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Der Einsatz visueller Medien
 
In diesem Kapitel
e9783527657599_triangle.jpg Auswahl der geeigneten visuellen Medien
e9783527657599_triangle.jpg Für jeden Zweck das richtige Medium finden
e9783527657599_triangle.jpg Wie Sie Professionalität beweisen
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Sie kennen den Spruch zur Genüge, dennoch beschreibt er exakt, was in diesem Kapitel vorgestellt wird. In Kapitel 5 finden Sie erste grundlegende Informationen zum Medieneinsatz, dieses Kapitel beschäftigt sich ausschließlich mit visuellen Medien: was es gibt, warum sie eingesetzt werden, wie sie gestaltet werden und – was am wichtigsten ist – wie sie zusammen mit den Lernenden verwendet werden.
 
Bevor Sie tiefer in das Thema einsteigen, sollten Sie den Selbsttest von Tabelle 10.1 durchführen.
Tabelle 10.1: Selbsttest zum Medieneinsatz
Wie erfahren sind Sie im Einsatz von Trainingsmedien?
1. Keine Erfahrung: Ich weiß nicht mal, was Sie genau meinen!
2. Wenig Erfahrung: bestenfalls durchschnittlich
3. Mit Erfahrung: Ich habe folgende Dinge schon einmal getan:
__ Zur Unterstützung der Lernziele setze ich Medien ein.
__ Ich berücksichtige dabei den Lernbedarf der Teilnehmer.
__ Ich plane klare und einfache Darstellungen.
__ Ich formuliere prägnante Überschriften und Begriffe, keine langen Sätze.
__ Die Texte lassen sich auch in der letzten Reihe gut lesen.
__ Ich benutze eine serifenlose Schrift.
__ Ich weiß genau, wann und womit ich die größte Wirkung erziele.
__ Ich komme früh, um die Geräte zu überprüfen.
__ Ich verstelle den Teilnehmern nicht die Sicht.
__ Ich halte Blickkontakt mit den Teilnehmern.
__ Ich lese die Texte nicht einfach vor.
__ Bei mir behält alles seine Ordnung.
__ Ich bilde mich weiter.
__ Die Medien unterstützen meine Präsentation, ersetzen sie aber nicht.
Wie haben Sie abgeschnitten? Sind Sie bereit für ein paar Tipps und Techniken?
Auswahl der geeigneten Medien
Die Auswahl an Medien ist groß, vom Papier bis zum Computerbildschirm reicht die Palette. Sie müssen jeweils entscheiden, welches Medium die Lernziele am besten unterstützt und den Teilnehmern das Lernen erleichtert.
Welche Medien gibt es?
PowerPoint hat die Trainingswelt im Sturm erobert. Folien sind leicht und zügig erstellt und jeder hat die Software auf seiner Festplatte. Man kann sie schnell aktualisieren und farbig überarbeiten sowie Soundeffekte, Animationen und Videoclips integrieren.
 
Aus genau diesen Gründen haben PowerPoint-Präsentationen aber manchmal etwas Langweiliges, Überbeanspruchtes und sind durchaus weniger effektiv als andere Medien. Deshalb hier zunächst einmal ein Überblick über die Vielfalt an Medien, die Ihnen zur Verfügung stehen.
e9783527657599_coche.jpg  Bildschirmprojektionen: Dazu gehören PowerPoint-Präsentationen, aber auch SMART-Boards. SMART-Boards sind eine Kombination aus Computerbildschirm und beschriftbarem Whiteboard. Außerdem reagieren sie auf Berührung, so dass man mit seinem Finger die Dinge auf dem Bildschirm verschieben kann.
e9783527657599_coche.jpg  Videos und DVDs: Videofilme sind geeignet, um eine bestimmte Arbeitstechnik oder eine Verhaltensweise zu demonstrieren. Sie können damit auch Inhalte vermitteln, die direkt nicht zu zeigen wären. Im Seminar können Sie mit Videoaufnahmen der praktischen Übungen die Teilnehmer zur kritischen Selbstüberprüfung anregen.
e9783527657599_coche.jpg  Overheadprojektoren: Overheadprojektoren sind aus zweierlei Gründen praktisch. Sie können auf die Folien schreiben, während Sie präsentieren, und damit die Ideen und Vorschläge der Teilnehmer berücksichtigen. Und Sie können mehrere Folien aufeinanderlegen, um schrittweise den Aufbau eines Modells zu erläutern.
e9783527657599_coche.jpg  Flipcharts: Flipcharts sind ideal, um Ideensammlungen zu notieren und während des Seminars Pläne zu erstellen. Sie vermitteln Unmittelbarkeit und Spontaneität. Flipcharts sind sehr wertvoll, wenn Sie als Trainer eher moderierend tätig sind und direkt auf die Lernenden reagieren wollen.
