Kapitel 8

~ James & Cassandra ~


James sah seiner Gemahlin hinterher und wusste nicht, ob sie ihm je verzeihen würde. Hoffentlich verzeiht sie mir, dachte er. Seufzend folgte er schließlich. Sie war so kalt gewesen, aber nachdem er sie all‘ die Zeit so schlecht behandelt hatte, hatte er es nicht besser verdient. In den letzten Monaten hatte er sie kaum beachtet und das rächte sich nun an ihm. Shadow schnaubte in der Dunkelheit und stupste gegen seine Schulter. »Ja, ich werde mit ihr reden«, flüsterte er dem Pferd zu. Scheinbar zufrieden lief der Hengst ihm ruhig hinterher. Cassandra führte Calebs Tier zur Herberge und band es davor an. Er ließ sie nicht aus den Augen und tat es ihr nach, als er neben ihr zum Stehen kam.

»Hebt ihn bitte herunter«, sagte sie tonlos.

James atmete tief durch und hievte seinen Freund von seinem Ross. Calebs Atem ging flach und er war blass, das konnte er im schwachen Licht, und mithilfe seiner übersinnlichen Sehkraft, erkennen. »Wo liegt Euer Gemach, meine Schöne?«, erfragte er.

»Geht hinein und nach oben, ich folge und zeige es Euch«, antwortete sie.

James stimmte zu und verschwand im Gasthaus, sie war ihm dicht auf den Fersen. Er hörte Cassandras Herzschlag hinter sich und erklomm die Stufen. Sein Blick schweifte über den Korridor, dann drehte er sich zu ihr herum.

»Wohin?«, fragte er.

Cassandra nickte nach rechts. Sofort setzte er sich in Bewegung und ging den Flur hinab. Sie beschleunigte ihre Schritte und überholte ihn schließlich. Cassandra und James erreichten die Tür. Der Schlüssel öffnete sie ihnen und gab den Weg in das geräumige Gemach frei.

Er schnalzte mit der Zunge.

»Würdet Ihr Eure Spitzen unterlassen und Caleb auf das Bett legen?«, bat sie gereizt.

»Verzeiht mir«, entgegnete er und brachte ihn zur Schlafstätte.

Vorsichtig legte er Caleb ab.

»Wann habt Ihr das Geschoss entfernt?«, fragte sie und musterte den Freund ihres Gemahls.

»Es war auf der Landstraße, vor nicht weniger als drei Stunden«, antwortete er.

»Wo wurde er getroffen?«, erkundigte sich Cassandra.

»Im Rücken«, erwiderte James und drehte Caleb auf den Bauch.

Der Ledermantel war zerrissen, wo der Pfeil ihn durchbohrt hatte und voller Blut.

»Wir müssen ihn entkleiden«, meinte sie und befreite seinen Arm aus dem Mantel.

»Warum?«, fragte James verwirrt.

»Weil die Verwundung gereinigt werden muss«, antwortete sie.

»Kann er sich das denn nicht denken?«, überlegte sie.

Cassandra mühte sich ab, um Caleb aus seinen Kleidern zu befreien.

»So helft mir doch«, herrschte sie James an, der tatenlos zusah.

»Natürlich, verzeiht mir«, erwiderte er kleinlaut und half ihr.

Gemeinsam entledigten sie ihren Freund seiner Kleidung und legten ihn wieder bäuchlings auf das Bett. Cassandra sah sich die Wunde an.

»Das war ein Giftpfeil«, stellte sie fest, nachdem sie die Verfärbung um die Fleischwunde genauer betrachtet hatte.

Sie erhob sich und ging an ihren Koffer. Schnell kramte sie darin und spürte James‘ Blick auf sich. »Wisst Ihr, dass Ihr wunderschön seid?«, fragte er. Sie erstarrte, sah ihn finster an und knurrte. James sank etwas in sich zusammen, als ihr Ausdruck ihn wie ein Hieb traf. Dann kam sie mit einer Phiole ans Bett und träufelte ein wenig von der blauen Flüssigkeit auf Calebs Verletzung. Es zischte und roch verbrannt. Die Essenz schäumte auf seiner Haut und fraß sich in diese hinein.

