Religionsersatz
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Religionsersatz der |
Psychologen, Philosophen, Soziologen und Theologen sind sich darin einig, dass Fußball für den wahren Fan eine Art Ersatzreligion darstellt. Wie der Gläubige allsonntäglich in die Kirche, so „pilgert“ der Fußballfan allsamstäglich ins Stadion. Dort wird zunächst gemeinsam der Introitus gesungen, z. B. „Keiner wird es wagen, keiner wird es wagen, unsern XYZ zu schlagen.“ Das erste liturgische Zwiegespräch mit dem Stadionsprecher erfolgt dann bei der Mannschaftsaufstellung. Der Stadionsprecher: „Im Tor: Frank …“ – die Gemeinde: „… Rost.“ usw. Ähnliches ist nach einem von der Heimmannschaft erzielten Tor zu beobachten bzw. zu hören. Anders als bei der kirchlichen Liturgie bedankt sich der Geistliche hier ausdrücklich bei den Gläubigen für ihre Mitwirkung. Die Messe wird mit einem gemeinsamen Choral abgerundet, etwa „So ein Tag, so wunderschön wie heute …“ oder alternativ „Sch… Millionäre, ihr seid nur sch… Millionäre …“.

Auf dem Feld wird in der Zwischenzeit Fußball zelebriert – für den Fall, dass ein Team es dabei an der gewünschten Andacht fehlen lässt, gibt es in der Pause eine Kabinenpredigt.
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HÄTTEN SIE’S GEWUSST? |
Kennen Sie die „Jenaer Regeln“? Sie sind im Gegensatz zu manch anderer Regel durchaus sinnvoll, denn nach ihnen dürfen auf Fußballplätzen weder Bäume noch Sträucher stehen … (erlassen 1896).