8.
KRIEG ALS ANGEBORENES ÜBEL DER MENSCHHEIT

«Die Geschichte ist ein Blutbad», schrieb William James, dessen Aufsatz gegen den Krieg von 1906 wohl der beste ist, der je zu diesem Thema geschrieben wurde. «Der moderne Krieg ist so teuer», heißt es dort weiter, «dass wir der Meinung sind, Handel ist ein besserer Weg zur Ausplünderung; doch der moderne Mensch erbt all die angeborene Kriegslust und alle Ruhmesliebe seiner Vorfahren. Werden die Irrationalität und der Schrecken des Kriegs aufgezeigt, so hat das keinerlei Wirkung auf ihn. Der Schrecken fasziniert ihn erst. Krieg ist das starke Leben; es ist ein Leben in extremis; Kriegssteuern sind die einzigen, die der Mensch nie zu zahlen scheut, wie die Haushalte aller Nationen es uns beweisen.»[26]

Unsere blutrünstige Natur, so lässt sich heute im Kontext der modernen Biologie argumentieren, ist so tief in uns verwurzelt, weil die Konstellation Gruppe gegen Gruppe eine grundlegende Antriebskraft war, die uns zu dem gemacht hat, was wir sind. In prähistorischer Zeit hob die Gruppenselektion die Hominiden, die zu reviergebundenen Fleischfressern wurden, auf die Höhen der Solidarität empor, zum Erfindungs- und Unternehmungsgeist. Und zur Angst. Jeder Stamm wusste zu Recht, dass er, wenn er nicht bewaffnet und kampfbereit war, in seiner schieren Existenz bedroht war. In der Geschichte war das Hauptziel für die Fortentwicklung der meisten Technologien immer die Steigerung der Kampffähigkeit. Noch heute sind die Feiertagskalender der Nationen von Gedenktagen durchzogen, die an gewonnene Kriege oder an gefallene Kriegsteilnehmer erinnern. Öffentliche Zustimmung lässt sich am besten dadurch steigern, dass man an die Emotionen eines Kampfes auf Leben und Tod appelliert, in denen die Amygdala die Meisterin ist. Wir befinden uns in einer Schlacht gegen eine Ölkatastrophe, im Krieg gegen die Inflation und unternehmen einen Feldzug gegen den Krebs. Wo immer es einen Feind gibt, und egal ob er lebt oder nicht: Wir brauchen einen Sieg. An der Front müssen wir uns durchsetzen, egal, wie teuer es uns zu Hause zu stehen kommt.

Für einen echten Krieg ist jede Rechtfertigung willkommen, sofern er nur als notwendig gilt, um den Stamm zu schützen. Erinnerungen an vergangene Gräuel bleiben wirkungslos. Von April bis Juni 1994 machten sich Todeskommandos der Hutu-Mehrheit in Ruanda daran, die Tutsi-Minderheit zu vernichten, die damals das Land beherrschte. In hundert Tagen wurden in einem hemmungslosen Gemetzel 800.000 Menschen, zumeist Tutsi, mit Messern und Gewehren getötet. Die Bevölkerung von Ruanda wurde um zehn Prozent dezimiert. Als dem Töten schließlich Einhalt geboten wurde, flohen zwei Millionen Hutu aus dem Land, weil sie Vergeltung fürchteten. Der unmittelbare Anlass für das Blutbad waren politische und soziale Missstände, die aber alle in einem Hauptgrund wurzelten: Ruanda war das am meisten übervölkerte Land Afrikas. Für die ständig wachsende Bevölkerung schrumpfte das nutzbare Land pro Einwohner auf dramatische Weise. Die tödliche Auseinandersetzung ging letztlich darum, welcher Stamm den Boden insgesamt besitzen und beherrschen sollte.

Vor dem Genozid waren die Tutsi dominant gewesen. Die belgischen Kolonialherren hatten sie für den besseren der beiden Stämme befunden und sie dementsprechend bevorzugt. Natürlich glaubten die Tutsi auch selbst daran, und obwohl die beiden Stämme dieselbe Sprache sprachen, behandelten sie die Hutu als minderwertig. Die Hutu ihrerseits betrachteten die Tutsi als Invasoren, die vor mehreren Generationen aus Äthiopien eingewandert waren. Vielen von denen, die über ihre Nachbarn herfielen, war das Land der von ihnen getöteten Tutsi versprochen worden. Wenn sie die Leichen der Tutsi in den Fluss warfen, höhnten sie, sie schickten ihre Opfer zurück nach Äthiopien.