»Was ist das?«, wollte James wissen. »Das ist noch aus meiner Zeit als Jägerin. Es heilt Blessuren durch vergiftete Waffen binnen kürzester Zeit«, entgegnete Cassandra.

James nickte und wunderte sich, dass sie diese Tinktur bei sich hatte.

»Ich bedaure, wie ich Euch behandelt habe«, begann er vorsichtig.

»Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, James«, gab sie zurück. Er seufzte.

»Wann wird er wieder zu sich kommen?«, lenkte er um.

»Ich weiß es nicht. Das kommt darauf an, wie weit das Gift sich in seinem Kreislauf ausgebreitet hat«, antwortete sie und erhob sich.

»Ich werde beim Wirt zwei weitere Gemächer erbitten.« James sprang auf.

»Warum zwei?«

»Weil Ihr eines benötigt und ich eines benötige.« Cassandra sah ihn an, in ihren Iriden stand der Schmerz geschrieben. James schüttelte den Kopf. »Ich möchte mir eines mit meiner Gemahlin teilen«, raunte er.

Er sah, wie die Tränen in ihre Augen stiegen, doch bevor er reagieren konnte, wandte sie sich ab. Eilends verließ sie das Schlafzimmer und schritt den Flur hinab. Sie hinterließen eine feuchte Spur auf ihren Wangen und sie fuhr sich eilig mit den Fingern über ihr Gesicht, um sie verschwinden zu lassen. Sie suchte den Wirt, um zwei weitere Gemächer zu erbitten. Ihre Abreise am Morgen würde sich wohl verschieben, denn sie konnte James nicht mit Caleb zurücklassen. Auch wenn er sie verletzt hatte, bloßstellen wollte sie ihn nicht. Ihr Weg führte sie in die Gaststube. Der Wirt saß an einem Tisch und unterhielt sich, als Cassandra näherkam.

»Entschuldigt bitte meine später Störung«, sagte sie und machte ihn so auf sich aufmerksam.

Er sah sie an und lächelte breit.

»Ihr stört doch nicht, Lady Cassandra«, antwortete er und erhob sich. Sie nickte.

»Wie kann ich Euch behilflich sein?«, fragte er weiter.

»Ich benötige zwei Gemächer. Mein Gemahl und ein Freund sind eingetroffen«, entgegnete sie. Er hob die Augenbrauen.

»Ich habe leider nur noch eines frei«, meinte er. »Das reicht auch, dann teile ich mir meines mit der Amme meines Sohnes«, erwiderte sie.

»Sehr wohl.«

Er ging an ihr vorbei und verschwand, sie folgte ihm. In dem Moment kam er ihr schon wieder entgegen, kaum, dass sie ihn erreicht hatte.

»Ich werde Euch das Gemach zeigen.« Sie schüttelte den Kopf.

»Das wird nicht nötig sein, sagt mir bitte nur, wo ich es finde«, entgegnete Cassandra.

Seine Miene verfinsterte sich etwas und er beschrieb ihr den Weg umständlich. Schließlich verabschiedete sie sich für die Nacht, nachdem sie mit vielen Gedankensprüngen herausgefunden hatte, dass das Schlafgemach sich gleich neben ihrem befand. Eilig ging sie wieder nach oben und in ihr Schlafzimmer zurück. James stand am Fenster und sah hinaus in die Finsternis.

»Ich habe ein weiteres Gemach bekommen können, mehr war nicht möglich«, sagte sie ihm in den Rücken. Er drehte sich zu ihr herum.

»Dann werden wir es uns wohl teilen?«, fragte James.

»Ich werde es mir mit der Amme und Aydan teilen«, antwortete Cassandra.

Seine Miene gefror und er nickte.

»Aber bitte gebt mir Gelegenheit mit Euch zu sprechen«, erbat er.

Sie seufzte, wusste nicht, ob sie es zulassen sollte, oder nicht.

