Sumpfiges Terrain

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Der Geruch frisch gebrühten Kaffees weckte Peter. Schnell sprang er nach einem Blick auf den Wecker aus dem Bett, weil ihn verwunderte, dass Paul erst kurz vor Mittag Kaffee kochte. Nur in Unterwäsche schlich er in die Küche und wunderte sich noch mehr, denn auch Paul war noch nicht fertig mit der Morgentoilette. Sein Bruder saß im Morgenmantel wir wirrem Haaren am Küchentisch und starrte ins Leere, einen Becher Kaffee in den Händen. Peter wurde bewusst, dass er sein Bett leer und unberührt vorgefunden hatte, als er nach Hause zurückgekehrt war. Paul hatte demnach nicht geschlafen.

Paul schien Peter nicht bemerkt zu haben und erschrak, als der ihn mit einem „Guten Morgen“ begrüßte. Peter beeilte sich, ihm versöhnlich auf die Schultern zu klopfen und sich zu ihm zu setzen. „Brüderchen, du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen. Hast du gar nicht geschlafen?“

„Ja und ja. Mir ist tatsächlich so etwas wie ein Gespenst begegnet … ich bin erst vor einer Stunde nach Hause gekommen, da so spät am Abend kein Zug mehr von Niedernhausen hierher zurück fuhr. Die Nacht habe ich im Gästezimmer eines Landarztes verbracht, aber von Schlaf kann keine Rede sein“, murmelte Paul und starrte Peter an. „Der Geist eines Ermordeten ist mir begegnet und hat von mir Besitz ergriffen. Er will Gerechtigkeit. Aber ich fürchte, wenn ich versuche, ihm diese widerfahren zu lassen, bin ich das nächste Opfer des Meuchlers.“

Peter sah Paul entgeistert an. „Was ist passiert? Ist es die Sache mit der Firma? Hätte ich dich da nicht hinschicken dürfen? Es tut mir leid, dich da reingezogen zu haben. Das ist nicht deine Sache – meine eigentlich auch nicht, wie ich inzwischen weiß.“

Paul schüttelte den Kopf. „Die Sache mit der Firma ist harmlos. Ich habe mit dem Buchhalter gesprochen, und er konnte mir detaillierte Informationen geben, von denen ich aber nicht weiß, ob sie dir etwas nutzen werden. Nein, es geht um meinen zweiten Besuch gestern, den in eigener Sache. Ich habe den Termin nicht mit dem Gutachter gemacht, sondern mit seinem Mörder. Als ich mit Niedernhausen telefonierte, war der Mann schon tot. Ich bin gestern über seine Leiche gefallen, und alle Beweismittel wurden vernichtet. Nachdem die Polizei raus war und die Kripo holen wollte, hat man das Haus abgefackelt. Die Gasleitung ist explodiert und alles in Flammen aufgegangen. Auch alle Beweisstücke, die auf die Spur der Mörder hätten führen können. Allerdings glaube ich nicht, dass meine Nachforschungen das Ganze ausgelöst hatten, das ging zu schnell.

Der Mann hatte noch ein Gutachten in Arbeit, obwohl er schon im Ruhestand war. Das war es wohl eher.“ Er machte eine Pause, dann schob er nach: „Sag mal, hast du eine Ahnung, wie man die Kelsterbacher dazu bewegen konnte, sich eingemeinden zu lassen in den Groß-Stadtkreis? Ich habe in Erinnerung, dass sie eigenständig bleiben und vor allem keinen Luftschiffhafen vor ihrer Haustür dulden wollten, obwohl das für die Region Vorteile gebracht hätte, wenn man das nur geschickt genug gegen den Großstadtkreis durchgesetzt hätte. Vor allem: Wieso war das überhaupt möglich, wo doch Kelsterbach zum Großherzogtum Hessen gehörte und damit nicht einmal zum Norddeutschen Bund? Hessen-Nassau hört am Main auf. Südlich davon gab es nur Gegenden, die einst zur freien Stadt Frankenfurt gehörten. Warum sie nicht auf die Luftschifffahrt oder die neu entwickelten Dampfflugzeuge setzen wollten, hat niemand verstanden, aber das sollte deren eigenes Problem sein, wie ich finde. Jetzt will man ihnen auch noch ein weiteres Chemie- oder Kraftwerk vor die Haustür setzen, mit Rohrleitungen durch den Wald zum Luftschiffhafen. Das waren die Sachen, die Peitner begutachtete, und er hatte Argumente dagegen gesammelt.“