 
e9783527657599_i0086.jpgEs gibt auch selbstklebendes Flipchartpapier, das man direkt an die Wand heften kann, ohne mit Klebeband oder einem anderen Befestigungsmaterial hantieren zu müssen.
e9783527657599_coche.jpg  Whiteboards, Kreidetafeln, Magnettafeln, Filztafeln: Whiteboards feiern gerade ein Comeback. Es gibt einen neuen magnetischen Lack, mit dem man Wände streichen kann. Die meisten Veranstaltungsräume haben jedoch noch die klassischen Wandtafeln oder bewegliche Stelltafeln.
e9783527657599_coche.jpg  Elektronische Whiteboards: Diese Whiteboards haben eine Kopierfunktion. Am Ende der Sitzung kann der Tafelaufschrieb auf Papier ausgedruckt werden, so dass jeder Teilnehmer ein Exemplar mit nach Hause nehmen kann.
e9783527657599_coche.jpg  Requisiten: Die Gegenstände, die ich meine, sind zwar keine Medien im eigentlichen Sinne, doch sie können ein großartiges Mittel zur visuellen Darstellung sein, weil sie sofort die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ich verwende sie als Symbole für das, was ich deutlich sagen will.
Welchen Nutzen haben sie?
Der Nutzen für Sie und für die Teilnehmer ist klar. Die Teilnehmer lernen mit allen fünf Sinnen. Forschungen haben gezeigt, dass die visuelle Wahrnehmung beim Lernen eine viel wichtigere Rolle spielt als die anderen Sinne zusammen. Die Verteilung ist ungefähr so:
e9783527657599_coche.jpg  Schmecken: ein Prozent
e9783527657599_coche.jpg  Berühren: 1,5 Prozent
e9783527657599_coche.jpg  Riechen: 3,5 Prozent
e9783527657599_coche.jpg  Hören: 11 Prozent
e9783527657599_coche.jpg  Sehen: 83 Prozent
Unsere Kultur basiert zu 70 Prozent auf der visuellen Verarbeitung von Informationen. Die Teilnehmer profitieren am meisten, wenn Sie akustischen Beiträgen (Vorträgen etc.) eine visuelle Unterstützung geben. Die Informationen können schneller erfasst, besser verstanden und langfristig im Gedächtnis gespeichert werden.
Für jeden Zweck das richtige Medium
Welches Medium setze ich wann am besten ein? Die folgenden Abschnitte zählen stichwortartig auf, in welcher Situation welches Medium geeignet ist.
Bildschirmprojektionen
Mit einer PowerPoint-Präsentation können Sie Ihre Teilnehmer durch die Trainingssitzung begleiten. Wahrscheinlich wird sie die Grundlage Ihrer Präsentation sein und je nach Bedarf durch andere Medien ergänzt werden. Was leistet eine PowerPoint-Präsentation?
e9783527657599_coche.jpg  Überblick über das Seminar
e9783527657599_coche.jpg  Hinweis für den Übergang von einem Thema oder einem Trainingsmodul zum nächsten
e9783527657599_coche.jpg  grundlegende Einführung in ein Thema
e9783527657599_coche.jpg  Präsentation neuer Information
e9783527657599_coche.jpg  Präsentation von logischen Abfolgen
e9783527657599_coche.jpg  Aufzeigen von Beziehungen, zum Beispiel Pro und Contra, Vorteile und Nachteile, Teil/ Ganzes-Beziehungen
e9783527657599_coche.jpg  grafische Darstellung, zum Beispiel Balkendiagramme, Tortengrafiken
e9783527657599_coche.jpg  Bilder eines neuen Produkts
e9783527657599_coche.jpg  Abbildungen, Organigramme
e9783527657599_coche.jpg  Anweisungen zur Durchführung einer Aktivität
e9783527657599_coche.jpg  Quizfragen oder Denkrätsel
e9783527657599_coche.jpg  Cartoons (mit Genehmigung des Urhebers)
e9783527657599_coche.jpg  Videoclips mit einer Botschaft des Topmanagements oder eines Experten
e9783527657599_coche.jpg  Abschluss einer Sitzung: Statement, Zitat, Handlungsaufforderung, Verweis auf den Anfang, rhetorische Frage
SMART-Boards sind für große Gruppen meist nicht geeignet, weil der Bildschirm dafür zu klein ist. Sie sind jedoch für dieselben Zwecke wie PowerPoints geeignet. Da sie interaktiv sind, eignen sie sich auch für:
e9783527657599_coche.jpg  Erstellung oder Überarbeitung eines Dokuments in einer kleinen Gruppe
e9783527657599_coche.jpg  Brainstorming
e9783527657599_coche.jpg  Problemlösung
e9783527657599_coche.jpg  Ablaufprozesse verändern
Videos und DVDs
Videos und DVDs sind geeignet, wenn sich im Seminar kein entsprechendes Szenario »live« darstellen lässt. Die Vorführung eines kurzen Films bietet sich für folgende Zwecke an:
e9783527657599_coche.jpg  Darstellung einer bestimmten Fertigkeit oder Arbeitstechnik
e9783527657599_coche.jpg  Veranschaulichung eines bestimmten Verhaltens
e9783527657599_coche.jpg  Vorführung eines Experten
e9783527657599_coche.jpg  Darstellung eines bestimmten Szenarios
e9783527657599_coche.jpg  zeigen, wie man es nicht machen soll
Video-Feedback ist ebenfalls ein nützliches Trainingsinstrument:
e9783527657599_coche.jpg  Teilnehmer überprüfen und bewerten ihre eigenen im Video gezeigten Fähigkeiten.
