Anfang im Niemandsland

 

Ich gebe zu, ich hatte Glück. Meine Eltern waren reiche Unternehmer und unterstützten mein Vorhaben ehrlich – was mir mal wieder zeigte, wie wenig ich ihnen bedeutete. Sie kauften mir in meinem Wunschland – Neuseeland – ein Haus. Wo, sagten sie nicht, sie meinten nur: „Es passt zu dir.“ Na wenigstens darin waren sie sich einig. Wenn es um mein Wohl ging, gingen ihre Meinungen schon wieder auseinander, aber was zu mir passte, das wollten sie wissen?!

Ich saß im Flugzeug, die Köpfhörer meines MP3-Players in meinen Ohren und las mir die Adresse, die mir mein Vater im Auto vor dem Flughafen gegeben hatte, durch. Meine Mutter war gar nicht erst erschienen. Geschäftstermin. Wer’s glaubt. Sie wollte einfach Dad nicht sehen. Ich stutzte. Ich hatte mir schon vorher Gedanken gemacht, in welche Stadt ich gerne ziehen würde, doch Takaka sagte mir nun wirklich gar nichts. Mir schwante Übles, und da ich das ungute Gefühl in meiner Magengegend nicht verbannen konnte, kramte ich in meinem Handgepäck und zog meinen verhältnismäßig kleinen und dennoch leistungsstarken Laptop heraus. Wie gesagt: Ich hatte Glück mit meinen Eltern. Oder aber nicht, das hing vom Standpunkt des Betrachters ab …

Schnell war der Computer hochgefahren und ich öffnete das Internet. Ich googelte die Adresse auf dem Zettel. Ich blinzelte ungläubig, überprüfte, ob sich mein Vater verschrieben hatte, tippte noch mal alles ein. Das Ergebnis auf der Karte blieb. Ich seufzte schwer und rieb mir mit meinem Zeigefinger die Schläfe. Oh Gott, was habe ich euch denn getan? Der Gedanke wiederholte sich immer und immer wieder in meinem Kopf, doch eine Antwort erhielt ich nicht. Ich starrte gebannt und entsetzt auf den Bildschirm und konnte es immer noch nicht fassen. Meine Eltern hatten mir ein Haus in einem der kleinsten Orte der Südinsel Neuseelands gekauft. Die Stadt hatte ungefähr sage und schreibe 1.200 Einwohner, was für mich, den alteingesessenen Großstadtbewohner, die Hölle auf Erden werden würde. Eines musste ich jedoch zugeben: Die Lage der Stadt ließ nichts zu wünschen übrig. Nicht nur, dass sie in der berühmten Golden Bay lag, nein, sie hatte auch noch die Nähe zum Gebirge, wo zugleich das tiefste Höhlensystem Neuseelands zu finden war.

Frustriert klappte ich den Laptop recht heftig zu und stopfte ihn zurück in meine Tasche. Gelangweilt sah ich aus dem Fenster und erblickte bereits das Land, in das ich immer schon wollte. Es hatte einfach alles: Berge, Seen, das Meer, keine Verwandten …

Das Signal über den Sitzen leuchtete auf, dass man sich anschnallen sollte, da die Maschine zur Landung ansetzte. Mein Flug würde am Flughafen Nelson enden, also nicht sehr weit von meinem neuen Zuhause entfernt. Ich seufzte. Na ja, mehr oder minder ‚nicht sehr weit’. 63 Meilen musste ich noch zurücklegen, nach der Angabe meines Vaters. Na toll. Noch eine und eine halbe Stunde verschwendet. Langsam neigte sich der Flieger dem Erdboden entgegen. Die Häuser, Autos und Straßen wurden größer, man konnte Fenster erkennen und schon hatte das Flugzeug auf der Landebahn aufgesetzt. Nun rollte die Maschine bis zum Ausgang. Ich schnallte mich schon ab, wenn jetzt noch etwas passieren sollte, dann musste ich schon sehr viel Glück haben. Ich griff mir mein Handgepäck und erhob mich, noch bevor die anderen Gäste mitbekommen hatten, dass es uns erlaubt war, aufzustehen und zur Tür zu gehen. Ich war das Prozedere nach und vor einem Flug leid. Die Gepäckkontrolle, das Suchen des Gepäcks … Ich wollte einfach in meinem neuen Zuhause ankommen und in Ruhe alles um mich herum interessiert betrachten und hassen.

