Elfen-Tipp

Elfenkönige hinterlassen glitterartigen Staub, angeblich Teil ihrer Seele. Ich bin mir nicht sicher, ob sie überhaupt Seelen haben, aber ich bleibe optimistisch.

 

Es gibt merkwürdige Menschen, die gern Sportunterricht haben. Von solchen Leuten erwartet man, dass sie stöhnende Laute von sich geben und gern schwitzen. Man erwartet, dass sie Designer-Sportklamotten tragen und Sätze rufen wie: »Mann, wir werden euch das Fürchten lehren.« Ich dagegen tue nichts dergleichen, ehrlich, aber ich gehöre trotzdem zu diesen merkwürdigen Sport-ist-mein-Lieblingsfach-Typen.

Nicht zuletzt weil der süße Nick in meinem Sportkurs ist. Aber trotz Nick finde ich es heute nicht so wahnsinnig toll, dass ich in einer eiskalten Sporthalle die Tischtennis-Regeln lernen soll. Ich bin nämlich vollauf damit beschäftigt, mir Sorgen zu machen.

Wir haben uns im Halbkreis um Coach Walsh versammelt. Mit seinen Ausführungen über die Hand-Auge-Koordination ist er schon durch, und die verzwickten Regeln der Angabe sind ebenfalls erklärt. Ich hake mich frierend und zähneklappernd bei meiner besten Freundin Issie unter. Coach Walsh ist mit seinen Erläuterungen fast am Ende, aber Nick ist immer noch nicht aufgetaucht. Ich will keine Angst um ihn haben. Ich will einfach, dass es ihm gut geht. Ich dränge mich noch ein bisschen enger an Issie, als ob es mir dann besser gehen würde. Nick könnte verletzt und zerfleischt irgendwo im Wald liegen. Er könnte verbluten und sterben. Er könnte schon …

Ich packe Issie am Arm und flüstere: »Wo bleibt er?«

»Er kommt mal wieder zu spät.« Sie wippt auf den Zehenspitzen und versucht, Ruhe auszustrahlen. Sie weicht nicht vor mir zurück. Issie ist so, sie mag den Kontakt mit anderen Menschen. »Alles in Ordnung mit ihm. Wenn von uns jemand zu spät kommt, denkst du immer gleich, wir wären tot. Du musst das abstellen.«

»Ich denk doch gar nicht, dass er tot ist«, flüstere ich, während ich mir vorstelle, wie er auf dem schneebedeckten Waldboden verblutet. Über ihm kreisen Krähen. Ein Elfenpfeil ragt aus seiner prachtvollen, muskulösen Brust. Dasselbe hatte ich letzte Woche für Devyn befürchtet, als er sich versehentlich nicht zurückgemeldet hat.

»Du lügst, was das Zeug hält.« Issie drückt mir einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange. »Aber ich mag dich trotzdem.«

»Ich mach mir einfach immer um alle Sorgen«, flüstere ich ihr zu. »Wenn ich nicht selbst draußen patrouilliere, komme ich mir so hilflos vor.«

Coach Walsh bemerkt, dass wir reden. »Aufgepasst, Mädels. Und kein Geküsse mehr!«

Die anderen kichern. Ich lasse schnell Issies kalten Arm los. Mein Gesicht wird ganz heiß, das bedeutet, dass ich mal wieder dunkelrot anlaufe. Nick findet das süß. Ich beuge mich nach unten und nestle an der Fußkette herum, die Nick mir geschenkt hat: ein feines Goldkettchen, an dem ein winziger Delfin baumelt. Der Delfin erinnert mich an Charleston, denn dort kann man sie direkt von der Uferpromenade aus beobachten. Neben dem Delfin baumelt ein Herz, das erinnert mich an die Liebe, schmalzig, aber wahr. Ich habe schreckliche Angst, dass ich das Kettchen verlieren könnte, aber ich muss es tragen. Es gefällt mir so.

»Ich zahle für mehr Geknutsche«, ruft ein Idiot. Eigentlich sollte ich wissen, wie er heißt, aber ich kenne immer noch nicht alle Namen. Zum einen bin ich noch nicht lange genug hier, und zum anderen habe ich ein schlechtes Namensgedächtnis.