Das alles hatte er derart tonlos vorgetragen, dass Peter Angst bekam, in Paul sei etwas zerbrochen. Dazu war sein Bericht aber zu klar, und das beruhigte ihn wieder. Pauls Kampfgeist war noch nicht vergangen, aber er brauchte eine Pause. „Hm, ich erinnere mich an den Widerhall der ganzen Geschichte in den Zeitungen. Keiner konnte glauben, dass man die sturen Kelsterbacher tatsächlich überzeugt hatte. Oder dass das Großherzogtum zur Landabtretung bereit gewesen war. Das wäre ein interessanter Ansatzpunkt für Recherche. Ich kümmere mich darum. Warum sie den Flughafen nicht haben wollten, ist eine allgemeine Furcht, die vor allem aus den Problemen erwachsen ist, die man aus Berlin zu Ohren bekommt. Der rasante Aufschwung bei der Luftfahrt ist für viele so unheimlich, wie es früher Schiffe für die erdverbundenen Landbewohner waren. Stahl, der schwimmen kann – das geht nicht in den Kopf einfacher Menschen, und Wasser hat bekanntlich keine Balken. Aber alles, was fliegen kann wie Vögel, ist noch erschreckender, und dementsprechend gieren die Leute nach allem, was sie in dieser Vorstellung bestätigt.“

Paul zog seine Stirn in tiefe Falten, als er darüber nachdachte, was Peter damit meinte. Dann hellte sich sein Blick auf. „Du meinst die Geschichte mit dem Luftschiff, das mitten in Berlin explodierte, weil es mit Wasserstoff befüllt war und sich bei einem Sturm von seiner Verankerung losgerissen hatte? Oder die Sache mit den Probeflügen dieser seltsamen Kesselflugzeuge? Von denen eines fast in den Reichstag gestürzt wäre? Irgendwie nachvollziehbar, dass die einfachen Menschen nicht sehr erpicht darauf sind, solche Konstruktionen in ihrer Nähe verkehren zu sehen. Ich kann sie verstehen. Als ich in Dresden war, sind ein paar dieser Dinger dort auf einem provisorischen Flugfeld gelandet. Sie sind entsetzlich laut und wirken bei Starts und Landungen wie flügellahme Enten. Ich bin der Ansicht, wir sollten das Fliegen den Vögeln überlassen. Die können es besser. Schiffe sind schon unheimlich genug, und die Ozeane werden immer Sieger bleiben, wenn du es so willst.“

Peter sah aus dem Küchenfenster und stellte fest, dass die Sonne den Frühling einläuten wollte. „Ich glaube, du hast recht, aber der Fortschritt wird sich von solchen Bedenken nicht stoppen lassen. Wenn ein Überseedampfer sinkt, was bedeutet das schon? Menschen gibts genug. Mach dir heute einen schönen Tag, klar? Was ist eigentlich mit der Dachreparatur? Ach, und ehe ich es vergesse: Der Maler, de Cassard, hat mich gebeten, dich zu fragen, ob du ihm ein paar von den neueren Villen empfehlen kannst, die moderne Glasmalereien eingebaut haben. Er will sich Inspirationen holen.“

Paul stierte ihn über den Rand seines Kaffeebechers hinweg misstrauisch an. „Brüderchen, du brauchst eine Pause“, lachte Peter. „Das Detektivgeschäft ist nichts für dich. Ich bewundere zwar deine Fähigkeit, Schlüsse aus allen Hinweisen zu ziehen, die du findest, aber du hältst die Belastung nicht aus, die menschliche Abgründe mit sich bringen, und ja, mir ist klar, was de Cassard in dir ausgelöst hat. Seine Telefonnummer hängt an meiner Korkwand, melde dich bei ihm und mach einen Spaziergang durch das Villenviertel. Du kennst doch sicher ein paar Örtlichkeiten, die ihn interessieren.“

Sein Bruder seufzte und sackte in sich zusammen. „Du hast recht, deine Arbeit ist nichts für mich, auch wenn mir die Recherche bisher Spaß gemacht hat. Ich werde tun, was du sagst. Vielleicht baut es mich wirklich etwas auf. Ich habe einen mir gut bekannten Dachdecker erreichen können. Da er mir noch einen Gefallen schuldet, will er noch diese Woche mit der Arbeit anfangen. Ich habe deinem Mieter, der unter dem Dach wohnt, schon Bescheid gesagt, dass er die Leute ranlässt, wenn sie kommen.“

Peter hob den Daumen. „So, nun raus mit der Sprache: Was hast du sonst noch an Informationen für mich? Was ist mit dem Flugblatt?“

Paul berichtete ihm von dem Gespräch mit dem Prokuristen und schob Peter seine Notizen zu. Als er den Riesen erwähnte, der das Geld gehabt hatte, kam Peter sofort Johann in den Sinn, sein Führer durch die Biebricher Unterwelt.

