Kapitel 18
19. Januar 2018
Beim Aufwachen stieg ihr das bittere Aroma von Andenkaffee in die Nase, der gerade in die Kanne durchlief. Der Duft verwob sich mit dem buttrigen Aroma von Pfannkuchen und dem Brutzeln von Schinken, und diese urigen kulinarischen Gerüche und Klänge vereinigten sich zum Versprechen eines guten Morgens …
Und dann schreckte sie auf und war hellwach – sie lag auf der harten Roverbank und kuschelte sich in die Heizdecke. Früher hatten ihre Tagträume sich nur um Sex gedreht; heute ging es nur ums Essen. Sie bekam von beidem nicht genug, und schon gar nicht, seit Viktor sich den Knöchel verstaucht hatte.
Die Verstauchung würde auf dem langen Rückflug zur Erde ausheilen; was die Verpflegung betraf, war sie nicht so optimistisch – das nächste Steak würden sie erst wieder auf der Erde bekommen.
Sie verdrängte den Gedanken an Fleisch und setzte sich auf. Die Morgendämmerung streckte die ersten roten Fühler aus und löste eine hohe Cirrus-Wolke aus Kohlendioxid auf; gut. Ideales Wetter, um sich als Wühlmaus zu betätigen.
»He, Marc! Ich fang schon mal an.«
Sie ließ sich Zeit beim Frühstück, obwohl sie in der Kälte, die bereits durch die Hülle des Rovers drang, zitterte. Sie sah aus dem Fenster, während sie einen in der Mikrowelle erhitzten Frühstücksriegel mampfte. Sie würden heute auf die im Anzug integrierte Verpflegung zurückgreifen und auf den spartanischen Komfort des Rovers verzichten.
Im rosigen Glühen der Morgendämmerung mutete der Seilflaschenzug stabil und tragfähig an. Er war an der Zwillingswinde des Rovers verankert, deren Elektromotoren nun mit einem leisen Wimmern hochfuhren. Aus leidvoller Erfahrung mißtraute Marc jedoch der Tragfähigkeit des Bodens. Also konstruierten sie zunächst Abspannungen aus Monofaser-Kabeln, die die Scherkräfte aufnehmen sollten, die beim steilen Abstieg auftreten würden. Sie half Marc, einen Gabelstiel in den lockeren Boden zu treiben, der verhindern sollte, daß die Seile an der Kante des Lochs schabten.
Die Sorgfalt, die sie nun walten ließen, würde sich unten als Zeitersparnis bezahlt machen. Jeder von ihnen hatte eine eigene Winde samt Antrieb. Das Gerät war robust und leicht. Metallseile wären für den Transport zum Mars zu schwer und in Anbetracht der geringen Schwerkraft auch gar nicht nötig gewesen. Bisher schien der Peroxid-Staub den zähen Fasern nicht zugesetzt zu haben.
Bisher.
Der erste Teil war noch einfach. Sie mußte sich nur zurücklehnen.
Es war immer ein komisches Gefühl, rückwärts einen Steilhang abzusteigen. Sie hatten in der Wüste von Nevada trainiert, doch hier hatte sie unbekanntes Terrain im Rücken, das sich ihrem Blick entzog. Die aufgehende rote Sonne griff mit rosigen Tentakeln über die entfernten Hügel aus. Schatten, deren Farbe an getrocknetes Blut erinnerte, zogen sich über das wellige Land.
Das Gestein am Rand des Lochs war glatt und trocken. Es gab keine Spur mehr vom Eis und dem organischen Müll, den sie und Viktor eine Woche zuvor aufgesammelt hatten. Die Wasserdampfschwaden, die aus der Fumarole gedrungen waren, hatten sich verflüchtigt. Die Mars-Atmosphäre war ein einziger Schwamm.
Die Fumarole schraubte sich immer steiler in die Tiefe, während das fahle Licht des Spätnachmittags der Dunkelheit wich. Die Felswände waren glatt und bildeten einen acht Meter durchmessenden Schlot.
