FÜNFUNDZWANZIG

„Nein, hören Sie, Sie müssen mir zuhören ich weiß nichts, tun Sie das nicht. Ich musste Berichte über Wasser- und Bodenproben abgeben, das ist alles. Ich bin keine Gefahr für Sie! Ich schwör’s!“

Foster drehte fast durch vor Verzweiflung, und Nicholai befand, dass es grausam war, einen Mann auf seinen Tod warten zu lassen, insbesondere einen so jämmerlichen, kleinen Mann. Der Forscher kauerte in einer Ecke und drückte sich gegen die Tür in der nordöstlichen Ecke seines Büros. Sein verkniffenes, rattenartiges Gesicht war gerötet und verschwitzt. Nach dem Erreichen des Klärwerks hatte Nicholai nicht einmal fünf Minuten gebraucht, um ihn zu finden.

„… und ich gehe einfach, okay?“ Foster plapperte immer noch. „Ich werde weg sein, und Sie werden nie wieder von mir hören, ich schwör’s bei Gott! Warum wollen Sie mich umbringen, ich bin doch ein Niemand. Sagen Sie mir, was Sie wollen, und ich tu’s, was es auch ist, reden Sie mit mir, Mann, okay? Lassen Sie uns einfach reden, okay?“

Nicholai ertappte sich dabei, dass er Foster nur anstarrte, als sei er von der an- und abschwellenden Hysterie des Mannes in Trance versetzt worden. Es war ein endloser Tag gewesen, einer in einer langen Reihe solcher Tage aber so sehr er auch von hier weg und die ganze Operation hinter sich bringen wollte, fühlte sich Nicholai doch seltsamerweise gezwungen, etwas zu sagen.

„Das ist nichts Persönliches, ich bin sicher, dass Sie das verstehen“, sagte Nicholai. „Es geht um Geld oder am Anfang ging es darum, jetzt liegen die Dinge etwas anders.“

Foster nickte hastig, mit großen Augen. „Ja, sicher sind sie das, anders.“

Nun, da er einmal angefangen hatte, stellte Nicholai fest, dass er nicht aufhören konnte. Plötzlich schien es wichtig, dass noch jemand verstand, was er durchgemacht hatte und womit er es immer noch zu tun hatte selbst wenn es nur jemand wie Foster war.

„Natürlich spielt Geld immer noch die größte Rolle. Aber nachdem ich hierher kam, nach Wersbowski, hatte ich das Gefühl, an einen ganz besonderen Ort gelangt zu sein. Ich hatte das Gefühl das Gefühl, dass die Dinge endlich so liefen, wie sie laufen sollten. Dass es die Art und Weise war, wie mein Leben immer schon hätte sein sollen. Extreme Umstände, verstehen Sie?“

Foster nickte abermals, sagte jedoch klugerweise nichts.

„Aber dann legte Carlos mich herein. Er kann nicht durch die Explosion umgekommen sein, weil Jill ja das Gegenmittel erhalten hat. Und langsam denke ich, dass sie der Grund ist dass die Dinge sich ihretwegen so veränderten.“ Während er sprach, spürte er die Wahrheit seiner Worte, als dämmere ein Licht vor seinem geistigen Auge herauf. Es stimmte, dass es half, wenn man über etwas redete.

„Schon am Anfang verdarb sie das Arrangement, das ich mit Carlos und Mikhail hatte. Eine manipulative, kontrollsüchtige Frau, es gibt viele von der Sorte. Wahrscheinlich hat sie mit beiden auch geschlafen. Sie verführt.“

„Alles Schlampen“, stimmte Foster aufrichtig zu.

„Dann wurde sie krank und schickte Carlos, um den Impfstoff zu stehlen. Ich will ihn keineswegs in Schutz nehmen, ganz und gar nicht, aber mit ihr ist etwas es ist, als würden die Dinge durch ihre Gegenwart verändert, als ginge ihretwegen alles schief. Ich glaube nicht einmal jetzt, dass sie tot ist. Wenn ein Jäger sie nicht umzubringen vermag, dann kann es ein Mutant schon gar nicht.“

Nicholai stand schweigend da, einen Moment lang war er tief in seinen Gedanken verloren. Er war nie abergläubisch gewesen, aber die Dinge hatten sich wirklich verändert. Jill Valentine war

… eine Frau, sie ist nur eine Frau, und du denkst nicht klar, seit Tagen schon nicht mehr!

