10
Der
Einsatz visueller Medien
In diesem
Kapitel

Auswahl der geeigneten visuellen Medien

Für jeden Zweck das richtige Medium finden

Wie Sie Professionalität beweisen
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Sie kennen
den Spruch zur Genüge, dennoch beschreibt er exakt, was in diesem
Kapitel vorgestellt wird. In Kapitel 5 finden Sie erste
grundlegende Informationen zum Medieneinsatz, dieses Kapitel
beschäftigt sich ausschließlich mit visuellen Medien: was es gibt,
warum sie eingesetzt werden, wie sie gestaltet werden und – was am
wichtigsten ist – wie sie zusammen mit den Lernenden verwendet
werden.
Bevor Sie tiefer in das Thema einsteigen,
sollten Sie den Selbsttest von
Tabelle 10.1 durchführen.
Wie erfahren sind Sie im Einsatz von
Trainingsmedien?
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1. Keine Erfahrung: Ich weiß nicht mal,
was Sie genau meinen!
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2. Wenig Erfahrung: bestenfalls
durchschnittlich
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3. Mit Erfahrung: Ich habe folgende Dinge
schon einmal getan:
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__ Zur Unterstützung der Lernziele setze
ich Medien ein.
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__ Ich berücksichtige dabei den Lernbedarf
der Teilnehmer.
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__ Ich plane klare und einfache
Darstellungen.
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__ Ich formuliere prägnante Überschriften
und Begriffe, keine langen Sätze.
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__ Die Texte lassen sich auch in der
letzten Reihe gut lesen.
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__ Ich benutze eine serifenlose
Schrift.
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__ Ich weiß genau, wann und womit ich die
größte Wirkung erziele.
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__ Ich komme früh, um die Geräte zu
überprüfen.
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__ Ich verstelle den Teilnehmern nicht die
Sicht.
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__ Ich halte Blickkontakt mit den
Teilnehmern.
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__ Ich lese die Texte nicht einfach
vor.
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__ Bei mir behält alles seine
Ordnung.
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__ Ich bilde mich weiter.
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__ Die Medien unterstützen meine
Präsentation, ersetzen sie aber nicht.
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Wie haben Sie abgeschnitten? Sind Sie
bereit für ein paar Tipps und Techniken?
Auswahl
der geeigneten Medien
Die Auswahl an Medien ist groß, vom
Papier bis zum Computerbildschirm reicht die Palette. Sie müssen
jeweils entscheiden, welches Medium die Lernziele am besten
unterstützt und den Teilnehmern das Lernen erleichtert.
Welche Medien gibt es?
PowerPoint hat die Trainingswelt im Sturm
erobert. Folien sind leicht und zügig erstellt und jeder hat die
Software auf seiner Festplatte. Man kann sie schnell aktualisieren
und farbig überarbeiten sowie Soundeffekte, Animationen und
Videoclips integrieren.
Aus genau diesen Gründen haben
PowerPoint-Präsentationen aber manchmal etwas Langweiliges,
Überbeanspruchtes und sind durchaus weniger effektiv als andere
Medien. Deshalb hier zunächst einmal ein Überblick über die
Vielfalt an Medien, die Ihnen zur Verfügung stehen.
Bildschirmprojektionen: Dazu gehören
PowerPoint-Präsentationen, aber auch SMART-Boards. SMART-Boards
sind eine Kombination aus Computerbildschirm und beschriftbarem
Whiteboard. Außerdem reagieren sie auf Berührung, so dass man mit
seinem Finger die Dinge auf dem Bildschirm verschieben kann.
Videos und DVDs:
Videofilme sind geeignet, um eine bestimmte Arbeitstechnik oder
eine Verhaltensweise zu demonstrieren. Sie können damit auch
Inhalte vermitteln, die direkt nicht zu zeigen wären. Im Seminar
können Sie mit Videoaufnahmen der praktischen Übungen die
Teilnehmer zur kritischen Selbstüberprüfung anregen.
Overheadprojektoren: Overheadprojektoren sind aus
zweierlei Gründen praktisch. Sie können auf die Folien schreiben,
während Sie präsentieren, und damit die Ideen und Vorschläge der
Teilnehmer berücksichtigen. Und Sie können mehrere Folien
aufeinanderlegen, um schrittweise den Aufbau eines Modells zu
erläutern.
Flipcharts:
Flipcharts sind ideal, um Ideensammlungen zu notieren und während
des Seminars Pläne zu erstellen. Sie vermitteln Unmittelbarkeit und
Spontaneität. Flipcharts sind sehr wertvoll, wenn Sie als Trainer
eher moderierend tätig sind und direkt auf die Lernenden reagieren
wollen.

