KAPITEL 12
Frühstück bei den Gorrs
Irgendwie fühlte sich Aden verkatert, als er das zweite Mal in der Familienwanne der Gorrs von den Toten erwachte. Er tastete stöhnend nach der Stelle, wo sich die scharfe Klinge zwischen seine Rippen gebohrt hatte. Im ersten Moment fiel ihm nicht mehr ein, dass Slythe ein Messer nach ihm geworfen hatte, aber sein Körper hatte nichts vergessen. Der Schmerz war noch da, allerdings gedämpft wie eine alte Narbe, die sich nur bei Wetterwechsel oder bei einer bestimmten Bewegung meldete.
Wieder war er nackt. Langsam kehrten seine Erinnerungen zurück, als er sich mit verquollenen Augen im Badezimmer umschaute und dann zurücklehnte, um weiterzuschlafen, wenn man denn in seinem Fall von Schlaf sprechen konnte. Bald darauf wischte ein feuchtes, faulig stinkendes Etwas über sein Gesicht und weckte ihn endgültig. Eine Hyäne hatte die Vorderpfoten auf den Wannenrand gestützt und leckte ihm mit ihrer rauen Zunge über Wangen und Lippen. Er setzte sich auf. Chucky Gorr gab einen Knurrlaut von sich, der in ein freundliches Winseln überging. Ein grässlicher Gestank entströmte ihm. Aden kraulte ihn hinter den Ohren und schob seine Schnauze sanft zur Seite. »Schon gut, Alter. Das reicht.«
Chucky stieß ein Schnaufen aus, das wie ein Seufzer klang, und trottete zur Badezimmertür. »Chuck?«, fragte Aden. »Kannst du mir vielleicht was zum Anziehen besorgen?«
Chuck rannte so schnell nach draußen, dass seine Krallen über die Fliesen scharrten. Als er zurückkam, hatte er eine Hose aus weichem braunem Leder im Maul, die er neben der Badewanne fallen ließ. Als Nächstes brachte er ein kariertes Hemd, das Aden viel zu groß war. »Danke«, sagte Aden und kraulte Chucky noch einmal hinter den Ohren. Chucky beobachtete ihn beim Anziehen und warf ihm einen fragenden Blick zu, als er das ungläubige Staunen bemerkte, das sich auf seinen Zügen ausbreitete. Aden erinnerte sich wieder an die Ereignisse – von wann? Gestern? Vor einer Stunde? Letztes Jahr? Die Fahrt mit dem Wagen, die in der Schlachtorgie von Julius geendet hatte, Slythes lässiger Mord an zwei Menschen. Slythes Mord an Aden. Er presste die Hand gegen die schmerzende Stelle an der Brust – nicht die Spur einer Narbe oder eines blauen Flecks, und auch den Schmerz hatte er sich wohl nur eingebildet, denn er war mit einem Mal verflogen.
»Sieht so aus, als wäre es mir einfach nicht vergönnt, tot zu bleiben, Chuck«, sagte er. »Unsterblich, was? Nun, warum nicht, zum Henker? Ergibt nicht mehr und nicht weniger Sinn als ein Typ, der sich in eine Hyäne verwandelt. Du hast mich in jener Nacht gewarnt, das Haus zu verlassen, stimmt’s, mein Junge?«
Chucky ließ die Zunge weit aus dem Maul hängen.
»Und überhaupt, was soll diese Hyänen-Geschichte? Verwandelt sich dein alter Herr etwa auch in ein Tier?«
Chucky nickte.
»Echt? Und in was für eines? Lass mich raten! In einen Bären? Ich tippe auf einen Bären. Oder in einen Büffel.«
»Chucky!«, dröhnte Mrs. Gorrs Stimme von unten. »Komm und leck die Küche sauber! Mama hat Tomatensoße verschüttet. Mama macht Pasteten für Daddy und Corbert, Schätzchen. Mama hebt dir die Fleischreste auf, wenn du runterkommst und die Küche fein sauber leckst.« Chucky stellte die Ohren auf. Er schoss durch die Tür, prallte mit der Schulter hart gegen den Rahmen und donnerte den Korridor entlang. Der Lärm, den er dabei machte, hätte für ein ganzes Rudel seiner Artgenossen gereicht.
Aden zog sich an und schlich unbemerkt von Mrs. Gorr die Treppe am Ende des Korridors hinunter. Er kletterte wieder durch das Fenster im Esszimmer, denn die Tür war wie immer mit einer ganzen Kollektion von Sperrketten und Schlössern gesichert. Wohin sollte er gehen? Plötzlich überfiel ihn die Erkenntnis, wie einsam er war: keine Familie, keine Freunde, außer vielleicht die Mitglieder dieses Haushalts. Er dachte an Charm, die schimmernde Frau aus den Wäldern. Sollte er sich auf die Suche nach ihr begeben? Aber was würde geschehen, wenn Slythe ihn zu Gesicht bekam?
