MILCHPRODUKTE FÖRDERN – NICHT NUR – KREBS

Die Rolle von Milchprodukten bei der Entstehung von Krebs lässt sich nicht wegdiskutieren, genauso wenig wie die von Fleisch. Wenn auf Zigarettenpackungen entsprechende Aufdrucke vor Krebs warnen, obwohl nur 2 von 100 Rauchern Bronchialkarzinome ent­wi­ckeln, gehören sie konsequenterweise auch auf Milch- und Fleischprodukte, etwa: »Fleischverzehr führt zu Krebs und Infarkten«, »Dieses Dessert enthält Milch. Sie kann Krebs verursachen und töten.« Was viele geahnt haben, lässt sich inzwischen auch wissenschaftlich be­legen. Darüber wird im Folgenden noch ausführlich zu reden sein. Was macht nun Milchprodukte zu solchen Förderern von Krebs?

Über die biochemischen Gründe für die krebsfördernden Eigenschaften der Milch(produkte) wissen wir inzwischen einiges. Das Problem ist nur, dass so vieles im Organismus so eng vernetzt ist und wir dazu neigen, alles einzeln und isoliert zu betrachten. Kein Vorgang im Körper ist aber wirklich unabhängig vom anderen. Die Natur arbeitet generell mit vernetzten Systemen, die sich gegenseitig beeinflussen. In diesem Gesamtgefüge vielfacher Rückkoppelungen ist weniges einfach als gut und anderes als schlecht zu bezeichnen, alles hat an seinem Platz seinen Sinn und kann schon durch eine geringe Veränderung von Umständen gefährlich werden.

Zu viel des Guten: das Wachstumshormon IGF-1

Der menschliche Organismus verfügt über ein Hormon mit der Bezeichnung IGF-1, was für »Insulinlike Growth Factor 1« steht, also für den Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktor 1. Seine normale natürliche Aufgabe ist es, die Wachstumsgeschwindigkeit von gesunden Zellen im Sinne von Anregen und die Entsorgung alter, überlebter Zellen zu regeln. In einer Situation, wie sie offenbar durch den Konsum von viel tierischem Eiweiß eintritt, fängt IGF-1 an, die Teilungsgeschwindigkeit von Zellen zu erhöhen und die Entsorgung alter, überflüssiger Zellen zu behindern, was beides Krebs fördert. Ungünstigerweise wird durch vermehrte Aufnahme von tierischem Eiweiß wie auch besonders durch Milch noch mehr von diesem unter solchen Umständen plötzlich gefährlichen IGF-1 produziert. Tierisches Eiweiß verändert also nicht nur die Arbeitsweise des Hormons, sondern veranlasst auch noch seine Überproduktion.15 Umgekehrt konnten Forscher zeigen, wie eine Diät mit niedrigem Anteil an tierischem Protein das IGF-1 reduziert.

Heute kann ein erhöhter IGF-1-Spiegel als Marker für Krebs gelten. So wie hohes Cholesterin für Herzprobleme und auch für Krebs und eine Reihe anderer Zivilisationskrankheiten steht. 2002 konnten Chan und Stampfer zeigen, wie erhöhte IGF-1-Werte die Wahrscheinlichkeit, an bösartigem Prostatakrebs zu erkranken, um mehr als das 5-Fache steigerten.16

Da Milch immer ursprünglich Muttermilch und damit Säuglingsnahrung ist und nur von uns zweckentfremdet wird, ist dieser Zusammenhang gut zu durchschauen. Für ein Neugeborenes – genauso wie für ein Kalb – ist dieses spezifische Wachstumshormon sinnvoll, denn beim Säugling geht es vor allem um Zellvermehrung und Aufbau eigener Strukturen. Der Abbau von alten Zellen ist weniger bedeutsam und steht im Hintergrund. Folglich ist IGF-1 in dieser Zeit ein wichtiges, wenn nicht sogar entscheidendes Hormon. Dass Muttermilchnahrung seine Bildung anregt, ist von daher verständlich und sinnvoll.