Es gibt auch selbstklebendes Flipchartpapier, das
man direkt an die Wand heften kann, ohne mit Klebeband oder einem
anderen Befestigungsmaterial hantieren zu müssen.
Whiteboards,
Kreidetafeln, Magnettafeln, Filztafeln: Whiteboards feiern
gerade ein Comeback. Es gibt einen neuen magnetischen Lack, mit dem
man Wände streichen kann. Die meisten Veranstaltungsräume haben
jedoch noch die klassischen Wandtafeln oder bewegliche
Stelltafeln.
Elektronische
Whiteboards: Diese Whiteboards haben eine Kopierfunktion. Am
Ende der Sitzung kann der Tafelaufschrieb auf Papier ausgedruckt
werden, so dass jeder Teilnehmer ein Exemplar mit nach Hause nehmen
kann.
Requisiten: Die
Gegenstände, die ich meine, sind zwar keine Medien im eigentlichen
Sinne, doch sie können ein großartiges Mittel zur visuellen
Darstellung sein, weil sie sofort die Aufmerksamkeit auf sich
ziehen. Ich verwende sie als Symbole für das, was ich deutlich
sagen will.
Welchen Nutzen haben sie?
Der Nutzen für Sie und für die Teilnehmer
ist klar. Die Teilnehmer lernen mit allen fünf Sinnen. Forschungen
haben gezeigt, dass die visuelle Wahrnehmung beim Lernen eine viel
wichtigere Rolle spielt als die anderen Sinne zusammen. Die
Verteilung ist ungefähr so:
Schmecken: ein
Prozent
Berühren: 1,5
Prozent
Riechen: 3,5
Prozent
Hören: 11
Prozent
Sehen: 83
Prozent
Unsere Kultur basiert zu 70 Prozent auf
der visuellen Verarbeitung von Informationen. Die Teilnehmer
profitieren am meisten, wenn Sie akustischen Beiträgen (Vorträgen
etc.) eine visuelle Unterstützung geben. Die Informationen können
schneller erfasst, besser verstanden und langfristig im Gedächtnis
gespeichert werden.
Für
jeden Zweck das richtige Medium
Welches Medium setze ich wann am besten
ein? Die folgenden Abschnitte zählen stichwortartig auf, in welcher
Situation welches Medium geeignet ist.
Bildschirmprojektionen
Mit einer PowerPoint-Präsentation können
Sie Ihre Teilnehmer durch die Trainingssitzung begleiten.
Wahrscheinlich wird sie die Grundlage Ihrer Präsentation sein und
je nach Bedarf durch andere Medien ergänzt werden. Was leistet eine
PowerPoint-Präsentation?

Überblick über das Seminar

Hinweis für den Übergang von einem Thema
oder einem Trainingsmodul zum nächsten

grundlegende Einführung in ein Thema

Präsentation neuer Information

Präsentation von logischen Abfolgen

Aufzeigen von Beziehungen, zum Beispiel
Pro und Contra, Vorteile und Nachteile, Teil/
Ganzes-Beziehungen

grafische Darstellung, zum Beispiel
Balkendiagramme, Tortengrafiken

Bilder eines neuen Produkts

Abbildungen, Organigramme

Anweisungen zur Durchführung einer
Aktivität

Quizfragen oder Denkrätsel

Cartoons (mit Genehmigung des
Urhebers)