In diesem Moment zerriss ein Schrei die Stille des Morgens. »Beim Grab meiner Mutter, halt’s Maul!«, brüllte jemand im Haus nebenan. Der Schrei ertönte von Neuem, lang gezogen und markerschütternd, gefolgt vom mehrmaligen Niedersausen und Knallen einer Peitsche.
»Ich bring euch um, Leute, ich schwör’s!«, zeterte der Nachbar. »Und wenn sie mich aufknüpfen – ich bring euch um!« Ein hageres, vergilbtes Gesicht erschien am oberen Fenster des angrenzenden Hauses. »Ihr Mistkerle! Wie lange noch, ihr Mistkerle? Wie viele Jahre muss ich das noch hören, Tag für Tag?«
Aden rannte durch das Seitentor auf das Geräusch der niedersausenden Peitsche zu. Am Hinterhof-Schuppen zerrte er die Tür auf. Drinnen lag ein nackter Mann auf einen Tisch geschnallt. Die Haut hing ihm in Fetzen vom Rücken. Unter dem blutigen Fleisch zeigten sich helle Sehnen. Seine Augen starrten in die Ferne, weit aufgerissen und leer, und sein Mund stand offen, als wollte er sich übergeben. Wieder entrang sich seiner Kehle ein Schrei. Mister Gorr stand hinter ihm, mit hoch erhobener Peitsche, ein Ausdruck geballter Konzentration auf dem plumpen Gesicht. Ächzend schlug er zu: »Jaa!« Blut spritzte vom Rücken des Mannes auf Mister Gorrs triefende Schürze. Kleine Bäche der roten Flüssigkeit tropften durch eine Öffnung des Tisches in ein großes, bereits halb volles Gefäß. »Das müsste reichen«, polterte Mister Gorr. »Ah, warum nicht – noch einen zum Abschied!« Er hob die Peitsche erneut.
Adam rannte auf ihn zu, warf sich gegen seine fleischige Schulter und prallte ab, als wäre er gegen eine Gummiwand gestoßen. Mister Gorr knurrte erstaunt und drehte sich um. »Ärr! Guck mal, Corbert, das ist der Junge! Der, wo ich dir gestern von erzählt habe.«
Corbert verrenkte mühsam den Hals. Er sprach langsam, und seine Stimme klang tonlos. »Das ist er, Alfred? Weshalb liegt er halb betäubt zu deinen Füßen? Gehe ich recht in der Annahme, dass er dich beim Auspeitschen beobachtete und sich spontan zu einer tollkühnen Rettungsaktion mit einer Gung-Ho-Attacke entschloss? Nur um von deiner muskelbepackten Schulter abzuprallen, als die Peitsche in meine … offenen Wunden biss?«
»Ein guter Junge!«, rief Mister Gorr leutselig. Er stellte Aden auf die Beine und klopfte ihm so heftig auf den Rücken, dass der verhinderte Retter erneut zu Boden ging.
»Alfred vergisst manchmal, wie stark er ist«, sagte Corbert zu Aden. »Putricia bekocht ihn einfach zu gut. Dabei fällt mir ein, dass wir noch keine Mittagspause hatten, Alfred.«
Mister Gorr nickte und senkte die Peitsche. »Moment – willst du auch mal, mein Sohn?« Er hielt Aden die Peitsche mit dem Griff voraus entgegen. Aden starrte das Folterwerkzeug verständnislos an.
»Tu dir keinen Zwang an«, meinte Corbert heiter. »Wär mal ’ne kleine Abwechslung für mich. Eine leicht versetzte Schlagrichtung und mehr aus dem Handgelenk … macht einen Riesenunterschied. Ich kann dir ein paar gute Tipps für später geben. Der richtige Umgang mit einer Peitsche macht sich gut in jeder Bewerbung.«
»Ich glaube, ich bin an einem Punkt angelangt, wo mich nicht mehr viel überraschen kann«, sagte Aden.
»Fass das ja nicht als Kritik auf, Alfred«, fuhr Corbert fort. »Deine Vielseitigkeit beim Auspeitschen ist eines der Hauptvergnügen unserer Zusammenarbeit. Und dein Batterie-Einsatz heute Morgen war absolute Perfektion.«
»Das neue Hochspannungsding is’ die Wucht!«, erklärte Mister Gorr, während er die Schlaufen von Corberts Beinen löste. »Mann, hey! Wir haben was vergessen!« Er patschte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
»Das Salz, Alfred?«, fragte Corbert.
Mister Gorr nickte, blinzelte Aden zu und griff in die Schürzentasche. Ein Salzstreuer kam zum Vorschein. Er verteilte die weißen Körner über Corberts zerfetzten Rücken, streifte ein paar geblümte Wollfäustlinge über und massierte das Salz in die blutenden Schrunden. Corbert sog die Luft durch die Zähne ein und stieß ein dumpfes Grollen aus, während sein Körper von einem krampfartigen Zucken geschüttelt wurde.