Nicholai blinzelte, und der Gedanke war weg. Foster hockte immer noch in der Ecke und beobachtete ihn mit einem Ausdruck vorsichtigen Schreckens. Als glaubte er, Nicholai sei verrückt. Nicholai fühlte einen Anflug von Hass auf den kleinen Mann, weil dieser versucht hatte, ihn übers Ohr zu hauen, indem er ihn zum Reden einlud und ihn danach dafür verurteilte. Er verdiente es zu sterben, mindestens ebenso sehr wie die anderen.

„Ich bin nicht verrückt“, rief Nicholai wütend, „und ich habe dir nichts mehr darüber zu sagen! Du bist der Letzte nach dir ist es vorbei, so sieht es nun mal aus, also sei ein Mann und nimm es hin!“

Drei Kugeln, ein schnelles, stakkatoartiges Tat-tat-tat durch eines von Terence Fosters flehende grüne Augen, und der Kopf des Forschers flog zurück. Blut spritzte gegen die Tür, an der er lehnte, und sein Körper sank leblos auf den kalten Boden.

Nicholai empfand nichts. Der letzte Spürhund war tot, und er empfand keine Erfüllung, kein Gefühl von Sieg oder Triumph. Nur ein weiterer Leichnam auf dem Boden vor ihm und der tief empfundene Wunsch, aus Raccoon zu verschwinden, wo ihm alles verleidet worden war.

Nicholai machte sich kopfschüttelnd und schweren Herzens daran, das Büro nach Fosters Daten zu durchsuchen.

Jill stand vor der schmalen Brücke, die das hintere Tor des Memorial Parks mit der ersten Etage der Umbrella-Einrichtung verband und sich über etwas erstreckte, das dem morastigen Geruch nach Marschland oder Sumpf sein musste. Es war zu dunkel, um es erkennen zu können, aber der Gestank war eindeutig ebenso wie die frischen Stiefelspuren, die von der Stelle, an der sie stand, zur gegenüberliegenden Seite führten. Wie sie es erwartet hatte, war Nicholai hier.

Wunderbar. Was für eine Freude.

Von Nicholai abgesehen, war sie doch froh, die Brücke gefunden zu haben. Sie hatte befürchtet, der Park könnte sich als Sackgasse erweisen und sie zur Umkehr zwingen. Die Brücke führte bequemerweise in die zweite Etage des zweistöckigen Gebäudes. Es schien logisch, dass die Büros und Kontrollräume von denen hoffentlich wenigstens einer über eine Funkanlage verfügte auf der zweiten Etage des doppelstöckigen Gebäudes lagen, während im Erdgeschoss wohl die Klärung des Wassers erfolgte. Vorausgesetzt, dass Umbrella Wert auf einen vernünftigen Grundriss gelegt hatte, müsste sie problemlos hinein- und wieder herauskommen. Wenn es kein Funkgerät gab, würde sie einen Bogen zum Erdgeschoss schlagen und sich die Straßen ansehen.

Vorsichtig schob sie sich auf die aus Holz und Metall bestehende Brücke hinaus, atmete tief durch und sammelte sich, als sie nach dem niedrigen Holzgeländer griff, um sich Halt zu verschaffen. Sich mit Umbrellas Kreaturen auseinander zu setzen, ob sie nun gezüchtet oder nur entstanden waren, bedurfte des Könnens und der Konzentration. Aber um sich einem menschlichen Widersacher zu stellen, brauchte man mehr als das. Menschen waren weit weniger berechenbar als Tiere, und wenn sie Nicholai weiterhin aus dem Weg gehen wollte, musste sie so wachsam wie nur möglich sein und ihre Intuition und Aufmerksamkeit in ständiger Alarmbereitschaft halten, um einen drohenden Angriff vorausspüren zu können.

Wie jetzt!

Jill erstarrte auf halbem Weg über die Brücke, dann tastete sie mit dem Daumen verstohlen nach dem Sicherungshebel der Beretta. Etwas stimmte nicht, stimmte ganz und gar nicht, aber sie wusste nicht

Ka-tsudd!

