8

 

Vom hinteren Teil der Lorell-Halle auf Hapes betrachtet stellte Leia nur einen weißen Punkt vor dem blauschwarzen Nachthimmel dar, der durch die hohen Panoramafenster zu sehen war. Vor der Mauer der Sandsteinklippen, die über der Hauptstadt aufragten, erhob sich die Versammlungshalle und bot einen atemberaubenden Blick auf die Vergänglichen Nebel und vier der sieben Monde des Planeten. Die Illusion war so perfekt, dass Zuschauer in den hinteren Rängen sich leicht hätten vorstellen können, wie sie auf einen Stern zuflogen, den Botschafterin Organa Solo darstellte.

»Hochverehrte Repräsentanten des Hapes-Konsortiums der Welten«, begann sie mit einer Stimme, die ihre Entschlossenheit bis in den letzten Winkel des Raumes trug. »Vor nunmehr achtzehn Jahren, nach der Eroberung des Imperialen Zentrums durch die Neue Republik, kam ich zu Ihnen und bat um finanzielle Unterstützung für eine junge Regierung, die nach einem Krieg vor dem Bankrott stand und zudem von einem heimtückischen Virus geplagt wurde, das jeden Tag tausende Nichtmenschen tötete.

Bei diesem Besuch wurde eine Tür zwischen unseren Regionen des Raumes aufgestoßen, die in den dreitausend Jahren zuvor versiegelt geblieben war. So beehrte das Konsortium Coruscant nicht lange nach meinem Besuch mit einem Gegenbesuch, während dessen Sie uns Schätze vermachten, von deren Existenz wir kaum geträumt hatten – Regenbogenjuwelen, Denkspiele und Bäume der Weisheit, außerdem ein Dutzend Sternzerstörer, die Sie von imperialen Kriegsherren gekapert hatten, welche in Ihren Herrschaftsraum eindringen wollten.

Damals dachte man daran, die Neue Republik und das Konsortium durch eine Heirat zu verbinden – doch das Schicksal hielt andere Verbindungen für die beiden Kandidaten bereit.«

Freundliches Gelächter und geflüsterte Bemerkungen gingen durch das Publikum, und vereinzeltes Klatschen steigerte sich zu kräftigem Applaus.

Leia ergriff die Gelegenheit beim Schopf und blickte nach rechts hinter sich, wo Prinz Isolder sich verbeugt hatte. Neben ihm saß, ebenfalls lächelnd und elegant gekleidet, seine Gemahlin, die Königinmutter Teneniel Djo von Dathomir, an deren Fingern Lavaringe funkelten und deren Haar mit einem strahlend schönen Diadem aus Regenbogenjuwelen, Dämmerungssternen und Eismonden geschmückt war.

Auf der anderen Seite von Teneniel hatte ihre Schwiegermutter Ta’a Chume Platz genommen, deren graues Haar zu einer außergewöhnlich schmuckvollen Frisur gestaltet war und hinter deren scharlachrotem Gesichtsschleier nur die Augen sichtbar waren. Hinter ihnen saßen verschiedene Würdenträger und hohe Beamte, darunter auch der Botschafter des Konsortiums in der Neuen Republik.

Coruscants Botschafterin auf Hapes saß links auf dem Podium, gleichfalls zwischen Würdenträgern und hohen Beamten, doch neben ihr saß die Tochter von Isolder und Teneniel, die Jedi Tenel Ka. Der Bizeps des Stumpfes ihres linken Armes, der unterhalb des Ellbogens vor Jahren bei einem Trainingsunfall mit Jacen durch dessen Lichtschwert abgetrennt worden war, war mit Elektrum-Reifen geschmückt, und an dem schmalen Gürtel, der ihre Robe zusammenhielt, baumelte ein Lichtschwert.

An der Seite des Raumes standen der frisch auf Hochglanz polierte C-3PO und Olmahk, der wütend war, weil man ihn dazu überredet hatte, eine enge Hose, ein feines Hemd und eine eng sitzende Mütze zu tragen.

