30
 
Beim Einsteigen in die lange, dunkelblaue Limousine fiel sein Blick sofort auf die Handbremse. Bei diesem Wagen war sie ungewöhnlich weit drüben beim Beifahrersitz. Er hätte also Leskovs breiten Körper beim Lösen des Hebels über dem Abgrund unweigerlich berühren müssen. Es gab ihm ein Gefühl der Hilflosigkeit, daß diese Vorstellung ihn minutenlang gefangenhielt, obwohl sie doch überholt war und keinerlei praktische Bedeutung mehr besaß. Schließlich gelang es ihm, sie abzuschütteln, und er entfaltete die Karte.
Für einen frontalen Zusammenstoß mit einem Lastwagen, bei dem sonst niemand Schaden nehmen durfte, kam die Küstenstraße nicht in Frage. Große Laster würden dort kaum fahren, und wiederum galt, daß es zu der fraglichen Zeit viel zuviel Verkehr gab. Es blieb auch für diesen Plan nur die Straße über Molassana nach Chiávari. Er mußte darauf setzen, daß an einem Montag nachmittag dort auch Lastwagen fuhren. Es war ihm unangenehm, daß er damit in seinem schrecklichen Vorhaben von anderen Leuten und ihren zeitlichen Plänen abhing. Unmittelbar bevor sie in Dunkel und Stille verschwand, würde sich seine eigene Zeit auf diese Weise mit der Zeit der anderen kreuzen müssen. Als er die Karte neben sich auf den Sitz legte und eine Zigarette anzündete, überkam ihn ein Ekel vor der hemmungslosen Selbstbezogenheit, die in diesen Gedanken zum Ausdruck kam.
Die Handbremse war fest angezogen und löste sich erst beim dritten Druck auf den Knopf. Wie im Traum, dachte er, als er den Wagen unsicher aus dem Parkplatz hinaussteuerte. Er fuhr wie ein Anfänger, und noch bevor er richtig unterwegs war, hatte er einen Bordstein gestreift und jemandem die Vorfahrt abgeschnitten.
Nach der Karte zu urteilen kam die Abzweigung nach Molassana erst östlich vom Zentrum, und so fuhr er zunächst an den Industrieanlagen und dann am Hafen entlang, auf einer menschenleeren Straße mit verfallenen Häusern, toten Baustellen und Bergen von Schutt. Trotz des strahlenden Wetters war es eine beklemmende Kulisse, und er fuhr so schnell über das unebene Pflaster und die vielen Schlaglöcher, daß es ihm mehrmals das Steuer aus der Hand schlug. Er sah keinen Hinweis auf das Zentrum, und als ihm die Sache allmählich spanisch vorkam, entdeckte er, daß er bereits auf dem Weg nach Genova Nervi war. Er fing an zu schwitzen und zog die Jacke aus. So schlimm war es doch gar nicht; er hatte nur etwa eine Viertelstunde verloren, höchstens zwanzig Minuten. Er wendete und nahm die nächste Straße, die mehr in die Häusergegend hineinführte.«Immer geradeaus», sagte der mürrische Tankwart, den er nach dem Weg fragte.
Unvermittelt, wie ihm schien, fand er sich auf einem der Plätze, an denen er – es war eine Ewigkeit her – auf der Fahrt zum Plattengeschäft vorbeigekommen war. Zögernd fuhr er weiter, bog aufs Geratewohl in die nächste Straße ein, mußte wegen des Einbahnverkehrs eine Schleife fahren und landete wieder auf demselben Platz. Das Stadtzentrum war an diesem Sonntag mittag eigentümlich still, von der Industriemesse war nichts zu merken, und er mußte den wenigen Passanten hinterherlaufen, um sie nach dem Weg zu fragen.
«Immer am Fluß entlang», sagte ihm schließlich ein alter Mann, der wie für den Kirchgang angezogen war und mit seinem Stock an den dunklen Schaufenstern vorbeischlich. Jetzt erst sah Perlmann den Fluß auf der Karte. Verärgert über sich fuhr er in die angegebene Richtung. Bei einer Endstation für Busse fragte er einen Fahrer.
«Molassana ist ein bekanntes Viertel von Genua, ein Vorort, da braucht niemand ein Hinweisschild», erwiderte der Fahrer auf Perlmanns vorwurfsvolle Bemerkung und sah ihn an, als sei er hinter dem Mond zu Hause.
Perlmann fluchte hinter dem Steuer über die irreführende Darstellung auf der Karte und beruhigte sich erst, als er den Fluß überquerte, wo es dann doch ein Hinweisschild gab. Er hatte gerade richtig Gas gegeben, da bremste er wieder ab und fuhr rechts ran. Ich darf mich morgen nicht verfahren. Das wäre die Hölle. Eine Weile versuchte er, die direkte Route hierher im Kopf zu rekonstruieren, indem er die verschiedenen Umwege abschnitt. Aber es gelang nicht, das Hin und Her war zu verwirrend gewesen. Fünf nach eins. In genau sechsundzwanzig Stunden landet er. Er rauchte hastig ein paar Züge, warf die Zigarette zum Fenster hinaus und fuhr zurück bis zur Hafenstraße.