»Großes Loch«, sagte sie, »wenn man erst einmal drinsteckt.«
»Vielversprechend«, kommentierte Marc. »Müssen uns aber vor einer Geologie in acht nehmen, von der wir noch nichts verstehen.«
Die Winde ließ sie immer tiefer hinab, bis sie nach kurzer Zeit einen breiten Felsvorsprung erreichten. Der Schlot lief trichterförmig auseinander. Alle zehn Meter kontrollierten sie das Seil. Sie hingen beide daran und mußten ihre Bewegungen koordinieren, um sich nicht zu verheddern.
Vorsichtig gingen sie am Vorsprung entlang. Der Schein der Helmlampen stach in die Finsternis. Sie versuchte, die Dunkelheit zu durchdringen, doch aus irgendeinem Grund war das Blickfeld eingetrübt. Sie überprüfte das Helmvisier, aber es war nicht beschlagen; die im Anzug integrierten Miniatur-Umwälzpumpen verhinderten das Beschlagen, selbst in der kalten Marsnacht. Dennoch wurde das Glühen von Marcs Anzug immer schwächer.
»Marc, ich sehe dich kaum noch. Macht der Akku deiner Lampe schlapp?«
»Dachte, ich wäre in einen Nebel geraten. Hier …« Er bewältigte die steile Steigung zum Sims und leuchtete ihr mit dem Handscheinwerfer ins Gesicht. »Kein Wunder. Dein Helm und das Visier sind mit Tropfen bedeckt. Sieht nach Wassertropfen aus!«
»Wasser …?«
»Wir sind in einem Nebel!«, rief er staunend.
Nun sah sie es auch: Nebel, der träge in der Dunkelheit aufwallte.
»Wasserdampf auf dem Mars?«
»Ein Wasser-Eis-Gemisch, würde ich sagen. Kondensiert ziemlich schnell, siehst du?« Der Fels in der Nähe wurde von einer weißen Schicht überzogen.
»Aber kein reines Wasser.«
»Nein, ist wahrscheinlich mit Schwefelwasserstoff und ähnlichem Zeug versetzt.«
Sie wollte mit den Fingern schnippen, was mit den Handschuhen natürlich nicht möglich war. »Sicher! Wir sind hier vielleicht in einer Nebelwüste.«
»Wo bitte?«
»Hast du schon mal in dichtem Nebel gesteckt? Es fällt zwar nicht viel Wasser aus, aber man wird trotzdem durchnäßt. Es gibt Wüsten, wo es jahrelang nicht regnet; zum Beispiel die Namib und die Küste der Baja California. Die dort lebenden Pflanzen und Tiere beziehen ihr Wasser nur aus dem Nebel.«
Die Gedanken jagten sich, während sie versuchte, ihr Wissen auf diese Situation anzuwenden. Wüsten-Frösche und Kröten nutzten ein Temperaturdifferential, um Wasser aus der Luft zu gewinnen – auch wenn es keinen Nebel gab. Wenn sie nachts aus den Löchern kamen, war die Körpertemperatur niedriger als die Lufttemperatur; mit der Folge, daß die Luftfeuchtigkeit auf der dünnen und durchlässigen Haut kondensierte.
Julia starrte auf den dünnen Nebel. »Was sagt die Temperaturanzeige? Wie hat die Temperatur seit unserem Abstieg sich verändert?«
Er fummelte am Koppelgürtel herum und schaltete den Temperaturfühler auf Auslesemodus. »Minus vierzehn; nicht schlecht.« Per Daumendruck fragte er den Speicherinhalt ab. »Die Temperatur ist leicht angestiegen, vor ein paar Minuten sogar sprunghaft. Hm. Es ist wärmer geworden, seit der Nebel aufkam.«
Sie erreichten das Ende des Vorsprungs, der in undurchdringliche Schwärze abstürzte. »Die Schlußfolgerung ist eindeutig«, sagte sie und ließ das Seil durch die Karabinerhaken laufen. Hier war die niedrige Gravitation wirklich eine Hilfe. Sie vermochte ihr Gewicht leicht mit einer Hand auf der Seilführung abzustützen, während sie sich mit der anderen an der Wand hinabtastete.
