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Eine neue Schreckensvision: Er wurde innerlich von Maden zerfressen. Vielleicht kam sein Tod schneller als der seiner Frau? Unsinn, diese kleinen weißen Maden fielen im Frühjahr von den Bäumen.

Der Pfarrer ging nicht ins Haus, um seinen Talar abzulegen. Mochten ihn die Maden auffressen, ein paar Dinge waren noch zu erledigen!

Die ungläubige Meute schwankte noch immer auf dem Platz vor der Kirche. Rudolf Pedus hatte wichtigere Dinge zu tun, als sich um ein paar Hysteriker zu kümmern, die ohne die Zeremonie ihres Aberglaubens den Kirchenvorplatz nicht verlassen wollten. Trivial war ein Hund, und Hunde taten eben manchmal, was sie wollten. Und wer weiß, ob es dieses hellsichtige Tier (mit mehr Verstand als mancher seiner Verehrer) nicht vorgezogen hatte, Herzensach an Tagen wie diesen zu verlassen. (Guter Hund! Braver Hund!)

Wie auch immer, es gab für den Pastor anderes zu bedenken. Er hatte fest damit gerechnet, daß Petra Timber zum Gottesdienst erscheinen würde. Denn nach allem, was er gesehen hatte, mußte die Tischlersfrau ihr Schweigen brechen. Das Geheimnis der Herkunft Katharinas mußte gelöst werden. Denn wenn er mit seiner Vermutung richtig lag, galt es, ein Unglück zu verhindern.

Der Pfarrer ging zur Straße und spürte den Revolver in seinem Hosenbund. Er fragte sich, ob sich die Waffe unter seinem Talar abzeichnete. Aber vielleicht war es gut, wenn seine widerspenstige Gemeinde bemerkte, daß er nicht schutzlos war. Seine nächtliche Suche nach dem Studenten, um ihn vor dem Mob zu beschützen, war ergebnislos verlaufen. Aber auch die andere Seite hatte keinen Erfolg gehabt. Jakob Finn blieb verschwunden. Der Pfarrer hatte sich deshalb am Morgen entschlossen, die Waffe weiterhin zu tragen. Die Kontrolle nur einiger weniger Meßgeräte hatte schließlich auch für den Sonntag höchste Gefahr signalisiert.

Der Betrunkene saß noch immer vor der Gasthaustür. Rudolf Pedus überquerte die Straße, um ihn mit einer Drohung von Hölle und Verdammnis aufzuschrecken. Er erreichte ihn, blieb stehen und donnerte ein »Grüß Gott«. Der Mann rührte sich nicht, und der Pastor entdeckte, daß er auf dem Stuhl festgebunden war. Dann sah er die trockene Wunde an der Stelle, wo normalerweise der rechte Daumen sitzt, und für einen Moment befürchtete er, es sei der Tischler. Er rüttelte ihn, hob seinen auf die Brust gefallenen Kopf und sah ihm ins Gesicht. Der Mann war ein Fremder und offensichtlich schon lange tot.

»He, das ist meiner«, lallte eine Stimme aus dem Eingang des Gasthauses. »Den brauch ich noch!«

Der Betrunkene hielt sich an der Tür fest; aus dem Raum hinter ihm drangen Rauchschwaden, Stimmengewirr und der Geruch nach Bier und Urin.

»Den kannst du nicht haben, das ist meiner. Den brauch ich noch als Geschenk. Verstehst du?« formulierte der Mann mühsam (unter bequemer Auslassung zahlreicher Laute, die hier der Verständlichkeit halber wieder eingefügt wurden).

»Wer sind Sie? Ich kenne Sie nicht.«

»Ich kenn dich auch nicht. Jetzt kennen wir schon jeder einen, der einen nicht kennt. Und ich kenne sogar zwei. Den da kenne ich auch nicht.« Er wies auf die Leiche. »Aber den muß ich noch abliefern.« Er rülpste. »In der Hölle!« Er lachte.