Auf der erneuten Fahrt nach Molassana hielt er immer wieder an und prägte sich die kritischen Stellen genau ein. Da waren zunächst die beiden Eisenwarenhandlungen, die sich aufs Haar glichen: gleich groß, beide an einer Ecke, beide mit rostigen Rolläden. Bog man bereits bei der ersten ab, so zwang einen der Einbahnverkehr wieder zurück zum Hafen, während eine ähnlich unauffällige Abzweigung bei der zweiten in Richtung Zentrum führte. Auf keinen Fall schon bei der ersten abbiegen. Als nächstes mußte er aufpassen, daß er an dem Platz, wo das Gebäude mit dem Säulenvorbau stand, nicht, wie vorhin, der Straßenbahntrasse nach rechts folgte, sondern die Kurve nach links nahm. Bei der Baustelle mit der Umleitung verfuhr er sich zweimal: Man mußte wirklich unmittelbar hinter der Bäckerei wieder abbiegen, um zurück auf die Hauptstraße zu gelangen. Und schließlich war die Stelle mit den vielen Bushaltestellen kritisch: Man durfte nicht der dreispurigen Straße in die Unterführung folgen, sondern mußte sich ganz links einordnen und in einem spitzen Winkel zur Hauptverkehrsader auf dem Kopfsteinpflaster weiterfahren. Es war immer noch eine ziemlich umständliche Route, dachte er, wahrscheinlich gab es eine einfachere. Aber mehr Zeit durfte er nicht mehr verlieren.
Um zwei Uhr war er wieder am Fluß, wo er gedreht hatte. Auf der fast leeren Straße fuhr er viel zu schnell. Zwar fürchtete er sich davor, an eine Stelle zu kommen, wo es sich machen ließ; aber noch schlimmer war die Ungewißheit, und mit jedem Kilometer, der nicht in Frage kam, wurde sie unerträglicher. Er würde vielleicht länger auf einen Lastwagen zu warten haben. An der fraglichen Stelle mußte es deshalb eine Ausbuchtung geben, wo er neben der Straße parken konnte. Den Laster mußte man bereits weit hinten auftauchen sehen, so daß Zeit genug blieb, um loszufahren, zu beschleunigen und den Wagen im letzten Moment nach links hinüberzureißen. Ferner mußte es für den Fahrer unmöglich sein auszuweichen. Am besten, auf seiner Seite der Straße war Fels.
Auf dem steilen Stück vor dem Tunnel, der die Schleife ins Gebirge hinauf abschnitt und den Scheitelpunkt der Strecke bildete, kam eine solche Stelle. Perlmann hielt mit klopfendem Herzen. Nein, hier ging es nicht, dachte er, als er die feuchten Hände mit dem Taschentuch abtrocknete. Wo er nun zwischen sich und dem Lastwagen diesen langen, stabilen Kühler hatte, kam alles auf hohe Geschwindigkeit an, und die war am Berg selbst mit diesem Wagen nicht zu erreichen. Außerdem konnten die Bremsen des Lastwagens durch den Aufprall beschädigt werden, und dann würde er, das Wrack des Lancias vor sich herschiebend, hinunterrollen, mit wachsender Geschwindigkeit und unabsehbaren Folgen.
Nach dem Tunnel kamen einige Stellen, die vom Straßenverlauf her in Frage gekommen wären. Aber dort gab es Häuser mit Leuten, die gaffend in den Fenstern lehnten. Solche Leute würde es auch morgen geben, und es war unmöglich, es unter ihren Augen zu tun. Überhaupt gab es viel zu viele Häuser, ein Dorf folgte auf das andere. Und überall Leute in den Fenstern, Hunderte von ihnen, wie es Perlmann schien. So hatte er sich das nicht vorgestellt; auf der Karte sah man von diesen Nestern nichts.
Weit über die Hälfte der Strecke hatte er schon hinter sich, als ein Straßenstück von der richtigen Länge kam, gerade und leicht abfallend, auf der anderen Seite eine Stützmauer. Genau dort, wo er sich den Aufprall vorstellte, stand ein Ortsschild, schwarz auf weiß: Pian dei Ratti. Am Ende, dort, wo der Lastwagen aus der Kurve auftauchen würde, stand ein Haus, aber die Rolläden waren heruntergelassen, es sah unbewohnt aus. In der Kurve, aus der er selbst kam, gab es linker Hand eine offene Werkstatt, in der Schieferplatten geschnitten und geschliffen wurden. Morgen würden sie dort arbeiten. Perlmann fuhr bis zu dem Punkt, an dem man ihn von der Werkstatt aus wegen der Bäume nicht mehr sehen konnte. Die restliche Strecke war immer noch lang genug. Nur das Anhalten war ein Problem. Rechts ging es senkrecht hinunter zum Fluß, und er konnte trotz der beschädigten Leitplanke nur etwa mit der Hälfte des großen Wagens auf die schmale Grasnarbe fahren. Trotzdem, dachte er, ließ es sich hier machen. Nur mußte er sich die Vorboten dieser Stelle genau merken, damit er sie morgen nicht verpaßte.