Die Abspaltung einer Gruppe, deren Mitgliedern die Humanität abgesprochen wird, rechtfertigt jede Brutalität, auf jeder Ebene und egal, wie groß die Opfergruppe ist, bis hin zu ganzen Rassen oder Bevölkerungen. Das Terrorregime unter Stalin führte im Winter 1932/33 zum vorsätzlichen Hungertod von über drei Millionen Sowjetukrainern. 1937 und 1938 wurden 681.692 Hinrichtungen wegen vermeintlicher «politischer Verbrechen» vorgenommen; betroffen waren in über 90 Prozent der Fälle Bauern, die sich angeblich der Kollektivierung widersetzten. Die UdSSR insgesamt litt genauso stark unter der brutalen Invasion der Nationalsozialisten, deren Ziel die Unterwerfung der «minderwertigen» Slawen war, um Lebensraum für die Ausdehnung der rassisch «reinen» arischen Völker zu schaffen.[27]

Und wenn es keinen anderen passenden Grund gab, um einen Expansionskrieg zu führen, so konnte und kann dafür immer Gott herhalten. Es war der Wille Gottes, der die Kreuzfahrer an die Levante führte. Sie wurden im Voraus mit päpstlichen Ablassbriefen bezahlt. Sie marschierten unter dem Zeichen des Kreuzes und forderten, dass das vermeintlich wahre Kreuz in die Hände der Christen zurückfiel. Bei der Belagerung von Akkon im Jahr 1191 ließ der englische König Richard I. 2700 muslimische Kriegsgefangene so nah an die Schlachtlinie bringen, dass Saladin sehen konnte, wie sie allesamt durch das Schwert niedergemetzelt wurden. Angeblich wollte Richard die muslimischen Anführer von seinem eisernen Willen überzeugen, aber genauso gut könnte sein Beweggrund der Wunsch gewesen sein, die Gefangenen davon abzuhalten, je wieder zu den Waffen zu greifen. Wie dem auch sei: Der ultimative Beweggrund für all die Gräuel war, den Muslimen Land und Ressourcen abzuringen und sie den Königreichen der Christenheit zuzuschlagen.

Auch der Islam reihte sich in diese Logik ein. Ebenfalls zu Diensten Gottes belagerten die Osmanen unter Sultan Mehmed II. im Jahr 1453 Konstantinopel. Die Christen beteten zur Dreifaltigkeit und allen Heiligen, als sie sich in der riesigen Hagia Sofia drängten, während die osmanischen Streitkräfte auf das Augusteum strömten. Die verzweifelten Gebete wurden nicht erhört. An diesem Tag war die Gunst Gottes bei den Muslimen, und die Christen wurden niedergemetzelt oder als Sklaven verkauft.

Niemand brachte die tiefe Verbindung zwischen menschlicher und göttlicher Gewalt in den abrahamitischen Religionen besser zum Ausdruck als Martin Luther in seiner Schrift «Ob Kriegsleute auch in seligem Stande sein können» (1526):

Wohin rechnest du aber ein, daß die Welt böse ist, die Leute nicht Frieden halten wollen, rauben, stehlen, töten, Weib und Kind schänden, Ehre und Gut nehmen? Solchem allgemeinen Unfrieden in aller Welt, vor dem kein Mensch bestehen könnte, muß der kleine Unfrieden, der da Krieg und Schwert heißt, steuern. Darum ehrt Gott auch das Schwert so hoch, daß er’s seine eigene Ordnung nennt, und will nicht, daß man sagen oder wähnen sollte, Menschen hätten es erfunden oder eingesetzt. Denn die Hand, die solch ein Schwert führt und würgt, ist alsdann auch nicht mehr eines Menschen Hand, sondern Gott henkt, rädert, enthauptet, würgt und führt Krieg. Es sind alles seine Kriege und Gerichte.[28]