e9783527657599_coche.jpg  Sie erhalten vom Trainer und von den anderen Teilnehmern Feedback.
e9783527657599_coche.jpg  Sie vergleichen ihr Verhalten vor und nach einer Phase des Übens.
Overheadprojektoren
Benutzen Sie Overheadprojektoren, wenn Ihnen kein PowerPoint zur Verfügung steht. Sie sind für dieselben Zwecke geeignet. Außerdem können Sie Ihre Informationen damit sehr lebendig und spontan präsentieren, weil die Teilnehmer während der Sitzung neuen Input liefern können. Besonders geeignet sind Overheadprojektionen für:
e9783527657599_coche.jpg  Sammlung von Ideen in großen Gruppen
e9783527657599_coche.jpg  Brainstorming, Lösungsvorschläge
e9783527657599_coche.jpg  Darstellung von komplexen Modellen oder Konzepten
e9783527657599_coche.jpg  Zusammenfassung von Kleingruppenaktivitäten zur Präsentation im Plenum
Ein großer Vorteil von Overheadprojektoren ist, dass sie leicht zu bedienen sind und in der Regel technisch einwandfrei funktionieren. Sie können auch problemlos eine Folie weglassen, wenn die Zeit knapp wird, oder bewusst überspringen, wenn Sie die dort behandelten Informationen aus bestimmten Gründen nicht mehr benötigen. Die Teilnehmer werden es nicht merken.
Flipcharts
Flipcharts sind ein verlässliches und flexibles Werkzeug, das auch bei Stromausfall funktioniert und garantiert nicht abstürzt. Es erlaubt Ihnen, die Information während des gesamten Seminars lesbar zu halten, indem Sie die einzelnen Seiten abreißen und an die Wand hängen. Nur für sehr große Gruppen ab 40 Teilnehmer sind Flipcharts weniger geeignet. Sie sind tragbar und stehen sofort zur Verfügung. Die Vorteile:
e9783527657599_coche.jpg  Vorab geschriebene Texte können wie bei anderen Medien präsentiert werden.
e9783527657599_coche.jpg  Spontane Notizen während der Moderation einer Trainingssitzung
e9783527657599_coche.jpg  Aufzeichnung von Ideen und Anregungen der Teilnehmer
e9783527657599_coche.jpg  Aufzeichnung von Plänen und Skizzen
e9783527657599_coche.jpg  schrittweise Aufzeichnung von Handlungsanweisungen
e9783527657599_coche.jpg  Brainstorming
e9783527657599_coche.jpg  Ergänzungen neben einem Vortrag
e9783527657599_coche.jpg  Aufzeichnung von Fragen und Bedenken der Teilnehmer
e9783527657599_coche.jpg  Entscheidungsfindung/Mehrheitsfindung durch Aufkleben von Markierungspunkten
e9783527657599_coche.jpg  Priorisierung einer Liste durch Markierungspunkte
e9783527657599_coche.jpg  Ergebniszusammenfassung bei Kleingruppenarbeit
e9783527657599_coche.jpg  im Notfall einsetzbar, wenn die technischen Geräte ausfallen
Sonstige Tafeln
Whiteboards, Magnettafeln und sonstige Tafeln können wie Flipcharts eingesetzt werden und sind außerdem für folgende Zwecke geeignet:
e9783527657599_coche.jpg  Schritt-für-Schritt-Anleitungen
e9783527657599_coche.jpg  Aufzeichnung von Ideen, Fragen, besondere Anliegen
e9783527657599_coche.jpg  Befestigen und Verschieben von Zetteln und Karten bei Diskussionen
e9783527657599_coche.jpg  Aufzeichnung von Verwandtschaftsdiagrammen
e9783527657599_coche.jpg  Priorisierung von Listen
e9783527657599_coche.jpg  Kategorisierung von Ideen
Requisiten
Als Requisiten bezeichne ich die Gegenstände, die die Teilnehmer für ihre Diskussionen oder Übungen als Anschauungsmaterial oder zur Anregung benutzen.
