15
»Ich bestehe darauf«, sagte sie zehn oder zwölf Tage später. »Ich will einen eigenen Donnerstock haben. Das ist vielleicht die letzte Gelegenheit, einen zu bekommen.« Wir kauerten im Gebüsch auf einer kleinen Erhebung. Unter uns befand sich ein spanischer Vorposten. Es handelte sich nur um einen Holzschuppen, in dem zwei bewaffnete Soldaten stationiert waren. In einem umzäunten Gehege daneben standen vier Pferde. Zwei davon trugen Sättel und Zaumzeug.
»Wir könnten auch für jeden von uns ein Pferd stehlen«, fuhr Zehenspitze fort und deutete auf die Pferde. »Wir würden bestimmt lernen, sie zu reiten.« Wir befanden uns an der nördlichen Grenze von Neugalicien. Das Land südlich von hier nannten die Spanier Tierra de Paz, alles im Norden war die Tierra de Guerra. Das Grenzgebiet wurde als Tierra Disputable bezeichnet. Entlang der Grenze befanden sich von Osten nach Westen in kürzeren Abständen Vorposten des Heeres. Zwischen ihnen waren ständig berittene Spähtrupps unterwegs. Die Soldaten überwachten das Gelände, um Überfälle der Völker aus der Tierra de Guerra zu verhindern.
Jahre früher hatten diese oder andere Wachposten kaum darauf geachtet, als meine Mutter, mein Onkel und ich, scheinbar harmlose Reisende auf dem Weg nach Süden, die Grenze an einer anderen Stelle überschritten. Doch ich wollte mich nicht der Illusion hingeben, daß die Soldaten diesmal ebenso unaufmerksam sein würden. Selbst der nachlässigste Posten würde eine so ungewöhnliche und reizvolle junge Frau wie Zehenspitze anhalten, durchsuchen … und wahrscheinlich noch mehr als das.
»Also?« fragte sie und stieß mir den Ellbogen in die Rippen.
Ich brummte: »Ich bin nicht gerade versessen darauf, dich mit einem anderen zu teilen, noch dazu mit einem Weißen.«
»Ayyo!« erwiderte sie spöttisch. »Du hattest keine Bedenken, den anderen Frauen zu sagen, sie sollten sich demütigen und sich den Soldaten feilbieten.«
»Die anderen Frauen kenne ich nicht so gut wie dich. Abgesehen davon haben sie keine Männer, die Einwände dagegen erheben könnten, wenn sie zu Fremden gehen. Aber du hast einen Mann.«
»Dann kann dieser Mann mir auch zu Hilfe kommen. Wollen wir warten, bis einer der Soldaten geht, damit du nur einen umlegen mußt?«
»Ich vermute, daß keiner der beiden abgelöst wird, bevor nicht ein Spähtrupp von einem anderen Posten kommt. Wenn du wirklich entschlossen bist, können wir meinetwegen auch gleich handeln. Meine Waffe ist geladen. Geh, und wir wollen sehen, was deine Verführungskünste bewirken. Wenn du deinem Opfer den Kopf verdreht hast und der andere daneben steht und glotzt, stößt du einen Schrei aus … vor ekstatischer Bewunderung, vor ungeduldiger Erwartung, was immer du willst, aber laut genug, daß ich es höre. Dann komme ich durch die Tür. Sei bereit, dein Opfer festzuhalten, während ich den anderen erschlage. Danach überwältigen wir den zweiten gemeinsam.«
»Das klingt einfach.« Sie lachte leise, und mir lief unwillkürlich ein Schauer über den Rücken. »Einfache Pläne sind die besten.«
»Wir wollen es hoffen. Aber laß dich nicht so weit von deiner ›Aufgabe‹ hinreißen, daß du den Schrei vergißt.«
Sie fragte spöttisch: »Fürchtest du, daß mir die Umarmung eines Weißen womöglich gefällt und ich ihn am Ende vorziehen könnte?«
»Nein«, sagte ich. »Wenn du einem Weißen erst einmal nahe genug gekommen bist, um ihn zu riechen, bezweifle ich, daß du ihn mir vorziehen wirst. Aber ich möchte, daß es schnell geht. Der nächste Spähtrupp kommt bestimmt.«
»Dann … ximopanólti, Tenamáxtli«, sagte sie spöttisch und verabschiedete sich betont förmlich. Zehenspitze richtete sich auf, trat hinter dem Busch hervor und ging den Hang hinunter. Sie bewegte sich langsam, aber nicht zurückhaltend, sondern schwang die Hüften wie beim Quequezcuicatl, dem ›Kitzeltanz‹, wie unser Volk ihn nennt. Die Soldaten mußten sie durch ein Guckloch in ihrer Hütte gesehen haben. Sie traten beide aus der Tür, wechselten einem vielsagenden Blick und beobachteten sie erwartungsvoll, als sie näher kam. Sie traten höflich beiseite, um Zehenspitze eintreten zu lassen. Dann schloß sich die Tür hinter den dreien. Ich wartete und wartete und wartete, hörte aber keinen Schrei von Zehenspitze.