Und so ist es immer gewesen. Thukydides berichtet, die Athener hätten das unabhängige Volk von Melos aufgefordert, im Peloponnesischen Krieg das Bündnis mit Sparta aufzukündigen und sich dem Attischen Seebund anzuschließen. Gesandte beider Städte diskutierten die Frage. Die Athener erklärten, welches Fatum die Götter den Menschen bestimmt hätten: «doch das Mögliche der Überlegene durchsetzt, der Schwache hinnimmt.» Die Melier erwiderten, sie würden sich niemals versklaven lassen und überließen sich der Gerechtigkeit der Götter. Daraufhin die Athener: «Wir glauben nämlich, vermutungsweise, daß das Göttliche, ganz gewiß aber, daß das Menschenwesen allezeit nach dem Zwang seiner Natur, soweit es Macht hat, herrscht. Wir haben dies Gesetz weder gegeben noch ein vorgegebenes zuerst befolgt, als gültig überkamen wir es, und zu ewiger Geltung werden wir es hinterlassen, und wenn wir uns daran halten, so wissen wir, daß auch ihr und jeder, der zur selben Macht wie wir gelangt, ebenso handeln würde. Vor den Göttern brauchen wir also darum nach der Wahrscheinlichkeit keinen Nachteil zu befürchten.» Als die Melier sich weiterhin verweigerten, rückten bald die attischen Streitkräfte an, um Melos gewaltsam zu erobern. Im ruhigen Ton der klassischen griechischen Tragödie berichtet Thukydides: «Die Athener richteten alle erwachsenen Melier hin, soweit sie in ihre Hand fielen, die Frauen und Kinder verkauften sie in die Sklaverei. Den Ort gründeten sie selbst neu, indem sie später 500 attische Bürger dort ansiedelten.»[29]

Die Erbarmungslosigkeit der menschlichen Natur symbolisiert eine bekannte Fabel. Ein Skorpion bittet einen Frosch, ihn über einen Fluss zu setzen. Der Frosch lehnt zunächst ab, aus Angst, der Skorpion könne ihn unterwegs stechen. Der Skorpion versichert dem Frosch, er werde das ganz gewiss nicht tun. Schließlich, so sagt er, werden wir beide untergehen, wenn ich dich steche. Der Frosch willigt ein, und auf halbem Weg sticht ihn der Skorpion. Warum hast du das getan, fragt der Frosch, als sie beide untergehen. So ist eben meine Natur, erklärt der Skorpion.

Man sollte nicht meinen, der Krieg, häufig begleitet von Genozid, sei ein kulturelles Artefakt einzelner Gesellschaften. Genauso wenig ist er ein Irrtum der Geschichte, das Ergebnis wachsenden Leids im Reifeprozess unserer Spezies. Krieg und Genozid sind universell und ewig, sie gehören nicht zu bestimmten Zeiten oder Kulturen. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind gewaltsame zwischenstaatliche Auseinandersetzungen deutlich weniger geworden, was zum Teil auf die nukleare Pattsituation der Hauptmächte zurückzuführen war (zwei Skorpione in einer Riesenflasche). Bürgerkriege, Aufstände und staatlich geförderter Terrorismus gehen aber unvermindert weiter. Insgesamt sind die großen Weltkriege kleinen Kriegen gewichen, deren Ablauf und Umfang eher typisch für die Gesellschaften der Jäger und Sammler und der primitiven Ackerbauern sind. Die zivilisierten Gesellschaften haben Folter, Hinrichtung und die Ermordung von Zivilisten abzuschaffen versucht, aber die Gesellschaften, die kleine Kriege führen, halten sich nicht daran.

8.1 Für die Maya war Krieg eine normale Lebensform, wie die Wandgemälde von etwa 800 v. Chr. in Bonampak, Mexiko, illustrieren.

An archäologischen Ausgrabungsstätten finden sich vielfältige Beweise für Konflikte zwischen Bevölkerungen.[30] Ein Großteil der beeindruckendsten Bauwerke der Geschichte dienten Verteidigungszwecken, etwa die Chinesische Mauer, der Hadrianswall in England, die großartigen Burgen und Festungen in Europa und Japan, die Felsbehausungen der Anasazi-Stämme im Südwesten der USA, die Stadtmauern von Jerusalem und Konstantinopel. Selbst die Akropolis war ursprünglich eine ummauerte Festungsstadt.

8.2 Die Yanomamo sind einer der letzten indigenen Volksstämme Südamerikas mit einer Bevölkerung von 10.000 Personen, die auf etwa 200 bis 250 streng unabhängige Dörfer verteilt leben. Überfälle auf Nachbardörfer sind verbreitet. Hier stellen sie sich am Vorabend eines Aufbruchs zu einem derartigen Überfall in Reihen auf, ihre Gesichter und Körper sind mit zerkauter Holzkohle bemalt.

Hinweise auf Massaker sind für Archäologen nichts Außergewöhnliches. Unter den Werkzeugen aus der frühen Jungsteinzeit finden sich Geräte, die eindeutig zum Kämpfen gemacht sind. Der Mann aus dem Eis oder Ötzi, der 1991 in den Ötztaler Alpen als gefrorene Mumie entdeckt und dessen Alter auf über 5000 Jahre bestimmt wurde, starb an der Verletzung durch eine Pfeilspitze, die in seiner Schulter gefunden wurde. Er trug einen Bogen, einen Köcher mit Pfeilen und einen Dolch aus Feuerstein, wahrscheinlich zum Jagen und Häuten von Wild. Zudem besaß er aber ein Beil mit Kupferblatt, das keine Spuren einer Verwendung durch einen Waldbewohner zeigt, der Holz und Knochen hätte bearbeiten müssen. Wahrscheinlich war es eher ein Kriegsbeil.