Hinter ihr.

Jill kreiselte herum. Ihr Herz raste. Zwanzig Schritte entfernt sah sie Nemesis. Sein scheußlicher Leib war von Feuer und Schrot entsetzlich entstellt. Seine Brust und Arme waren nackt, und so konnte Jill genau sehen, wie die sich schlängelnden Tentakel damit verbunden waren, dass sie aus dem oberen Teil von Rücken und Schultern sprossen. Ein Großteil der Haut war heillos verbrannt, sodass faseriges rotes Muskelgewebe in aschegrauen Flecken zu sehen war.

„Starsss“, grollte er. Er humpelte einen Schritt nach vorne, und Jill sah, dass seine untere rechte Seite von der Granate, mit der sie ihn getroffen hatte, zerfetzt worden war. Von unterhalb der Rippen bis etwa zur Mitte seiner Schenkel sah sein Fleisch aus wie verbrannte Spaghetti, verheert und zerrissen aber sie bezweifelte sehr, dass er Schmerzen empfand, und sie gab sich keiner Illusion darüber hin, dass seine Kraft davon übermäßig beeinträchtigt sein könnte.

Binnen eines Augenblicks spielte ihr mit Adrenalin vollgepumpter Verstand hundert Möglichkeiten durch und verharrte bei ihrer besten Chance. Der Sims am Uhrenturm. Carlos hatte die Kreatur hinuntergestoßen, aber sie war geblendet und abgelenkt gewesen

Dann lenk ich dich eben auch ab hiermit, du Freak!

Sie eröffnete das Feuer, zielte auf den auffälligsten Teil seines hässlichen Gesichts, auf die ungeheuer weißen Zähne und sah, wie mindestens zwei Schüsse durch das unheimliche Grinsen hindurch hieben. Bleiche Splitter spritzten hervor.

Der S. T. A. R. S.-Killer heulte auf, seine fleischigen Tentakel breiteten sich hinter ihm wie ein Cape aus und umrahmten die Bestie mit einem sich windenden, zitternden Sonnenkranz.

Vielleicht keine Schmerzen, aber etwas spürt er.

LOS JETZT!

Jill schoss im Rennen weiter. Ihr Instinkt schrie ihr zu, in die andere Richtung zu laufen, und ihr Verstand unkte, dass sie unmöglich schnell genug rennen konnte.

Nemesis heulte immer noch, als Jill gegen ihn prallte, die Arme hoch und nach vorne gestreckt, um die Hände gegen seine Brust zu rammen, wie Carlos es getan hatte. Innerlich wand sie sich, als sie seine Haut auf ihren Handflächen spürte feucht, rissig, kalt

… und das Wesen taumelte nach hinten, landete schwer am äußersten Rand der Brücke, nur Zentimeter von der Leere entfernt. Nemesis’ Gewicht und Masse arbeiteten für Jill, wie sie es erhofft hatte. Sie konnte das Krachen des verwitterten Holzes unter seinen Füßen hören. Das Geländer knirschte, als der Riese dagegen fiel

… aber zwei, drei der zuckenden Tentakel schlangen sich um den unbeschädigten Teil der Brüstung auf der anderen Seite, und der wankende Koloss streckte seine Hände aus, kämpfte um sein Gleichgewicht.

Jill sprang vor, drehte sich, wusste, dass sie nicht zulassen durfte, dass die Kreatur wieder aufstand. Sie traf mit beiden Schuhsohlen den verheerten Bauch und stieß sich mit aller Kraft vom Leib des Monsters ab.

Hart schlug sie auf die Holzplanken und schrie unwillkürlich auf, als ihre verwundete Schulter den größten Teil des Aufpralls abfing aber der Anblick dieser lebenden Taue, die durch die Luft zuckten, als Nemesis den Halt verlor und zur Seite kippte, tat verdammt gut genau wie das morastige, dumpfe Platschen, das sie einen Herzschlag später hörte.