Nach einer Weile begann ich, mich zu verwünschen, weil mein Plan zu einfach gewesen war. Hatten die Soldaten vermutet, daß die hübsche junge Frau nicht allein war? Hielten sie Zehenspitze fest, während sie mit schußbereiten Waffen daraufwarteten, daß ihr mutmaßlicher Begleiter auftauchte? Schließlich sagte ich mir, daß es nur einen Weg gab, das herauszufinden. Ich mußte das Risiko eingehen. Auch wenn ein Soldat immer noch durch das Guckloch Ausschau hielt, stand ich auf und setzte mich damit möglicherweise voll den Blicken aus der Hütte aus. Als kein Pulver explodierte und niemand mich anrief, lief ich mit der schußbereiten Arkebuse schnell den Abhang hinunter. Da mich immer noch niemand zu bemerken schien, überquerte ich den freien Platz vor der Hütte und drückte das Ohr an die Tür. Ich hörte merkwürdige Geräusche und das Grunzen mehrerer Stimmen. Das verblüffte mich, doch offensichtlich wurde Zehenspitze nicht so gequält, daß sie schrie. Deshalb wartete ich ein wenig länger. Schließlich konnte ich die Spannung nicht mehr ertragen und gab der Tür einen Stoß.
Sie war nicht verschlossen und öffnete sich mühelos nach innen. Tageslicht fiel in den dunklen Raum. An der Rückwand hatten die Wachposten aus Brettern eine Art Podest gebaut, das vermutlich abwechselnd als Eßtisch und Schlafplatz diente. Im Augenblick benutzten sie es für etwas anderes. Auf dem Podest lag Zehenspitze; ihre nackten Beine waren gespreizt, der Mantel bauschte sich um ihren Hals. Sie war stumm, wehrte sich aber verzweifelt, denn beide Soldaten bedrängten sie gleichzeitig. Während sie grunzende Laute von sich gaben, grinsten sie sich an.
Ich feuerte meine Arkebuse ab. Auf die geringe Entfernung konnte ich mein Ziel nicht verfehlen. Der Soldat zwischen den Beinen von Zehenspitze wurde gegen die Rückwand der Hütte geschleudert. Sein lederner Harnisch war zerfetzt, und seine Brust färbte sich leuchtend rot. Blauer Rauch erfüllte den Raum, doch ich sah, daß auch der Soldat am Kopf von Zehenspitze einen Satz machte. Seltsamerweise blutete er ebenfalls heftig. Er lebte, schrie aber so schrill und laut wie eine Frau. Der Mann war keine Bedrohung mehr. Er umklammerte mit beiden Händen seinen Unterleib, aus dem das Blut wie aus einem Springbrunnen sprudelte. Ich nahm mir nicht die Zeit, nach meiner anderen Waffe, dem Obsidianmesser am Gürtel, zu greifen. Ich drehte einfach die Büchse um und schwang sie wie eine Keule in einer Hand. Mit der anderen Hand griff ich nach dem Soldaten, der schwankend dastand und vor Schmerzen schrie, riß ihm den Metallhelm herunter und schlug ihm mit dem Kolben der Büchse auf den Kopf. Er verstummte und fiel tot zu Boden.
Als ich mich umdrehte, war Zehenspitze bereits vom Podest geklettert. Ihr Mantel verhüllte ihre Blöße. Sie stand unsicher auf den Beinen, hustete und rang nach Luft. Ihr Gesicht hatte eine bläulichgrüne Farbe. Ich nahm sie am Arm, zog sie schnell hinaus ins Freie und sagte: »Ich wäre früher gekommen, Pakápeti …«
Sie riß sich heftig von mir los, lehnte sich schwer atmend an den Zaun des Pferdegeheges und würgte. Am Zaun stand ein ausgehöhlter Baumstamm mit Wasser für die Pferde. Sie tauchte den Kopf hinein und wusch sich mit zitternden Händen. Nach einer Weile war sie in der Lage zu sprechen. Immer noch stockend stieß sie unter Tränen hervor: »Du hast … gesehen … ich konnte … nicht … schreien.«
»Sei still«, sagte ich. »Bleib hier und beruhige dich. Ich muß die Leichen verstecken.«
Bei der Erwähnung der Männer wurde ihr Gesicht wieder grün. Ich ließ sie allein und ging zurück in die Hütte.
