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»Wir haben von Rangor eine interessante Analyse unserer Gegner erhalten«, sagte Untergesandter Zho’Ghogabel.
»Interessant? In welcher Hinsicht?«, fragte Gesandter Ve’Disuc. Die Verhandlungen kamen nicht von der Stelle, aber das war häufig über längere Zeiträume so. In erster Linie kam es auf Geduld an. Man musste der Wassertropfen sein, der den Stein höhlte.
»Sie ist recht lang«, erwiderte Zho’Ghogabel. »Der für uns wichtigste Teil ist, dass wir mit den falschen Leuten reden. Ich begreife jetzt, warum es so schwierig ist, mit Danforth etwas zu erreichen. Und dann hat sich auch die Position der Junta geändert.«
»Tatsächlich?«, sagte Ve’Disuc und richtete sich auf.
»Losgelöst von allen anderen Verhandlungspunkten«, sagte Zho’Ghogabel und schickte den Bericht mit den markierten Höhepunkten weiter. »Ein schlichtes ›Wie du mir, so ich dir‹. Und ein Punkt, den die Terraner aufs Tapet gebracht haben.«
»Daraus können wir mehr als ein ›Wie du mir, so ich dir‹ machen«, erklärte Ve’Disuc. »Das könnte ein echter Durchbruch sein. Ich muss jetzt Kontakt mit dem Ministerium aufnehmen.«
»Herein«, sagte James Horst. Er blickte nicht einmal von seinem Computer auf. Er wusste, wer es war.
»James«, sagte Ve’Disuc und zwängte sich durch die Tür.
»Gesandter Ve’Disuc.« Horst drehte sich in seinem Sessel herum. »Ich denke, auf der Couch sollten Sie genügend Platz haben.«
»Danke.« Der Rangora machte sich auf der für Menschen gedachten Couch breit. Das Mobiliar für die diversen Delegationen war von den jeweiligen Heimatplaneten geliefert worden. »Ich glaube, wir könnten einen echten Durchbruch haben.«
»Das wäre interessant«, erwiderte Horst unbeteiligt. »Nämlich?«
»Aliens sind Aliens«, erklärte Ve’Disuc.
»Wenn Sie das endlich erkannt haben, ist das für Sie wirklich ein Durchbruch«, schnaubte Horst.
»Wir haben einige Dinge, die sie tun, nicht verstanden«, fuhr Ve’Disuc fort. »Wir hatten die Art und Weise, wie Sie auf Krieg reagieren, aus unserer Sicht interpretiert.«
»Nochmals, meinen Glückwunsch zu Ihrer verblüffenden Erkenntnis, dass wir diese Dinge anders betrachten«, sagte Horst.
»Ich höre da menschlichen Sarkasmus heraus.«
»Und ich sehe hier jemanden aus einer Rasse, die den größten Teil meiner Familie und meiner Freunde in einem völlig unprovozierten Angriff vernichtet hat.«
»Sollten Sie zufälligerweise ein … Jacksonians sein?«
»Ah.« Horst nickte. »Sie haben also Meades Aufsatz entdeckt. Noch einmal, meine Gratulation. Ich habe immer gesagt, dass es Sinn macht, das Hypernet-System zu öffnen. Und das, obwohl Sie ständig versuchen, uns zu hacken.«
»Das ist das Werk von Renegaten …«
»Unsinn«, widersprach Horst. »Oder sparen Sie sich das meinetwegen für den Verhandlungstisch auf. Worauf wollen Sie hinaus?«
»Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet«, erinnerte Ve’Disuc.
»Und ich bin am Überlegen, ob ich das soll«, sagte Horst. »Dürfen Sie mir sagen, weshalb Sie das wissen wollen?«
»Um Ihre relative politische Macht bewerten zu können«, sagte Ve’Disuc. »Wir hatten große Mühe zu begreifen, weshalb zwei Amerikaner einem Polen untergeordnet sind. Amerika ist die Supermacht Ihrer Welt. Immer noch. Trotz der Kriegsschäden, unter denen die Vereinigten Staaten mehr als der Rest der Welt gelitten haben. Weshalb also ein Pole als Leiter Ihres Verhandlungsteams? Uns ist natürlich klar, dass unterschiedliche Stämme in den beiden Staatswesen auch unterschiedliche Rollen übernommen haben, je nachdem, ob ihre Staaten sich in Krieg oder Frieden befinden. Unsere ursprüngliche Analyse war, dass Sie die … bei Ihnen nennt sich das, glaube ich, ›Graue Eminenz‹ seien. Wäre dies ein japanisches Verhandlungsteam, dann wäre es mit Sicherheit so.