e9783527657599_coche.jpg  Produktbeispiele, auch fehlerhafte Gegenstände, zur kritischen Untersuchung
e9783527657599_coche.jpg  Modelle von neuen Gebäuden, Gegenständen oder Geräten
e9783527657599_coche.jpg  Werkzeuge, Materialien und sonstige Gegenstände zum praktischen Üben
e9783527657599_coche.jpg  Gegenstände zur Vorführung eines korrekten Arbeitsprozesses
e9783527657599_coche.jpg  Symbole zur Veranschaulichung eines Arguments oder Themas
Professionalität beweisen
Die Professionalität eines Trainers zeigt sich wesentlich im gezielten und gekonnten Einsatz von Medien. Wenn Sie in dieser Hinsicht Schwächen zeigen, werden die Teilnehmer Ihnen kein Vertrauen entgegenbringen.
 
Trainingsmedien sind nur effektiv, wenn sie
e9783527657599_coche.jpg  dem Thema angepasst sind und
e9783527657599_coche.jpg  für die Teilnehmer leicht lesbar und verständlich sind.
Damit Sie das garantieren können, habe ich Ihnen im Folgenden einige allgemeine Tipps und besondere Hinweise zu den einzelnen Medien aufgelistet.
Allgemeine Tipps für den Medieneinsatz
Aus Gesprächen mit erfahrenen Trainern habe ich viele Hinweise zusammengetragen. Folgende Tipps haben sich als besonders wertvoll erwiesen.
Einwandfreie Lesbarkeit garantieren
Die beste Präsentation ist zum Scheitern verurteilt, wenn die Teilnehmer das Gezeigte nicht richtig sehen können! Bitte achten Sie deshalb auf folgende Hinweise:
e9783527657599_coche.jpg  Verstellen Sie den Teilnehmern nicht die freie Sicht.
e9783527657599_coche.jpg  Machen Sie die Probe aufs Exempel und setzen Sie sich zur Vorbereitung einmal in die letzte Reihe.
e9783527657599_coche.jpg  Die Texte müssen gut lesbar sein, achten Sie strikt darauf, was Sie zeigen.
e9783527657599_coche.jpg  Zeigen Sie nicht alles auf einmal, sondern einen Punkt nach dem anderen.
e9783527657599_coche.jpg  Auf keinem Blatt und keiner Bildschirmseite sollten mehr als vier Ideen auf einmal zu sehen sein.
e9783527657599_coche.jpg  Verwenden Sie einen Zeigestab oder einen Laserpointer.
 
e9783527657599_i0087.jpgFür Overheadfolien eignen sich Cocktailspieße perfekt als Zeigestab! Sie sind spitz und bei transparenten Spießen scheint das Licht gut durch.
e9783527657599_coche.jpg  Machen Sie zwischendurch die Projektorleuchte aus.
 
e9783527657599_i0088.jpgPowerPoint-Präsentationen sollten eine leere Seite zeigen, damit die Teilnehmer nicht abgelenkt werden. Sie können auf die e9783527657599_i0089.gif -Taste auf der Tastatur drücken, um die PowerPoint-Präsentation zu unterbrechen.
Orientierung bieten
Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Teilnehmer und würden die Präsentation zum ersten Mal sehen.
e9783527657599_coche.jpg  Sagen Sie den Lernenden, was sie gerade sehen: »Hier sind die vier Kriterien für den Wahrnehmungstest.«
e9783527657599_coche.jpg  Ein gutes Bild braucht keine wortreiche Beschreibung.
e9783527657599_coche.jpg  Lassen Sie den Lernenden Zeit, sich Notizen zu machen.