 

Ich stand mittlerweile vor dem Flughafen. Mein Vater hatte gesagt, dass ich hier abgeholt werden würde – von seinem Kumpel. Oder eher Bekannten. Er war ein Polizist, merkwürdig, dass Dad nie etwas von ihm hat verlauten lassen. Außerdem war es merkwürdig, dass mein Vater ausgerechnet mit einem Polizisten, noch dazu einem Chief of Police, also ein hohes Tier in der städtischen Niederlassung, etwas zu tun hatte. Wollte mich der etwa mit einem Streifenwagen abholen? Und was zum Henker hatte sich mein Vater dabei gedacht? Ich hätte genauso gut ein Taxi nehmen können, aber nein …

Wie ich mit meinen zwei großen Koffern so dastand, einer mittelgroßen Tasche und meinem Handgepäck in Form eines übervollen Rucksacks und meinen düsteren und erbosten Gedanken freien Lauf ließ, merkte ich nicht, wie tatsächlich ein Auto direkt vor mich fuhr und anhielt. Ich war verwirrt. War das der Part, wo man sich abwenden sollte? Die Beifahrerscheibe, die mir gegenüber war, wurde heruntergefahren und ich konnte ins Wageninnere sehen. Jetzt war ich erst recht überfordert mit der Situation. Am Steuer saß ein Mann Mitte zwanzig, mit etwa zehn Zentimeter langen, schwarzen Haaren, der aussah, als wäre er ein Schauspieler. „Leyla Valimore nehme ich an?“, sprach mich der gut aussehende Herr mit einer angenehm dunklen Stimme an.

„Ja. Und Sie sind demnach Kenneth Phynix.“ Das war eine Feststellung meinerseits. Wer sonst konnte in dem Land, auf das ich vorher noch keinen Fuß gesetzt hatte, wissen, wie ich hieß? „Richtig. Soll ich dir helfen oder nur den Kofferraum aufmachen?“, erwiderte Kenneth lächelnd.

„Kofferraum“, antwortete ich knapp, weil ich einfach wie vor den Kopf geschlagen war. Bei all den Hollywoodfilmen, die ich schon gesehen hatte, so hatte mich doch kein Einziger darauf vorbereitet, jemals in der wirklichen Welt auf einen Polizisten zu stoßen, der derart – wie sollte ich es ausdrücken? – unpassend war für den Job. Er konnte sein Gesicht schließlich jederzeit verletzen! Ich schüttelte den Kopf und damit die Gedanken ab, platzierte meine Koffer und die Tasche im geräumigen Kofferraum des Autos und schloss ihn wieder. Mein Blick blieb an dem dreizackigen Stern in einem vollendeten Kreis hängen. Ah ja. Ein schwarzer Mercedes C 63 AMG Estate. Warum ich das als junge Frau wusste? Weil mich Mercedes faszinierte. Für mich machte diese Autofirma die besten Autos überhaupt: elegant, schnell und sicher.

Ich lief um das Auto herum zur Beifahrertür, die bereits offen war, setzte mich in den weichen, schwarzen Ledersitz, zog die Tür zu und schnallte mich an, während der Mann am Steuer bereits anfuhr und sich in den Straßenverkehr einfädelte. Ich konnte einfach nicht anders: Ich musste ihn noch mal ansehen. Seine Züge waren fein, jedoch nicht unangenehm. Man sah ihm an, dass er intelligent war. Vermutlich war er ein Vorzeigepolizist, der absolut jeden Fall gelöst hatte. Ich richtete meinen Blick auf die Straße, gerade rechtzeitig, da Kenneth mich nun ansah, wenn auch nur kurz, da er sich auf die Fahrbahn konzentrieren musste. „Wie war der Flug?“, versuchte er etwas leichte Konversation.

„Ging so. Er war langweilig. Ich bin schon zu oft geflogen, um mich daran noch aufkratzen zu können“, gestand ich lustlos.

„Ah. Wie geht es deinem Vater?“, kam sogleich die nächste Frage.

Rupert geht es gut, danke der Nachfrage“, gab ich bestimmt zurück. Ein weiterer Seitenblick, dieses Mal ein überraschter. Zu meinem Glück ließ Kenneth es dabei. Ich wusste nicht so recht, ob ich es mir erlauben konnte, meinen MP3-Player einzuschalten … Würde er sich beleidigt fühlen? „Ähm – macht es Ihnen etwas aus, wenn ich …?“, fragte ich ihn und hielt meine Kopfhörer hoch.

„Überhaupt nicht, mach nur. Ich bin übrigens außer Dienst, dann kannst du mich auch duzen, wenn du willst“, erwiderte Kenneth gut gelaunt. Ich zog eine Augenbraue in die Höhe.