Im späteren Lebensalter dagegen, wenn es nur noch darum geht, den Zellbestand zu erhalten und der Abbau alter, verbrauchter Zellen in den Vordergrund rückt, hat IGF-1 keine sinnvolle Rolle mehr und tritt zurück. Wird es nun aber durch zeitinadäquate und damit kont­raproduktive Säuglingsnahrung angeregt – und das ist (Mutter-)Milch in jedem Fall –, dann entwickelt es für den erwachsenen Organismus verheerende, eben krebsfördernde Eigenschaften, indem es neuerlich schnelles Wachstum anregt und die Abtötung alter, überlebter Zellen verhindert.

Auch kleine Mengen schaden

Je später folglich im Leben noch Milchprodukte genommen werden, desto schlechter für den Organismus. So wird für reife Menschen zur Falle, was für Säuglinge, Kinder und Heranwachsende durchaus Sinn macht. Wer abgestillt ist, sollte das folglich akzeptieren und Muttermilch den Säuglingen lassen. Alles andere ist Missbrauch, der sich rächt. Bis zur Adoleszenz mögen (Kuh-)Milchprodukte weniger nachteilig sein, günstig sind sie schon wegen der Verschleimung, die sie fördern, in keinem Fall. Dies sieht übrigens die Traditionelle Chinesische Medizin genauso, die sich ebenfalls ganz gegen Milch nach dem Abstillen ausspricht.

Die Beobachtung, dass mit reichlich Milch(produkten) versorgte Kinder besonders häufig erkältet sind, haben auch bei uns viele Therapeuten gemacht. Schleim ist natürlich ein wichtiger Stoff im Organismus. Beim Transport von Stuhl durch den Darm oder beim Geschlechtsverkehr fungiert er als wichtiges Gleitmittel. Wird er jedoch – wie mit Milch(produkten) – im Übermaß zugeführt, ist die Tendenz zu Krankheiten wie Erkältungen oder Asthma, die mit Schleimproduktion einhergehen, unverkennbar.

Wie gefährlich schon kleine Mengen von Milchprodukten wie Joghurt sind, zeigten Studien, die Krebsgefährdete unter Normalkost, mit vegan, also tierproteinfrei Ernährten, und solchen mit einem geringen Joghurtanteil verglichen. Wie nicht anders zu erwarten, waren die vegan Ernährten am besten dran und fast sicher vor Krebs im Vergleich zu den schwer betroffenen Normalessern. Aber selbst ein bisschen täglicher Joghurt brachte dieser Gruppe noch einiges an Krebselend ein.

Muttermilch und Kuhmilch – jedem das Seine

Keine einzige Art außer dem Menschen nimmt einer anderen die Milch weg. Warum sollten wir das nötig haben? Keine andere Art hat auch so viele Krebserkrankungen, auch wenn es daneben viele andere Gründe gibt, etwa aus dem seelischen Bereich.

Warum kann etwas am Anfang des Lebens so Essenzielles wie Milch und damit letztlich tierisches Protein später so schädlich werden? Tatsächlich ist ja auch die eigene Muttermilch immer tierisches oder eben menschliches Protein. Alle Studien, die belegen, wie sehr proteinarme Kost im Laufe des Lebens zu bevorzugen ist, sind natürlich an Erwachsenen gemacht.

Im Kindesalter ist generell viel Protein zum Aufbauen und Wachsen notwendig, auch Fett zum Abpolstern und Auffüllen der Figur. Deshalb bekommt und verträgt das menschliche Neugeborene in dieser entscheidenden Zeit des Anfangs relativ eiweißreiche, verglichen mit anderen Muttermilcharten aber eiweiß- und fettarme und sehr kohlenhydratreduzierte Milch. Diese ist ideal für das Baby, das noch kaum Brennstoff in Form von Kohlenhydraten braucht, aber viel (Auf-)Baumaterial.

Jede Muttermilch ist auf die entsprechende Art abgestimmt und umso proteinreicher, je rascher das Neugeborene wachsen soll. Insofern enthält Kaninchenmilch ungleich mehr Eiweiß als die von Kühen und erst recht von Menschen. Das Kaninchenjunge, das in sechs Tagen sein Gewicht verdoppelt, bekommt von seiner Mutter eine Milch, die 10,4 Prozent Eiweiß enthält, Katzenmilch hat 7 Prozent und die Jungen verdoppeln ihr Gewicht in 9 Tagen; Kuhmilch hat immer noch 3,3 Prozent – das Kalb legt in circa 47 Tagen 100 Prozent Gewicht zu. Der menschliche Säugling braucht eine Muttermilch mit nur 1,2 Prozent Protein und kann sich 180 Tage Zeit lassen, sein Gewicht zu verdoppeln. Innerhalb seines ersten Jahres kann ein Kalb sehr schwer werden – und Gleiches sollten Menschenmütter ihren Kindern doch ersparen.