Videoclips mit einer Botschaft des
Topmanagements oder eines Experten

Abschluss einer Sitzung: Statement, Zitat,
Handlungsaufforderung, Verweis auf den Anfang, rhetorische
Frage
SMART-Boards sind für große Gruppen meist
nicht geeignet, weil der Bildschirm dafür zu klein ist. Sie sind
jedoch für dieselben Zwecke wie PowerPoints geeignet. Da sie
interaktiv sind, eignen sie sich auch für:

Erstellung oder Überarbeitung eines
Dokuments in einer kleinen Gruppe

Brainstorming

Problemlösung

Ablaufprozesse verändern
Videos und DVDs
Videos und DVDs sind geeignet, wenn sich
im Seminar kein entsprechendes Szenario »live« darstellen lässt.
Die Vorführung eines kurzen Films bietet sich für folgende Zwecke
an:

Darstellung einer bestimmten Fertigkeit
oder Arbeitstechnik

Veranschaulichung eines bestimmten
Verhaltens

Vorführung eines Experten

Darstellung eines bestimmten
Szenarios

zeigen, wie man es
nicht machen soll
Video-Feedback ist ebenfalls ein
nützliches Trainingsinstrument:

Teilnehmer überprüfen und bewerten ihre
eigenen im Video gezeigten Fähigkeiten.

Sie erhalten vom Trainer und von den
anderen Teilnehmern Feedback.

Sie vergleichen ihr Verhalten vor und nach
einer Phase des Übens.
Overheadprojektoren
Benutzen Sie Overheadprojektoren, wenn
Ihnen kein PowerPoint zur Verfügung steht. Sie sind für dieselben
Zwecke geeignet. Außerdem können Sie Ihre Informationen damit sehr
lebendig und spontan präsentieren, weil die Teilnehmer während der
Sitzung neuen Input liefern können. Besonders geeignet sind
Overheadprojektionen für:

Sammlung von Ideen in großen Gruppen

Brainstorming, Lösungsvorschläge

Darstellung von komplexen Modellen oder
Konzepten

Zusammenfassung von
Kleingruppenaktivitäten zur Präsentation im Plenum
Ein großer Vorteil von
Overheadprojektoren ist, dass sie leicht zu bedienen sind und in
der Regel technisch einwandfrei funktionieren. Sie können auch
problemlos eine Folie weglassen, wenn die Zeit knapp wird, oder
bewusst überspringen, wenn Sie die dort behandelten Informationen
aus bestimmten Gründen nicht mehr benötigen. Die Teilnehmer werden
es nicht merken.
Flipcharts
Flipcharts sind ein verlässliches und
flexibles Werkzeug, das auch bei Stromausfall funktioniert und
garantiert nicht abstürzt. Es erlaubt Ihnen, die Information
während des gesamten Seminars lesbar zu halten, indem Sie die
einzelnen Seiten abreißen und an die Wand hängen. Nur für sehr
große Gruppen ab 40 Teilnehmer sind Flipcharts weniger geeignet.
Sie sind tragbar und stehen sofort zur Verfügung. Die
Vorteile:

Vorab geschriebene Texte können wie bei
anderen Medien präsentiert werden.

Spontane Notizen während der Moderation
einer Trainingssitzung

Aufzeichnung von Ideen und Anregungen der
Teilnehmer

Aufzeichnung von Plänen und Skizzen

schrittweise Aufzeichnung von
Handlungsanweisungen

Brainstorming

Ergänzungen neben einem Vortrag

Aufzeichnung von Fragen und Bedenken der
Teilnehmer

Entscheidungsfindung/Mehrheitsfindung
durch Aufkleben von Markierungspunkten

Priorisierung einer Liste durch
Markierungspunkte

Ergebniszusammenfassung bei
Kleingruppenarbeit

im Notfall einsetzbar, wenn die
technischen Geräte ausfallen
Sonstige Tafeln
Whiteboards, Magnettafeln und sonstige
Tafeln können wie Flipcharts eingesetzt werden und sind außerdem
für folgende Zwecke geeignet:

Schritt-für-Schritt-Anleitungen

Aufzeichnung von Ideen, Fragen, besondere
Anliegen

Befestigen und Verschieben von Zetteln und
Karten bei Diskussionen

Aufzeichnung von
Verwandtschaftsdiagrammen

Priorisierung von Listen

Kategorisierung von Ideen
Requisiten
Als Requisiten bezeichne ich die
Gegenstände, die die Teilnehmer für ihre Diskussionen oder Übungen
als Anschauungsmaterial oder zur Anregung benutzen.

Produktbeispiele, auch fehlerhafte
Gegenstände, zur kritischen Untersuchung

Modelle von neuen Gebäuden, Gegenständen
oder Geräten

Werkzeuge, Materialien und sonstige
Gegenstände zum praktischen Üben

Gegenstände zur Vorführung eines korrekten
Arbeitsprozesses

Symbole zur Veranschaulichung eines
Arguments oder Themas
Professionalität beweisen
Die Professionalität eines Trainers zeigt
sich wesentlich im gezielten und gekonnten Einsatz von Medien. Wenn
Sie in dieser Hinsicht Schwächen zeigen, werden die Teilnehmer
Ihnen kein Vertrauen entgegenbringen.
Trainingsmedien sind nur effektiv, wenn
sie

dem Thema angepasst sind und

für die Teilnehmer leicht lesbar und
verständlich sind.
Damit Sie das garantieren können, habe
ich Ihnen im Folgenden einige allgemeine Tipps und besondere
Hinweise zu den einzelnen Medien aufgelistet.
Allgemeine Tipps für den Medieneinsatz
Aus Gesprächen mit erfahrenen Trainern
habe ich viele Hinweise zusammengetragen. Folgende Tipps haben sich
als besonders wertvoll erwiesen.
Einwandfreie Lesbarkeit garantieren
Die beste Präsentation ist zum Scheitern
verurteilt, wenn die Teilnehmer das Gezeigte nicht richtig sehen
können! Bitte achten Sie deshalb auf folgende Hinweise:

Verstellen Sie den Teilnehmern nicht die
freie Sicht.

Machen Sie die Probe aufs Exempel und
setzen Sie sich zur Vorbereitung einmal in die letzte Reihe.

Die Texte müssen gut lesbar sein, achten
Sie strikt darauf, was Sie zeigen.

Zeigen Sie nicht alles auf einmal, sondern
einen Punkt nach dem anderen.

Auf keinem Blatt und keiner
Bildschirmseite sollten mehr als vier Ideen auf einmal zu sehen
sein.

Verwenden Sie einen Zeigestab oder einen
Laserpointer.

Für Overheadfolien eignen sich Cocktailspieße
perfekt als Zeigestab! Sie sind spitz und bei transparenten Spießen
scheint das Licht gut durch.

Machen Sie zwischendurch die
Projektorleuchte aus.

PowerPoint-Präsentationen sollten eine leere
Seite zeigen, damit die Teilnehmer nicht abgelenkt werden. Sie
können auf die

-Taste auf der Tastatur drücken, um die
PowerPoint-Präsentation zu unterbrechen.
Orientierung bieten
Stellen Sie sich vor, Sie wären ein
Teilnehmer und würden die Präsentation zum ersten Mal sehen.

Sagen Sie den Lernenden, was sie gerade
sehen: »Hier sind die vier Kriterien für den
Wahrnehmungstest.«

Ein gutes Bild braucht keine wortreiche
Beschreibung.

Lassen Sie den Lernenden Zeit, sich
Notizen zu machen.
In
der Anwendung geübt sein
Sie sollten mit den Medien wie
selbstverständlich umgehen können. Das erreichen Sie durch
Übung.

Sie wissen genau, wie die Geräte
funktionieren.

Sie haben alles bereitgelegt und
geordnet.