»Meine lieben Freunde«, fuhr Leia fort, während der Applaus abebbte, »die Neue Republik und das Konsortium waren seitdem stets Verbündete. Aber heute Abend trete ich vor Sie mit einer Bitte, die dieses Bündnis auf eine harte Probe stellt. Und anstelle von Geschenken bringe ich eine dringende Warnung mit.«

Zurückhaltende Stille machte sich in der Versammlung breit.

»Ich spreche für die gesamte Neue Republik, wenn ich sage, wie sehr ich stets respektiert habe, welch hohen Wert Sie Ihrer Abgeschiedenheit zumessen.« Sie deutete auf das Panoramafenster hinter sich, ohne sich umzudrehen. »Wäre Coruscant mit einem solch himmlischen und majestätischen Phänomen wie den Vergänglichen Nebeln gesegnet, hätten wir uns vielleicht auch für eine nach innen gewandte, mit sich selbst zufriedene Kultur entschieden. Leider ist dies nicht der Fall.

Ein großer Schatten ist auf unsere Galaxis gefallen und ebenso auf viele der Mitgliedswelten der Neuen Republik, und überall ertönt der Ruf zu den Waffen. Obwohl Hapes, Charubah, Maires, Gallinore, Arabanth und die anderen Welten des Konsortiums bislang von diesem Schatten verschont blieben, wird dieser Zustand wohl kaum noch lange andauern. Denn die Dunkelheit ist so grimmig, so ungeheuerlich und weit reichend, dass sie möglicherweise die Macht hat, sämtliches Licht aufzusaugen.«

An dieser Stelle hielt Leia inne und schwieg, bis das aufgeregte Murmeln im Saal verstummt war. »Der Ursprung dieses Schattens liegt außerhalb unserer Galaxis, doch die Absicht jener, die ihn werfen, ist nicht zu verkennen: Eroberung – eindeutig und unzweifelhaft. Der Feind heißt Yuuzhan Vong, und während ich hier spreche, macht er sich bereit, um die Kolonien und den Kern zu erobern.«

Erneut wartete Leia, bis das Gemurmel abgeebbt war.

»Friedliches Zusammenleben steht nicht zur Debatte, da die Yuuzhan Vong danach streben, die Galaxis nach ihren eigenen Plänen umzugestalten – sie wollen uns alle zwingen, ihren Göttern die Treue zu schwören, in deren Namen sie ihren Feldzug führen. Um dem Konflikt auszuweichen, haben sich einige Welten bereits kampflos ergeben. Angesichts dessen, was die Yuuzhan Vong mit Welten tun, die Widerstand leisten, kann man niemandem die Kapitulation verübeln. Aber die Neue Republik wird weder verhandeln noch kapitulieren. Die Invasion muss gestoppt werden, und das kann nur durch die vereinten Anstrengungen aller Welten geschehen, die in Freiheit statt in Sklaverei leben wollen.«

Leia stemmte die Hände flach auf das Rednerpult und ließ den Blick über das Publikum schweifen.

»Ich will ganz offen sprechen. Elegos A’Kla, Senator der Neuen Republik, hat sich um Friedensverhandlungen bemüht und wurde brutal ermordet. Die Verteidigungs-Streitkräfte der Neuen Republik versuchten Ithor, Obroa-skai und mehrere andere Welten zu retten und sind dabei gescheitert. Die Hutts haben sich offensichtlich auf ein Bündnis mit den Yuuzhan Vong eingelassen, das den Yuuzhan Vong erlaubt, ihren Raum zu besetzen und sich auf Hutt-Welten mit Rohstoffen zu versorgen, die sie für ihre Invasion benötigen.

Und nun bitte ich das Konsortium zu entscheiden, welchen Kurs es einschlagen möchte.