Er drehte und fuhr zum nächsten Ortsschild zurück: Piana also hieß der Ort. Nach dem Schild kam ein größeres Fabrikgebäude, das einen verlassenen Eindruck machte, dann zwei gepflegte Häuser und hinter ihnen, in der beginnenden Kurve, drei Pinien, wo ein großes Plakat hing, das für den Kundendienst von RENAULT warb. Wenn er das Plakat passierte, war er bereits in der Kurve mit der Werkstatt, er konnte das Schild mit Pian dei Ratti sehen, und dann waren es nur noch etwa fünfzig Meter.
Dieses Stück wollte er ganz langsam abfahren, um es möglichst scharf und detailliert ins Gedächtnis einzuritzen. Aber ein Auto mit einem Brautpaar und einem Schwanz von scheppernden Blechbüchsen hupte hinter ihm wie verrückt, so daß er nachher den Eindruck hatte, sich nicht auf die Erinnerung verlassen zu können. Er fuhr zurück, wendete im Hof der Fabrik und wiederholte das Ganze. Aber sein Gedächtnis schien die Bilder einfach nicht aufnehmen zu wollen. Es war wie verhext: Jedesmal, wenn er wieder Pian dei Ratti las, war das soeben Gesehene wie weggewischt.
Er brauchte eine längere Vorwarnzeit und mehr Anhaltspunkte. Schwitzend fuhr er zwei Dörfer zurück und starrte jedesmal auf die Schilder, bis ihm die Augen weh taten: Zuerst würde er morgen Monleone passieren und dann Pianezza, das direkt in Piana überging. Dann die Pinien und das Plakat, schließlich Pian dei Ratti.
An der fraglichen Stelle hielt er und zündete erschöpft eine Zigarette an. Als er nach vorn blickte, um die Distanz noch einmal abzuschätzen, sah er, daß an dem Haus bei der Kurve ein Rolladen hochgezogen war. Erneut fing er an zu schwitzen. Hatte er das vorhin übersehen? Oder war inzwischen jemand nach Hause gekommen? Er stellte die Brille schräg, konnte aber trotzdem nicht erkennen, ob jemand am Fenster stand. Vielleicht waren die Leute nur heute weg, und morgen, wenn er mit Leskov um die Kurve bog, lehnten sie im Fenster. Sie würden sehen, wie der Lancia an dieser unnatürlichen Stelle hielt, wer weiß wie lange, und wie er dann in genau dem Moment losraste, in dem von unten ein Lastwagen kam. Und sie würden sehen, wie der Wagen plötzlich herumgerissen wurde. Perlmann nahm in Gedanken die Position dort am Fenster ein: Es müßte für jeden Beobachter nach Absicht aussehen. Da gab es gar keinen Zweifel.
Es war schwer, den Ärger über die Vergeblichkeit der letzten halben Stunde in Schach zu halten. Aber er gab sich Mühe und fuhr mit beherrschter Ruhe weiter. Zwanzig Minuten später kamen bereits die mondänen Villen von Chiávari in Sicht, und er hatte nicht eine einzige Stelle gesehen, die in Frage kam: Entweder war die Straße zu kurvenreich, oder man konnte nicht anhalten, oder es gab Häuser, immer wieder Häuser. Perlmann fuhr auf den ersten Parkplatz am Rande von Chiávari und stieg aus. Halb vier. Sein Magen krampfte sich vor Hunger und Anspannung zusammen. Er ging die paar Schritte bis zur nächsten Bar, aß ein Sandwich und bat die verwunderte Kellnerin um ein großes Glas lauwarmes Wasser.
Der Tunnel; ich muβ es im Tunnel machen. Der Gedanke kam ihm, nachdem er eine Weile mit vollständig leerem Kopf dagestanden und offenbar sogar die Bitte um Feuer überhört hatte, die unmittelbar neben ihm geäußert wurde. Hastig legte er einen Geldschein auf die Theke, rannte zum Wagen und fuhr los. Ich habe nicht darauf geachtet, aber auch dieser Tunnel muβ Ausweichstellen haben, wo man halten kann, alle Tunnel haben das, es ist Vorschrift, dachte er immer von neuem, als er mit halsbrecherischer Geschwindigkeit zurückfuhr. Pian dei Ratti. Er fuhr langsamer, drehte sich um und sah zum Haus hoch: Alles unverändert, ein einziger Rolladen hochgezogen. Auf der letzten Steigung, wo die Straße breiter wurde, fuhr er über hundert und bremste erst im Tunneleingang ab. Ja, es gab auf beiden Seiten mehrere Wartebuchten, das sah er sofort.