Mister Gorr entfernte gerade die letzten Schlaufen, als Mrs. Gorr an der Schuppentür klopfte und rief: »Juuhuu, Jungs, ich hab euch Pastetchen gemacht!« Auf einem kleinen Tisch stellte sie ein Tablett mit fünf dampfenden Riesenpasteten ab, dazu eine Karaffe mit rotem Saft auf Eiswürfeln, die gegen die Glaswand klirrten. Sie warf einen mütterlichen Blick in die Runde, der so viel hieß wie: ›Was sind Männer nur für Kindsköpfe!‹, und entfernte sich mit einem nachdrücklichen Schlippschlapp ihrer Sandalen.
»Pasteten!«, rief Mister Gorr und rieb sich die Hände. »Pasteten schon mittags! Ah, wie ich diese Frau liebe!«
»Ohne ihre Zuwendung würde einem der Tag viel länger erscheinen«, pflichtete ihm Corbert bei. Er zog einen Morgenmantel an und fuhr zusammen, als der Stoff seine Wunden berührte, obwohl das bei all den Zuckungen und Krämpfen kaum noch auffiel. »Ich heiße Corbert«, sagte er, zu Aden gewandt. »Und Alfred hier scheinst du ja bereits zu kennen.«
»Hi, yeah. Nix für ungut, Leute, aber was zum Henker stimmt mit euch nicht?«
»Wie meinst du das?«, erkundigte sich Corbert.
»Na ja, fangen wir mal mit dem Auspeitschen an und machen dann Schritt für Schritt weiter.«
»Ach so. Wir beginnen mit Elektroschocks. Die wirklich harten Sachen kommen so gegen Ende. Mit dem Auspeitschen füllen wir die mittleren Stunden des Tages. Mir ist bewusst, dass das alles eher … konventionell wirkt. Aber guck mal am Freitag vorbei. Da probieren wir die exotischeren Geräte aus. Außerdem, wenn wir nur mit dem Schredder oder der Streckbank arbeiten würden, bliebe für den nächsten Tag nicht mehr viel übrig.«
Mister Gorr vergrub sein Gesicht in die größte der fünf Pasteten. Er biss krachend in den Teigmantel und schlang die heiße Hackfleischfülle in sich hinein. Soße tropfte ihm über das Hemd und platschte auf den staubigen Steinboden. Corbert hatte auf einem wackligen Hocker Platz genommen und knabberte geziert an einem Stück Kruste. Seine Hände zitterten. »Wie heißt du, junger Mann?«
»Aden.«
»Sehr erfreut. Wusstest du, dass eine Menge Leute nach dir suchen?«
»Oh! Wer denn?«
»Die Schlossbewohner zum Beispiel. Soldaten klopfen an den Haustüren, und am Ortsausgang wurde eine Straßensperre errichtet. Ich habe keine Ahnung, was die feinen Herrschaften von dir wollen, aber es kann nichts Gutes sein. Auch unser Dienstherr, der Namenlose, ist scharf darauf, dich kennenzulernen. Hat wohl irgendwie mit deiner Behauptung zu tun, dass du mit dem Weltenmacher verwandt bist.«
»Sie verehren meinen Großvater?«
»In gewisser Weise. Es ist mehr so eine vage Ahnung, welche Rolle dein sogenannter Großvater für diese Welt und für uns spielt. In der Vergangenheit ging es mehr oder weniger darum, das Volk zu beschwichtigen. Seine Hand senkte sich vom Himmel herab, wenn du verstehst, was ich meine, formte Berge und Hügel, schuf Wüsten. Das gab jedes Mal viele Tote. Meine eigenen Vorfahren rutschten über seine Handfläche vom Himmel in die Tiefe, zweihundert Leute, die in der Nähe einer Ortschaft landeten. Das machte er früher manchmal, dass er eine Stadt bevölkerte, indem er Menschen herabregnen ließ, wie Salz auf eine fade Mahlzeit. Für die Einheimischen waren solche Neuankömmlinge Heilige, bis sie herausfanden, dass sie ganz normale Typen waren, wie alle anderen auch. Ah, aber ich langweile dich. Ich schätze mal, ich habe zu viele von Raydon Wests historischen Büchern gelesen.«
»Bei Cug, der gute, alte Corbert quatscht dir ’n Loch in Bauch!« Mister Gorr lachte dröhnend und hieb ihm auf den Oberschenkel.
Corbert wirkte leicht gekränkt. »Bei Cug, Alfred? Ein neues Wort für mein Lexikon! Dauert nicht mehr lange, bis ich fließend Gorr kann.«
»Bei Cug!« Mister Gorr nickte, konnte den Begriff aber nicht näher erläutern, weil er den Mund voll hatte.