Diese Bitte fällt mir nicht leicht, denn schließlich besteht die kleine Chance, dass die Yuuzhan Vong den Hapes-Cluster nicht angreifen wollen, und in diesem Falle würden Sie lediglich für eine gute Sache und nicht um Ihr Überleben kämpfen. Wenn die Neue Republik dazu gezwungen sein sollte, wird sie diese Schlacht allein ausfechten, aber die Chancen für einen Sieg würden durch eine militärische Unterstützung des Konsortiums beträchtlich erhöht.«

Sie holte Atem und breitete die Arme aus. »Im Austausch für Ihre Unterstützung kann ich Ihnen leider nichts anbieten, denn die Zukunft ist ungewiss. Aber ich bitte Sie eindringlich, sorgfältig darüber nachzudenken, wen Sie sich als galaktische Nachbarn wünschen, und sich daran zu erinnern, wie leicht es für den Imperator Palpatine war, auf so vielen Welten das Licht durch seinen Schatten zu verdunkeln.

Ich danke Ihnen dafür, dass Sie mir Ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben, während ich vor Ihnen ausgebreitet habe, was mich tief im Herzen bewegt.«

Das Schweigen hätte nicht eindrücklicher sein können, auch wenn man die Halle mitten ins All katapultiert hätte.

»Abgeordnete Miilarta«, stellte Ta’a Chume vor, »Botschafterin Organa Solo. Botschafterin Solo, Lol Miilarta von Terephon.«

Leia streckte ihr die Rechte mit gewandter Grazie entgegen, und Miilarta schüttelte sie. »Ich bin entzückt, Botschafterin«, sagte sie und fügte mit gesenkter Stimme hinzu: »Ich kann Ihnen versichern, dass Terephon dafür stimmen wird, Ihnen zu helfen.«

Leia lächelte. »Die Neue Republik dankt Ihnen.«

Miilarta verneigte sich vornehm und bewegte sich in der Empfangsreihe weiter. In aller Förmlichkeit, wie sie solcher Gelegenheit angemessen war, stellte Leia sie dem Botschafter der Neuen Republik vor, dann wandte sie sich wieder Ta’a Chume zu, die sie der ähnlich schönen Abgeordneten von Ut vorstellte, jener Welt, die bei dem Besuch des Konsortiums auf Coruscant ein Lied als Geschenk überreicht hatte.

Hinter Leia stand C-3PO und flüsterte ihr ins Ohr: »Mit der Abgeordneten Miilarta haben wir bereits einunddreißig Welten auf unserer Seite. Damit haben Sie Ihr Ziel schon halb erreicht.«

Leia blickte die Schlange entlang, die sich mit Ehemännern, Gemahlinnen, Geliebten und Kindern fast bis zum prachtvollen Eingang des Fontänen-Palastes, dem Wohnsitz der königlichen Familie von Hapes, erstreckte.

»Ermüden Sie die Förmlichkeiten, Botschafterin?«, fragte Ta’a Chume hinter ihrem Schleier.

Leia drehte sich leicht zu ihr um. »Nicht im Mindesten.«

»Wollen Sie damit andeuten, dass Sie dieses Verfahren nicht… wie soll ich es ausdrücken… als antiquiert empfinden?«

»Eigentlich erinnert es mich an Alderaan.«

»Alderaan? Sie überraschen mich, Leia. Sie vergleichen einen früheren Leitstern der Demokratie mit einem Matriarchat, das von Piraten gegründet wurde. Was denken Sie sich dabei?«

Leia lächelte in sich hinein. »Der Neuen Republik ist hauptsächlich daran gelegen, ihre Angelegenheiten zu erledigen, und deshalb wird auf große Zeremonien verzichtet. Manchmal vermisse ich den Pomp und die Förmlichkeit der Alten Republik jedoch, und Hapes erscheint mir wie eine liebe Erinnerung, in der die Zeit stehen geblieben ist.«

Der scharlachrote Halbschleier verbarg Ta’a Chumes Miene, doch ihr Ton verriet ein nachdenkliches Lächeln. »Nun, wie liebenswürdig von Ihnen, unsere Lebensart als Nostalgie zu bezeichnen.«

»Sie missverstehen mich, Ta’a Chume – und zwar absichtlich, glaube ich.« Leia ließ den Blick durch den Empfangssaal schweifen. »Hier hätte ich mein Leben führen können, wäre das Imperium nicht gewesen. Die Pracht, die Anstandsformen… die Intrigen.«

