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Die Reale Welt: 12. Juni 2018

Bei Demi-Monde® wurden alle Mängel behoben, die in vorangegangenen Generationen von Trainingsprogrammen für Virtuelle Asymmetrische Kriegsführung identifiziert worden waren, sodass der Realismusquotient, die InterSektoriellen/InterPersonellen DisHarmonie-Werte, die Emotionalen und Psychologischen Einflussmotive und der Schlacht-Performance-Index gesteigert werden konnten (sie alle übertreffen die im Tender-Dokument aufgeführten um ein Vielfaches). Kurzum, die Demi-Monde® bietet das bestmögliche Umfeld, in dem US-Streitkräfte – neoFights, kriegserprobte Einheiten, NCOs, Offiziere oder Einsatzkommandos – kostengünstig und performance-effektiv in punktgenauen, schwierigen AK-Situationen trainiert und bewertet sowie Taktiken, Techniken und Verfahren extremen Tests unterzogen werden können. Schätzungen zufolge kann die Demi-Monde dem US-Militär über 4,35 Milliarden Dollar pro Jahr an Kosten für Ausbildung, Krankenhausunterbringung, Sozialhilfe, Bestattungen etc. ersparen.

– Demi-Monde® Produktbeschreibung
14. Juni 2013

»Wie bitte?«

»Ich fragte, ob Sie Lust hätten, eine Million Dollar zu verdienen, Miss Thomas?«

Ella holte tief Luft, während ihr angeborenes Misstrauen immer stärker wurde. Sie warf dem General einen skeptischen Blick zu und verscheuchte gleichzeitig die angenehme Vorstellung. Aber wie schön es doch wäre, wenn sie keine Geldsorgen mehr hätte! Wenn sie sich nicht mehr um das Geld für das College und die Miete kümmern und sich keine Sorgen mehr um Billy machen, sich nicht um all die Dinge kümmern müsste, mit denen eine Achtzehnjährige sich eigentlich nicht herumschlagen sollte.

»Ist das Ihr Ernst? Erzählen Sie mir bloß keinen Scheiß! Sie verarschen mich doch nicht, oder?«

Der General nickte heftig, was Ella leicht verwirrte. »Aber ja doch, Miss Thomas, das ist mein völliger Ernst. Gewiss. Mir war es noch nie so ernst! Also frage ich noch einmal, hätten Sie Lust, eine Million Dollar zu verdienen?«

Ella überlegte und versuchte, dabei ganz ruhig zu bleiben. Der Kerl schien es tatsächlich ernst zu meinen. Aber …

»Das ist eine unlogische Äußerung, um es mit den Worten meines Rechtskundelehrers zu sagen, Mr. General. Natürlich hätte ich Lust, eine Million Dollar zu verdienen. Die Frage ist nur: Was müsste ich tun für diese Million?« Sie lächelte. »Müsste ich jemanden umbringen?«

Der General runzelte die Stirn und schüttelte vehement den Kopf. »Nein, Miss Thomas, nein. Nein, Sie müssten niemanden umbringen. Ganz im Gegenteil, was die US-Regierung von Ihnen erwartet, ist, dass Sie jemanden retten. Sie sollen eine Rettungsaktion durchführen.«

Dieses Gespräch nahm allmählich sonderbare Züge an, fand Ella. Vor einer Woche war sie nach Fort Jackson – dem Kommandozentrum für Indoktrinierung und Ausbildung der US-Streitkräfte – gekommen, um ein Vorstellungsgespräch zu führen; zumindest hatte man ihr das gesagt. Sie sollte als Jazzsängerin eine Band zusammenstellen und eine Tour durch die diversen Militärstützpunkte der US-Armee auf der Welt machen. Und nun war sie hier und wurde befragt, ob sie etwas dagegen hätte, Ella TrueHeart zu spielen, und für ihre Mühe bot man ihr eine Million Dollar an. Das klang nicht gerade koscher. Trotzdem, eine Million Dollar war eine Million Dollar.