„In Ordnung“, gab ich nur zurück und schaltete die Musik an. Er hatte es gar nicht erst für nötig gehalten, mich zu fragen, ob er mich duzen durfte, aber mir war das egal. Einen Freund hatte ich, das hoffte ich zumindest. Ich schloss die Augen. Eine Stunde konnte ich mich noch entspannen, dann hieß es, sich an die neue Umgebung gewöhnen, mich auf den Schultag vorbereiten, meine Sachen einräumen, das Haus inspizieren … kurz: Der Hölle auf Erden gegenübertreten. Ich hatte es ja so gewollt … Alles war besser …

 

Ich wusste nicht, wann ich in den Schlaf geglitten war, aber anscheinend habe ich genau eine Stunde schlafen können. Als ich verschlafen blinzelte, konnte ich das Schild mit der Aufschrift ‚Takaka‘ an mir vorbeiziehen sehen. Mein Blick glitt auf die Uhr am Armaturenbrett. Wir waren eine halbe Stunde schneller, als erwartet. Wie schnell war der Kerl gefahren, als ich geschlafen hatte?! Ich schüttelte den Kopf. So was nennt sich Polizist … aber wahrscheinlich kann er es sich leisten …

Wir fuhren die Commercial Street entlang. Viele Häuser zogen an uns vorbei, darunter Ferienhäuser, Einfamilienhäuser, Villen. Ich achtete nicht sonderlich darauf. Ich wollte einfach nur ankommen, aber Kenneth erklärte ab und an, wo wir uns befanden. Seltsamerweise fuhr er jetzt vorbildlich langsam.

Plötzlich kamen wir zu einer Einmündung. Wenn man nach links fahren würde, so käme man auf die Waitapu Road, die nach Waitapu führte, nach rechts käme man auf eine weitere Kreuzung. Wir fuhren rechts und an der Kreuzung dort hielt mein Chauffeur an. „Wenn du hier nach rechts fährst, kommst du auf die Meihana Street, die dich aber nicht sonderlich zu interessieren braucht im Moment“, erklärte Kenneth ruhig. Wenn es mich nicht interessiert, warum redet er dann davon?! „Nach links kommst du wieder zur Waitapu Road und geradeaus, direkt vor uns, das ist die Golden Bay High School.“ Endlich mal eine nützliche Information, schließlich wurde ich hier angemeldet und musste noch ein Jahr bis zum New Zealand Certificate of Educational Archivement absitzen. Das Ganze war wirklich sehr ärgerlich. Schließlich wurde mir mein halbes Jahr, das ich bereits auf dem Weg zu meinem Abschluss in den USA gemacht hatte, vollständig unterschlagen, weil hier das Schuljahr im Januar begann, dort, wo ich herkam, allerdings immer im August. Noch dazu würde ich mitten im Semester reinplatzen, da ich mich von meinem ‚alten’ Leben verabschiedet hatte, kurz nachdem ich achtzehn geworden war – volljährig. Gestern hatte ich den lang ersehnten Geburtstag. Mein Geschenk war ganz einfach das, was ich mir gewünscht hatte: ein Leben fernab meines bisherigen. Einfach fern von allem, was ich gewöhnt war und sicher nicht vermissen würde. Kenneth fuhr wieder an und mein Blick, der in mein Innerstes gekehrt gewesen war, richtete sich wieder auf die Welt vor mir. Er fuhr geradeaus, mit dem Kommentar, dass wir uns jetzt auf der Rototai Road befinden. Links huschten die Gebäude der High School an uns vorbei. Es waren durchweg hell verputzte, die Farbe schien eine Mischung aus Gelb und Aprikose zu sein, wobei ich mir nicht sicher sein konnte. Die Nachmittagssonne blendete mich leicht und wurde an der Fassade reflektiert, zumal Chief Phynix nicht gerade langsam fuhr. Rechts gab es nur noch Wiesen, höchstwahrscheinlich Weiden, zu sehen und dahinter bewaldete Hügel. Die Landschaft mochte ich schon mal, das war ja was.

Links sausten verschiedene Bungalows an uns vorbei, die Zusammenstellungen zwischen Farbe der Fassade und des Daches waren – ich wusste nicht ganz – entweder interessant oder abschreckend. Aber die USA und ihre Villen hatten mich abgehärtet, sodass ich meinen gelangweilten Blick wieder auf die Straße richtete, die unter den Reifen des Autos dahinflog. Mittlerweile waren wir wieder im Grünen. Es ging in eine Rechtskurve, dann tauchte links so eine Art Forstweg mit einem Stall auf. Auf einer Wiese dahinter grasten friedlich ein paar Schafe, rechts hingegen war eine Wiese, an die sich nach ungefähr 50 Metern ein kleines Wäldchen anschloss, hinter dem sich ein See verbarg, wie Kenneth mich informierte. Wobei er mir zwinkernd anvertraute, dass man den See vielmehr als Teich bezeichnen sollte, bei einem Durchmesser von rund hundert Metern.

Vor uns kam eine Linkskurve, doch Kenneth bremste und fuhr an der Kurve direkt nach rechts, wo, wie ich erst jetzt sah, eine steile Auffahrt nach oben führte, die direkt vor einer Garage endete. Rechts und links wurde sie von einer circa dreißig Zentimeter hohen, schneeweißen Mauer begrenzt, was dadurch besonders elegant wirkte, da einige Buchsbaumsträucher wild darüber wucherten – obwohl sie nicht verwahrlost wirkten, musste man einfach ‚wuchern’ dazu sagen.

