AUTOIMMUNKRANKHEITEN: WAS GESCHIEHT IM KÖRPER?
Die Schulmedizin hält sich viel darauf zugute, die großen Infektionskrankheiten besiegt zu haben, aber bei genauer Betrachtung ist das alles andere als wahr. Die großen Seuchen haben wir durch verbesserte Hygiene, ausreichende Ernährung und bessere Heizmöglichkeiten überwunden. Durch diese Maßnahmen stieg die Abwehrkraft und verdarb den Seuchen-Erregern das Terrain.
Krieg auf der Körperebene
Entzündungen aber gibt es nach wie vor, auch wenn wir noch so sehr mit Impfungen, Antibiotika und fiebersenkenden Mitteln gegen sie zu Felde ziehen. Der Grund auf seelischer Ebene ist unser Mangel an Mut, das Leben in Angriff zu nehmen, zu Auseinandersetzung und offensiver Selbstverwirklichung. Stattdessen sinken die anstehenden Konflikte in Form von kleinen und mittleren Kriegen auf die Körperebene, wo sie sich als Infektionen ausdrücken. Auch diese scheuen wir und unterdrücken sie mit schulmedizinischen Mitteln. So verschieben wir die Aggressionsenergie aber nur im Körper und ernten das Ergebnis als Allergien.
Eine wissenschaftliche Studie, die kaum in medizinischen Zeitschriften, dafür aber in Magazinen wie »Der Spiegel« und »Profil« Furore machte, belegt, dass eine Antibiotika-Kur in den ersten zwei Lebensjahren die Allergie-Wahrscheinlichkeit im Lauf des Lebens um über 50 Prozent erhöht. Es gibt wenig Grund zur Annahme, dass das in späteren Jahren nicht so bleibt.
Wir verschieben auf diesem Weg lediglich Aggressions-Energie von der akuten auf die chronische Ebene. Jetzt hat das Immunsystem anstatt eines akuten Entzündungskrieges eine allergische Dauerfehde auszutragen43. Der Kampf, der sich als Infektion im Körper entzündet hat, nimmt im allergischen Geschehen immer mehr bürgerkriegsähnliche Gestalt an. Das Abwehrgeschehen selbst richtet die schlimmsten Probleme an.
Dramatische Zunahme von Autoimmunkrankheiten
Natürlich mögen wir auch die Allergien nicht und bekämpfen sie mit Antihistaminika und Kortison, und auch das gelingt, aber wieder nur vordergründig. Denn wo soll die so unterdrückte Aggressions-Energie hin? Im Sinne von »Krankheit als Symbol« spricht alles dafür, dass sie sich in Gestalt von vielfältig zunehmenden Autoimmun- bzw. Autoaggressionskrankheiten ausdrückt.
Tatsächlich haben wir nicht nur einen deutlichen Anstieg an Schilddrüsenproblemen im Sinne von Hashimoto-Thyreoiditis, einer chronischen Schilddrüsen-Entzündung, sondern immer mehr Krankheiten müssen inzwischen der Autoimmunthematik zugerechnet werden wie das rheumatische Geschehen von Polyarthritis (der Gelenke) und Polymyositis (der Muskeln) bis zu Sjögren-Syndrom, aber auch die Weißfleckenkrankheit (Vitiligo), Diabetes 1 und multiple Sklerose, Lupus erythematodes, Muskelschwäche (Myasthenia gravis), die Nierenerkrankung Glomerulonephritis, Sklerodermie, eine Spielart der Hepatitis bis hin zu Formen von Augenentzündung (Uveitis).
Andere wie beispielsweise die Darmkrankheit Morbus Crohn, aber auch Parkinson sind zumindest in den Verdacht geraten, Autoimmunkrankheiten zu sein. Insgesamt kennen wir heute bereits an die 40 Autoimmunerkrankungen, eine dramatische Steigerung innerhalb einer Generation.