»Ich soll also nicht singen?«

»Doch doch, das ist von größter Bedeutung. Die Frau, die wir auf diese Mission schicken, muss singen können. Es ist die einzige Möglichkeit, den Feind zu infiltrieren. Sie muss sich als Jazzsängerin ausgeben können.«

Jetzt lief das Ganze richtig aus dem Ruder. Ella beschloss, dem General auf den Zahn zu fühlen. »Hören Sie, General, ich bin bloß ein achtzehnjähriges Schulmädchen, das abends als Sängerin auftritt. Ich muss genug Geld zusammenkratzen, damit ich aufs College kann. Ich bin eine ganz gewöhnliches Person. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass der Name Ella Thomas keineswegs so was wie eine geheime Identität ist. Ich sitze nicht als mein eigenes Alter ego in Ihrem Büro. Ich bin weder Wonder Woman noch Supergirl in Verkleidung. Und Menschen wie ich führen keine ›Rettungsaktionen‹ durch. Menschen wie ich arbeiten als Kellnerin oder Kassiererin.«

Der General warf Ella ein Lächeln zu, das sie als beruhigend interpretierte. Sie wünschte, er hätte es nicht getan: Er sah aus, als litte er an Verstopfung. »Ich kann verstehen, dass Sie verwirrt sind, Miss Thomas, und ich will mich bei Ihnen entschuldigen, dass ich Sie derart überfallen habe. Aber Sie sind wirklich die ideale Besetzung für diese Mission. Wir brauchen eine junge Frau wie Sie, um diese Rolle in einer Computersimulation besetzen zu können.«

»Was … in einem Computerspiel?«

»Ja, in einem überaus ausgeklügelten Computerspiel.«

»Na schön, General. Lassen Sie hören, ich bin ganz Ohr.« Das klang nicht schlecht. Eine Rolle in einem Computerspiel zu übernehmen könnte Spaß machen.

Und eine Million Dollar war eine Million Dollar.

Der General sagte nichts. Es schien, als wüsste er nicht, wie er dieses Gespräch fortsetzen sollte. Er starrte einfach aus dem Fenster und klopfte gedankenverloren mit seinem Bleistift auf den Schreibtisch.

Tap, tap, tap.

Schließlich lächelte er Ella schuldbewusst zu und fuhr dann fort. »Bevor ich beginne, Miss Thomas, sehe ich es als meine Pflicht an, Sie davon in Kenntnis zu setzen, dass diese Mission nicht völlig ungefährlich ist.«

Scheiße … das wars also mit dem College.

Wie lautete noch das alte Sprichwort? Alles, was zu schön erscheint, um wahr zu sein, ist genau das.

Ella schluckte, um ihre Enttäuschung zu verbergen. Sie wusste nicht, was sie damit anfangen sollte, was der General ihr da erzählte. Das Vorstellungsgespräch kam ihr geradezu surrealistisch vor. Sie war bloß eine Sängerin, die versuchte, genug Geld zusammenzukriegen, um an die Uni zu gehen und ihren kleinen Bruder durchzubringen. Sie war alles andere als eine Heldin. Hielt sich aus allen Gefahren heraus. Andererseits wollten sie nur, dass sie ein blödes Computerspiel spielte. Also stellte sie die einzig logische Frage. »Wie gefährlich ist das Ganze wirklich?«

»Sehr gefährlich.«

Was für ein Computerspiel war das denn?

»Na los, lassen Sie die Katze aus dem Sack, General. Wie gut stehen die Chancen, dass ich diese Million anschließend auch ausgeben kann?«

Der General lehnte sich zurück und massierte sich das Nasenbein. Er stand unter einem schrecklichen Druck. »Okay … die Chancen, dass Sie diese Mission überleben, stehen fünfzig zu fünfzig. Aber die Million würde ausbezahlt werden, egal wie es ausgeht«, fügte er hastig hinzu. »Im Falle, dass Sie versagen …«

Versage oder umgenietet werde, wie es in weniger höflichen Kreisen heißt?

»… würde das Geld an Ihre nächsten Verwandten ausbezahlt werden.«

Geil, für mich gibt’s eine einfache Fahrkarte ins Jenseits und für Billy die Möglichkeit rauszukriegen, wie schnell man Koks im Wert von einer Million Dollar verpulvern kann.

