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Holographische Bilder von Sternensystemen und ganzen galaktischen Sektoren drehten sich pirouettenartig im blaugrauen Licht des Projektorstrahls. Einblendungen blitzten auf und zeigten Hyperraumstraßen, die weit entfernte Regionen des Alls miteinander verbanden. Durch Fingerdruck auf einen Sensorbildschirm wurden Informationen über die jeweilige Welt angezeigt, über Sterne und über Lichtgeschwindigkeitsrouten. Punkte aus Kunstlicht blähten sich zu Informationsblasen auf und enthüllten Daten über eingeborene Spezies und Kulturen, über die Planetentopographie, Bevölkerungsstatistik und in einigen Fällen auch über die Verteidigungskapazitäten.
»Es betrübt mich, dass wir auf solch langsame Technologie angewiesen sind, Eminenz«, entschuldigte sich Kommandant Tlas Taktiker, »aber noch haben wir leider keinen Weg gefunden, die Daten von den Metallhüllen zu trennen. Und bis unsere Villips die Möglichkeit haben, die darin enthaltenen Informationen aufzusaugen, müssen wir uns mit den Maschinen des Feindes begnügen. Jede wurde gereinigt und durchgecheckt, trotzdem, fürchte ich, lässt sich ihre Unvollkommenheit kaum übersehen.«
Obwohl ihn diese Apparate, die man ihm gebracht hatte, anwiderten, sprach Harrar den Taktiker von Schuld frei. »Etwas aus Unwissenheit zu verabscheuen, bedeutet, es zu fürchten. Das tiefere Verständnis der Natur dieser Maschinen wird lediglich meine Entschlossenheit stärken, diese Maschinen zu vernichten.« Mit einer der verstümmelten Hände machte er eine abschätzige Geste.
Der Taktiker, Raff, neigte den Kopf und hob die knochigen, behandschuhten Finger an das animierte Hologramm. »Wie Sie sehen können, Eminenz, stellt diese Abbildung nichts anderes als die Galaxis dar. Obwohl es sich um eine sehr grobe Darstellung handelt, wird sie uns helfen, zum Kern vorzustoßen.«
Sein geschützter Zeigefinger berührte den Sensorbildschirm, und in dem Lichtkegel nahm eine Abbildung des Sternsystems von Obroa-skai und der benachbarten Systeme Gestalt an.
An dem Taktiker waren nicht nur die Hände dürr. Dünne Ärmchen ragten aus den weiten Ärmeln seiner Robe, und der spindeldürre Hals schob sich wie ein Stab aus dem hohen und ebenfalls weiten Kragen. Da er sich in den Dienst von Yun-Yammka, dem Gott des Krieges, gestellt hatte, besaß Raff einen Mund – ein schwarzer Rachen – mit einem übergroßen Zahn, weshalb er manchmal sehr undeutlich sprach. Doch was zählte, war seine Fälligkeit zu denken und zu analysieren. Seine ständige Verbindung mit den Kriegskoordinatoren und Dovin Basalen hielt ihn in fast allen Bereichen der Kriegsführung auf dem Laufenden, von Details über die einzelnen Schiffe der Neuen Republik bis hin zu den Verluststatistiken. Entsprechend seinen Fähigkeiten war sein haarloser und aufgeblähter Schädel mit Tätowierungen verziert, welche die Windungen und Falten des Gehirns darunter andeuteten.
