mich behalten, dann seid ihr noch bescheuerter als meine Schwester. Das ist so was von daneben.«

Keiner von uns hatte Lust, sich eine von Reece’ Moralpredigten anzuhören, aber Lena gab nicht so schnell auf. »Wir verlangen ja gar nicht, dass du es geheim hältst. Wir wollen nur wissen, ob er die Wahrheit sagt, ehe wir uns Onkel Macon anvertrauen.« Lena hoffte wahrscheinlich, dass John log – dass Ridley keinen gefährlichen Inkubus aus Macons Grab geraubt, in Ravenwood versteckt und seine Kräfte für sich genutzt hatte.

Ich war mir nicht sicher, welche Möglichkeit von beiden schlimmer war – dass John die Wahrheit sagte oder dass er log.

»Weil du nicht für den Rest deines Lebens Hausarrest haben willst?«, fragte Reece.

»So ungefähr.«

Reece stampfte ungeduldig mit dem Fuß auf. »Damit das klar ist: Du erzählst es Onkel Macon, sonst mache ich es.« Jede Wette, dass sie genau das tun würde. Die Gelegenheit, jemandem Hausarrest einzubrocken, konnte sie sich nicht entgehen lassen.

Dass sie uns verpfiff, war allerdings meine geringste Sorge. »Bist du sicher, dass es funktioniert, jetzt wo du …«

»Wo ich was?«, schnauzte Reece. »Jetzt, wo ich meine Kräfte nicht mehr richtig beherrsche?«

Großartig. Mit einer wütenden Reece war erst recht nicht zu spaßen.

»Ich … ich wollte nur fragen, ob du sicher bist, dass du es bemerkst, wenn er lügt.« Es war zu spät, um noch zurückzurudern.

Reece sah aus, als würde sie mir am liebsten den Kopf abreißen »Das geht dich zwar nichts an, aber ich bin immer noch eine Sybille. Was ich in seinem Gesicht lese, ist wahr. Wenn meine Kräfte nicht funktionieren, sehe ich nämlich gar nichts.«

Lena trat zwischen uns beide.

Lass mich das machen. Du reitest dich sonst nur noch tiefer rein.

Danke.

Ich habe mit Reece der Biestigen schon länger zu tun als du. Gelernt ist gelernt.

»Reece.« Lena nahm die Hand ihrer Cousine, und ich sah, wie sich ihr Haar kräuselte. Oh nein. Einen Bannspruch gegen eine Caster zu richten, ging fast immer schief. »Du bist die beste Sybille, die ich je getroffen habe.«

»Komm mir nicht mit so was.« Reece zog ihre Hand weg. »Ich bin die einzige Sybille, die du je getroffen hast.«

»Aber du weißt, ich vertraue dir blind.« Lena lächelte aufmunternd. Reece funkelte uns beide böse an.

Ich wandte meinen Blick ab. Egal ob ihre Kräfte nun verrückt spielten oder nicht, wenn es nicht unbedingt sein musste, würde ich einer Sybille niemals in die Augen schauen. Mir war auch aufgefallen, dass Liv weder ein Wort gesagt noch in Reece’ Richtung geblickt hatte.

»Ein einziger Versuch. Dann erzählst du es Onkel Macon, egal wie es ausgeht. Diese ganze Sache beweist einmal mehr, dass man Minderjährigen verbieten sollte, ihre Magie einzusetzen.« Sie verschränkte die Arme wieder. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich begriff, dass das ein Ja war.

John sprang vom Bett auf und ging zu Reece. »Bringen wir es hinter uns. Was soll ich machen?«

Reece sah John an und betrachtete sein Gesicht, als lägen dort die Antworten auf alle unsere Fragen. »Du machst es schon.«

John rührte sich nicht vom Fleck. Er schaute Reece in die Augen, damit sie seine Gedanken und seine Erinnerungen in sich aufnehmen konnte. Nicht er, sondern Reece wandte zuerst den Blick ab; sie schüttelte den Kopf, als würde ihr das, was sie gesehen hatte, überhaupt nicht gefallen.