Kenneth stieg aus und ich tat es ihm gleich, wobei ich meinen Rucksack schulterte und darauf wartete, dass ich mich beruhigte. Doch bevor ich mich dem Haus zuwenden konnte, das nun links von mir lag und nicht mehr rechts, wie vorhin noch auf der Rototai Road, war Kenneth schon neben mir. Der Schwarzhaarige schob mich zum silbernen Garagentor, das sich öffnete. Ein Blick zum Mann neben mir, der eine Fernbedienung in der Hand hielt, klärte alles auf. Dann wandte ich meinen Blick dem Inneren der Garage zu, in die übrigens zwei Autos gepasst hätten, doch das, was bereits drinstand, ließ mich strahlen. Vollkommen unschuldig, schweigend und elegant stand dort ein Mercedes der S-Klasse, eine Limousine. Mit zwei Fingern hielt mir Kenneth die Wagenschlüssel vor die Nase und ließ sie in meine ausgestreckte Hand fallen. „Schönen Gruß von deinem Vater“, meinte er nur und wandte sich dem Haus zu, was ich, etwas verspätet, da ich von dem Anblick des Prachtautos nicht loskam, ebenfalls tat. Ich lief mit gerunzelter Stirn um den Mercedes des Polizisten und verharrte auf der Treppenstufe, die sozusagen die Garagenebene von der etwas höher gelegenen Hausebene trennte. Vor mir erhob sich, angepasst an den sanften Hang der vielleicht an den höchsten Punkten 70 Meter hohen Hügelkette, das Haus meiner Träume. Die Fassade hatte die Farbe von Strandsand, wenn er von den Strahlen der Abendsonne angestrahlt wurde, wohingegen das Dach in einem Weiß glänzte, das selbst Schnee vor Neid ergrauen ließ. Wieder hielt mir Kenneth die Schlüssel vor die Nase und ließ sie in meine Hand fallen, wobei er sagte: „Schönen Gruß von deiner Mutter.“

Ich hätte es mir denken können. Mein Vater kümmerte sich um das Auto, weil meine Mutter sowieso nichts von Autos verstand, außer, dass sie zur Fortbewegung da waren, und sie sich um meine Unterkunft, weil sie ihren Geschmack für unfehlbar hielt. So sehr es mir auch missfiel, das nur zu denken, musste ich doch zugeben: Sie hatte wirklich einen guten Geschmack. Auch wenn die korrekte Bezeichnung für das vor mir ‚Bungalow’ gewesen wäre, konnte man es auch mit gutem Recht ‚Villa’ nennen, so elegant sah es von außen aus. Natürlich war es nur eine Etage, nämlich das Erdgeschoss. Ob es einen Keller gab, wusste ich nicht. Aber das reichte ja auch für eine allein lebende junge Frau, die ihren Neuanfang genoss.

Ehrfürchtig ging ich den kurzen, mit geschliffenen Marmorsteinen, die alle eine verschiedene Form hatten, ausgelegten Weg bis zur Ebenholztür, in deren Mitte eine längliche Milchglasscheibe eingelassen war. Ich drehte den Schlüssel im Schloss und trat ein, während Kenneth einen gebührenden Abstand hielt. Ich kam in einen länglichen Flur, dessen Wände dieselbe warme Farbe aufwiesen, wie die Fassade des Hauses. Er führte geradeaus, an der Seite ein moderner Kleiderständer, direkt zu einem riesigen offenen Zimmer, wobei man circa vierzig Meter bis dahin zurücklegen musste, das unverkennbar das Wohn- und Esszimmer darstellen sollte.

Ich sah mich staunend um. Die komplette westliche Wand war eine riesige Fensterfront, durch die man die Felder und Wiesen überblicken konnte, die sich am Fuße des Hügels und somit des Hauses erstreckten. Eine große, ebenfalls aus Glas bestehende Doppeltür lud auf die Terrasse ein, auf der ein Liegestuhl angenehmes Sonnenbaden versprach und die, wie der Weg zur Haustür, von den Marmorsteinen gebildet wurde. Rings um die Terrasse zierten schöne Gewächse, um die man sich hoffentlich nicht zu kümmern brauchte, da ich ein miserabler Gärtner war, den kleinen Garten, der bis zur Straße hinunter reichte. Keulenlilien, Zickzacksträucher, Kiwibäume und vor allem Pohutukawas, die man, wenn ich mich nicht täuschte, auch Eisenholzbäume nennt, rundeten das Bild eines kleinen, privaten Paradieses ab, wobei sie mich vor den Blicken der Menschen auf der Straße schützten, mir jedoch nicht die Sicht auf den westlichen Horizont versperren würden.