»Wisst ihr Leute eigentlich, dass es auch eine echte Welt gibt?«, fragte Aden. »Ich schwör’s, das ist keine Lüge! Und dieser Typ, den ihr wie einen Gott verehrt … In meiner Welt ist das ein alter Mann, der in einem Pflegeheim auf den Tod wartet. Darf ich hier so was überhaupt sagen? Dass euer Gott dort, wo ich herkomme, in die Windeln kackt und nicht mal mehr das Wasser halten kann?«
»Mir kannst du alles sagen«, meinte Corbert. »Ich bin aufgeschlossen, genau wie Alfred. Aber in der Umgebung des Namenlosen wäre ich an deiner Stelle vorsichtig. Den bringst du normal nicht so leicht aus der Fassung, aber Ketzerei macht ihn zum Fanatiker. Dennoch, du solltest ihm mal einen Besuch abstatten. Wenn mich nicht alles täuscht, bist du bei ihm sicherer als im Schloss.«
Mister Gorr murmelte etwas Unverständliches an seiner Pastete vorbei.
»Die Entscheidung liegt bei dir, Aden«, fuhr Corbert fort. »Kirche und Schloss sind beide ganz wild darauf, dich zu kriegen, vermutlich aus völlig unterschiedlichen Gründen. Und sie kriegen dich, verlass dich drauf. Ist ein Leben auf der Flucht nach deinem Geschmack? Ich muss jedenfalls melden, dass ich dich gesehen habe, und ich schätze mal, dass der Namenlose seine Dragoner nach dir ausschickt, wenn du dich nicht freiwillig stellst. Deshalb schlage ich vor, dass du gleich mit mir kommst. Ist angenehmer für alle Beteiligten. Und wenn du diese persönlichen Ansichten über deinen ›Großvater‹ für dich behältst, kann dir eigentlich nicht viel passieren.«
Aden blieb im Hof und spielte mit Chucky Bällchen fangen, obwohl Mrs. Gorr Angst hatte, die Nachbarn könnten ihn als Hyäne sehen (in »seinem Zustand«, wie sie es nannte). Chuckys Lieblingsspiel war eine Art Tauziehen um ein Lumpenbündel, bei dem er Aden mehrmals von den Beinen holte, während aus dem Schuppen die Geräusche eines Elektrobohrers und Corberts gequälte Schreie drangen.
Um vier tauchte Corbert bleich und schlotternd aus dem Schuppen auf. Er umklammerte mit beiden Händen ein Gefäß, in dem hellrotes Blut hin und her schwappte. Schwacher weißer Rauch stieg von der Flüssigkeit auf. Mister Gorr folgte ihm, tonlos vor sich hin pfeifend. Er schlug Aden kräftig auf den Rücken, nannte ihn einen guten Jungen, ehe er Chucky am Kragen packte und ihn aufforderte, die Zähne kräftig in seinen Unterarm zu graben. Blut lief Mister Gorr über das Handgelenk, als er Corbert und Aden zum Abschied winkte. »Bis morgen früh dann, Corbert! Und sei pünktlich! Ich zerlege dein klappriges Gestell bis zu den letzten Nervenfasern, und dann gebe ich dir noch ein paar Stöße mit dem Elektroschocker drauf!«
»Bis morgen, Alfred. Grüß mir Putricia und sag ihr vielen Dank für das köstliche Essen! Ich muss sie mal nach dem … Rezept fragen.« Sie schlenderten den Fluss entlang, abseits der blau gepflasterten Straße, und Corbert hielt mit zusammengekniffenen Augen Ausschau nach Soldaten. Sie kamen an der Stelle vorbei, wo Aden Torak und dem schwebenden Traum begegnet war. Er wollte von Corbert wissen, was es mit den Träumen auf sich habe.