Ta’a Chume kniff die Augen zusammen. »Ja, das hätte wirklich alles Ihnen gehören können, meine Teure. Aber Sie selbst haben Han Solo meinem Sohn vorgezogen.«

Leia betrachtete Chume’da Isolder, der groß gewachsen, untadelig gekleidet und äußerst attraktiv am Kopf der Empfangsreihe stand. Ja, sagte sie im Stillen zu sich selbst, ich habe einen Raufbold ohne einen einzigen Credit dem Spross von Piraten vorgezogen, dessen Taschen so voll sind, dass er seinen eigenen Krieg finanzieren kann. Und ich danke den Sternen für diese Wahl. Kindheitserinnerungen waren eine Sache, doch hatte man erst einmal die Lebensmitte erreicht, verloren sie viel von ihrem Zauber. Leia konnte es sich nicht mehr vorstellen, eine richtige Prinzessin zu sein. Sie blickte hinüber zu Teneniel Djo – die hatte die Hände vor sich gefaltet und das Kinn königlich gehoben – und schauderte bei dem Gedanken daran, in Teneniels tausend Credit teuren Schuhen stehen zu müssen.

Während sie noch darüber nachdachte, begriff sie plötzlich. Han war allein aufgebrochen, hatte sich nicht nur physisch von ihr entfernt, und damit verlor ihre gemeinsame Zukunft an Gestalt. Sie hasste es, sich seinetwegen Sorgen machen zu müssen, doch eigentlich vermisste sie ihn schrecklich, und der Prunk der Monarchie, der Blick auf eine Zukunft, die sie ausgeschlagen hatte, hinterließ bei ihr ein kaltes, befremdliches Gefühl.

»Archon Thane«, sagte Ta’a Chume. »Botschafterin Organa Solo. Botschafterin Solo, Archon Beed Thane von Vergill.«

Thane, ein vollbärtiger Kerl, der Leia überragte, gehörte zu den wenigen männlichen Abgeordneten des Konsortiums. Er starrte sie finster an, als er vor sie trat. »Botschafterin Solo«, sagte er undeutlich. »Die verrufene Jedi.«

Ta’a Chume erstarrte. »Ich möchte Sie sehr dringend bitten, den Anstand zu wahren, Archon. Oder haben Sie sich zu reichlich bei den dargereichten Getränken bedient?«

Thane nickte und verneigte sich. »Ich bitte um Pardon, höchstverehrte Ereneda«, sagte er und benutzte den Titel, der für die Königinmutter auf Hapes reserviert war. »Ihre Großzügigkeit überwältigt mich.«

Leia überprüfte ihn mit ihren Sinnen. Thane war nicht betrunken; er tat nur so. »Ich bin keine Jedi, Archon«, erwiderte sie. »Was meine Verrufenheit angeht – sicherlich dürfen Sie über mich denken, was Sie wollen.«

Er wandte sich ihr zu. »Wie ein Jedi gesprochen: ruhig, mit voller Beherrschung. Eine Äußerung, die schwächere Seelen für die Wahrheit halten würden.«

»Vorsicht, Archon«, zischte ihm Ta’a Chume zu. »Gewiss wollen Sie hier keine Szene machen.«

Leia verschränkte die Arme vor der Brust. »Genau das beabsichtigt er, Ta’a Chume. Warum soll man ihm seinen Spaß verderben?«

Thane ließ sich zu einem dünnen Lächeln herab. »Zufällig war ich auf Coruscant, als Sie vor den Senat traten, um dort die gleiche Rede zu halten, die wir heute Nacht ertragen mussten. Es muss Sie gequält haben, dass dort Ihr Jedi-Charakter ignoriert wurde.«

»Vielleicht haben Sie mir beim ersten Mal nicht zugehört, Archon…«

»Wenn er ein Problem mit den Jedi hat, kann er sich gern an mich wenden.«

Tenel Ka stand plötzlich neben Leia, und ihre Hand ruhte locker auf dem Griff des Lichtschwertes, in den ein Rancorzahn eingelegt war. Von Natur aus stur und unnachgiebig ließ sich Tenel Ka immer schnell auf einen Kampf ein, und jetzt bedachte sie Thane mit einem bohrenden Blick.