Wieder draußen, fuhr er noch ein Stück weiter und wendete erst dann. Auch hier wollte er sich Dinge einprägen, die ihm die Stelle ankündigten. Aber es war eigentlich ganz leicht: Zuerst kam ein Übersichtsschild, das anzeigte, wie es links hinauf nach Piacenza ging und rechts weiter nach Chiävari, und dann, kurz vor dem Tunnel, kam die Kreuzung mit den einzelnen Pfeilen. Perlmann fuhr auf den Kiesplatz rechts vor dem Tunneleingang und stellte den Motor ab.
Die getönte Fensterscheibe glitt auf Knopfdruck mit einem leisen Surren nach unten. Er legte den Ellbogen auf den Rahmen und zündete sich eine Zigarette an. Als er nach einer kurzen Erschöpfungspause wieder ganz bei sich war, drückte er die Zigarette aus und nahm den Arm vom Fensterrahmen. Diese bequeme, saloppe Haltung kam ihm hier, vor dem tödlichen Tunnel, obszön vor. Es war eine Empfindung wie gestern morgen am Geländer hinter dem Felsvorsprung. Nur ist jetzt alles schlimmer, viel schlimmer. Nun wußte er auf einmal nicht mehr, wohin er mit den Händen sollte. Schließlich klemmte er sie zwischen die Knie und starrte zusammengekauert, knapp über das Steuer hinweg, nach vorn in den Tunnel.
Lang genug war er, es mochten zwei Kilometer sein. Freilich konnte er den Anlauf nicht hier draußen beginnen. Wenn man auf dem Kiesplatz stand, sah man nicht weit genug hinein, und wenn man die Sicht verbessern wollte, mußte man eine unnatürliche, auffällige Position halb auf der Straße einnehmen. Es konnte morgen ziemlich lange dauern, und auch hier in der Nähe gab es Häuser mit Leuten, die in den Fenstern lehnen und die teure Limousine beobachten würden. Überhaupt fühlte Perlmann sich vom Tunnel angezogen, weil dann alles, das Warten ebenso wie der Zusammenprall, im verborgenen geschehen konnte.
Er fuhr hinein und hielt auf dem hellen Lehm, mit dem die erste Ausweichstelle bedeckt war. Jetzt sah er bis zum Tunnelende, und im Außenspiegel konnte er, ohne den Kopf auffällig drehen zu müssen, feststellen, ob hinten alles frei war. Hier hatte bequem noch ein zweites Auto Platz. Er mußte sich morgen so hinstellen, daß niemand auf die Idee kam anzuhalten und seine Hilfe anzubieten. Am besten, er stellte sich schräg zu dem Lehmhaufen, in dem die Schaufel steckte. Er konnte nur hoffen, daß keine Polizei vorbeikam. Bei diesem Gedanken zuckte er zusammen und fuhr weiter. Er wagte nicht, im leeren Tunnel zu wenden, sondern fuhr hinaus und dann wieder zurück zum Kiesplatz. Wie vorhin kauerte er sich zusammen und stützte die Stirn aufs Lenkrad.
Das erste, was er von dem Lastwagen sehen würde, waren seine Lichter, größer als die eines Personenwagens und höher angebracht. Er würde erst losfahren, wenn die Fahrerkabine deutlich zu erkennen war, damit er sicher sein konnte, daß es sich um einen großen, stabilen Wagen handelte. Am besten wäre einer dieser amerikanischen Laster, die regelrechte Bollwerke waren. Was er dann tun mußte, ganz genau, bis in die einzelnen Bewegungen hinein, war viel unklarer, als er bisher angenommen hatte.
Um die Gewißheit zu haben, daß sie beide getötet würden, mußte er ganz frontal auf den Laster treffen. Dazu war es erforderlich, frühzeitig und vollständig auf die Gegenfahrbahn zu wechseln, so, als wolle er überholen. Damit aber würde für jeden, der es sah, mindestens also für den Lastwagenfahrer, klar, daß es Absicht war. Und natürlich würde Leskov in den entsetzlichen Sekunden, in denen die Front des Lasters rasend schnell auf sie zukam, erkennen, daß er einen Mörder neben sich hatte, einen Mörder und Selbstmörder, er würde ihm womöglich ins Steuer fallen, und es gäbe einen Kampf, einen Kampf mit ungewissem Ausgang. Auch das wie im Traum.