Ich schleppte zuerst den einen und dann den anderen Mann an den Füßen ins Freie. Dabei hatte ich einen Einfall. Ich lief zu der kleinen Erhebung und sah mich um. Ich entdeckte weder im Westen noch im Osten einen Spähtrupp oder auch nur eine Bewegung. Also rannte ich wieder hinunter und zog den beiden Soldaten so schnell ich konnte, die verschiedenen Teile ihrer Rüstung aus. Auch die schweren blauen Leinenuniformen, die sie darunter trugen, zerrte ich ihnen vom Leib. Mehrere Kleidungsstücke waren entweder von der Bleikugel meiner Büchse zerrissen oder blutig und nicht mehr zu gebrauchen. Aber ich legte ein Hemd, eine Hose und ein Paar derbe Militärstiefel beiseite.
Die Leichen ließen sich entkleidet leichter bewegen. Doch ich schwitzte und keuchte heftig, als ich sie zur anderen Seite der Erhebung geschleppt hatte. Ich versteckte sie und die unbrauchbaren Teile ihrer Rüstung im dichtem Gestrüpp, das dort wuchs. Mit einem zerrissenen Hemd verwischte ich auf dem Rückweg die Spuren – meine Fußabdrücke, ihr Blut, die abgerissenen Zweige und das in Unordnung geratene Laub. Inzwischen hatte sich der Rauch in der Hütte verzogen. Ich nahm die beiden Arkebusen der Soldaten, die Lederbeutel, in denen sie Schießpulver und Kugeln aufbewahrten, außerdem zwei Wasserflaschen aus Metall und ein gutes, scharfes Stahlmesser an mich. Dann fand ich einen Beutel mit getrocknetem Fleisch, das mir wert schien, mitgenommen zu werden, und ein paar Lederriemen und Stricke.
Während ich alles zusammentrug, bemerkte ich auf dem Lehmboden Blut. Ich kratzte mit dem Messer den Boden auf, entfernte die Blutflecken und stampfte die Erde wieder fest. Während ich damit beschäftigt war, kam mir ein Gedanke. Ich unterbrach meine Arbeit und sah mir dem Boden genauer an.
»Was hast du vor?« fragte Zehenspitze heiser. Sie lehnte immer noch krank und elend am Türrahmen. »Du hast sie doch versteckt. Wir müssen hier weg.«
»Es soll nichts von ihnen zurückbleiben«, sagte ich. Zehenspitze verschwand aus der Türöffnung, und ich beeilte mich, den Rest des Bodens festzustampfen. Dann lief ich noch einmal die Erhebung hinauf, um mich zu vergewissern, daß wir nicht von einem Spähtrupp oder irgend jemandem, der zufällig hier vorbeikam, überrascht wurden. Meine Kräfte ließen nach. Aber ich wollte es mir nicht anmerken lassen, um die arme Zehenspitze, die wieder am Trog stand und den Kopf ins Wasser hielt, nicht noch mehr in Angst zu versetzen. Ich ging in das Pferdegehege. Nur mit Mühe überwand ich die Angst, die jeden angesichts so großer und fremder Tiere überfallen hätte. Es überraschte und ermutigte mich, als sie nicht vor mir zurückwichen und auch nicht mit den Hufen nach mir traten. Die vier Pferde betrachteten mich nur mit einer gewissen Neugier, so wie Hirsche es vielleicht tun. Eines der ungesattelten Tiere blieb ruhig stehen, als ich ihm die mitgebrachten Sachen mit Lederriemen und Stricken auf den Rücken schnallte, die ich bei den Soldaten und in der Hütte gefunden hatte. Als das Pferd immer noch keine Anstalten machte, sich zu widersetzen, fügte ich der Last unsere Bündel hinzu. Dann ging ich zu dem Trog, wo Zehenspitze zusammengekauert und elend saß, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
Sie zuckte vor meiner Hand zurück. Es klang beinahe wie ein Knurren, als sie sagte: »Bitte faß mich nicht mehr an, Tenamáxtli. Nie wieder …«
Ich murmelte beruhigend. »Steh auf und hilf mir, die Pferde zu führen, Pakápeti. Wie du schon gesagt hast, müssen wir hier weg. Wenn wir in sicherer Entfernung sind, werde ich dir beibringen, wie du mit deinem eigenen Donnerstock Spanier töten kannst.«
»Warum nur Spanier« flüsterte sie, spuckte auf die Erde und fügte voll Abscheu hinzu: »Männer!« In diesem Augenblick erinnerte sie mich an die Yaki-Hexe G’nda Ké. Doch sie stand auf und griff ohne jeglichen Anflug von Ängstlichkeit nach den Zügeln des gesattelten Pferdes und dem Strick, den ich dem Packtier um den Hals gebunden hatte. Ich führte die beiden anderen Pferde aus dem Gehege, und wir machten uns auf den Weg.
