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Diesmal stand der Lunch bereits auf dem Tisch, und Orhun bedeutete Jane, Platz zu nehmen, während er Kaffee eingoss.
»Sema holt ihre Tochter von der Schule ab«, sagte er. »Sie arbeitet heute nur halbtags.« Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und lächelte. »Ich bin froh, dass Sie gekommen sind. Ich war mir dessen nicht so sicher.«
»Wegen der Art und Weise, wie Sie mich neulich behandelt haben?«, fragte Jane in scharfem Ton. »Oder weil Sie es auf sich genommen haben, nein … weil Sie die Arroganz besaßen, meine Familie und Freunde – und vermutlich mich selbst – überwachen zu lassen?« Sie hatte am Morgen genügend Zeit gehabt, über die Folgerungen aus den Ereignissen des Vortags nachzudenken. Es ließ sie kochen vor Wut. Aber sie war entschlossen, ihre Gefühle nicht alle auf einmal herauszulassen.
Orhun runzelte die Stirn. »Es war zu Ihrem Schutz. Ich dachte, Sie würden es vielleicht zu schätzen wissen.«
»Nur dass Sie dazu in unsere Computer eindringen und unsere Telefone abhören mussten. Sie haben unsere E-Mails gelesen und unsere Gespräche belauscht. Und weiß der Himmel, was dieser Maguire sonst noch getrieben hat.« Sie schüttelte sich angewidert.
»Indem er den Computer Ihrer Freundin hackte, war er vor ihr bei diesem Turm in den Bergen und hat sich alles angesehen, ehe sie eintraf …« Orhun drehte die Handflächen nach oben und zuckte mit den Schultern. »War das nicht eine kleine Verletzung der Privatsphäre wert?«
»Sie erwarten hoffentlich nicht, dass ich glaube, es hat erst gestern angefangen.«
Er lockerte seine Krawatte. »Hören Sie, Jane, es gab in der Vergangenheit einige, wie soll ich sagen, merkwürdige Zwischenfälle mit Angehörigen von Ihnen. Ich musste mir sicher sein, dass Sie … Sie wissen schon.«
»Dass ich koscher bin?«
Orhun verzog das Gesicht. »Nicht gerade das passendste Wort, aber sinngemäß, ja.«
»Ich bin mir nicht so sicher, ob es unangemessen ist.«
»So? Wie das?«
»Was war die wichtigste Information, die Ihnen Karatay letzten Sonntag mitgeteilt hat?«
»Äh … dass sich die Belisarius Brigade irgendwo in der Nähe des Sueskanals aufhält.«
»Das – und der Umstand, dass man die Israelis über die Bewegungen der Brigade im Dunkeln gelassen hatte. Ich vermute deshalb, Sie haben keine Zeit verloren, es ihnen zu verraten.«
»Den Israelis, meinen Sie? Das kann nicht Ihr Ernst sein.« Orhun wirkte aufrichtig erstaunt über ihren Vorwurf.