»Ich fürchte, Sie sind bereits in der Hölle angekommen«, sagte der Pastor lächelnd.

»Dann müssen Sie der Teufel sein.«

Das freche Grinsen provozierte Rudolf Pedus, und er griff nach hinten, unter seinen Talar.

»So ist es«, sagte er und richtete den Revolver auf den Fremden. »Deshalb werde ich dich jetzt mitnehmen!«

»Halt! He! Moment. Das war nur ein Witz!« Er taumelte erschrocken zurück.

»Amen«, sagte der Pfarrer, steckte den Revolver zurück und ging weiter. Diese Leiche sollte im Augenblick nicht seine Sorge sein. Er würde später aufräumen. Er freute sich an dem Bild, wie der Betrunkene in der Kneipe erzählte, ein Pastor hätte mit einem Revolver auf ihn gezielt. (»Der Teufel im Talar, wenn ich es doch sage!«)

Es gab viel aufzuräumen. Aus dem Eingang zum Büro des Tischlers ragte ein Bein mit einem Stiefel. Der Student war es nicht. Sollte es sich um die nächste Leiche handeln? Hatten die Dorfbewohner in dieser Nacht so sehr gewütet? Das wäre das erste Mal, daß mehr als ein Toter zurückblieb. Er schwankte einen Moment, ob er sich darum kümmern sollte, dann kam ihm der schreckliche Gedanke, daß man die Wohnung des Studenten gestürmt, dieser sich verteidigt hatte und sich nun im Treppenhaus – wie vor einer Burgmauer – die Leichen stapelten. Er öffnete die Tür und erkannte nun den im Eingang liegenden Mann. Es war Otto Timber, der ihn mit weitaufgerissenen Augen anstarrte. Er lebte, befand sich aber in seinem Zustand der Starre. Der Pfarrer sprang über ihn hinweg, stolperte fast über den Säbel und hastete die Treppe hinauf. Seine Befürchtungen verstärkten sich, als er die offene Wohnungstür bemerkte.

»Hallo!« rief er laut. »Lebt da noch jemand?«

Er stieß die Tür auf, beachtete die bemalte Frauenleiche in der Küche kaum, sondern stürmte bis ins Schlafzimmer. Erleichtert kehrte er zurück. Der Student schien sich gerettet zu haben. Er setzte sich einen Moment auf die Küchenbank, bis sich sein jagendes (madenzerfressenes?) Herz beruhigte. Dann kniete er sich neben die Frau, drehte den Körper herum. Es dauerte einige Zeit, bis er sie erkannte. Er untersuchte den Körper, um festzustellen, wie sie gestorben war, konnte es sich aber nicht erklären. Ob der Student daran schuld war? Nachdem er Jakob Finn befreit hatte, war Lisa wahrscheinlich der Gedanke gekommen, ihn wieder einzufangen. Sie hatte sich in seine Wohnung geschlichen und vielleicht hier gewartet. (Klingt logisch!) Doch dann waren die Einheimischen gekommen, hatten sie statt des Studenten vorgefunden und angenommen, sie sei seine Geliebte. Wenn sich eine Frau dem Feind hingab, wurde sie nackt ausgezogen, bemalt und mußte den Giftbecher leeren. (Klingt logisch!) Möglicherweise war es so geschehen. Er würde das später klären.

Den alten Tischler im Hauseingang wollte er so nicht liegenlassen. Er zog ihn bis an die Treppenstufen heran, brachte ihn in die Stellung eines Sitzenden, schüttelte ihn und rief ihn mit seinem Namen an. Er hätte ihn gern mitgenommen. Otto Timber jedoch starrte ihn nur stumm an, regte sich nicht. Der Pfarrer gab es auf, versuchte ihm eine möglichst bequeme Lage zu geben und verließ ihn. Doch draußen auf der Straße bekam er ein schlechtes Gewissen. Wer weiß, ob der Alte nicht gestürzt war, sich etwas gebrochen hatte. Er konnte ihn nicht zurücklassen. Er lief schräg über die Straße zum Arzt. Die Tür war verschlossen. Er klingelte, machte einen Schritt zurück, um die Fenster des Hauses zu beobachten. Tatsächlich bewegte sich oben eine Gardine, das Gesicht des Arztes zeigte sich.