Ich lief weiter zum Mahagoniholzesstisch, an dem vier Personen Platz nehmen konnten, und wandte mich nach links, wo ein Torbogen, der spanischen Architektur nicht unähnlich, sich in die Wand einfügte und zur großen, modernen Küche führte. Hängeschränke hatte sie nicht viele, dafür konnte man, da sie an der westlichen Wand angebracht worden war, durch die Fenster nach Westen blicken, wenn man beispielsweise am Herd stand oder Geschirr spülte. Die Küchenmöbel an sich waren cremefarben, die Wände weiß. Es gab nicht viele Dekorationen. Soviel ich bis jetzt gesehen hatte, war das Haus recht schlicht und verzichtete auf Zimmerpflanzen und zu viel Schnickschnack – wieder ein Pluspunkt für den Geschmack meiner Mutter. Durch das große Fenster an der Südwand der Küche konnte man die Garage und den Weg zur Haustür sehen.

Ich ging wieder zurück zum Esszimmer, wobei ich bemerkte, dass die Fläche weiter nach Westen griff, als die der Küche, sodass die Villa von oben wie ein Zusammenschluss aus einem Rechteck und einem größeren Quadrat aussehen musste. Mein Blick wanderte zur nördlichen, ebenfalls weißen Wand, die einzige ohne Fenster, wie es schien, wo ein riesiger Plasmafernseher auf seinen Auftritt wartete, direkt davor eine bequeme schwarze Ledercouch mit ebenso schwarzem Couchtisch. Ich ging zur östlichen Wand, wo eine elegante, cremefarbene Holztür gleich in ein wunderschönes Schlafzimmer führte. Mir gegenüber, also an der östlichen Hauswand, war wieder eine Fensterfront, begann oben fast an der Decke, hörte jedoch auf Brusthöhe wieder auf. Direkt unter dem Fensterbrett stand ein modernes, breites Doppelbett mit dem Kopf zur Wand, links und rechts flankiert von zwei stilvollen Beistelltischen, auf denen ebenso stilvolle Tischlampen standen. Alle Wände, bis auf die zu meiner Linken, waren in einem hellen Blau gehalten, wie die Farbe des Eises eines Gletschers, wohingegen die linke Wand das Blau von Gletscherseen annahm.

Eine Kontrolle später wusste ich, dass sich hinter der Wand ein riesiger, begehbarer Kleiderschrank befand, der noch mit Kleidern gefüllt werden wollte. Ich schob die Tür, die ich geöffnet hatte, wieder zu und wandte mich der südlichen Wand des Schlafzimmers zu, wo eine Tür in den nächsten Raum führte: das Bad. Dort angekommen verriet ein Blick nach rechts, dass man in das Bad auch vom Flur aus gelangen konnte, ich war nur in meiner Eile direkt an der Tür vorbeigelaufen. Es war weiß gekachelt und gefliest, wobei ein Bordeaux, bestehend aus goldenen Ornamenten, die Wand zierte. An der südlichen Wand waren die Toilette und ein Spülbecken, zusammen mit Badezimmermöbeln, ebenfalls weiß. Was meinen Blick jedoch fesselte, war die riesige, kreisrunde, in den Boden eingelassene Badewanne, die, das konnte man erkennen, auch als Whirlpool benutzt werden konnte.

Nachdem ich noch ein weiteres Mal durch das Haus gewandert war und dabei auch einen Schreibtisch in der nordwestlichen Ecke, direkt an der Fensterfront, des Ess- und Wohnzimmers entdeckt hatte, taumelte ich zum Sofa, das so bequem war, wie es aussah und starrte ins Leere. Okay, ich gab es zu: Meine Eltern machten keine halben Sachen, wenn sie sich endlich mal geeinigt hatten.

„Ich sehe, dir gefällt es“, machte Kenneth das erste Mal, seit ich das Haus betreten hatte, wieder auf sich aufmerksam. Ich hatte völlig vergessen, dass er noch hier war, weshalb ich mich im ersten Moment fast zu Tode erschreckte.

„Ja – also – ich bin beeindruckt“, gab ich klein bei.

„Freut mich. Wenn du nichts dagegen hast, fahre ich nach Hause. Wenn du mal Hilfe benötigen solltest, wähl einfach 111“, erwiderte der Schwarzhaarige und deutete auf einen Beistelltisch, der direkt an der Ecke stand, wo der Flur zum Wohn- und Esszimmer überging, und wo ein kabelloses Telefon thronte.