Riß er, auf der anderen Seite, das Steuer erst unmittelbar vor dem Aufprall herum, so würde, wenn er es einen Moment zu spät tat, die Stoßstange des Lasters nur die linke Seite des Lancias treffen, er selbst würde vielleicht getötet, Leskov aber bliebe am Leben und könnte den Mordversuch bezeugen. Tat er es hingegen etwas früher, so daß der Lancia in seiner ganzen Länge auf der Gegenfahrbahn, schräg vor dem Laster, zu liegen kam, so würden zuerst der rechte Kotflügel und dann die rechte Tür eingedrückt, Leskov würde getötet und gegen ihn gedrückt, sein fetter Körper wäre der Schutzschild, der ihm selbst das Leben rettete, und so, unter Leskovs Leiche begraben, würde er spüren, wie der Lastwagen den zusammengestauchten Lancia noch eine Weile vor sich herschob, bevor er mit einem Schnaufen der hydraulischen Bremsen zum Stillstand kam.
Perlmann erschrak über die makabre Genauigkeit seiner Phantasie. Er versuchte, sich gegen den Sog der vorgestellten Einzelheiten zu wehren und stellte das Radio an, um die Macht der Vorstellungsbilder zu brechen. Als das nichts half, stieg er aus und ging mechanisch auf dem Kiesplatz hin und her, wobei er manchmal am Rande stehenblieb, mit leerem Blick auf den Abfall starrte und in die kalten Hände hauchte.
Wenn er nur wüßte, wie der Verkehr hier werktags war. Daß heute nur wenige Autos kamen und bisher nicht ein einziger Lastwagen, bedeutete gar nichts. Was war, wenn es morgen Autokolonnen gab, so daß es sich ohne Gefährdung der anderen gar nicht bewerkstelligen ließ? Aber das ist die einzige Möglichkeit. Und aufgeben kann ich das Ganze nicht. Ich kann die Universität nicht tagtäglich betreten als ein entlarvter Betrüger, ein geächteter Mann.
Zwanzig vor fünf. An der Küste draußen war es jetzt noch hell, aber hier hinten im Tal begann es bereits zu dämmern. Etwa um diese Zeit würden sie morgen hier ankommen. Bis Leskov mit dem Gepäck durch den Zoll war, konnte es leicht halb vier werden. Man konnte morgen zügiger fahren als heute, es galt ja nichts mehr zu suchen und zu memorieren, andererseits war in Genua viel mehr Verkehr als heute, das hatte er ja damals beim Plattenkauf gesehen. Unter einer Stunde war es bis hierher kaum zu schaffen. Eine entsetzliche, eine endlose Stunde, in der er mit Leskov reden mußte, als sei alles in Ordnung und freue er sich über seine Ankunft. Um dann mit Vollgas ins weißglühende Scheinwerferlicht eines Lastwagens zu rasen.
Mehr Verkehr könnte auch eine Hilfe sein, dachte er, nun wieder hinter dem Steuer. Statt nur die Linie zu fahren, die man bei einem Überholmanöver führe, könnte er es wie einen Unfall bei einem wirklichen Überholmanöver aussehen lassen. Das kam ja oft vor: daß einer ausscherte und auf der Gegenfahrbahn mit einem entgegenkommenden Wagen frontal zusammenstieß. Damit es glaubwürdig war, mußte dem Fahrer des ausscherenden Wagens die Sicht auf den Gegenverkehr verdeckt sein. Da sein Gegenverkehr ein großer Laster war, durfte vor ihm also kein Personenwagen sein. Er mußte hinter einem anderen Lastwagen oder einem Bus herfahren, dann aus dessen Windschatten heraus mit Vollgas auf die andere Seite, und das genau in dem Moment, in dem der fragliche Laster anrollte. Das Ganze müßte so berechnet sein, daß der vorausfahrende Laster oder Bus, damit er nicht in Mitleidenschaft gezogen würde, am anrollenden Wagen bereits vorbei wäre, wenn der Aufprall erfolgte. Nein, ein Bus durfte es nicht sein, jedenfalls keiner mit Passagieren. Das also ist das letzte, was ich in meinem Leben tue: die Geschwindigkeit physikalischer Körper abschätzen, die sich gegeneinander bewegen.
Er verwarf auch diesen Plan. Zu vieles müßte zusammenkommen: ein geeigneter Laster, der entgegenkam; einer, hinter dem er für einen Moment herfahren konnte; und sonst ein leerer Tunnel. Diese Konstellation war viel zu unwahrscheinlich, darauf konnte er nicht setzen. Hinzu kam, daß in einem Tunnel mit Gegenverkehr eigentlich niemand überholte, die doppelt gezogene Linie in der Mitte wurde in einem Tunnel selbst von Leuten respektiert, die sonst tollkühn fuhren. Es wäre kein Beweis, aber erstaunt wäre man schon, daß Perlmann wie ein Rowdy gefahren war.