Aber jetzt stellen wir fest, dass tatsächlich vielleicht niemand von Ihnen irgendwelches politisches Gewicht hat. Danforth hat sicherlich keines. Und bis jetzt haben wir bei den Polen keine vergleichbaren stammesspezifischen Unterschiede feststellen können. Um zu begreifen, was wir tun, also um echt zu verhandeln, müssen wir die Menschen und deren Politik verstehen.«
»Na ja, noch sind Sie noch nicht so weit«, erwiderte Horst. »Aber, ja, ich bin einer von den wenigen Republikanern im Außenministerium. Und Eklit kommt aus einer ähnlichen Partei in Polen. Ehrlich gesagt fällt es mir leichter, mit Eklit zu kommunizieren, als mit Danforth. Wir verstehen einander.«
»Ist Republikaner gleichbedeutend mit Jacksonians?«
»Nein, aber der Unterschied ist nicht sehr groß«, sagte Horst. »Die Basis der republikanischen Partei besteht aus Jacksonians, so wie die Basis der demokratischen Partei von Wilsonians gebildet wird. Aber vertreten sind beide in beiden Parteien.«
»Die Republikaner sind also Ihre Kriegspartei«, folgerte Ve’Disuc.
»Die Demokraten sehen das sicherlich so.« Horst lächelte. »Aber nicht so, wie Sie das verstehen würden. Nein. Schlagen Sie sich den Gedanken aus dem Kopf. Haben Sie den Zweiten Weltkrieg oder den Ersten Weltkrieg betrachtet?«
»Der … Zweite war Teil der Analyse, ja. Geben Sie mir einen Hinweis.«
»Sehen Sie sich an, welcher politischen Partei der jeweilige Präsident in den beiden Kriegen angehörte.«
»Den Demokraten. Also … also haben Sie keine Kriegspartei?«
»Nein.«
»Aber Sie haben einen Kriegsstamm.«
»Nein.« Wieder musste Horst lächeln. »Ganz ehrlich. Nein. Okay, kommt der Sache nahe, aber trifft nicht ins Schwarze. Jacksonians geht es um mehr, als bloß um Krieg. Tatsächlich sind sie auch die Basis unseres mittelständischen Unternehmertums. Wilsonians und Madisonians sitzen eher in den Chefetagen großer Firmen. Wenigstens war es einmal so. Mittlerweile sind nur noch so wenige von beiden Gruppen übrig, dass man sie praktisch als fast ausgestorben betrachten muss. Wenn Sie herausbekommen wollen, ob das, worauf wir uns einigen, bindend ist, dann lautet die Antwort ja. Wenigstens für die Länder der Allianz, und es gibt keine terranischen Staatswesen mit der Fähigkeit zur Weltraumkriegführung, die nicht der Allianz angehören.«
»Also sprechen wir über verbindliche Verträge«, sagte Ve’Disuc.
»Alles, was hier besprochen wird, ist ganz entschieden nicht verbindlich.«
»Verstehe. Sie haben da eine Vereinbarung über ein Verbot nicht militärisch begründeter Angriffe auf die Zivilbevölkerung aufs Tapet gebracht.«
»Die Formulierung müsste sehr präzise sein«, sagte Horst. »Aber eine Übereinkunft, dass keine Massenvernichtungswaffen gegen nicht militärische Ziele eingesetzt werden dürfen, war einer der Verhandlungspunkte, die wir sehr früh ins Spiel gebracht haben. Wir haben ihn dann wieder zurückgezogen, weil uns klar geworden ist, dass diese Idee für Sie praktisch unverständlich ist. Aliens sind Aliens.«
»Wir haben ein gewisses Interesse daran, diesen Dialog wiederaufzunehmen.«
»Das wäre großartig«, sagte Horst verwundert. »Warum?«
»Wir fangen an, Sie zu verstehen.«
»Und was wollen Sie als Gegenleistung?«
»Ziehen Sie Ihre Tributforderung zurück.«
»Ich … werde das dem Außenministerium der Allianz zur Erwägung vorlegen«, sagte Horst. »Die werden im Gegenzug dasselbe verlangen.«
»Dem könnten wir vermutlich zustimmen«, sagte Ve’Disuc. »Was denken Sie im Allgemeinen?«
»Meine ehrliche Meinung? Wir glauben nicht, dass Sie sich daran halten werden. Ich glaube nicht, dass Sie sich daran halten werden. Und wir werden vermutlich dennoch zustimmen. Weil wir Sie verstehen und weil uns klar ist, dass alles, was wir mit Ihnen aushandeln, im Grunde in dem Augenblick unverbindlich ist, an dem Sie zu der Meinung gelangen, dass Sie damit durchkommen könnten, die Vereinbarung zu brechen.«
»Das erschwert die Verhandlungen«, sagte Ve’Disuc.
»Glauben Sie?«, fragte Horst sarkastisch. »Und was ist mit den Horvath?«
»Dies ist eine bilaterale Übereinkunft«, sagte Ve’Disuc. »Die Horvath können sich anschließen oder es bleiben lassen.«
»Lassen Sie mich mit Eklit sprechen.«
»Wenn jemand seine Verhandlungsposition so grundlegend ändert, möchte ich die Gründe dafür wissen«, sagte Piotr Polit.