Von seinem Rollstuhl aus droht Devyn dem Typen mit der Faust, dabei ist der wahrscheinlich einen Zentner schwerer als er. Coach Walshs Augen funkeln gefährlich, aber dann ignoriert er uns und beginnt damit, uns in Gruppen einzuteilen. Issie, Devyn und ich stehen in der Mitte des auf Hochglanz polierten Hallenbodens. Ich fahre mit der Spitze meiner Laufschuhe über den Boden und streiche meine Hosen glatt.

»Wo steckt er?«, frage ich jetzt in normaler Lautstärke, weil Coach Walsh sich von uns entfernt hat.

Devyns Augen bleiben ruhig. Keiner von uns ist abgeklärter oder denkt analytischer als er. Keiner gerät weniger schnell in Panik. Nicht zuletzt deshalb ist Issie inoffiziell in ihn verliebt. »Er ist auf Patrouille, Zara. Er kommt bestimmt jeden Augenblick. Wahrscheinlich ist er aufgehalten worden.«

»Er sollte nicht allein gehen«, murmle ich.

»Das kannst du nicht von ihm verlangen.« Devyn streckt die Arme hoch über den Kopf, als ob er seine Schwingen ausbreiten würde. Sogar im Rollstuhl nimmt er viel Raum ein und bewegt sich, als ob er gleich wegfliegen wollte. »Er muss alleine rausgehen. Das ist seine Natur.«

»Ich weiß.« Devyn hat mir in letzter Zeit viel darüber erzählt, was Nicks Natur ist und was nicht. Nick verwandelt sich gelegentlich in einen Wolf. Wölfe sind … nun, sie jagen, aber sie beschützen auch. Sie schlafen eng aneinandergekuschelt. Sie passen auf die Ihren auf, aber sie sind nicht wie Menschen.

Devyn hört auf, sich zu strecken. »Es ist einfach nicht in ihrer DNA angelegt.«

»Klar, das verträgt sich nicht mit diesem ganzen Helden-Wahn«, stimmt Issie ihm zu. Sie wärmt sich durch Herumhüpfen auf und berührt mit den Händen ihre Zehen. Ihr Häschen-T-Shirt rutscht ein bisschen nach oben und ihre knallorangene Unterwäsche blitzt hervor. »Das ist doch ein guter Tipp für das Handbuch, oder? ›Im Umgang mit Elfen darf man keinen Helden-Komplex haben‹.«

Devyn und ich schreiben an einem Handbuch. Wir nennen es Wie man einen Elfenangriff überlebt und wollen damit den Leuten ein paar hilfreiche Tipps geben, falls wir es mal veröffentlichen sollten. Ehrlich gesagt werden wir es wahrscheinlich eher anonym ins Internet stellen. Vor ein paar Monaten wussten wir nicht einmal, dass es Elfen überhaupt gibt. Jetzt habe ich das Gefühl, als würden wir nichts anderes tun, als Elfen hinterherjagen.

»Ich notiere es«, sagt Devyn, aber dann wendet er seine Aufmerksamkeit der Tür zu, wo sich etwas bewegt. Kalte Luft strömt herein. Der Winter in Maine ist kein Spaß.

Nick schlendert in die Sporthalle, und mein Herzschlag setzt aus. Er sieht einfach wahnsinnig süß aus in seiner kurzen Sporthose und dem dunkelgrünen T-Shirt. Menschen, die so gut aussehen, scheinen sehr verletzlich und fast unwirklich.

Aber er existiert. Ein Gesamtkunstwerk aus dunkler Haut, dunklen Haaren und dunklen Augen. Gut, seine Augenbrauen sind, wie Devyns Nase, ein bisschen zu groß, und wenn man ihn lange genug ansieht, stellt man fest, dass sein Mund ein bisschen schief ist. Ich habe diesen Mund geküsst. Ich habe seinen Atem in meinem Ohr gespürt, und ich weiß zweifellos, dass er existiert, auch wenn er ein Werwolf ist. Die ausgeprägten Muskeln in seinen Beinen definieren sich immer wieder neu, während er auf mich zugeht. Er schwenkt einen Verspätungsschein in Richtung Coach und ruft: »Tut mir leid, dass ich zu spät bin. Hier ist der Schein.«

»Kein Problem, Junge«, ruft der Coach. Er und Nick sind alte Sportsfreunde.