Sie denken daran, die Geräte nach dem
letzten Bild, der letzten Folie auszuschalten.

Um die Geräte kümmern Sie sich erst
wieder, wenn die Sitzung zu Ende ist. Ihre Zeit gehört den
Teilnehmern, das Videoband spulen Sie erst später wieder
zurück.
Medien sind kein Selbstzweck
Die Medien spielen nicht die Hauptrolle,
sondern sie sind nur Mittel zum Zweck, nämlich der Klärung und
Verdeutlichung relevanter Inhalte.

Medien sind eine Erweiterung Ihrer selbst,
Sie nutzen sie zur Erklärung dessen, was Sie den Lernenden
vermitteln wollen.

Die Darstellungen sind durch ein
einheitliches Element wie einen Cartoon, eine besondere Farbe oder
eine kleine Zeichnung miteinander verbunden.
Notfallplan bereithalten
Kleine Unfälle passieren, doch sie
brauchen nicht in ein komplettes Desaster auszuarten. So bekommen
Sie die Situation wieder in den Griff:

Halten Sie Ersatz bereit: Glühlampen,
Adapterstecker, Markierstifte.

Erkundigen Sie sich, wo Sie ein
Verlängerungskabel bekommen.

Entwickeln Sie einen Alternativplan für
Stromausfälle.

Machen Sie eine offizielle Pause, wenn Sie
Hilfe holen müssen.
Oder um es mit den berühmten Worten zu
sagen: »Keep it simple, keep it simple, keep it simple.«
Tipps
für Flipchart und Co.
Nach den allgemeinen Tipps nun besondere
Hinweise für den Umgang mit verschiedenen Trainingsmedien:
Beamer
Bei PowerPoint-Präsentationen sollten Sie
sich bewusst sein, dass sie nur eingeschränkt anpassungsfähig sind.
Sie können die Teilnehmer nur begrenzt einbeziehen. Für die
Sammlung und Darstellung von Ideen benötigen Sie andere Medien. In
Kapitel 5 finden Sie grundsätzliche Hinweise für die Gestaltung der
PowerPoint-Folien. Halten Sie sich außerdem an folgende
Richtlinien:

Planen Sie im Voraus, wo Sie stehen
werden.

Schicken Sie zur Sicherung die
Präsentation als E-Mail an sich selbst.

Manche Beamer zeigen an, wie lange die
Lampe voraussichtlich noch funktionieren wird.

Markieren Sie die Stelle, an der der
Projektortisch stehen soll.

Probieren Sie die Fernbedienung vorher
aus. Nehmen Sie Ersatzbatterien mit.

Schalten Sie die Lampen in Bildschirmnähe
aus, die restliche Raumbeleuchtung lassen Sie an.

Der Projektionswinkel sollte maximal 30
Grad betragen, wenn der Beamer eine automatische
Perspektivkorrektur durchführt.

Erkundigen Sie sich nach dem Passwort für
den Computer.

Prüfen Sie den Bildschirmschoner.

Schalten Sie Kommunikationssoftware wie
Outlook oder Instant Messenger während der Sitzung aus.

Prüfen Sie, ob die Lüftung des Geräts gut
arbeiten kann.

Prüfen Sie, ob die eingestellte Helligkeit
der Raumgröße entspricht.

Bereiten Sie die Teilnehmer darauf vor,
was sie sehen und lernen werden.

Lassen Sie den Teilnehmern jeweils etwa
zehn bis 20 Sekunden Zeit, den Bildschirminhalt zu erfassen. Die
Augen der Zuschauer sollten ruhig über das Bild wandern können,
ohne sich jedoch an etwas festzuhalten. Unterbrechen Sie
währenddessen Ihre Kommentare. Ansonsten ermüden die Teilnehmer
schnell.

Sprechen Sie zu den Teilnehmern und nicht
zum Bildschirm!
Filme, Videos, DVDs
Filme sollten Sie mit Umsicht einsetzen,
vor allem sollte eine Vorführung nicht zu lange dauern. Sehen Sie
sich den Film unbedingt vorher selbst an.