Häufig hört man, die wenigen überlebenden Gesellschaften von Jägern und Sammlern – am bekanntesten sind die San im südlichen Afrika und die australischen Aborigines –, die in ihrer sozialen Organisation unseren Vorfahren ähneln, führten keine Kriege und bezeugten daher, wie spät in der Geschichte der gewaltsame Massenkonflikt aufkam. Die genannten Stämme wurden aber von den europäischen Kolonisten marginalisiert und dezimiert, im Fall der San zudem von den früheren Zulu- und Herero-Invasoren. Zuvor lebten die San in größeren Populationen und in sehr viel weitläufigeren und produktiveren Lebensräumen als dem Gestrüpp- und Wüstenland, das sie heute bewohnen. Und auch sie führten Stammeskriege. Felsmalereien und die Berichte früher europäischer Forscher und Siedler belegen offene Schlachten zwischen bewaffneten Gruppen. Als die Herero zu Beginn des 19. Jahrhunderts in das Gebiet der San einfielen, wurden sie zunächst von deren Kriegstruppen zurückgedrängt.

Man könnte meinen, der Einfluss der friedliebenden östlichen Religionen, besonders des Buddhismus, würde sich konsequent gegen Gewalt richten. Doch dem ist nicht so. Wo immer der Buddhismus sich durchsetzte und zur offiziellen Ideologie wurde, sei es der Theravada-Buddhismus in Südostasien oder der tantrische Buddhismus in Ostasien und Tibet, wurde der Krieg toleriert und als Teil der religiös motivierten Staatspolitik sogar gefördert. Die Begründung ist einfach und existiert genauso im Christentum: Frieden, Gewaltlosigkeit und Brüderlichkeit sind zentrale Werte, aber eine Bedrohung buddhistischer Gesetze und Kulturen ist ein Übel, das abgewehrt werden muss. Das hieß: «Tötet sie alle, und Buddha wird die Seinen aufnehmen.»

Im sechsten Jahrhundert machten sich chinesische Rebellen unter der buddhistischen Parole «Großes Fahrzeug» (Mahayana) daran, alle «Dämonen» der Welt auszutreiben – angefangen mit den buddhistischen Würdenträgern. In Japan wurde der Buddhismus zum Instrument der Feudalkämpfe umgebildet, was zum Aufkommen der «Kriegermönche» führte. Erst Ende des 16. Jahrhunderts konnte die zentrale Militärregierung die mächtigen Klöster niederringen. Nach der Meiji-Restauration im Jahr 1868 wurde der japanische Buddhismus Teil der nationalen «spirituellen Mobilisierung».[31]

8.3 Das Töten von Menschen durch Speere, meist mehrere an der Zahl, wird in verschiedenen europäischen Höhlen auf steinzeitlichen Malereien dargestellt. Die beigebrachten tödlichen Verwundungen könnten auf Mord oder Hinrichtungen deuten, wahrscheinlicher stellen die Zeichnungen (nach Meinung des Autors) aber von Kriegsparteien niedergerungene einzelne Gegner dar.

Und wie verhält es sich mit der prähistorischen Zeit? Ist die Kriegslust vielleicht eine Folge der Verbreitung von Landwirtschaft und Sesshaftigkeit sowie der steigenden Bevölkerungsdichte? Das war ganz offensichtlich nicht der Fall. In Gräberfeldern von Jägern und Sammlern der Jung- und Mittelsteinzeit im Niltal und in Bayern finden sich Massengräber offenbar ganzer Clans. Viele von ihnen sind gewaltsam durch Knüppel, Speer oder Pfeilschüsse getötet worden. Von der Jungsteinzeit angefangen vor 40.000 bis vor etwa 12.000 Jahren belegen zerstreute Knochenfunde häufig, dass Menschen an Hieben auf den Kopf umgekommen sind, Knochen weisen häufig Schnittkerben auf. Wir reden hier von der Zeit der berühmten Höhlenmalereien von Lascaux und andernorts, die gelegentlich darstellen, wie Menschen vom Speer getroffen werden oder bereits tot oder sterbend am Boden liegen.