Auch das überaus weitverbreitete Thema Rheuma – in Deutschland allein wird die Zahl der Rheumatiker auf circa 5 Millionen geschätzt – sei hier wieder anhand von Studien etwas genauer beleuchtet. Tierische Produkte wie besonders Fleisch, Wurst und Fisch enthalten viel Arachidonsäure, zu deren Abbauprodukten Prostaglandine und Leukotriene gehören. Prostaglandine vermitteln Schmerz und das Prostaglandin E2 kommt bei Rheumatikern vermehrt in der Gelenkflüssigkeit vor und ist an der Knorpelzerstörung bei Rheuma beteiligt.44
Je mehr Arachidonsäure die Nahrung enthält, desto mehr Entzündungsstoffe können gebildet werden. So ist es nicht verwunderlich, wenn Studien die entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung vegetarischer Kost bei Rheumatikern belegen.45 Vegane Ernährung ist dabei offensichtlich wegen des völligen Fehlens von Arachidonsäure besonders effektiv.46
Ein Grund für die heute zunehmende Allergisierung und Auslösung von Autoimmunproblemen vor allem durch Milch könnte darin liegen, dass die Menschen früher die Milch von immer denselben wenigen Kühen oder nur einer Kuh tranken, während sie heute einen unüberschaubaren Mix von unzähligen Kühen bekommen. Jede Kuh hat aber ihr spezifisches Protein, so individuell wie ein Fingerabdruck. Insofern könnte der Organismus mit dem modernen Proteinmix überfordert sein. Auch die früher fehlende, heute generelle Pasteurisierung und damit Denaturierung der Milch könnte eine Rolle spielen.
Das Prinzip Aggression
Insgesamt kommen wir heute eher weniger gut mit dem Prinzip der Aggression aus, wie auch die nicht enden wollenden Kriege auf Erden zeigen. Ähnlich wie es auf Mutter Erde an vielen Orten in von Menschen gemachten Konflikten brennt, scheinen sich selbst geschaffene Konflikte auch in immer mehr ihrer Individuen zu entzünden. Es gibt natürlich keinen Grund, warum die gerade beschriebenen entzündungs- und schmerzlindernden Wirkungen veganer Kost durch Ausschaltung der Arachidonsäure sich auf Rheuma beschränken sollten. Letztlich müssten wir noch alle Depressionen mit ihren autoaggressiven Selbstmordtendenzen zu den Autoimmunerkrankungen rechnen.
In den USA, auch in dieser Hinsicht Vorreiter, leiden bereits gesichert fast 3 Prozent der Bevölkerung oder fast 9 Millionen Menschen an Autoimmunerkrankungen, wahrscheinlich aber eher mehr als 12 Millionen.
Autoaggressionserkrankungen treten fast dreimal so häufig bei Frauen auf, die mit dem urprinzipiell männlichen Archetyp der Aggression noch mehr Probleme haben. Außerdem nehmen sie mit dem geographischen Abstand zum Äquator deutlich zu. Am krassesten wird das bei multipler Sklerose, die in nördlichen Ländern mehr als 100-mal häufiger vorkommt als in Äquatornähe. Hier liegt der Verdacht nahe, die Sonne und damit Vitamin D beziehungsweise Calcitriol könnten eine wesentliche Rolle spielen. Es mag aber auch mit der gen Norden strengeren und weniger Sonne im übertragenen Sinn ins Leben lassenden Grundeinstellung zusammenhängen.
Kampf gegen den eigenen Körper
Unser höchst differenziertes Immunsystem, das wie gut organisiertes Militär eines Landes über alle möglichen Waffengattungen verfügt, bekämpft draußen immer nur Proteinmoleküle in Gestalt von sogenannten Antigenen. Ob Viren oder Bakterien oder welche Erreger auch immer, entscheidend sind deren oberflächliche Proteinstrukturen für den Gegenschlag des Körpers. Das Immunsystem nimmt immer zuerst Maß an den Feinden und stellt dann Spiegelbilder ihrer äußeren Gestalt her, die als Schablonen oder Vorlagen dienen, um nach diesem Abbild Antikörper zu produzieren.
Bei Infektionen und Allergien bilden die äußeren Eiweißstrukturen von Erregern und Allergenen die Vorlagen, bei der Autoimmunerkrankung aber eigene Körperstrukturen aus Protein. Da all unsere Oberflächen und Grenzflächen aus Eiweißmolekülen bestehen, sind die Erscheinungsformen äußerst vielgestaltig. Hier hat der Organismus daher eine enorme Ausdrucksvielfalt zur Verfügung, um die anstehenden Aufgaben symbolisch darzustellen.