„Kornelius Walentin … den habe ich vergangene Nacht kennengelernt“, erklärte er. „Er ist der Anführer von Lebenslicht, aber der Name ist falsch. Die Adresse allerdings stimmt in etwa mit dem Versammlungsort überein, und den Typen, der das Material abgeholt hat, den Riesen, kenne ich auch. So langsam fügt sich alles zusammen. Aber es gefällt mir nicht mehr. Am liebsten würde ich den Fall einfach hinschmeißen. Alles, was ich letzte Nacht erfahren habe, lässt mich mit dieser sogenannten Sekte und den armen Menschen sympathisieren, egal was sie gegen die Reichen so anstellen. Sie sind im Recht, und wenn ich dazunehme, was du mir über den Mord an diesem Gutachter erzählst, dann weiß ich, dass sich jemand aus den höheren Chargen mehr versündigt hat, als alle diese Menschen zusammen es jemals könnten. Ihrer ist das Himmelreich …“

„Ist das was Neues? Die Reichen und Mächtigen fluchen immer auf die Sünden der Armen. Aber wenn sie versuchen, sich im Spiegel anzusehen, dann würden sie keinen Stein mehr werfen, blickten sie doch der Sünde ins Gesicht. Die Sünden der kleinen Leute sind lässlicher Natur, denn meistens drehen sie sich um das nackte Überleben. Die großen Leute sind Heuchler vor dem Herrn“, schimpfte Paul.

Peter ließ ihn gewähren, denn Paul blühte sichtlich auf. Es tat ihm wohl, seinem Ärger freien Lauf zu lassen. „Du hast recht, aber das werden wir leider nicht ändern können. Eines nur: Wir brauchen Beweise, die wir als Druckmittel verwenden können, um nicht selbst in Gefahr zu geraten. Zwei Sachen haben wir schon, auch wenn ich noch nicht weiß, für wen oder was die eine gut ist. Ich weiß nur, dass ich erst einmal versuchen werde, ein Leben zu retten, bevor ich mich weiter in diesen Sumpf ziehen lasse. Wie nannte sich der Wachtmeister aus Limburg?“

Paul nannte ihm den Namen, und Peter begab sich mit seinem Kaffee zum Telefon. Er bekam Sonnemann an den Apparat.

„Was treibst du in Niedernhausen und lässt dich in einen Mordfall verwickeln?“, polterte der Hauptkommissar los, bevor Peter „Guten Morgen“ sagen konnte.

„Das war nicht ich, sondern mein Bruder. Halt mal die Luft an. Sag mir lieber, ob ihr schon was über diesen seltsamen Wachtmeister herausgefunden habt, der angeblich aus Limburg kam? Paul glaubt, dass der Mann alles andere als ein Polizist war.“

„Dann hat er mehr Grips als alle Polizisten von der Niedernhausener Wache zusammen. Kannst du ihn mal vorbeischicken, damit er uns alles noch mal en détail erzählt? Ich traue den Burschen nicht so recht. Denn in ihrem Bericht steht tatsächlich Peter Langendorf, nicht Paul. Nicht mal zuhören können diese Flaschen. Was Obermann betrifft: Bei der Limburger Polizei gibt es selbstverständlich keinen Mann mit diesem Namen. Ich brauche eine Personenbeschreibung.“

„Ist gut, ich sage Paul Bescheid. Er hat einen guten Blick für Details, und wenn der Kerl in deiner Bildersammlung enthalten ist, dann findet er ihn.“

„Wie weit bist du mit deiner Fahndung?“, hakte der Hauptkommissar nach.

Peter zögerte, und das spürte auch Sonnemann. Er war sicher, dass der Hauptkommissar das verstand, deshalb entgegnete er nur lapidar: „Ich bin schon sehr weit gekommen, aber ich möchte an diesem Punkt noch nicht darüber reden.“

Vom anderen Ende der Leitung kam ein Brummen, das unzufrieden klang, aber auch ein gewisses Verständnis ausdrückte. Bevor Sonnemann weiter bohren konnte, fragte Peter: „Friedrich, weißt du, warum sich die Kelsterbacher eingemeinden lassen mussten, obwohl sie nicht mal zur gleichen Provinz gehörten?“

„Was soll denn das jetzt?“, fragte Sonnemann verblüfft. „Ah, wegen des Luftschiffhafens. Nun … darüber wurde viel geredet. Das ganze Gerede verstummte dann, als hätte man allen Gerüchteverbreitern die Kehle durchgeschnitten. Auch zwei Journalisten waren plötzlich mundtot. Der eine macht weiter, sagt aber nichts mehr zu dem Thema, und der andere wurde ins Archiv versetzt. Wenn du mich fragst, dann hat man den Bürgermeister von Kelsterbach erpresst. Der war in krumme Dinger verwickelt, und geschickte Leute haben ihn darauf festgenagelt. Ging wohl um Untreue und das Verschwinden von Geldern aus dem Gemeindesäckel, so dass die überschuldete Gemeinde schließlich nicht mehr anders konnte, als sich dem Stadtkreis auszuliefern, und da der Großherzog auch zu den sehr klammen Fürsten gehört ... so weit, so unschön. Kannst dir sicher vorstellen, was das für Wellen geschlagen hat. Leider wurde daraus schnell ein leises Plätschern.“