»Ich brauche dich«, rief der Pfarrer. Der Arzt drehte ihm das Ohr zu und legte eine Hand dahinter.

»Komm runter«, schrie der Pastor. In diesem Moment öffnete sich die Tür, die Haushälterin schaute heraus. »Ich konnte leider nicht in die Kirche kommen, Herr Pfarrer. Es gab soviel zu tun im ganzen Haus. Es hilft mir ja keiner.«

»Schon gut, ich will nur den Doktor sprechen.«

»Oje, der ist nicht gut zu sprechen heute.«

Sie ließ ihn herein. Er ging ins Haus bis zur Treppe. Auf dem oberen Absatz stand Doktor Andree und sah ängstlich auf ihn herab. »Ich kann nicht ... meine Frau ...«

»Drüben, vor dem Büro des Tischlers, liegt der alte Timber. Du solltest ihn dir mal ansehen.«

»Ich ... ich soll das Haus verlassen?«

Der Pfarrer schnaufte und verbot sich, von den beiden Leichen zu sprechen. »Es ist alles ruhig, alles vorbei. Du kannst gefahrlos hinübergehen.«

»Ich weiß nicht recht.«

»Ich komme mit.«

»Hat er wenigstens offene Wunden?«

»Nein.«

»Ach, nicht? Mienchen, meine Tasche!«

Sie verließen das Haus, und der Arzt blieb dicht hinter ihm, als wolle er ihn zur Deckung vor Scharfschützen benutzen. »Hast du den Studenten gesehen?« fragte Rudolf Pedus.

»Nicht direkt.«

»Wieso?«

Den Arzt lockte die Frage nicht hinter dem Pfarrer hervor, sondern er näherte sich von hinten dessen Ohr. »Ich habe ihn bei mir im Keller versteckt. Er hat sich allerdings eine, äh zwei ... nein, drei Verletzungen zugezogen. Ich mußte ihn nähen.«

»Dann ist er ja bei dir richtig. Behalte ihn mindestens bis Montag. Für den Studenten scheint es mir draußen noch nicht sicher zu sein.«

Sie erreichten Otto Timber, als dieser sich gerade stöhnend am Treppengeländer hochzog. Er war bei vollem Bewußtsein und klarem Verstand. Doktor Bernhard Andree untersuchte ihn, doch dem alten Tischler ging es gut. Sie brachten ihn nach draußen.

»Du kannst gehen«, sagte der Pfarrer zum Arzt. »Es sei denn, du willst dir noch die Leiche von Lisa in der Wohnung des Studenten ansehen oder den Toten, der vor dem Gasthaus auf dem Stuhl sitzt. Ich bringe inzwischen den alten Timber nach Hause.«

Der Arzt drückte ängstlich den Kopf zwischen die Schulterblätter. »Später!« Er huschte gebückt zurück in sein Haus. Der Pfarrer lächelte. Jeder andere hätte die beiden erwähnten Toten für einen makabren Witz gehalten, nur der Arzt glaubte solche Nachrichten sofort.

»Gehen wir.« Er nahm Otto Timber unter den Arm.

»Mein Säbel!«

»Ich hole ihn.« Er holte den Säbel und steckte ihn dem Alten durch den Gürtel. Otto Timber straffte sich. »Sie glauben gar nicht, Exzellenz, wie viele Menschen heutzutage keinen brauchbaren Daumen mehr haben!«

Der Alte war wohl wieder in einer Scheinwelt gefangen. »Exzellenz? Ich bin ein einfacher Pastor.«

»Auch einem Pastor sollte das auffallen. Denn wenn man mal einen Daumen braucht, findet man keinen vernünftigen. Man sollte einen Vorrat anlegen.«

Rudolf Pedus ahnte einen Zusammenhang mit der daumenlosen Leiche vor dem Wirtshaus.