»Inwiefern eindeutig?«, rief Marc und folgte ihr mit einem Grunzen.
»Die Lebensbedingungen sind hier günstiger als an der Oberfläche.«
»Auf jeden Fall ist es feuchter. Wirf mal einen Blick auf die Wände.«
Im Schein der Helmlampe sah sie, daß der rotbraune Fels glitzerte.
»Eis! Genug Wasser, um eine haftfähige Schicht zu bilden! Letzte Woche hat das Zeug sich bis hinauf zum Eingang gezogen.«
»Nebelschwaden ziehen an mir vorbei. Wer hätte das gedacht?«
Sie ließ sich langsam hinab und behielt die Felswände im Blick, wobei sie eine minimale Farbänderung feststellte. Das Gestein hatte hier eine dunkelbraune Färbung, und als sie den Arm ausstreckte, um es zu berühren, ertastete sie einen dünnen Überzug. »Matte!
Hier ist eine Matte.«
»Algen?«
»Wäre möglich.«
»Teufel nochmal!«
Sie ließ sich noch tiefer hinab, damit er auch einen Blick auf die Stelle werfen konnte. Die braune Schicht wurde zusehends dicker.
»Ich wette, es zieht sich von unten herauf.«
Sie unterdrückte die Erregung, während sie die Schicht mit dem Recorder aufnahm, eine Probe nahm und in den Probenbeutel legte.
Der Nebel, der anorganische Nährstoffe enthielt, kondensierte auf diesen kälteren Matten. Bestand hier eine Analogie zu den Kröten, die in der Wüste aus den Löchern kamen?
Analogien waren wohl hilfreich, doch rief sie sich in Erinnerung, daß allein Daten relevant waren. Es zählte nur das, was sie sah. Jeder Moment dieser Expedition würde von den Millionen Biologen auf der Erde rekonstruiert werden … und von der einen Biologin auf dem Mars.
Marc hing über ihr und drehte sich langsam, um den ganzen Schlot zu untersuchen. »Ich sehe die andere Seite nur undeutlich, aber sie scheint auch braun zu sein.«
»Der Schlot verengt sich.« Sie ließ sich weiter hinab.
»Aber wie überlebt es hier? Was ist die Nahrungsquelle?«
»Der zeitlupenartige Aufstieg wie bei den unterseeischen Hydrothermalquellen auf der Erde.«
Marc schloß zu ihr auf. »Diese schwarzen Schwaden?«
Sie war zwar keine Ozeanographin, aber jeder Biologe wußte, daß um die Hydrothermalfelder Leben auf Schwefel-Basis existierte. Meterlange Röhrenwürmer und geisterhafte Krabben. Sie ernährten sich von Bakterien, die ihrerseits von der chemischen Energie der Hydrothermalquellen lebten. Diese Lebensgemeinschaften auf der Erde waren jedoch klein und beschränkten sich auf einen Radius von ein paar Metern um die Hydrothermalfelder, bevor die Kälte und Dunkelheit auf dem Meeresboden jegliches Leben unmöglich machten.
Sie fragte sich, wie weit die Quelle von hier entfernt war. Maß die Strecke vielleicht nach Kilometern?
Abwärts. Langsam und vorsichtig.
Auf den nächsten fünfzig Metern verdickte die Schicht sich, wobei die Farbe sich aber nicht zu verändern schien. Sie untersuchte den braunen Bewuchs, der im Schein der Helmlampe glitzerte.
Sie piekste die Schicht mit dem Finger und machte sich Gedanken über ihren Ursprung.
»Mars-Matte«, taufte sie sie. »Wie die Algenmatten auf der Erde vor ein paar Millionen Jahren.«
»Für Monate haben wir dort oben in den ausgetrockneten Seebetten gesucht und nur Fossilien gefunden«, sagte Marc und schnaufte.
»Das richtige Leben hat sich hier unten vor uns versteckt.«
Zehn Meter tiefer. Sie wickelten das dünne schwarze Seil ab, die Rettungsleine.