Wie vor drei Stunden am Bahnhof übermannte ihn für eine Weile eine betäubende Gleichgültigkeit. Er war versucht, einfach ins Hotel zu fahren und sich, ohne noch länger an irgend etwas zu denken, ins Bett zu legen. Mitten in dieser gleichgültigen Müdigkeit, welche die Welt einige Schritte zurückweichen ließ und sie mit einem matten Grau überzog, tauchte aus dem Tunnel ein Lastwagen auf. Perlmann war mit einem Schlag hellwach, stieg aus und starrte, auf die offene Tür gestützt, gebannt auf den mit Kies beladenen Wagen, von dessen Ladefläche es heruntertropfte. Die vordere Stoßstange hing auf der einen Seite herunter und war mit einem Seil nur notdürftig befestigt. Er war von diesem Anblick wie hypnotisiert und sah nicht, daß ihm der Fahrer zuwinkte, als er an ihm vorbeifuhr. Danach blickte er der feuchten Spur nach und versuchte, sich der Wahrnehmung bewußt zu werden, die ihn zu quälen begann. Der Benzintank. Bei diesem alten, klapprigen Lastwagen saß er weit vorne, der Füllstutzen kam direkt nach dem Vorderrad, und es hatte ausgesehen, als erstrecke sich der Tank hinter dem Rad noch weiter nach vorn. Ein Wagen wie dieser ginge sofort in Flammen auf, für den Fahrer wäre es der sichere Tod.
Am Hafen war es gewesen, wo er am Freitag, vom Schiff aus, die vielen Lastwagen gesehen hatte, die auf die gelöschte Ware warteten. Es mußte sich um die Gegend handeln, wo er heute mittag die frisch asphaltierte Straße gesehen hatte, die direkt auf das Hafengelände führte. Dort konnte er sich vergewissern, daß der Tank bei modernen Fahrzeugen weiter hinten und besser geschützt angebracht war. Aber er konnte hier nicht weg, bevor er Klarheit über den gesamten Verlauf des vorgetäuschten Unfalls hatte, über die letzten Bewegungen, die er in seinem Leben vollziehen würde. Er stieg wieder ein, ließ das Fenster hochgleiten und stellte die Standheizung an. Die Musik aus dem Radio machte er hastig wieder aus, als er die Tränen spürte. Einer, der so etwas vorhatte wie er, hatte das Recht auf Musik verwirkt, und auch das Recht auf Tränen.
Er starrte in die Dämmerung hinaus, wo der Lichtkontrast zwischen dem Tunnelinneren und der Welt draußen langsam schwächer wurde. Ja, das war es: Er würde dem auftauchenden Lastwagen zunächst ganz normal entgegenfahren und dann, noch etwa zwei-, dreihundert Meter von ihm entfernt, in dem leeren Tunnel zu schlingern beginnen, so daß der Fahrer und die Polizei annehmen mußten, er habe plötzlich einen Lenkungsdefekt gehabt. Gleichgültig, ob der Fahrer noch versuchte, ihm auszuweichen, oder ob er einfach auf die Bremse trat: Mit einem letzten Schlenker würde er den Lancia genau auf den Kühler des Lasters ausrichten. Einen Verdacht auf Alkohol würde die Autopsie ausräumen.
Würde Leskov ihm aber nicht auch bei dieser Variante ins Steuer fallen? Tat einer das überhaupt, der selbst nicht Auto fuhr? Er würde es tun, wenn er eine Absicht erkannte, es wäre wie ein Reflex. Aber er würde es nicht tun, wenn Perlmann ihm ein Versagen der Lenkung vorspielte – wenn er tat, als versuche er krampfhaft, den Wagen unter Kontrolle zu bringen. Er mußte das durch eine verzweifelte Bemerkung, durch einen Fluch unterstreichen. In Gedanken ging er einige durch. Also wird die letzte Szene meines Lebens Theater sein, ein billiges Täuschungsmanöver, eine Schmierenkomödie. Bei diesem Gedanken hatte er einen Moment den Eindruck, daß das Schlimmste an seinem Plan nicht die Rücksichtslosigkeit und unbarmherzige Kälte war, nicht einmal die Brutalität, sondern die fürchterliche Schäbigkeit einem Mann gegenüber, der im Gefängnis gesessen hatte, unter viel härteren Bedingungen leben mußte als er und nun das erste Mal mit großen Erwartungen zu bewunderten Kollegen in den Westen reiste.
Er wünschte, er könnte es jetzt gleich tun und auf der Stelle alles hinter sich bringen. Doch da war zunächst noch ein Abendessen zu durchleben, und dieses Mal genügte es nicht, es nur schweigend über sich ergehen zu lassen. Wegen des Empfangs morgen würde auch Angelini dabei sein. Man würde über Leskov reden, und jetzt, wo seine Ankunft bevorstand, würden die anderen mehr wissen wollen als seinerzeit, als es nur um die Absage ging. Er mußte auf natürliche, ungezwungene Weise Auskunft geben, denn dies war ein Gespräch, an das sich die anderen erinnern würden, wenn die Nachricht vom Unfall eintraf. Der Eindruck, den er hinterließ, mußte so sein, daß jeder einzelne, sollte ihm doch ein heimlicher Verdacht kommen, sich sagen mußte: Nein, unmöglich, dann hätte er nicht gestern abend noch so über Leskov reden können.