»Haben Sie versucht, für Ihren Sohn einen neuen Daumen zu besorgen?«

Der Alte blieb stehen, salutierte. »Exzellenz, ich vertraue Ihnen etwas an. Tragen Sie Sorge dafür, daß mein Sohn das so schnell wie möglich erhält. Ich rechne mit Ihnen!« Er nahm die Hand herunter, griff in sein Hemd und holte einen in ein Taschentuch gewickelten Gegenstand hervor. Er reichte ihn dem Pastor.

»Sicher. Aber zuerst bringe ich Sie nach Hause.« Er befühlte das Tuch, steckte es ein und drängte den Alten weiter. Otto Timber war zufrieden und ließ sich ohne Widerstand um die Ecke und zur Wohnung hinaufführen. Im ersten Stock betraten sie die Küche. Das Fenster war weit geöffnet, darunter, auf der Bank, lag Petra Timber, und vor ihr auf den Holzdielen lag ein Jagdgewehr. Der Pfarrer beugte sich über sie. Erleichtert stellte er fest, daß sie nur schlief.

»Petra!«

Sie fuhr hoch und starrte die beiden an. Es dauerte einige Sekunden, bis sie sich faßte und wußte, was geschehen war. Sie sprang auf und ging zum Wasserhahn. »Ich mache wohl besser einen Kaffee.« Sie begann hektisch am Herd zu hantieren, Töpfe hin- und herzuschieben, mit Geschirr zu klappern und Besteck zu sortieren.

Der Pfarrer ließ den Alten auf die Sitzbank nieder, schob ihn so an die Mauer, daß er bei einer plötzlichen Ohnmacht nicht herunterfallen konnte. »Der Sieg ist unser, meine Tochter, trotz schweren Beschusses haben wir die Schlacht gewonnen«, sagte Otto Timber. Er sank etwas zusammen, kam noch einmal hoch: »Der Schatz ist in unseren Händen und schon unterwegs zum Zimmermann, damit er uns neue Schiffe bauen kann!«

Die Kaffeemaschine begann zu schnorcheln. Petra Timber rückte den Tisch vor die Bank, zog einen Stuhl heran und legte das Gewehr auf den Tisch. »Was ist geschehen? Was habe ich nur getan? Ich wollte es nicht.« Sie setzte sich und versteckte ihr Gesicht hinter den Händen. »Ich hatte solche Angst.«

Der Pfarrer legte eine Hand auf ihre Schulter. »Alles wird gut.«

»Mein armer Mann.«

»Wo ist Katharina?«

»Und ohne Daumen!« Sie nahm die Hände vom Gesicht. »Katharina? Ist sie tot?« Petra Timber heulte los.

»Aus der Daumen, aus dem Sinn!« brüllte der Alte.

»Nein. Beruhige dich.« Der Pastor schüttelte die Tischlersfrau.

»Aber ich habe geschossen.«

»Jeder Schuß ein Ruß«, quakte der Alte.

»Auf wen?«

»Auf den Studenten.«

»Was essen die Studenten?« meldete sich der Alte.

»Er ist in Sicherheit.«

»Er lebt?«

»Nur verletzt. Keine Sorge.« Pedus wartete, bis sich Petra Timber beruhigte, doch der Alte fuhr brüllend dazwischen: »Je größer die Wunde, je eher vor die Hunde!«

Petra Timber wurde erneut von heftigem Schluchzen geschüttelt.