Wie weit die Verbreitung gewaltsamer Gruppenkonflikte zurück in die Geschichte des Menschen reicht, lässt sich auch noch anders überprüfen. Archäologen haben errechnet, dass mit der Auswanderung von Populationen des Homo sapiens aus Afrika vor etwa 60.000 Jahren die erste Welle bis nach Neuguinea und Australien vordrang. Die Nachkommen dieser Pioniere blieben in diesen abgelegenen Gegenden Jäger und Sammler oder ganz primitive Ackerbauern, bis die Europäer zu ihnen vordrangen. Noch lebende Populationen ähnlich früher Abkunft und mit vergleichbar archaischen Kulturen sind die Ureinwohner der Insel Little Andaman vor der Ostküste Indiens, die Mbuti-Pygmäen in Zentralafrika und die !Kung-San im südlichen Afrika. Alle weisen heute oder in historisch erinnerbarer Vergangenheit aggressives Territorialverhalten auf.

Tabelle 8.1 Archäologische und ethnographische Befunde über den Anteil der Erwachsenensterblichkeit, die auf Kriegseinwirkung zurückzuführen ist. «Vor heute» in der mittleren Spalte bedeutet «vor 2008».


Fundort

Ungefähre Datierung der archäologischen Befunde (Jahre vor heute)

Anteil der Erwachsenensterblichkeit durch Kriegseinwirkung (in Prozent)

British Columbia (30 Fundorte)

5500–334

23

Nubien (Fundort 117)

14.000–12.000

46

Nubien (Nähe Fundort 117)

14.000–12.000

3

Vasilivka III, Ukraine

11.000

21

Voloske, Ukraine

«epipaläolithisch»

22

Südkalifornien (28 Fundorte)

5500–628

6

Zentralkalifornien

3500–500

5

Schweden (Skateholm 1)

6100

7

Zentralkalifornien

2415–1773

8

Sarai Nahar Rai, Nordindien

3140–2854

30

Zentralkalifornien (2 Fundorte)

2240–238

4

Gobero, Niger

16.000–8200

0

Calumnata, Algerien

8300–7300

4

Ile Téviec, Frankreich

6600

12

Bogebakken, Dänemark

6300–5800

12


Population, Region

Ethnographische Befunde (Datierung)

Anteil der Erwachsenensterblichkeit durch Kriegseinwirkung (in Prozent)

Ache, Ost-Paraguay1

Prä-Kontakt-Zeit (1970)

30

Hiwi, Venezuela-Kolumbien1

Prä-Kontakt-Zeit (1960)

17

Murgin, Nordost-Australien1,2

1910–1930

21

Ayoreo, Bolivien-Paraguay3

1920–1979

15

Tiwi, Nordaustralien4

1893–1903

10

Modoc, Nordkalifornien

«Ureinwohner-Zeit»

13

Casiguran Agta, Philippinen5

1936–1950

5

Anbara, Nordaustralien1,2,5

1950–1960

4

1 Jäger und Sammler; 2 Meeresnahrung; 3 saisonale Jäger und Sammler bzw. Ackerbauer; 4 sesshafte Jäger und Sammler; 5 seit kurzem sesshaft

Zu dem sehr kleinen Anteil der Tausenden weltweit von Anthropologen untersuchten Kulturen, die als «friedfertig» gelten, gehören die Copper- und Ingalik-Inuit, die Gebusi auf Neuguinea, die Semang auf der malaiischen Halbinsel, die Sirionó in Amazonien, die Yámana auf Feuerland, die Warao im östlichen Venezuela und die Ureinwohner der tasmanischen Westküste. Zumindest bei einigen von ihnen gibt es aber eine hohe Häufigkeit von Tötungsdelikten. Bei den Gebusi auf Neuguinea und den Copper-Inuit war ein Drittel aller Todesfälle bei Erwachsenen auf Totschlag zurückzuführen. «Das könnte sich durch die Tatsache erklären», schrieben die Anthropologen Steven A. Le-Blanc und Katherine E. Register, «dass in kleinen Gesellschaften fast jeder mit jedem verwandt ist, wenn auch nur entfernt. Da ergeben sich natürlich ein paar verwirrende Fragen: Wer gehört zur Eigengruppe und wer zur Fremdgruppe? Welches Töten gilt als Totschlag und welches als Kampfhandlung? Solche Fragen und Antworten drehen sich irgendwann im Kreis. Zum Teil hängt also diese so genannte Friedfertigkeit mehr davon ab, wie man Totschlag und Kampfhandlung definiert, als von der Wirklichkeit. Im Grunde führten einige dieser Gesellschaften doch Kriege, aber man tat sie eben gewöhnlich als klein und unbedeutend ab.»[32]