„Ja, mach ich, danke“, gab ich zurück, erhob mich und gab ihm zum Abschied die Hand. Dass ich darauf nicht zurückgreifen würde, behielt ich für mich, nur diese eine Stichelei konnte ich mir nicht verkneifen: „Aber werde ich dann nicht Probleme bekommen? Ich meine, den Notruf soll man doch nur bei einem Notfall alarmieren.“ Kenneth ging darauf ein und grinste: „Wenn jemand wie du mich anrufen würde, dann wäre es ein echter Notfall“, zwinkerte er und verschwand daraufhin. Keine Minute später kam er mit meinem Gepäck zurück, stellte es im Schlafzimmer ab, verabschiedete sich ein weiteres Mal und ließ mich daraufhin allein. Ich seufzte und machte mich daran, meine Kleidung in dem viel zu großen Kleiderschrank unterzubringen, wobei mir auffiel, dass ich noch gar nicht wusste, wo ich einkaufen gehen konnte. Noch nicht mal auf die Kleider bezogen, sondern auf Nahrungsmittel … Na toll. Ich würde ihn doch anrufen müssen.

Als alles verstaut, mein Wecker auf dem Beistelltisch positioniert war und ich erst einmal ausgiebig gebadet hatte, warf ich mich in meinen grauen Schlafanzug und gleich darauf auf das mit schwarzem Satin bezogene Bett. Das Kissen war so kuschelig weich, ebenso die Decke, und doch konnte ich erst einschlafen, als die Anzeige meines digitalen Weckers 23:45 Uhr verkündete … und das, obwohl morgen so ein anstrengender Tag werden würde.

 

Das melodische und gleichzeitig nervende Piepen meines Weckers riss mich aus einem traumlosen Schlaf. Ich schaltete das Gerät aus, setzte mich auf und streckte mich, wobei ich sorgsam darauf achtete, nicht etwa mit den Händen gegen das leicht überhängende Fensterbrett zu knallen. Schnell zog ich mich an, froh darüber, dass ich mich im dreizehnten Jahrgang der Golden Bay High School so anziehen konnte, wie ich es wollte, rauschte zur Küche und kramte in den Schränken. Wow. Cornflakes, Dosengerichte, Mikrowellengerichte und so manch andere Leckereien fanden sich darin. Im – für meine Verhältnisse – riesigen Kühlschrank schien auch aller Platz mit Essbarem besetzt zu sein: Milch, Wurst, Käse … Selbst im Gefrierschrank, der über dem eigentlichen Kühlschrank angebracht war, fanden sich gefrorenes Fleisch und einige Fertiggerichte. Gut zu wissen, dass ich nicht Hunger leiden musste, sollte ich keinen Laden finden, dachte ich grinsend, während ich mein Müsli verschlang. Ich leerte meinen weinroten Eastpack-Rucksack, den ich gestern als Handgepäck benutzt hatte, und packte nur meinen karierten Block und mein Etui wieder zurück. Die Bücher würde ich dort bekommen, von jedem Lehrer, wie mir meine Mutter bereits erklärt hatte.

Ein Schließfach würde mir ebenfalls zugeteilt, nur musste ich ein Buch mitnehmen, das ich während der Zeit zwischen 14:00 Uhr und 14:15 Uhr lesen konnte. Ich schnappte mir ‚Der Herr der Ringe’ von J.R.R. Tolkien und packte es in meinen Rucksack.

Kurz darauf war ich auch schon in meinem genialen Auto und ließ den Motor an, der schnurrte wie eine Hauskatze, wenn man sie streichelte. Das war der Himmel auf Erden. Zumindest noch. Ich sah auf die Uhr am Armaturenbrett. 8:30 Uhr. Ich hatte noch fünfzehn Minuten Zeit bis zur morgendlichen Vollversammlung, aber ich musste noch zum Sekretariat und das erst einmal finden … Ich ließ meinen Blick auf das eingebaute Thermometer wandern. 15° C. Ein Glück, ich hatte mir ein normales, hellblaues Sweatshirt angezogen und nicht auch noch eine Strickjacke. Mit meiner Jeans würde ich auch nicht auffallen, so viel war sicher. Ich legte den Rückwärtsgang ein und fuhr vorsichtig die Einfahrt hinab. Als ich hielt, um das Garagentor mit der Fernbedienung zu schließen, sah ich, wie es sich bereits von selbst schloss. Die Wunder der Technik eben.

