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Es war nur ein schwacher Trost für Gaddis, dass er selber schon auf den Gedanken gekommen war, Neame und Crane könnten ein und dieselbe Person sein. Andererseits fühlte er sich gedemütigt, nach Strich und Faden von einem Meisterlügner hinters Licht geführt. Es gab also gar keine Memoiren. Es gab sie nicht, weil Thomas Neame die Geschichte war. Er hatte mit dem sechsten Mann persönlich gesprochen und war zu dumm und zu gierig gewesen, es zu erkennen. Es hinterließ eine Leere, nicht unähnlich dem Gefühl, von einem guten Freund hintergangen oder von einem eifersüchtigen Kollegen geschickt beeinflusst worden zu sein; er empfand es als eine Schmach, gleichzeitig war er stinksauer. Gaddis war immer bereit, das Beste von seinen Mitmenschen zu glauben, sie für bare Münze zu nehmen und darauf zu vertrauen, dass menschlicher Anstand die Oberhand behielt. Natürlich war es ein naiver Gedanke, alle Welt hätte sein Fortkommen im Sinn. Er hätte erkennen müssen, was Crane im Schilde führte. Immerhin war er ein Mann, der – wie Philby – sein ganzes erwachsenes Leben hinter einer ausgeklügelten Maskerade gelebt hatte. Anstelle einer Persönlichkeit besaß Crane eine Reihe von Masken, und wenn er eine von ihnen absetzte, dann nur, um sie gegen eine andere auszutauschen. Neame war einfach nur die vorläufig letzte in einer langen Reihe von Scheinexistenzen, eine Rolle, die er sowohl zu seinem persönlichen Amüsement als auch zum Zweck der Tarnung seiner eigenen Identität spielte. In seiner Jugend hatte Crane der britischen Regierung vorgespielt, ein loyaler und engagierter Diener der Krone zu sein, und dabei ein Staatsgeheimnis nach dem anderen an den NKWD verraten. Und dann, nachdem er Moskau längst davon überzeugt hatte, dass sein Herz Mütterchen Russland gehörte, hatte er eiskalt die Seiten gewechselt. In beiden Positionen spiegelte sich ein und dieselbe Ideologie: Edward Crane hatte kein Vaterland. Edward Crane hatte nur sich selbst.

Aus dieser Perspektive betrachtet erschien es Gaddis absolut sinnvoll, dass Crane es vorgezogen hatte, die Geschichte ATTILAS mittels einer Tarnfigur zu erzählen; es wäre gegen seine Natur gewesen, sein wahres Ich zu offenbaren. Ein Spion brauchte den Schutz einer Tarnexistenz, eines Pseudonyms. Und ganz nebenbei dürfte Crane Spaß an der intellektuellen Herausforderung gefunden haben, Gaddis an der Nase herumzuführen; es war ihm zweifellos eine besondere Befriedigung gewesen, einen sogenannten Vollakademiker zu übertölpeln. Wann hätte er sein Pseudonym aufgedeckt? Oder wäre er als Thomas Neame in den Tod gegangen, hätte sein letztes Geheimnis mit ins Grab genommen? Höchstwahrscheinlich. Warum hätte er mit der Gewohnheit eines ganzen Lebens brechen sollen?

»EISBÄR sieht ganz schön fertig aus«, sagte Des, der Gaddis von Meisners Praxis aus folgte. Meisner hatte sich bereit erklärt, sich abends um sieben mit Gaddis in einem Café in der Nähe seiner Kreuzberger Wohnung zu treffen. »Wer immer dieser Edward Crane sein mag, er hat unserem Jungen gründlich die Stimmung verhagelt.«