Kuhmilch ist den Bedürfnissen von Kälbern angepasst. Schnelles Wachstum und rascher, starker Knochenaufbau bei nur mäßiger Gehirnentwicklung sind notwendig, damit Kälber in freier Natur rasch mit den Herden Schritt halten und gegebenenfalls vor Raubtieren fliehen können. Für das schnelle Knochenwachstum des Kalbes braucht Kuhmilch vier- bis fünfmal so viel Kalzium wie Frauenmilch und viel mehr Mineralstoffe sowie Eiweiß.

Menschenkinder haben offensichtlich eine ganz andere Ausgangs­situation. Lange bei der Mutter, geht es bei ihnen anfangs vor allem um Gehirnentwicklung. Dafür enthält menschliche Milch fast doppelt so viel Milchzucker wie die von Kühen. Milchzucker fördert die Myelinbildung, und dies dient dem Schutz der Nervenzellen. Milch ist ganz offensichtlich nicht gleich Milch, ihre Zusammensetzung ist so individuell wie die Bedürfnisse der jeweiligen Art.

Ziemlich sicher ist das enorme körperliche Wachstum moderner Kinder der Mast mit falscher, das heißt für Menschen ungeeigneter Kuhmilch geschuldet. Sobald wir ausgewachsen und die Wachstumsfugen geschlossen sind, können diese Wachstumsimpulse nicht mehr in die Länge gehen und tendieren wahrscheinlich zu anderem, gefährlicherem Wachstum.

Die moderne Eiweißmast

Wenn der Körperaufbau mit der Adoleszenz geschafft ist, verlieren Eiweiß und Fett im Erwachsenenleben konsequenterweise an Bedeutung. Dagegen sind Kohlenhydrate als guter Brennstoff natürlich ein Leben lang wichtig, aber, wie gesagt, am Anfang beim Säugling doch am wenigsten. Ab der Adoleszenz aber, wenn es nur noch ums Erhalten des körperlich Erreichten geht, wird der Betriebs- und Brennstoff relativ am wichtigsten. Insofern ist verständlich, wenn Protein und Fett nach der Adoleszenz und im Laufe des weiteren Lebens auf den Speisezetteln natürlich abnehmen sollten. Diese Ansicht vertreten jedenfalls auch Ernährungsspezialisten wie die Russin Dr. Schatalowa und schon viel früher Rudolf Steiner.

In der modernen westlichen Welt geschieht aber fast das genaue Gegenteil, und das rächt sich. Mit zunehmendem Einkommen steigt im Laufe des Lebens die (Tier-)Eiweißmast auf der Basis des (arche-)typischen Macho-Essens noch an.

Kuhmilch – in vieler Hinsicht schädlich

Dass sich Menschen als einzige Lebewesen bis ins Erwachsenenalter nicht von Milch trennen, ist leicht als ein Aspekt von Regression zu erkennen, ein Verharren im Kindlichen. Solch ein naturwidriges Verhalten für lebensnotwendig zu erklären, wie es die Milchlobby tut, ist ebenso unnatürlich wie fragwürdig. Muttermilch ist nicht nur speziell auf die eigene Art, sondern sogar speziell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Säuglingsalters zugeschnitten und passt sich damit seiner Entwicklung und seinen Bedürfnissen in den ersten Lebensmonaten an. Da Stillen von der Schulmedizin schon früh und vor Ende des ersten Lebensjahres als weniger günstig und sogar überflüssig erachtet wird, ist das möglicherweise ein Grund für unseren enormen späteren Milchhunger. Wir bekommen als Säugling nicht genug Milch – im Durchschnitt 4 Monate und nicht 4 Jahre, wie es die Frauen in vielen Teilen der Welt halten, die nicht zu den Wohlstandsländern gehören.

