KAPITEL DREI

»Es gibt einen alten Wahn,
der heißt Gut und Böse.«

FRIEDRICH NIETZSCHE

 

Ich überlegte mir, ob ich anrufen und unter irgendeinem Vorwand meinen Besuch bei Lincoln absagen sollte. Aber auch wenn ich nicht über den Übergriff sprechen wollte, hatte ich vor langer Zeit beschlossen, nicht zuzulassen, dass er mein Leben bestimmte. Ich wünschte, Dad hätte die Klappe nicht so weit aufgerissen, aber nun, da Lincoln Bescheid wusste, würde ich nicht davonlaufen. Das war eine meiner Regeln – ich laufe nicht davon und ich gebe nicht auf. Und seit dem Übergriff, seit der Gerichtsverhandlung und dem Schulwechsel, waren diese Regeln wie ein Mantra für mich. Sie halfen mir, das alles durchzustehen.

Obwohl ich ein extra gemütliches Tempo vorlegte, kam ich zu früh in Lincolns Straße an und entdeckte ihn durch das Schaufenster des Ladens an der Ecke. Dort stand er mit dem Rücken zu mir und hatte noch immer seine Trainingsklamotten an – eine schwarze Jogginghose und ein weißes, ärmelloses T-Shirt, das seine gebräunte Haut und sein sonnengebleichtes braunes Haar gut zur Geltung brachte. Er hatte wohl einen Pakt mit der Sonne geschlossen – nicht so wie ich, die trotz Kappe und Sonnencreme immer noch aufpassen musste. Ich blieb einen Moment stehen und genoss die Wärme, die mich immer durchströmte, wenn er in meiner Nähe war, und wappnete mich für das, was nun, da Dad seine Klappe nicht gehalten hatte, auf mich zukam.

Ich beobachtete, wie Lincoln Lebensmittel in einem Korb verstaute, nachdem er zuerst die Nährwerttabelle auf der Rückseite jeder Packung studiert hatte. Bei allem, nur nicht bei meinen Lieblingsschokokeksen – die warf er, ohne einen weiteren Blick darauf zu werfen, hinein. Entschlossen holte ich Luft und klopfte an die Glasscheibe, wobei mir ein bisschen übel war, weil ich noch aufgeregter war als sonst, wenn ich ihn traf. Er wandte sich um und lächelte bereits, als hätte er schon vorher gewusst, dass ich es bin, und obwohl ich eigentlich darauf vorbereitet war, stockte mir der Atem und ich hatte Schmetterlinge im Bauch – etwas, das mir nur mit ihm passierte. Nachdem ich nun seit zwei Jahren fast tagtäglich sein Gesicht sah, sollte man annehmen, dass ich das besser im Griff hätte. Aber von wegen.

Forschend betrachtete ich sein Lächeln, prüfte es auf Anzeichen einer Veränderung. Er streckte zwei Finger nach oben, um mir mitzuteilen, dass er noch ein paar Minuten brauchen würde. Als er sich wieder umdrehte, hörte ich auf zu nicken wie eine Idiotin und fragte mich (zum millionsten Mal), ob er sehen konnte, wie hingerissen ich war. Falls er es sah, ließ er sich jedenfalls nie etwas anmerken. Auch sein Lächeln hatte nichts verraten. Es war dasselbe schöne – platonische – Lächeln wie immer.

Die Dämmerung brach herein, während ich neben ein paar ausrangierten Plastikkisten herumlungerte – den vielen Zigarettenkippen nach, die hier herumlagen, handelte es sich wohl um den provisorischen Pausenraum der Ladenangestellten. Eine kühle Abendbrise wehte durch die warme Luft und ich wandte ihr mein Gesicht zu, schloss die Augen und atmete sie ein. Dabei bemerkte ich das anschwellende Grillenkonzert in der Ferne. Zu dieser Jahreszeit erfüllte das Zirpen der Grillen die Nacht, auch wenn weit und breit keine Gärten in Sicht waren.

