7
Erfolg braucht gute Vorbereitung
In diesem
Kapitel




Eine Trainingssitzung kommt Ihnen sicherlich
manchmal wie der sprichwörtliche Eisberg vor: Die Teilnehmer sehen
nur die oberen zehn Prozent. Und ich glaube, so wollen es die
meisten Trainer auch halten.
In diesem Kapitel geht es um die 90
Prozent, die unter der Oberfläche liegen: Wie bereiten Sie alles
gut vor, bevor das Training beginnt? Auf den Erfolg muss man sich
vorbereiten, dieses Kapitel zeigt Ihnen wie.
Die
Lernumgebung vorbereiten
Was sollen Ihre Lernenden sehen, wenn Sie
zu Ihnen kommen? Leere Kisten in der Ecke? Stühle kreuz und quer?
Hektische Techniker, die versuchen, Ihren PC zum Laufen zu bringen?
Bedienungspersonal, das die Getränke bringt und noch zusätzliche
Tische hereinschleppt? Sie selbst auf der verzweifelten Suche nach
den fehlenden Unterlagen? Selbstverständlich nicht. Als Trainer
wollen Sie, dass die Teilnehmer nur die Spitze des Eisbergs
sehen.
Ein gelungener Anfang ist also
entscheidend. Sie sind dafür verantwortlich, dass die Teilnehmer in
eine entspannte Atmosphäre kommen und sich willkommen fühlen. Ein
aufgeräumter Raum signalisiert, dass Sie bereits Zeit und Mühe
investiert haben, um sich auf sie vorzubereiten und sie nun
ausführlich begrüßen können.
Wenn Sie diesen Abschnitt gelesen haben,
werden Sie sich vielleicht wundern, wie viel Zeit die
Raumvorbereitung tatsächlich beansprucht. Aber glauben Sie mir, die
Mühe lohnt sich, weil Sie sich in der Sitzung umso wohler fühlen
werden. Seien Sie ein zuvorkommender Gastgeber!
Wann,
wo, was und wer?
Eigentlich erscheint es logisch, dass man
über den Veranstaltungsort und die räumlichen Gegebenheiten
Bescheid weiß, doch noch jeder Trainer, den ich getroffen habe, hat
in dieser Hinsicht mindestens einen Albtraum erlebt! Manche (nicht
alle) hätten dies durch bessere Vorbereitung vermeiden können. Die
folgende Frageliste hilft Ihnen dabei, die richtigen und
wesentlichen Information zu erhalten, doch das nützt Ihnen nicht
viel, wenn Sie Ihre Notizen nicht an einem sicheren Ort
aufbewahren.




Viele Fragen. Schreiben Sie die Antworten
auf.
Räumlichkeiten
Der Einfluss des Raumes auf das
Trainingsgeschehen ist nicht zu unterschätzen. Ordnen Sie alles so
an, dass es den Lernzielen und der von Ihnen intendierten
Beteiligung der Teilnehmer entspricht. In der Regel werden Sie sich
den Raum nicht aussuchen können. Sollte das jedoch einmal der Fall
sein, berücksichtigen Sie folgende Aspekte:









Abbildung 7.1: Sitzordnungen

Tabelle 7.1:
Sitzordnungen








Technische Ausstattung
Wenn bei einer Trainingssitzung etwas
schiefläuft, hat das zumeist mit der technischen Ausstattung zu
tun. Beamer, Overheadprojektor, Videorekorder und Flipchart sollten
eigentlich dazu dienen, dass die Teilnehmer schneller und leichter
lernen. Doch wenn etwas nicht funktioniert, kehrt sich die gute
Absicht schnell ins Gegenteil um. Doch die Technik braucht Ihnen
kein Kopfzerbrechen zu bereiten, wenn Sie sich gut
vorbereiten.
Eine
Woche vor der Sitzung




Einen
Tag vorher
Am besten ist es, wenn Sie einen Tag vor
Sitzungsbeginn alles richten können. Falls etwas fehlt oder
kaputtgeht, sind Sie froh, dass Sie noch einen Tag Zeit
haben.