Ella schob den Gedanken an den Tod beiseite. Darüber würde sie sich später den Kopf zerbrechen. In ungefähr siebzig Jahren.

»Warum ausgerechnet ich? Sie haben die ganze US-Armee zur Verfügung, um jemanden zu finden. Es muss doch jemand aufzutreiben sein, der eine anständige Sammlung von Tröten besitzt. Oder Jazz singen kann. Irgendwo da draußen gibt es bestimmt jemanden, der sich viel besser dafür eignet als ich.«

Der General rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. »Oh, sicher, in der Armee wimmelt es nur so von Jazzsängern, aber leider erfüllt keiner von ihnen die notwendigen Anforderungen, um diese Mission zu einem Erfolg zu machen, Miss Thomas. Genau aus diesem Grund haben wir dieses etwas lang geratene Vorstellungsgespräch geführt. Sie sind eine bemerkenswerte junge Frau, die all diese Eigenschaften in sich vereint: Gesangstalent, Intelligenz, Schönheit, körperliche und geistige Belastbarkeit und zusätzlich einen bestimmten rassischen Aspekt.«

Ach, kommen Sie, General, nennen wir die Dinge ruhig beim Namen. Ich habe keinen rassischen Aspekt. Ich habe eine schwarze Hautfarbe.

»Diese Kombination von Talenten bedeutet, dass Sie der einzige Mensch sind, der diese Mission erfolgreich durchführen kann. Sie sind einmalig.«

Tap, tap, tap.

Plötzlich wurde dem General bewusst, dass er mit dem Bleistift spielte, und er legte ihn mit Bestimmtheit auf den Tisch. »Daher muss ich von Ihnen wissen, ob Sie Interesse an meinem Angebot hätten, bevor ich fortfahre.«

In Wahrheit hatte sie gar keine Wahl. Das Leben, das sie vor sich ablaufen sah, ließ sich als unaufhaltsamer Absturz beschreiben. Pleite, pleiter, am pleitesten. Sie war bloß asoziales Gesindel mit einem Bruder, der an der Nadel hing, und ihre Aussichten waren gleich null, Tendenz fallend. Menschen wie sie schlugen die Möglichkeit, eine Million Dollar einzusacken, keinesfalls aus.

»Oh, ich habe durchaus Interesse, General. Und dieses Interesse ist eine Million Dollar wert. Aber bevor ich meinen Namen unter dieses Stück Papier setze, brauche ich noch jede Menge zusätzlicher Informationen.«

»Na schön, Miss Thomas. Das, was ich Ihnen mitteilen werde, unterliegt strengster Geheimhaltung. Wenn Sie auch nur ein Wort an eine nicht autorisierte Person weitergeben, machen Sie sich strafbar … Es wäre ein schwerwiegendes Verbrechen, für das Sie für sehr lange ins Gefängnis müssten. Haben wir uns verstanden?«

Nun war es an Ella zu nicken, und als sie das tat, hatte sie das Gefühl, als wäre die Falle des Generals zugeschnappt. Irgendwie ahnte sie, dass es nun noch viel dicker kommen würde.

»Wissen Sie, was asymmetrische Kriegsführung ist, Miss Thomas?«

Dumme Frage Nr. 3.

»Ja schon, ich hatte mal eine, aber dann kriegte sie einen Platten.«

Der General hatte offenbar für Humor nicht viel übrig und ging über Ellas schlagfertige Antwort einfach hinweg. »Nun, asymmetrische Kriegsführung ist die Bezeichnung der US-Armee für all die kleinen schmutzigen Konflikte, in die sich unser Land in gottverlassenen Gegenden wie Afghanistan, Irak und Pakistan verwickelt sieht. Es sind Kriege ohne Regeln und auch ohne Ehre und, um kein Blatt vor den Mund zu nehmen, Kriege, in denen die US-Armee nicht besonders bewandert ist. Tja, und als die US-Militärs damit begannen, ihre Einsätze im Umfeld asymmetrischer Kriegsführung zu untersuchen, stellten sie fest, dass ihre Soldaten, insbesondere die Offiziere, vor allem deshalb versagten, weil sie weder eine Vorstellung davon hatten, welche Art von Krieg sie führen sollten, noch, worum es dabei eigentlich ging. Um sie besser vorzubereiten, kam das Kommando für Indoktrination und Ausbildung auf die Idee, eine Computersimulation zu entwickeln, die unseren Streitkräften die Möglichkeit eröffnete, im Vorhinein zu lernen, was sie an auswegslosen Orten wie Peschawar erwartete.«

»Demi-Monde?«, fragte Ella.