»Unglücklicherweise bezieht sich der Großteil der freigesetzten Daten auf historische Zusammenhänge und ist für uns von zweifelhaftem Wert. Obroa-skai widmete sich der Aufgabe, kulturelle Dokumente in den Originalsprachen und ursprünglichen Formaten zu archivieren.« Der Taktiker deutete auf eine frei schwebende Palette, die mit blutverschmierten Durafolien, Datenkarten und anderen Speichermedien voll gepackt war und nur darauf wartete, vom heiligen Feuer in Asche verwandelt zu werden. »Daher brauchen wir so viele Entschlüsselungs- und Übersetzungsgeräte. Trotzdem hat sich unser Angriff auf die Bibliothek dieser Welt gelohnt. Letzten Endes werden diese Dokumente – nachdem sie einmal in Villip-Sprache übertragen sind – uns mit reichhaltigen Informationen über die psychologischen Strukturen vieler dieser Spezies versorgen. Und dieses Wissen wird mit darüber entscheiden, ob wir die eroberten Territorien wirklich kontrollieren können.«
Ein männlicher Diener, barfuß und in ein langes Gewand gekleidet, stieg die grob behauenen Stufen aus Yorik-Korallen hinauf, die zur Kommandoplattform führten, und stellte Teller mit Speisen und eine Karaffe voll bernsteinfarbener Flüssigkeit auf den niedrigen Tisch zwischen Priester und Taktiker. Sein spitzes Kinn war purpurn gefärbt, was einen Bart vorspiegeln sollte, und die Tränensäcke unter seinen Augen waren vollständig tätowiert. Seine Stirn neigte sich oberhalb der vorstehenden Brauen scharf nach hinten und war auf gleiche Weise mit Zeichen und Mustern bedeckt.
Am Fuße der Plattform wartete eine einsame Gestalt geduldig im Schatten. Harrar bat den Diener, Trankopfer für ihn, den Taktiker und die Gestalt unten vorzubereiten. Er nippte an seinem Getränk, während er sich durch den Kopf gehen ließ, in welch hohen Tönen der Taktiker die Siegesbeute gelobt hatte.
Generationenlange Reisen im intergalaktischen Raum hatten ihre Spuren an vielen der Yuuzhan-Vong-Schiffe hinterlassen – an Kriegsschiffen und Weltenschiffen gleichermaßen. Wo früher einmal kostbare Vorhänge und Teppiche für eine warme Atmosphäre gesorgt hatten und die Monotonie der Decks unter prächtigen Mosaiken verschwunden war, herrschte nun karge Kälte vor. Die gewölbten Decken der Gemeinschaftsräume wurden zwar noch immer von verzierten Säulen getragen, doch ihre Oberflächen waren zerschrammt und unansehnlich. Die biolumineszenten Gewächse, die Sauerstoff und Licht produzierten, gediehen nicht mehr so gut wie einst, und oft flackerten sie wie ersterbende Kerzen. Sogar die grottenartigen Räume, die für die Führungsschicht reserviert waren, hatten an Ansehnlichkeit verloren.
»Was lässt sich den erbeuteten Dokumenten über die Jedi entnehmen?«, wollte Harrar nach einer Weile wissen.
»Erstaunlich wenig, Eminenz. Man spürt, dass die Daten über die Jedi entweder absichtlich der Bibliothek vorenthalten oder systematisch entfernt wurden.«
Harrar setzte seinen Drink ab. »Zwischen diesen beiden Möglichkeiten besteht ein enormer Unterschied. Wie würden Sie die Sache einschätzen?«
»Ich würde von Letzterem ausgehen. Da sich in der Bibliothek philosophische Dokumente aller Art finden, wäre nicht einzusehen, aus welchem Grund Studien über die Jedi verboten sein sollten.«
»Vielleicht haben die Jedi selbst solche Aufzeichnungen untersagt«, schlug Harrar als Erklärung vor. »Möglicherweise sind sie geheimer, als uns bisher klar war.«
»Das würde auch das Fehlen jeglicher Bildnisse im Zusammenhang mit ihnen erklären und außerdem die Tatsache, dass die Macht keine Manifestation einer übergeordneten Kraft zu sein scheint.«
»Und dennoch haben Sie Grund zu der Annahme, die Aufzeichnungen seien gesäubert worden?«
»Selbst, wenn das von Gesetzes wegen vorgeschrieben gewesen wäre, Eminenz, hätte es dennoch höchstwahrscheinlich mündliche oder niedergeschriebene Überlieferungen gegeben – wenn nicht von einem Jedi, dann von jemandem außerhalb des Ordens, vielleicht sogar von einem Gegner. Eine Chronik der Taten der Jedi, Biographien prominenter Jedi, solche Dinge.«
»Ein Orden, sagen Sie.«