Keine Minute später fuhr ich auch schon auf den Parkplatz der High School. Ich war nicht die Erste, was mir sofort Unbehagen bescherte, schließlich waren alle Augen auf mich und mein klasse Auto gerichtet. Alles klar, ich würde in Zukunft laufen, so weit war der Weg nun auch wieder nicht … Ich schaltete den Motor ab und holte tief Luft – dann stieg ich aus und schloss ab. Ich tat mein Möglichstes, um die Blicke der anderen zu ignorieren. Aber konnte man es ihnen verdenken, dass sie glotzten wie eine Herde Rinder? Ich war neu, ich fuhr einen Mercedes, der aussah, als käme er frisch aus der Fabrik und kam mitten im ersten Semester. Ich seufzte und lief zum Eingang, wo mich gleich ein Junge mit hellbraunen Haaren ansprach. Mein Innerstes krümmte sich, der Typ sah nicht besonders hell im Kopf aus und solche Art von Jungs hasste ich wie die Pest. „Hi. Ich bin Allan Smith. Du bist neu hier, oder?“, sprach er mich sofort an. Nein, ich tu nur so, dachte ich im Stillen und versuchte, meine Maske des höflichen Interesses zu wahren. Ich konnte es mir entweder gleich mit allen vergraulen, was mich blöd dastehen lassen würde, da ich mich nicht auskannte und Hilfe benötigte, oder ich spielte die Rolle der unbeschwerten Neuen, die auf jede Hilfe angewiesen war und das auch offen zu Schau stellte. Ich hasste mein Leben in diesem Augenblick. „Ja, das bin ich tatsächlich. Du weißt nicht zufällig, wo das Sekretariat ist?“, antwortete ich lächelnd.

„Klar! Ich bring dich gerne hin – ähm“, gab der Kerl übereifrig zurück, wobei er mich auffordernd ansah. Der Typ konnte mich noch nicht mal einfach geradeheraus fragen, wie ich hieß. Weichei. „Leyla Valimore“, half ich ihm ein wenig ungehalten auf die Sprünge.

„Okay, dann los.“ Damit lief Allan voraus …

 

Wenn ich tatsächlich irgendwo in meinem Inneren gehofft hatte, dass dieser Tag gut verlaufen würde, so hatte ich mich geirrt. Mir wurde mein Stundenplan überreicht: Englisch, Mathematik, Physik, Geschichte und zu guter Letzt Chemie. Meine Mutter hatte den wohl ausgesucht. Mir war klar, dass ich etwas ändern musste, denn die Fächer waren allesamt aufwendig und ich hatte keine Lust, mir mehr aufzuladen als eigentlich nötig, doch an meinem ersten Tag musste ich es hinnehmen, wie es war. Mein Touristenführer wartete geduldig vor der Tür, dann führte er mich rum, bis zu dem Ort, wo die Versammlung stattfand und dann zu unserem Raum. Ich hatte mit dem Vogel auch noch zusammen Englisch, aber ich konnte mich glücklicherweise neben ein nettes Mädchen setzen.

Um 13:05 klingelte es zur Mittagspause und ich war erleichtert und überrascht, dass ich diesen Stundenplan bis jetzt überlebt hatte. Das hatte jedoch größtenteils damit zu tun, dass ich den Stoff samt und sonders bereits durchgenommen hatte, wie die kleine nervige Stimme in meinem Hinterkopf mir zuflüsterte, was mich missmutig werden ließ. In der Cafeteria hatte ich keine andere Wahl, als mich zu der Schar zu gesellen, die man als meine ‚Freunde’ bezeichnen konnte. Blödsinn. Wie sollte man auch schon Freundschaften schließen können, wenn man sich gerade einmal einen Vormittag lang kannte? Aber sie bestanden darauf, als eben solche von mir bezeichnet und gesehen zu werden: Freunde. Ich holte mir nur etwas zu trinken, ich hatte keinen Hunger, und hörte dem Geplapper der Sechs zu, die ich kennengelernt hatte und mehr als die übrige Schar der verhältnismäßig wenigen Schüler mochte. Links neben mir saßen die blonde und recht hübsche Vivian Brown und ihr Bruder Richard, an das Tischende des rechteckigen, typischen Cafeteriatisches quetschten sich die beiden unzertrennlichen Kumpels John Sheppard und Allan Smith und mir gegenüber tratschten die beiden blond gefärbten und selbst ernannten Divas, wobei sich diese Aussage meiner Meinung nach nicht halten konnte, Lorelei Tye und Amber Jones munter über dies und jenes.

Der Raum war recht offen, was größtenteils an der großen Fensterfront lag, die sich direkt hinter mir befand. Einer inneren Eingebung folgend sah ich kurz über die Schulter, dann wieder zu meinem Wasser und wieder über die Schulter. Draußen liefen drei Menschen zu der gläsernen Tür, durch die man zur Cafeteria gelangte, die direkt den Fantasien der Männer und Frauen entsprungen schienen, die sich ein Bild von der perfekten Schönheit zu machen versuchten. Sie betraten den Raum, ohne auch nur auf die Essensausgabe zu achten, geschweige denn auf die anderen Schüler im Raum, und setzten sich zielstrebig zum einzigen freien Tisch, der, wie ich sofort schaltete, ihr Tisch sein musste. Plötzlich warf mir der Junge – wohl eher junge Mann – mit den ungefähr sieben Zentimeter langen, schwarzen Haaren, die im Sonnenlicht braun schimmerten, einen Blick mit seinen blauen Augen zu. Er durchfuhr mich wie ein elektrischer Schlag, sodass ich unfähig war, mich abzuwenden. Dennoch konnte ich mich irgendwie dazu zwingen, mich Vivian zuzuwenden. „Wer sind die denn?“, fragte ich sie und nickte zu dem erstaunlichen Trio.