»Sie haben es erraten, Miss Thomas. Demi-Monde ist die ausgeklügeltste, komplexeste und furchterregendste Computersimulation, die jemals entwickelt wurde. Wir benutzen sie, um die instinktive Angst und Beklemmung einer AKS nachzustellen …«

»AKS

»Einer Asymmetrischen Kriegssituation. Um in der Demi-Monde zu spielen, muss man fest darin programmiert sein, und dieser Hardwiring-Prozess sorgt für die Umleitung sämtlicher Sinneswahrnehmungen. Sie glauben dann, dass Sie tatsächlich in der Demi-Monde sind. Alle Bewohner der Demi-Monde nehmen diese als die einzig existierende Realität wahr: neoFights – das sind militärisch Auszubildende – sind komplett in die Simulation integriert.«

»Klingt gruselig.«

»Das ist es auch, und mit voller Absicht. Übrigens auch entscheidend wichtig, wenn das Ausbildungsparadigma so real wie möglich sein soll. Asymmetrische Kriegsszenarien sind nun einmal furchterregend, also muss das auch für ihre Simulation gelten. Bei konventionellen Computersimulationen wissen die Spieler genau, dass es bloß ein Spiel ist. Sie wissen, dass man nur auf die Pausentaste zu drücken braucht, wenn es einmal brenzlig werden sollte. Diese Wahl haben Spieler in der Demi-Monde nicht.«

Der General nippte an seiner Kaffeetasse, während er seine Gedanken sammelte. »Das ist aber bei weitem nicht das einzig Bemerkenswerte an Demi-Monde. Das US-Militär hatte schon zuvor Computersimulationen für Ausbildungszwecke entwickelt. Das Problem bei der Erstellung von asymmetrischen Kriegssituationen ist, dass sie völlig unberechenbar sind. Sie vollziehen sich derart chaotisch und nicht-linear, dass es fast unmöglich ist, sie zu programmieren. Umgekehrt bedeutet die Tatsache, dass man AKS programmiert, dass wir den Simulationen Gesetze aufzwingen und somit die Cyber-Repräsentationen von AKS vorhersehbar gestalten. Wir stehen also vor einem Dilemma: Einerseits brauchen wir ein Computerprogramm, um die Anarchie der asymmetrischen Kriegsführung nachzubilden, gleichzeitig wird durch den Akt der Programmierung das Ganze unanarchisch.«

Unanarchisch? Gibt es das Wort?

»Die Lösung bestand darin, das Programm der Demi-Monde nach der heuristischen Methode zu entwickeln, Miss Thomas.«

»Heuristisch?«, fragte Ella vorsichtig.

War das hier etwa so was wie Big Words 101?

»Das heißt ›selbstlernend‹. Wir haben das Betriebssystem entwickelt, auf dem Demi-Monde laufen kann, wir haben das Cyber-Milieu und die Formatierungsmodalitäten der Simulation entworfen, aber danach hat der Computer auf eigene Faust weitergemacht. Er hat Funktion und Verhalten der Dupes, die in der Simulation leben, verändert – optimiert –, um deren Performance beliebiger und damit auch realistischer zu gestalten. Vom Standpunkt der Simulation aus gesehen heißt das, dass ihre Performance und Entwicklung von dem Augenblick, da Demi-Monde hochgefahren wurde, nicht mehr in unserer Hand lag. Wir hatten keinerlei Einfluss mehr. Die Demi-Monde ist ein unberechenbares Ambiente und daher bestens geeignet, eine AKS nachzuahmen.«