»Ist das wichtig?«, fragte Harry Danforth. »Wenn wir eine solche Übereinkunft zu Beginn des Krieges gehabt hätten, gäbe es heute New York und Paris noch!«
»Interessante Prioritäten«, meinte Horst. »Und, obwohl ich der Ansicht bin, dass wir vermutlich einverstanden sein werden, teile ich Eklits Meinung. Eine so grundlegende Änderung, ganz abgesehen davon, dass es eine Zustimmung zu unseren früheren Vorschlägen bedeutet, und das praktisch aus heiterem Himmel, heißt, dass sich da im Hintergrund irgendetwas bewegt. Ich wüsste auch gerne, was das ist.«
»Ve’Disuc hat es doch gesagt«, sagte Danforth. »Sie fangen an, uns zu begreifen. Zu begreifen, dass für uns Leben einfach ein wertvolles Gut ist.«
»Die gehen also davon aus, dass wir ihre Städte ohnehin nicht bombardieren würden«, sagte Horst.
»Wir sind gar nicht in der Lage, ihre Städte zu bombardieren«, meinte Danforth geringschätzig. »Und wir würden es auch ohnehin nicht tun.«
»Glauben Sie?«, fragte Piotr. »Haben Sie je etwas von Dresden gehört? Tokio? Hiroshima?«
»So kämpfen wir heute nicht mehr«, sagte Danforth. »Und diese Tragödien waren uns eine Lehre, das nicht mehr zu tun.«
»In einer Hinsicht bin ich Ihrer Meinung, Harry«, pflichtete Horst ihm bei. »Und in einer anderen ganz und gar nicht. Aber das will ich jetzt nicht näher erörtern. Mich interessiert immer noch, was da gerade bei denen abläuft.«
»Und das herauszufinden, ist nicht unsere Aufgabe«, erklärte Piotr. »Ich werde einen Bericht an das Ministerium schicken. James, schicken Sie auch einen an das Amerikanische State Department. Meine Empfehlung ist es, die vorgeschlagenen Änderungen zu akzeptieren. Und fügen Sie hinzu, dass wir liebend gern eine belastbare Analyse hätten, weshalb die ihre Position geändert haben.«
»Allmählich habe ich das Gefühl, dass wir Fortschritte machen«, sagte Harry.
»Und ich habe allmählich das Gefühl, dass wir in null Schwerkraft herumtaumeln«, sagte Horst.
»Wir kommen jetzt in Mikrogravitation«, warnte Diaz taktvoll.
»Ich habe die Tafeln gesehen, Engineer’s Mate.« Dana griff nach der Haltestange.
Die Shuttles der 143. waren an denselben »Bleistift«-Docks befestigt, die die 142. in den ersten drei Jahren benutzt hatte, als Dana bei der Einheit gewesen war. Die Bleistift-Docks ragten aus der Innenwand des Haupthangars, und die Shuttles waren an vier Seiten angedockt. Im Haupthangar herrschte Mikrogravitation. Die Techniker mussten deshalb einen Großteil ihrer Kontrollarbeiten in Mikrogravitation erledigen. Und weil immer damit gerechnet werden musste, dass etwas schiefging und eines der Boote ein Leck hatte oder sich aus der Andockhalterung löste, mussten sie in Raumanzügen arbeiten. Das war verdammt lästig, aber Dana hatte sich daran gewöhnt.
»Als Coxswain weiß ich nicht genau, wie erfahren …«, fuhr Diaz fort, als Dana in die Mikrogravitation kippte und anfing, den Korridor hinunterzuschweben.
»Kommen Sie, EM?«, fragte Dana, als sie die Hälfte der Strecke zu ihrem Boot zurückgelegt hatte.
Als Dana auf der Troy zum ersten Mal Erfahrung mit Mikro gemacht hatte, hatte sie sich nicht besonders geschickt angestellt. Aber seitdem hatte sie Tausende Stunden im Raumanzug, nicht nur in Mikrogravitation, sondern auch unter fluktuierender Schwerkraft hinter sich. Als ehemalige Turnerin verfügte sie darüber hinaus über exzellente räumliche Orientierung, und beim Nullgrav-Ball war sie schlicht brutal. Mikro war kein Problem.
»Äh … ja«, sagte Diaz sichtlich verblüfft. Er griff nach der Haltestange und zog sich wesentlich vorsichtiger in die Mikrogravitation.
Dana empfand einen Hauch Schadenfreude darüber, dem phlegmatischen Diaz einen kleinen Stich versetzen zu können. Seine Begrüßung hatte sie als positiv empfunden, und das hatte angesichts der so negativen Einstellung, die ihr selbst die Amerikaner in der 143. entgegenbrachten, gutgetan. Zugleich schien er sie für so etwas wie eine zerbrechliche Glaspuppe zu halten. Oder eine hirnlose Barbie. Vermutlich war ihm das nicht einmal bewusst, aber er neigte einfach zu einer gewissen Herablassung. Es war wie bei einem Tanzbären; das Erstaunliche war nicht, dass sie etwas von Schiffstechnik verstand, sondern dass sie ein weibliches Wesen war, das etwas von Schiffstechnik verstand.