Da die Milch jeder Kuh in ihrer Eiweißzusammensetzung individuell ist und andere Proteine enthält, aber in der modernen Milchwirtschaft mit der von Hunderten und Tausenden anderer Kühe vermischt wird und die Proteine noch zusätzlich durch Pasteurisierung denaturiert werden, kommt ein Eiweißcocktail zusammen, der immer mehr menschliche Immunsysteme überfordert, was Milch zu der Allergiequelle schlechthin macht und, wie noch gezeigt wird, Autoimmunkrankheiten fördert.

Aufgrund der perversen EU-Landwirtschaftspolitik ist die relativ fette, eiweißreiche Milch direkt vom Hof gar nicht mehr erlaubt. Die muss erst in weiteren Fabriken aufbereitet werden. Das bedeutet massiven Entzug von Fett und Eiweiß für die Käseherstellung und Rückfettung mit billigerem Fett, schlimmstenfalls und illegal offenbar auch schon mal von Schweinen. Jedenfalls soll das vorgekommen sein, auch wenn es offiziell verboten ist. Die heute verkaufte Milch ist eine Einheitsflüssigkeit, die geschmacklich verändert und wegen möglichen Nachfettens nicht einmal mehr für Vegetarier mit gutem Gewissen zu verzehren ist.

Negative Energien und Schadstoffbelastung

Die moderne Milch ist längst zu einer Groteske geworden, von zu keinem anderen Zweck als Milchproduktion gezüchteten Hochleistungskühen produziert, die statt auf sonnigen Wiesen zu grasen ständig angebunden in großen Milchfabriken auf engstem Raum in Reih und Glied vegetieren. Die grasfressende Kuh von der grünen Wiese ist längst ein Auslaufmodell. Somit hängt auch an der Milch ein wenig angenehmes Feld, wenn auch längst nicht ein so brutales wie am Fleisch.

Auch wer auf Milch noch nicht allergisch reagiert, kann sie möglicherweise schlecht verdauen. Da nach der Stillzeit von der Natur gar nicht mehr vorgesehen, haben viele Erwachsene nicht genug vom Enzym Laktase, das die Laktose, den Milchzucker, abbaut. Das ist eigentlich völlig natürlich und kein Problem, es wird nur durch die unnatürliche Ernährung mit Milchprodukten dazu. Laktasemangel führt dann zu Blähungen.

Das Milchfett der Kuh ist ebenfalls problematisch für Menschen, denn es enthält einen viel höheren Anteil an gesättigten Fettsäuren als etwa menschliche Muttermilch, was ein Beitrag zur Arteriosklerose sein könnte.

Ständig mehr werden auch die Schadstoffe, die Kühe über die Nahrung aufnehmen und die sie dann über die Milch weitergeben. Genau wie der Organismus von stillenden Frauen nutzt auch derjenige von Melkkühen die Stillphase zum Loswerden von Schadstoffen wie beispielsweise Quecksilber via Milch. Das heißt: Je mehr Schadstoffen eine Kuh ausgesetzt ist, desto schadstoffbelasteter ist auch ihre Milch.

Selbstverständlich hat der Konsum von Tierprodukten auch Auswirkungen auf die menschliche Muttermilch. So ließen sich darin umso mehr giftige Substanzen feststellen, je mehr Fleisch inklusive Geflügel und Fisch, Eier und Milch(produkte) die Mutter konsumiert hatte.17 Fleisch enthält im Schnitt 14-mal mehr Pestizide als pflanzliche Nahrungsmittel; Milch(produkte) 5,5-mal so viel.18 Das »New England Journal of Medicine« veröffentlichte eine Studie, die belegte, dass selbst die schlechtesten Werte der Milch von vegetarisch lebenden Müttern noch besser waren als die besten Werte nicht vegetarisch lebender Mütter. Durchschnittlich war die chemische Vergiftung der Muttermilch vegan lebender Mütter 35-mal geringer als die des Durchschnitts.19

Sind Ziegenmilch und Büffelmozarella die Lösung?