Taktiker Raff blickte nach unten zu der verhüllten Gestalt und nickte zustimmend. »Die Jedi scheinen als Orden angefangen zu haben, der sich philosophischen und religiösen Studien widmete. Es ist unklar, wann genau sie zum ersten Mal diese Energiequelle entdeckten, die sie die Macht nennen, oder ob sie möglicherweise schlicht die Ersten waren, die Zugang zu ihr erhielten. In jedem Falle haben sie sich offenbar nach und nach von einsam Meditierenden zu Dienern der Allgemeinheit entwickelt, und Tausende Generationen lang haben sie in der ganzen Galaxis für Gerechtigkeit gekämpft.«
Harrar legte seine sechs Finger aneinander und berührte damit seine tätowierten Lippen. »Dazu wäre eine Armee nötig gewesen.«
»Exakt, Eminenz.«
»Doch wurde keine Jedi-Armee gegen unsere Krieger eingesetzt. Den Kriegsberichten zufolge handelte es sich lediglich um einige wenige.« Der Priester lächelte schwach bei dieser Erkenntnis. »Da hat jemand nicht nur Dokumente in den Obroa-skai-Bibliotheken beseitigt, sondern den Jedi-Orden selbst gleich mit.«
»Das glaube ich auch.«
»Aber wer?«
Der Taktiker zuckte mit den Schultern. »Die Anhänger der so genannten dunklen Seite? Jene, die die Jedi Sith nennen?«
Harrar lehnte sich in die Polster zurück, die ihn stützten. »Dann hätten wir vielleicht Verbündete in dieser Galaxis.«
»Falls es noch Sith gibt, ja.«
Während Harrars Erwiderung waren entschlossene Schritte zu hören. Sie stammten von einer jungen Frau, deren langes schimmerndes Kleid ihre schlanke Figur und ihre herbe Schönheit noch betonte. Das rabenschwarze Haar wurde zum Großteil von einem Turban verdeckt, und irisierende Insekten leuchteten an den Säumen ihrer Robe. Mit langen Schritten trat sie verwegen zum Fuß der Kommandoplattform, wo sie die Arme unter den Brüsten verschränkte und Kopf und Schultern ehrerbietig senkte.
»Willkommen, Elan«, grüßte Harrar freundlich.
Elan hob den Kopf, der weder so schräg wie der des Priesters noch so asymmetrisch wie der des Taktikers war. Von den breiten Wangenknochen aus verjüngte sich ihr Gesicht bis zu dem gespaltenen Kinn. Die Puppillen der eisblauen Augen zeigten lavendelfarbene und kastanienbraune Wirbel, und ihre Nase war breit und wies so gut wie keinen Nasenrücken auf.
»Wie kann ich Ihnen zu Diensten sein, Eminenz?«
»Im Augenblick dadurch, dass Sie sich zu uns gesellen.« Einladend und ganz ohne einen Hauch von Herablassung tätschelte Harrar das Polster neben sich. »Sie sind gerade rechtzeitig zum Opfer gekommen.«
Elan blickte über die Schulter.
Sie wurde von einem winzigen Wesen von kunterbunter Erscheinung und eigenartigem Benehmen begleitet. Das Bunte rührte von kurzen Federn her, der schmucke Torso wies zwei dünne Arme auf, die jeweils in einer graziösen, vierfingrigen Hand endeten. Geschmeidige Ohren und doppelte spiralförmige Fühler saßen an dem länglichen, leicht übergroßen Kopf, dessen hinterer Teil in einem feinen Federkamm auslief. Das leicht konkave Gesicht hatte schlitzförmige Augen, einen breiten Mund und einen zarten Schnauzbart. Auf großen Spreizfüßen bewegte sich das Wesen mit flinken Sprüngen vorwärts.
Harrar bemerkte Elans Zögern. »Ihre Intima ist uns ebenfalls herzlich willkommen.«
Elan sah den Fremden an, der in der Nähe stand, dann ergriff sie die rechte Hand ihrer Begleiterin. »Komm, Vergere.« Sie stieg die Treppe hoch, setzte sich und machte auch für Vergere Platz, die es sich neben ihr bequem machte wie ein nistender Avian. Daraufhin blickte sie den Priester an. »Warum haben Sie uns gerufen, Eminenz?«
Harrar spielte den Enttäuschten und winkte dem nächststehenden Diener zu. »Wir wollen uns die Opferung anschauen.«
Der Diener verneigte sich und rief zwei kunstvoll getarnten Villips einen Befehl zu, woraufhin diese sofort ein optisches Feld erzeugten. Mitten in der Luft öffnete sich ein virtuelles Fenster, das den gesamten vorderen Bereich des Raumes ausfüllte, Schotten und Einrichtung verschwinden ließ und den Blick auf den umgebenden Weltraum freigab. Es war, als wäre dieser Teil des Schiffs klar wie Transparistahl geworden und als drängte der Kosmos plötzlich an Bord.