Peter seufzte, denn das bedeutete, dass er selbst in den Archiven der Zeitungen stöbern musste, um einen Zusammenhang oder das entscheidende Gerücht zu finden. Seine letzten Quellen bei zwei großen Tageszeitungen waren leider versiegt. „Das hilft mir im Moment nicht weiter, aber trotzdem danke!“

Paul kam aus der Küche, als er auflegte. „Schmeiß dich in Schale, Sonnemann erwartet dich für eine Aussage und Personenbeschreibung wegen deines Leichenfunds gestern, und dann sieh zu, dass du was mit dem Maler unternimmst, um dich abzulenken.“

Paul schlich ins Badezimmer. Peter sah ihm nach und trommelte nachdenklich mit den Fingernägeln gegen das hölzerne Gehäuse des Telefons. Er zog sich seinen Morgenmantel über und holte seine Tageszeitung aus dem Briefkasten. Auf dem Weg zurück in die Wohnung rollte er sie auf und warf einen Blick auf die Schlagzeilen.

Entsetzt blieb er stehen. „Verlobung bekanntgegeben“ stand über einem Foto mit einigen Personen, die er nur zu gut kannte. Paul kam aus dem Bad und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, das aber erstarb, als er neben der Verblüffung auch den Schrecken in Peters Gesicht erkannte.

„Schlechte Nachrichten?“, fragte er.

Peter seufzte erneut. „Für uns sicher nicht, aber für ein paar der Betroffenen schon. Sag mir, was die Menschen auf dem Bild fühlen. Ich glaube, du hast dafür ein gutes Gespür.“ Er reichte die Zeitung an Paul weiter.

Der überflog den Artikel und betrachtete das Bild. „Der Sohn des Polizeipräsidenten von Reiffenberg, Major Karl-Erich von Reiffenberg, und Baronesse Elizabeth von Wallenfels gaben gestern ihre Verlobung bekannt“, las er vor. „Nun … die von Reiffenbergs sind siegesgewiss bis triumphierend. Für sie bedeutet das einen Schritt auf der gesellschaftlichen Treppe weiter hoch. Vor allem, weil Sohnemann von Reiffenberg ein ziemlicher Verlierer sein soll. Ein Taugenichts. Nebenbei gesagt würde ich ihm nicht weiter über den Weg trauen, als ich in der Lage wäre, ein Brauereipferd zu werfen. Sein Gesicht drückt so viel Überheblichkeit und Brutalität aus wie das eines Schlägers aus dem Hurenviertel von Frankenfurt. Die Frau tut mir leid. Sie ist nicht nur wegen ihres Geldes attraktiv. Sie wird unter diesem Mann leiden, und ich glaube, das weiß sie genau. Ihr Gesicht drückt Qual aus. Sie hat diese Verlobung nicht gewollt. Das ist das Werk ihres Vaters und ihres Bruders. Den Gesichtsausdruck des Vaters kann ich nicht deuten, das Metall in seinem Gesicht verhindert verräterische Mimik. Aber das Gesicht des Juniors ist eindeutig. Sie haben einen Coup gelandet. Der andere Mann hinter der Baronesse – er sieht ihr sehr ähnlich, ich nehme an, er ist der jüngere Sohn des Barons – hasst seinen Vater dafür und bemitleidet seine Schwester. Ich frage mich, was der Baron davon hat, den Polizeipräsidenten auf seine Seite zu ziehen.“

„Das kann ich dir erklären: Obwohl du recht hast, was von Reiffenberg junior und seine Qualitäten betrifft, wird er möglicherweise den Posten seines Vaters erben. Da wird gemauschelt, was das Zeug hält, und du weißt, gegen wie viele Gesetze Wallenfels verstößt. Eine Hand wäscht die andere. Wen soll er sonst mit der Hand seiner Tochter unter die Fuchtel bekommen? Ich kenne keine weiteren lohnenden Objekte. Aber die Baronesse ist clever. Selbst wenn sie sich jetzt fügt, weil sie noch nicht mündig ist, glaube ich nicht, dass sie sich mehr als unbedingt nötig mit ihrem künftigen Gatten befasst. Sie wird ihn auf Distanz halten … und vielleicht können wir ihr dabei helfen …“ Peter hegte einen bestimmten Gedanken und konnte sicher sein, dass Paul wusste, was er meinte, so dass er sich nicht näher erklären musste.

„Sei vorsichtig, was du da vorhast, ist ein Tanz auf dem Vulkan“, gab Paul zu bedenken.