Dana war sich nicht sicher, ob sie es je schaffen würde, dass die Latinos sie nicht einfach als »einen Typen mit Titten« akzeptierten, wie Chief Barnett es zu formulieren pflegte. Aber herablassend behandelt zu werden, kam für sie einfach nicht infrage. In der 143. mochte es bessere Piloten und bessere Techniker geben, aber sie war jedenfalls fest entschlossen, eine der Besten zu sein.
Bei Nummer dreiundzwanzig hielt sie inne und sah sich um. Die anderen drei Boote in »ihrer« Abteilung schienen nicht besetzt zu sein, waren aber auch nicht abgedockt.
»Wo ist der Rest der Mannschaft?«, erkundigte sie sich.
»Die nehmen am Training teil«, sagte Diaz.
»Leonidas, Autorisierungscode vier-eins-acht-sieben-neun-Alpha. EM2 Dana Parker, eingeteilt als UvD, Abteilung Zwo, Bravo-Truppe. Shuttle dreiundzwanzig, Primärtechniker.«
»EM2 Dana Parker, eingeteilt UvD Abteilung Zwo, Bravo-Truppe, aye. Zugeteilt Shuttle dreiundzwanzig, Primärtechniker, aye. Zugang autorisiert, Inspektion und Reparatur Shuttle einundzwanzig bis vierundzwanzig, aye. Willkommen bei der 143., Komet Parker.«
»Danke, Leonidas«, sagte Dana und schickte sich an, die Luke zu öffnen.
»Was machen Sie?«, fragte Diaz.
»Ich beginne mit der Inspektion, EM?«, sagte Dana in fragendem Tonfall.
»Jetzt?« Diaz schien überrascht, ja geradezu schockiert.
»Das wäre jetzt normalerweise meine Aufgabe.« Dana runzelte die Stirn. »Hatten Sie etwas anderes vor, EM?«
»Ich wollte Sie dem Rest Ihrer Abteilung vorstellen«, sagte Diaz. »Ich hatte angenommen, dass Sie deren Bekanntschaft machen wollen.«
»Na gut, EM.« Dana schloss die Außenluke des Shuttles wieder. »Dann los.«
»Das ist das Quartier von Vila und Palencia«, sagte Diaz und öffnete die Tür, wiederum ohne anzuklopfen.
Sie hatten unterwegs ihre Anzüge abgelegt. In den Wohnquartieren war das allgemein üblich. Dana hatte das Büro der Technischen Abteilung dazu benutzen müssen, Megdanoff hatte sich so lange rar gemacht. Sie brauchte unbedingt ein Quartier im Bereich ihrer Staffel.
Inzwischen war sie formell als UvD der Abteilung bestätigt und hatte daher die Personaldateien ihres Teams einsehen können. Aus den Unterlagen ging hervor, dass Dario Palencia ein Engineer’s Mate Third Class und Cruz Vila ein Engineer’s Mate First Class war und die beiden den Booten einundzwanzig beziehungsweise zweiundzwanzig zugeteilt waren. Die anderen Mitglieder waren Ricardo Sans, ein Engineer Trainee, und Diego Velasquez, ein Engineer Recruit. Ihrer Erfahrung nach war das eine vernünftige Mischung. Palencia hatte etwa ein Jahr weniger Erfahrung als sie, und das ausschließlich als Techniker, was gut war. Er und Vila waren während der Eridani-Schlacht als Techniker in Raumdock Zwei eingesetzt gewesen, und Palencia hatte für seinen besonderen Mut eine Tapferkeitsmedaille der Navy erhalten. Alles, was Dana für ihren Einsatz in derselben Schlacht erhalten hatte – nachdem sie ein Boot, bei dem die Hälfte der Schubaggregate durch Feindeinwirkung ausgefallen war, zur Troy zurückgebracht hatte –, war eine Versetzung gewesen.
In dem Quartier war anscheinend nur Vila anwesend, und der schien zu schlafen. Jedenfalls war er nicht mit Trainingsmaterial beschäftigt, er schnarchte nämlich.
»Wo ist Dario?«, fragte Diaz.
»Weiß nicht, Sir.« Vila wälzte sich von seiner Pritsche. »Er hat gesagt, er müsse etwas abholen.«
Dana war wieder einmal sprachlos, nicht so sehr über seine lockere Haltung wie darüber, dass er »Sir« gesagt hatte. Unteroffiziersdienstgrade wurden mit ihrem Dienstgrad und nicht mit »Sir« angesprochen, das war ausschließlich Offizieren vorbehalten. Dann wurde ihr bewusst, dass Vila natürlich Spanisch sprach und das Wort »Señor« benutzt hatte. Trotzdem war es seltsam und machte sie ein wenig unbehaglich.