Die Schlüsselfrage zur Dynamik der genetischen Evolution des Menschen lautet, ob die natürliche Selektion auf Gruppen ebene stark genug war, um den Einfluss der natürlichen Selektion auf der Ebene des Individuums auszuhebeln. Anders gefragt: Waren die Kräfte, die instinktives altruistisches Verhalten gegenüber anderen Gruppenmitgliedern förderten, stark genug, um individuelles egoistisches Verhalten zu benachteiligen? Mathematische Modelle aus den 1970er Jahren haben ergeben, dass die Gruppenselektion überwiegen kann, wenn die Aussterbensrate von Gruppen oder die Dezimierung innerhalb von Gruppen ohne altruistische Gene sehr hoch liegt. Ein bestimmter Typ solcher Modelle legt Folgendes nahe: Übersteigt die Wachstumsrate der Gruppenvermehrung mit altruistischen Mitgliedern die Wachstumsrate egoistischer Individuen innerhalb der Gruppen, so kann sich genbasierter Altruismus in einer Gruppenpopulation ausbreiten. Erst 2009 erstellte der theoretische Biologe Samuel Bowles ein realistischeres Modell, das gut mit den empirischen Werten harmoniert. Sein Ansatz beantwortet folgende Frage: Angenommen, kooperative Gruppen hatten bessere Chancen, sich im Konflikt gegen andere Gruppen durchzusetzen, gab es dann ausreichend Gewalt zwischen Gruppen, damit sie die Evolution des menschlichen Sozialverhaltens beeinflussen konnte? Schätzungen der Sterblichkeitsraten in Gruppen von Jägern und Sammlern von der Jungsteinzeit bis heute, die in Tabelle 8.1 aufgeführt werden, stützen genau diese These.[33]

Stammesaggressivität reicht damit weit hinter die Jungsteinzeit zurück; allerdings kann bisher niemand sagen, wie weit. Der Anfang lag vielleicht beim Homo habilis, dessen Populationen zur Deckung ihres Fleischbedarfs stark auf Aasfund oder Jagd angewiesen waren. Und es kann sehr gut sein, dass dieses Erbe noch sehr viel älter ist und vor die Trennung zwischen den Abstammungslinien des modernen Schimpansen und des Menschen vor sechs Millionen Jahren zurückgeht. Etliche Forscher, angefangen mit Jane Goodall, dokumentierten Morde in Schimpansengruppen und Überfälle von Gruppen mit tödlichem Ausgang. Es zeigt sich dabei, dass Schimpansen, menschliche Jäger und Sammler und die ersten Ackerbauern innerhalb und zwischen Gruppen etwa dieselben Sterblichkeitsraten aufgrund von Gewaltakten aufweisen. Gewalt ohne tödlichen Ausgang ist allerdings bei Schimpansen deutlich verbreiteter, nämlich hundert bis zu tausend Mal häufiger als beim Menschen.[34]

Schimpansen leben in Gruppen von bis zu 150 Individuen, die Territorien von bis zu 38 Quadratkilometern verteidigen, und das bei niedrigen Populationsdichten von etwa fünf Individuen pro Quadratkilometer. Innerhalb der Verbände bilden sich kleine Untergruppen heraus. Die durchschnittlich fünf bis zehn Mitglieder jeder Untergruppe bewegen sich, fressen und schlafen gemeinsam. Männchen verbringen ihr ganzes Leben in derselben Gruppe, die meisten Weibchen dagegen emigrieren als Jungtiere zu benachbarten Gruppen. Männchen sind geselliger als Weibchen. Außerdem sind sie sehr statusbewusst und stellen sich selbst häufig zur Schau, was immer wieder in Kämpfe mündet. Sie bilden Koalitionen und nutzen vielfältige Strategien und Täuschungsmanöver, um die Rangordnung zu festigen oder ihr gänzlich zu entgehen. Die Muster kollektiver Gewalt bei jungen Schimpansenmännchen ähneln auffällig denen junger Männer beim Menschen. Sie haben beständig ihren eigenen Status und den ihrer Truppe im Auge; gleichzeitig vermeiden sie tendenziell offenen Massenkonflikt mit rivalisierenden Gruppen und starten stattdessen Überraschungsangriffe.[35]

