Nemesis, Band 3 der Endzeit Chroniken, führt die Handlung von Teil 2, Revelations, nahtlos fort.

Wir schreiben das Jahr 2071. Oder wie manche es nennen, das Jahr dreiundzwanzig nach dem Untergang. Die menschliche Zivilisation existiert nicht mehr. Kriege und Volksaufstände haben die Regierungen gestürzt, Hungersnöte und Wassermangel das System kollabieren lassen. Blutige Gewalt und das Recht des Stärkeren beherrschen nun die Welt.

Seit der verlorenen Schlacht von Silver Valley befinden sich die Ranger auf der Flucht. Angel, ihr General wider Willen, führt einen kalten Krieg gegen das Sicariianische Imperium. Sie hat Jades Marionettenfäden gekappt und ist untergetaucht. Auf eigene Faust folgt sie den Spuren der Bacchae, um Antworten auf längst überfällige Fragen zu erhalten.

Angel weiß, dass ihr nicht viel Zeit bleibt. Unzählige Strömungen arbeiten gegen sie und jede davon verfolgt eigene Ziele. Sie fühlt sich wie eine ohnmächtige Figur auf dem Schachbrett. Dazu verdammt mit anzusehen, wie andere über ihr Schicksal entscheiden. Ihre einzige Chance besteht darin, zur Spielerin aufzusteigen und selbst die Regeln zu bestimmen. Doch dafür braucht sie eine mächtige Verbündete. Sie braucht ihre Nemesis ...

“Die Schlacht um Silver Valley ist verloren, doch der Krieg gegen die Sicarii hat gerade erst begonnen!”

Das ist Angels Überzeugung, als sie den Exodus-Konvoi aus den Trümmern in eine ungewisse Zukunft führt. Die Verluste sind hoch: Viele der Ranger haben bei der Verteidigung ihrer Heimat ihr Leben gelassen, gingen in Gefangenschaft oder sind verschollen. In ihrem Andenken will Angel bittere Rache nehmen.

Unzählige Fragen verlangen nach einer Antwort: Woher wussten die Sicarii von den Freien Enklaven und ihren Verteidigungsanlagen? Wie konnten sie Eagle Village, Jaguar Bay und am Ende Silver Valley innerhalb von zwei Wochen zerstören? Gehörte die militärische Aufklärungsdrohne wirklich zu ihnen? Woher kannte Jade Angels Namen? Warum haben die Sicarii ihren Feldzug gegen die Vultures abgebrochen?

Ein schwerer Verdacht lastet auf Angel: Es muss Verräter in den eigenen Reihen geben, die für Victors Tod und den unaufhaltsamen Vormarsch der Sicarii verantwortlich sind. Und dieselben Verräter könnten sich noch immer als schwarze Schafe unter den Flüchtlingen verstecken.

Cassidy plagen unterdessen ganz andere Sorgen. Ihr Bruder Caiden ist seit der Flucht aus Silver Valley wie ausgewechselt. Körperlich unversehrt bedrückt ihn der Verlust seiner Freundin Faith scheinbar so sehr, dass er nicht mal mit seiner Schwester darüber zu reden vermag. Wann immer sie das Thema anstößt, zieht er sich schweigend zurück. Cassidy weiß, dass ständiges Nachbohren nur einen gegenteiligen Effekt bewirken würde, doch irgendwann muss sie ihn zur Rede stellen.

Kim ist zerrissen zwischen Verzweiflung und Wut. Die Sicarii haben das Werk ihres Vaters an einem einzigen Tag zerstört und nun sogar Johnny in ihrer Gewalt. Am liebsten würde sie den gesamten Konvoi in Richtung Brackwood fahren lassen, um ihn zu befreien.

Butch ist verdächtig still geworden und hat den Pick-up seit der Flucht aus Silver Valley nicht mehr verlassen. Er ahnt, dass Victors Tod kein Zufall war. Und er hat einen Verdacht.

Allen Überlebenden stellt sich dieselbe Frage: Wer sind die Sicarii? Wo kommen sie her? Doch es gibt jemanden, der es wissen sollte: Sharon. Die junge, ewig zerstreut wirkende Studentin mit ihren zierlichen Brillengläsern. Vor drei Jahren wäre sie auf der Flucht vor den Sicarii beinahe in der Wüste verendet, hätte Angel nicht ihr Lagerfeuer entdeckt. Nun ist es an der Zeit, dass sie ihr Schweigen bricht …