Als ich die Augen wieder öffnete, gingen gerade flackernd die Straßenlichter an. Die Gebäude, die den Gehweg säumten, warfen scharfe, gezackte Schatten über die Straße und veränderten mit einem Mal die Stimmung in ein finsteres Schauspiel aus Licht, das von Schatten geschluckt wird. Die Stimmung ergriff von mir Besitz, und ich musste mich anstrengen, dass meine Gedanken nicht anfingen zu kreisen, dass sie mich nicht dazu zwangen, Dinge erneut zu durchleben, die ich lieber vergessen wollte. Aber sobald ich einen aufwühlenden Gedanken verscheucht hatte, trat ein anderer an seine Stelle – nämlich der an das Holzkästchen meiner Mutter. Ich war froh, dass ich so viel Übung darin hatte, mich abzuschotten, denn eigentlich wollte ich jetzt nicht darüber nachdenken, ob sie gewusst hatte, dass sie sterben würde. Nein … das wollte ich gar nicht so genau wissen.

»Fertig.« Lincoln stand neben mir und ich hatte ihn noch nicht einmal kommen hören. Nicht gut, Vi.

Ich blickte ihn kurz an, ängstlich darauf bedacht, ihn nicht zu lange anzuschauen. »Hey. Willst du kochen?«

»Ja, ich dachte, das wäre eine gute Idee. Ist das okay?«

»Klar. Was steht auf dem Speiseplan?«, fragte ich und klemmte mir ein paar lose Haarsträhnen hinter das Ohr. Wir machten uns auf den Weg zu Lincolns Lagerhalle und ich nahm ihm eine der Taschen ab. Unsere Finger berührten sich ganz kurz, aber es reichte, um mein Herz höher schlagen zu lassen.

»Pasta, Huhn, Basilikum, Feta«, sagte er beiläufig, als er die Zutaten meines Lieblingsnudelgerichts aufzählte.

Ich biss mir auf die Unterlippe. Ein Mitleidsessen. Shit.

Als wir Lincolns Lagerhalle betraten, überkam mich eine Woge der Zufriedenheit. Kein Ort fühlte sich mehr nach Zuhause für mich an. Lincoln hatte sie gerade gekauft, als wir uns kennenlernten. Für Lagerhallenverhältnisse war sie klein, aber für einen Singlehaushalt war sie riesig. Als er sie in Besitz genommen hatte, war sie eine Müllkippe gewesen, aber Schritt für Schritt hatte er sie aufgemöbelt und dabei ein gutes Händchen bewiesen, das musste man ihm lassen. Er liebte seine Halle. Und ich auch. Das Schönste daran waren die riesigen Bogenfenster an beiden Enden. Durch sie flutete tagsüber das Sonnenlicht herein und ergoss sich über die große offene Fläche. Es war der perfekte Ort für Kunst. Das war einer der Gründe, weshalb ich die Lagerhalle liebte. Der andere Grund hing eher mit ihrem Bewohner zusammen.

Schweigend packten wir in der Küche die Lebensmittel aus. Bei jedem Öffnen des Kühlschranks und bei jedem Rascheln von Plastiktüten schlug mein Herz schneller, ich wurde noch beklommener und fragte mich, was er sagen würde. Aber er sagte nichts, sondern stapelte wie immer die Zutaten auf den Tisch und machte sich daran, das Abendessen zuzubereiten.

Nachdem er ein Schneidebrett herausgeholt und alles vorbereitet hatte, blickte er mit hochgezogenen Augenbrauen zu mir auf. »Also …« Er räusperte sich. »Wie war dein Tag?«

Ich bemerkte, dass ich schweigend und reglos mitten in der Küche stand wie ein verlorenes Kind. Ich löste meine Füße vom Boden, ging hinüber zur Theke und lehnte mich, so lässig ich konnte, dagegen. »Großartig. In der Schule lief es gut. Ich habe es in den Fenton-Kurs geschafft.«

Lincoln legte das Messer hin, wandte sich zu mir um und grinste von einem Ohr zum anderen. Ich schmolz dahin, weil er mich so gut kannte. Weil er wusste, wie viel mir der Kurs bedeutete.