Ziel der Überfälle männlicher Banden auf benachbarte Gruppen ist ganz offensichtlich die Tötung oder Vertreibung von deren Mitgliedern und die Ausweitung des eigenen Territoriums. Solche Eroberungen unter vollständig natürlichen Bedingungen beobachteten in ihrer Gesamtheit John Mitani und seine Mitarbeiter im ugandischen Nationalpark Kibale. Der zehn Jahre andauernde Krieg war geradezu unheimlich menschlich. Alle zehn bis vierzehn Tage drangen Patrouillen von bis zu zwanzig Männchen auf das gegnerische Territorium vor, bewegten sich ruhig im Gänsemarsch, musterten das Land vom Boden bis an die Baumkronen und hielten bei jedem Geräusch vorsichtig inne. Trafen sie auf einen größeren Trupp als ihren eigenen, so lösten die Invasoren ihre Reihen auf und rannten in ihr eigenes Territorium zurück. Trafen sie dagegen auf ein einzelnes Männchen, so sprangen sie gemeinsam auf es zu und hieben und bissen es tot. Weibchen blieben normalerweise verschont. Diese Nachsicht war freilich kein Akt der Galanterie. Hatte sie nämlich ein Junges bei sich, so nahmen sie es ihr weg, töteten es und fraßen es auf. Nach einer so langen, konstanten Ausübung von Druck annektierten am Ende die Invasoren das gegnerische Territorium und fügten auf diese Weise ihrem eigenen Land 22 Prozent Fläche hinzu.[36]

Es lässt sich auf Grundlage des heutigen Wissensstandes nicht mit Gewissheit sagen, ob Schimpansen und Menschen ihr Muster territorialer Aggressivität von einem gemeinsamen Vorfahren geerbt haben oder ob sie es in Reaktion auf parallel laufenden Selektionsdruck und auf die Gegebenheiten in ihrer afrikanischen Heimat unabhängig voneinander herausbildeten. Versucht man freilich, die auffällig ähnlichen Details im Verhalten beider Arten mit Rückgriff auf möglichst wenige ungesicherte Vermutungen zu erklären, so muss die These gemeinsamer Vorfahren als wahrscheinlicher gelten.

Die Prinzipien der Populationsökologie erlauben es uns, den Ursprung für den Stammesinstinkt des Menschen genauer zu erforschen. Populationswachstum verläuft exponentiell. Wird jedes Individuum einer Population in jeder nachfolgenden Generation durch mehr als eines ersetzt – und selbst wenn dieser Anstieg nur minimal ausfällt, sagen wir um 1,01 –, so wächst die Population mit der Zeit immer schneller, so wie Geld auf dem Sparkonto oder verzinste Schulden. Eine Population von Schimpansen oder Menschen neigt stets zu exponentiellem Wachstum, wenn ausreichend Ressourcen vorhanden sind; doch nach wenigen Generationen wird selbst im besten Fall das Wachstum zwangsläufig gebremst. Es gibt immer einen Einflussfaktor, durch dessen Wirken die Population irgendwann die Maximalgröße erreicht und dann stabil bleibt oder auf- und abwärts schwankt. Gelegentlich bricht sie ein, und die Art stirbt lokal aus.

Worin besteht nun dieser Einflussfaktor? Es kann sich um etwas Beliebiges in der Natur handeln, dessen Wirkungsgrad mit der Populationsgröße steigt oder sinkt. Wölfe zum Beispiel sind der Begrenzungsfaktor für Hirsch- und Elchpopulationen, weil sie sie töten und fressen. Mit der Vermehrung der Wölfe wachsen Hirsch- und Elchpopulation nicht mehr an oder nehmen sogar ab. Gleichzeitig sind die Hirsch- und Elchmengen der Begrenzungsfaktor für die Wölfe: Geht der Raubtierpopulation die Nahrung aus, in diesem Fall Hirsch und Elch, so nimmt auch ihre Populationsgröße ab. Ein weiteres Beispiel für diesen Bezug ist der zwischen Krankheitserregern und den Wirten, die sie befallen. Bei einer Zunahme der Wirtspopulation in Größe und Dichte wächst die Parasitpopulation mit. In der Geschichte fegten immer wieder Krankheiten übers Land – Epidemien beim Menschen und Epizootien beim Tier –, bis die Wirtspopulationen weit genug reduziert waren oder ein ausreichender Anteil von ihnen Immunität erworben hatte. Krankheitserreger lassen sich als Räuber definieren, die ihre Beute weniger als eins zu eins auffressen.

