38 Eine der Nolwenns führte sie zu den Toren, die Éibhear eingetreten hatte. »Wenn ihr fertig seid«, sagte die Hexe, bevor sie gingen, »könnt ihr zurückkommen. Aber nicht vorher.«

Izzy gefiel der Tonfall dieser Kuh überhaupt nicht; sie holte aus, doch Éibhear fing ihren Arm ab und zerrte sie zum Tor hinaus.

»Warum tust du das ständig?«, fragte sie.

»Müssen wir wiederholen, was eben passiert ist?«

»Vergiss das, Éibhear. Wir müssen uns unterhalten über …«

»Izzy!«, rief eine Stimme.

Izzy schaute auf die Straße und grinste. »Brannie!« Sie rannte die Treppe hinunter und traf Branwen auf halbem Weg. Sie umarmten sich stürmisch, während Éibhear Aidan, Caswyn und Uther, die hinter ihnen standen, einen Blick zuwarf. Alle vier verdrehten die Augen. Man hätte meinen können, die zwei Frauen hätten sich jahrelang nicht gesehen und nicht nur ein paar Tage.

»Geht es dir gut?«, fragte Izzy ihre Freundin. »Bist du verletzt?«

»Iz, bei mir ist alles in Ordnung.« Brannie umarmte sie noch einmal. »Ich dachte mir, dass ich dich am wahrscheinlichsten hier finden würde. Wir haben eine Nachricht von Rhiannon.«

»Das glaube ich, aber das wird warten müssen.« Izzy lächelte. »Ich muss dir einige Leute vorstellen.«

»Leute?«

Izzy nahm Brannies Hand und führte sie die Stufen hinunter zur Familie ihres leiblichen Vaters, die immer noch unten an der Treppe auf sie wartete.

»Wer ist das?«, fragte Aidan, während die vier zusahen, wie Izzy der überwältigten Branwen alle Familienmitglieder vorstellte.

»Die Familie von Izzys leiblichem Vater.«

»Wirklich?«

»Aye.«

»Wie sind sie?«

»Furchtbar nett. Allesamt Soldaten und Schmiede. Ich glaube, mein Vater wird Izzys Großvater mögen.«

»Wie findet Izzys Großvater dich?«

»Oh, er hasst mich.«

Aidan zuckte die Achseln. »Er weißt, dass du seine Enkelin schändest. Was hast du erwartet?«

»Ich hasse dich.«

»Nur, wenn ich recht habe.«

»Und was jetzt?«, fragte Caswyn.

»Du klingst, als hättest du etwas vor.«

»Er hat eine langschwänzige Adlige kennengelernt«, erklärte Aidan. »Und hofft, beim Erntefest der Menschen ein bisschen Zeit mit ihr verbringen zu können.«

»Ich hoffe, dass ich mir beim Erntefest eine Prostituierte kaufen kann«, verkündete Uther. »Nur für eine oder zwei Nächte. Nicht für immer.«

»Vor allem, weil Annwyl Sklaverei jeder Art gesetzlich verboten hat.«

»Ach, wirklich?«

Éibhear ging um seine Idioten von Freunden herum auf Izzy und ihre Familie zu. »Bist du so weit?«, fragte er.

»Was war los?«, wollte Maskini wissen.

»Na ja«, sagte Izzy, »ich habe meine Großmutter verprügelt, was komisch war, denn sie sah genauso aus wie meine Mutter, aber sie hat angefangen, und ich habe herausgefunden, dass es all die Male, wenn ich ein Schild benutzt habe, um mich vor Magie zu schützen, anscheinend vergeudete Mühe war. Außerdem habe ich meine Urgroßmutter kennengelernt, die sagte, sie würde meiner Schwester helfen, aber nur, wenn Éibhear etwas unglaublich Dummes tut, aber es scheint, als würde er nicht auf mich hören. Außerdem, Brannie: Es sieht so aus, als würde Macsen von Kampfhunden abstammen, und Éibhears Meinung nach kann Tee alles lindern.«

Aidan lächelte. »Bist du jetzt nicht froh, dass du gefragt hast?«

»Ihr Götter«, seufzte Layla, »du bist wirklich wie deine Mutter.«