In der Anwendung geübt sein
Sie sollten mit den Medien wie selbstverständlich umgehen können. Das erreichen Sie durch Übung.
e9783527657599_coche.jpg  Sie wissen genau, wie die Geräte funktionieren.
e9783527657599_coche.jpg  Sie haben alles bereitgelegt und geordnet.
e9783527657599_coche.jpg  Sie denken daran, die Geräte nach dem letzten Bild, der letzten Folie auszuschalten.
e9783527657599_coche.jpg  Um die Geräte kümmern Sie sich erst wieder, wenn die Sitzung zu Ende ist. Ihre Zeit gehört den Teilnehmern, das Videoband spulen Sie erst später wieder zurück.
Medien sind kein Selbstzweck
Die Medien spielen nicht die Hauptrolle, sondern sie sind nur Mittel zum Zweck, nämlich der Klärung und Verdeutlichung relevanter Inhalte.
e9783527657599_coche.jpg  Medien sind eine Erweiterung Ihrer selbst, Sie nutzen sie zur Erklärung dessen, was Sie den Lernenden vermitteln wollen.
e9783527657599_coche.jpg  Die Darstellungen sind durch ein einheitliches Element wie einen Cartoon, eine besondere Farbe oder eine kleine Zeichnung miteinander verbunden.
Notfallplan bereithalten
Kleine Unfälle passieren, doch sie brauchen nicht in ein komplettes Desaster auszuarten. So bekommen Sie die Situation wieder in den Griff:
e9783527657599_coche.jpg  Halten Sie Ersatz bereit: Glühlampen, Adapterstecker, Markierstifte.
e9783527657599_coche.jpg  Erkundigen Sie sich, wo Sie ein Verlängerungskabel bekommen.
e9783527657599_coche.jpg  Entwickeln Sie einen Alternativplan für Stromausfälle.
e9783527657599_coche.jpg  Machen Sie eine offizielle Pause, wenn Sie Hilfe holen müssen.
Oder um es mit den berühmten Worten zu sagen: »Keep it simple, keep it simple, keep it simple.«
Tipps für Flipchart und Co.
Nach den allgemeinen Tipps nun besondere Hinweise für den Umgang mit verschiedenen Trainingsmedien:
Beamer
Bei PowerPoint-Präsentationen sollten Sie sich bewusst sein, dass sie nur eingeschränkt anpassungsfähig sind. Sie können die Teilnehmer nur begrenzt einbeziehen. Für die Sammlung und Darstellung von Ideen benötigen Sie andere Medien. In Kapitel 5 finden Sie grundsätzliche Hinweise für die Gestaltung der PowerPoint-Folien. Halten Sie sich außerdem an folgende Richtlinien:
e9783527657599_coche.jpg  Planen Sie im Voraus, wo Sie stehen werden.
e9783527657599_coche.jpg  Schicken Sie zur Sicherung die Präsentation als E-Mail an sich selbst.
e9783527657599_coche.jpg  Manche Beamer zeigen an, wie lange die Lampe voraussichtlich noch funktionieren wird.
e9783527657599_coche.jpg  Markieren Sie die Stelle, an der der Projektortisch stehen soll.
e9783527657599_coche.jpg  Probieren Sie die Fernbedienung vorher aus. Nehmen Sie Ersatzbatterien mit.
e9783527657599_coche.jpg  Schalten Sie die Lampen in Bildschirmnähe aus, die restliche Raumbeleuchtung lassen Sie an.
e9783527657599_coche.jpg  Der Projektionswinkel sollte maximal 30 Grad betragen, wenn der Beamer eine automatische Perspektivkorrektur durchführt.
e9783527657599_coche.jpg  Erkundigen Sie sich nach dem Passwort für den Computer.
e9783527657599_coche.jpg  Prüfen Sie den Bildschirmschoner.
e9783527657599_coche.jpg  Schalten Sie Kommunikationssoftware wie Outlook oder Instant Messenger während der Sitzung aus.
e9783527657599_coche.jpg  Prüfen Sie, ob die Lüftung des Geräts gut arbeiten kann.
e9783527657599_coche.jpg  Prüfen Sie, ob die eingestellte Helligkeit der Raumgröße entspricht.
e9783527657599_coche.jpg  Bereiten Sie die Teilnehmer darauf vor, was sie sehen und lernen werden.
e9783527657599_coche.jpg  Lassen Sie den Teilnehmern jeweils etwa zehn bis 20 Sekunden Zeit, den Bildschirminhalt zu erfassen. Die Augen der Zuschauer sollten ruhig über das Bild wandern können, ohne sich jedoch an etwas festzuhalten. Unterbrechen Sie währenddessen Ihre Kommentare. Ansonsten ermüden die Teilnehmer schnell.
e9783527657599_coche.jpg  Sprechen Sie zu den Teilnehmern und nicht zum Bildschirm!