»Aber nachdem Sie die Information weitergegeben hatten, brauchten Sie eine Art Tarnung«, fuhr sie fort, ohne auf ihn zu achten. »Und da kam ich Ihnen gerade recht. Sie haben mich dazu verleitet, am Montag auf Sendung zu gehen und meine ›Exklusivmeldung‹ der Welt mitzuteilen – und insbesondere den Israelis, wie ich dachte. Aber Sie hatten sie bereits darauf aufmerksam gemacht. Was erklärt, warum der israelische Botschafter nicht den Sender gestürmt hat, um in Erfahrung zu bringen, ob ich weitere Einzelheiten weiß. Und Ihr eigener Botschafter hätte im schlimmsten Fall beweisen können, dass Sie es mir gesagt hatten – wobei ihm nicht einmal das gelang.«
»Das ist verrückt, Jane …« Orhun sah sich im Zimmer um. »Allein hier drin so daherzureden ist … es ist regelrecht gefährlich.«
Jane war entschlossen, nicht lockerzulassen. »Es würde auch erklären, warum Karatay ermordet wurde.«
»Pah!« Orhun machte eine wegwerfende Handbewegung. »Jetzt fantasieren Sie.«
»Ich glaube, er hatte schon seit einiger Zeit geheime Informationen an Sie weitergeleitet, aber das brachte das Fass zum Überlaufen, und an hoher Stelle im Außenministerium beschloss jemand zu handeln. Vielleicht stimmt es, dass sich seine Homosexualität nicht günstig für ihn auswirkte, und jemand suchte nach einem Vorwand, ihn loszuwerden. Die andere Möglichkeit ist natürlich, dass die Leute, für die Sie arbeiten, glaubten, Ihre Tarnung schützen zu müssen.«
Orhun beugte sich vor und lächelte. »Willkommen in der paranoiden Welt der Spionage und Gegenspionage, Jane. Wenn man einmal angefangen hat, ist es schwer, wieder aufzuhören, nicht wahr? Aber wenn Sie glauben, ich gehe auf Ihre empörenden Spekulationen ein, dann muss ich Ihnen sagen, das wird nicht passieren. Entweder wir machen dort weiter, wo wir am Dienstag aufgehört haben, oder für heute ist Feierabend.«
Jane brauchte ein paar Augenblicke, bis sie reagierte. Dann sprang sie von ihrem Stuhl auf und ballte die Hände zu Fäusten. »Wie können Sie es wagen!« Sie beugte sich praktisch über Orhun, das Gesicht weiß vor Zorn. »Sie haben mich ausspioniert, Sie haben mich benutzt, um sich ein Alibi zu verschaffen, und jetzt glauben Sie, Sie können hier sitzen und mir Vorschriften machen?«
Orhun sank in seinen Sessel zurück. Dann fing das Telefon auf seinem Schreibtisch zu läuten an.
Jane hörte nicht auf mit ihrer Tirade. »Sie wussten auch über den Bombenanschlag auf das Friedenskonzert im Westjordanland Bescheid, und dass meine Schwester beteiligt war …«
Orhuns Blick huschte kurz zu seinem Schreibtisch und dann flehentlich zurück zu ihr.
»Warum sollte ein türkischer Presseattaché solche Informationen ausgraben? Welche Relevanz hätte es? Es sei denn … Es sei denn …« Das Telefon lenkte sie ab.
Orhun glitt von seinem Stuhl und drückte sich umständlich an Jane vorbei, dann rückte er seine Krawatte zurecht und ging zu seinem Schreibtisch.
Jane blieb einen Moment stehen, wo sie war, ehe sie tief ausatmete. Dann setzte sie sich auf die Kante ihres Stuhls und schloss die Augen. Sie musste sich beruhigen.
Orhun war zurück und saß ihr wieder gegenüber, ehe sie überhaupt realisiert hatte, dass sein Telefongespräch beendet war.
Sie öffnete die Augen.
Er sah sie ängstlich an. »Das war Sema. Sie ist mit Beril auf dem Weg hierher.«
»Ist gut. Ich gehe schon.«
»Nein, bitte, Sie verstehen nicht. Da ist etwas, das wir … ich kann es erst erklären, wenn sie hier ist. Es dauert nicht lange. Werden Sie warten?«
Jane wusste nicht, was sie tun sollte. Sie war immer noch extrem wütend auf Orhun, und gleichzeitig war ihr Ausbruch ihr peinlich.
»Warum essen wir nicht einfach einen Happen?«, fragte er.
Essen war das Letzte, wonach ihr der Sinn stand. Und sie hatte ihren Kaffee nicht einmal angerührt.
»Es tut mir leid, dass ich Sie verärgert habe, und ich garantiere Ihnen, dass es keine weitere Überwachung gibt. Und zu gegebener Zeit werden wir einige der anderen Themen besprechen, die Sie angeschnitten haben. Aber würden Sie jetzt nicht gern erfahren, wie und was ich über KOSS herausgefunden habe?«
Seit er sie vom Flughafen angerufen hatte, freute sie sich darauf zu erfahren, was er über KOSS zu erzählen hatte. Es war eine Gelegenheit, die sie sich nicht entgehen lassen durfte. Und sein Eingeständnis, dass sie recht gehabt hatte, entschädigte ein wenig für sein Verhalten, wenn auch nicht für sein Leugnen der Tatsache, dass er aus ihrer Sicht ein israelischer Agent war oder etwas, was dem nahe kam.
