17
Commodore Brand versuchte, sich nicht von dem Verkehr ablenken zu lassen, der horizontal und vertikal vor der Transparistahlwand des Ratszimmers auf Coruscant vorbeisauste, und ebenso nicht von der Stadtlandschaft selbst, die gerade im Licht der untergehenden Sonne erstrahlte. Staatschef Borsk Fey’lya und die inzwischen acht Mitglieder seines Rates saßen mit dem Rücken zu der Fensterwand und hatten daher nichts weiter zu betrachten als Brand, der steif am Rednerpult stand und von einem Bildschirm Notizen ablas, die sein Stab nach der Geheimbesprechung über den Fall von Tynna zusammengestellt hatte.
»Auffällig ist, dass der Angriff vorhergesehen wurde, und das allein erhärtet vorläufig den Verdacht der Geheimdienstabteilung, dass die Hutts uns Informationen zugespielt haben. In den Systemen, in denen die Gewürzoperationen der Hutts zum Erliegen gekommen sind, hat der Feind eine Welt ins Visier genommen. Ob die Hutts sich dessen bewusst waren, als sie um eine Vorwarnung für ihre Schmuggelgeschäfte baten, ist gegenwärtig unbekannt, aber wir verfolgen diese Angelegenheit weiter. Tatsache bleibt jedoch, dass auf Tynna – eigentlich ein Umschlagplatz und kein Verkaufsplatz – kein Gewürz-Schiff mehr gesichtet wurde, seit die Hutts ihren Pakt mit den Yuuzhan Vong geschlossen haben.«
Fey’lya unterbrach Brand mit einem verächtlichen Schnauben und hatte dann die Frechheit, eine Entschuldigung zu heucheln.
»Verzeihen Sie, Commodore, ich habe wohl etwas in die falsche Kehle bekommen. Fahren Sie bitte mit Ihrem… Bericht fort. Sicherlich spreche ich für alle, wenn ich sage, dass ich es kaum erwarten kann, den Rest zu hören.«
Brand ließ sich durch den Sarkasmus nicht aus der Fassung bringen. »Zurzeit finden nur in zwei weiteren Systemen keine Gewürzlieferungen mehr statt, auf Corellia und auf Bothawui. Dabei muss noch ermittelt werden, in welcher Reihenfolge die Yuuzhan Vong zuschlagen wollen. Doch erwarten wir den Angriff eher früher als später. Aus diesem Grunde sind Admiral Sovv und die Verteidigungsstreitkräfte der Meinung, eine Entscheidung über eine Neustationierung der Kriegsschiffe sei bedenklich.«
Brand schaltete den Holoprojektortisch neben sich ein. Er drückte auf eine Taste auf der Seite seines Pultes und rief eine Karte der Galaxis auf, die leicht bläulich im Kegel des Modullasers leuchtete.
»Die Yuuzhan Vong haben einen Nachschubkorridor eingerichtet und befestigt, der sich vom Äußeren Rand bis in den Hutt-Raum erstreckt. Seit der Schlacht von Obroa-skai gibt es dort einen stetigen Zustrom von Kriegsschiffen und Ausrüstung, offensichtlich zur Vorbereitung einer Großoffensive, und zwar der ersten seit Ithor. Ohne die Sicherheit im Kern oder auf Bilbringi zu gefährden, wo die Bedrohung trotz der Fesselungsangriffe der Imperialen Restwelten andauert, können wir gegen eine dermaßen gewaltige Flotte einen Kampfverband aus Schiffen mobilisieren und einsetzen, die wir von Commenor, Kuat, Ralltiir und einer Reihe anderer Welten zusammenziehen. Sollte das Hapes-Konsortium sich entscheiden, die Neue Republik zu unterstützen, könnten einige ihrer Schiffe ebenfalls zu dem Kampfverband stoßen, welchen der schwere Kreuzer Yald unter meinem Kommando anführen würde.«
Brand hielt erneut inne und stemmte die großen Hände auf das Rednerpult. »Natürlich haben wir dabei nicht außer Acht gelassen, dass diese Informationen uns als Täuschungsmanöver in die Hände gespielt worden sein könnten, um uns von einem ganz anderen Ziel abzulenken, aber trotzdem dürfen wir die Beweise nicht einfach übergehen.«
»Beweise«, knurrte Fey’lya. »Unregelmäßigkeiten, Hinweise, Möglichkeiten, aber bestimmt keine Beweise.« Mit einem Blick aus seinen violetten Augen verspottete er Brand unverhohlen.