Doch der Archon wich nicht zurück und lächelte gehässig. »Ach, nein, die Dathomiri, die ihr hapanisches Erbe leugnet und dennoch geruhte, die königliche Familie vor den Machenschaften der Botschafterin Yfra zu retten.« Sein Blick wanderte über die Schlange der Wartenden. »Ist das nicht eine glückliche Gesellschaft.«

Um Thane hatte sich ein Auflauf gebildet, und die Gespräche im riesigen Saal verstummten nach und nach. Aus den Augenwinkeln sah Leia Prinz Isolder, der sich ihnen bereits näherte.

»Wir haben nur das Wort der Botschafterin, dass die Yuuzhan Vong sich nicht auf Verhandlungen einlassen«, verkündete Thane allen in Hörweite. »Und wenn das stimmt, was sie über eine gemeinsame Front sagt, warum ist die Neue Republik dann darüber zerstritten, wo die Flotten eingesetzt werden und welche Systeme Hilfe erhalten sollen?« Er drehte sich im Kreis, während er sprach. »Wollen wir das wirklich für das Konsortium – eine zersplitterte Führung? Als Archon von Vergill bin ich dafür, dass wir uns weiterhin neutral verhalten, bis die Invasoren ihre Absichten hinsichtlich des Konsortiums offenbaren, entweder mit Worten oder mit Waffen.«

Er deutete auf Leia. »Sie kommt zu uns, bittet uns um einen Gefallen und bietet uns dafür nur das Geschenk einer Warnung. Warum bringt sie uns nicht die Schnelllade-Turbolaser-Technologie, die uns die Neue Republik seit so vielen Jahren vorenthält?«

»Das genügt, Thane«, sagte Isolder wütend. »Hier ist weder der rechte Ort noch der rechte Zeitpunkt für eine politische Debatte. Wenn Sie die Anstandsformen nicht wahren können…«

»Verweisen Sie mich des Palastes?«, schnitt ihm Thane das Wort ab. »Lieber nehmen Sie die Abkömmlinge dieser Jedi auf, die Ihre Vorfahren getötet haben, als jemanden, der in Ihrer Gegenwart die Wahrheit auszusprechen wagt.«

»Genug«, fauchte Isolder.

Aber Thane war noch lange nicht fertig; erneut wandte er sich an die Menge. »Er bevorzugt die Gesellschaft einer Tochter, die ihr hapanisches Erbe verraten hat…«

Tenel Ka trat einen Schritt vor, doch ihr Vater versperrte ihr den Weg.

»… und einer gewieften Lügnerin wie Botschafterin Solo…«

Isolder bewies unheimliche Schnelligkeit und Präzision, als er Thane mit dem Handrücken eine Ohrfeige versetzte. Der Archon taumelte rückwärts in die Menge, seine Unterlippe blutete. Sofort war Isolders langjährige Freundin und frühere Leibwächterin Captain Astarta zur Stelle, warf ihren dicken roten Zopf über die Schulter und nahm die Hände in Position, bereit, einen Schlag abzuwehren oder auszuteilen, je nachdem, was notwendig war.

Zwei von Thanes Parteigängern waren herbeigeeilt, packten ihn an den Armen und zogen ihn auf die Füße, doch er stieß sie zur Seite, wischte sich den Mund ab und lachte Isolder ins Gesicht.

»Die abgewiesene Buhle kommt zur Rettung.«

Leia sank der Mut. Sie spürte, wie Isolder darum rang, seinen Zorn zu beherrschen. Trotz der Wut, die sie verspürte, weil er sich hatte provozieren lassen, fürchtete sie noch mehr Thanes nächsten Zug.

»Meine Sekundanten werden morgen bei Ihnen vorsprechen, Chume’da Isolder«, sagte der Archon von Vergill ernst.

Isolder stimmte mit einem förmlichen Nicken zu. »Meine Sekundanten werden sie erwarten.«

»So beginnt die Entzweiung«, sagte Ta’a Chume leise und traurig, während Thane und seine Parteigänger sich zur Tür aufmachten.