Panische Angst

Wo soll ich hin? Wo sind wir?« Arthur hörte nicht auf zu schreien. Waverly war auf ihrem rechten Auge nahezu blind, aber mit dem linken sah sie gut genug, um sich zurück ins Cockpit zu ziehen. Arthur saß zitternd an der Steuerung, keuchend, die Augen weit vor Furcht.

»Wie sieht der Rest der Hülle der Empyrean aus?«, fragte sie ihn. Sie glaubte, den Rumpf des gigantischen Schiffs noch immer unter dem Shuttle entlanggleiten zu sehen, war sich aber nicht mehr sicher, ob sie ihren Augen trauen konnte.

»Auf dieser Seite sieht es okay aus, aber das war eine enorme Detonation«, sagte Arthur mit brüchiger Stimme.

»Wir müssen den Kleinen helfen, rauszukommen.«

»Aber was, wenn sie bereits –«

»Wag es nicht, auch nur daran zu denken!«, schrie Waverly. »Halt einfach den Mund und bring uns hin!«

Arthur wischte sich eine Träne von der Wange, und Waverly holte tief Luft. »Es tut mir leid.«

»Der Backbord-Shuttle-Hangar ist vielleicht noch intakt«, sagte Arthur. Er klang jetzt ruhiger, und als er nun beschleunigte, fühlte der Flug sich weicher und angenehmer an.

»Siehst du etwas?«, fragte Waverly und blinzelte. Alles, was sie erkennen konnte, waren dunkle Schatten, aber langsam schälten sich Formen und Farben heraus.

»Ich habe die Explosionen nur auf dem Vidbildschirm gesehen. Meine Augen sind okay.«

»Wo ist das andere Shuttle?«

»Ich glaube, sie sind nicht mehr da«, sagte er. »Es scheint, als hätten die Explosionen sie verschluckt.«

Das andere Shuttle war ein paar hundert Meter zu ihrer Rechten gewesen. Mit Entsetzen erkannte Waverly, wie knapp sie demselben Schicksal entronnen waren.

Sie griff nach dem Kom-Headset und rief die Kommandobrücke der Empyrean. »Sarek?«, sagte sie.

»Wo seid ihr?«, drang Sareks hektische Stimme durch ihre Kopfhörer.

»Bist du okay?«, fragte Waverly. »Was passiert da bei euch? Wo ist die Crew?«

»Ich bin okay, und ich habe die Crew in den Zentralbunker gerufen.«

»Irgendwelche Schäden am Backbord-Shuttle-Hangar?«

»Ich glaube nicht. Die Explosion war auf der Steuerbordseite.«

Die Brig war auf der Steuerbordseite.

»Sarek!«, kreischte Waverly. »Was ist mit dem Arrestbereich? Ist er intakt?«

»Kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Das Schiff ist ziemlich instabil.«

»Du musst Seth da rauslassen!«

»Ich habe alle Schotten geschlossen, Waverly. Es gibt keine Möglichkeit, ihn herauszulassen.«

»Dann öffne sie!«

»Und dann? Er ist in einer Zelle eingeschlossen, und es ist niemand dort, der ihn rauslassen könnte.«

»Dann muss jemand da runtergehen!«

»Und wer sollte das sein?«, gab Sarek bitter zurück.

»Dann mache ich es. Schick du einfach alle zum Backbord-Shuttle-Hangar. Wir müssen die Kinder vom Schiff runterbringen.« Während sie das sagte, sank ihr Mut. Es gab nur einen Weg, der ihnen noch offen stand: hinein in Anne Mathers Fänge.

»Okay«, sagte Sarek skeptisch.

»Das muss von Anfang an Mathers Plan gewesen sein«, sagte Arthur finster.

»Und wir sind ihr in die Falle gegangen.« Waverly donnerte ihre Faust auf die Armlehne. »Und jetzt hat sie jeden unter ihrer Kontrolle.«

»Nein«, sagte Arthur. »Sie wird den Kampf ihres Lebens geliefert bekommen. Habe ich recht?«

Waverly studierte sein Profil. Ihr Blickfeld war noch immer getrübt, aber sie konnte seine fest zusammengepressten Lippen sehen und seine Fäuste, die entschlossen die Steuerung umklammerten. »Da hast du recht, Arthur.«

»Wir werden diese durch und durch böse Hexe kriegen.«

»Und ich werde sie persönlich umbringen«, sagte Waverly leise.