„Ich weiß. Aber ich stecke schon zu tief drin. Mal sehen, was sich machen lässt. Eins nach dem anderen …“

Paul kleidete sich an und machte sich auf den Weg, während Peter zurückblieb, unschlüssig, was er unternehmen sollte. Auch er machte sich fertig, um vor seinen nächtlichen Aktivitäten noch einmal in die Innenstadt zu spazieren. Doch als er das Haus verlassen wollte, stand eine ihm bekannte Person in der Tür und drängte ihn zurück.

„Baronesse, was kann ich für Sie tun?“, begrüßte er sie.

„Guten Morgen. Ich habe nicht viel Zeit.“ Ihr Blick fiel auf die Zeitung, die aufgeschlagen auf der Kommode im Flur lag. Sie verzog das Gesicht, und Peter konnte deutlich ihre rot verweinten Augen sehen, auch wenn sie direkten Blickkontakt vermied. „Wissen Sie inzwischen mehr?“

Peter entschloss sich zur Offenheit. „Ich war bei einer Versammlungen der Sekte und habe die beiden Anführer reden gehört. Den Priester und den … anderen.“

Sie sah ihn forschend an. „Wie stehen Sie zu ihnen? Werden Sie diese Menschen meinem Vater ausliefern?“

Er schüttelte den Kopf. „Nein. Was sie tun, verstößt gegen kein Gesetz. Sie tun es, um anderen armen Menschen zu helfen. Es sind hehre Ziele, ich werde nur unterbinden, wenn sie, um diese Ziele zu erreichen, zu sehr über Grenzen hinausschießen. Ich denke, das ist in Ihrem Sinne. Nur verstehe ich noch nicht die Beweggründe des Mannes, der die Menschen antreibt, sich in Gefahr zu begeben, um das Luftschiff zu zerstören. Die Menschen folgen ihm aufs Wort, er hat großen Einfluss auf sie, nicht zuletzt, weil er ihnen hilft, das Leben erträglicher zu machen, oder sie – wie zurzeit – vor Gefahren schützt, die andere über sie bringen. Er hat in der Tat viel Charisma – aber warum tut er das?“

„Ich sagte doch“, seufzte sie, „mein Vater hat sein Leben zerstört und bohrt immer weiter in einer offenen Wunde, ohne zu begreifen, dass es nicht nur falsch, sondern auch zu echter Qual für sein Opfer wird. Geistig und auch körperlich. Er kann und will die physischen und vor allem psychischen Schäden nicht wahrhaben, die er verursacht, weil er selbst keine Gefühle kennt. Nicht einmal Scham oder Achtung vor dem Leben. Manchmal scheint es, er habe mit dem Metall, das Teile seines Körpers ersetzte, auch seinen Geist ersetzt und seine Seele verkauft.“

Peter nickte, auch wenn er noch nicht begriff, was hinter ihren Worten steckte. Er hatte das Gesicht des jungen Mannes auf dem Foto angesehen. Es drückte in der Tat Qual aus. Er war blass und wirkte schwach, in seinen Augen aber lag ein Ausdruck wilder Entschlossenheit. Mit Schrecken wurde Peter klar, dass der junge Baron bereit war, für seine Überzeugung zu sterben. Das machte ihn sympathisch, aber auch unberechenbar.

„Ich denke, ich habe zumindest verstanden, was ihn antreibt, auch wenn ich die eigentlichen Gründe nicht kenne und vielleicht auch nicht verstehen kann. Was ich kenne, sind die Hintergründe hierzu“, er tippte auf den Artikel, was die Baronesse mit einem neuerlichen gequälten Gesichtsausdruck kommentierte. „Da kann ich Ihnen aber vielleicht weiterhelfen.“

Sie sah ihn überrascht, aber auch erwartungsvoll an. So etwas wie Hoffnung keimte in ihr auf. Sie war in der Tat schön, und es graute Peter davor, was von Reiffenberg junior aus ihr machen würde, wenn er sie tatsächlich in die Finger bekam. Er bedeutete ihr, ihm zu folgen, und betrat sein Büro. Dem Tresor entnahm er die Gegenstände, die er in dem Haus in Eltville gefunden hatte, zeigte ihr aber erst einmal nur den Ring.

„Woher …“, keuchte sie und sah Peter mit großen Augen an. „Sein Vater war nicht sehr erfreut, als er diesen Ring verlor. Ein Erbstück der Familie. Es gibt nur zwei davon, den einen trägt der General, den anderen der älteste Sohn der Familie, sobald dieser volljährig ist. Der General tobt, weil mein Verlobter ihn verloren hat.“

„Hat er keinen Finderlohn ausgeschrieben?“, hakte Peter nach. „Eine Anzeige geschaltet?“

Sie schüttelte den Kopf. „Das wunderte mich auch schon. Was haben Sie damit vor?“

„Für mich ist er ein Beweisstück in einem Fall menschlicher Grausamkeiten, wie man sie nicht einmal in den Zeitungen lesen kann, weil sie für die zartbesaitete Leserschaft zu entsetzlich sind, wenn nicht gar unglaublich. Aber es gibt diese Dinge, und Personen aus der Oberschicht begehen diese Grausamkeiten.“ Peter rollte den Lakenfetzen aus und hielt ihn ihr hin, damit sie die Worte darauf lesen konnte.

