ESSEN IN RADIOAKTIVEN ZEITEN
Die radioaktive Bedrohung unseres Lebens ist vor allem eine durch die Nahrung, denn die primäre Verstrahlung von Atmosphäre und Luft lässt in erster Linie dadurch nach, dass die Radioaktivität durch Niederschläge in die Böden abgeleitet wird. Alle Nahrung stammt aber letztlich aus der Erde. Zwar wird zuerst meist – wie nach Tschernobyl – der Himmel verstrahlt, aber langfristig landet alles bei Mutter Erde.
Auch 25 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ist die Erde bei uns so verstrahlt, dass das Fleisch von Tieren wie den Wildschweinen im Schwarzwald, die ständig in der Erde wühlen, noch immer verstrahlt und daher ungenießbar ist, von den Rentieren in Skandinavien ganz zu schweigen.
Wieso lassen sich aber Feldfrüchte, die direkt aus der Erde stammen, wieder essen? Das liegt daran, dass Tiere und übrigens auch Menschen die Radioaktivität in ihrem Gewebe speichern und ansammeln. Die Strahlung stammt auch hier aus dem Boden und gelangt über Pflanzen in die Gewebe. Je weiter am Ende der Nahrungskette Tiere stehen, desto höher ist ihre Belastung, und zwar nicht nur im Hinblick auf Radioaktivität, sondern auch auf andere schädliche Substanzen. Insofern ist es am schlechtesten, Raubtiere zu verspeisen. Genau das aber machen wir, wenn wir Fische essen, die meistens Raubtiere sind wie Thunfisch und Forelle. Wenn sie obendrein uralt sind wie so viele der heute gefangenen, verstärkt sich das Problem durch den verlängerten Speicherzeitraum. In Zukunft werden wir, nach der Katastrophe von Fukushima, wo unglaubliche Mengen Radioaktivität ins Meerwasser gelangten, nie mehr japanischen und vielleicht sogar nie mehr gefahrlos irgendeinen Meeresfisch essen können. Aber das ist auch aus anderen Gründen weder notwendig noch sinnvoll, wie wir gesehen haben.
Die noch Monate nach der Katastrophe völlig unbeherrschte Situation in Fukushima mit drei Kernschmelzen entlädt verheerende Mengen von Radioaktivität in die Elemente Luft, Wasser und Erde, da wir davon ausgehen müssen, dass die Kernschmelze sich mit der Zeit ins Erdreich frisst. Die Halbwertszeit von Jod ist kurz, und hier lässt sich tatsächlich mit der Einnahme von Jod Schlimmstes verhindern, wohingegen Cäsium Jahrzehnte weiterstrahlt und das in Fukushima ebenfalls freigesetztes Plutonium Jahrtausende.
In Europa haben wir, sofern wir hier keinen eigenen Atomunfall produzieren, immerhin die Chance, mit einem blauen, nur leicht verstrahlten Auge davonzukommen. Nach Tschernobyl zeigte sich, dass sich nach Kriterien der Bio-Landwirtschaft bearbeitete intakte Böden ungleich schneller regenerierten als konventionell bearbeitete. Die Strahlung in biologischdynamisch kultivierten Böden konnte sogar rascher abgebaut werden, als es Experten erwartet hatten, offenbar durch die viel höhere Zahl von Mikroorganismen in dieser gesunden, natürlichen und damit auch vitaleren Erde.
Insofern ist vollwertige pflanzlichvegane Ernährung auch im Hinblick auf diese strahlenden Zeiten die mit großem Abstand sicherste Ernährung, wobei allerdings Wildpilze zu vermeiden sind, da sie ebenfalls zur Akkumulation von Radioaktivität neigen. Im Verstrahlungsfall bleibt Veganern bezüglich Vitamin D dann nur die Sonne. Fleisch und Milch und hier besonders Molke, in der sich die Radioaktivität verstärkt ansammelt, kommen keinesfalls mehr infrage. Aber gegen sie sprechen auch schon all die anderen angeführten Gründe.
Leider ist die Wahrscheinlichkeit für einen Super-GAU in Russland, Frankreich und den ehemaligen Ostblockländern wie auch in den USA und den übrigen Atomstaaten jederzeit vorhanden und keineswegs gering, da dort (Un-)Verantwortliche am Ruder sind, die »Endlager« wie Tschernobyl und Fukushima in Kauf nehmen. 20 Prozent der weltweiten Atomkraftwerke stehen in erdbebengefährdeten Zonen, keines ist wirklich gegen terroristische Anschläge gesichert. Schon ein weltweiter Computer-Crash, wie er etwa durch extreme Sonnenstürme ausgelöst werden kann, würde wahrscheinlich über den Zusammenbruch der Steuerungen und damit der Elektrizität viele Fukushimas schaffen.
Andererseits besteht berechtigte Hoffnung, mit hoher Vitalität und daraus folgend ausgezeichneter Abwehrkraft, mit ausreichend Antioxidantien und Vitalstoffen – im Ernstfall auch Jod – zumindest leichterer Verstrahlung zu trotzen.