»Hören Sie, ich bin zwar kein Computerfreak, General, aber das Ganze kommt mir doch ziemlich spanisch vor. Braucht man dazu nicht einen ziemlich großen Computer?«

»Demi-Monde ist das erste Programm, das auf einem Quantum-Computer der ParaDigm CyberResearch ABBA-Klasse läuft.«

»ABBA

»ABBA ist ein Computer, der von den Briten entwickelt wurde. Er ist das leistungsstärkste Gerät seiner Art. Mit fast unbegrenzter Rechenleistung … jedenfalls stark genug, um bei jedem der dreißig Millionen Dupes, die die Demi-Monde bevölkern, echte Empfindungen und Gefühle zu simulieren.«

»Dreißig Millionen? Das sind aber verdammt viele Dupes.« Ella kannte sich zwar mit Computerspielen nicht besonders aus, aber sie wusste, dass nicht einmal in den leistungsstärksten und besten Spielen mehr als eine Handvoll Cybercharaktere gleichzeitig auftraten.

Der General steckte sich einen Kaugummi in den Mund. »ABBA können Sie sich ruhig so vorstellen: als einen Computer, der in der Lage ist, auf einen Schlag dreißig Millionen Dupes laufen zu lassen«, sagte er und kaute selbstgefällig. »Aber das ist nur ein kleiner Teil der Magie, die in der Demi-Monde steckt. Alle Dupes, die in der Demi-Monde aktiviert wurden, sind lebenden Personen nachempfunden. Wir nennen sie JetztLebende. ABBA hat sich überall auf der Welt einfach in die DNS– und andere Datenbanken eingeloggt und anschließend diese Duplikate aus dem Gemisch von Daten erstellt, die er zuvor gesammelt hatte.«

»Diese Dupes, Ihre JetztLebenden, sind also echte Menschen?«

»Sie sind echten Menschen nachempfunden, Miss Thomas. Aber wir sind noch weiter gegangen. Wir wollten, dass die Anführer der Feinde, auf die unsere neoFights stoßen würden, so wahrheitsgetreu wie möglich sind. Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass es sich bei den Warlords, die in asymmetrischen Auseinandersetzungen die feindlichen Truppen anführen, häufig um Psychopathen handelt … also Irre … Fanatiker. Die Art von charismatischen Spinnern, die wir Militärs als Singularitäten bezeichnen. Um das Cybermilieu von Demi-Monde ultrarealistisch zu gestalten, brauchten wir Feinde, die all die hinterhältigen und grausamen Eigenschaften dieser Singularitäten in sich vereinen. Wir ließen daher ABBA geeignete Persönlichkeiten aus der Vergangenheit auswählen, ummodeln und sie der Demi-Monde einpflanzen. Diese VorGelebten Singularitäten sehen, denken und handeln genauso, wie es ihre Entsprechungen in der Realen Welt getan hatten. Und da die Originale in der Realen Welt die schlimmsten Ungeheuer waren, sind ihre Duplikate es auch.«

»Moment mal, lassen Sie mich sehen, ob ich Sie richtig verstanden habe«, unterbrach Ella ihn vorsichtig, »die Menschen, gegen die Sie in diesem Demi-Monde-Spiel kämpfen …«

»Simulation.«

»Spiel, Simulation, egal was, diese Menschen, gegen die Sie in der Demi-Monde kämpfen, sind echten Menschen nachempfunden, aber Sie haben auch historische Persönlichkeiten in das Spiel integriert.«

»Richtig.«

»Wie zum Beispiel …«

»Diejenigen, die Ihnen bekannt sein dürften, wären Heinrich VII., Maximilien de Robespierre oder Iwan der Schreckliche.«

»Ach, hören Sie auf. Das ist unmöglich. Kein Computer ist in der Lage, tote Menschen wiederzubeleben.«

»ABBA schon«, sagte der General entschieden.

Ella lachte. »Blödsinn. Das nehme ich Ihnen nicht ab.«

»Ihre Skepsis ist durchaus verständlich, Miss Thomas. Deshalb sollten wir Sie vielleicht erst einmal in der Demi-Monde schnuppern lassen, bevor wir fortfahren. Damit Sie sehen, wie lebensecht das Ganze ist.«