Filme, Videos, DVDs
Filme sollten Sie mit Umsicht einsetzen, vor allem sollte eine Vorführung nicht zu lange dauern. Sehen Sie sich den Film unbedingt vorher selbst an.
e9783527657599_coche.jpg  Machen Sie das Abspielgerät vor der Präsentation abspielbereit.
e9783527657599_coche.jpg  Probieren Sie vorher die richtige Tonlautstärke und die richtige Raumbeleuchtung aus.
e9783527657599_coche.jpg  Lassen Sie die Videokassetten, CDs und DVDs nie in einem überhitzten Auto liegen.
e9783527657599_coche.jpg  Erzählen Sie den Teilnehmern, bevor Sie den Film zeigen, was Sie damit bezwecken und warum Sie gerade diesen Film ausgesucht haben.
 
e9783527657599_i0090.jpgManche Teilnehmer wenden nach einer Filmvorführung gerne ein, das Gezeigte habe nichts mit ihrer Realität zu tun. Zerstreuen Sie diese Bedenken schon im Vorfeld, indem Sie darauf hinweisen, dass die im Film gezeigte Situation zwar eine andere ist, das Ziel aber darin besteht, eine Technik zu lernen, die sich auf alle Situationen übertragen lässt.
e9783527657599_coche.jpg  Zeigen Sie nur die relevanten Filmausschnitte und erläutern Sie kurz, was vorher oder nachher passiert.
e9783527657599_coche.jpg  Sagen Sie den Teilnehmern, worauf sie besonders achten und ob sie sich Notizen machen sollen.
e9783527657599_coche.jpg  Stellen Sie gleich nach der Vorführung eine Frage, um die Teilnehmer sofort wieder zu aktivieren.
e9783527657599_coche.jpg  Ermuntern Sie zur Diskussion und weisen Sie auf zentrale Punkte hin.
e9783527657599_coche.jpg  Sorgen Sie dafür, dass den Teilnehmern klar wird, was sie aus dem Film lernen sollten.
e9783527657599_coche.jpg  Schalten Sie das Abspielgerät aus, um das Videoband, die CD oder die DVD kümmern Sie sich erst nach der Sitzung wieder.
Falls Sie während des Seminars eigene Film- oder Videoaufnahmen machen, sollten Sie auf Folgendes achten:
e9783527657599_coche.jpg  Machen Sie sich mit den verschiedenen Kamerafunktionen gut vertraut.
e9783527657599_coche.jpg  Entscheiden Sie, ob Sie nicht einen Assistenten brauchen.
e9783527657599_coche.jpg  Nehmen Sie Ersatzbänder mit.
e9783527657599_coche.jpg  Stellen Sie das Stativ auf die richtige Höhe ein.
e9783527657599_coche.jpg  Achtung, es gibt Kameras, die nach einiger Zeit automatisch abschalten.
e9783527657599_coche.jpg  Prüfen Sie das Mikrofon.
Overheadprojektoren
Overheads gehören zwar nicht gerade zur aktuellsten Spitzentechnologie, doch sie sind in Trainings immer noch vielseitig und flexibel einsetzbar, vor allem, wenn es darum geht, sich auf die Bedürfnisse der Teilnehmer einzustellen.
e9783527657599_coche.jpg  Halten Sie Blickkontakt mit den Teilnehmern, es gibt keinen Grund, nur auf die Folie zu schauen.
e9783527657599_coche.jpg  Nummerieren Sie die Folien.
e9783527657599_coche.jpg  Machen Sie zwischen der Präsentation der einzelnen Folien den Projektor aus.
e9783527657599_coche.jpg  Projizieren Sie die Bilder möglichst groß.
e9783527657599_coche.jpg  Achten Sie darauf, dass die Bilder nicht verzerrt werden.
e9783527657599_coche.jpg  Benutzen Sie einen Stift oder Zeigestab, um auf bestimmte Punkte hinzuweisen und die Teilnehmer durch den Text zu führen.
 
e9783527657599_i0091.jpgDecken Sie die Folie nach und nach auf, damit die Teilnehmer nur die aktuellen Punkte sehen. Legen Sie das Deckblatt unter die Folie, damit Sie selbst sehen können, was als Nächstes kommt.
e9783527657599_coche.jpg  Vermerken Sie die Kommentare der Teilnehmer direkt auf der Folie. So werden sie zu lebendigen Dokumenten.
e9783527657599_coche.jpg  Löschen Sie die Kommentare, bevor Sie die Folien nach dem Seminar wieder wegräumen. Selbst wasserlösliche Stifte hinterlassen Spuren, wenn sie zu lange stehen bleiben.
e9783527657599_coche.jpg  Lochen Sie die Folien nicht, das sieht bei der Projektion hässlich aus.
e9783527657599_coche.jpg  Bewahren Sie die Overheadfolien in speziellen Schutzhüllen auf.