»Gott sei Dank! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, ich hätte meine Wand einem Amateur versprochen«, neckte er mich und zog mich in eine Umarmung. Er roch nach getrockneter Sonnencreme, und sein Körper strahlte Wärme aus. Ich entspannte mich in seinen Armen. Es gefiel mir, dass ich die ideale Größe hatte, um meinen Kopf bequem an seine Schulter zu legen. Es war, als wären wir zwei Teile von einem Puzzle, so gut passten wir zusammen. Sobald ich mich entspannt hatte, trat Lincoln natürlich einen Schritt zurück. Es war wie bei den übrigen Millionen von Umarmungen zwischen uns, und obwohl ich mir jedes Mal wünschte, dass mehr dahintersteckte, signalisierte mir seine Körpersprache, dass das nicht der Fall war.

»Also«, sagte er, »bist du bereit für die Übertragung der offiziellen Eigentumsrechte?«

»Ja, definitiv«, sagte ich und sammelte mich wieder. »Ich würde sie zuerst gern grundieren, wenn das okay ist.«

»Es ist deine Wand – mach damit, was du willst.«

Er lächelte und wandte sich wieder seinem Schneidebrett zu. Ich hatte ihn über ein Jahr damit genervt, dass ich ein Wandgemälde an eine seiner Wände malen wollte, und schließlich hatte ich ihn überredet.

»Wollen wir vielleicht zuerst essen?«, schlug er vor. »Ich bin am Verhungern.«

»Klar.«

Hatte er wirklich nicht vor, darüber zu sprechen? Die Leute wollten doch immer die Einzelheiten erfahren. Zuerst die Behörden. Dann meine sogenannten Freunde, die mich daran hinderten zu vergessen. Dann fiel mir ein, dass es ihm vielleicht egal war, dass er es gar nicht wissen wollte. Bevor ich mich auf dieses unsichere Terrain vorwagte, zwang ich mich, eine Entscheidung zu treffen. Entweder musste ich geduldig abwarten, ob er damit anfing, oder ich musste einfach selbst etwas sagen.

»Ich war vierzehn«, brach es aus mir heraus.

Lincolns Augen blitzten zu mir auf und er hielt einen Augenblick in seiner Bewegung inne, dann zerlegte er einfach weiter das Hähnchen.

»Okay.«

»Ich weiß, dass dir Dad davon erzählt hat«, sagte ich abwehrender, als ich vorgehabt hatte.

Wieder schaute er kurz auf. »Wir sind uns zufällig über den Weg gelaufen, ja.« Schnipp, schnipp, schnipp.

»Und?«, fragte ich mit zunehmender Verwirrung. »Willst du mich nicht danach fragen?«

»Möchtest du denn, dass ich Fragen stelle?« Er warf das Hühnerfleisch in die Pfanne, wo es anfing zu brutzeln und zu dampfen.

»Was soll das heißen?«, fragte ich und klemmte mir einige Haarsträhnen hinter die Ohren.

»Es heißt, dass es einen guten Grund geben muss, weshalb du mir nicht schon vorher davon erzählt hast. Wenn dieser Grund noch steht, dann möchte ich nicht, dass du dich verpflichtet fühlst, es mir zu erzählen, nur weil dein Dad nebenbei etwas erwähnt hat. Wir haben alle unsere Geheimnisse, Violet. Glaub mir. Wir alle haben Dinge, über die wir nicht sprechen können.«

Er fuhr mit dem Kochen fort, aber dann blickte er wieder auf. »Jedenfalls machst du das mit deinen Haaren« – er zeigte auf sein Ohr – »nur wenn du dir Sorgen machst. Wenn du nervös bist.«

Wow. Damit hatte ich nicht gerechnet. Plötzlich wusste ich gar nicht mehr, was ich sagen sollte. Ich meine, ich hatte nicht gewollt, dass er es erfuhr. Ich wollte nicht, dass irgendjemand davon wusste. Aber da es nun einmal so war, fühlte es sich komisch an, wenn ich nicht so viel wie möglich erklärte. Und … wenn ich jemals gewollt hätte, dass jemand davon erfährt, wäre es ohnehin er gewesen. Nun wusste ich also nicht weiter, weil ich eigentlich nichts sagen wollte … aber ich sagte trotzdem etwas.