»Nun gut«, willigte sie ein und wandte sich ab. Seine schweren Schritte verkündeten, dass er ihr folgte. Cassandra öffnete die Tür des weiteren Schlafzimmers und betrat es. Es war dunkel und sie spürte James Anwesenheit in ihrem Rücken. Seine Augen waren besser, als ihre und er schob sich an ihr vorbei. Vorsichtig schloss sie die Tür hinter sich und drehte sich wieder zu ihm herum. James hatte eine Öllampe entzündet, die auf einem Tisch stand und den Raum in ein gedämpftes Licht hüllte.

»Es tut mir leid, dass ich Euch so abweisend behandelt habe«, begann er.

»Warum habt Ihr es getan?«, fragte sie leise.


James musterte sie, wie sie vom schwachen Schein des Öllichts erhellt wurde und ihn ansah. Ihre Frage war berechtigt, doch wusste er nicht, ob er sie ehrlich beantworten sollte. Er war selten ein Freund von Lügen gewesen, auch wenn ihre Beziehung sich zu Anfang auf solchen aufgebaut hatte. Deshalb wollte er jetzt ehrlich zu ihr sein.

»Weil ich Euch nicht mehr anziehend fand«, gestand er. Sie schnappte nach Luft und wich einen Schritt zurück. »Nicht, weil Ihr hässlich seid. Euer Körper hatte sich so sehr verändert nach dem Wochenbett und Ihr wart nur noch für Aydan da. Ich war eifersüchtig und dann … wolltet Ihr mich wieder spüren und ich sah Eure Figur, die Veränderungen. Ich war so oberflächlich«, erklärte er.

Cassandra zog die Nase hoch und schluckte, er hörte beides überaus deutlich.

»Es tut mir so leid, meine Schöne«, hauchte er.

»Ihr habt mir wehgetan«, erwiderte sie heiser.

Sie war so verletzt, das spürte und bereute er jetzt zutiefst. James hatte nie darüber nachgedacht, wie es in ihr aussah, wenn er sich so verhielt.

»Bitte vergebt mir«, raunte er und sah zu Boden. Seine empfindlichen Ohren vernahmen ihre federleichten Schritte, als sie auf ihn zukam. »Werdet Ihr wieder wie früher sein?«, wisperte sie. Er nickte wortlos und sah, dass sie vor ihm stand. Langsam hob er seinen Blick und sah in die blauen Augen seiner Gemahlin.

»Ich liebe Euch, Cassandra«, sagte er fest und sie warf sich in seinen Arm.

James schloss die Arme um ihren zitternden Körper. Sie weinte und schmiegte sich an ihn.

»Ich habe Euch so vermisst, James.«

Er streichelte ihren Hinterkopf.

»Ich war ein Geck, blind und undankbar.«

Sie nickte an seiner Brust und legte ihre Hände auf seinen Rücken. Dann hob sie den Kopf und sah in seine grünen Iriden.

»Ich liebe Euch auch«, hauchte sie.

James beugte sich zu ihr herunter und versiegelte ihre Lippen mit einem zarten Kuss.

Cassandra wusste nicht, wie ihr geschah. Er war wieder der Alte. Hielt sie im Arm, küsste sie, koste ihre Wangen mit seinen Fingern und drängte sie zum Bett. Sie wollte ihn spüren, doch nicht hier, nicht jetzt. Noch nicht. James legte sie auf den Rücken und kam über sie. Er streichelte ihr Gesicht und sein Daumen glitt ihre Unterlippe entlang.

»Ich begehre Euch«, raunte er.

»Ob er nun ehrlich ist, oder ist das auch wieder eine Lüge?«, überlegte sie.

»James, ich … ich kann nicht«, sagte sie und rutschte unter ihm weg.

Sein Ausdruck spiegelte seine Verwirrung wider und er richtete sich zu voller Größe auf.

»Verzeiht mir«, erwiderte er. »Ich werde Euch nicht noch einmal belästigen.«

Cassandra nickte und setzte sich auf die Bettkante. »Ihr müsst Euch nicht entschuldigen.« Sie seufzte leise.