Die junge Frau erblasste. „Bitte sagen Sie, dass das Farbe ist und kein Blut. Drei tote Mädchen? Was …“

„Ich belaste Sie nur ungern mit diesen Dingen, aber ich will auch nichts beschönigen. Es gibt Menschen, die junge Frauen in hoffnungslosen Lebenssituationen unter Drogen setzen und an die Organisatoren von Orgien verkaufen. Die Teilnehmer – Männer aus höheren Schichten – genießen dabei selbst Drogen und tun dann all die Dinge, zu denen sie sonst nur in feuchten Träumen bereit und in der Lage sind. Dabei kommt auch schon mal das eine oder andere Mädchen um. Diese jungen Frauen sind schon gestraft genug – die, nach der ich suche, ist der Bastard eines hohen Herrn. Für manche mag der Tod eine Erlösung sein, aber bis dahin sind sie nur Abfall. Kehricht, der seinen Besitzern noch Geld bringt, weil man damit machen kann, was man will. Ich fand den Ring in einem Haus, in dem kurz zuvor eine solche Orgie stattfand. Eines der Mädchen hatte noch Kraft genug, diese Botschaft zu hinterlassen. Vielleicht ist es auch schon tot.“

Das Gesicht der Baronesse war grau geworden und drückte Ekel aus. Aber in ihren Augen brannte ein Feuer, das Peter zeigte, in welche Richtung der Ekel ging. Er hoffte, nicht zu weit gegangen zu sein, so dass sie möglicherweise einen Fehler machte und ihrem Verlobten zu viel verriet.

Sie holte tief Luft, und ihr Gesicht nahm wieder einen neutralen Ausdruck an. „Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet. Mein Verlobter ist mir zuwider, aber ich konnte mich den Wünschen meines Vaters nicht entziehen, da mich noch ein ganzes Jahr von der Volljährigkeit trennt. Die Hochzeit ist für den Hochsommer angesetzt. Wenn ich etwas tun kann, um bis dahin weitere Beweise für die Abgründe im Charakter meines Verlobten zu sammeln, lassen Sie es mich wissen. Betrachten Sie es als Auftrag. Ich verfüge über eigenes Vermögen, dank meiner Mutter, und falle daher nicht ganz so hart, egal was kommen mag.“

Dies verbuchte Peter als weitere Erkenntnis. Die Ehefrau des Barons war also auch vermögend gewesen und hatte ihr Kapital nicht dem Ehemann, sondern ihren Kindern vererbt. Daher verfügte auch Konstantin über Vermögen, mit dem er seine guten Taten für die Armen finanzierte, ohne dass der Vater Einblick in die Bewegung der Konten hatte. Seine Spendierfreudigkeit war sicher im Sinne der Mutter, von deren eigenen Wohltaten immer mal wieder in der Zeitung berichtet worden war.

„Gern. Ich gestehe, ich verfolge mit diesem Ring auch eigene Ziele, die kann ich damit verbinden. Der Grund, weshalb ich nicht mehr bei der Kriminalpolizei arbeite, liegt in General von Reiffenberg. Ist er nicht mehr Polizeichef, könnte ich mir vorstellen, dem Wunsch meines damaligen Vorgesetzten zu entsprechen und an meinen alten Platz zurückzukehren. Aber vielleicht können Sie mir tatsächlich weiterhelfen …“

Er hielt ihr das Taschentuch hin. „Wüssten Sie eine Person, der dieses Taschentuch gehören könnte?“

Sie nahm es in die Hand und antwortete wie aus der Pistole geschossen: „Anton von Kalkhofen.“

Peter grinste. „Ohne Zweifel? Es würde auch auf Herrn Kentano passen …“

„Ohne Zweifel. Kentano benutzt Taschentücher aus Spitze wie eine Frau, der weibische Romeo. Ich nehme an, Sie haben das Taschentuch am gleichen Ort gefunden wie den Ring? Dann entfällt auch der letzte Zweifel, denn ich würde Kalkhofen das jederzeit zutrauen. Er ist ein perverser Mensch. Seltsamerweise spüren das nur Frauen und halten sich von ihm fern. Männer hofieren ihn.“

„Frauen haben für solche Abgründe die feineren Sinne. Ich danke Ihnen. Das hilft mir weiter. Sie dürfen sich darauf verlassen, dass ich nichts tun werde, was Menschenleben – egal welcher Schichten – in Gefahr bringt, und dass ich mir Mühe geben werde, Ihnen zu ermöglichen, sich diesen … Perversen nicht mehr aussetzen zu müssen als unbedingt gesellschaftlich erforderlich.“

