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Johns Brustkorb schmerzte. Der Arzt sagte, die Rippen seien nicht gebrochen, nur geprellt. Dennoch fühlte er sich lausig – geschlagen, frustriert. Der nächste Tag war Samstag, und bevor er in der verabredeten Arbeitssitzung mit Abe und Zaninetti zusammentraf, unternahm er einen Spaziergang. Die frische Kälte trug dazu bei, daß seine kleinlaute Verärgerung sich allmählich auflöste.
Kontos war schnell. Er kämpfte gut. Und er schien sie immer zu überraschen. Er wußte, wie er ihnen eine Menge Verdruß bereiten konnte. John hatte nicht die leiseste Ahnung, wie er dem Mann Einhalt gebieten könnte.
Und wie er es früher schon so viele Male getan hatte, wenn er sich Probleme der wirklichen Welt gegenübersah, vergrub er sich in theoretischer Physik.
John sah sofort, daß Zaninetti einen unglaublich raschen, zupackenden Verstand hatte. Er hatte die Bedeutung der beiden wichtigsten Tatsachen – des vergleichsweise geringen Gewichts des Würfels und seines komplizierten Schwerefelds – augenblicklich begriffen. Allerdings hatte er sich auf die Aspekte der Partikelphysik konzentriert, statt von der klassischen Relativität auszugehen, wie John es getan hatte.
»Warum das?« verlangte Zaninetti zu wissen. Sein Unterrichtsstil war kampflustig, verlangte stets, daß die Studenten oder Diskussionsteilnehmer sich erklärten, brachte sie immer wieder mit Leichtigkeit aus dem Gleichgewicht, wenn sie versuchten, seinen finsterblickenden Skeptizismus zu beschwichtigen. »Der Hinweis ist die Vierpoligkeit, ja? Fangen wir von da an, halten wir nach Partikelsymmetrien Ausschau. Dann gilt es nur noch, die richtige Gruppentheorie zu wählen, und wir haben es!« Er schloß mit einer opernhaften Gebärde des Triumphs.