»Wir sollten zu Bett gehen. Ich muss bloß mein Gepäck aus dem anderen Zimmer holen«, meinte sie und stand auf. James ging eilig an ihr vorbei und an der Tür drehte er sich zu ihr herum.

»Ich hole Euer Gepäck.«

Mit diesen Worten war er aus dem Schlafgemach verschwunden. Cassandra schloss die Tür hinter ihm und entledigte sich ihres Kleides. Im Unterkleid setzte sie sich wieder auf die Bettkante. James sah sich ein weiteres Mal Calebs Wunde an. Die Verfärbung war bereits weg und seine Atmung hatte sich normalisiert.

»Gott sei Dank«, murmelte er.

Sein Freund regte sich und sah ihn an.

»Wenn du mich noch einmal auf so eine Reise mitnimmst und mir vorher sagst, dass Gefahr droht, dann werde ich dir in den Allerwertesten treten und zu meiner Familie zurückkehren«, feixte Caleb. »Ich bin auch erfreut, dass es dir gut geht«, erwiderte James schmunzelnd.

Cassandras Tinktur hatte außerordentlich schnell gewirkt. Zügiger als gedacht. Von Calebs Verletzung war kaum noch etwas zu sehen.

»Hast du Cassandra gefunden?«, fragte Caleb. James bejahte.

»Ja sie ist in diesem Gasthaus und du hast dich in ihrem Gemach ausgeschlafen. Sie und ich schlafen nebenan. Ich kam nur, um ihr Gepäck zu holen«, erklärte er.

Der andere Werwolf nickte und machte es sich noch bequemer in dem großen Bett. Schmunzelnd nahm James die Koffer.

»Ich wünsche dir eine gute Nacht, mein Freund«, sagte er und schritt auf die Tür zu.

»Die wünsche ich dir auch«, erwiderte Caleb. James begab sich zurück zu seiner Gemahlin und versperrte die Tür hinter sich ab. Dann sah er sie an und stockte. Dort saß sie in ihrem Unterkleid.

»Ein wahrlich hübscher Anblick«, dachte er.

Er brachte ihr die Gepäckstücke, nachdem er sich gefangen hatte, und entledigte sich seiner Kleider. Nackt ging er zu Bett, zog die Decke hoch und schloss die Lider. Er hörte, wie sie sich erhob und auszog. Seine empfindlichen Ohren machten es möglich. Passend zu den Geräuschen, erschienen Bilder vor seinem geistigen Auge. Sie, unbekleidet. In seinen Lenden zuckte es. Sein Körper reagierte auf die Fantasie und sein Glied wurde fester. Cassandra legte sich zu ihm, er merkte es daran, dass sich die Matratze neben ihm absenkte.

»Schlaft gut, James«, wisperte sie.

Er schlug die Augen auf und sah sie an.

»Ihr auch, Cassandra«, erwiderte er. Sie hatte sich nah an die Kante gelegt.

»Will sie etwa Abstand?«, fragte er sich. Er wagte sich nicht, sie zu berühren.

»Wer weiß, wie sie reagiert, wenn ich sie nun anfasse«, dachte er.

Cassandra stellte sich schlafend, nachdem James seine Iriden geöffnet hatte. Sie war froh, dass er sich entschuldigt hatte, doch so schnell konnte sie ihm einfach nicht verzeihen. Sechs Monate so zu tun, als wäre sie ein Stein in seinem Schuh, hatten Spuren bei ihr hinterlassen. Sie war verletzt und konnte nicht zur alten Gewohnheit zurückkehren.


Am Morgen hatten sie sich gewaschen und angekleidet. Aydan hatte die Nacht bei seiner Amme verbracht und Cassandra hatte ihn nicht schreien hören. Sie war froh, dass ihr Sohn nicht viel von ihrer Gefühlslage bemerkt hatte. Bereits früh hatte sie den Jungen zu sich geholt und Emilia entlastet. Ihre Koffer waren schon wieder gepackt und der Kutscher lud sie auf, damit sie ihren Weg zur Sommerresidenz fortsetzen konnten.