Arthur sah zu ihr herüber, schwieg jedoch.

Arthur steuerte ihr Shuttle an der Hülle der Empyrean entlang, bis der Shuttle-Hangar in Sicht kam. Er wendete das Gefährt, flog einen Bogen und steuerte auf die mächtigen Schleusentüren zu. Waverly sah, dass seine Hände zitterten und er sich so fest auf die Unterlippe biss, dass sie zwischen seinen Zähnen weiß wurde, aber er lenkte ihr Schiff dennoch mit der Sicherheit eines erfahrenen Piloten in die Luftschleuse. Kaum hatte das Shuttle aufgesetzt, schwang Waverly sich aus ihrem Sitz, rutschte kurz darauf die Rampe hinunter – und hinein in eine Szene des Chaos.

Viele der Kinder waren bereits aus dem Zentralbunker evakuiert und zum Shuttle-Hangar gebracht worden. Die Kleinsten der Jungen und Mädchen standen eng zusammengedrängt und weinten. Einige der älteren Kinder knieten neben ihnen und versuchten, sie zu beruhigen, aber nahezu alle schienen unter Schock zu stehen. Etlichen rann ein dünnes Rinnsal Blut aus den Ohren. Auch wenn die Explosion im All lautlos vonstattengegangen war, musste sie auf der Empyrean ohrenbetäubend gewesen sein.

»Ich will mein Tagebuch haben!« Das kleine Mädchen – eine Neunjährige namens Maysie Fisher, die während der Kämpfe zur Waise geworden war – wimmerte. »Die Bilder meines Vaters und meiner Mutter!«

Mit bleichem Gesicht erschien Sarah an Waverlys Seite. »Spürst du das?«, fragte sie voller Furcht.

»Was?«, gab Waverly zurück.

»Den Lufthauch«, sagte Sarah. Sie wirkte abwesend, weit entfernt.

Und sie hatte recht. Die Luft bewegte sich leicht, strich sanft über Waverlys Gesicht. Es gab keine Windturbinen im Shuttle-Hangar, und sie standen auch nicht in der Nähe eines Lüftungskanals. Wenn die Luft in Bewegung geriet, dann strömte sie aus der Empyrean heraus. Das Schiff starb.

»O mein Gott«, sagte Waverly. »Ich muss los.«

»Was?«, kreischte Sarah ihr hinterher, als sie bereits in Richtung Tür rannte. »Wo gehst du hin? Bist du wahnsinnig?«

»Seth sitzt in der Falle!«, schrie sie über die Schulter und rannte weiter in Richtung des Luftstroms. »Wartet nicht auf mich!«

»Das werde ich auch nicht!«, rief Sarah zurück. Sie klang zornig. »Idiotin!«

Der Boden schwankte unter Waverlys Füßen, als sie auf die Fahrstühle zulief. Wieder und wieder donnerte sie auf den Rufknopf, aber die Fahrstühle schienen festzustecken und bewegten sich nicht. Vermutlich Teil irgendeines Sicherheitsprotokolls.

Dann eben die Treppe.

Sie rannte los, erreichte den Treppenschacht, nahm stets zwei Stufen auf einmal. Sie rannte schneller, als sie es je in ihrem Leben getan hatte, und ihr verletztes Bein schrie vor Schmerz. Sie ignorierte es. Seth saß in der Falle, er war ganz allein, und sie konnte ihn dort unten nicht einfach so verrecken lassen.

