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Runden des Wesen-Spiels nicht zu denken - und solche reichlich abzuhalten war sicher einer - wenn nicht der ausschlaggebende -Beweggrund gewesen, dass sie dem Drängen des Emirs nachgegeben und sich auf diese schon jetzt reichlich Mühsal versprechende Reise eingelassen hatten.
»Der Rote Falke weiß auch nicht«, murrte Joshua und starrte auf die zwischen ihnen ausgebreiteten Steine des Wesen-Spiels, »wo er nach Rog und Yeza fahnden will - ich kann jedenfalls keine Strategie in unserem bisherigen Vorgehen entdecken!«
Der Templer schaute nicht einmal auf, sondern wendete gedankenverloren einzelne der Symbole um. »Das mag seinen Grund auch in der Tatsache haben, dass wir zwar ungefähr wissen, was bestimmte Mächte mit ihnen vorhaben, ebenso wie wir uns ausrechnen können, was ihre Gegner umtreibt, es gerade dazu nicht kommen zu lassen, aber uns fehlt jede Vorstellung von dem, was unser Königliches Paar, die Thronanwärter selbst, fühlen und denken.«
Joshua begann die vor ihm liegenden Zeichen umzugruppieren, die Kombinationen schnell wieder zu verwerfen und neu zu ordnen. »Beginnen wir doch mal mit dem, was wir zu kennen glauben, dem Großen Plan.«
»- von dem nicht einmal gewiss ist, ob er überhaupt existiert!«, fiel ihm der Templer ins Wort. »Bekannt ist lediglich, wie die Mongolen ihn in die Tat umsetzen wollen!«
»Die Kugelköpfe«, sprach der Zimmermann bedächtig, »sind doch nur das tumbe Werkzeug, die Axt des Krieges, derweil sich die Schmiede bedeckt halten - «
»Weil auch die nicht wissen«, ereiferte sich David, »für wen sie das Eisen in der Esse zum Glühen bringen, Funken sprühend auf dem Amboss hämmern - «
Der Zimmermann sah seinen Gefährten zweifelnd an, es kostete ihn sichtbar einige Anstrengung an Höflichkeit, den anderen nicht mit seiner dröhnenden Lache zu überschütten. »Wenn Ihr -statt als Spieler - in Wettstreit mit mir als Dichter treten wollt«, sein Spott brach sich jetzt doch rumpelnd Bahn, »dann fordert Ihr einen gefürchteten Verseschmied heraus: >Und wer betätigt hier
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den Blasebalg?<«, prustete er los. »Welch' Geistesmacht haucht ihm den Odem ein?<«
Von beiden unbemerkt war der Emir von seinem Kontrollgang zurückgekehrt. Der neugierige Ali hatte sich den beiden Kumpanen von hinten genähert und wohl einiges von dem Disput mitbekommen.
»Also kennt keiner von Euch«, platzte er vorlaut dazwischen, »den Großen Plan, der diesen Rog Trencavel und die Prinzessin Yeza zu den Königen der Welt machen soll!?« Das plötzlich eintretende peinliche Schweigen übertünchte den feindseligen, tückischen Unterton, mit dem der Sultanssohn seine Frage wie einen Dolchstoß gezückt hatte, zumal Madulain den Knaben jetzt ärgerlich am Ärmel griff und vom Lagerfeuer wegzerrte. Er folgte ihrem herrischen Wink wie ein aufsässiger Hund und trollte sich zu seiner Lagerstatt.
Der Rote Falke schien dem Auftritt Alis keine Bedeutung beigemessen zu haben, denn er wartete geduldig darauf, bis sein Weib sich wieder zu ihm gesellte.
»Von den drei ursprünglichen Hütern, die am Montsegur versammelt waren«, sagte Madulain nachdenklich,
»lebt nur noch Ihr, mein Herr und Gebieter: Crean der Assassine verdarb in der Feuersbrunst von Alamut, Sigbert der Deutschritter kam bei dem Gemetzel von Jerusalem zu Tode - «
Der Emir schaute sein kluges Weib interessiert an. »Wir waren nur der Schwertarm! Du vergisst William von Roebruk« - ein Lächeln stahl sich über seine von Sonne und Wind gegerbten Züge -, »der schreiben kann - und lesen«, ungewollt senkte er seine Stimme, »der könnte es als Einziger wissen, was es mit dem Großen Plan auf sich ...«
Madulain hatte ihrem Mann den Finger auf die Lippen gelegt. Sie waren bei ihrem Nachtlager angelangt. Ali hatte sich in seine Decke gerollt und tat so, als ob er schliefe. Nur Madulain warf ihm einen prüfenden Blick zu.
Dann begab sich auch das Ehepaar zur Ruhe.
Der Templer blies angestrengt in die verlöschende Glut, Joshua kratzte seinen Schädel. »Mich interessiert vielmehr das Verhältnis der Betroffenen zu denen, die hier Schicksal spielen - «