Die wissenschaftlich zu klärende Frage wäre, warum der Organismus körpereigene Strukturen mit fremden, zu bekämpfenden verwechselt. Darauf haben wir noch keine befriedigende Antwort. Aber wir können eindeutig feststellen, je mehr Protein wir ihm zuführen, desto mehr steigt die Gefahr, eigene mit fremden Eiweißstrukturen zu verwechseln und Krankheiten der Autoaggressionsthematik entstehen zu lassen. Die »China Study« zeigt, wie Kost, die proteinarm ist, die Wahrscheinlichkeit für diese Krankheiten reduziert. Tierisches Protein wirkt sich wiederum besonders ungünstig aus und dabei wieder an der Spitze die Kuhmilch.
Spurensuche
Ein denkbarer Weg zur Autoimmunkrankheit könnte folgendermaßen aussehen: Ein Säugling wird nicht oder nur die gemessen an den natürlichen Anforderungen viel zu kurze Spanne von vier Monaten gestillt. Gynäkologen empfehlen teils sogar nur drei Monate. Die als Ersatznahrung eingesetzten Säuglingsmilch- beziehungsweise Kuhmilchpräparate überfordern den frühkindlichen Darm und gelangen – wenn auch nur in winzigen Mengen – halbverdaut ins Blut oder Gewebe, wo sie das unreife Immunsystem sensibilisieren, das mit der Produktion von Antikörpern beginnt. Für diesen Weg sprechen die in Studien gefundenen Antikörper gegen Kuhmilch bei Erkrankungen wie Diabetes 1, aber auch der sogenannte Rheumafaktor, ebenfalls ein Protein.
Genauso könnte später ein etwa durch Übersäuerung oder Histaminüberempfindlichkeit vorgeschädigter Darm kleine Proteinanteile ins Blut oder Gewebe gelangen lassen. Dazu würden sich vor allem halbverdaute und damit schon verkürzte Proteine eignen.
Wenn diese nun körpereigenen Eiweißstrukturen ähneln, könnte das das Immunsytem verwirren, sodass es eigene Körperstrukturen für fremd und feindlich hält und in der Folge angreift. Bei Diabetes handelt es sich um eine Verwechslung mit den Eiweißstrukturen der Bauchspeicheldrüse, bei der multiplen Sklerose mit denen der Myelinscheiden – diese dienen dem Schutz der Nervenzellen –, bei Hashimoto-Thyreoiditis mit dem Gewebe der Schilddrüse usw.
Diabetes 1
Besonders deutlich wird die Autoaggressionsproblematik beim juvenilen oder Diabetes 1. Inzwischen gibt es einige Studien, die auf dessen Auslösung durch Kuhmilch hinweisen. Eine finnische Studie47 konnte zeigen, dass das Blut von über 140 Kindern mit juvenilem Diabetes ausnahmslos Antikörper gegen Kuhmilch enthielt, die höher waren als die gesunder Kinder. Auch hier gibt es also wieder den schon vertrauten Zusammenhang von Kuhmilchkonsum und Diabetes-1-Erkrankung, den die Forscher Dahl-Jorgensen, Joner und Hanssen bereits 1991 für 12 Länder belegen konnten:48
Der Zusammenhang zwischen Kuhmilchkonsum und Diabetes 1 in mehreren Ländern49
Je höher der Kuhmilchkonsum, desto gravierender das Diabetes-1-Vorkommen. In Japan mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 40 Litern pro Jahr liegt es gerade bei 2 Kindern pro 100 000, in Holland mit über 100 Litern schon bei 10, in Finnland mit fast 240 Litern pro Kopf und Jahr aber bei fast 30.
Eine von Virtanen, Laara und Hypponen im Jahre 2000 begonnene Studie, die noch andauert, zeigt, wie erheblicher Kuhmilchkonsum das Diabetes-1-Risiko um das 5- bis 6-Fache erhöht.