Die Wände traten zusammen, und der Nebel verdichtete sich nun zu einer Wolke. »Du hattest recht«, sagte Marc, während sie auf einem meterbreiten Vorsprung Rast machten. Der Luftreinigungs-Zyklus war zur Hälfte abgeschlossen. »Der Mars hat es bis zum Algen-Stadium geschafft und ist auf diesem Stand stehengeblieben.«
»Das reißt niemanden vom Hocker außer einem Biologen, ist aber immer noch besser als Fossilien. Zumal das hier mehr darstellt als bloße Algen. Es handelt sich um eine Gemeinschaft von Organismen, bestehend aus verschiedenen Arten von Mikroben, die sich zu Schleim – einem Biofilm zusammengeschlossen haben.«
Sie schaute nach unten. »Der Temperaturgradient sei auf dem Mars flacher als auf der Erde, hast du gesagt. Stimmt das auch?«
»Sicher. Der Planet ist von vornherein kälter, und dann hat er wegen der geringen Schwerkraft noch einen flacheren Druckgradienten. Auf der Erde beträgt die Temperatur in einem Kilometer Tiefe schon sechsundfünfzig Grad Celsius. Was schließt du nun daraus?«
»Daß Mikroben hier in größerer Tiefe als im irdischen Untergrund überleben. Eben weil der Temperaturanstieg im Innern des Mars langsamer verläuft als im Erdinnern.«
»Vielleicht.«
»Dann überzeugen wir uns.«
»Jetzt? Du willst jetzt dort runtergehen?«
»Wann denn sonst?«
»Der Sauerstoffvorrat ist schon zur Hälfte verbraucht.«
»Im Rover gibt’s genug.«
»Wie weit willst du denn noch runter?«
»So weit wie möglich. Das ist vielleicht die letzte Gelegenheit. Wo wir einmal hier sind, sollten wir es auch durchziehen.«
Er warf einen Blick auf die Anzeige für den Sauerstoff. »Wir sollten erst einmal umkehren und es dann diskutieren.«
»Du gehst nach oben und holst die Sauerstoffflaschen. Ich werde hierbleiben.«
»Wir sollen uns trennen?«
»Nur für eine Weile.«
»Die Missions-Bestimmungen …«
»Vergiß die Missions-Bestimmungen. Diese Sache ist wichtiger.«
»Du wirst Probleme mit dem Sauerstoff bekommen.«
»Ich habe nicht vor, hier unten abzukratzen. Ich werde vielleicht noch fünfzig Meter absteigen – höchstens. Will Proben von verschiedenen Stellen nehmen.«
»Viktor sagte …«
»Geh einfach nach oben und hol die Sauerstoffflaschen.«
Er machte einen betrübten Eindruck. »Du wirst aber nicht mehr weit gehen, oder?«
»Nein.«
»Na gut. Ich werde die Sauerstoffflaschen zur ersten Sohle herunterlassen. Du müßtest nur so weit aufsteigen, um sie abzuholen.
Dann werde ich nachkommen.«
»In Ordnung, klingt gut. Los geht’s!«
Er drehte sich um und schickte sich an, die steile Wand zu erklimmen. »Also in einer halben Stunde auf der ersten Sohle.«
»Alles klar.«
»Julia …«
»Wir sehen uns in einer halben Stunde«, sagte sie aufgekratzt und setzte den Abstieg fort.
In völlige Dunkelheit. Der Schein von Marcs Helmlampe verblaßte schnell. Das Gefälle war relativ flach, und sie bewegte sich auf einen schmalen Sims zu. Das Abwickeln des Seils beanspruchte ihre ganze Aufmerksamkeit. Methodisch und sorgfältig mußte man vorgehen.
Vor allem dann, wenn man in einem dunklen Loch auf einer fremden Welt den Hals riskierte.
Trotz der Risiken verspürte sie eine eigentümliche Leichtigkeit des Seins – sie war frei. Frei auf dem Mars. Vielleicht zum letztenmal.