»Schicken Sie ihm eine Nachricht und sagen Sie ihm, dass er herkommen soll, um den neuen Technik-UvD der Abteilung kennenzulernen«, sagte Diaz. »Und Sie sollten Ihr Material studieren, nicht schlafen.«
»Ja, Sir.« Vila rieb sich die Augen. Der Engineer First Class gehörte der Kategorie »klein« an und hatte die typische »Inka«-Kopfform. Ein schneller Blick auf seine Akte verriet Dana, dass er aus Ecuador stammte. Sie versuchte, den ganzen Müll im Raum zu ignorieren.
»Das ist Engineer’s Mate Second Class Parker«, sagte Diaz. »Technik-UvD Ihrer neuen Abteilung.«
»Hallo.« Vila riss überrascht die Augen auf. »Mit jemand, der so gut aussieht, hatten wir nicht gerechnet.«
»Und ich hatte nicht mit einer kompletten Crew von Engineers gerechnet«, erwiderte Dana. Sie hatte das Kompliment fast erwartet und ignorierte es. »Nach Ihren Unterlagen haben Sie in dem Gefecht um Raumdock Zwei gute Arbeit geleistet. Ich freue mich darauf, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
»Danke.« Vila schüttelte ihr die Hand, vielleicht eine Spur zu freundlich. »Sie sind hier jederzeit willkommen.«
»Oh, Sie können sich darauf verlassen, dass ich mich hier sehen lassen werde«, sagte Dana und lächelte unecht. Allmählich wurde ihr klar, wie sich das alles hier entwickeln würde. Sie war sich nicht mehr so sicher, ob ihre natürliche Reaktion – nämlich denen auf jede nur mögliche Art in den Hintern zu treten – die richtige war.
»Palencia ist vermutlich drüben in dieser verdammten Mall«, knurrte Diaz, als er die Luke schloss. »Darüber werde ich mit ihm reden.«
Dana rief die Wacheinteilung für die Abteilung auf und stellte fest, dass für den Großteil der Schichten der nächsten Woche dort lediglich »Training und Wartung« stand.
»Was für ein Training machen die, EM?«, fragte Dana interessiert. Sie konnte keinerlei Hinweis auf die Art der Ausbildung entdecken.
»Die lernen natürlich für ihre Qualifikation«, erklärte Diaz.
»Ah«, sagte Dana unverbindlich. Für die Qualifikationen hatte man sich bei der 142. in der Freizeit vorbereitet, nicht in der Dienstzeit. Und soweit ihr das bekannt war, galt das auch für jede andere Einheit der US Navy.
Da die Shuttles praktisch ständig gewartet werden mussten, um sie in Topform zu halten, wurde ihr allmählich klar, weshalb die 143. ständig ihre Termine überzog.
»Sans und Velasquez sind dort drüben«, fuhr Diaz fort und öffnete die Lukentür auf der anderen Seite des Korridors.
Diese beiden Männer waren wenigstens wach, spielten aber offensichtlich ein Videospiel. Wenigstens benutzten sie ihre Implants, das war immerhin etwas Training.
»Nein! Nach links …«, sagte Sans.
»Ist doch besetzt!«
»Hey!«, herrschte Diaz sie an. »Steht hier keiner auf, wenn ein Vorgesetzter reinkommt?«
»Entschuldigung, EM!« Sans schlug die Augen auf und sprang auf. Velasquez war sogar noch schneller und sprang mit noch geschlossenen Augen auf, während er das Spiel abschaltete.
»Das ist Engineer’s Mate Parker, Ihr neuer UvD«, schnarrte Diaz.
»Hallo.« Sans nickte höflich. Velasquez schluckte bloß und nickte.
»Hallo«, erwiderte Dana lächelnd. »Ich bin sicher, wir werden gut miteinander auskommen. EM, Sie haben vermutlich andere Verpflichtungen. Sie können gern gehen; ich komme bestimmt allein damit zurecht, meine Abteilung kennenzulernen.«
»In Ordnung«, sagte Diaz. »Ich denke, wenn Sie mit männlichem Personal in einem Raum sind, werden Sie aus naheliegenden Gründen die Luke offen lassen.«
»In Vorschrift vier-eins-sechs-drei-Zebra steht, dass die luftdichten Luken ständig geschlossen sein müssen, wenn sie nicht in Gebrauch sind, EM«, entgegnete Dana mit einem sonnigen Lächeln. »Ich werde die Implants auf Aufzeichnung geschaltet lassen. Da ich die Aufzeichnungen löschen, aber nicht modifizieren kann, werden sie den Anforderungen genügen, EM. Und die allgemeine Richtlinie sieht vor, dass Personen unterschiedlichen Geschlechts außerhalb der dienstfreien Zeit nicht miteinander allein sein dürfen, EM.«
»Und ich glaube, Sie werden feststellen, dass größere Gruppen einfach zu mehr Gerede führen werden, Engineer’s Mate«, sagte Diaz streng.
