Sie bieten Obdach, sind zugleich Treffpunkte und
Nachrichtenbörsen - die Herbergen am spanischen Jakobsweg, genannt el
Camino. Hier finden Menschen, die einander im normalen Alltag kaum begegnet
wären, zu einer Gemeinschaft zusammen, geeint durch das Abenteuer Jakobsweg.
Lange Zeit war dieser Pilgerpfad, der zu den bedeutendsten des Christentums
zählt, in Vergessenheit geraten. Im ausgehenden 20. Jahrhundert erfuhr er einen
neuen Aufschwung.
Immer mehr Menschen machen sich auf den 750
Kilometer langen Weg von den Pyrenäen nach Santiago de Compostela in Galicien.
Die Beweggründe der Pilger sind heutzutage nicht immer christlich. Doch stellen
sie bald alle fest, dass die beschwerliche Route durch Nordspanien nicht nur
eine körperliche, sondern vor allem auch eine spirituelle Herausforderung ist.
Der Camino scheint etwas Magisches, Geheimnisvolles, zu haben, dem sich keiner
entziehen kann.
Elisabeth Klose arbeitete in verschiedenen
Pilgerunterkünften als Hospitalera, als ehrenamtliche Herbergswirtin.
Aus dieser Sicht zeichnet sie ein amüsantes und einfühlsames Bild vom modernen Jakobspilgertum - und von der viel beschworenen Magie
dieses uralten Wallfahrtsweges.