»Unser Lebensblut«, sagte Corbert. »Es besteht aus einer einzigartigen Energieform. Die Träume werden zum Schloss gelenkt. Niemand weiß genau, was los ist, aber ich hege den Verdacht – und das muss Kevas Rem nicht erfahren –, dass der Weltenmacher sein Werk hier vergessen hat. Vielleicht ist er so mit anderen Entwürfen beschäftigt, dass diese Welt allmählich stirbt. Ohne die Träume wäre sie längst tot. Doch über dieses Wissen verfügen nur wenige Auserwählte. Ich gelangte rein zufällig in den Besitz einer Sammlung verbotener Bücher und Aufsätze, in denen die wildesten Thesen zu finden sind. Die Obrigkeit erlaubt nicht mal, dass wir die Träume beobachten, aber ich tue es trotzdem, mit einem Fernrohr im … Speicher.«
»Ich könnte dir wahrscheinlich viel wilderes Zeug erzählen als den Scheiß, der in deinen Büchern steht«, meinte Aden. »Schon mal was von Supernovae gehört? Oder von Mars, unserem Nachbarplaneten? Von Jesus? LSD? Der Ermordung Kennedys? Von UFOs? Pay-TV?«
»Behalte das alles unbedingt für dich.«
»Mit der Redefreiheit habt ihr es nicht so, oder?«
»Ich weiß nicht, was du damit meinst. Aber sei so gut und bring meine Reputation nicht in Gefahr! Einzig und allein die Tatsache, dass ich im Dienst der Kirche stehe, hat meinen Sohn Caul bisher vor dem Strick bewahrt. Er ist ein bisschen … aufsässig. Ich muss mich … vorsehen.«
Aden blieb mit einem Ruck stehen. »Moment mal! Du stehst im Dienst der Kirche? Die Kirche bezahlt dafür, dass du dich den ganzen Tag foltern lässt? Und in eben diese Kirche schleppst du mich jetzt?«
»Du hast nichts zu befürchten. Die Erklärung ist einfach. In mir wohnt ein Geist, den der Namenlose mir eingab. Ich bin das, was sie einen Rezeptor für die … Toten nennen. Eine Erbanlage. Ziemlich selten. Dass Menschen von einem Geist besessen sind, gibt es oft, aber nur Rezeptoren wie ich können verhindern, dass dieser Geist sie steuert. Ich liefere dem Namenlosen mein Blut. Es besitzt magische Eigenschaften, die er für manche seiner Kräuter benötigt. Und der Schmerz ist auszuhalten, vor allem mithilfe einiger Meditationstechniken, die ich entdeckt habe. Die Schreie sind reiner Reflex. Nach der ersten Stunde oder so spürt man fast nichts mehr.«
»Du behauptest also, dass du einen Geist beherbergst.«
»Ja.«
Ein Blick in sein total verstörtes Gesicht erstickte jeden Zweifel. »Redet er mit dir?«
»Täglich. Manchmal, wenn ich zu schlafen versuche, schreit er mich aus purer Rachsucht wach. Das ist meist zu Beginn der …«, es folgte ein langes Schweigen, »… Arbeitswoche.«
»Redet er jetzt?«
»Ja. Er will, dass ich uns beide ›von dieser Qual befreie‹. Er begreift nicht, dass ich dann arbeitslos bin. Meine Belange sind ihm auch egal. Er wollte mich sogar anstiften, Kevas Rem umzubringen.« Corbert hielt den Kopf schräg. »Ja, der Gedanke erregt ihn. Ständig diskutiert er Pläne und Methoden, versichert mir, dass ich ungestraft davonkommen werde, und so fort. Er rät mir zu Gift. Er ist ziemlich verzweifelt.«
»Und mit diesem Priester willst du mich bekannt machen?«
»In der Regel lässt er sich durch nichts und niemand kränken.«
Aden runzelte die Stirn. »Aber wenn ich ihn kränke, riskiere ich Folter. Das willst du doch sagen, oder?«
»Ich bin sicher, dass dir nichts geschieht. Dass du ihn freiwillig aufsuchst, wird ihn von Anfang an für dich einnehmen.« Vor ihnen tauchte der Kirchenbau auf. »Hässlich, nicht wahr?«, meinte Corbert. »Es soll so aussehen, als hätte Gott die diversen Teile vom Himmel geschleudert.« Aden blieb erneut wie angewurzelt stehen. Der Triumphwagen des Herzogs parkte vor dem Gebäude. »Was ist los, Aden?« Corbert musterte ihn fragend.
Aden deutete nach vorn. »Er ist da.«
»Ach, Julius. Den musst du nicht ernst nehmen. Er ist aufgeblasen und eine Spur bösartig, aber ihm können wir leicht ausweichen. Klar, die Leute vom Schloss suchen nach dir. Vielleicht solltest du erst mal unsichtbar bleiben, mein junger Freund.« Es war Slythe, den Aden fürchtete. Unbewusst legte er beide Hände schützend vor die Brust. Draußen im Wagen des Herzogs schien der Meuchelmörder nicht zu warten. Im gleichen Moment verließ Julius die Kirche, begleitet von Raydon, der ein Bein nachzog, als wäre es lahm. Julius raffte zornig die Falten seiner Toga. »Das ist doch empörend, Ray! Du hast gehört, was er sagte! ›Keine Medizin mehr im Haus!‹ Also wirklich! Meine Ohrenentzündung ist ihm völlig egal, diesem dreckigen, egoistischen … Ich glaube, er lügt, Ray, das glaube ich in der Tat. Er flunkert mich einfach an! Wetten, dass er ganze Eimer voll Medizin auf der Seite hat, die er nicht herausrückt, die er für sich allein behalten will!«
Raydon entgegnete etwas, das sie nicht verstanden.