Alles spricht dafür, wenn man die große Zahl der Studien auf einen Nenner bringt, dass gar nicht gestillte oder sehr früh abgestillte Kinder ein erheblich erhöhtes Risiko haben, an Diabetes 1 zu erkranken. Dieses Risiko wird durch eine mögliche genetische Disposition noch erhöht. Und das heißt natürlich nicht, lange gestillte Kinder könnten nie Diabetes entwickeln, nur tun sie es eben viel seltener. Auch ist die Rolle der Seele mit zu berücksichtigen und das ganze Thema Liebe und Süße des Lebens.50 Bei Diabetes fließt die Glukose und damit die Süße des Lebens durch und kann nicht aufgenommen und festgehalten werden. Genau das aber gilt es zu lernen: durchlässig für die Liebe zu werden, ohne sie festzuhalten.
Zu beobachten wäre hier auch noch, inwieweit die Aufnahme von Kuhmilch der Mutter während der Stillzeit hineinspielt. Von anderen allergischen Krankheiten wie Neurodermitis ist dieser Zusammenhang bekannt. Hört eine Mutter völlig auf, Milchprodukte zu sich zu nehmen, verschwindet manchmal die Neurodermitis.
Rückwirkend zeigt sich hier nochmals, was für einen schrecklichen Schaden das lange Stillverbot der Schulmedizin verursacht hat. Man wollte die Kinder vor den in der Muttermilch nachgewiesenen Schadstoffen bewahren und schadete Müttern und Kindern in anderer, nicht bedachter Hinsicht ebenso unabsichtlich wie nachhaltig. Das zeigt einmal mehr, wie sorgfältig jeder Eingriff in die Natur abzuwägen ist. Die Schöpfung zu verbessern, ist nicht leicht, und die Schulmedizin scheitert oft mit diesem hohen Anspruch und schadet, wo sie helfen wollte.
Die beste Vorbeugung von Diabetes 1 (und wahrscheinlich anderen Autoimmunkrankheiten) ist also langes Stillen – möglichst von Müttern, die sich vegan ernähren –, das den Kindern Kuh- oder andere tierische Ersatzmilch gänzlich erspart.
Für die multiple Sklerose finden wir eine ganz ähnliche Kurve bei der Häufigkeitsverteilung nach Ländern, und beide Krankheiten teilen auch die auffällig abnehmende Häufigkeit zum Äquator hin, was aber mehr oder weniger für alle Autoimmunprobleme gilt. Bevor dem Sonnenlicht aber eine entscheidende Rolle zugeschrieben wird, ist zu bedenken, dass der Milchkonsum gen Norden ähnlich zunimmt, wie die Sonnenstunden abnehmen. Vielleicht ist diese eigenartige geographische Verteilung also nur eine Spiegelung der nun schon so häufig gefundenen Tierprotein- und vor allem Milchproblematik. Möglicherweise spielt aber auch beides eine Rolle, denn Mangel an Vitamin D und vor allem seiner aktivierten Form ist, wie andere Untersuchungen zeigen, auch nachweislich an Autoimmunprozessen beteiligt.
Der Zusammenhang könnte biochemisch folgendermaßen aussehen: Die Sonne produziert mit ihrer Strahlung in der Haut Vitamin D, das in der Niere in seine aktive Form umgewandelt wird, die offensichtlich gegen Autoimmunkrankheiten hilft. Nun hatte sich aber bereits gezeigt, dass tierproteinreiche Kost und insbesondere Milchprodukte – wahrscheinlich durch Übersäuerung – diese Umwandlung in die aktivierte Vitaminform verhindern oder jedenfalls vermindern kann.
Fazit: Autoimmunkrankheiten werden durch Tierisches in der Ernährung gefördert. Insbesondere vor Kuhmilch ist in diesem Zusammenhang zu warnen, vor allem wenn sie schon Säuglingen verabreicht wird. Kuhmilch fördert Diabetes 1 umso mehr, je früher sie einem Kind zugemutet wird. Mit pflanzlicher Ernährung kann die Erkrankungswahrscheinlichkeit reduziert und bereits bestehende Erkrankungen können gebessert werden.