»Er hatte auch einen Hund«, fuhr Otto Timber mehr zu sich selbst fort. »Heil Hund!«

Rudolf Pedus stand auf. »Ich bringe deinen Schwiegervater nach oben. Er nervt. Bleib hier und beruhige dich inzwischen.«

Der Alte ließ sich widerspruchslos hochziehen und die Treppe hinaufschieben. »Alle großen Menschen hatten einen Hund. Nur Napoleon nicht. Ha, der war ja auch klein.« Otto Timber redete mit sich selbst. Der Pfarrer setzte ihn in seinem Zimmer in den Lehnstuhl. Der Alte stöhnte, riß die Augen auf und versank in seine Starre. Rudolf Pedus stutzte, vielleicht war etwas an diesem Sessel, das die Bewegungslosigkeit des Alten auslöste? Doch darum würde er sich demnächst kümmern. Es gab viel aufzuräumen. Eins nach dem anderen. Er stieg wieder hinunter. Petra Timber hatte inzwischen geblümte Tassen und Teller aufgedeckt, Papierservietten gefaltet, Blumen aufgestellt und eine Platte mit zwei Sorten selbstgebackenen Keksen dekoriert.

Der Pfarrer setzte sich und betrachtete den Tisch.

»Das war nicht nötig.«

»Ich habe es nur getan, weil es mich beruhigt.«

Sie goß Kaffee ein. Rudolf Pedus schob einen Keks wie ein Spielzeugschiff auf seinem Teller hin und her. Ein Sturm kam auf, die Wellen schlugen hoch, mit Müh und Not erreichte das Schiff den Tellerrand.

»Du weiß, daß im Gutshaus geheiratet werden soll.«

»Ja, so sagt man.«

»Ich war gestern da, und ich glaube, ich weiß, wer da vermählt wird.«

Petra Timber lachte. »Natürlich, der Gutsherr ...«

»... mit Katharina!« ergänzte er.

Petra Timber spuckte den Kaffee aus und sprang auf: »Nein! Sag, daß das nicht wahr ist!«

Der Pfarrer schwieg, probierte den Kaffee und nickte mit dem Kopf. »Ich glaube«, sagte er bedächtig, »es ist an der Zeit, daß du die Wahrheit sagst.«

»Nein, nein!«

»Du mußt!«

»Nein.«

»Doch.«

»Sie ist meine Tochter!«

»Das wußte ich schon immer. Wer ist der Vater?«

»Nein.«

»Doch.«

Petra Timber setzte sich wieder. »Er darf es nicht erfahren, nicht jetzt.«

»Wer?«

»Mein Mann.«

»Er ist auch der Vater?«

»Nein, nein. Ich war doch schon mit Thomas verlobt. Er arbeitete ein halbes Jahr als Schiffszimmerer in Neapel, und ich wurde schwanger. Was sollte ich denn tun? Er hätte mich doch nicht mehr genommen. Thomas Timber darf es niemals erfahren.« Sie begann zu weinen.

Rudolf Pedus nahm sie in die Arme. »Er muß nichts erfahren, aber Katharina muß wissen, wer ihr Vater ist.«

»O nein, ich kann es ihr nicht sagen ... gibt es keine andere Lösung ...«

Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und sah ihr in die verweinten Augen. »Denk an die Schuld, die du auf dich lädst, wenn du es nicht sagst. Wie willst du vor Gott bestehen?«

»Gott ... kann Gott mir helfen ...«

Der Pastor spürte, daß sie einer Ohnmacht nahe war.

»Es geht nicht mehr um dich, nicht mehr allein um deine Schuld, sondern um die Sünde, die dein Kind begeht, ohne es zu wissen. Du schickst sie in die Verdammnis.«

»O Vater, hilf mir!«

»Petra, wer ist der Vater?«

»Vater im Himmel.«

»Unmöglich.«

»Pedus, du weißt doch, wer der Vater ist?«

»Nein. Ich vermute es nur. Du mußt es ihr sagen. Jede Minute kann es zu spät sein.«

»Ich kann nicht.« Sie brach zusammen, und Rudolf Pedus konnte sie nicht halten, es gelang ihm nur, ihren Sturz zu mildern.

Auf dem Boden zusammengekrümmt, weinte und schluchzte sie hemmungslos. »Sie wird mich dafür hassen.«

Der Pastor beugte sich über sie. »Es muß heraus. Sag seinen Namen!«

»Es ist Hermann. Hermann van Grunten.«