Im
Störfall
Obwohl man sich nicht auf alle Störfälle
vorbereiten kann, sind folgende Vorschläge vielleicht
nützlich:





Bei
Computeranwendungen
Wenn Sie Computerunterricht geben oder in
Ihrem Training Computer einsetzen, müssen Sie besondere
Vorkehrungen treffen. Sie brauchen einen IT-Experten, es sei denn,
Sie sind selbst geübt darin, mit der Software und sonstigen
technischen Problemen fertig zu werden. Bevor es losgeht, sollten
Sie also verschiedene Dinge klären:






Aufstelltricks für das Flipchart
Wenn Sie Ihr Flipchart gut vorbereitet
haben, werden Sie sich besser organisiert fühlen und die Sitzung
gut im Griff haben.













Alle diese Vorbereitungen scheinen
aufwendiger, als sie tatsächlich sind. Doch wenn bei Ihnen das
erste Mal etwas nicht klappt, werden Sie dankbar sein, sich um die
Details gekümmert zu haben.
Die
Teilnehmer vorbereiten: Was funktioniert?
Wie können Sie Ihre Teilnehmer dazu
bringen, sich bereits auf die erste Sitzung vorzubereiten? Ich habe
verschiedene Möglichkeiten gefunden, die funktionieren:











Die
Teilnehmer vorbereiten: Was funktioniert nicht?
Durch viele Jahre Erfahrung habe ich auch
festgestellt, was nicht funktioniert.
Machen Sie sich gar nicht erst viel Mühe damit!






Sich
selbst vorbereiten
Auf die eine oder andere Weise geht es in
diesem Kapitel ja ohnehin um Ihre Vorbereitung. Doch in diesem
Abschnitt will ich wirklich auf die Dinge eingehen, die Sie tun
können, um sich selbst gut vorzubereiten. Das fängt damit an, dass
Sie sich auf eventuelle Krisen gefasst machen, die Aktivitäten, die
Sie durchführen wollen, vorher üben und dass Sie sich und Ihre
Arbeit gut organisieren. Je besser Sie vorbereitet sind, desto
reibungsloser verlaufen die Sitzungen.
Krisenvorbeugung
Um mit Krisen und unvorhergesehenen
Ereignissen im ungünstigsten Moment zurechtzukommen, gibt es ein
Zauberwort: Vorbeugung. Alle Trainer mit Erfahrung sind gute
Freunde von Murphy und wissen: »Alles, was schiefgehen kann, wird
auch schiefgehen.« Das Gegenmittel dazu bedeutet, alles Mögliche zu
unternehmen, damit ein Problem gar nicht erst auftreten kann.
Außerdem haben Sie einen Notfallplan zur Hand, für den Fall, dass
tatsächlich etwas schiefgeht. Die folgenden Punkte helfen Ihnen
dabei, drohende Katastrophen abzuwenden.












Keine noch so gute Vorbereitung schützt
vor allen Unwägbarkeiten. Deshalb hier einige Vorschläge, wie Sie
mit kleinen Katastrophen während der Sitzung umgehen können.








Prüfen
Sie den Raum
Schauen Sie sich den Raum genau an,
auch wenn eigentlich jemand anderes dafür zuständig ist.
Theoretisch soll der Raum nach Ihren Wünschen gerichtet werden, die
Praxis sieht oft anders aus. Manche Leute meinen es besonders gut,
tun dann aber gerade das Falsche. Mir geht es in Tagungshotels zum
Beispiel meistens so, dass zusätzliche Stühle bereitgestellt werden
– »für alle Fälle«. Doch einen Raum für 26 Teilnehmer einzurichten,
wenn nur 20 erwartet werden, verursacht in zweierlei Hinsicht
Probleme.