Machen Sie das Abspielgerät vor der
Präsentation abspielbereit.

Probieren Sie vorher die richtige
Tonlautstärke und die richtige Raumbeleuchtung aus.

Lassen Sie die Videokassetten, CDs und
DVDs nie in einem überhitzten Auto liegen.

Erzählen Sie den Teilnehmern, bevor Sie
den Film zeigen, was Sie damit bezwecken und warum Sie gerade
diesen Film ausgesucht haben.

Manche Teilnehmer wenden nach einer
Filmvorführung gerne ein, das Gezeigte habe nichts mit ihrer
Realität zu tun. Zerstreuen Sie diese Bedenken schon im Vorfeld,
indem Sie darauf hinweisen, dass die im Film gezeigte Situation
zwar eine andere ist, das Ziel aber darin besteht, eine Technik zu
lernen, die sich auf alle Situationen übertragen lässt.

Zeigen Sie nur die relevanten
Filmausschnitte und erläutern Sie kurz, was vorher oder nachher
passiert.

Sagen Sie den Teilnehmern, worauf sie
besonders achten und ob sie sich Notizen machen sollen.

Stellen Sie gleich nach der Vorführung
eine Frage, um die Teilnehmer sofort wieder zu aktivieren.

Ermuntern Sie zur Diskussion und weisen
Sie auf zentrale Punkte hin.

Sorgen Sie dafür, dass den Teilnehmern
klar wird, was sie aus dem Film lernen sollten.

Schalten Sie das Abspielgerät aus, um das
Videoband, die CD oder die DVD kümmern Sie sich erst nach der
Sitzung wieder.
Falls Sie während des Seminars eigene
Film- oder Videoaufnahmen machen, sollten Sie auf Folgendes
achten:

Machen Sie sich mit den verschiedenen
Kamerafunktionen gut vertraut.

Entscheiden Sie, ob Sie nicht einen
Assistenten brauchen.

Nehmen Sie Ersatzbänder mit.

Stellen Sie das Stativ auf die richtige
Höhe ein.

Achtung, es gibt Kameras, die nach einiger
Zeit automatisch abschalten.

Prüfen Sie das Mikrofon.
Overheadprojektoren
Overheads gehören zwar nicht gerade zur
aktuellsten Spitzentechnologie, doch sie sind in Trainings immer
noch vielseitig und flexibel einsetzbar, vor allem, wenn es darum
geht, sich auf die Bedürfnisse der Teilnehmer einzustellen.

Halten Sie Blickkontakt mit den
Teilnehmern, es gibt keinen Grund, nur auf die Folie zu
schauen.

Nummerieren Sie die Folien.

Machen Sie zwischen der Präsentation der
einzelnen Folien den Projektor aus.

Projizieren Sie die Bilder möglichst
groß.

Achten Sie darauf, dass die Bilder nicht
verzerrt werden.

Benutzen Sie einen Stift oder Zeigestab,
um auf bestimmte Punkte hinzuweisen und die Teilnehmer durch den
Text zu führen.

Decken Sie die Folie nach und nach auf, damit
die Teilnehmer nur die aktuellen Punkte sehen. Legen Sie das
Deckblatt unter die Folie, damit Sie selbst sehen können, was als
Nächstes kommt.

Vermerken Sie die Kommentare der
Teilnehmer direkt auf der Folie. So werden sie zu lebendigen
Dokumenten.

Löschen Sie die Kommentare, bevor Sie die
Folien nach dem Seminar wieder wegräumen. Selbst wasserlösliche
Stifte hinterlassen Spuren, wenn sie zu lange stehen bleiben.

Lochen Sie die Folien nicht, das sieht bei
der Projektion hässlich aus.

Bewahren Sie die Overheadfolien in
speziellen Schutzhüllen auf.
Flipcharts
Flipcharts warten geduldig in der Ecke
des Veranstaltungsraums auf ihren Einsatz. Wenn Sie sie heranholen,
sollten Sie Folgendes beachten.