Nick schiebt den Verspätungsschein – falls es überhaupt einer ist – in die Tasche. Ich rieche sein Deo, auch wenn er noch weit von mir entfernt ist. Es gibt sogenannte Pheromone, das sind Duftstoffe, die Männer abgeben, um Frauen anzulocken. Auf seinen Pheromonen steht bestimmt mein verdammter Name. Sie peilen mich an und stürzen sich auf mich.

»Du siehst aus, als würdest du gleich abheben«, sagt Issie mit ihrer Sing-Sang-Stimme zu mir. Sie stößt mir sanft den Ellbogen in die Rippen. Dann dreht sie sich zu Devyn um, der sich breit grinsend in seinem Rollstuhl zurücklehnt und die Szene beobachtet. »Dev, schau dir Zara an. Sie hat ihr Ich-bin-total-verknallt-Gesicht aufgesetzt.«

Während Is Devyn total verknallt anschaut, sagt er. »Ja, ja. Teenie-Liebe. Unübersehbar. Hormonell bedingt.«

»Von wegen hormonell bedingt.« Zum Schein funkle ich ihn böse an.

Er lacht nur. Cassidy, mit der Dev angeblich in der vierten Klasse zusammen war, winkt ihm zu. Er lächelt und winkt zurück. Issie erstarrt. Ich will ihr gerade sagen, dass Cassidy keine Konkurrenz für sie ist, da tritt Nick zu uns. Er legt mir den Arm um die Schulter und zieht mich an sich. Instinktiv lehne ich mich an seine kräftige Brust. Ich kann nicht anders. Ich atme seine Pheromone ein, und mir wird fast schwindelig. Wald, saubere Luft und Wärme. Er küsst mich auf den Kopf.

»Leute. Keine öffentlichen Liebesbekundungen!« Coach Walsh kommt mit vier Schlägern und einem Packen Bälle auf uns zu.

Nicks Finger schließen sich eine Sekunde lang um meine Hand, dann lässt er los.

»Ihr vier«, bellt der Coach. »Tischtennis. Schaffst du das, Devyn?«

Devyn nickt und greift nach seinen Krücken. Noch vor einem Monat konnte Devyn nicht einmal richtig stehen. Jetzt geht er sogar schon ein paar Schritte. Die Ärzte halten das für ein Wunder. Wir wissen es besser. Devyn ist wie Nick nicht zu hundert Prozent ein Mensch. Er ist ein sogenanntes Wandelwesen. Er kann eine Tiergestalt annehmen, in seinem Fall die Gestalt eines Adlers, und aus diesem Grund heilen Verletzungen bei ihm schneller und besser. Was einen normalen Menschen für immer an den Rollstuhl gefesselt hätte, kann er überwinden. Aber er kann nicht verbergen, wie ungeduldig ihn diese ganze Sache macht. Manchmal zittern seine Lippen, weil er so frustriert ist.

Is reicht mir einen Schläger und flüstert: »Er war ein genialer Tischtennis-Spieler.«

»Wie kann man beim Tischtennis genial sein?«, frage ich lächelnd.

»Wart’s ab«, sagt sie wissend und gibt Nick den anderen Schläger.

»Das ist der Vogel in ihm«, erklärt Nick. »Absolut irre Hand-Auge-Koordination.«

»Gebt ihr mit mir an?« Dev hält den Schläger korrekt, wie beim Händeschütteln. Genauso hat Coach Walsh uns das gerade eingetrichtert.

»Ja«, haucht Is und klimpert mit den Augenlidern. »Das tun wir.«

»Eigentlich geht es gar nicht so sehr um die Hand-Auge-Koordination. Viel wichtiger ist es zu wissen, wohin der Ball springen wird und wohin man ihn schlagen will«, erklärt Devyn. »Es ist wie im Leben. Auch hier geht es nur um Zweck und Richtung. Es hat keinen Sinn, sich sorgenvolle Gedanken zu machen. Man muss planen, vorhersehen und reagieren.«

Issie schnappt fast über vor Verzückung. Ehrlich.