Nachdem Kuhmilch und die aus ihr hergestellten Produkte also unserer Gesundheit zuliebe zu meiden sind, taucht die Frage nach Ersatz auf. Ist Büffelmozarella gesünder als der von Kühen? Sind Ziegenkäse, Schafskäse oder gar Stuten- und Eselsmilch eine Alternative?

Der Missbrauch, der den Muttertieren angetan wird und von dem in diesem Buch noch die Rede sein wird, beschränkt sich natürlich nicht auf Kuhställe – Milch von Tieren beruht immer auf demselben Trick oder Betrug an Muttertieren. Dass Schafs-, Ziegen-, Stuten- oder Büffelmilch bisher nicht in industrieller Großproduktion hergestellt werden und die Tiere besser leben, bietet aber natürlich einige Vorteile.

Dennoch muss hier die möglicherweise aufkeimende Hoffnung auf andere Milcharten getrübt werden: Alle Milch von Tieren ist grundsätzlich – zweckentfremdete – Muttermilch und wird, auch wenn das bisher nur bei Kuhmilch wissenschaftlich untersucht ist, ähnliche Wachstumsreize auslösen, die nach der Adoleszenz Krebs fördern. Die Krebsentstehung durch Anregung der Wachstumsfaktoren geschieht in besonderem Maße durch das Kasein der Milch. Die Auswirkungen im Hinblick auf die Krebsentstehung dürften bei Ziegen-, Schafs- und anderer Milch nicht günstiger sein.

Wer sich vegan ernährt, kann auf Alternativen wie Reis- oder andere Getreidemilch, Kokosmilch, Mandelmilch, Hanfmilch und Sojamilch zurückgreifen.

Alternativen zur Kuhmilch

Reis-, Kokos-, Hanf- und Mandelmilch (ohne Zusätze) sind natürlich(e) Alternativen, aber mit Milch haben sie nur die Farbe und den flüs­sigen Zustand gemein. Bisher spricht nichts gegen diese Alternativen. In Nachtischen und in Currygerichten beispielsweise spricht sogar einiges geschmacklich sehr dafür. Dies sind allerdings keine Alternativen für Säuglingsnahrung.

Reismilch Gelangt als »Reisdrink« in den Handel und wird aus Wasser, Reis, Pflanzenöl und Salz hergestellt – Entsprechendes gilt für andere Getreidearten wie Dinkel und Hafer, aus denen ebenfalls Drinks gefertigt werden. Als Getränk oder etwa für Müsli verwendbar.

Kokosmilch Kokosnuss mit Wasser. Wird für Süßspeisen ebenso verwendet wie für asiatische Gerichte.

Mandelmilch Mandelmus oder frisch gemahlene und dann geröstete Mandeln werden mit Wasser verrührt. Lässt sich in der Küche vielseitig einsetzen, zum Beispiel für Müsli. Selbst Cappuccino mit aufgeschäumter Mandelmilch ist möglich und gut.

Sojamilch Mehr dazu im folgenden Kapitel.

Das Sojaproblem

Aus Soja lässt sich so ziemlich alles (nach)machen, was wir an Fleischvariationen kennen – von Steak und Schnitzel über »Hühnerbrust« bis zu »Garnelen« –, und darüber hinaus noch eine Ersatzmilch, die viele Anhänger gewonnen hat. Wer schon einmal in einem veganen Restaurant wie dem »Vegetasia« in Wien, dem Gasthaus »Schillinger« nördlich von Wien oder dem »Ginko« in Graz gegessen hat, staunt, was alles mit Soja und damit pflanzlich möglich ist. Trotz solcher Verlockungen, die besonders für Umsteiger ins vegane Reich zu Anfang sehr beruhigend sind, ist die Sojabohne ins Gerede gekommen, und zwar vor allem weil sie den Östrogenspiegel sehr erhöht.

Bei Frauen, die viel Östrogen gewöhnt sind, mag das auf dieser pflanzlichen Basis problemloser sein. Sicher jedenfalls ist es unvergleichlich besser, als mittels Hormongaben den Östrogenspiegel in der Wechselzeit zu steigern, wovon wir heute sicher wissen, wie sehr es die Brustkrebsrate erhöht. Vieles spricht dafür, dass asiatische Frauen mit Soja viel besser fahren. Allerdings essen sie in der Regel auch nicht solche Mengen, wie Vegetarier und Veganer das vor allem zu Beginn ihres Umstiegs manchmal machen.