Sie kam auf die Beine, stolperte über die restliche Brücke hinüber und jubelte im Stillen, als die Tür, die in die Anlage führte, unverschlossen war und aufschwang. Dahinter bog ein kurzer Gang nach etwa fünf Metern nach links ab. Die Metallgitterböden und Betonwände waren rein zweckmäßiger Natur. Schnell verriegelte Jill die Tür hinter sich, dann lehnte sie sich dagegen und richtete ihre Waffe auf die vor ihr liegende Ecke, schöpfte Atem.

Keine Schritte waren zu hören, weder drinnen noch draußen, nichts außer einem schwachen Brummen, das von irgendwo tiefer aus der Anlage kam. Als sie wieder annähernd normal atmen konnte, setzte sie sich in Bewegung. Sie war bestrebt, von hier wegzukommen, bevor Nemesis zurückkehrte. Sie musste einen Hilferuf absetzen oder einfach nur verschwinden. Nemesis würde nicht aufgeben, und sie konnte nicht darauf bauen, ihm immer zu entkommen.

Sie ging den Gang hinab und sah, dass sich am rechten Ende ein Metallschott befand, dem Korridor zugewandt, den sie nicht einsehen konnte. Ein weiterer Schritt nach vorne, und sie warf einen Blick um die Ecke. Ein weiterer kurzer Gang, der nach rechts abbog. Sie trat zurück und nahm das Metallschott näher in Augenschein. Es ließ sich mit einer Schlüsselkarte öffnen.

Der Name des Raumes stand in schwarzer Schablonenschrift über der Tür: COMMUNICATIONS. Jill spürte ein Aufwallen von Hoffnung, doch dann sah sie, dass es kein manuelles Schloss gab. Der Schlüsselkartenleser rechts neben dem Schott war die einzige Möglichkeit, es zu öffnen.

Enttäuscht wandte sich Jill ab. Die Begegnung mit Nemesis hatte die Lage geändert. Sie konnte verschwinden, sich von Nemesis und Nicholai entfernen und versuchen, sich etwas Neues einfallen zu lassen, oder sie konnte hier weitermachen und nach der Karte oder anderen Möglichkeiten suchen.

Jill lächelte schwach. Beide Alternativen klangen schrecklich, aber die letztere schien ihr ein bisschen weniger beschissen. Zumindest würde ihre Kleidung dabei trocknen.

Zitternd ging Jill den sich anschließenden Gang hinunter und empfand leisen Neid auf Carlos, der es in der Kapelle warm hatte und schlafen durfte.

Die Umbrella-Einrichtung bestand aus einer Reihe kleiner, einstöckiger Gebäude und einem großen zweistöckigen, die zwischen offenen Bereichen standen, die wiederum mit allem möglichen Mist vollgestopft waren hauptsächlich Gerümpel, Autowracks und Alteisen konkurrierten um den Platz. Wenn es hier irgendwo Hubschrauber gab, mussten sie hinter einem der Lagerhäuser stehen, vermutete Carlos natürlich fast unmöglich zu erreichen, es sei denn, er wollte über einen weiteren Karosserieberg hinwegklettern.

Nicht, wenn ich nicht unbedingt muss, vielen Dank. Seine zurückliegende Klettertour reichte ihm für den Rest seines Lebens. Er hatte sich beide Knie zerschunden, als er hart auf dem Fahrerhaus eines Pick-up-Trucks gelandet war, und den größten Teil des Weges zur Einrichtung hatte er humpelnd zurückgelegt.

Und jetzt, nachdem er über einen Zaun gestiegen war, stand er auf einem kleinen Hof voller Müll und Schrott. Bevor er sich auf das Hauptgebäude zubewegte, rief er sich den weitläufigen Grundriss der Anlage in Erinnerung so gut er es eben vermochte. Bevor er sich auf die Suche nach einem Hubschrauber machte, wollte sich vergewissern, dass mit Jill alles in Ordnung. Kaum dass er das Gebäude erreichte, zerschlug Carlos das erste Fenster, an das er mit dem Kolben des M16 herankam, und zog sich hoch.