»Aber darum geht es doch nicht!«, schrie Julius ihn an. »Denk doch nur, was er angerichtet hat. Zwingt uns glatt, bis nach Somerset zu fahren, um uns zu bekiffen, und dabei ist dort so gut wie nichts mehr zu holen, weil die Leute am Verhungern sind. Ja, ich weiß, dass das geheim bleiben soll, Ray, aber ich bin viel zu erzürnt, um darauf jetzt noch Rücksicht zu nehmen. Ich stehe dicht vor einem Wutausbruch und habe gute Lust, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Und noch eines, Ray! Wenn ich dir wieder einmal befehle, jemanden totzuprügeln, dann tust du das gefälligst, kaputtes Bein hin oder her! Ich bin empört, und ich verlange, dass du meine Schelte auf dem Weg nach Somerset wörtlich in deiner Chronik vermerkst. Oh, warum habe ich nur Slythe daheim gelassen? Ich hasse dich, Raydon. Ich hasse dich ganz einfach …« Der Wagen rollte die Straße entlang, und langsam verklang das Geschimpfe von Julius.
Am Haupteingang hob Corbert seine matte Stimme. »Namenloser?«
Immer noch erschüttert, immer noch das Gekeife des Herzogs im Ohr – Schlag ihn zusammen, Ray! Zermalme ihn mit deinen fetten Fäusten! –, erlitt Kevas den nächsten Schock, als er Aden vor sich sah. Soldaten waren auf der Suche nach ihm bereits von Haus zu Haus gezogen, und Kevas hatte den ganzen Vormittag über gebetet, dass er den jungen Mann finden möge, bevor ihn die Häscher vom Schloss entdeckten.
Was nun? Sein Herz raste, und er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Das kann der größte Tag in meinem Leben werden. Aber wenn er ein Ketzer ist, lösche ich ihn aus, so wahr ich hier stehe … Er nahm die Silberkette mit dem Schädel-Anhänger und legte sie mit zitternden Fingern um den Hals. Sie war der heiligste Gegenstand in der Kirche, trotz ihrer Vorgeschichte – Sivanas, der Prophet des Blutvergießens, hatte sie in der »Nacht der Tausend Tode« getragen. Kevas erflehte mit einem Stoßgebet Stärke und Erleuchtung. Es gelang ihm, seine Nervosität zu unterdrücken, als er die Gäste willkommen hieß, Corbert entließ und Aden bat, im Predigtsaal zu warten, während er Türen und Fenster verriegelte.
»Aden. Aden Keenan.«
Der Namenlose saß ihm gegenüber und durchbohrte ihn mit seinen scharfen Augen. Aden verwirrte dieser Blick, obwohl er davon ausging, dass dies der ganz normale Ausdruck des alten Mannes war. Der Priester hatte ihm einen Napf mit Brühe, Butterbrot und eine Fingerschale gebracht und beobachtete nun genau, ob Aden vor dem Essen irgendwelche Rituale oder Zeremonien einhielt. Es war, als studierte er die Gewohnheiten eines exotischen Geschöpfs. »Würdest du das bitte noch einmal für mich wiederholen?«, fragte der Priester.
»Aden Keenan«, murmelte er um einen Bissen Brot herum. »Soweit ich mich erinnern kann, ist das mein Name. Gute Suppe übrigens. Was ist da drin?«
Der Priester winkte ab. »Wo wurdest du geboren?«
»In Sydney. Sydney, Australien.«
»Und wo befindet sich dieser Ort?«
»Ich bezweifle, dass Sie ihn von hier aus erreichen können. Er ist eine ganze Welt entfernt.«
»Wo wurdest du auf dieser Welt geboren, Aden Keenan?«
»Schwer zu sagen, weil es keine richtige Geburt war.«
»Und doch bist du irgendwie entstanden. Wie?«
Charms Warnung, die Umstände seiner Geburt geheim zu halten, dröhnte in seinen Ohren. »Ich wachte einfach hier auf.«
Kevas erhob sich und marschierte auf und ab, ohne Aden aus den Augen zu lassen. »Erzähl mir von deinem Großvater!«
»Was würden Sie gern wissen?«
Die Antwort traf den alten Mann wie ein Magenschwinger. So lässig. War das Spott? Er zwang sich zur Ruhe. »Was ist dein Großvater?«, fragte er. »Was macht er? Wie … wie sieht sein Leben aus?«