»Es stimmt. Er wusste nicht, was Abraham und Sarafine vorhatten, und er erinnert sich nicht mehr daran, was damals in der Nacht an der Weltenschranke geschehen ist. Ridley hat ihn aus dem Bogenlicht befreit, seitdem ist er hier und macht die Drecksarbeit für meine Schwester.«

John sah mich an. »Zufrieden?«

»Moment mal. Wie ist das möglich?«

Reece zuckte die Schultern. »Tut mir leid, wenn ich dich enttäusche. Er ist kein Schurke. Er ist nur ein Dummkopf. Manchmal ist die Grenze dazwischen hauchdünn.«

»Hey.« John war schon nicht mehr ganz so selbstgefällig. »Ich dachte, du bist hier die Nette. Wo bleibt die berühmte Höflichkeit der Ravenwoods?«

Reece achtete nicht auf ihn.

Ich hätte eigentlich aufatmen müssen, aber Reece hatte recht. Ich war enttäuscht. Ich wollte nicht, dass John nur eine Schachfigur in Sarafines und Abrahams Spiel war. Ich wollte, dass er einer von den Bad Guys war. So hatte ich ihn immer gesehen – und daran würde sich auch nichts ändern.

Aber vor allem wollte ich, dass auch Lena ihn so sah.

Lena aber dachte nicht an John. »Wir müssen mit Onkel Macon reden. Und wir müssen Ridley finden, bevor sie Dummheiten macht.«

Genau. So wie ich Ridley kannte, machte sie sich wahrscheinlich schon per Anhalter aus dem Staub. Nach der Show, die sie heute Abend abgezogen hatte, musste ihr klar sein, dass Lena sofort zu Macon rennen würde. Und Ridley hatte es schon immer vermieden, die Suppe, die sie sich eingebrockt hatte, selbst auszulöffeln. »Ich glaube, dazu ist es jetzt schon zu spät.«

Lena bückte sich und schlug die Ecke des pinkfarbenen Teppichs zurück. »Gehen wir.«

»Bist du sicher? Nicht dass wir ihn aufwecken oder so.« Ich war wenig scharf auf Macons Blick, wenn wir ihm sagten, dass Ridley das Haus von Savannah Snow in eine Boxkampfarena verwandelt hatte, in der dreißig Leute gegeneinander antraten, und zwar mithilfe des magischen Gürtels eines Inkubus, nach dem wir alle fieberhaft gesucht hatten und der sich rein zufällig die ganze Zeit über in Ridleys Zimmer herumgetrieben hatte.

Lena öffnete die Falltür. »Ich glaube nicht, dass er schläft.«

»Lena hat recht«, sagte Liv. »Wir müssen es Macon sagen. Und zwar sofort. Er und ich, wir haben …« Sie stockte und sah Lena an. »Dein Onkel ist seit Monaten auf der Suche nach John Breed.«

Lena nickte. Sie lächelte zwar nicht, aber sie sprang Liv auch nicht ins Gesicht. Immerhin. »Gehen wir.«

John riss noch eine Tüte Doritos auf. »Wenn ihr schon da runtergeht, könnt ihr ihn dann vielleicht bitten, mich hier rauszuholen?«

»Frag ihn selber«, sagte Lena. »Du kommst nämlich mit.«

John spähte in die Dunkelheit des Tunnels, dann sah er mich an. »Ich hätte nie gedacht, dass du mich mal retten würdest, Sterblicher.«

Ich wollte ihn umbringen oder ihm eine in die Fresse hauen. Ich wollte, dass er für alles bezahlte, was er Lena und Link angetan hatte, für all die Katastrophen, die Abraham seinetwegen ausgelöst hatte. Aber das musste ich nun Macon überlassen.

»Glaub mir, das habe ich nicht vor.«

Er lächelte, und ich machte einen Schritt ins Unsichtbare, tastete mit den Füßen nach den ausgetretenen, harten Stufen, die ich niemals zu sehen bekommen würde.