Im Rahmen kauernd spähte er in einen langen, schmalen, bunkerartigen Raum, der schwach beleuchtet war und in dem überall Leichen herumlagen. Rechts befand sich eine Doppeltür mit einem ‚Ausgang‘-Schild darüber, die wahrscheinlich ins Hauptlager hinausführte. Er würde die Tür probieren müssen, wenn er sich auf die Suche nach den Hubschraubern machte. Zu seiner Linken befand sich eine Metallleiter, die zu einer Deckenluke hinaufführte. Mehr konnte er nicht verlangen.

Na ja, einen Aufzug vielleicht, dachte er, während er sich durch das Fenster schob und seine bandagierten Rippen protestierten. Obwohl, wenn ich schon mal beim Wünschen bin plötzlich aufzuwachen und festzustellen, dass das alles nur ein verdammter Traum war, wäre auch ganz nett.

Der Raum stank nach Blut und Verwesung, ein Geruch, an den er sich gewöhnt hatte, wie er feststellte. Es roch nach Raccoon, und als er langsam die Leiter emporkletterte, dachte er, dass er als glücklicher Mann sterben würde, wenn er dabei nur frische, unverdorbene Luft atmen dürfte.

Die rechteckige Metallluke am Ende der Leiter ließ sich leicht anheben, schwang in Angeln auf und nach hinten und kam an ein dreiseitiges Geländer gelehnt zur Ruhe. Vorsichtig kletterte Carlos in einen weiteren schwach erhellten Raum, der ihn ebenfalls an einen Bunker erinnerte und in dem sich Konsolen und Schränke aneinander reihten, aber keine Toten

Caramba“, schnaufte er und trat von der Leiter weg auf die Schreibtischkonsole zu, die an der vorderen Wand unter einer großen Fensterfront stand, durch die man auf einen weitenteils dunklen Hof hinausblickte. Es handelte sich um ein altes Funkgerät, und gerade als er die Hand ausstreckte, um den Kopfhörer aufzunehmen, zischelte ein statisches Knistern aus einem kleinen Lautsprecher, der in ein Seitenteil eingelassen war. Es folgte eine ruhige, klare Frauenstimme.

„Achtung. Das Raccoon-City-Projekt wurde aufgegeben. Politische Interventionen, die staatlichen Pläne aufzuschieben, sind fehlgeschlagen. Das Personal muss sich umgehend außerhalb des Zehn-Meilen-Explosionsradius’ begeben. Raketenabschuss erfolgt bei Sonnenaufgang. Diese Nachricht wird auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen gesendet und in fünf Minuten wiederholt.“

Wie gelähmt blickte Carlos auf seine Uhr und spürte, wie sich sein Magen verkrampfte. Es war halb fünf Uhr morgens, was ihnen noch eine Stunde ließ vielleicht etwas mehr.

Er schnappte sich den Kopfhörer und fing an, Knöpfe zu drücken. „Hallo? Hört mich jemand, ich bin noch in der Stadt! Hallo?“

Nichts. Carlos rannte zur Tür im hinteren Teil des Raumes, und seine Gedanken wiederholten in einer Endlosschleife: Sonnenaufgang, Jill, Hubschrauber, Sonnenaufgang, Jill

Die Tür, ein Metallschott, war fest verschlossen. Kein Schlüsselloch, rein gar nichts. Er würde nicht in das Gebäude kommen. Und ich weiß nicht mal, ob sie hier ist, vielleicht ist sie schon umgekehrt, vielleicht

Es gab viele Vielleichts, und so sehr er Jill auch finden wollte, würden sie es doch nicht schaffen, wenn er keinen Weg sicherte, auf dem sie aus der Stadt fliehen konnten.

Er wandte sich von der Tür ab, wollte nicht gehen, wusste jedoch, dass er keine Wahl hatte. Er musste einen dieser Helikopter finden, von denen Trent ihm erzählt hatte, und sich vergewissern, dass er voll getankt war und funktionierte. Vielleicht konnte er die Anlage umlaufen und so von draußen Jills Aufmerksamkeit erregen oder sie auf ihrem Weg zurück zum Uhrenturm ausfindig machen.

Und wenn nicht Er führte den Gedanken nicht zu Ende, war sich Jills Schicksal, falls er versagte, jedoch vollauf bewusst.

Die Schmerzen in seiner Seite kaum spürend, rannte Carlos mit hämmerndem, furchterfülltem Herzen zur Leiter.

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter
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