Ihr Herz schien ihren Brustkorb sprengen zu wollen, und ihre Beine zitterten, obschon jeder einzelne Nerv in ihren Extremitäten bis aufs Äußerste gespannt war. Sie konnte nicht schnell genug atmen, um mit dem Trommeln ihrer Füße Schritt zu halten, aber sie gab nicht auf, bis sie das erste Schott erreichte. Zwei stählerne Türen hatten sich geschlossen und den Korridor vor ihr unpassierbar gemacht. Sie fand das Notfall-Interkom und drückte den Rufknopf. »Sarek?«

»Was?«

»Öffne das Sicherheitsschott auf Ebene zwölf.«

»Nein.«

»Nur für eine Sekunde, damit ich durchschlüpfen kann.«

»Waverly, du bringst das gesamte Schiff in Gefahr.«

»In Gefahr? Ist das dein Ernst? Das Schiff stirbt, Sarek. Es ist vorbei. Du hast die Explosionen nicht von außerhalb des Schiffs gesehen, aber ich habe es, und ich sage dir, dass es unmöglich ist, die Hülle zu reparieren. Alles, was uns bleibt, ist, so viele Leute wie möglich zu retten.«

Sie hörte sein Seufzen, aber dann glitten die Metalltüren auf und gaben den Blick auf noch mehr Stufen frei, die weiter abwärts führten. Der Lufthauch war nun stärker, und in ihren Ohren knackte es, während ihr Körper versuchte, sich dem neuen Druck anzupassen, aber die Luft war noch immer atembar.

Dieselbe Diskussion wie am ersten Schott führte sie mit Sarek noch fünfmal. Auf jeder Ebene, die sie erreichte, protestierte er erneut, und jedes Mal beschwor sie ihn so lange, bis er schließlich widerwillig das jeweilige Schott öffnete und sie passieren ließ. Jedes Mal schlossen sich die Türen hinter ihr mit einer eisigen Endgültigkeit, und sie verstand, was für ein Risiko sie eigentlich einging. Je tiefer sie in das Schiff vordrang, desto schwerer fiel es ihr zu atmen, desto mehr verschwamm ihre Sicht, desto benommener fühlte sie sich. Die Luft schien dünner zu werden, und es wurde zusehends kälter.

Was, wenn er bereits … Sie erlaubte sich nicht, den Gedanken zu Ende zu führen. Stattdessen rannte sie noch schneller, auch wenn es ihr immer schwerer fiel, ihren Blick zu fokussieren. Kurz vor dem letzten Schott schließlich stolperte sie über ihre eigenen Füße, fiel und kullerte unkontrolliert einen halben Treppenabsatz hinunter, bis sie benommen vor dem Schott liegen blieb. Das Blut, das ihr die Stirn hinabrann, beunruhigte sie, und sie rappelte sich wieder auf und in eine sitzende Position. Eine klaffende Wunde an ihrem Knie von den scharfkantigen Metallstufen, und an ihrem Kopf ertastete sie einen Schnitt direkt unterhalb des Haaransatzes. Mit zitternden Händen betastete sie ihren Rumpf, die Wirbelsäule, die Gliedmaßen. Nichts war gebrochen.

Es kostete sie eine halbe Ewigkeit, auf die Füße zu kommen und zu dem Interkom hinüberzuhumpeln.

»Sarek«, keuchte sie atemlos, »öffne das letzte Schott.«

»Waverly«, sagte er, »ich kann nicht.«

»Müssen wir das wirklich jedes gottverdammte Mal durchexerzieren?«

»Nein. Du verstehst nicht. Dieses Mal kann ich wirklich nicht.«

»Wie meinst du das?«

»Es gibt einen Kurzschluss zwischen der Kommandobrücke und den unteren Ebenen. Die Sensorik reagiert nicht. Ich weiß nicht, wie es hinter dem Schott aussieht. Die Luftverhältnisse, ob dort überhaupt etwas ist …«

»Aber du kannst die Türen bewegen?«

Blut rann in ihr rechtes Auge, und sie wischte es zornig fort. »Kannst du nicht einfach die Türen öffnen, und dann sehen wir weiter?«

»Ich will dich nicht umbringen.«

»Sarek. Als ein Mitglied des Zentralrats befehle ich dir, dieses Schott zu öffnen.« Erneut trübte Blut ihr Sichtfeld, und sie griff nach dem hauchdünnen Stoff ihrer Jacke und riss einen Streifen davon ab. Während sie ihn sich um den Kopf schlang, schrie sie: »Sarek, es ist mir ernst. Mach jetzt dieses verdammte Schott auf!«