»Was hat der Kommandostab in Hinsicht auf die Neuaufstellung der Flottenstreitkräfte entschieden?«
Brand deutete auf das Hologramm. »Wie Sie wissen, haben wir in allen Sektoren die Entscheidung getroffen, Welten wie Gyndine und Tynna dem Feind zu überlassen, um im Gegenzug solche wie Kuat, Bilbringi und Commenor besser zu beschützen. Unser Handeln – oder besser: unser Nichthandeln – hat uns auf den Welten, die sich direkt von der Invasion bedroht fühlen, wenig Sympathien eingebracht. Dessen ungeachtet werden wir, selbst wenn wir einen ansehnlichen Kampfverband aufstellen können, nicht beiden Welten, Bothawui und Corellia, ausreichenden Schutz bieten können.«
Er richtete sich zu voller Größe auf. »Nach Analyse der verfügbaren Daten hat der Kommandostab den Schluss gezogen, dass Corellia das Ziel sei. Aus diesem Grunde empfiehlt Admiral Sovv, alle verfügbaren Schiffe und Ausrüstung so schnell wie möglich in den corellianischen Sektor zu verlegen.«
Fey’lya sträubte sich der cremefarbene Pelz. »Das hatte ich mir schon gedacht«, sagte er mit klangloser, bedrohlicher Stimme. »Also würden Sie ihre ›Entscheidung‹ zu Gunsten von Corellia treffen und Bothawui opfern. Aber das werde ich nicht zulassen.« Verärgert schüttelte er den Kopf. »Tut mir Leid, Commodore, doch diesmal werde ich Ihre Pläne nicht genehmigen. Ihre ›Beweise‹ sind zu dürftig.«
»Niemand will Bothawui opfern«, entgegnete Brand. »Die Flottille, die dort bereits liegt, würde nicht abgezogen. Wir versuchen lediglich Corellia zu schützen.«
»Den heiligen Kern zu schützen, meinen Sie.« Der Bothan erhob sich und sah seine acht Ratsmitglieder an. »Ich möchte den Rat bitten, sehr sorgsam darüber nachzudenken, wo die Quelle dieser gewürzten Informationen liegt. Commodore Brand wollte Sie glauben machen, dass sie vom Geheimdienst gesammelt und durch eifrige Analysen erarbeitet wurden. Tatsächlich jedoch hat eine Person, die sich als Ombudsmann für die Jedi-Ritter gebärdet – nämlich Talon Karrde –, zwei Geheimdienstoffiziere von zweifelhaftem Ruf darauf aufmerksam gemacht.«
»Mir leuchtet die Relevanz dessen nicht ein«, sagte Cal Omas. »Talon Karrde ist diesem Rat sehr gut bekannt.«
Fey’lya starrte ihn böse an. »Nun, natürlich können Sie die Relevanz nicht erkennen, Ratsmitglied Omas, weil Ihnen nicht klar ist, dass die Jedi lieber alle Bothans der Galaxis loswerden würden als sie zu beschützen.«
»Die Jedi haben mit unserer Entscheidung nichts zu tun«, warf Brand ein.
Fey’lya machte eine abschätzige Geste. »Natürlich wissen wir alle, dass die Jedi sich im Hintergrund halten und ihre Rolle herunterspielen, bis sie sich endlich zeigen dürfen. Nachdem Bothawui besiegt wäre, würde dies so weit sein.«
»In welcher Weise haben sie sich im Hintergrund gehalten?«, unterbrach ihn Cal Omas. »Sie haben nichts anderes getan, als von Anfang an eine führende Rolle bei der Verteidigung gespielt und sich für Dantooine und Ithor eingesetzt, während der Senat die Yuuzhan Vong weiterhin als regionales Probleme betrachtete.«
Fey’lya war darauf vorbereitet, seine Vorwürfe zu untermauern. »Denken Sie daran, was man den Jedi nachsagt, getan zu haben, als ihr kleiner Rückzug von Yavin 4 durch die imperialen Admirale Pellaeon und Daala gefährdet wurde, und wie Luke Skywalker die Bedrohung auf eigene Faust mithilfe von Illusionen nach Yevetha umlenkte. Und dann können Sie sich mit mir über Ihre gegenwärtigen Anstrengungen unterhalten.«