Flipcharts
Flipcharts warten geduldig in der Ecke des Veranstaltungsraums auf ihren Einsatz. Wenn Sie sie heranholen, sollten Sie Folgendes beachten.
e9783527657599_coche.jpg  Wenn Sie etwas auf dem Chart zeigen wollen, sollte es neben Ihrer dominanten Seite stehen; wenn Sie darauf schreiben, bitte von der anderen, nichtdominanten Seite (auf diese Weise verdecken Sie das Chart möglichst wenig).
e9783527657599_coche.jpg  Wenn das Papier nicht dick genug ist, sollten Sie nur auf jede zweite Seite schreiben, damit die Seiten nicht durchscheinen.
e9783527657599_coche.jpg  Ihre Schrift sollte mindestens zwei bis sieben Zentimeter groß sein.
e9783527657599_coche.jpg  Verwenden Sie farbige Stifte und Aufkleber zur Hervorhebung bestimmter Begriffe etc.
e9783527657599_coche.jpg  Versuchen Sie nicht, gleichzeitig zu schreiben, zu sprechen und auch noch zu buchstabieren!
e9783527657599_coche.jpg  Drehen Sie sich erst einmal ruhig um, nachdem Sie etwas geschrieben haben, und blicken Sie die Teilnehmer an, bevor Sie mit der Erläuterung beginnen.
 
e9783527657599_i0092.jpgSagen Sie den Teilnehmern zuerst kurz und bündig, welche Informationen insgesamt auf der Seite stehen, bevor Sie die einzelnen Unterpunkte besprechen.
e9783527657599_coche.jpg  Sprechen Sie zu den Teilnehmern, nicht zu dem Chart!
e9783527657599_coche.jpg  Verwenden Sie linierte oder karierte Blöcke, damit die geschriebenen Zeilen nicht schräg laufen.
e9783527657599_coche.jpg  Legen Sie die Stifte weg, wenn Sie nicht mehr schreiben.
e9783527657599_coche.jpg  Räumen Sie die Blätter, die nicht mehr gebraucht werden, außer Sichtweite.
e9783527657599_coche.jpg  Wichtige Blätter reißen Sie ab und hängen sie möglichst gerade und in einer Linie geordnet auf (nicht Berg und Tal).
Whiteboards und andere Tafeln
Vielleicht werden Sie Tafeln in Ihrem Training eher selten benutzen, doch hier einige Hinweise dazu:
e9783527657599_coche.jpg  Benutzen Sie unbedingt den richtigen Stift. Im schlimmsten Fall lässt sich die Schrift nicht mehr entfernen oder ein teurer Spezialreiniger muss her!
e9783527657599_coche.jpg  Ziehen Sie nichts Dunkles an, wenn Sie an einer Kreidetafel arbeiten. Der Kreidestaub hinterlässt sonst sichtbare Spuren auf Ihrer Kleidung.
e9783527657599_coche.jpg  Rahmen oder kreisen Sie wichtige Punkte ein.
e9783527657599_coche.jpg  Benutzen Sie dunkle Stifte, wenn Sie auf ein elektronisches Whiteboard schreiben. Sonst sind die im Nachhinein angefertigten Kopien für die Teilnehmer schlecht lesbar (auch rote Schrift lässt sich schlecht kopieren).
Umgang mit Requisiten
Wenn Sie ein Thema veranschaulichen wollen oder die Teilnehmer handfeste Übung brauchen, ist die Verwendung von konkreten Gegenständen und Requisiten ideal. Was dabei zu beachten ist:
e9783527657599_coche.jpg  Niemand sollte die Requisiten vorher sehen, bevor sie nicht ins Spiel gebracht werden.
e9783527657599_coche.jpg  Seien Sie erfinderisch, finden Sie den passenden Vergleichspunkt zwischen einem einfachen Gegenstand und dem Seminarthema, das er symbolisieren soll.
e9783527657599_coche.jpg  Wenn Sie die Gegenstände ins Spiel bringen, sollten sie fertig sein und nicht etwa erst zusammengebaut werden müssen. Während der Pausen sollten die Teilnehmer sie auch in die Hand nehmen können.