Obroa-skais Zentralgestirn war ein brodelnder Kessel im Zentrum des von den Villips erzeugten Feldes. Auf den Stern zu trudelte ein zerbeulter Gallofree-Transporter, der während der Schlacht erbeutet worden war und dessen Schilde gerade vor Hitze zu glühen begannen. Im Inneren des schotenförmigen Schiffes hielten sich zweitausend Gefangene und Droiden auf, die, durch Geräusche geläutert und durch Weihrauch gereinigt, aufgestapelt wie Feuerholz die letzten Minuten ihres Lebens verbrachten.
Harrar, seine Gäste und seine Diener verstummten und verharrten still, während das rote Glühen, das der Stern bei dem Transportschiff hervorrief, sich von der Nase bis zum Heck auszudehnen begann und die metallischen Decksaufbauten schmelzen ließ. Parabolantennen, Sensorreihen und Schildgeneratoren wurden flüssig wie Wachs. Die Außenhülle bekam Falten und löste sich vom Rahmen. Der Rumpf warf Blasen, krümmte sich und brach schließlich in sich zusammen. Das Schiff wurde zur Fackel, zu einem flammenden Strich, der schließlich verschwand.
Harrar hob die Hände in Schulterhöhe und hielt die Handflächen nach vorn. »Zur Lobpreisung des Schöpfers Yun-Yuuzhan und in demütiger Dankbarkeit für Deine Taten zu unserem Wohl, nimm diese Lebewesen, die der Existenz unwürdig sind, von uns als Opfer an. Mögen wir weiterhin Unterstützung für die Aufgabe finden, die Du uns gestellt hast, um Licht in dieses dunkle Reich zu bringen und es von Unwissenheit und Bösem zu befreien. Wir öffnen uns Dir…«
»Mögest Du Nahrung in unseren Opfergaben finden«, murmelten die anderen.
»Wir erheben unsere Herzen…«
»Damit Du uns gnädig bist.«
»Wir ergeben uns Dir aus freien Stücken…«
»Denn durch Dich erobern wir.«
Inzwischen hatte der Signalvillip, der dem Transportschiff folgte, das Nuklearfeuer erreicht. Das visuelle Feld wurde instabil und verschwand, und Harrars Diener kehrten eilig zu ihren Pflichten zurück.
»Ich werde die Bilder auf mögliche Vorzeichen hin analysieren lassen«, versprach der Taktiker.
Harrar nickte. »Kümmern Sie sich bitte darum, dass die Ergebnisse auch Kommandant Tla geschickt werden. Er legt vielleicht keinen Wert auf diese Dinge, aber wo Omen ignoriert werden und daraus Fehler resultieren, können neue Anhänger gewonnen werden.«
Der Taktiker verneigte sich. »So sei es.«
Abrupt erhob sich Harrars Polster von der Kommandoplattform und trug ihn über die Treppe. »Jetzt werden wir uns über wichtigere Angelegenheiten unterhalten«, verkündete er.
Elan ließ ihre Augen aufmerksam und interessiert funkeln und drückte Vergeres Hand.
»Bislang war dieser Feldzug mit leichten Siegen gesegnet«, begann der Priester. »Welten zerbröckeln und ganze Populationen fallen uns in die Hände. Aber obwohl ich keinen Zweifel daran hege, dass wir diese Spezies eines Tages beherrschen werden, fürchte ich, auf große Schwierigkeiten zu stoßen, wenn wir versuchen, ihr Denken zu verändern. Dazu wird mehr als nur militärische Überlegenheit notwendig sein.«
Er sah Elan an. »Unser Haupthindernis ist eine Gruppe, die sich selbst Jedi nennt. Betrachten Sie diese als eine Art moralischer Polizeitruppe – von geringer Anzahl und dennoch sehr einflussreich.«
Elan blickte kurz zu Vergere und drückte erneut ihre Hand. »Was für Götter verehren diese Jedi?«, fragte sie.