Jane traf ihre Entscheidung und trank einen Schluck lauwarmen Kaffee. »Erzählen Sie«, sagte sie.
Orhun seufzte erleichtert. »Es war kurz nach Ersins Begräbnis. Ich bin einem Attaché der ägyptischen Botschaft in Ankara über den Weg gelaufen. Ich kannte Samir aus meiner Zeit im Außenministerium dort. Wir sprachen über die Situation am Sueskanal, und er erzählte zufällig, dass die Paläografin, die Mohammeds Schutzbrief im Katharinenkloster untersucht hatte, eine Handschrift aus der Bibliothek geschmuggelt hatte. Ihn amüsierte der Gedanke, dass sie möglicherweise die Mönche und die Bande ausgenutzt und etwas für sich selbst abgezweigt hatte. Aber als er mir erzählte, dass es sich bei der Handschrift um die Vision des Gorman handelte, wusste ich sofort, sie musste es im Auftrag der Bande gestohlen haben. Und dank Ihnen wusste ich auch, wer sie waren.«
»Haben Sie es ihm gesagt?«
»Nein. Ich war auf dem Sprung zum Flughafen, deshalb blieben mir nur Minuten, um möglichst viel aus Samir herauszubekommen. Die Expertin, die das Buch entwendet hat, ist eine gewisse Dr. Barbara Kelsey. Sie arbeitet bei einer Stiftung namens Scripture and Science. Ich habe inzwischen erfahren, dass sie Expertin auf dem Feld der hyperspektralen Bildverarbeitung ist, einem Weg, um …«
»Mein Gott«, unterbrach Jane, stellte ihren Kaffee ab und setzte sich kerzengerade auf. »Perselli hatte recht …«
»Wovon reden Sie?«
Sie erzählte ihm von dem Rätsel mit dem Jüngsten Gericht und der Möglichkeit, das codierte Datum könnte irgendwo in der Handschrift versteckt sein.
Orhun wandte den Blick zur Decke und fasste seine Gedanken zusammen. »Sie schicken also eine Expertin für diese Bildverarbeitung, damit sie die Hanschrift stiehlt, das heißt, sie soll daran arbeiten. Sie fahren auf einem Schiff den Sueskanal mit ihr rauf und runter, damit sie nicht aufgehalten und durchsucht wird … und sie muss niemandem ihren Zielort verraten. Und dann verschwinden sie. Aber wir müssen annehmen, dass sie irgendwohin gefahren sind, wo ihnen ein Bildbearbeitungslabor zur Verfügung stand. Ein Hafen oder so nahe zu einem wie möglich … hm …«
Jane schüttelte langsam den Kopf. Erst jetzt dämmerte es ihr. »Das glaube ich nicht, Demir. Ich glaube, sie hatten alles, was sie brauchten, an Bord.«
Orhun nickte. »Leisten konnten sie sich die entsprechende Ausrüstung ohne Frage.« Er beugte sich vor und suchte sich ein Sandwich aus.
»Und noch etwas«, sagte Jane. »Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube nicht, dass sie von der Bildfläche verschwunden sind, weil ihr Aufenthaltsort enthüllt wurde. Ich glaube, sie hatten immer die Absicht, zu verschwinden und das Manuskript auf See zu untersuchen.«
»Spielt eigentlich keine Rolle, wir wissen immer noch nicht, wo sie sind.« Orhun biss in sein Sandwich.