Keine zweihundert Meter entfernt hatte Nicolai Doronin seinen Beobachtungsposten vor Meisners Praxis bezogen, aber er schaute kaum hin, als Gaddis zur Haustür herauskam, weil er den etwa eins fünfundachtzig großen Mann im Cordjackett mit der ledernen Aktentasche irrtümlicherweise für einen Mieter einer der Luxuswohnungen im vierten oder fünften Stock hielt. Doronin achtete auch nicht auf Des, der an der Ecke Schönhauser Allee aus dem mitternachtsblauen Audi A4 stieg, um Gaddis in die U-Bahn-Station Eberswalder Straße zu folgen. Doronin hatte ausschließlich an Benedict Meisner Interesse. Er observierte den Arzt seit achtundvierzig Stunden, wusste inzwischen, dass der Mann allein lebte, hatte Informationen über seinen Tagesablauf gesammelt und versuchte einzuschätzen, wie kräftig der Mann war. Summa summarum war Doronin zu dem Schluss gekommen, dass sich eine ähnliche Strategie anbot wie im Fall von Charlotte Berg. So wie Alexander Grek in ihr Büro eingebrochen war, beabsichtigte Doronin, sich Zutritt zu Meisners Wohnung zu verschaffen, der Flasche Wasser auf seinem Nachttisch 10 mg Natriumfluoracetat hinzuzufügen und mit dem nächsten Linienflug von Tegel aus nach London zurückzufliegen.

Doronin hatte die Ausführung des Plans frühestens für den nächsten Tag vorgesehen, doch dann bot sich ihm unerwartet eine günstige Gelegenheit. Er war Meisner zur Reichenberger Straße gefolgt und hatte draußen eine Stunde gewartet, bis der Doktor um zehn vor sieben wieder herausgekommen war, frisch angekleidet und den Spiegel unter den Arm geklemmt. Ganz offensichtlich wollte er irgendwo zu Abend essen. Doronin heftete sich ihm natürlich an die Fersen, folgte ihm durch die Liegnitzer Straße bis zu seinem Lieblingscafé, das nur ein paar Hundert Meter entfernt am Paul-Lincke-Ufer lag. Meisner setzte sich draußen an einen der Tische, studierte die Speisekarte und bestellte sich ein Glas Bier. Damit hatte er Doronin ein Zeitfenster gegeben. Und weil der Russe so schnell wie möglich zurück nach London wollte, um wenigstens einen Teil des Wochenendes mit seinem kleinen Sohn verbringen zu können, beschloss er, die Operation Meisner schon heute Abend durchzuführen. Dann war er morgen zum Mittagessen wieder in Kensington.

Und so verpasste Doronin den eins fünfundachtzig großen Mann mit der Cordjacke und der ledernen Aktentasche, der in der Liegnitzer Straße aus einem Taxi stieg. Drei Minuten, nachdem Doronin sich auf den Weg zurück zu Meisners Wohnung gemacht hatte, fuhr Sam Gaddis im Taxi vor, erblickte Meisner und setzte sich zu ihm an den Tisch.

Der britische Geheimdienst dagegen war auf der Höhe der Geschehnisse. Katie und Ralph, die wussten, dass Gaddis und Meisner in dem Café verabredet waren, hatten sich auf der Terrasse in Position gebracht, zwei riesige Schüsseln Zwiebelsuppe bestellt, hielten zur Tarnung von Zeit zu Zeit Händchen und warteten auf EISBÄRS Eintreffen. Am anderen Ende der Straße saß Tanya vor Meisners Wohnung auf dem Beifahrersitz des Audi und schrieb ihnen Nachrichten. Zu ihrem Ärger hatte EISBÄR sein Handy im Novotel gelassen. Damit fiel die Liveübertragung seines Gesprächs mit Meisner ins Wasser.

Das Café war bei den Familien des Viertels beliebt. Auch um sieben Uhr abends saßen noch junge Mütter in der kühlen Herbstluft und stillten ihre Babys, schaukelten jugendliche Väter ihre Kleinkinder auf dem Schoß. Aber die Bedienung war langsam. Gaddis saß seit fünf Minuten bei Meisner, als sich endlich ein in die Jahre gekommenes Hippiemädchen an ihren Tisch bequemte und er eine Tasse Kaffee bestellen konnte.