Es gilt zudem ein weiteres Prinzip: Begrenzungsfaktoren wirken immer hierarchisch.[37] Nehmen wir an, Menschen töten die Wölfe und heben damit den primären Begrenzungsfaktor für Hirsche auf. Dadurch werden Hirsche und Elche zahlreicher – bis der nächste Faktor greift. Der kann zum Beispiel darin bestehen, dass die Pflanzenfresser ihr Revier überstrapazieren, so dass ihnen die Nahrung ausgeht. Ein weiterer Begrenzungsfaktor ist die Emigration, dass also Individuen bessere Überlebenschancen haben, wenn sie in andere Territorien abwandern. Emigration aufgrund von Populationsdruck ist ein hoch entwickelter Instinkt bei Lemmingen, Wanderheuschrecken, Monarchfaltern und Wölfen. Werden solche Populationen an der Emigration gehindert, so nehmen sie vielleicht wieder zu, aber sehr schnell treten schon andere Begrenzungsfaktoren auf. Bei vielen Tierarten geht es dabei um die Verteidigung von Revieren, die dem Revierbesitzer ein ausreichendes Nahrungsangebot sichern. Löwen brüllen, Wölfe heulen und Vögel singen, um zu verkünden, dass sie sich in ihrem Revier befinden, und um konkurrierende Artgenossen fernzuhalten. Menschen und Schimpansen sind sehr territoriumsgebunden. Das zeigt sich in der offensichtlichen Bevölkerungskontrolle, die in ihrem Gesellschaftssystem angelegt ist. Darüber, welche genauen Ereignisse am Ursprung der Abstammungslinien von Schimpanse und Mensch eintraten – also bevor sich Schimpansen und Menschen vor sechs Millionen Jahren trennten –, lässt sich nur spekulieren. Meines Erachtens aber passen die vorliegenden Befunde am besten zum folgenden Ablauf. Der ursprüngliche Begrenzungsfaktor, der mit der Einführung des Jagens in Gruppen zur Versorgung mit tierischen Proteinen noch stärker wirksam wurde, war die Nahrung. Territorialverhalten entwickelte sich als ein Mittel, um das Nahrungsmittelangebot zu beschlagnahmen. Expansionskriege und Annektierungen führten zu vergrößerten Territorien und begünstigten Gene, die Gruppenkohäsion, Kooperation in Netzwerken und die Bildung von Bündnissen bewirkten.

Über Hunderttausende von Jahren verlieh der territoriale Zwang den kleinen, zerstreuten Verbänden des Homo sapiens Stabilität, so wie es noch heute bei den kleinen, verstreuten Populationen der modernen Jäger und Sammler der Fall ist. In dieser langen Phase ließen zufällig verteilte Umweltextreme die Populationsgröße innerhalb der Territorien ansteigen oder sinken. «Demografische Schocks» führten zu erzwungener Emigration oder zur aggressiven Ausdehnung von Territorien durch Eroberung oder zu beidem gleichzeitig. Zudem steigerten sie den Wert von Bündnissen außerhalb verwandtschaftsbedingter Netzwerke zur Überwindung anderer Nachbargruppen.[38]

Vor zehntausend Jahren begannen dank der neolithischen Revolution Landwirtschaft und Viehzucht weitaus größere Nahrungsmengen zur Verfügung zu stellen, so dass menschliche Populationen rasch anwachsen konnten. Dieser Fortschritt aber veränderte nicht die Natur des Menschen. Die Verbände wurden einfach größer, so schnell die reichhaltigen neuen Ressourcen es erlaubten. Als aber unvermeidlicherweise die Nahrung erneut zum Begrenzungsfaktor wurde, griff wieder der territoriale Zwang. Und die Nachkommen haben sich bis heute nicht verändert. Noch heute gleichen wir im Grunde unseren Vorfahren, die Jäger und Sammler waren, nur haben wir mehr Nahrung und größere Territorien. Je nach Region, so weisen es neuere Untersuchungen nach, haben die Populationen inzwischen eine Grenze erreicht, die ihnen der Nahrungs- und Wasservorrat setzt. Und so war es schon immer, für jeden Stamm, außer in den kurzen Phasen nach der Erschließung neuer Siedlungsgebiete, deren ursprüngliche Einwohner umgesiedelt oder getötet wurden.[39]

Der Kampf um die Kontrolle lebensnotwendiger Ressourcen geht weltweit weiter, und er wird immer erbitterter. Das Problem entstand deshalb, weil die Menschheit die große Gelegenheit nicht nutzte, die sich ihr beim Aufkommen der Jungsteinzeit bot. Damals hätte sie das Bevölkerungswachstum unter dem kritischen Grenzwert halten können. Wir aber, die Spezies Mensch, taten das Gegenteil. Wir konnten die Konsequenzen unseres anfänglichen Erfolges nicht absehen. Wir nahmen einfach, was wir bekamen, vermehrten uns weiter und konsumierten in blindem Gehorsam gegenüber den Instinkten, die wir von unseren niederen, unter brutaleren Zwängen lebenden altsteinzeitlichen Vorfahren geerbt hatten.

Die soziale Eroberung der Erde: Eine biologische Geschichte des Menschen
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