»Aber nicht lange, EM.« Dana lächelte immer noch. »Vorschriften sind schließlich Vorschriften.«
»Das besprechen wir ein andermal. Wie Sie schon sagten, sollten Sie vielleicht Ihre Abteilung kennenlernen.«
»Vielen Dank, Engineer’s Mate. Aber ich denke, wir werden jetzt die anderen Quartiere aufsuchen, damit wir einander kennenlernen. Ich glaube, ein munterer Vierer dürfte zumindest für den Augenblick über die Fantasie der meisten Leute hinausgehen.«
Diaz gab einen Grunzlaut von sich, nickte und ging.
»Er ist ein echt harter Knochen«, sagte Sans. »Daran werden Sie sich gewöhnen.«
»Glauben Sie?« Dana grinste. »Ich will Ihnen sagen, was ein harter Knochen ist. Das ist jetzt eine verbale Belehrung für Sie beide. Sie wird aufgezeichnet, aber für den Augenblick nur intern. Wenn ich Sie noch einmal während der Dienstzeit beim Videospielen erwische oder wenn Sie sich in sonst einer Art beschäftigen, die Sie bei der Ausübung Ihrer Pflicht behindert, werde ich Ihnen eine schriftliche Abmahnung verpassen. Und beim nächsten Mal gibt es eine Disziplinarmaßnahme gemäß Artikel 92, Nichtbefolgung einer Anweisung oder allgemeiner Vorschriften. Haben Sie diese verbale Belehrung verstanden?«
»Was?«, fragte Sans. Velasquez schluckte bloß.
»Sie haben jetzt Dienst«, sagte Dana immer noch lächelnd, wenn auch recht schmallippig. Ihre Augen waren daran nicht beteiligt. »Ich nehme an, dass Sie sich während der Dienstzeit auf die Standardtests vorbereiten dürfen. Aber Videospiele gelten nicht als Vorbereitung. Das könnte höchstens der Fall sein, wenn Sie Marines wären. Da Sie Bootstechniker der Navy sind, gilt das ganz entschieden nicht als Training. Die Dienstzeit dient der Arbeit. Wenn Sie außer Dienst sind, können Sie Spiele spielen. Haben Sie das verstanden?«
»Yeah, klar.« Sans nickte.
»Die korrekte Form der Anrede lautet: ›Ja, EM.‹ Oder: ›Ich habe verstanden, EM.‹«, sagte Dana. »Ein mürrisches ›Yeah, klar‹ reicht nicht aus. Versuchen wir es noch einmal. Haben Sie verstanden, dass Sie gerade eine verbale Belehrung erhalten haben, sich während der Dienstzeit nicht mit Videospielen oder Ähnlichem zu befassen?«
»Ja, EM«, sagte Sans, und seine Kinnmuskeln zuckten.
»Engineer Velasquez, haben Sie die Belehrung verstanden?«
»Ja, EM.«
»Ausgezeichnet«, sagte Dana immer noch lächelnd. »Diese Belehrung ist damit beendet. Jetzt wollen wir in das Quartier der Engineer’s Mates gehen, damit wir einander besser kennenlernen.«
Palencia war immer noch nicht erschienen, als sie über den Korridor gingen.
»Haben Sie ihm eine Nachricht geschickt?«, fragte Dana.
»Ja, klar«, sagte Vila. »Er hat gesagt, er würde gleich kommen.«
»Ah. Schnappen Sie sich Stühle. Ich muss wo anrufen.«
Sie rief mental Palencias Akte auf und schickte eine Nachricht. Als er sich nicht meldete, schickte sie eine Prioritätsbotschaft, die es ihr als Palencias UvD ermöglichte, seinen Implant für eine Nachricht zu öffnen.
»Palencia, ich bin Engineer’s Mate Second Class Dana Parker, Ihre neue UvD«, commte Dana. »Was ist Ihre gegenwärtige Position?«
»Äh … Parker …«, sagte Vila. »Wollten Sie was sagen?«
Dana hob bloß die Hand und deutete auf ihren Kopf.