Lincoln holte die frische Pasta aus dem kochenden Wasser und begann, sie mit dem Huhn zu vermischen. Dann fügte er Zitrone, Feta und eine Menge Basilikum hinzu. Der Duft erfüllte den Raum und ich lächelte, denn ich erinnerte mich an die Zeit, als er versucht hatte, Basilikum in Blumentöpfen zu ziehen, und kläglich scheiterte. Innerhalb weniger Wochen hatte er alle drei Pflanzen eingehen lassen, was mich zu hysterischen Lachanfällen veranlasste. Bis heute wurde er noch sauer deswegen, was mich noch immer zum Lachen brachte.

Wir setzten uns an den Tisch und er gab mir eine Gabel. Ich beobachtete ihn beim Essen. Er beobachtete mich beim Herumstochern. Ich fühlte mich schlecht, weil ich nicht viel hinunterbekam. Aber er beschwerte sich nicht, sondern räumte einfach die Teller ab und kam mit einer Tasse Kaffee zurück, von der sich meine Hände wie Magneten angezogen fühlten. Irgendetwas hatte der bittersüße Geruch von gerösteten Kaffeebohnen an sich, was mich an die Zeit erinnerte, als ich noch ein kleines Mädchen war, als Dad es tatsächlich noch nach Hause schaffte, bevor ich eingeschlafen war. Er hatte immer nach Kaffee und mehrere Tage altem Rasierwasser gerochen, was die reine Glückseligkeit für mich gewesen war. Sobald ich herausgefunden hatte, wie man Wasser aufsetzt, hatte ich begonnen, Kaffee zu trinken.

Schließlich blickte ich von meiner Tasse auf. »Ich möchte, dass du es weißt.«

Er schaute mich an, meine Finger schlossen sich fest um die Kaffeetasse, unter dem Tisch wippte mein Knie.

»Bist du dir sicher?«

Ich nickte und zwang mich zur Ruhe, konzentrierte mich darauf, einen Punkt zu finden, der mir gerade genug Abstand ließ. Es begann immer auf dieselbe Weise – ich wählte einen Punkt und konzentrierte mich darauf; in diesem Fall meine Kaffeetasse. Dann holte ich tief Luft und beruhigte mich, damit ich meinen Tonfall beibehalten konnte und nicht zusammenbrach und wimmerte, wenn ich anfing zu sprechen.

»Wer war es?«, fragte er leise.

»Ein Lehrer von meiner alten Schule.«

»Was ist passiert?«, wagte er sich vorsichtig vor.

»Er hat mich nach dem Unterricht zu sich gerufen, um einen Aufsatz zu besprechen, den ich verhauen hatte.« Und indem ich einfach meine Gedanken dorthin schweifen ließ, indem ich ihnen diese Freiheit gewährte – was selten passierte –, war ich plötzlich wieder vierzehn, gefangen in diesem Klassenzimmer, und versuchte kläglich, mich gegen ihn zur Wehr zu setzen. Ich konnte fühlen, wie sich seine Finger in meine Arme gruben, als er mich nach unten drückte, konnte die unbarmherzige Absicht in seinen Augen sehen; konnte das billige, scharfe Rasierwasser riechen, das sich mit dem Geruch seiner glitschigen, verschwitzten Haut mischte.