»Keinerlei nennenswerte. Stattdessen ziehen sie ihre spirituelle Kraft aus einer alles durchdringenden Energie, die sie die Macht nennen.«
»Und haben Sie eine Strategie, wie wir diese Macht untergraben oder zunichte machen können?«
»Im Augenblick noch nicht. Trotzdem gibt es vielleicht etwas, das wir gegen die Jedi unternehmen können.«
Harrar deutete auf den Fremden am Fuß der Treppe. »Elan, das ist einer unserer Agenten, Exekutor Nom Anor. Abgesehen davon, dass Nom Anor uns dabei geholfen hat, im Äußeren Rand Fuß zu fassen, hat er Agenten in den einheimischen Populationen rekrutiert, die viele Sabotageakte begangen haben und auch weiterhin subversiv tätig sind. Nun hat er sich für einige Zeit von seiner normalen Arbeit zurückgezogen, um ein Projekt zu beaufsichtigen, das er und ich zusammen entwickelt haben.«
Elan warf Nom Anor einen abschätzenden Blick zu, während er die Treppe hinaufstieg und zu ihnen trat. Schlank und von mittlerer Größe sah er durchschnittlich aus, obwohl die gebrochenen Knochen seines Gesichtes auf mehr als die übliche Anzahl an Opfern hindeuteten. Irgendwann hatte er entweder ein Auge verloren oder es aus freien Stücken gegeben. Die Höhle war zwar jetzt eine schwarze Öffnung, und doch konnte Elan erkennen, dass die Knochen umgestaltet worden waren, um ein Plaeryn Bol aufzunehmen – ein Gift verspritzendes Organ, das einem Augapfel ähnelte.
»In eine Ooglith-Maske gekleidet, würde er glatt als Mensch durchgehen«, flüsterte sie Vergere zu.
»Er ist überaus ehrgeizig, Herrin«, wisperte Vergere zurück. »Vorsicht!«
Nom Anor verneigte sich vor Harrar, wenngleich nicht so tief, wie es ihm möglich gewesen wäre.
»Bevor die Invasion begann, als Test, mit wem wir es eigentlich zu tun haben«, berichtete Nom Anor, »habe ich auf verschiedenen Welten eine Reihe Krankheiten auslösender Sporen meiner eigenen Produktion ausgesetzt. Eine Klasse dieser Sporen – eine Coomb-Variante – war erfolgreich. Sie verursachte bei einigen hundert Individuen Krankheit und anschließenden Tod, außer bei einem menschlichen, weiblichen Jedi-Ritter. Und die Seuche hat die anderen Jedi nicht angesteckt.«
Nom Anor betrachtete Elan eingehend. »Allen Berichten zufolge ist diese Menschenfrau noch immer schwer krank, doch konnte sie bis heute überleben, indem sie, wie ich annehme, sich der Macht bedient. Ihr Widerstand ist jedoch für uns eigentlich ein Segen, denn ich fühle, dass wir sie benutzen können, um an die Jedi heranzukommen.«
»Und sie zu infiltrieren, meinen Sie?«, fragte Elan.
»Sie auszulöschen«, antwortete Harrar von seinem Polster aus. »Oder zumindest so viele wie möglich.«
Nom Anor nickte. »Durch diesen Akt würden unzählige Populationen demoralisiert werden. Falls sogar die Jedi unterlegen wären, welche Hoffnung dürften die anderen noch hegen? Für das Vertrauen in die Jedi und ihre Macht würde das einen vernichtenden Schlag bedeuten. Viele Welten würden ohne Kampf kapitulieren. Dann könnten wir dem höchsten Oberherrn Shimrra Meldung machen, dass wir unsere Mission schneller als geplant ausgeführt haben und ihn bei uns erwarten.«
Elan blickte von Harrar zu Nom Anor und wieder zurück. »Und welche Rolle soll ich dabei spielen?«
Der Priester bewegte sich vorwärts, bis er direkt vor ihr schwebte. »Eine, für die eine Priesterin der Täuschersekte so gut geeignet ist wie niemand sonst.«