Ich war sicher, daß die unerklärliche Abwesenheit der Posten und aller Pferde den Spähtrupp, der wohl bald diesen Vorposten erreichen mußte, verwirren würde. Die Soldaten würden bestimmt einige Zeit auf die Rückkehr der Pflichtvergessenen warten, bevor sie sich auf die Suche nach ihnen machten. Selbst wenn die Späher die beiden Leichen nicht fanden, würde man höchstwahrscheinlich vermuten, daß der Vorposten von einem Trupp Krieger aus dem Norden überfallen worden war. Niemand würde sich in die Tierra de Guerra wagen, bevor nicht eine starke Einheit anderer Soldaten zusammengezogen worden war. Deshalb, so rechnete ich mir aus, konnten Zehenspitze und ich mit unserer Beute eine ausreichend große Entfernung zwischen uns und mögliche Verfolger bringen. Trotzdem nahm ich nicht den geraden Weg nach Norden. Mit Hilfe des Sonnenstandes hatte ich bereits berechnet, daß wir uns fast genau im Osten meiner Heimatstadt Aztlan befinden mußten.
Wenn ich in den noch nicht eroberten Ländern Krieger rekrutieren wollte, gab es keinen besseren Ort als Aztlan, um damit zu beginnen. Also zogen wir in diese Richtung. Am ersten Abend in der Tierra de Guerra machten wir an einer Quelle mit gutem Wasser Rast und banden die Pferde mit langen Stricken an Bäume, damit sie weiden und saufen konnten. Wir entzündeten nur ein kleines Feuer und aßen von dem getrockneten Fleisch, das ich mitgenommen hatte. Dann breiteten wir unsere Decken nebeneinander aus. Da Zehenspitze immer noch untröstlich und schweigsam war, streckte ich die Hand aus, um sie mit einer Liebkosung zu trösten. Sie schob die Hand heftig beiseite und sagte abwehrend: »Heute abend nicht, Tenamáxtli. Wir haben beide an zu viele andere Dinge zu denken. Morgen müssen wir lernen, die Pferde zu reiten, und ich muß lernen, den Donnerstock zu benutzen.«
Am nächsten Morgen banden wir die beiden gesattelten Pferde los. Zehenspitze zog ihre Sandalen aus und stellte einen nackten Fuß auf das am Pferdeleib herabhängende Stück Holz, das für diesen Zweck dort angebracht war. Wir hatten beide oft genug Spanier auf Pferden gesehen, deshalb war uns nicht ganz unbekannt, wie man aufsaß. Zehenspitze brauchte meine Hilfe. Ich stieg auf mein Pferd, indem ich mich zuerst auf einen Baumstumpf stellte. Die Pferde nahmen das alles widerstandslos hin. Scheinbar waren sie es gewohnt, nicht von einem bestimmten Herrn geritten zu werden, sondern von jedem, der sie brauchte. Ich stieß meinem Tier die nackten Fersen in die Flanken, damit es sich in Bewegung setzte, und versuchte, es nach links im Kreis zu lenken, um in der Nähe unseres Lagers zu bleiben. Ich hatte das bei anderen Reitern gesehen. Sie zogen offenbar an einem Zügel, um den Kopf des Pferdes in die gewünschte Richtung zu bringen. Aber als ich heftig am linken Zügel zerrte, erreichte ich nur, daß das Pferd mich mit dem linken Auge von der Seite ansah. Es war ein beinahe vorwurfsvoller Blick, der zweierlei besagte: ›falsch‹ und ›du bist dumm‹. Ich fand es in Ordnung, daß mir das Pferd etwas beibringen wollte, und legte eine Pause ein, um nachzudenken. Vielleicht hatten die Reiter nur scheinbar den Kopf der Pferde in die eine oder andere Richtung gezogen. Nach einigen Versuchen fand ich heraus, daß ich den rechten Zügel nur leicht an den Pferdehals zu legen brauchte, damit sich das Tier wie gewünscht nach links wandte. Ich erklärte es Zehenspitze, und es funktionierte! Wir saßen beide zufrieden in unseren Sätteln, während die Pferde gemächlich links im Kreis herumgingen.