Für Männer besteht das Problem, mit einer Soja-Dauermast sogar weibliche Körperformen zu entwickeln, von »weichen« Hüften über Brüste bis zu runden Kugelbäuchen. Viel mehr weibliche Figurentgleisungen kommen allerdings bei fleischessenden Männern vor, die auf diesem Weg zu viele Hormone abbekommen und ihre Anima, ihren weiblichen Seelenanteil, zu wenig kultivieren, sodass ihnen der Körper das im Sinne von »Krankheit als Symbol« abnimmt.

Kugelbäuche bei Sojafans werden auch noch durch entsprechenden Windstau gefördert, denn Soja ist eine Bohne, und bekanntlich folgt jedem Böhnchen sein Tönchen. Auf der seelischen Ebene, ließe sich argumentieren, täte es vielen Männern ganz gut, etwas weiblicher und damit auch einfühlsamer zu werden. Das Problem ist aber: Die Macho-Typen futtern meist sowieso weiter tierisch – wobei sie auf diesem Weg durchaus auch ein krankhaftes Zuviel an weiblichen (Kuh-)Hormonen und damit Brustvergrößerungen abbekommen können –, und die Umsteiger ins vegane Reich brauchen ohnehin nicht weiblicher zu werden, weder körperlich noch seelisch.

Ein Freund, den meine Warnungen aus dem Soja-Himmel rissen, stellte in der folgenden Verzicht-Phase fest, wie er sich wieder deutlich männlicher und damit auch angenehm durchsetzungsstärker nicht nur auf der Geschäftsebene fühlte. Besonders bei kleinen Jungen in der Entwicklung ist strikt darauf zu achten, es mit Soja nicht zu übertreiben. Bei ihnen wurden bei solch gut gemeinter Überversorgung Östrogenspiegel mit über hundertfach erhöhten Werten gemessen. Das veranlasste in England und Neuseeland bereits die Gesundheitsministerien, vor Soja als Kindermilchersatz zu warnen. Allerdings sind beide Länder mit einer Kuhmilchwirtschaft im Weltspitzenbereich geschlagen. Bei Kleinkindern ist also Soja kaum zu empfehlen.

Ein weiterer Schattenaspekt ist die – allerdings vor allem für die Futtermittelherstellung – entstandene Soja-Industrie, die bereits eine ähnliche Gefahr für den Regenwald Amazoniens darstellt wie die Rindfleisch-Produktion für Hamburger-Ketten.

Auch wenn damit einige Wermutstropfen in die Sojamilch gefallen sein mögen, bleibt die Bohne in Maßen statt in Massen eine gute Eiweiß- und Fettquelle. Ob Sojasoße, Tofu, Tempeh oder Miso – für viele sind Sojaprodukte ein unverzichtbarer Bestandteil der veganen Küche. Und es gibt eine weitere Möglichkeit für all jene Umsteigewilligen, die sich doch noch nach Fleisch und entsprechenden Beißgefühlen im Mund sehnen: Viele der aus Soja herstellbaren Fleischersatzstücke lassen sich auch aus Gluten herstellen, das aus Weizen gewonnen wird.

Fazit: Milchprodukte sind insgesamt als krebsfördernd abzulehnen. In ganz besonderer Weise fördern sie Prostatakrebs. Mit zunehmendem Lebensalter werden sie immer gefährlicher. Zu Beginn des Lebens bis zur Adoleszenz empfiehlt sich sinnvollerweise eine relativ eiweißreiche Kost, wobei im Laufe des Lebens Kohlenhydrate mehr in den Vordergrund treten sollten. Kinder können also unbedenklicher Milchprodukte zu sich nehmen als Erwachsene – Krebs ist auch ein geringeres Problem in dieser Zeit –, doch wenn sie ausgewachsen sind, wird das gefährlich. Insofern sollten Kinder diesbezüglich essen dürfen, was sie wollen, wobei Eltern darauf genauso Einfluss nehmen dürfen wie die Werbung. Alternativen zu tierischer Milch sind Reis-, Hanf-, Mandel- und – bedingt – Sojamilch.

Peace Food
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