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Laufende Litfass-Säulen
Die brutalste Form der Ökonomie ist der Läufer-Kapitalismus. Er wurde von der Sportartikel-Industrie erfunden. Jede erdenkliche Freifläche auf Schuhen, Socken, Hosen, Hemden, Jacken, Stirnbändern ist mit Schriftzügen, Logos oder Emblemen verziert. Je größer, desto teurer. Adidas, Nike & Co. haben der Läuferschaft beigebracht, für ein Dasein als wandelnde Litfass-Säule auch noch viel Geld auszugeben. Markenname = Kompetenz = besserer Läufer, so signalisieren es drei Streifen, springende Raubkatzen und der Swoosh. Gerade Anfänger haben oft das Gefühl, sich mit teurer Erstausstattung in die Gemeinschaft der Läufer einkaufen zu müssen. Nichts sieht allerdings peinlicher aus als ein nagelneuer Laufschuh. Also schnell noch mal durch die Pfütze springen vor der öffentlichen Premiere. Gibt es einen Weg, sich werbefrei durch den Wald zu bewegen? Klar, Klamotten von Tchibo, Aldi oder aus der eigenen Grabbelkiste sind preiswert und genauso gut. Aber wer bringt dieses Selbstbewusstsein schon auf? Nur Menschen, die aus Überzeugung Lada fahren.