Als nächstes streifte ich die Flanken meines Pferdes mit den Fersen, damit es schneller liefe. Es fiel in den wiegenden Gang, den die Spanier Trote nennen, und wieder hatte ich etwas gelernt. Bisher hatte ich angenommen, es sei bequemer, auf einem Ledersattel zu sitzen, dessen angenehme Rundung das Hinterteil stützt, als auf etwas so Starrem wie einem Icpáli-Stuhl. Das war ein Irrtum. Der Trab hatte mich noch nicht lange durchgeschüttelt, als ich zu fürchten begann, mein Rückgrat werde wie ein Pfeil meinen Schädelknochen durchbohren. Das Pferd fand eindeutig auch kein Vergnügen daran, meinen ständig auf und ab hüpfenden Körper zu tragen. Es drehte den Kopf, sah mich von neuem mit einem vorwurfsvollen Blick an und ging wieder langsam. Zehenspitze hatte ebenfalls das kurze Erlebnis der schmerzhaften Stöße gehabt und stöhnte laut. Deshalb beschlossen wir, jeden Versuch, schneller vorwärtszukommen, bis auf weiteres zu verschieben. Zuerst mußten wir das einfache Sitzen auf dem Pferderücken lange genug üben. Also ritten wir für den Rest des Tages im Schritt, führten die beiden anderen Pferde an Leinen hinter uns her und waren alle sechs mit diesem gemächlichen Tempo zufrieden. Doch als wir kurz vor Sonnenuntergang eine Wasserstelle fanden, an der wir übernachten wollten, wurden Zehenspitze und ich blaß vor Schreck. Wir waren beide so steif, daß wir nur langsam und schwerfällig aus dem Sattel steigen konnten. Wir hatten nicht bemerkt, daß unsere Schultern und Arme vom Halten der Zügel weh taten. Die Rippen schmerzten, als seien wir mit Keulen geschlagen worden, und wir hatten das Gefühl, man habe uns Keile zwischen die Beine getrieben. Waden und Gesäß waren nicht nur verkrampft und zittrig, weil wir den ganzen Tag den Pferdeleib umklammert hatten, sondern auch wund gerieben vom Leder des Sattels. Es fiel mir schwer zu verstehen, woher diese Schmerzen kamen, da wir so langsam und gemächlich geritten waren. Ich begann mich zu fragen, wieso die Weißen Pferde als Beförderungsmittel nützlich fanden. Jedenfalls waren Zehenspitze und ich so wund, daß wir nicht daran denken konnten, gleich mit den Schießübungen zu beginnen. An diesem Abend mußte sich Zehenspitze nicht gegen meine Annäherungsversuche wehren.
Am nächsten Tag entschlossen wir uns trotzdem, wieder zu reiten. Wir besaßen wenigstens noch andere Kleidung, die uns besser schützte als die Mäntel, die unsere Beine nackt ließen. Ich holte die spanischen Sachen hervor, die ich eingepackt hatte. Zehenspitze weigerte sich zwar zunächst, etwas aus der Hinterlassenschaft der beiden Grenzposten zu tragen, doch ich überredete sie, das Hemd, die Hose und die Stiefel anzuziehen, die ich mir in der Stadt Mexico gekauft hatte. Natürlich waren ihr die Sachen viel zu groß, aber sie erfüllten ihren Zweck. Ich zog die Militärstiefel, das blaue Hemd und die Uniformhose des Soldaten an. Als wir uns auf den Weg machten, versuchte ich, das ungesattelte Pferd zu reiten, das keine Last trug, denn ich dachte, ich könnte mich eher dem Rücken anpassen als dem Sattel. Ich konnte es nicht. Selbst wenn das Pferd im Schritt ging, fürchtete ich, seine spitzen Wirbelknochen würden mich von meinem Hinterteil bis zum Hals spalten. Ich gab den Versuch auf und stieg wieder auf das gesattelte Pferd. Ayyo, ich will nicht weiter bei den vielen schmerzhaften Versuchen der nächsten Tage verweilen. Es sei nur gesagt, daß Zehenspitze und ich uns schließlich an das Sitzen auf einem Pferderücken gewöhnten. Das hatten wir der Anpassungsfähigkeit unserer Muskeln, unserer Haut und Hinterteile zu verdanken. Tatsächlich ritt Zehenspitze mit der Zeit sehr viel besser als ich, als wollte sie die Wahrheit ihrer Behauptung unter Beweis stellen, die sie einmal gemacht hatte. Jetzt stellte sie ihr Können bereits mit Freuden zur Schau. Mir gelang es wenigstens, einigermaßen mitzuhalten, nachdem ich gelernt hatte, mein Pferd aus dem Schritt in den Galopp zu treiben, bei dem das Sitzen leichter fiel, ohne daß ich die Stöße des Trabs erdulden mußte.