»Egal«, sagte ich rasch, weil ich versuchte, mich von den Bildern loszureißen. »Eine Lehrerin kam herein. Das war eigentlich seltsam. Sie arbeitete auf der anderen Seite des Schulgebäudes und konnte sich später nie wieder daran erinnern, warum sie den ganzen Weg herübergekommen war. Sie sagte, sie hätte nur gewusst, dass etwas nicht stimmte, und hätte sich veranlasst gefühlt, das Klassenzimmer zu überprüfen.«

»Moment mal. Sie sagte, sie hätte sich veranlasst gefühlt?«, fragte Lincoln mit großen Augen.

»Ja, etwas in der Richtung.«

»Jemand hat eingegriffen«, sagte er eher zu sich selbst und schüttelte den Kopf, als könnte er das nicht verstehen. Als er mein fragendes Gesicht sah, wich er aus. »Was ist passiert – ich meine … mit ihm?«

»Er verlor seinen Job und darf nie wieder mit Kindern arbeiten.«

»Deshalb hattest du gerade die Schule gewechselt, als wir uns kennenlernten.«

»Genau.« Dass ich Stephs Freundin wurde und Unterricht im Kickboxen bei Lincoln nahm, hatte mir wieder Hoffnung gegeben. Es war mir zu peinlich, vor ihm zuzugeben, dass mich, bevor sie in mein Leben getreten waren, das absolute Nichts umgeben hatte und dass ich mir nicht sicher war, ob ich dem je entkommen würde.

Er schwieg eine Zeitlang, aber ich konnte hören, dass er tiefer atmete, wie immer, wenn er sich aufregte. Dann kam die Frage, die ich erwartet hatte. Zumindest versuchte er, sie zu stellen.

»Vi … hat … hat er?«

Es ist nicht so einfach, jemanden rundheraus zu fragen, ob er vergewaltigt wurde. Man sollte meinen, dass das einfach nur eine Frage ist, aber sie auszusprechen ist etwas ganz anderes. Ich hatte die grässliche Erfahrung gemacht, eine Menge Leute dabei beobachten zu müssen, wie sie versuchten, den Mut aufzubringen, diese Frage zu stellen. Selbst Leute, bei denen man davon ausging, dass sie sachlich bleiben würden, schafften es nicht.

»Nein. Ich meine, er wurde rechtzeitig aufgehalten, aber …« Ich stand auf. »Ich hole noch Kaffee«.

Als ich zu ihm auf die Couch kam, legte Lincoln den Arm um mich und zog mich einen Augenblick lang an sich. Ich entspannte mich, lehnte meinen Kopf an seine Brust und akzeptierte, was er mir auf seine Weise sagen wollte – ich war sicher.

Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und klemmte sie mir hinter das Ohr; dabei redete er ruhig auf mich ein, wobei sein warmer Atem über meinen Hals strich. Er roch nach Kaffee mit Zucker. »Ich verspreche dir, dass er dir nie wieder etwas antun wird. Du bist … ich werde ihn niemals in deine Nähe lassen«, flüsterte er. Ich glaubte ihm. Auch wenn wir nur befreundet waren, wusste ich, dass es stimmte. Er kannte und verstand mich in einer Weise, wie niemals jemand es zuvor überhaupt versucht hatte. Er hatte immer verstanden, dass ich das Bedürfnis hatte, stark zu sein, dass ich vor nichts davonlaufen konnte – auch wenn er bis heute niemals vollkommen verstanden hatte, warum. Er hatte das nie infrage gestellt oder dafür gesorgt, dass ich mir blöd vorkam. Stattdessen half er mir und machte mich stärker.

»Linc?«

»Ja.«

»Wegen der anderen Sache, die mein Dad angesprochen hat.« Ich wand mich.

»Was sollte er sich denn sonst dabei denken?«, fragte er. In seinem Tonfall lag ein Lächeln. »Du bist die ganze Zeit hier. Entweder wir trainieren oder du bist einfach so da. Es überrascht mich, dass er mich nicht schon früher verwarnt hat. Schön zu sehen, dass er aufpasst.«

Und damit beendete er das Thema – schlicht und einfach. Aber dadurch fand ich ihn nur umso begehrenswerter und musste mich selbst fragen, was ich mir denn sonst dabei denken sollte.