Sie hatte freie Hand, das zu lösen, was das wohl größte Rätsel ihrer wissenschaftlichen Karriere darstellte. Sie durfte nicht auf halbem Weg kehrtmachen.
Plötzlich mußte sie an ihren Bruder Bill denken. Marc hatte Ähnlichkeit mit ihm, war aber viel zurückhaltender. Bill hatte mit unerschöpflicher Energie das Leben geradezu im Sauseschritt genommen und jeden Tag bis zur Neige ausgekostet. Sie hatten schon in der Kindheit zusammen Ausflüge unternommen und im Erwachsenenalter Exkursionen als Biologen. Er war nicht zu stoppen: in der Früh raus und spät abends zurück. Der Tag hätte sechsunddreißig Stunden haben müssen bei dem Pensum, das er sich selbst auferlegte.
›Mach langsam, morgen ist auch noch ein Tag‹, hatte er immer zu hören bekommen.
Doch in gewisser Weise hatte seine innere Uhr schon richtig getickt. Mit zweiundzwanzig Jahren erfüllte sich sein Schicksal, als er in einer regnerischen Nacht – wo jeder vernünftige Mensch zuhause geblieben wäre – mit dem Motorrad unterwegs war und mit einem Lkw zusammenstieß. Als Julia bei der Beerdigung den Blick durch die Kirche schweifen ließ, hatte sie das Gefühl, er hätte mehr vom Leben gehabt als die meisten Trauergäste im mittleren Alter. Bill hätte sie ermuntert, weiterzumachen – dessen war sie sich sicher.
Als der Lichtstrahl des Handscheinwerfers flackerte, schreckte sie auf. Sie schaute nach unten und schüttelte die Lampe. Der Strahl stabilisierte sich wieder. Verdammt, nicht jetzt.
»Marc! Bring auch Batterien mit. Die Lampe macht’s nicht mehr lang.«
Eine lange Pause. Hatte er sie überhaupt gehört? Sie vertraute darauf, daß das Signal durch den dünnen Draht im Monofaser-Kabel transportiert und anschließend vom Rover an ihn weitergeleitet worden war. Eine Rückversicherung für Fälle wie diesen, wenn keine Sichtverbindung zwischen ihnen bestand. Doch bestand die Verbindung überhaupt noch, nachdem sie für 500 Tage den hier herrschenden brutalen Witterungsbedingungen ausgesetzt gewesen war?
»Ja, verstanden. Mußte erst den letzten langen Abschnitt bewältigen.«
»In der Ruhe liegt die Kraft.«
Wegen des Geschirrs vermochte sie sich nicht umzudrehen. Vor allem die verstärkte Schulterpartie des Anzugs war ein Handicap.
Sie entledigte sich der Ausrüstung und hielt sie in der Hand, während sie vorsichtig einen Vorsprung umrundete. Es war ein gutes Gefühl, nicht mehr ›an der Leine zu hängen‹. Allmählich hatte sie den Bogen raus. Man mußte sich hier unten langsam und gleichmäßig bewegen und sich an markanten Details orientieren.
Die Matte war hier dicker, wie sie es bei der Annäherung an den ominösen Ursprung auch erwartet hatte.
Sie landete auf einem breiten Vorsprung und schritt ihn zügig ab.
Sie wußte, daß die Zeit drängte. Der mit Mars-Matte ausgelegte Untergrund war zwar rutschig, aber auch so rauh, daß sie dennoch Tritt faßte. Tut mir wirklich leid, tat sie der Matte in Gedanken Abbitte, daß ich auf dich drauflatschen muß.
Der Lichtstrahl des Handscheinwerfers flackerte erneut und erlosch dann endgültig. Sie schüttelte die Lampe und neigte den Kopf, um sie mit der Helmlampe zu inspizieren, als sie plötzlich einen Schlag auf den Kopf bekam.
Die Lampe ging aus.
Sie fiel nach hinten. Es war wie im Traum – viel Zeit, aber nichts zu greifen.
In Zeitlupe in die Dunkelheit des Mars.