»Mal überlegen. Ich weiß nicht viel über die Zeit, in der er jung war. Muss wohl irgendwann bei der Post gearbeitet haben. Wollte im Zweiten Weltkrieg zur Armee, aber sie nahmen ihn nicht. Ist Ihnen vermutlich kein Begriff, dieser Zweite Weltkrieg. Jedenfalls brauchten sie damals Leute für Nachrichten und Fernmeldewesen, und so befahlen sie ihm, daheim zu bleiben und diesen Job zu machen. Meine erste Erinnerung an ihn ist, dass er mir Geschichten vorlas. Grimms Märchen, Der Kleine Hobbit und so ’n Zeug. Sagt Ihnen wahrscheinlich gar nichts.« Kevas gab ihm durch eine Geste zu verstehen, dass er fortfahren solle. »Also, er war eine Zeit lang das Musterbeispiel des netten Opas. Dann, vor ein paar Jahren, ließ sein Gedächtnis nach. Sein Zustand verschlechterte sich rapide. Der Doc meinte, das sei nicht normal, wie schnell es mit ihm bergab ging, das hätte eigentlich viel schleichender ablaufen müssen. Kann sein, dass ein kleiner Schlaganfall dazukam und alles verschlimmerte – ich weiß es nicht. Er war in den Siebzigern, als ich ihn zuletzt sah. Das liegt vielleicht ein halbes Jahr zurück. Da lebte er schon in einem Pflegeheim. Saß den ganzen Tag da, ohne sich zu rühren. Saß da und tippte aufs Geratewohl Buchstaben und Zahlen in eine Schreibmaschine. Ab und zu schaute die Schwester rein. Wenn die Seite voll war, spannte sie ihm ein neues Blatt ein, damit er brav sitzen blieb, und dann tippte er weiter. Manchmal kruschelte er auch in den Papieren herum und ordnete sie neu.«
»Woran litt er denn?«
»Ich weiß nicht, wie sie es nannten. Senilität, Demenz, vielleicht Alzheimer. Irgendwas in der Art.«
»De…menz?«
»Eine Art langsam fortschreitende Unzurechnungsfähigkeit. Im Normalfall jedenfalls langsam fortschreitend.«
Er meint die »Schwundkrankheit«, dachte Kevas. »Was ist ein ›Pflegeheim‹?«
»Eine Art Krankenhaus. Er saß einfach in seinem Zimmer und lächelte, während ihm Spucke aus dem Mundwinkel lief. Blieb immer stumm, ganz egal, was wir zu ihm sagten. Keine Ahnung, ob er unsere Worte hörte oder verstand. Irgendwie hatten wir das Gefühl, dass alles in ihn reinsickerte, dass ein Teil tief in seinem Innern uns hörte und auch begriff, was wir sagten. Aber vielleicht bildeten wir uns das auch nur ein.«
Die Stimme des Priesters klang so hart wie das Holz der Kirchenbänke. »Dir ist doch klar, dass du über den Schöpfer dieser Welt sprichst, oder?«
»Ich weiß, dass Sie ihn dafür halten. Aber gewöhnen Sie sich an die Idee, dass er dort, wo ich herkomme, kein Gott war.« Aden lachte. »Er war nichts Besonderes. Genau wie ich nichts Besonderes bin. Ein ganz normaler Mensch. Obwohl – eine Sache könnte von Interesse für Sie sein: Er schrieb über die Welt hier. Oder versuchte es zumindest. Irgendwie wusste er wohl, dass sie existierte. Ich sah ein paar Skizzen in seinen Notizblöcken. Vielleicht täusche ich mich, aber ich glaube, es war sogar eine Skizze von Ihnen dabei.«
Kevas marschierte schneller auf und ab, und sein Humpeln verstärkte sich. »Wie bist du nur von jener Welt hierhergekommen, Aden?«
»Ihr habt die Tür offen stehen lassen.«
Der Priester starrte ihn entsetzt an. »Die Tür?«
»He, ein kleiner Scherz. Sehen Sie, ich habe es satt, immer die gleiche Frage zu hören. Stehe ich hier unter Arrest oder was? Wenn Sie es genau wissen wollen, ich schied in jener realen – jener früheren Welt, meine ich – aus dem Leben. Selbstmord. Ich hatte mir die Pulsadern aufgeschnitten. Offen gestanden, ich weiß nicht mehr, warum. Durch meine Erinnerung spuken die verschiedensten Versionen der Vergangenheit.«
Kevas dachte an den immer wiederkehrenden Albtraum des Weltenmachers, an die unzähligen, zu Wolken verdichteten Handgelenke am Himmel, aus denen Regen fiel. Grauen erfasste ihn, und ein Dutzend mögliche Interpretationen schossen ihm durch den Kopf. Er biss sich auf den Daumen. Da war eine Sache zu klären, bevor der Junge weitersprach. Er entschuldigte sich, humpelte davon und kehrte mit drei kleinen gerahmten Bildern zurück. Das erste war die Skizze eines Künstlers, der einen Moment lang das Gesicht des Weltenmachers erblickt hatte, als er durch die Wolken auf seine Schöpfung herabspähte. Die unzählige Male kopierte Zeichnung schmückte nun Wohnzimmer, Schulen, Arbeitsplätze, Ställe und Pubs. Es gab kaum einen Bürger, dem dieses Bild nicht vertraut war. »Ist das dein Großvater?«