»Waverly –« Sareks Stimme brach. »Die Shuttles verlassen das Schiff.«

»Es ist das Letzte, um das ich dich bitte.«

»Wie wirst du wieder zurückkommen, wenn ich nicht mehr da bin?«

»Öffne alle Schotten, ehe du gehst.«

»Das kann ich nicht tun.«

»Auf dem Weg zurück verschließe ich sie wieder.«

»Waverly, du opferst das ganze Schiff für das Leben eines Einzelnen.«

Das brachte sie zum Schweigen. Sie tat etwas Falsches, und sie wusste es. Nichts war wichtiger als die Mission, und das bedeutete auch, dass es nichts Wichtigeres gab als die unendliche Vielzahl der Lebensformen auf diesem Schiff. Und etliche von ihnen hatten kein Gegenstück auf der New Horizon. Ganz zu schweigen von all den Hühnern und Ziegen, den Bienen und Ameisen und Fischen. Sie alle wären dem Untergang geweiht. Aber es war Seth, der dort unten gefangen war. Vielleicht starb er gerade jetzt, in diesem Augenblick. »Er ist ein wichtiger Einzelner«, sagte sie schließlich.

»Niemand ist so wichtig, dass er ein solches Risiko rechtfertigen würde.«

»Das gilt aber nicht, wenn es für das Schiff ohnehin zu spät ist. Und das ist es, Sarek.« Sie bearbeitete das Tastenfeld des Interkoms mit ihrer Faust, presste ihre Knöchel auf die Tastenfelder. »Öffne das verdammte Schott!«

Für eine lange Zeit drang nichts als Sareks Schweigen durch das Interkom, und es währte so lange, dass Waverly bereits dachte, er hätte sie hier zurückgelassen, um zu sterben. Aber schließlich begannen die Türen sich langsam zu öffnen. Zunächst dachte sie, hinter ihnen herrsche ein Vakuum, denn die Luft zischte in rasender Geschwindigkeit durch den Spalt. Aber sie konnte noch immer atmen. Die Luft war dünn wie ein Hauch und eisig kalt, aber sie würde sie am Leben erhalten.

Sie setzte sich erneut in Bewegung, dem Eingang zu den Lagersektionen entgegen. Sie öffnete das Tor zu den bombastischen Räumlichkeiten, wo die riesenhaften Umrisse aufeinandergestapelter Lagercontainer schmale, tiefe Schluchten bildeten. Die Notbeleuchtung blinkte hektisch und tauchte die Container in ein ätherisches, unstetes Licht. Sie machte sich auf den Weg, humpelte so schnell voran, wie es ihr pochendes Herz erlaubte. Sie konnte spüren, wie das Blut von dem Schnitt im Knie ihr die Socken tränkte, aber sie kümmerte sich nicht darum. Die Schwere ihrer Verletzung war unerheblich. Wenn sie nur Seth erreichte, würde alles wieder in Ordnung kommen.

Je näher sie der Steuerbordseite kam, desto näher kam sie auch dem klaffenden Loch in der Außenhülle des Schiffs. Sie konnte es spüren, spürte, wie es darauf zu lauern schien, sie zu verschlucken.

Die Zeit, die sie benötigte, um die riesige Sektion zu durchqueren, erschien ihr wie eine Ewigkeit. Sie wollte rennen. Und einmal versuchte sie es auch, aber schwarze Flecken entstanden vor ihren Augen und begannen zu tanzen. Sie musste innehalten, ausruhen. Wenn sie ihrem Herzen und ihrer Lunge keine Ruhe gönnte, würde sie das Bewusstsein verlieren, und damit wäre niemandem geholfen. Also nahm sie sich Zeit, die Augen fest auf den Ort gerichtet, an dem die Containerreihen in einem spitzen Winkel aufeinanderzutreffen schienen. Was war noch gleich das Wort für dieses optische Phänomen? Aus künstlerischer Sicht betrachtet?