»Was?«, antwortete Palencia. »Wer?«
»Ich bin der neue UvD Ihrer Abteilung. Man hat Ihnen eine Nachricht geschickt, sich hier blicken zu lassen, damit wir einander kennenlernen können. Was ist Ihre gegenwärtige Position?«
»Ich bin … auf dem Weg zurück.«
»Drei Dinge sollten Ihnen bewusst sein. Erstens, dass das Belügen eines Vorgesetzten ein Verstoß gegen den UCMJ ist. Zweitens, dass ich mir als Ihr unmittelbarer Vorgesetzter jederzeit von Leonidas Ihren Standort durchgeben lassen kann. Und drittens, dass Sie sich während der Dienstzeit ständig im Dienstbereich aufhalten müssen, sofern Ihnen nicht ausdrücklich genehmigt worden ist, sich außerhalb aufzuhalten. Ein Verstoß dagegen ist ein weiterer Verstoß gegen die UCMJ. Sie können jeden Ort innerhalb Ihres Dienstbereichs in fünf Minuten erreichen. Sie haben also jetzt fünf Minuten Zeit, in Ihrem Quartier zu erscheinen, anschließend werden Sie als unbefugt abwesend betrachtet werden. Ist Ihnen das klar?«
»Ich bin schon unterwegs. Könnte etwas länger als fünf Minuten dauern.«
»Lassen Sie sich Zeit«, commte Dana. »Mein erster Tag hier macht mir richtig Spaß.«
»Ich habe Palencia gecommt«, fuhr Dana dann für die anderen hörbar fort. Palencia hatte in der Einheit den höchsten Rang inne, ihr war klar, dass sie ihn nicht vor den anderen herunterputzen durfte. »Er ist hierher unterwegs. Er wird in ein paar Minuten hier sein.«
»Okay«, sagte Vila, dem die starre Miene der beiden anderen Männer nicht entgangen war.
»Um ein paar Dinge klarzustellen, die ich mit Palencia unter vier Augen besprechen werde, sobald er hier eingetroffen ist«, sagte Dana. »Ich bin mit der lateinamerikanischen Kultur nicht sonderlich gut vertraut. Aber ein Sprichwort in meiner Kultur lautet: ›Der Lehrer lächelt vor Weihnachten nie und nach Weihnachten immer.‹ Ich betrachte es nicht als Aufgabe des kürzlich versetzten Personals, die Eins-Vier-Drei in Ordnung zu bringen, also sollten Sie das nicht als eine globale negative Feststellung betrachten. Und man hat mir auch gesagt, dass ich am besten damit fahre, mit meinem Team Freundschaft zu schließen. Und dass das in Ihrer Kultur besser funktioniert. Darauf verstehe ich mich nicht besonders gut, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das für unseren Einsatz vorteilhaft wäre. Unser Auftrag ist ganz einfach: ›Unsere Shuttles liefern die Post.‹ Vielleicht liefern wir auch Ersatzeile oder Verbrauchsmaterial oder den Schrott zerstörter Schiffe. Möglicherweise liefern wir Post. Möglicherweise befördern wir Marines, in dem Fall im Expresstempo, zu einem feindlichen Schiff. Aber wir liefern die Post. Es gibt keine Entschuldigung, keinen Vorwand, es gibt kein ›Einigermaßen‹, dafür ist kein Platz. Wenn die Boote nicht funktionieren, können wir die Post nicht liefern, und wir haben unseren Einsatz vermasselt.
Ich habe mir Ihre Personalakten angesehen. Ich bin sicher, dass einmal der Zeitpunkt kommen wird, wo wir uns darüber unterhalten, wo wir herkommen, wie sehr uns unsere Heimat fehlt, was wir von der letzten TV-Show halten und so weiter. Aber im Augenblick interessiert mich einzig und allein, ob wir die Post liefern können. Haben Sie das verstanden?«
»Yeah …«, sagte Vila und schluckte dann, als er ihren Gesichtsausdruck sah.
»Die korrekte Antwort auf diese Frage lautet … Sans?«
»›Ja, EM‹ oder ›Ich habe verstanden, EM‹«, sagte Sans.
»Also, Vila, probieren Sie es noch einmal.« Dana lächelte. »Haben Sie verstanden?«
»Ja, EM«, sagte Vila mit großen Augen.
»Dann haben wir für den Anfang schon einiges erreicht.« Danas Lächeln wurde etwas breiter. »Also, wie ist der Status Ihres Bootes, Vila?«
»Es funktioniert«, antwortete Vila mit einem Achselzucken.
»Nach den Unterlagen hat es weder die Sechzig- noch die Neunzig-Tage-Wartung durchlaufen«, sagte Dana. »Da man nur dann sicher sein kann, dass alles funktioniert, wenn man die planmäßigen Wartungsarbeiten durchführt, bedeutet das in Wirklichkeit, dass Sie tatsächlich nicht wissen, ob es funktioniert.«
»Es kann abdocken und fliegen, Parker«, sagte Vila.