Vielleicht werden Sie auch noch mehr
tun müssen als nur Stühle wegbringen. Ich musste auch schon alle
Tische umräumen (obwohl ich mit dem Hotelpersonal vorher persönlich
gesprochen und ihnen genaue Skizzen gegeben hatte). Bestellte
Geräte kommen oft zu spät, weil das Personal glaubt, alles erledigt
zu haben, und schon wieder woanders zu tun hat. Wenn es geht,
versuche ich vor Ort zu sein, wenn das Personal alles richtet, und
nutze die Zeit für meine eigene Vorbereitung.
Ihren
Trainingsstil kennen lernen
Auch wenn Sie noch nie als Trainer tätig
waren, haben Sie bereits einen Trainingsstil entwickelt. Jeder
Mensch entwickelt in seinem Leben Vorlieben. Wie man einem Fremden
etwas erklärt, wie man einem Kollegen einen Sachverhalt erläutert,
wie man seinem Partner etwas erzählt. Man entwickelt eine besondere
Art, diese Dinge zu tun, und genau diese Art ist der Schlüssel zum
Verständnis des eigenen Trainingsstils.
Vielleicht haben Sie bereits Ihren
Kommunikationsstil oder Ihren Führungsstil analysiert. Um seinen
eigenen Trainingsstil zu bestimmen, gibt es verschiedene
Instrumente und Hilfsmittel. Die meisten unterscheiden zwischen
vier Stilrichtungen und gehen wie auch die anderen Theorien davon
aus, dass es keinen richtigen oder falschen Trainingsstil gibt,
sondern nur situationsadäquate Stile.
Was sollten Sie über Trainingsstile
wissen? Berücksichtigen Sie folgende Aspekte bei der Vorbereitung
zu einer Sitzung. Genaueres dazu finden Sie in Kapitel 11.





Wenn Sie diese Grundsätze beherzigen,
bleibt ein zentraler Gedanke übrig: Trainer müssen sich auf die
Lernenden einstellen. Ihrem Selbstverständnis nach sollten sie eine
Art Wegweiser sein und die Lernenden auf ihrem Weg begleiten. Als
Trainer sind Sie ein Lernbegleiter. In Tabelle 7.2 finden Sie
eine Gegenüberstellung zwischen einem teilnehmerzentrierten und
einem unterrichtszentrierten Trainingsstil. Behalten Sie diese
unterschiedlichen Schwerpunkte im Gedächtnis, wenn Sie sich in
Ihrem Beruf als Trainer weiterentwickeln.
Tabelle 7.2:
Trainingsschwerpunkte
Teilnehmerzentrierter Trainingsstil
|
Unterrichtszentrierter Trainingsstil
|
---|---|
Facilitator, Lernbegleiter, Coach
|
Lehrer, Experte, Dozent
|
Lernziele sind flexibel.
|
Lernziele sind festgelegt.
|
Lernende bestimmen Lerntempo und
Zeitplan.
|
Trainer arbeitet Tagesordnung ab.
|
Lernen durch Anwenden und Üben
|
Lernen durch Zuhören
|
Beispiele und Ideen werden von den
Lernenden beigesteuert.
|
Beispiele und Ideen sind vorgegeben.
|
Lernende werden als erfahrene und wissende
Menschen betrachtet.
|
Lernende werden als unerfahren und
unwissend betrachtet.
|
Fragen werden gestellt.
|
Berichte und Erklärungen werden
abgegeben.
|
Lernende sind die Hauptquelle für
Informationen; Trainer sammelt Ideen ein.
|
Trainer ist die Hauptquelle für
Informationen; er erklärt und führt vor.
|
Vor allem aktive Lehrmethoden; Lernender
ist aktiver Teilnehmer.
|
Vor allem Vorträge und Diskussionen;
Lernender ist passiv, nimmt Informationen auf.
|
Lernbegleiter führt während der Sitzung
ständig kleine Evaluationen durch.
|
Eine Evaluation am Ende der
Trainingseinheit
|
Wenn Sie das Buch weiterlesen, werden Sie
sehen, dass der teilnehmerzentrierte Ansatz in den meisten Studien
favorisiert wird und der allgemeinen Auffassung nach als der
»bessere« gilt. Manchmal werden Trainer auch als Lernbegleiter
bezeichnet. Damit soll die Abkehr vom Unterricht alten Stils
sichtbar werden. Das gehört zu den Entwicklungstendenzen der
Branche, von denen ich in Kapitel 1 berichtet habe.
Doch meiner Meinung nach ist es nicht so
wichtig, wie Sie sich nennen. Viel wichtiger ist es, was Sie tun,
nämlich dafür sorgen, dass die Lernenden lernen und das Gelernte am
Arbeitsplatz leistungssteigernd umsetzen können.
Finden Sie heraus, wer in die Sitzung
kommt
Sie werden über die einzelnen Teilnehmer
so viel es geht herausfinden wollen. Durch die Bedarfsanalyse haben
Sie bereits einiges erfahren und dies in das Trainingsdesign
einfließen lassen. Jetzt geht es um genauere Informationen.
Kümmern Sie sich um eine Teilnehmerliste,
damit Sie das Niveau, das Lerntempo und die inhaltlichen
Schwerpunkte Ihres Trainings besser bestimmen können. Folgende
Informationen über die Teilnehmer sind wichtig:








Finden Sie heraus, welche Termine die
Gruppe unmittelbar vor dem Training und unmittelbar danach hat.
Gibt es jemanden, der bei frühem Seminarbeginn oder bei
Verzögerungen Terminschwierigkeiten bekommt? Wenn Sie das Training
außerhalb des Unternehmens abhalten, sollten Verkehrshinweise und
Parkmöglichkeiten berücksichtigt werden.
Übung, Übung, Übung
So werden Sie das Thema des Trainings
besser beherrschen, als Sie sich je vorgestellt haben. Wenn Sie in
der glücklichen Lage waren, das Seminar selbst zu konzipieren,
haben Sie bereits einen Vorsprung. Sie haben an Gesprächen und
Erkundungen teilgenommen und Hintergrundinformationen erhalten. Sie
wissen mehr über das Thema, als in der Sitzung selbst besprochen
wird.








Tipps
für die Selbstorganisation
Ihre Teilnehmer werden genau
registrieren, wie gut oder schlecht Sie organisiert sind. Gute
Organisation ist ein Zeichen von Professionalität.
Organisation vor der Sitzung
Machen Sie eine Mitnehmliste. Ich
verwende eine allgemeine Mitnehmliste wie die folgende. Sie dient
mir als Erinnerungsstütze und eignet sich für die meisten Seminare.
Sobald das Datum feststeht, lege ich die Liste an und trage die
Informationen darauf ein. Meine Listen drucke ich auf hellgrünes
Papier, so dass ich sie leicht unter den auf weißem Papier
gedruckten Unterlagen wiederfinde.
Liste: Mitzunehmen ins
Training
Allgemeines:
• Trainerunterlagen
• Trainerkoffer
• Stifte, Marker
• Klebeband
• Befestigungsgurt
• Transparentfolien und Stifte
• Vorbereitete Oberheadfolien
• Tasche mit Kreativmaterialien
• Weiße Karteikarten
• Farbige Karteikarten: Farbe ______, Größe
_______
• PowerPoint-Präsentation
• Computer
• Fernbedienung
• Sonstige Hilfsmittel
•
•
Für jeden
Tisch:
• Stifte für die Beschriftung der
Namensschilder
• Haftnotizen: Farben ________, Größe
________
• Tastgegenstände
• Preise
• Knete
• Kreide
• Teamkarten
• Farbiges Papier
•
•
Für jeden
Teilnehmer:
• Namensschilder
• Teilnehmerunterlagen
• Umschläge
• Infoblätter
• Arbeitsblätter
• Bewertungsbogen
• Zertifikate
•
•
Kontaktinformationen:
Ansprechperson:
Telefon:
Datum:
Zeit:
Ort:
Bestellte Geräte:
Reisebuchung:
Unternehmen:
Mobil:
Teilnehmerzahl:
Gebäude:
Raum:
Organisation während der Sitzung
Die Tagesordnung, die Sie für Ihre
Teilnehmer vorbereiten, gibt diesen einen Überblick über das
gesamte Seminar, die Lernziele sowie die Abfolge der Themen und
Aktivitäten. Ihre eigene Agenda weicht von dieser in verschiedener
Hinsicht ab. Die Vorschläge, die ich Ihnen in diesem Abschnitt dazu
mache, funktionieren bei mir gut, doch vielleicht haben Sie bereits
Ihre eigene Art gefunden, während der Sitzung den Überblick zu
behalten.




