EPILOG
Salon de Crau en Provence, Frankreich, 1554
»Ist das alles?« fragte Jakob.
»Was meinst du damit, ›Ist das alles?‹« entgegnete Nostradamus. »Wie könnte denn Weiteres geschehen?«
Der Prophet öffnete die Bilder-Kanone und blies ins Öllämpchen. Indem die hohe Flamme sich von der Linse fortneigte, verzerrte der an der Wand wiedergegebene Eisspalt sich ins Verschwommene und Farblose. Die Glut entwich in den Äther, und mit ihr verschwand das Ross-Eisschelf.
»Ich wähnte, es könnte irgendwie Weiteres kommen«, antwortete der Knabe.
Er schritt durch das Geheimkabinett und zog die Vorhänge beiseite.
»Du bist hier nicht zu Hause«, rügte ihn Nostradamus.
»Verzeihung, Monsieur.«
Durch die Fenster drang Sonnenschein herein. Der Knabe schloß die Augen, fühlte die Sonnenstrahlen auf seinen Augen, wo sie die Welt in Orangerot tränkten.
Der Prophet stemmte den Handteller gegen den verschiebbaren Teil des Fensters. Der Mann und der Knabe standen nebeneinander, atmeten tief die für diese frühe Morgenstunde überraschend warme Luft ein. Auf ihren Gesichtern glänzten Schweißbächlein. In den Kirschbäumen hüpften Finken umher.
»Warum ist George in den Spalt gefahren?« fragte Jakob.
»Was glaubst du?«
»Ich denke mir, ’s war ihm zu kalt. Ist das wahrhaftig das Ende, wie die Welt es nehmen wird?«
»Wundern sollte es mich nicht.«