Kapitel 51 Debs

Was machte die Amerikanerin denn da? Sie hatte den Motor angelassen und ließ ihn im Leerlauf aufheulen. Dabei starrte sie wie ein Ungeheuer durch die Windschutzscheibe, das Gesicht zu einem starren Grinsen verzerrt, die Augen weit und zornig aufgerissen.

Abrupt drückte sie auf einen Knopf und beobachtete Debs, während die Seitenscheibe aufging.

»Ich muss mit Ihnen reden«, rief Debs nervös. »Könnten Sie bitte den Motor ausmachen?«

Aber die Amerikanerin starrte sie nur immerzu an und jagte den Motor hoch. Ihre türkisfarbenen Augen leuchteten gefährlich aus den grauen Schatten, den die Bäume über sie warfen. Entsetzt beobachtete Debs, wie Suzy wieder aufs Gas trat und den Motor noch lauter aufheulen ließ. Sie drehte am Steuer, bis die Räder in Debs’ Richtung zeigten. Debs sah das kleine Mädchen auf dem Rücksitz. Es weinte und zerrte heftig an der Autotür.

»Bitte!«, rief Debs, »können Sie bitte den Motor abstellen, Suzy? Oder könnten Sie wenigstens Rae aussteigen lassen, bitte? Sie hat Angst.«

Aber bevor Debs weiterreden konnte, trat Suzy voll aufs Gas und schoss die zehn Meter auf sie zu; die Räder, die anfangs durchdrehten, wühlten den aufgeweichten Boden auf, Kies und Blätter spritzten hoch.

»Neeeeeiiiiin!«, schrie Debs und sprang zur Seite.

Der Wagen verfehlte sie knapp und krachte in die Parkbank, mit einem Riesenknall wie bei einer Explosion. Die Motorhaube flog hoch, mit einem Ruck blies sich ein Airbag auf.

Einen Moment war alles still; Dampf entwich zischend in die Luft.

Debs stand da und blinzelte.

Suzy hob langsam den Kopf. Blut tropfte ihr aus der Nase. Wieder sah sie Debs an, immer noch mit diesem Glanz in den Augen.