Und dann die Zeremonie im Rathaus, bei der er, unterwegs zu seiner schrecklichen Tat, zum Ehrenbürger der Stadt gemacht würde. Er wurde von einer zitternden Wut überspült, in die sich Übelkeit mischte, einer Wut auf diesen Carlo Angelini, der ihn mit der ganzen Sache überfahren und dadurch in tödliche Bedrängnis gebracht hatte, und der nun zu allem Überfluß auch noch dieses lächerliche Ritual arrangiert hatte, diese leere Hülse einer übertriebenen Höflichkeit, dieses konventionelle Nichts. Perlmann sah ihn vor sich, den schlanken Italiener im taillierten Jackett, die Krawatte gekonnt locker geknotet. Sein ganzes Aussehen und Auftreten, um das er ihn insgeheim beneidet hatte, kam ihm jetzt nur noch geleckt, pomadig und abstoßend vor. Er krallte sich am Steuer fest und schlug die Stirn dagegen, bis ihn das eigene Hupen zur Besinnung brachte.
Das Klicken des einrastenden Sicherheitsgurts war bereits Erinnerung, und er hatte die Hand schon am Zündschlüssel, als es ihm einfiel. Der Sicherheitsgurt, ich muß Leskovs Gurt unbrauchbar machen. Er löste den eigenen Gurt, schaltete die Innenbeleuchtung ein und lehnte sich über den Beifahrersitz, um den kleinen Kasten in Augenschein zu nehmen, in dem sich die Rolle des Gurts befand. Die einzig unauffällige Manipulation bestand darin, den schmalen Schlitz, durch den das Band lief, zu blockieren. Aus der Jackentasche holte er eine Handvoll italienischer Münzen. Am ehesten kamen die Einhundert-Lire-Stücke in Frage. Aber sie saßen zwischen Gurt und Kastenwand nur scheinbar fest; wenn man am Gurt zog, kamen sie entweder mit heraus oder, was häufiger passierte, sie rutschten in den Kasten hinein. Perlmanns Bewegungen wurden immer hektischer, er verbrauchte Münze um Münze, und schließlich schob er, hilflos und sich selbst entgleitend wie ein Süchtiger, auch noch all diejenigen Münzen nach, die von vornherein ungeeignet erschienen. Von den vielen Münzen im Kasten schepperte es jetzt ein bißchen, wenn er am Gurt zog; aber das Band lief nach wie vor ungehindert durch den Schlitz.
Perlmann richtete sich auf, legte den Kopf auf die Nackenstütze und zwang sich durch langsames Atmen zur Ruhe. In der Gesäßtasche spürte er den Geldbeutel, in dem er immer noch das deutsche Geld mitschleppte, obwohl er sich oft vorgenommen hatte, es wegzupacken. Er holte ihn hervor. Die beiden Fünfmarkstücke fühlten sich massiver und dicker an als das italienische Geld, und als er das eine probierte, saß es auch fester und hielt einem ersten Ziehen stand. Doch beim zweiten, etwas energischeren Ruck fiel auch es mit einem leisen Klimpern in den Kasten auf die anderen Münzen.
Als er in der Jackentasche nach dem Feuerzeug griff, spürte er eine letzte übriggebliebene Münze. Es war ein schmales Zweihundert-Lire-Stück. Er nahm die Zigarette aus dem Mund und legte die halb geschwärzte Münze aus Messing auf das zweite Fünfmarkstück. Von Hand ließen sich die beiden Geldstücke nicht gleichzeitig in den Schlitz pressen, aber es fehlte nicht viel. Perlmann stieg aus und sah im Kofferraum das Werkzeug durch. Dann öffnete er die Beifahrertür, setzte die beiden Münzen mit Daumen und Ringfinger der linken Hand auf den Schlitz und hielt mit Zeige- und Mittelfinger die Spitze eines Schraubenziehers darüber, auf den er mit einem englischen Schlüssel vorsichtig einschlug. Leichte Schläge blieben ohne Wirkung; wenn er aber fester zuschlug, rutschte der Schraubenzieher ab, und einmal wäre ihm die Messingmünze beinahe in den Schlitz gefallen. Als er sich einmal aufrichtete und den schmerzenden Rücken streckte, kam ein Radfahrer in Arbeiterkleidung und Schirmmütze vorbei, der mit der einen Hand einen Pickel auf der Schulter festhielt. «Buona sera», sagte er mit neugierigem Blick. «Buona sera», wollte Perlmann erwidern, aber er war sich nachher nicht sicher, ob er es tatsächlich ausgesprochen oder nur gedacht hatte.