»Sie trinken Kaffee?«, fragte ein fassungsloser Meisner. »So spät am Tag?«

Gaddis erklärte ihm, dass es ein langer Tag gewesen sei – »Ich bin seit fünf auf den Beinen« –, und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Speisekarte. Das Café bot die Sorte Speisen an, die er nicht ausstehen konnte: Eintopfgerichte, Bohnensuppen, mit Zuckererbsen oder Pinienkernen gesprenkelte Tofusalate. Ein Königreich für ein saftiges Rindersteak.

»Was darf man unter Bio-Bratwurst verstehen?«, fragte er, aber der Doktor starrte ihn nur ausdruckslos durch die Schildpattbrille an, der abwesende Blick eines Mannes, dem die unbesonnenen Entscheidungen der Vergangenheit zu schaffen machten. Gaddis sah hilfesuchend auf die Speisen an den Nachbartischen. Irgendetwas Genießbares musste es hier doch geben. Neben ihm stocherten zwei Skandinavier misstrauisch in ihrem Rucolasalat. Über ihren Köpfen schwebten die bunten Glühbirnen einer an zwei Kastanien befestigten Lichterkette. Ein junges Paar auf der anderen Seite – der Kleidung nach Briten – löffelte zwei riesige Schüsseln Zwiebelsuppe leer.

Gaddis erstarrte.

Die Frau hatte er heute schon gesehen: Am Nachmittag hatte sie am südlichen Ende des Holocaust-Mahnmals gestanden, auf ein Fahrrad gestützt, und an ihm vorbei zum Reichstag hinübergeschaut. Sie war ihm aufgefallen, weil sie den gleichen gelben Mantel trug wie Holly. Und ebendieser Mantel hing jetzt über der Rückenlehne ihres Stuhls.

Wurde er observiert? Gaddis’ Kaffee kam, und er war froh, seine Aufmerksamkeit jetzt auf die Bedienung richten zu können. Eine winzige Makrone lag auf der Untertasse, und er verspeiste sie in dem Versuch, ungezwungen zu erscheinen.

»Mist«, sagte Meisner.

»Was denn?«

»Ich habe meine Zigaretten vergessen.« Der Doktor klopfte die Taschen seines Jacketts ab. »Macht es Ihnen was aus, wenn ich schnell in meine Wohnung zurücklaufe? Es ist gleich um die Ecke.«

War das ein Teil des Überwachungsszenarios, ein geplantes Intermezzo? Arbeitete Meisner mit den Briten zusammen? Gaddis wollte ihm schon eine von seinen Zigaretten anbieten, als ihm einfiel, dass Meisners Vorschlag ihm Gelegenheit bot, das Café zu verlassen.

»Darf ich ehrlich sein?«, fragte er.

Meisner runzelte die Stirn. »Bitte?«

»Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir unser Abendessen in ein anderes Lokal verlegen?«

»Ist Ihnen kalt, oder was? Die haben hier Decken.«

»Nein, mir ist nicht kalt. Ich würde nur gerne meinen Kaffee austrinken, mit Ihnen die Zigaretten holen gehen und woanders zu Abend essen.«

Plötzlich verstand Meisner, worauf Gaddis hinauswollte. Seine Backenknochen traten hervor. Seiner leisen Stimme war die Anspannung anzuhören.

»Sie halten es für möglich, dass …«

Gaddis fiel ihm ins Wort. »Ja, in der Tat, das halte ich für möglich.«

Sie erhoben sich sofort. Gaddis trank seine Tasse im Stehen leer, schob einen Zehn-Euro-Schein unter den Zuckertopf und verließ die Terrasse, Meisner im Schlepptau. Nach fünfzig Metern drehte er sich auf der Liegnitzer Straße um und sah den Begleiter der Frau mit dem gelben Mantel die Straße überqueren. Er hielt sich ein Mobiltelefon ans Ohr.