»Ich hoffe, dass es Euch nicht unangenehm ist, wenn Caleb und ich Euch begleiten«, sagte James, der das Gemach gerade betreten hatte.

Sie sah auf, sie hatte Aydan auf dem Schoß.

»Nein, es ist mir nicht unangenehm, James«, erwiderte sie und sah ihren Sohn wieder an.

Sie spielte mit ihm, wippte mit ihren Beinen und der Kleine gluckste fröhlich. Es brachte auch Cassandra zum Lachen. Er betrachtete die beiden lächelnd.

»Möchtest du zu deinem Vater?«, fragte sie leise. Ihn hatte sie bestimmt nicht gemeint. Sein Vater war seit Jahrzehnten tot. Sie erhob sich und kam mit Aydan auf ihn zu. Sein Sohn streckte die Arme nach ihm aus und James nahm ihn ihr vorsichtig ab. Er hatte den Jungen viel zu selten gesehen, seit er das Licht erblickt hatte. Sie sah ihre Männer nachdenklich an. Auch wenn ihr Gemahl sich entschuldigt hatte, der Schmerz saß tief. Sie konnte nicht von jetzt auf gleich wieder in den Alltag übergehen. James musterte seinen Spross lächelnd, streichelte durch das dunkle Haar und sah dann Cassandra an.

»Er ähnelt Euch sehr, meine Schöne«, sagte er.

Einen Augenblick versteifte sie, bevor sie entspannte und nickte.

»Aber seinem Vater ist er wie aus dem Gesicht geschnitten. Ich sah Gemälde von Euch aus Eurem Kindesalter«, erwiderte sie.

»Ihr wart ein wunderhübscher Junge«, fuhr sie fort.

»Nicht hübscher, als seine Mutter. Davon bin ich fest überzeugt«, lächelte er.

Ihre Mundwinkel zuckten nicht einmal, stattdessen legte sie den Kopf schief und ihr Blick taxierte ihn einen Moment.

»Wie dem auch sei. Ich möchte bald aufbrechen, mein Bruder erwartet mich«, verkündete sie.

James seufzte leise und sah in Aydans Augen. Er verlor sich in den Iriden des Jungen und drückte ihn dann an sich.

Eine Weile hielt er das Kind so und sog seinen Geruch tief ein. »Er duftet sogar, wie seine Mutter«, dachte er. Daraufhin wandte er sich Cassandra zu.

»Ich werde Caleb Bescheid geben«, meinte er und verließ gemeinsam mit seinem Sohn das Schlafgemach.

»Ich habe ihn schon aufgesucht«, rief sie ihm hinterher.

James hatte es zwar gehört, aber er wollte ihr dennoch ein wenig Ruhe gönnen. Sein Auftauchen hatte sie verwirrt, das hatte er an ihrem Duft bemerkt. Bald darauf schritt Cassandra aus dem Zimmer und sah sich auf dem Korridor um. Die Rechnung für die Gästezimmer war bereits beglichen und so sah sie nach James, Aydan und Caleb. Sie fand sie in ihrem ursprünglichen Raum. Lächelnd betrachtete sie die Männer, wie sie mit ihrem Sonnenschein spielten. Mit einem Räuspern machte sie auf sich aufmerksam.

»Würden die Herren mich zur Kutsche begleiten?«, fragte sie amüsiert.

Sie erhoben sich auf der Stelle und grinsten sie an. »Aber natürlich«, antworteten sie im Chor.

Dann nahm der Graf seinen Sohn in die Arme und sie kamen auf Cassandra zu.

Die beiden flankierten die Gräfin und schlenderten durch das Gasthaus. Als sie im Freien waren, wurden sie von den Einwohnern Foschinas begafft, dabei war es gar nicht selten, dass sich Adlige hier aufhielten. Sie halfen ihr in die Droschke, wie auch der Amme und gaben dem Kutscher ein Zeichen. Der Gastwirt hatte ihre Pferde versorgt, sie aufgezäumt und zur Pferdedroschke gebracht, die sich in Bewegung setzte. Die Herren saßen auf und folgten ihr nach Dulanis.