Wenn Sie etwas auf dem Chart zeigen
wollen, sollte es neben Ihrer dominanten Seite stehen; wenn Sie
darauf schreiben, bitte von der anderen, nichtdominanten Seite (auf
diese Weise verdecken Sie das Chart möglichst wenig).

Wenn das Papier nicht dick genug ist,
sollten Sie nur auf jede zweite Seite schreiben, damit die Seiten
nicht durchscheinen.

Ihre Schrift sollte mindestens zwei bis
sieben Zentimeter groß sein.

Verwenden Sie farbige Stifte und Aufkleber
zur Hervorhebung bestimmter Begriffe etc.

Versuchen Sie nicht, gleichzeitig zu
schreiben, zu sprechen und auch noch zu buchstabieren!

Drehen Sie sich erst einmal ruhig um,
nachdem Sie etwas geschrieben haben, und blicken Sie die Teilnehmer
an, bevor Sie mit der Erläuterung beginnen.

Sagen Sie den Teilnehmern zuerst kurz und bündig,
welche Informationen insgesamt auf der Seite stehen, bevor Sie die
einzelnen Unterpunkte besprechen.

Sprechen Sie zu den Teilnehmern, nicht zu
dem Chart!

Verwenden Sie linierte oder karierte
Blöcke, damit die geschriebenen Zeilen nicht schräg laufen.

Legen Sie die Stifte weg, wenn Sie nicht
mehr schreiben.

Räumen Sie die Blätter, die nicht mehr
gebraucht werden, außer Sichtweite.

Wichtige Blätter reißen Sie ab und hängen
sie möglichst gerade und in einer Linie geordnet auf (nicht Berg
und Tal).
Whiteboards und andere Tafeln
Vielleicht werden Sie Tafeln in Ihrem
Training eher selten benutzen, doch hier einige Hinweise
dazu:

Benutzen Sie unbedingt den richtigen
Stift. Im schlimmsten Fall lässt sich die Schrift nicht mehr
entfernen oder ein teurer Spezialreiniger muss her!

Ziehen Sie nichts Dunkles an, wenn Sie an
einer Kreidetafel arbeiten. Der Kreidestaub hinterlässt sonst
sichtbare Spuren auf Ihrer Kleidung.

Rahmen oder kreisen Sie wichtige Punkte
ein.

Benutzen Sie dunkle Stifte, wenn Sie auf
ein elektronisches Whiteboard schreiben. Sonst sind die im
Nachhinein angefertigten Kopien für die Teilnehmer schlecht lesbar
(auch rote Schrift lässt sich schlecht kopieren).
Umgang mit Requisiten
Wenn Sie ein Thema veranschaulichen
wollen oder die Teilnehmer handfeste Übung brauchen, ist die
Verwendung von konkreten Gegenständen und Requisiten ideal. Was
dabei zu beachten ist:

Niemand sollte die Requisiten vorher
sehen, bevor sie nicht ins Spiel gebracht werden.

Seien Sie erfinderisch, finden Sie den
passenden Vergleichspunkt zwischen einem einfachen Gegenstand und
dem Seminarthema, das er symbolisieren soll.

Wenn Sie die Gegenstände ins Spiel
bringen, sollten sie fertig sein und nicht etwa erst zusammengebaut
werden müssen. Während der Pausen sollten die Teilnehmer sie auch
in die Hand nehmen können.
Die
einfachsten und besten Tipps zum Schluss
Die folgenden Tipps habe ich von dem
besten Trainer überhaupt. Sein Name ist Erfahrung. Die Tipps sind
zwar nicht alles entscheidend, aber doch das Tüpfelchen auf dem i.
Manche sind so einfach und logisch, dass Sie sich fragen werden,
warum Sie sie nicht schon längst woanders gelesen haben.