Er richtete den klauenartigen Zeigefinger auf Omas. »Unterschätzen Sie niemals, wozu die in der Lage sind, Ratsherr. Skywalkers Jedi haben mit den Jedi-Rittern alter Schule nichts gemeinsam; sie sind ein hinterhältiger, ehrgeiziger Haufen. Sollte Bothawui fallen, würden sie in Aktion treten und die Kontrolle über den Senat übernehmen.«
Chelch Dravvad von Corellia nahm den hingeworfenen Fehdehandschuh auf. »Als Staatschef sollten Sie in der Lage sein, Ihre persönlichen Ängste besser zu beherrschen. Es verstößt gegen den Jedi-Kodex, einen offensiven Angriff zu führen, ob nun auf dem Schlachtfeld oder auf jedem anderen Kampfplatz. Darin unterscheiden sich die neuen Jedi nicht im Geringsten von den alten. Skywalker und die anderen versuchen genau das zu tun, was die Jedi von jeher getan haben: Frieden und Gerechtigkeit aufrechtzuerhalten, ohne sich dabei zu reinen Kriegern zu entwickeln. Dieses wachsende Misstrauen ihnen gegenüber lässt sich nur mit einem Mangel an Information erklären. Möglicherweise kann man ihnen Vorwürfe machen, weil sie sich auf Yavin 4 isolieren. Vielleicht hätten sie stattdessen besser demonstrieren sollen, wofür sie eigentlich stehen. Trotzdem tragen sie im Herzen die besten Absichten, und bestimmt haben sie die Bothans nicht zu ihren persönlichen Feinden auserkoren.«
Fey’lyas Stimme nahm einen schrillen Ton. »Da befinden Sie sich im Irrtum, Ratsherr. Und ich wiederhole es noch einmal: Allein auf Commodore Brands Daten hin werde ich dem Kommandostab nicht genehmigen, die Flotte auf Corellia zu verstärken.«
»Dann verlange ich eine Abstimmung über diese Sache«, sagte Omas.
Fey’lya hob die Hand, brachte damit die Debatte zum Schweigen und sah Brand scharf an. »Was sagen Ihnen Ihre Agenten, Commodore? Was meinen Ihre Analysten? Was hören Sie von den teuren Hyperraum-Sonden, die Sie ausgeschickt haben? Anstatt uns auf Mutmaßungen zu verlassen, sollten wir uns lieber Fakten zuwenden. Genauso gut wie auf das, was Sie uns heute Nachmittag präsentiert haben, könnten wir uns ja schließlich auf den Rat einer Hellseherin stützen.«
»Unsere Erkenntnisse beruhen weder auf Prophezeiungen noch auf Mutmaßungen«, erwiderte Brand ungerührt. »Die Daten, auf die wir unsere Entscheidung gründen, sind von höchst ungewöhnlicher Art, nichtsdestoweniger stehen sie Ihnen zur Verfügung, wenn Sie Einsicht nehmen wollen.«
Fey’lya lächelte höhnisch. »Oh, gewiss haben Sie den Fall wasserdicht gemacht, Commodore.« Er sah nacheinander die acht Ratsmitglieder an. »Fürs Protokoll also, wer möchte als Erster die Stimme abgeben?«
»Ich stimme dem Staatschef zu«, erklärte Fyor Rodan von Commenor. »Karrde oder den Jedi vertraue ich nicht. Skywalker weiß, dass er dem Senat seine Forderungen aufzwingen kann, wenn er Unterstützung bei der Bevölkerung sucht. Dann wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Jedi uns alle Entscheidungen diktieren. Ich warne Sie davor, Bothawui fallen zu lassen – dann hätten wir schlimme Zeiten vor uns, ein Imperium, das sich als Theokratie tarnt.« Er hielt inne und holte Luft. »Commenor gerät ebenfalls in Gefahr, wenn Corellia erobert wird, und trotzdem stimme ich gegen die Jedi und für Bothawui.«
»Danke, Ratsherr«, sagte Fey’lya.
»Warum gehen wir nicht zur Gegenoffensive über, ehe die Yuuzhan Vong uns vollkommen eingekesselt haben?«, fragte Ratsherr Triebakk den Commodore über seinen Dolmetscherdroiden.