Unsere Schmerzen ließen während dieser Tage nach, und ich unterwies Zehenspitze im Laden und Feuern der Arkebuse. Dabei benutzte sie eine der Waffen, die ich den Soldaten abgenommen hatte. Zu meiner Beschämung erwies sie sich auch dabei geschickter als ich. Das heißt, sie schaffte es, bei fünf Versuchen selbst auf beträchtliche Entfernung etwa dreimal alles zu treffen, worauf sie zielte. Ich hatte mich lange Zeit für einen Könner gehalten, wenn mir das bei fünf Versuchen einmal gelungen war. Doch mein männlicher Stolz war gerettet, als wir die Waffen tauschten, und sich die Zahl der Treffer auf Anhieb zu meinen Gunsten veränderte. Offensichtlich schossen die Büchsen der Soldaten aus irgendeinem Grund genauer als die Kopie, die der Goldschmied Pochotl für mich hergestellt hatte. Ich untersuchte sorgfältig alle drei Waffen, die sich jetzt in unserem Besitz befanden, konnte jedoch keinen Unterschied zwischen ihnen entdecken, der das erklärt hätte. Aber natürlich verstand ich nichts von diesen Dingen, und Pochotl hatte es wohl ebenfalls nicht verstanden. Zehenspitze und ich freuten uns über die erbeuteten Waffen. Ich fand es jedoch klug, sie in unserem zusammengerollten Bettzeug zu verbergen. Wir holten nur eine hervor, um ein Tier zu erlegen, wenn wir frisches Fleisch brauchten. Zehenspitze machte das mit Freuden zu ihrer Aufgabe und unterstrich ihre Meisterschaft, indem sie Kaninchen und Fasane schoß. Doch ich warnte sie und sagte, das Pulver sei zu kostbar, um es an so kleine Tiere zu vergeuden, besonders deshalb, weil die schwere Kugel, wenn sie traf, nicht viel von dem Tier übrigließ, was wir essen konnten. Daraufhin beschränkte sie sich auf Hirsche und Wildschweine und traf auch beinahe jedesmal. Ich warf die von Pochotl so gewissenhaft angefertigte Waffe nicht weg, sondern versteckte sie für den Fall, daß sie vielleicht irgendwann gebraucht werden würde, ebenfalls im Gepäck.
Während dieser Tage im Hinterland wagte ich es eines Abends, Zehenspitze zu liebkosen, die neben mir in ihre Decke gerollt dalag, aber sie wehrte mich sofort ab.
»Nein, Tenamáxtli, ich fühle mich unrein. Du siehst doch, ich habe Haarstoppeln auf dem Kopf und anderswo auch. Ich komme mir nicht länger wie eine ordentliche Frau vor. Bis ich …« Sie drehte sich um und schlief ein, ohne den Satz zu beenden. Verärgert und enttäuscht suchte ich am nächsten Tag eine Amoli-Pflanze und grub die Wurzel aus. Als ich am Abend eine Wildschweinkeule über dem Feuer briet, brachte ich in meiner Metallflasche auch Wasser zum Kochen. Nach dem Essen sagte ich: »Pakápeti, wir haben heißes Wasser, da ist eine Seifenwurzel und hier ist ein gutes Stahlmesser, das ich scharf geschliffen habe. Du kannst wieder eine ordentliche Frau aus dir machen.«
Sie erklärte munter: »Ich glaube, ich nehme dein Angebot nicht an. Du hast mich in Männerkleider gesteckt, also habe ich beschlossen, mir die Haare wachsen zu lassen, damit ich wie ein Mann aussehe.« Natürlich erhob ich Einspruch und wies sie darauf hin, daß die Götter schöne Frauen für andere und bessere Zwecke auf die Erde gebracht hätten, als Männer zu spielen. Doch sie blieb hart. Ich schloß daraus, daß die Schändung durch die Soldaten ihr die Vorstellung, mit einem Mann zu schlafen, verhaßt gemacht hatte und daß sie sich nie mehr mit mir oder einem anderen Mann auf Liebesspiele einlassen werde.
Dagegen konnte ich mit guten Gewissen keinen Einwand erheben. Ich mußte ihre Entscheidung achten. Ich hoffte nur, daß Zehenspitze, die inzwischen meisterhaft schoß, nicht plötzlich auf den Gedanken kommen würde, den nächstbesten Mann, nämlich mich, zu erschießen. Was meine Bedürfnisse anging, so würden wir auf unserem Weg bald ein Dorf oder eine Stadt erreichen, wo die Frauen nicht beschlossen hatten, die Annäherungen eines Mannes zurückzuweisen. Doch eines Nachmittags stießen wir völlig unerwartet mitten in der Tierra de Guerra auf einen Trupp berittener Spanier. Die meisten trugen Rüstungen und waren bewaffnet. Wir begegneten ihnen so unvermittelt, daß keine Möglichkeit bestand, unbemerkt zu entkommen. Es handelte sich allerdings nicht um Soldaten, die uns wegen des Überfalls auf die beiden Grenzposten verfolgten. Ich hatte immer ein wachsames Auge auf das Land in unserem Rücken gehabt. Wenn ich Anzeichen dafür gesehen hätte, daß sich uns ein Trupp aus dieser Richtung näherte, wäre es uns gelungen, der Gefangennahme zu entgehen. Doch diese Männer ritten von der einen Seite auf den Hügel, und wir kamen von der anderen. Das Zusammentreffen auf dem Gipfel überraschte sie ebensosehr wie uns.
