Clostridium Tetani tötet jährlich Millionen
Der Tetanus-Erreger gelangt durch kleinste Hautverletzungen in den Körper eines Menschen. Dort sondert er Giftstoffe ab, die bestimmte, für die Muskelsteuerung verantwortliche Nervenzellen befallen. Die Folge sind schmerzhafte Lähmungen und tödliche Krämpfe. Für eine Ansteckung reichen schon kleinste Mikrowunden aus, entstanden etwa bei Gartenarbeiten. Die unscheinbaren einzelligen Organismen, kaum einen Tausendstel Millimeter groß und sehr einfach strukturiert, sind vor allem in Kriegs- und Krisenzeiten gefürchtet. Aufgrund schlechter Wundversorgung und hygienischer Missstände starben in den vergangenen Jahrhunderten wahrscheinlich mehr Soldaten an Tetanus-Infektionen als an den eigentlichen Kampfverletzungen. Überall dort, wo Schutzimpfungen unüblich sind, fallen auch heute noch sehr viele Menschen dem Bakterium zum Opfer. Alleine in Indien sterben nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich über eine Million Menschen am so genannten Wundstarrkrampf.
Max von Pettenkofer-Institut, Dezember 2012