Brand wandte sich dem riesigen Wookiee zu. »Das ist nicht möglich, ohne den Kern wehrlos zu lassen. Falls wir die Imperialen Restwelten oder die Hutts überzeugen könnten, ihnen in den Rücken zu fallen, oder wenn das Hapes-Konsortium im Mittleren Rand eine neue Front eröffnet, wäre es angebracht, über eine solche Gegenoffensive nachzudenken. Im Augenblick ist dazu nicht der rechte Zeitpunkt.«
»Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man weder Coruscant noch irgendeine andere der Kernwelten einem Angriff aussetzen darf«, sagte Dravvad, »aber sollen wir wirklich einfach nur hier herumsitzen und darüber debattieren, welche Welt – Bothawui oder Corellia – für die Neue Republik wichtiger ist?«
»Nicht wichtiger, Ratsherr, sondern bedrohter.«
»Verschwenden Sie nicht weiter unsere Zeit«, fuhr Fey’lya ihn in. »Sie stimmen sowieso für Corellia, wie wir alle wissen.«
Dravvad nickte knapp. »Genauso wie Sie für Bothawui.«
Fey’lya drehte sich zu Cal Omas um. »Ihre Stimme.«
»Corellia, doch nicht aus den Gründen, die Sie sich vorstellen. Es ergibt einfach keinen Sinn, dass die Yuuzhan Vong zunächst Gyndine und Tynna angreifen, wenn Bothawui die ganze Zeit ihr Ziel war. Außerdem steht Corellia so gut wie ohne Verteidigung da. Bothawui wird bereits hinreichend bewacht. Wie würden wir vor unseren Wählern dastehen, wenn wir ein hilfloses System opfern – noch dazu ein System, das wir selbst hilflos gemacht haben? Genauso gut könnten wir Corellia auch überreden, gleich zu kapitulieren.«
»Gesprochen wie ein guter Alderaaner«, murmelte Fey’lya. »Also, Ratsherr, leider sind Sie irrtümlicherweise der Annahme, eine Kapitulation vor den Yuuzhan Vong würde das Überleben gewährleisten. Aber das ist eine andere Geschichte.« Er sah den Sullustaner an, Niuk Niuv.
»Die Corellianer streben schon lange nach Unabhängigkeit«, begann Niuv. »Aus diesem Anlass hätten wir in jüngerer Vergangenheit beinahe einen Krieg mit ihnen begonnen – einen Krieg, der die Beziehungen bis zum Äußersten belastet hätte. Die Neue Republik ist keineswegs gezwungen, Corellia zu verteidigen. Tatsache ist jedoch, dass Corellias Mangel an Verteidigung seine Rettung sein wird. Die Yuuzhan Vong greifen als Nächstes Bothawui an.«
»Ihr Scharfsinn ist bemerkenswert, Ratsherr«, lobte Fey’lya. »Mein Beifall, weil Sie sich gegen Admiral Sovv entschieden haben.« Er wandte sich um. »Ratsherr Triebakk. Muss ich Sie überhaupt fragen?«
»Ich vertraue Commodore Brands Daten und schließe mich der Empfehlung des Kommandostabes an«, sagte der Wookiee über seinen Dolmetscher. »Die Yuuzhan Vong planen, Corellia als Aufmarschplatz für ihr Eindringen in den Kern zu nutzen…«
»Es besteht kein Grund, diesen Punkt breitzutreten«, unterbrach Fey’lya ihn. Er betrachtete Ratsherr Pwoe mit zusammengekniffenen Augen. »Und Sie?«
Die Maskententakel des Quarren zuckten, und er kniff verärgert die vorstehenden Augen zusammen. »Corellia. Wie Ratsherr Omas ausgeführt hat, wird Bothawui bereits von einigen Bothan-Angriffskreuzern verteidigt, zu deren Finanzierung man die Neue Republik erst vor einiger Zeit gedrängt hat.«
»Und ich kann Ihnen versprechen, dass wir alle Kreuzer einsetzen werden, selbst wenn wir sie aus dem Kern abziehen müssen«, knurrte Fey’lya.
»War es nicht immer Bothawuis Ziel, diese Schiffe für sich zu beanspruchen und damit Mon Calamari, Sullust und Coruscant an Macht zu übertreffen?«
Fey’lya grinste. »Pwoe stimmt demnach, beunruhigt wegen des militärischen Prestige Verlustes von Mon Calamari, weniger für Corellia als vielmehr gegen Bothawui. Der Nächste, bitte.« Er sah Navik von Rodia an.
Naviks kurze Schnauze wippte auf und ab. »Rodias Nähe zu Itothawui lässt mir wenig Wahl.« Bestätigend nickte er Fey’lya zu.
Der Staatschef erwiderte das Nicken und fasste zusammen. »Pwoe, Omas, Triebakk und Dravvad für Corellia. Meine Wenigkeit, Rodan, Niuv und Navik für Bothawui.«
Alle wendeten den Blick dem neunten und jüngsten Mitglied des Rates zu.