Ich konnte Zehenspitze nur auf poré sagen: »Sei still!« und kameradschaftlich den Arm heben, während der Reiter an der Spitze nach seiner Arkebuse am Sattelknauf tastete. Ich begrüßte den Mann freundlich, als seien wir beide es gewohnt, uns ständig zu treffen. »Buenas tardes, Amigo. Qué tal?«
Ihm fehlten die Worte. »B-buenas t-tardes« Er hob zögernd die Hand, mit der er nach der Büchse gegriffen hatte, um meinen Gruß zu erwidern. Er sagte nichts mehr, sondern überließ das Reden zwei anderen Reitern in Uniformen, die ihre Pferde neben das seine trieben. Einer von ihnen stieß knurrend einen schmutzigen Fluch aus: »Me cago en la puta Virgen!« Er musterte meine unvollständige Uniform und die Armee-Brandzeichen unserer Pferde und fragte herrisch: »Quién eres, Don Mierda?«
Obwohl mein Herz schneller schlug, hatte ich die Geistesgegenwart, ihm zu erzählen, was ich auch Pater Vasco gesagt hatte: Ich sei Juan Británico, Dolmetscher und Gehilfe des Notarius im Dienste des Bischofs von Mexico.
Der Offizier grinste höhnisch und rief: »Y un cojón!« Das war ein vulgärer Ausdruck der Ungläubigkeit. »Ein Indio zu Pferde? Das ist verboten!«
Ich war froh, daß er unsere sehr viel strenger verbotenen Arkebusen nicht sah, und sagte bescheiden: »Ihr reitet in Richtung der Stadt Mexico, Señor Capitán. Wenn Ihr wünscht, werde ich Euch dorthin begleiten. Bischof Zumárraga und der Notarius Alonso de Molina werden meine Aussage ganz sicher bestätigen. Sie haben die Pferde für meine Reise zur Verfügung gestellt.« Ich wußte nicht, ob der Offizier diese beiden Namen jemals zuvor gehört hatte, doch ihre Erwähnung schien seine Ungläubigkeit etwas zu mildern. Es klang weniger barsch, als er fragte: »Und wer ist der andere Mann?«
»Mein Sklave und Diener«, log ich, froh, daß Zehenspitze beschlossen hatte, sich als Mann auszugeben. Ich nannte ihren Namen auf spanisch: »Se llama de Puntas.« Der andere Offizier lachte. »Ein Mann mit dem Namen Zehenspitzel Die Indios sind wirklich komisch.« Der erste Offizier lachte ebenfalls. Dann sprach er verächtlich meinen Namen bewußt falsch aus und fragte: »Und Ihr, Don Zonzón, was wollt Ihr hier?« Ich hatte mich inzwischen wieder gefaßt und konnte ungezwungen erwidern: »Eine besondere Mission, Señor Capitán. Der Bischof möchte wissen, von welcher Wesensart die Wilden hier in der Tierra de Guerra sind. Man hat mich geschickt, weil ich ihrer Rasse angehöre und mehrere ihrer Sprachen spreche, aber auch offenkundig mit spanischer und christlicher Vollmacht ausgestattet bin.«
»Joder!« stieß er zwischen den Zähnen hervor. »Jeder kennt die Wesensart dieser Wilden. Sie sind bösartig, mordgierig und blutrünstig. Warum, glaubt ihr wohl, reiten wir in so großer Zahl?«
Höflich erwiderte ich: »Ich beabsichtige, dem Bischof zu berichten, daß er das Wesen der Wilden vielleicht besänftigen kann, wenn er christliche Missionare schickt, die nach dem Vorbild von Pater Vasco de Quiroga Werke der Nächstenliebe unter ihnen vollbringen.« Ich wußte natürlich nicht, ob der Offizier diesen Namen schon einmal gehört hatte. Doch meine scheinbare Vertrautheit mit so vielen Männern der Kirche schien seinen Argwohn zu zerstreuen. Er sagte: »Wir befinden uns ebenfalls auf einer Mission der Nächstenliebe. Unser Gouverneur von Neugalicien, Nuño de Guzmán, hat diesen Trupp zusammengestellt, um vier Männer in die Stadt Mexico zu geleiten. Es sind drei tapfere christliche Spanier und ein treuer Moro-Sklave, die lange in der fernen Kolonie Florida verschollen waren. Aber wie durch ein Wunder haben sie sich bis hierher in die Nähe zur Zivilisation durchschlagen können. Sie wollen die Geschichte ihrer Wanderungen Cortés selbst erzählen.«
»Ich bin überzeugt, Ihr werdet sie unversehrt zu ihm bringen, Señor Capitán«, sagte ich. »Doch es wird spät. Mein Sklave und ich wollten eigentlich noch weiterreiten. Aber vor weniger als einer halben Legua sind wir an einer guten Wasserstelle vorbeigekommen, die ausreicht, damit Euer ganzer Trupp dort lagern kann. Wenn Ihr erlaubt, werden wir zurückreiten, um sie Euch zu zeigen, und mit Eurer Erlaubnis dort ebenfalls die Nacht verbringen.«
»Das ist ein Angebot, Don Juan Británico«, sagte er leutselig. »Reitet voraus!«
Zehenspitze und ich wendeten die Pferde. Während der Trupp klirrend und schleppend und rasselnd hinter uns her ritt, übersetzte ich für sie das Gespräch mit dem Offizier.