„Hm?“, machte Vivian, die ich wohl auf brutalste Weise aus ihren Gedanken katapultiert hatte. Ich nickte wieder zu den drei Filmstars. „Ach so. Das sind die Kinder von Chief Phynix.“ Meine Augenbrauen, die in die Höhe wanderten, spornten sie dazu an, weiter zu erklären: „Also erst einmal: Die Familie Phynix ist etwa vor drei oder vier Jahren hergezogen, so wie sie ist. Die drei hat Kenneth adoptiert oder aber das Sorgerecht für sie übernommen, um einem Freund einen Gefallen zu tun, das weiß allerdings niemand so genau. Das Mädchen – oder die junge Frau, wie du willst – ist Kira, sie ist neben Sophie die einzige Frau der Familie Phynix … Sophie ist die Frau des Chiefs“, setzte sie nach, da sie sah, dass ich wieder nicht begriff.

„Ah. In Ordnung. Sie würde die Bezeichnung ‚Diva’ eher verdienen als …“, ich brach schnell ab, doch Vivian konnte ahnen, was ich sagen wollte und kicherte zustimmend.

„Gut“, sagte die Blonde, nachdem sie sich beruhigt hatte. „Der braunhaarige Typ mit den grünen Augen ist Cináed – keine Ahnung, von welcher Sprache.“

„Schottisch“, unterbrach ich sie sofort. Ich wusste nicht, warum, aber es fühlte sich so an, als würde mich jemand beobachten, ich sah mich jedoch nicht um. Ich bekam wohl langsam das Alleinsein zu spüren und wurde paranoid … aber so schnell schon?!

„Oh“, machte Vivian überrascht. „Dann kommt der Name aus dem Schottischen“, lächelte sie, offenbar ehrlich glücklich, dass sie etwas Neues gelernt hatte. „So, und der wohl am besten Aussehende und Größte von ihnen ist Ayden“, fuhr sie mit ihren geflüsterten Informationen fort.

„Cináed und Kira sind ein Paar, nur Ayden scheint sich nicht für die Mädchen hier zu interessieren. Es ist ihm wohl keine hübsch genug“, schaltete sich Amber gereizt ein.

„Wenn man so aussieht, kann man es sich leisten, wählerisch zu sein“, erwiderte ich nur und sah über die Schulter. Ich blinzelte. Ayden sah direkt zu uns herüber und lachte aus vollem Hals. Lag es an dem völlig verdatterten Gesichtsausdruck von Amber? Aber er konnte unmöglich über die Entfernung meine Erwiderung oder gar das Gesprächsthema mitbekommen haben, ihr Tisch lag schließlich am anderen Ende der Cafeteria.

„Tse“, machte Amber zickig und wandte sich wieder Lorelei zu, die genauso wenig imstande zu sein schien, etwas auf meinen Kommentar zu erwidern wie ihre Freundin.

 

Der restliche Tag ging schnell vorüber und ich war definitiv ein Fan von den fünfzehn Minuten Lesezeit, die die Golden Bay High School von 14:00 Uhr bis 14:15 Uhr anberaumt hatte. Und ich überlegte mir während des Wochenendes schon mal, inwiefern ich meinen Stundenplan ändern würde und kam zu dem Entschluss, dass ich Geschichte ruhig sausen lassen könnte, um mich dafür sportlich zu betätigen. Manch einer kann jetzt sagen, ich sei verrückt, aber ich war gut im Sport, und dafür musste man schließlich nicht lernen.

Am Samstag kutschierte ich ein bisschen mit meinem Mercedes in der Stadt herum und fand so eine Art Einkaufsmeile auf der Commercial Street, und zwar, wenn man Takaka Richtung Süden verlassen wollte. Komischer Ort für so eine Art Zentrum … Am Sonntag las ich größtenteils in meinem Buch, ich musste mich schließlich durch circa tausend Seiten kämpfen, und bekam etwas von meiner Mutter zu hören, die dämlicherweise meine Telefonnummer hatte und mir noch einmal versicherte, dass sie und mein Vater mir jeden Tag je fünfhundert Neuseeland-Dollar auf mein Konto überwiesen und weiterhin überweisen würden. Ich schüttelte nach dem Telefonat den Kopf. Ich sollte wohl gar nicht erst auf die Schnapsidee kommen und mich von meiner Ausbildung ablenken lassen, nur weil ich Geld benötigte. Ich fand es absolut überzogen, dass ich insgesamt jeden Tag tausend Neuseeland-Dollar erhalten sollte, aber da waren sich meine Eltern wieder über meinen Kopf hinweg übereingekommen …