»Das ist für die Navy der Allianz oder genauer gesagt für mich nicht die Definition von ›funktionieren‹, Vila«, sagte Dana. »Weshalb haben Sie die Sechzig- und Neunzig-Tage-Wartung nicht durchgeführt?«
»Weil ich keine Zeit habe!«, beklagte sich Vila. »Wir müssen schließlich für diese Tests lernen, wissen Sie!«
»Das können Sie in Ihrer Freizeit tun«, erklärte Dana. »Aber da es offenbar im Ausbildungsplan steht, lautet die gegenwärtige Planung für diese Abteilung, solange kein Einspruch von weiter oben kommt, sechs Stunden täglich auf den Booten und zwei Stunden im Quartier zum Lernen. Und das bedeutet lernen. Wir werden das folgendermaßen durchziehen: Jeden Freitag führen wir einen Test zu speziellen Themen gemäß der allgemeinen Standards durch. Diese Tests werden am Montag bekannt gegeben werden. Bei unbefriedigenden Kenntnissen in punkto Aufgabe, Zustand und Standard führen wir am Ende der Dienstzeit am Freitag ein Nachtraining durch, und zwar so lange, bis sämtliche Teilnehmer unter Beweis stellen können, dass sie Aufgabe, Zustand und Standard grundsätzlich begriffen haben.«
»Freitagabend?«, fragte Sans. »Aber … da haben wir doch frei!«
»Sie beginnen zu begreifen, worauf es mir ankommt«, sagte Dana. »Im Übrigen darf ich vielleicht hinzufügen, dass ich dann ebenfalls Freizeit habe. Und da ich durchaus die Absicht habe, jenseits dieser Nickeleisenwände ein eigenes Leben zu führen, werden Sie verstehen, dass ich ein wenig ungehalten sein werde, wenn Sie für die Tests nicht vorbereitet sind. Und Sie werden sich ganz bestimmt nicht wünschen, dass ich ungehalten bin. Im Augenblick bin ich nett.«
»Für die Arbeit an den Booten müssen wir die Anzüge tragen«, gab Vila zu bedenken.
»Und das heißt?«
»Das heißt sechs Stunden im Anzug«, sagte Vila langsam, als spräche er zu einem Kind. »Jeden Tag.«
»Und, was heißt das?«, fragte Dana noch einmal. »Ich werde mit Ihnen zusammen in der Dreiundzwanzig sein. Und in Ihren Booten. Ich werde dafür sorgen, dass Sie die Wartungsarbeiten und die entsprechenden Checks auch tatsächlich vornehmen. Und das bedeutet, dass ich zweimal so hart in diesen Anzügen arbeiten muss.«
»Sechs Stunden am Tag?«, fragte Sans ungläubig.
»Ich habe bis zu siebenundsechzig Stunden am Stück im Anzug verbracht«, sagte Dana. »Und das liegt ganz offensichtlich im Grenzbereich des Navopaks. Und wenn Sie glauben, dass ich den größten Teil meiner Zeit als Engineer im Komfort eines Hangars verbracht habe, dann sollten Sie sich das aus dem Kopf schlagen. Ich habe den größten Teil meiner ersten sechs Monate auf der Troy unter denselben Bedingungen gearbeitet, wie Sie sie hier haben. Ich fühle mich deshalb in den Anzügen sehr behaglich.«
»Müssen wir die Anzüge tragen?«, fragte Sans. »Ich meine, den größten Teil unserer Arbeit verbringen wir doch in den Booten. Die sind doch dicht.«
»Ja.« Dana nickte. »Sie müssen die Anzüge tragen. Zum einen, weil es Vorschrift ist. Zum zweiten, weil einem die Vernunft dazu rät.«
»Es ist nie etwas … passiert«, wandte Vila ein.
Das Stocken in seiner Stimme überzeugte Dana nicht gerade, dass tatsächlich nie etwas passiert war.
»In den Booten haben Sie um sich herum eine sehr dünne Haut aus Stahl und Kohlefaser«, sagte sie. »Manchmal passieren hässliche Dinge. Besonders da Ihre Arbeit ja gerade darin besteht herauszufinden, ob alles funktioniert. Wenn Sie in einem Innenbereich hinter doppelten Drucktüren arbeiten, können Sie auf die Anzüge verzichten. Wenn das nicht der Fall ist, tragen Sie Anzüge. Ich wiederhole, Vorschrift und gesunder Menschenverstand.«
Die Luke ging auf, und ein hoch gewachsener, schlanker, gut aussehender junger Mann, offensichtlich Palencia, kam praktisch hereingerannt. Dana brauchte ihn nur kurz anzusehen, um verdammt genau zu wissen, was er getan hatte.
»Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat«, sagte er.
»Kein Problem.« Dana stand auf. »Dana Parker, Engineer’s Mate Second.«
»Auf Ihren Rangabzeichen steht Coxswain«, sagte Palencia und schüttelte den Kopf.
»Bis zu meiner Versetzung war ich Cox«, sagte Dana. »Die haben meinen alten Rang als Engineer’s Mate reaktiviert. So, und da Sie jetzt da sind, können wir in die Anzüge steigen und zu den Booten gehen. Ich werde die Kollegen wieder aus ihrem Raum rausschmeißen müssen. Bis wir zurückkommen, haben die vielleicht ein Quartier für mich gefunden. Allein schon, weil sie es leid sind, dass man sie ständig rausschmeißt.«