»Ja, aber wo immer sie sind, das Datum muss entschlüsselt werden, und dafür brauchen sie eine Art Gerät.« Sie beschrieb Celanis und Persellis Versuche, die Markierungen am Rand der Vision zu interpretieren. »Haben sie deshalb nach dieser Zeitbüchse gefragt, die Sie erwähnt haben? Glauben sie, die kann ihnen dabei helfen?«
»Möglich. Aber soviel ich weiß, war die Zeitbüchse für sich genommen eine Art Vorhersage-Apparat. Sie brauchte eine Art Bedienungsanleitung, wenn man so will, die der Patriarch von Konstantinopel aufbewahrte. Aber der Kaiser war im Besitz des Geräts. So konnte sie nur mit beider Zustimmung benutzt werden.«
»Haben Sie eine Vorstellung, wann diese Zeitbüchse gebaut wurde?«
»Es gibt eine Zeichnung davon im Buch der raffinierten Geräte, das aus dem Jahr 850 stammt. Und ich glaube, die Autoren geben an, dass sie ein Jahrhundert zuvor hergestellt wurde.«
»Mitte des 8. Jahrhunderts also.« Jane wusste, damit fiel sie in dieselbe Zeitperiode wie die Vision des Gorman.
»Ich habe ein bisschen mehr von einer jungen Frau namens Latife erfahren, die im Ministerium arbeitet. Ersin hat sie erwähnt, deshalb rief ich sie an. 1204 haben die Kreuzfahrer Konstantinopel geplündert, und sie glaubt, die Zeitbüchse gehörte zu der gewaltigen Beute, die damals in den Westen verfrachtet wurde. Aber offenbar wurde die Bedienungsanleitung – wie wir sie fürs Erste einmal nennen wollen – aus der Stadt geschmuggelt, bevor die Kreuzfahrer sie in die Hände bekamen. Sie hatten also einen nutzlosen Gegenstand gestohlen. Doch als die Ottomanen im 15. Jahrhundert an die Macht kamen, waren sie in der entgegengesetzten Lage – im Besitz einer Bedienungsanleitung für einen nicht existierenden Mechanismus. Sie waren überzeugt, dass die Zeitbüchse in Österreich gelandet war, und verlangten immer, dass zu dem jährlichen Tribut, den Wien ihnen abtreten musste, mechanische Geräte gehörten, insbesondere, wenn sie byzantinischen Ursprungs waren.«
»Das hat KOSS offenbar recherchiert.«
»Müssen sie wohl. Und dann haben sie die deutsche Geisel benutzt, um Druck auf Österreich auszuüben, damit die das Ding herausrückten. Aber ich weiß nicht, was seither passiert ist.«
»Aber warum sollte etwas, das allen ottomanischen Versuchen widerstand, es zu finden, jetzt plötzlich auftauchen?«
»Die Katalogisierung von Artefakten in Museen dürfte heutzutage wohl stark verfeinert sein. Und sie könnten die Behörden gebeten haben, die Zeichnung aus dem Buch der raffinierten Geräte in den Museen herumgehen zu lassen.«
»Könnten Sie herausfinden, ob die Zeitbüchse entdeckt und ausgehändigt wurde?«
»Äh … Ich könnte es versuchen. Unsere diplomatischen Beziehungen zu Wien sind ein bisschen abgekühlt. Von allen EU-Ländern haben sie unseren Beitritt zur Union am wenigsten unterstützt.«
»Hören Sie, Demir, wenn wir wissen, wo das Artefakt ist oder wohin es geschickt wurde, könnten wir daraus auch das Ziel des KOSS-Schiffs ableiten. Egal, wie das türkische Interesse an dieser Information ist, für Sie ist es wichtig, oder?«
Orhun musste beinahe lächeln. »Ich habe noch etwas erfahren bei der Beerdigung. Mein Sicherheitsstatus wurde heruntergesetzt. Ich werde schnell handeln müssen, sonst …« Ehe er zu Ende sprechen konnte, wurde er von einem Klopfen an der Tür unterbrochen.
»Herein«, sagte er und stand auf, als Sema eintrat. Sie wurde begleitet von einem dunkelhaarigen Mädchen mit riesigen braunen Augen, das eine königsblaue Schuluniform trug. Als es die beiden Erwachsenen sah, wurde es ein wenig schüchtern und hielt sich an ihrer Mutter fest.