Die einfachsten und besten Tipps zum Schluss
Die folgenden Tipps habe ich von dem besten Trainer überhaupt. Sein Name ist Erfahrung. Die Tipps sind zwar nicht alles entscheidend, aber doch das Tüpfelchen auf dem i. Manche sind so einfach und logisch, dass Sie sich fragen werden, warum Sie sie nicht schon längst woanders gelesen haben.
e9783527657599_coche.jpg  Viele Trainer reißen die Flipchartblätter so ungeschickt ab, dass der obere Rand unsauber ausfranst. Reißen Sie das Blatt lieber zuerst vorsichtig an der perforierten Linie etwas ein und ziehen es dann nach unten ab. So ähnlich wie der Torero das rote Tuch mit einem »Olé« nach unten schwenkt!
e9783527657599_coche.jpg  Wenn Sie es besonders perfekt machen wollen, können Sie die perforierten Linien auch schon vor dem Seminar ein, zwei Zentimeter einreißen.
e9783527657599_coche.jpg  Wenn das Seminar in einem Hotel stattfindet, sollten Sie fragen, ob der Raum am Abend zuvor belegt ist. Wenn ja, sollten Sie sich darauf einstellen, dass vermutlich nichts am Platz ist.
e9783527657599_coche.jpg  Schreiben Sie auf das oberste Blatt des Flipcharts ein »Herzlich willkommen«.
e9783527657599_coche.jpg  Sie können vorbereitete Flipcharts bereits verdeckt an die Wand hängen, indem Sie den unteren Rand nach oben biegen und dort befestigen. Wenn es so weit ist, entfernen Sie das Klebeband und zeigen, was Sie geschrieben haben.
e9783527657599_coche.jpg  Nicht alle Stifte und Marker sind gleich gut. Bringen Sie am besten Ihre eigenen mit.
e9783527657599_coche.jpg  Benutzen Sie verschiedene Aufzählungszeichen. Ich benutze gerne leere Kästchen. Wenn die Diskussion zu dem entsprechenden Thema beendet ist, mache ich einen Haken daran oder male das Kästchen aus.
e9783527657599_coche.jpg  Reinigen Sie das Glas des Overheadprojektors und die Glasabdeckung der Projektorlampe. Sie werden überrascht sein, wie wenig sich Trainer um ihre Ausrüstung kümmern.
e9783527657599_coche.jpg  Personalisieren Sie die Unterlagen mit dem Logo des Unternehmens. Wenn Sie als selbstständiger Trainer arbeiten, vergessen Sie Ihr eigenes Logo nicht. Sie können es sogar auf das Flipchart zeichnen.
 
e9783527657599_i0093.jpgDenken Sie daran, dass Ihre Unterlagen und Präsentationen höchsten Ansprüchen genügen sollten. Bevor Sie sich für etwas entschuldigen müssen, werfen Sie es lieber weg und machen es noch einmal.
e9783527657599_coche.jpg  Was am wichtigsten ist: Arbeiten Sie einen Notfallplan aus. Wenn es in einer Sitzung Schwierigkeiten gibt, hat das meistens mit den Geräten zu tun. Sorgen Sie vor!
Verwenden Sie Bilder und Grafiken, so oft es geht. Der amerikanische Komiker Will Rogers hat einmal gesagt: »Die Denkweise der Menschen ändert sich durch Beobachtung und nicht durch Argumente.«
 
Symbolbilder zur Gestaltung von Flipcharts
Ergänzen Sie die Aussagen auf dem Flipchart mit kleinen Bildern. Damit helfen Sie visuellen Lerntypen, strukturieren das Thema und geben dem Ganzen eine gewisse Farbe und Leichtigkeit. Die Symbolbilder in diesem Kasten können Worterklärungen gut ersetzen. Üben Sie zuerst mit diesen und erfinden Sie neue.
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Das Sternenmännchen steht für Menschen und zeigt Verbindungen zwischen Einzelnen oder Gruppen und Ideen an.
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Pfeile zeigen Bewegung und Fortschritt, auch Verbindungen zwischen zwei Dingen. Zwei entgegengesetzte Pfeile symbolisieren Konfliktthemen.
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Die Glühbirne steht für eine gute Idee.
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Gedankenblasen beziehen sich auf kritische Betrachtungen oder Zusammenfassungen komplexer Sachverhalte. Auch Ideen oder Visionen lassen sich so symbolisieren.
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Eine Zielscheibe symbolisiert selbstverständlich ein Ziel.
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Eine Schleife kann als Auszeichnung für den besten Diskussionsbeitrag verliehen werden.
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Ein Wecker zeigt an, wie viel Zeit für die nächste Aktivität oder die Beendigung des Projekts veranschlagt ist.