Nehmen Sie einen Reisewecker mit, damit
haben Sie die Zeit besser im Blick. Denn wenn Sie auf Ihre
Armbanduhr schauen, werden die Teilnehmer es Ihnen gleichtun. Und
wenn Sie zu oft auf die Uhr schauen, werden sie nervös und fragen
sich, ob Sie noch im Zeitplan liegen.
Das ist zwar nur eine Kleinigkeit, doch
darin unterscheidet sich ein Trainer von einem professionellen
Trainer.
Train-the-Trainer-Seminar: Zeitplan
Montag, 30. Juni, 9 bis 17 Uhr
Übersicht
9 Uhr
|
Eisbrecher Übung
T-SHIRTS (ihr Motto); kurze Bedarfsanalyse (Zeit/Erfahrung)
|
9.30 Uhr
|
Was wir voneinander erwarten Übung; von mir/voneinander/HOFFNUNGEN auf Flipchart;
Grundregeln
|
9.45 Uhr
|
Ihr größtes Anliegen: »Das Problem in die
Tasche stecken« Übung
|
9.55 Uhr
|
Fragebogen Training Skills S. 1 – 4
Übung: Beispiel auf Flipchart
|
10.15 Uhr
|
Eigenschaften und Fähigkeiten eines
effektiven Trainers S. 5 – 6 Beachte: Anweisungen zum Kuchenessen
vor der Pause schreiben
|
10.30 Uhr
|
Pause
|
10.45 Uhr
|
Haben Sie alles, was man braucht? S. 7 –
8
|
11 Uhr
|
Überblick über den Trainingszyklus S. 9 –
11
|
Bedarfsanalyse
|
|
11.15 Uhr
|
Trainingsbedarf: Das Was, Wer und Wie S.
12 – 15 Übung Schreibe Anweisung zum Kuchenessen Übung
|
Mittagessen
|
Vorbereitung für kreative Aktivitäten,
Kreide auf die Tische legen
|
Bedarfsanalyse
(Forts.)
|
|
13 Uhr
|
Aufgabenanalyse (Kuchenessen vorführen) S.
16
|
13.20 Uhr
|
Lernziele entwickeln S. 17
|
Trainingsdesign
|
|
13.30 Uhr
|
Theorie des Erwachsenenlernens S. 18 – 22
Übung
|
14.15 Uhr
|
Pause
|
14.30 Uhr
|
Standardprogramme anpassen und
maßschneidern S. 23 – 24
|
14.40 Uhr
|
Präsentation und Aktivitäten S. 25 –
29
|
15 Uhr
|
Kreativität ist gefragt S. 30 – 32
REQUISITEN
|
15.45 Uhr
|
Pause
|
16 Uhr
|
Kreative Aktivität S. 33 Übung
|
16.50 Uhr
|
Gute Übergänge gestalten S. 34 – 35
Flipchart
|
17 Uhr
|
Zusammenfassung: Übungen 1 bis 7 bewerten
und begründen
|
Seminarende:
Raum aufräumen
Aufschriebe löschen
Evaluation auf Flipchart zusammenfassen
Aufschriebe löschen
Evaluation auf Flipchart zusammenfassen
Legen Sie fest, wie und wann Sie den
Teilnehmern die Materialien geben wollen. Bei 20 Teilnehmern ist
das noch kein Problem, doch bei 50 Teilnehmern schon eher, und wenn
Sie über 100 Teilnehmer haben, ist das ein logistischer
Albtraum!
Den
Trainerkoffer packen
Ein gut sortierter Trainerkoffer enthält
die folgenden Utensilien:

• Klebeband
• Stifte für Overheadfolien
• Wasserlösliche Marker in verschiedenen
Farben
• Haftnotizen, verschiedene Größen
• Karteikarten
• Unbeschriftete Namensanhänger
• Namensschilder
• Tesafilm
• Klebestift
• Hefter und Heftklammern
• Wiederverschließbare Plastikbeutel
• Schere
• Zeigestab
• Selbstklebende Korrekturstreifen für
Flipcharts
• Gummiringe
• Büroklammern
• Transparentfolien

• Verbandszeug
• Papiertaschentücher
• Nähzeug
• Lippenbalsam
• Hustenbonbons
• Kopfschmerztabletten
Körper und Seele vorbereiten
Lernen Sie, sich zu entspannen. Finden
Sie heraus, welche Entspannungstechnik bei Ihnen am besten
funktioniert. Manche bevorzugen Wahrnehmungsübungen und stellen
sich vor, wie sie die verschiedenen Körperteile von den Zehen bis
zum Kopf einzeln wahrnehmen und bewusst loslassen. Atemtechnik ist
ebenfalls wichtig. Langsame, tiefe Atemzüge verlangsamen den
Herzschlag und versorgen das Gehirn mit frischem Sauerstoff.
Gewöhnen Sie sich an, sich aufmunternde
Worte zuzusprechen. Sie wissen zehnmal mehr als jeder andere in
diesem Raum. Sie sind gut vorbereitet. Sie haben sich Ihre
Einführung gut eingeprägt, Ihre Unterlagen und Präsentationen sind
gut gestaltet. Ihre Teilnehmer freuen sich auf die Sitzung. Also
los, packen wir’s an!





Okay, was bleibt da noch? Temperiertes
oder nur wenig gekühltes Wasser, warmes Wasser mit Zitrone,
Kräutertee, koffeinfreier Tee oder Kaffee. Nicht vergessen, das
gilt nur für die ersten Stunden. Später, wenn sich Ihre Nerven
etwas beruhigt haben, können Sie gerne wieder zu Ihrem
Lieblingsgetränk zurückkehren (alkoholfrei,
selbstverständlich!).
Reisen, wenn es sein muss
Reisen kann Freude machen oder es kann
anstrengend und ermüdend sein. Die folgenden Tipps zur
Reisevorbereitung helfen, wenn Sie unterwegs sein müssen.


• die Kleidung für den ersten Tag
• Ihre Waschutensilien
• ein Exemplar der Teilnehmerunterlagen und
aller zusätzlichen Hilfsmittel
• Ihre PowerPoint-Präsentation und Ihre
Overheadfolien
• Ihre Aufzeichnungen und Pläne für die
Sitzung
• eine Mindestausstattung an
Trainingsmaterial: ein paar Stifte, ein Packen Karteikarten und
Haftnotizen in einer wiederverschließbaren Plastiktüte