Sie fragte schließlich mit zitternder Stimme: »Warum im Namen des Kriegsgottes Curicáuri willst du die Nacht bei ihnen verbringen?«
»Weil der Offizier den Schlächter Guzmán erwähnt hat«, erwiderte ich. »Dieser Mann hat dein Land Michihuácan verwüstet und erobert. Ich hatte geglaubt, hier im Norden seien keine Spanier. Ich will herausfinden, was Guzmán so weit von seinem Neugalicien entfernt tut.«
»Wenn es sein muß«, seufzte sie ergeben. »Und du, Zehenspitze, sei bitte stumm und unauffällig. Laß die Weißen ihr Wild für das Abendessen selbst jagen. Auf keinen Fall darfst du einen Donnerstock hervorholen, um deine Schießkünste unter Beweis zu stellen.« Der Offizier setzte sich neben mich ans Lagerfeuer. Er hieß Tallabuena und hatte nur den Rang eines Teniente. Doch ich redete ihn schmeichlerisch immer wieder mit ›Capitan‹ an. Während wir beide knuspriges gebratenes Hirschfleisch kauten, verriet er mir alles, was ich über den Gouverneur Guzmán wissen wollte. »Nein, nein, er ist nicht so weit im Norden. Er residiert immer noch in Neugalicien. Der schlaue Guzmán ist nicht so dumm, seinen dicken Hintern hier in der Tierra de Guerra unnötigen Gefahren auszusetzen. Aber seine Hauptstadt liegt direkt an der Nordgrenze von Neugalicien, und er hofft, sie zu einer schönen großen Stadt zu machen.«
»Wieso?« fragte ich. »Die alte Hauptstadt von Michihuácan liegt weit im Süden, am Ufer des Binsensees.«
»Guzmán ist kein Fischer. In seiner Heimatprovinz Galicien in Altspanien wird Silber geschürft. Er hofft natürlich, sein Vermögen auch hier mit Silber zu machen. Deshalb liegt seine Hauptstadt in einer Gegend nahe der Küste, wo seine Prospektoren reiche Adern von Silber und anderen Erzen entdeckt haben. Er hat sie Compostela genannt. Bis jetzt leben dort nur er, seine treuesten Anhänger, die unvermeidlichen Speichellecker und seine Truppen. Aber er wird bald einheimische Sklaven zusammentreiben, die in den Bergwerken unter Tag schuften müssen, um das Silber abzubauen. Mir tun die armen Teufel jetzt schon leid.«
»Mir auch«, murmelte ich und beschloß, daß Zehenspitze und ich in nordwestlicher Richtung weiterziehen würden, um nicht unversehens in Compostela zu landen. Es beunruhigte mich, daß der Mörder Guzmán die neue Hauptstadt in solch einer Nähe zu meiner Heimatstadt Aztlan gegründet hatte – nach meiner Schätzung nicht mehr als hundert Lange Läufe entfernt. »Don Juan«, sagte Tallabuena schließlich. »Kommt mit und lernt die Helden der Stunde kennen.« Er führte mich zu dem Platz, wo die drei Helden saßen und aßen. Sie wurden hingebungsvoll von einer Reihe Soldaten bedient, die ihnen die besten Stücke Hirschfleisch vorlegten, ihre Becher mit Wein aus den Lederschläuchen füllten und darin wetteiferten, ihnen den kleinsten Wunsch von den Augen abzulesen. Außerdem befand sich ein Mann in der Reisekleidung eines Mönchs bei ihnen, der sich noch unterwürfiger um ihre Gunst zu bemühen schien. Die Helden, so konnte ich sehen, waren Weiße, aber die Sonne hatte sie so sehr verbrannt, daß ihre Haut dunkler war als meine. Der vierte Mann, von dem ich annahm, daß er bestimmt ein ebensolcher Held war, aß abseits allein und wurde von niemandem bedient. Er war schwarz. Selbst die Sonne hätte ihn nicht schwärzer brennen können.
Ich sollte die Männer nach diesem einen Abend nie mehr wiedersehen. Doch obwohl ich es damals nicht wußte, hing das Tonáli eines jeden von ihnen eng mit meinem zusammen. Unser künftiges Leben, zahllose andere Leben und sogar die Geschicke ganzer Nationen waren untrennbar miteinander verknüpft.
Deshalb will ich jetzt berichten, was ich über diese Männer erfuhr und wie ich in der kurzen Zeit, bevor wir uns für immer trennten, mit einem von ihnen Freundschaft schloß.