»Ich fürchte, EISBÄR hat uns erkannt«, sagte Ralph zu Tanya. Er war beschämt und schäumte vor Wut. »Scheiße! Er kommt auf dich zu. Offenbar sind sie zu Meisners Wohnung unterwegs.«

»Lassen Sie uns in meine Wohnung gehen, und dann überlegen wir, was wir machen«, murmelte Meisner. Es beunruhigte Gaddis, wie schnell sein Gefährte in helle Panik geraten war. »Warum haben Sie bloß diese Leute angeschleppt? Alles war gut, bis Doktor Gaddis auftauchte.«

Gaddis drehte sich noch mal um. Es schien ihnen niemand zu folgen. Am liebsten wäre er zu dem Café zurückgegangen und hätte das Pärchen an dem Tisch zur Rede gestellt. Wer waren sie? Wer hatte sie geschickt? Er war sicher, dass ihm von Schönefeld aus niemand gefolgt war, aber es wäre ein Leichtes, ihm über die Kreditkarte oder das Signal, das sein Mobiltelefon sendete, auf der Spur zu bleiben. Sein Handy hatte er allerdings im Novotel vergessen. Wie hatten sie ihn trotzdem gefunden?

Am Ende der Liegnitzer Straße bog Meisner nach links in die Reichenberger Straße ab, eine breite Wohnstraße, die bereits im Halbdunkel lag. Einmal waren sie keine fünf Meter entfernt von Tanya, die verborgen im Dunkel ihres geparkten Audi saß. Sie sah Meisner den Schlüssel aus der Tasche ziehen, während Gaddis ihm in das Haus folgte. Beide machten einen nervösen Eindruck. Für die Installation von Audio/Video-Equipment in Meisners Wohnung war keine Zeit gewesen, also würde sie nicht erfahren, was sich da oben zwischen ihnen abspielte, worüber sie sich unterhielten.

Das Haus war ein renovierter Mietsblock aus dem neunzehnten Jahrhundert mit zwei Wohnungen auf jeder Etage. Auf halber Treppe begegnete ihnen ein blutjunger weiblicher Grufti in zerrissenen Jeans und schwarzer Lederjacke. Das Mädchen hatte keinen Blick für Meisner, ging auch an Gaddis gesenkten Kopfes vorüber und polterte nach unten Richtung Hauseingang. Auf der zweiten Etage steckte Meisner den Schlüssel ins Schloss, stieß die Wohnungstür auf und trat ein.

Etwas ließ ihn auf der Schwelle verharren, und Gaddis lief auf ihn auf. Als er den Blick hob, erschien die Mündung einer Pistole hinter der Tür, auf Meisners linke Schläfe gerichtet. Im selben Moment löste sich ein fast lautloser Schuss, der einen Schwall Gehirnmasse gegen einen goldrandigen Spiegel auf der rechten Seite des Flurs spritzen ließ. Instinktiv warf Gaddis sein ganzes Gewicht gegen die Tür und drückte sie auf. Meisner war zu seinen Füßen zusammengebrochen. Jemand blockierte auf der anderen Seite die Tür, und er drückte fester. Ein Mann fluchte auf Russisch, Gaddis sah die Pistole in den Flur fallen.

Er hätte weglaufen sollen. Das wäre klüger gewesen. Er hätte die Tür zuknallen und nach unten rennen sollen. Aber Meisners Körper lag im Weg, und aus Angst, der Russe könnte die Pistole aufheben, machte er einen Schritt nach vorn in die Wohnung hinein und trat auf das gebohnerte Eichenparkett. In seinem Rücken rappelte Meisners Mörder sich bereits auf, doch Gaddis blieb Zeit, die Waffe zu ergreifen, sich umzudrehen und den Lauf auf den Körper des Mannes zu richten. Als der Russe sich auf ihn stürzen wollte, drückte er ab.