Sie hatte ihre Fassung wiedererlangt und nickte huldvoll. „Schön. Dann möchte ich Sie nicht weiter stören.“ Ihre Hand strich über den Lakenfetzen. „Ich hoffe, Sie können die Frau retten. Wenn sie danach der Hilfe bedarf, sei es durch einen Arzt oder was auch immer, vielleicht auch einen Anwalt, scheuen Sie sich nicht, mich zu kontaktieren. Danke für Ihre Hilfe.“

Damit drehte sie sich brüsk um und verließ das Haus, allerdings nicht, ohne sich aufmerksam umzusehen. Sie hatte gelernt, vorsichtig zu sein. Der jugendliche Spion von gegenüber hatte ihr Kommen schon entdeckt, und Peter konnte von seinem Flurfenster aus sehen, wie er aus der gegenüberliegenden Hofeinfahrt schoss und ihr dann winkte, dass die Luft rein war.

Peter kehrte in sein Büro zurück, verstaute seine Beute wieder im Tresor und lehnte sich dann an seinen Schreibtisch, um wieder auf die Korkwand zu starren.

„Jetzt geht’s rund, sagte der Sperling und flog in den Ventilator ...“, brummte er, aber er war zufrieden mit sich und der Entwicklung, die die Dinge nahmen. „So langsam bekommt alles Hand und Fuß. Ich wette, Konstantin ist nicht ganz unschuldig am Auftauchen der Baronesse. Sie sollte herausfinden, ob ich ihn erkannt habe ... das bedeutet, dass er mich auch erkannt hat. Woher ...“

Für einen Augenblick geriet Peter aus der Fassung, bis ihm klar wurde, dass seine Schwester Konstantin von Wallenfels schon von ihrem ersten Besuch erzählt haben musste. Eine Frau, die einen derartig guten Blick für Details hatte, war auch in der Lage, ihrem Bruder einen Detektiv bildhaft zu beschreiben, egal in welcher Kleidung er aufzutauchen gedachte. „Nun, Herr Baron, ich hoffe, Sie machen mich jetzt nicht bei Ihren Anhängern madig – obwohl das sicher jetzt davon abhängt, wie glaubwürdig ich auf Ihre Schwester gewirkt habe.“

Er schlug mit den Handflächen auf die Tischplatte, wie um sich selbst einen Startschuss zu geben, und zog sich an. Er wollte jemanden besuchen, von dem er sich Auskünfte zum Verhalten der Kelsterbacher erhoffte.

Sein Ziel war die Landesbibliothek von Hessen-Nassau in der Rheinstraße. Zielstrebig steuerte er eine Frau an, die hinter dem Tresen der Buchausgabe stand und die Augen zur Decke verdrehte, als sie ihn kommen sah.

„Ich hoffe, Sie haben dieses Mal wenigstens an Ihren Leihausweis gedacht?“, stöhnte sie.

„Nein, liebe Ingeborg, habe ich nicht, ich wollte auch ausnahmsweise nichts ausleihen!“, erwiderte er mit einem strahlenden Lächeln und einem treuen Hundeblick.

Die ältere, dünne Frau mit dem hochgeschlossenen Kleid und den zu einem strengen Dutt aufgesteckten grauen Haaren verdrehte ein weiteres Mal die Augen. „Professor Drewermann ist in seinem Büro. Aber in einer halben Stunde hat er einen Termin. Dann sind Sie weg, klar?“

„Wenn Drewermann bei der Beantwortung meiner Fragen ein Ende findet, bin ich in einer Viertelstunde schon wieder aus aller Augen und Sinn. Danke!“ Peter warf der Frau eine Kusshand zu und eilte die breite Treppe hinauf. Er wusste, dass Ingeborg Tilmann sofort nach seinem Abgang zum Haustelefon gegriffen hatte, um den Professor vorzuwarnen und an seinen Termin zu erinnern. Aus diesem Grunde wunderte er sich nicht, dass die Bürotür bereits offen stand und der Professor ihn mit ausgebreiteten Armen begrüßte.

„Peter, mein Junge, was führt Sie zu mir? Ich hoffe, nicht nur die Arbeit?“

Peter war das Schuldbewusstsein in Person, als er zerknirscht zugab, dass es doch so war. „Aber ich verspreche hoch und heilig, dass wir sofort zusammen essen gehen, wenn der Fall geklärt ist. Paul kommt auch mit, er ist nämlich in der Stadt.“

„Paul ist auch wieder hier, ach wunderbar, dann warte ich gern noch ein bisschen, aber ich werde Sie ab sofort jeden Tag damit quälen!“ Der Historiker August Drewermann nötigte ihn, sich zu setzen, steckte sich dann in Ruhe eine Zigarre zwischen die Lippen und bot auch Peter eine an. Einen Augenblick genossen sie die unförmigen, handgemachten Stangen aus Kuba.