Aden betrachtete die Skizze. »Yeah. Als er noch etwas jünger war. So um die fünfzig vielleicht.«
Der Priester hielt ein zweites Bild hoch. Es zeigte seinen Amtsvorgänger. »Ist er das auch?«
»Auf gar keinen Fall. Sieht ihm überhaupt nicht ähnlich.«
Kevas zeigte ihm ein weiteres Porträt des Weltenmachers, ein Bild, das nur wenige kannten. »Und das hier?«
»Das ist er. Etwa in dem Alter, das er bei meinem letzten Besuch im Heim hatte.«
»Ein normaler Mann um die siebzig?«
»He, habt ihr Leute ein anderes Wort für ›Ja‹ als ich? Yes. Si. Oui. Hai. Okay? Alles klar? JA, VERDAMMT NOCH MAL, JA! DAS IST ER!«
Die seltsamen Worte kamen dem Priester dämonisch vor, und er wich zurück, da er einen Bannfluch befürchtete. Mit einem Mal packte ihn der Zorn. Schwachkopf!, dachte er. Ein Mann um die siebzig! Der Weltenmacher kann doch nicht jünger sein als die Welt! Aber seine Stimme blieb ruhig. »Und wie findest du diese Welt, die dein Großvater schuf, Aden?«
»Gut. Nichts dran auszusetzen. Mal abgesehen davon, dass unheimlich viele Leute ein Problem mit mir zu haben scheinen. Ihre Kirche ist der Wahnsinn. Spitzenmäßige Architektur. Ein Gott bei uns hätte das nicht besser hingekriegt.«
»Nur noch ein paar Fragen. Mit welchen Leuten hattest du seit deiner Ankunft näheren Umgang?«
»Mit einigen. Ich …« Er war im Begriff gewesen, Julius zu erwähnen.
»Lady Mira?«
»Nein.«
»Julius?«
»Hey, alles okay mit Ihnen? Ich fürchte, ich habe Sie irgendwie gekränkt. Wollte ich nicht.«
»Kennst du Muse?«
»Kennen? Eher nicht. Ich hab sie mal gesehen. Das ist alles.«
Schwindler! Kevas dachte an die Unterhaltung, die er am Vortag mit Julius und Raydon geführt hatte. Lügt so locker und spontan. Beängstigend. »Hast du gestern den Aufschrei des Weltenmachers gehört?«
»Nein.«
»Nein? Bist du sicher?« In der Stimme des Priesters schwang Hohn mit. »Er war lauter als Donnerhall.«
»Ich habe nichts gehört. Kann sein, dass ich eingeschlafen oder tot oder sonst was war. Fertig mit den Fragen?«
Der Priester verstummte und starrte in die Ferne. Aden beobachtete die widerstreitenden Gefühle, die sich auf seinen Zügen spiegelten, obwohl er sie zu verbergen suchte. »Ich glaube, wir haben lange genug gesprochen«, sagte der Namenlose schließlich. Eine tiefgründige Veränderung ging mit ihm vor. Er lächelte. Kleine Fältchen in den Augenwinkeln gaben ihm das Aussehen eines freundlichen alten Mannes. »Tut mir leid wegen des Verhörs. Aber mit Omen kann man nicht vorsichtig genug sein. Und ein Omen bist du. Aber wohl keines, das Angst und Schrecken verbreitet.«
»Geht schon klar«, erwiderte Aden. »Aber wie ich höre, wollen mir die Leute vom Schloss an die Eier.«
»Oh, hier bist du vor ihnen sicher. Da ist nur noch eine Sache, die ich dir zeigen möchte. Eine allerletzte Sache, ja? Ein altes Mosaik in einem der anderen Räume. Stellt die Welt am Tag der Schöpfung dar. Ich würde gern von dir hören, was du davon hältst. Bitte, hier entlang …«
Der alte Mann gab Aden mit einem Wink zu verstehen, dass er vorangehen solle, durch die Tür, einen Korridor entlang und eine Steintreppe in die Tiefe. Hier unten war es stockfinster. Nur ein paar flackernde Wandlaternen wiesen ihnen den Weg. Sie gelangten zu einem Raum voll seltsamer Pflanzen. »Hier hinein.«
Aden hatte kaum zwei Schritte gemacht, als die Tür hinter ihm zuschlug. Ein Schlüssel knirschte im Schloss. »Iss keine Pflanzen!«, rief Kevas durch die Tür. »Und atme nicht zu nahe an den schwarzen Pilzen!«
Aden sah plötzlich vor seinem geistigen Auge, wie Mister Gorr mit der Peitsche auf Corbert einschlug, und er hörte Corberts beruhigende Worte, dass der Priester harmlos sei. Schritte entfernten sich humpelnd von der Tür.