Viele Trainer reißen die Flipchartblätter
so ungeschickt ab, dass der obere Rand unsauber ausfranst. Reißen
Sie das Blatt lieber zuerst vorsichtig an der perforierten Linie
etwas ein und ziehen es dann nach
unten ab.
So ähnlich wie der Torero das rote Tuch mit einem »Olé« nach unten
schwenkt!

Wenn Sie es besonders perfekt machen
wollen, können Sie die perforierten Linien auch schon vor dem
Seminar ein, zwei Zentimeter einreißen.

Wenn das Seminar in einem Hotel
stattfindet, sollten Sie fragen, ob der Raum am Abend zuvor belegt
ist. Wenn ja, sollten Sie sich darauf einstellen, dass vermutlich
nichts am Platz ist.

Schreiben Sie auf das oberste Blatt des
Flipcharts ein »Herzlich willkommen«.

Sie können vorbereitete Flipcharts bereits
verdeckt an die Wand hängen, indem Sie den unteren Rand nach oben
biegen und dort befestigen. Wenn es so weit ist, entfernen Sie das
Klebeband und zeigen, was Sie geschrieben haben.

Nicht alle Stifte und Marker sind gleich
gut. Bringen Sie am besten Ihre eigenen mit.

Benutzen Sie verschiedene
Aufzählungszeichen. Ich benutze gerne leere Kästchen. Wenn die
Diskussion zu dem entsprechenden Thema beendet ist, mache ich einen
Haken daran oder male das Kästchen aus.

Reinigen Sie das Glas des
Overheadprojektors und die Glasabdeckung der Projektorlampe. Sie
werden überrascht sein, wie wenig sich Trainer um ihre Ausrüstung
kümmern.

Personalisieren Sie die Unterlagen mit dem
Logo des Unternehmens. Wenn Sie als selbstständiger Trainer
arbeiten, vergessen Sie Ihr eigenes Logo nicht. Sie können es sogar
auf das Flipchart zeichnen.

Denken Sie daran, dass Ihre Unterlagen und
Präsentationen höchsten Ansprüchen genügen sollten. Bevor Sie sich
für etwas entschuldigen müssen, werfen Sie es lieber weg und machen
es noch einmal.

Was am wichtigsten ist: Arbeiten Sie einen
Notfallplan aus. Wenn es in einer Sitzung Schwierigkeiten gibt, hat
das meistens mit den Geräten zu tun. Sorgen Sie vor!
Verwenden Sie Bilder und Grafiken, so oft
es geht. Der amerikanische Komiker Will Rogers hat einmal gesagt:
»Die Denkweise der Menschen ändert sich durch Beobachtung und nicht
durch Argumente.«
Symbolbilder zur Gestaltung von Flipcharts
Ergänzen Sie die Aussagen auf dem
Flipchart mit kleinen Bildern. Damit helfen Sie visuellen
Lerntypen, strukturieren das Thema und geben dem Ganzen eine
gewisse Farbe und Leichtigkeit. Die Symbolbilder in diesem Kasten
können Worterklärungen gut ersetzen. Üben Sie zuerst mit diesen und
erfinden Sie neue.
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Das Sternenmännchen steht für Menschen und
zeigt Verbindungen zwischen Einzelnen oder Gruppen und Ideen
an.
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Pfeile zeigen Bewegung und Fortschritt,
auch Verbindungen zwischen zwei Dingen. Zwei entgegengesetzte
Pfeile symbolisieren Konfliktthemen.
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Die Glühbirne steht für eine gute
Idee.
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Gedankenblasen beziehen sich auf kritische
Betrachtungen oder Zusammenfassungen komplexer Sachverhalte. Auch
Ideen oder Visionen lassen sich so symbolisieren.
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Eine Zielscheibe symbolisiert
selbstverständlich ein Ziel.
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Eine Schleife kann als Auszeichnung für
den besten Diskussionsbeitrag verliehen werden.
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Ein Wecker zeigt an, wie viel Zeit für die
nächste Aktivität oder die Beendigung des Projekts veranschlagt
ist.
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