„Ich muss wissen, wie es vor ein paar Jahren gelungen ist, die Kelsterbacher einzugemeinden. Ich kann mich natürlich auch durch alle Zeitungen dieser Zeit wühlen, aber ich schätze mal, Sie kennen die Hintergründe besser. Ich begreife es nämlich nicht.“

Der Professor stieß nachdenklich den Rauch aus und starrte ihm nach, wie er an die Decke des Büros stieg. „Das ist auch eine wirklich geheimnisvolle Geschichte, über die Sie in den Zeitungen absolut keine aufschlussreichen Artikel finden werden. Das weiß nämlich niemand so genau – auch ich kenne nicht alle Details. Vermutungen gab es viele, aber keine, die irgendwie gesicherte Erkenntnisse geben. Was vermuten Sie? Wenn Sie so fragen, muss das ja einen Hintergrund haben.“

„Mich interessiert, warum es Wallenfels gelungen ist, dort und nirgendwo anders seinen Luftschiffhafen ausbauen, ein Chemiewerk errichten und Rohrleitungen in den Wald legen zu dürfen und warum ein Gutachter sterben musste, der das nicht nur für verwerflich, sondern auch für technisch gefährlich hielt.“

Das Gesicht des Professors verfinsterte sich. „Ja, Peitner, ich habe es gelesen, die Zeitungen wissen so etwas ja immer schneller als die Polizei. Grauenvoll, dabei hat man das Verbrechen doch gestern erst entdeckt. Das Telefon ist eine Pest. Aber woher wissen Sie von dem Gutachten, das er ... ach, ist ja auch egal. Daran hat er also gearbeitet. Wallenfels ... ein grässlicher Mensch. Nun, viel kann ich dazu nicht sagen, nur, dass der Bürgermeister in Schwierigkeiten steckte. Er hat Gelder veruntreut, weil er opiumabhängig ist. Oder war es Kokain? Als er aufzufliegen drohte und Kelsterbach finanziell nicht mehr aus noch ein wusste, kam ein rettender Engel – Wallenfels. Er hat für den Ausgleich des Defizits in der Gemeindekasse gesorgt, das durch einen Brand zerstörte Pfarrhaus wieder aufbauen lassen und für eine ordentliche Ausstattung der Feuerwehr gesorgt und, und, und. Damit war natürlich klar und folgerichtig, dass ein Mann seines Vertrauens Bürgermeister wird, und der hat für eine neue Abstimmung gesorgt, bei der dann der Gemeinderat dafür stimmte, eingemeindet zu werden. Nicht einstimmig, aber eben mehrheitlich. Wenn Sie dann mal nachhaken, wer alles für die Eingemeindung gestimmt hat, dann werden Sie erkennen, dass diese Leute ebenfalls finanzielle Probleme hatten ... bis zur Abstimmung.“

„Es ist also, wie Paul sagt: Was er braucht, das kauft sich Wallenfels, im Zweifelsfall ganze Regierungen“, schnaufte Peter.

Der Professor zuckte die Achseln. „Ich sage es ungern, aber ohne eine Spende des Barons hätten wir letztes Jahr nach dem großen Sturm im Frühling die Bibliothek schließen müssen, weil das Dach nicht mehr zu retten war. Eigentlich dürfte ich Ihnen das alles nicht erzählen. Aber da Sie nun mal der Sohn meiner Cousine sind und ich weiß, dass Sie schweigen können ... und ja, Paul hat recht. Wallenfels ist reich wie Krösus. Was kostet die Welt, ich kaufe sie, und was man mir nicht verkaufen will, das bekomme ich auf anderen Wegen, egal wie schmutzig sie sind. Das gilt auch und insbesondere für den Großherzog von Hessen. Der nicht nur bei Wallenfels in der Kreide steht, sondern mit ihm auch familiär verbunden ist. Hochadel wie niederer Adel – alles eine Sippschaft.“

„Ich bin Ihnen unendlich dankbar. Dies war ein Gespräch unter Verwandten, die sich lange nicht gesehen haben“, gab Peter zurück. „Ich melde mich, wenn ich den Fall erledigt habe, versprochen – und jetzt verschwinde ich lieber, bevor Ingeborg mich meuchelt.“

Sie lachten herzlich, und Peter eilte aus dem Büro. Keine Sekunde zu früh verließ er das Geschoss über die Hintertreppe, doch wer der nächste Gast seines Verwandten war, bekam er noch mit: der Polizeipräsident. Schnell zog er sich in den Schatten einer Säule zurück und beobachtete, wie Fräulein Tilmann den General ins Büro führte und es dann wieder verließ. Lauschen wollte Peter nicht und zog sich zurück.