»Ich hab ein bisschen recherchiert, welche Rolle Elfen in den altnordischen Mythen spielen«, meint Devyn. »Höchst interessant, aber auch sehr undurchsichtig.«

»Kannst du uns mehr erzählen?«, fragt Nick und schlägt auf.

Dev nimmt ihn Volley und schlägt direkt zurück. »Noch nicht. Zara, ich würde gerne ein Mythologie-Kapitel in unser Buch aufnehmen. Ist das für dich in Ordnung?«

»Klar.« Ich lasse den Schläger in meiner Hand kreiseln und schnippe eine Fussel von meinem altmodischen U2-T-Shirt.

Nick schlägt den Ball, Dev nimmt ihn Volley. Der kleine leuchtend orangefarbene Ball fliegt so schnell hin und her, dass ich ihn gar nicht richtig sehe, sondern nur das Hackende Geräusch höre, wenn er auf dem harten Tisch aufprallt. Ich trete beiseite. Issie ebenfalls. Die Jungs bemerken es nicht einmal.

»Warum bist du zu spät gekommen?«, frage ich.

»War auf Patrouille.« Nicks Faust katapultiert den Ball zu Devyn. Devyn schmettert ihn zurück.

»Das wissen wir, du Macho«, sagt Issie. Sie beugt sich weit zur Platte hinunter, als ob sie tatsächlich eine Chance hätte, einen Ball zu erwischen. »Aber du bist zu spät gekommen.«

Wir schauen ihn alle an. Nick sieht weg.

»Ich hatte einen kleinen Zusammenstoß«, gibt er schließlich zu, und seine Stirn legt sich in Falten.

Devyn verfehlt den Ball, und er springt seitlich vom Tisch. Issie rennt los und will ihn fangen, aber er prallt ab, hüpft unter die anderen Tische und rollt über den glänzenden Sporthallenboden davon.

Ich streiche mir die Haare aus dem Gesicht, damit ich Nick genau anschauen kann. Er ist immer noch da. Er ist nicht tot. »Alles in Ordnung?«, frage ich.

Nick sucht meinen Blick. Er hebt die ausgestreckten Arme hoch, als ob ich ihn durchsuchen solle. »Na klar.«

Issie bringt den Ball zurück und gibt ihn Devyn, damit er aufschlägt, auch wenn es eigentlich nicht sein Aufschlag ist, weil er den Ballwechsel verloren hat.

»Hier ist eine Nachricht von Cassidy für dich«, sagt sie, und ihre Stimme hat ihre ganze Fröhlichkeit verloren.

»Danke.« Devyn steckt sie ein, rückt seine Krücken zurecht und beugt sich ein bisschen nach vorn, dennoch schlägt er den Ball perfekt diagonal über die Platte auf. Er prallt direkt vor mir auf, aber ich bemerke ihn eigentlich erst, als Nick ihn für mich schlägt. Der Ball fliegt zur anderen Seite hinüber. Issie verschränkt die Arme vor der Brust und schaut zu Boden, voller Angst, dass Devyn in Cassidy verliebt sein könnte. Cassidy ist zwar echt nett und so, aber nicht so absolut fantastisch wie Issie.

»Worüber sprecht ihr?«, fragt sie.

»Warum ich zu spät gekommen bin. Es war ein Elf«, erzählt Nick. »Ich hab mich um ihn gekümmert.«

Nick schlägt den Ball ein bisschen zu stark. Er schießt über die Platte und prallt auf der anderen Seite der Sporthalle gegen die Wand, ganz in der Nähe von Cassidy.

»Ich glaube, den lass ich jetzt, wo er ist«, meint Is.