Kurz darauf, als der Schraubenzieher erneut abrutschte und den Kasten aus schwarzem Kunststoff zerkratzte, verlor er die Nerven und schlug beim nächstenmal mit voller Wucht zu. Als ihm der Schraubenzieher die Kuppe des Ringfingers quetschte und aufritzte, ließ er alles fallen, steckte den Finger in den Mund und hüpfte vor Schmerz auf und ab. Nach einer Weile wickelte er das Taschentuch um den Finger und machte einen letzten Versuch. Die beiden Münzen griffen, und nun hämmerte er sie vorsichtig, Millimeter für Millimeter, hinein. Einmal gab es ein ächzendes Geräusch, als würde der Kasten gleich zerspringen. Aber er hielt, und am Ende saß der Gurt fest, Perlmann setzte sich hin und probierte es aus. Die Rundungen der beiden Geldstücke blieben sichtbar, weiter durfte er sie nicht hineintreiben, sonst rutschten sie zu den anderen hinunter. Sollte Leskov, wenn er merkte, daß der Gurt klemmte, genau hinsehen, so konnte er kopfschüttelnd irgend etwas von Vandalismus sagen.
Zuerst hatte er die Landkarte geborgt, dann den Wagen gemietet, und jetzt das. Er geriet immer tiefer in die Verwirklichung seines Plans hinein, seine Handlungen wurden von Mal zu Mal gezielter, seine Überlegungen ausgeklügelter, seine Spuren deutlicher. Und gleichwohl, dachte er beim Wegpacken des Werkzeugs, fühlte sich alles wie eine nach innen laufende Spirale an, die sich ganz von selbst, ohne sein Zutun, immer enger um ihn legte und ihn am Ende mit seiner eigenen Tat erwürgen würde.
Die Hand noch am Kofferraumdeckel, sah er, wie eine Frau auf der anderen Seite der Kreuzung einen Krämerladen aufschloß und Licht machte. Er rannte hin und betrat den Laden. Das weiße Haar der alten Frau war so fein und schütter, daß sie fast kahlköpfig zu sein schien. Ihre nach innen gepreßten Lippen und das vorgeschobene Kinn erinnerten ihn an die zahnlose Alte am Fenster in Portofino.
«Geschlossen», sagte sie und schob den spitzen Unterkiefer noch weiter vor.
«Nur eine Frage», sagte Perlmann.
Sie sah ihn mißtrauisch an.
«Verkehren hier viele Lastwagen?»
«Wie?»
«Ob hier viele Lastwagen vorbeikommen. Ob es viel Verkehr gibt. Durch den Tunnel, meine ich. »
«Heute nicht», grinste sie und zeigte ihren einzigen Zahnstummel.
«Werktags, meine ich.»
«Nun – mal mehr, mal weniger. »
«Wie ist es Montags?»
«Wie ich schon sagte: Mal mehr, mal weniger. »
«Wovon hängt es ab?»Perlmann steckte die Hände in die Taschen, um die Fäuste ballen zu können.
«Weiß ich nicht. Im Sommer ist mehr los.»
«Aber es gibt auch um diese Zeit Lastwagen?»
«Natürlich gibt es Laster. Machen einen Heidenlärm. Und stinken. Sagen Sie, warum wollen Sie das denn überhaupt wissen? »
«Wir drehen einen Film, und da muß es Lastwagen geben», sagte Perlmann. Er hatte keine Ahnung, woher er das nahm, aber die Auskunft kam ohne Zögern.
«Einen Film? Hier in diesem Nest?»Sie lachte krächzend und schob die gerollte Zungenspitze zwischen die Lippen.
«Wie ist es mit der Uhrzeit? Ab wann wird der Verkehr abends schwächer?»
«Sie wollen es wohl ganz genau wissen, wie?»sagte sie und machte jetzt ein neugieriges Gesicht, als fange sie an, die Geschichte mit dem Film zu glauben.«Von Piacenza runter kommt nach vier nichts mehr. Und von Chiávari durch den Tunnel – na ja, ab halb fünf wird’s weniger, c’è meno.» Und dann fügte sie, plötzlich ganz erbost, hinzu:«Feierabend – heutzutage machen sie ja schon ab fünf Feierabend!»
«Nach halb fünf kommen also nicht mehr viele Lastwagen?»
«Hab’ ich doch gesagt. »
Perlmann war versucht, die Frage zu wiederholen, so sinnlos es auch war. Aber er traute sich nicht.
«Einen wirklichen Film, eh?»sagte sie, als er sich verabschiedete.
Er hatte das Gefühl, hier drin gleich zu ersticken, und nickte nur.
«Wer’s glaubt! »murmelte sie.
Sie sah ihm nach, als er zum Auto zurückging. Er war froh, daß es jetzt zu dunkel war, als daß sie Einzelheiten des Wagens hätte erkennen können. Als er wendete und in Richtung Genua losfuhr, stand sie immer noch unter der Tür.
Perlmanns Schweigen: Roman
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