Der Fluchtpunkt. Sie hielt ihre Augen fest auf den Punkt gerichtet, an dem Zeit und Raum sich aufzulösen, unbedeutend zu werden schienen.

Ich kann keine klaren Gedanken mehr fassen, sagte sie zu sich selbst. Meine Phantasie geht mit mir durch.

Ein Schritt, dann der nächste, dann noch einer, wieder und wieder. Ihre Schritte waren zu kurz. Der Raum war zu groß. Sie musste schlicht ganz viele Schritte machen.

Einmal fiel sie und rollte über den Boden. Ihre Zunge fühlte sich taub an, wie ein durchweichter Lumpen in ihrem Mund. Sie leckte sich über die Lippen. Sie waren trocken und verkrustet.

Aber dann lief sie weiter. Stand wieder auf, lief weiter. Der Fluchtpunkt hatte sich erweitert. Sie konnte den Punkt jetzt deutlich sehen, an dem der Raum zwischen den Frachtcontainern immer breiter wurde. Sie war fast am Ziel.

Das Ende der Schlucht erreichte sie früher als erwartet. Sie hielt inne und fixierte die Wand vor sich. Ich bin angekommen, dachte sie dumpf. Ich habe es geschafft.

Sie war sich nicht sicher, welche der Türen zur Brig führte, also wandte sie sich der erstbesten zu. Als sie sie öffnete, fuhr ihr eine derartige Kältewelle entgegen, dass sie zunächst glaubte, eine Tür direkt ins All geöffnet zu haben. Das Treppenhaus an der Steuerbordseite. Noch eine Treppenflucht hinab, dann eine Tür und dann läge der Korridor vor ihr, der zum Arrestbereich führte.

Die Entfernung erschien ihr unüberwindbar, aber ihre Füße scherten sich nicht darum, stolperten die Stufen hinab, schließlich griff ihre Hand nach der Türklinke, und sie ging hindurch. Dahinter lag ein Korridor. Der Posten des Wachhabenden der Brig, der verlassen war, schien ihr unendlich weit entfernt zu sein.

»Hörst du mich?«, flüsterte sie in die Dunkelheit und ging weiter, einfach weiter geradeaus.

Sie musste sich an der Wand abstützen, während sie sich Schritt für Schritt vorwärtsschleppte. Den Blick hielt sie starr auf die Decke über sich gerichtet, weil sie fürchtete, sie würde zu Boden fallen, wenn sie ihn nur ansähe. Als der Eingang zum Arrestbereich schließlich zu ihrer Rechten erschien, blinzelte sie ungläubig. Wie konnte sie es geschafft haben? Es war unmöglich, wurde ihr klar, als ihr bewusst wurde, wie dünn die Luft war, wie leicht und schnell ihr Herz schlug. Wie sollte sie so je zum Shuttle-Hangar zurückkommen?

Nein. Zuerst Seth.

»Hörst du mich?«, flüsterte sie erneut. Dabei hatte sie schreien wollen. Die Brig wirkte geisterhaft und verlassen, erinnerte an ein Mausoleum, und sie hatte Angst, zu spät zu kommen. Aber schließlich stand sie außerhalb von Seths Zelle und schaute hinein. Sie sah ihn nicht.

»Seth«, wisperte sie.

Ein Schatten regte sich in der entferntesten, dunkelsten Ecke der Zelle. Und dann sah sie Seth Ardvale. Er hatte sich dort zusammengerollt wie ein Tier, das sich zum Sterben zurückgezogen hat.

»Waverly?«, sagte er ungläubig. »Was zur Hölle tust du hier?«

»Ich bin hierhergekommen«, sagte sie mit einer Stimme, die jemand anderem gehörte, einer Stimme dünn wie Papier. »Ich bin hier.«

»Du bist so eine Idiotin«, sagte er, aber er lachte dabei. Er sprang auf die Füße und stürmte ihr entgegen. »Du bist so eine saudumme Idiotin.«

»Ich freue mich auch, dich zu sehen, du Trottel«, brachte sie noch hervor, ehe sie endgültig das Bewusstsein verlor.

Sternenfeuer: Vertraue Niemanden: Roman
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