»Du bist auf einen Elf gestoßen und hast nicht angerufen?«, sage ich, und meine Stimme kiekst, so enttäuscht bin ich. »Du hast keine Hilfe geholt?«

Nick antwortet ganz ruhig und unbefangen: »Es ging alles zu schnell, Baby.«

»Komm mir nicht mit Baby«, sage ich locker, aber ich bin es nicht. »Du kennst die Regeln. Du holst Hilfe, wenn du auf einen Elf triffst. Diese Regel gilt für alle, nicht nur für dich. Wir sind alle in Gefahr.«

»Oh, oh«, murmelt Is. »Vielleicht hole ich den Ball doch. Sonst halte ich noch einen längeren Vortrag darüber, warum Männer das Wort ›Baby‹ so abschätzig verwenden. Sie haben nämlich Probleme damit, dass die Geburt uns Frauen stark macht. Deshalb sind sie eifersüchtig. Ups! Ich bin ja schon mittendrin. Bin gleich wieder da.«

»Is ist echt konfliktscheu«, meint Devyn, als ob wir das nicht längst wüssten.

»Ich habe keine Hilfe gebraucht.« Nick ignoriert die beiden einfach. Er schaut mich wieder direkt an. Seine Augen wirken freundlich, aber seine Stimme klingt immer noch sehr ernst. »Ich hatte keine Zeit.«

»Keine Zeit gibt’s nicht«, beharre ich. »Eine SMS dauert zwei Sekunden.«

Is kommt mit dem Ball zurück. »Alle Konflikte beigelegt?«

Ich nicke, aber eigentlich stimmt es nicht. Nick darf nicht dauernd unnötige Risiken eingehen, und ich muss ihn dazu bringen, dass er das einsieht. Aber nicht jetzt. Wir haben Sport. Echt. Ich verpasse Nick einen Stoß mit der Hüfte, und dann nehmen wir unsere Tischtennis-Positionen ein. »Diese Auseinandersetzung gewinne ich.«

»Konflikt beigelegt«, versichert Devyn Isssie.

Sie lächelt ihn an. »Ich schlage auf.« Sie verfehlt den Ball. »Ups. Du schlägst auf.«

Devyn schlägt den Ball. Ich strecke mich nach ihm, aber Nick nimmt ihn an.

»’tschuldigung«, murmelt er.

Devyn und Nick übernehmen das Spiel, und ich verdrehe die Augen angesichts dieser Ironie. Ich versuche zu verfolgen, wohin der Ball springt, aber ich kann die Richtung nicht vorhersehen, nicht zu reden davon, dass ich ihn dorthinschlagen könnte, wohin ich will. Ich kann nicht an mich halten und füge leise hinzu: »Du musst immer den Helden spielen, bis du mal richtig verletzt wirst.«

Nick hält inne und schaut mich an. »Du hattest Unterricht. Ich hatte eine Freistunde«, sagt er sanft.

»Aber das Protokoll schreibt vor, dass du Unterstützung anforderst, sobald du einen Elf entdeckst«, wendet Issie ein. »Und nicht, dass du kämpfst oder so. Soweit das Protokoll. Wow, wie ich dieses Wort liebe.«

Dev hat sich diesen Begriff einfallen lassen. Eigentlich ist er unwichtig. Wichtig ist, dass wir alle vagabundierenden Elfen aufgreifen, die in unsere Gegend kommen. Wir bringen sie in das große Haus, das wir mit Eisen verrammelt haben. Das Haus steht mitten im Wald und ist von einem Zauber umgeben, der dafür sorgt, dass kein menschliches Wesen sehen kann, was wirklich dort ist. Mir ist nicht ganz wohl dabei, die Elfen so einzusperren, aber ich weiß nicht, wie wir es anders bewerkstelligen könnten. Sie waren gefährlich. Bevor wir ihnen das Handwerk legten, haben sie Jungen getötet. Sie waren ihren Begierden völlig ausgeliefert. Weil ihr König seine Macht verloren hatte, waren sie außer Kontrolle. Die Elfengesellschaft ist eben so hierarchisch aufgebaut. Der König und die meisten Angehörigen seines Volkes sind immer noch in dem Haus eingesperrt, aber hin und wieder kommen andere Elfen von weither.

Wir wissen nicht, warum.

Wir wissen nur, dass wir auch ihnen das Handwerk legen müssen.