»Ich fürchte, die Entscheidung liegt bei Ihnen«, sagte Fey’lya.
Commodore Brand wartete gespannt.
»Obwohl die Eroberung von Tynna auf eine mögliche Bedrohung von Corellia hindeutet, ergibt ein Angriff der Yuuzhan Vong auf den Kern strategisch keinen Sinn. Wenn sie von ihrer Position im Hutt-Raum aus eine Offensive starten wollten, warum würden sie wertvolle Ressourcen auf ein System verschwenden, dem nach der Centerpoint-Krise fast alle Verteidigungsmittel genommen wurden, anstatt ein lohnenderes Ziel wie Kuat oder Brentaal anzuvisieren? Nein, ich sage, alles deutet auf einen Angriff auf Hothawui hin – vom Hutt-Raum aus und auch von Tynna. Ich stimme dem Staatschef Fey’lya zu.«
Fey’lya holte erleichtert Luft. »Ich begrüße Ihre schnörkellose Logik, Senatorin Shesh.« Er lächelte Commodore Brand an. »Die Angelegenheit ist entschieden. Stellen Sie Ihren Kampfverband auf, Commodore, aber schicken Sie ihn nach Bothawui.«
»Wir haben sie mit ihren eigenen Waffen geschlagen«, verkündete der Commodore, während er durch die Türen des Flottenamtes stürmte. »Senatorin Shesh hat ihr Versprechen gehalten und für Bothawui gestimmt.«
Jubel erfüllte den Raum.
»Shesh hat ebenfalls berichtet, ihr Treffen mit dem Generalkonsul der Hutts sei erfolgreich verlaufen«, fügte Brand hinzu. »Vielleicht bekommen wir sogar noch ein wenig Hilfe von den Hutts. Jetzt brauchen wir nur noch Nachrichten von Hapes.«
»Die Abstimmung des Konsortiums findet morgen statt«, informierte ihn sein Adjutant.
Brand konnte sein Lächeln nicht verbergen. »So langsam kommt eines zum anderen. Aber jetzt fängt die Arbeit erst richtig an.« Er trat an eine Holokarte, die jener im Saal des Rates ähnelte. »Die Yuuzhan Vong haben sich offensichtlich sowohl Corellia als auch Bothawui genau angesehen und den jeweiligen Wert eingeschätzt. Indem wir einen Kampfverband bei Bothawui stationieren, provozieren wir geradezu einen Angriff auf Corellia.« Er wandte sich an seinen Adjutanten. »Gibt es Neuigkeiten von der Centerpoint-Station?«
»Die Solo-Söhne sind auf Drall eingetroffen. Anakin Solo ist derjenige, der den Repulsor ursprünglich wieder in Gang gesetzt hat. Zurzeit beschäftigen sie sich mit Feinabstimmungen, um sicherzugehen, dass die Station wie erwartet funktioniert, doch sie wollen keine Tests fahren, weil sie fürchten, damit Corellia, Drall, Selonia und die anderen Welten zu alarmieren. Obwohl das vermutlich nichts mehr ausmacht, da sowieso schon jede Menge Gerüchte kursieren. In Coronet, Meccha und L’pwacc Den Port ist es zu Aufständen gekommen, und man hört, Generalgouverneurin Marcha solle entmachtet werden.«
Verdrießlich nickte Brand. »Nun, wenn alles klappt, wird Corellia wie der Retter der Galaxis dastehen, und danach dürften sich die negativen Gefühle in nichts auflösen.« Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Karte, die sich langsam drehte. »Benachrichtigen Sie das Kommando, dass sich Teile der Dritten Flotte zum Sprung nach Kuat bereithalten sollen, bis ich es befehle. Aber verraten Sie nicht mehr als notwendig. Außerdem sollen sich Teile der Zweiten Flotte auf den Sprung nach Ralltiir vorbereiten.« Nun schob er eine Hand in den Lichtkegel des Projektors. »Darüber hinaus werden die Hyperraumrouten, die Corellia mit Kuat, Ralltiir und Bothawui verbinden, nach den Minen und Masseschattenwaffen der Yuuzhan Vong abgesucht.«
Brand wandte sich um und blickte in den Raum. »Wenn das Interdiktionsfeld der Centerpoint-Station sie erst einmal fesselt und eine ganze Flotte sie von hinten angreift, werden die Yuuzhan Vong es noch bereuen, in diese Galaxis eingefallen zu sein.«