»Schon gut, Beril«, sagte Sema und schob sie sanft vorwärts.
»Guten Tag, Beril«, sagte Orhun. »Ich möchte dir Jane vorstellen.«
Jane lächelte sie an. »Hallo.«
»Hallo.«
»Erzählst du Jane, wo du morgen hinfliegst?«, sagte Sema und legte die Hände auf Berils Schultern.
»Disneyland«, sagte Beril und strahlte über das ganze Gesicht.
»Oh? In Paris?«
Beril nickte.
»Wie wunderbar.« Jane blickte nun Sema an. »Und Sie fahren mit ihr?«
Sema sah Orhun an, ehe sie antwortete. »Ja. Mein Mann sollte ebenfalls mitkommen, aber er kann nicht, er hat sich den Knöchel am Dienstag beim Squash verstaucht. Wobei ich mir ehrlich gesagt nicht sicher bin, ob er wirklich allzu enttäuscht ist.«
»Das stimmt nicht«, sagte Beril und zog eine Schnute. »Zu mir hat er gesagt, er wäre wirklich gern mitgekommen.«
Orhun nickte Sema zu.
»Dann wollen wir mal wieder«, sagte Sema. »Verabschiede dich!«
Beril winkte zaghaft in Janes Richtung. »Wiedersehen.«
Sie gingen hinaus und ließen Jane einigermaßen verwirrt zurück.
Orhun stand auf und stellte sich vor den Kamin. »Sie fragen sich bestimmt, was das jetzt sollte …«
Jane nickte. »Gelinde gesagt, ja.«
»Als mir Maguire erzählt hat, was gestern passiert ist, wurde mir klar, dass es letztendlich meine Schuld war …« Orhun bewegte sich näher zum Kamin. »Deshalb dachte ich, als Entschuldigung wäre vielleicht eine kleine Geste in Ordnung …« Er hob ein weißes Kuvert auf, das auf dem Kaminsims lag. »Der Grund, warum ich Sema und Beril bat, hereinzukommen und Guten Tag zu sagen, war …« Er legte das Kuvert vor Jane auf den Tisch, »damit Sie sich kennenlernen, bevor sie alle zusammen über das Wochenende nach Disneyland fliegen. Vorausgesetzt natürlich, Sie wollen es.«
Jane hätte beinahe losgelacht.
»In dem Kuvert befinden sich Dreitagetickets für sämtliche Attraktionen für Sie und die Kinder sowie für Ihre Freundin Debbie und deren beiden«, fuhr er fort. »Plus Übernachtung, natürlich. Und auf einem Flug, der morgen Nachmittag losgeht und Montag zurück, sind Sitze reserviert.«
Jane schüttelte ungläubig den Kopf. Es war eindeutig eine gut gemeinte Geste, aber irgendwie auch anmaßend. Und sehr plötzlich. Außerdem war Disneyland eine Horrorvorstellung für sie. Die Kinder würden allerdings jubeln vor Freude, das war ihr klar.
»Demir, ich … ich …«, versuchte sie, eine Antwort zu formulieren.
»Sie müssen es nicht jetzt entscheiden. Und Sie müssen auf jeden Fall mit Ihrer Freundin reden. Geben Sie mir also bis heute Abend Bescheid. Aber wenn Ihnen das alles zu viel ist und zu schnell geht, werde ich auch nicht verstimmt sein.« Er sah sie an und lächelte. »Und die türkische Regierung ebenso wenig – nur für den Fall, dass Sie dachten, ich bezahle es aus eigener Tasche«, fügte er entschuldigend hinzu.
»Die Namen …«, murmelte sie für sich.
»Wie bitte?«
»Woher hatten sie die ganzen Namen … um die Tickets zu buchen?«
»Das war nicht nötig. Bringen Sie einfach Ihre Pässe mit. Sie werden in einer Privatmaschine fliegen, und sollten irgendwelche Tickets erforderlich sein, stelle ich sie aus.«