Checkliste für den Aufschiebetyp
Schieben Sie die Dinge auch so gerne auf
wie ich? Haben Sie keine Zeit, das ganze Kapitel zu lesen? Hier ist
eine Checkliste, was Sie wann tun sollten. Sie ist vor allem für
Ihre ersten Präsentationen geeignet. Doch ich benutze diese Liste,
wann immer es geht.
Eine
Woche vorher
• Machen Sie mit einem Kollegen eine
Probesitzung, fragen Sie nach Input, Feedback und weiteren
Ideen.
• Beherrschen Sie Ihr Thema. Ihr
Selbstvertrauen steigt mit der Gewissheit, über ausreichendes und
gesichertes Wissen zu verfügen.
• Prägen Sie sich ein, was Sie in den ersten
fünf Minuten sagen wollen. Der Einstieg ist für einen Trainer
zumeist der nervenaufreibendste Teil eines Seminars.
• Machen Sie eine Liste der Dinge, die Sie
nicht vergessen wollen: Ausstattung, weitere Hilfsmittel, Skizze
mit der Anordnung der Tische, wichtige Namen und Telefonnummern
(des Hausmeisters zum Beispiel) etc.
• Falls die Teilnehmer vorab einen
Fragebogen ausgefüllt oder sich auf andere Weise vorbereitet haben,
prüfen Sie, ob Sie alle Antworten zurückerhalten haben.
• Bestätigen Sie die Reservierungen des
Raumes und der technischen Geräte sowie die Bestellung der
Getränke.
Einen
Tag vorher
• Gehen Sie die ganze Sitzung noch einmal
durch, einschließlich der Visualisierungen.
• Kontrollieren Sie, ob Sie die Unterlagen
in genügender Zahl kopiert haben und ob auch sonst alles
ausreichend vorhanden ist.
• Ihre eigenen Unterlagen dürfen Sie
natürlich auch nicht vergessen.
• Prüfen Sie, ob Sie alles wissen, was am
Tagungsort relevant ist (Räumlichkeiten, Ansprechpartner
etc.).
• Kümmern Sie sich, ob der Raum Ihren
Wünschen entsprechend eingerichtet ist.
• Überprüfen Sie die Lichtverhältnisse im
Raum. Liegen die Fenster nach Osten oder Westen? Wie funktionieren
die Lichtschalter? Wie funktioniert die Heizung?
• Stellen Sie Ihre Projektoren etc. auf,
markieren Sie die richtigen Stellen mit Klebeband am Boden.
• Lassen Sie Ihre PowerPoint-Präsentationen
oder Overheadfolien zur Sicherheit einmal durchlaufen. Die Geräte
vor Ort funktionieren vielleicht anders, als Sie es gewohnt sind.
Probieren Sie alle einmal aus.
• Legen Sie jedem Teilnehmer die
vorbereiteten Unterlagen einschließlich Stifte, Namensschilder,
Tagesordnung an seinen Platz.
• Material für Kleingruppenaktivitäten oder
sonstige Karten, Blätter oder Papiere platzieren Sie in die Mitte
eines runden Tischs oder an die Seite.
• Werfen Sie einen letzten kritischen Blick
auf den Raum. Liegt nichts mehr herum, was dort nicht hingehört?
Räumen Sie es bitte weg, auf das Reinigungspersonal sind Sie nicht
angewiesen.
• Schlafen Sie gut!
Eine
Stunde vorher
• Kommen Sie mindestens eine Stunde vor
Trainingsbeginn.
• Erledigen Sie die letzten
Vorbereitungen.
• Ordnen Sie den unmittelbaren Raum um die
Stelle, an der Sie stehen oder sitzen werden. Sind alle Stifte,
Unterlagen etc. am Platz?
• Sind die Unterlagen alle in der richtigen
Reihenfolge geordnet?
• Bereiten Sie sich auf Notfälle vor.
Schenken Sie sich Wasser ein. Liegen Papierhandtücher bereit?
• Sind die Kabel gut befestigt oder
abgedeckt, damit niemand darüber stolpert?
• Prüfen Sie die Medienausstattung. Alles in
Ordnung und auf der ersten Seite?
• Sorgen Sie für sich selbst. Trinken Sie
etwas, prüfen Sie sich noch einmal vor dem Spiegel.
• Begrüßen Sie die ankommenden Teilnehmer
und bewegen Sie sich im Raum, bis etwa zwei bis fünf Minuten vor
dem Start.
Erfolg braucht gute Vorbereitung
So, jetzt haben Sie die lange und die
kurze Version der Vorbereitungslisten. Sie werden sehen, dass Ihre
Trainings durch viel Übung und gute Vorbereitung genau so werden,
wie Sie sich das wünschen. Und das wussten Sie auch schon, bevor
Sie das Kapitel gelesen haben. Der Dichter Ovid hat einmal gesagt:
»Übung ist der beste aller Lehrmeister.«