Die Kugel traf Nicolai Doronin rechts in die Brust, kurz unterhalb des Schulterblatts. Er röchelte vor Schmerz und sank zu Boden, blickte Gaddis aus irren Augen an. Den Finger noch am Abzug, drückte Gaddis ein zweites Mal ab, diesmal in Panik. Der zweite Schuss schien den Hals des Mannes zu durchschlagen, und man hörte ein scharfes Splittern, als wäre ein Türstock oder die Wand getroffen. Seit er mit siebzehn bei einem Zielschießen auf einem Feld in Schottland dabei war, hatte Gaddis keine Pistole mehr abgefeuert, und er war fassungslos über die Kraft, die Einfachheit, mit der es geschehen war. Er schaute hinunter auf den Lauf und sah, dass vorne ein Schalldämpfer draufgeschraubt war. Deshalb kein Knall. Jetzt war nur noch das Geräusch seines eigenen Atems zu hören, so hektisch, als wäre er die Treppen heraufgesprintet. Er drehte sich um zur Tür. Überall an den Wänden im Flur war Blut. Meisner rührte sich nicht. Der Russe stöhnte und wandte sich von ihm ab, krümmte sich vor der Wand zusammen wie ein Fötus.

Er hätte bleiben müssen. Das war ihm später klar geworden. Aber in diesem Moment, unter den Nachwirkungen dessen, was er gesehen und getan hatte, wollte Gaddis nur noch raus aus diesem Haus, so weit weg von dieser Wohnung wie möglich. Er bewegte sich auf Meisner zu und sah zu seinem Entsetzen, dass die gesamte linke Seite seines Kopfes fehlte. Er schaute mitten hinein in das Gehirn eines Menschen; es fehlte nicht viel, und er hätte auf das Parkett gekotzt. Den Russen schaute er sich nicht an. Er wusste, dass er nicht den Mut finden würde, ein drittes Mal abzudrücken oder nachzusehen, ob der Mann noch lebte. Hatte er heute Abend einen Mann getötet? Er hätte die Polizei rufen müssen. Oder zumindest einen Nachbarn rausklingeln. Stattdessen rannte, flog er beinahe, drei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter und lief hinaus auf die Straße.

Tanya riss es aus ihrem Sitz, als sie ihn herauskommen sah. Sie wusste sofort, dass etwas nicht stimmte. Als hätte eine Orkanbö Gaddis auf die Straße geweht. Im Laufschritt hastete er die Reichenberger Straße entlang, scheinbar ohne Ziel und Richtung. Sie startete den Motor, wendete auf der Straße und folgte ihm im Schritttempo.

Nach etwa dreihundert Metern bemerkte Gaddis den Audi. Das konnten nur die Russen sein, die Komplizen von dem Mann, den er gerade erschossen hatte. Sie folgten ihm, um ihn zu erledigen. Seine Gedanken rasten. Er war wahnsinnig vor Angst, wahnsinnig vor Schuld über seine Tat. Er wünschte, er hätte die Pistole behalten, mit der er den Russen niedergestreckt hatte, doch die war ihm beim Blick auf Meisners zertrümmerten Schädel aus der Hand gefallen. Er schaute nach hinten. Der Audi war fünfzig Meter hinter ihm. Warum näherte er sich so langsam? Warum waren sie nicht entschlossen, ihn zu töten? Er blieb stehen und drehte sich um, plötzlich von dem Wunsch überkommen, sich ihnen zu stellen. Auf dem Gehsteig gegenüber waren zwei Passanten unterwegs. Ob die Typen es wagen würden, ihn vor Zeugen zu erschießen?

»Sam!«

Eine Frauenstimme, ein Schrei aus der Nacht. Es erschien ihm unsinnig, dass hier jemand seinen Namen kannte. Gaddis stolperte auf die Straße.

Das Auto bremste abrupt. Gaddis stand davor, geblendet von den Scheinwerfern. Als er den Blick scharfstellte, blinzelnd, die Augen gegen das Licht abschirmend, sah er zu seiner kompletten Verwirrung Josephine Warner hinter dem Lenkrad sitzen.

»Steigen Sie ein«, sagte Tanya.