37

Memor brachte die rituellen Schritte hinter sich, sträubte dabei das Gefieder, veränderte die Farbmuster und verbeugte sich, bevor sie ihren Platz einnahm. Warmes Wasser rann über die Wände des großen Saals und plätscherte auf Steinen – ein Geräusch, das sie vor der großen Auseinandersetzung beruhigte. Dies war zwar nur eine kleine Versammlung, damit die Dinge schneller erledigt werden konnten, aber die Ministerin hatte den großen Zeremoniensaal dafür gewählt, vielleicht um zu unterstreichen, wie gravierend Memors Fehler waren.

Memors einzige anwesende Freundin, Sarko, eilte mit wiegenden Hüften auf sie zu. »Willkommen, Zu-Prüfende. Lass mich dir helfen.«

Sarko war groß und elegant im Vergleich mit den anderen Angehörigen des Vogel-Volkes. Ihre Freundschaft war eigentlich eher untypisch, denn Memor war im Grunde der ernste, reservierte Typ. Doch beide wussten, dass die jeweils andere über die nötige soziale Kompetenz verfügte. Sarkos agiles Gebaren machte sie zu einer guten Orientierungshilfe. Sie legte großen Wert darauf, alle zu kennen, und sie informierte Memor über die neuesten Intrigen. Als Gegenleistung schützte Memor sie vor der Kritik anderer darüber, dass Sarko nur selten Ideen und Vorschläge für das Gemeinwohl beisteuerte. Ihre Freundschaft ging auf die Zeit zurück, als sie beide noch männlich gewesen waren. Memor erinnerte sich daran, wie viele Skandale sie nur knapp vermieden hatten! Ach, die gute alte Zeit …

»Danke, Liebevolle«, sagte Memor. »Was kannst du mir sagen?«

»Es wird die üblichen kleinen Geplänkel geben, die du einfach über dich ergehen lassen kannst. Die Aufgenommenen – eine Bezeichnung, die nicht unbedingt zu deinen Primaten passt, oder? – fallen nominell unter den Kodex. Erst recht, wenn sie …« An dieser Stelle schüttelte sich Sarko voller Heiterkeit. »… wenn sie im Freien herumtoben.«

»Sie sind schlau«, sagte Memor.

»Und schwer zu fangen! Das ist bei der letzten Versammlung deutlich genug geworden. Schade, dass du nicht dabei sein konntest – es war aufregend! Ich schätze, diese neuen Primaten sind nicht wie unsere alten. Es sind keine Dummköpfe, die sich in Bäumen von Ast zu Ast schwingen. Nein, diese Exemplare scheinen recht einfallsreich zu sein. Es gelang ihnen, gleich mehreren Suchgruppen zu entwischen, und vor kurzer Zeit …« Sarko sprach gern und schnell, aber jetzt legte sie eine Pause ein. »Sie haben mehrere Angehörige des Volkes getötet und einen Wagen erbeutet?«

Memor bewegte ihre Federn auf eine zustimmende Art und Weise. »Das stimmt leider. Offenbar hat es sich bereits herumgesprochen. Damit haben die Fremden starke Argumente gegen sich selbst geliefert.«

Sarko musterte Memor. »Glaubst du, deine Karriere retten zu können, indem du dich für die Eliminierung der neuen Primaten aussprichst?«

»Ja.«

»Glaubst du das tatsächlich?«

»Ich denke, wir sollten sehr vorsichtig sein, denn wir spielen hier mit einem Feuer, das wir nicht kennen.« Memor hatte sich diesen Satz zurechtgelegt. Warum ihn nicht bei einer Freundin ausprobieren?

»Bei den Profunden wird das nicht gut ankommen, alte Freundin.«

Memor maß sie mit einem aufmerksamen Blick. »Kann ich mit deiner Unterstützung rechnen?«

Sarko deutete eine demütige Verbeugung an. »Leider ist mein Einfluss begrenzt.«

»Mach Gebrauch von dem, der dir zur Verfügung steht. Ich habe die Zitadelle des Gedenkens überlebt, wenn auch nicht ohne Hohn und Gespött.«

»Möge dir auch hier ein Erfolg beschieden sein!«, sagte Sarko, und ihr Gesicht gewann wieder den üblichen fröhlichen Ausdruck. Über den Augen richteten sich kleine blaue Federn auf.

Memor folgte Sarko durch das Labyrinth und fand Gefallen an ihren schnellen, vogelartigen Bewegungen. Sarko war geistig sehr beweglich, wenn auch nicht übermäßig intelligent. Dem Neuen gegenüber zeigte sie sich in der Regel aufgeschlossen, aber sie zog die einfachen Freuden des sozialen Gebens und Nehmens vor.

Als sich eine Ökosystem-Savant näherte, ließ sich Sarko ein wenig zurückfallen.

»Möchten Sie Nahrung?«, fragte die Savant den Traditionen gemäß.

Memor gab die übliche Antwort. »Nicht vor den anderen.«

Die Savant bewegte ihr Gefieder und brachte routinemäßige Bewunderung zum Ausdruck, womit das Vorstellungsritual abgeschlossen war.

In diesem Moment kam eine Gruppenmeisterin heran, nahm Platz und nickte allen zu, wobei die Bewegungen ihrer Federn Autorität zum Ausdruck brachten. »Wir beginnen jetzt.«

Die Gefieder der anderen Anwesenden zeigten Zustimmung.

Der erste Punkt war eher langweilig. Eine Ökosystem-Technikerin präsentierte das letzte Problem: In Zone 28-94-4578 kontrollierten Wassertempel den Zufluss zu Terrassen, was stromaufwärts wohnende Angehörige des Vogel-Volkes daran hinderte, die gesamten Ressourcen zu verwenden, und den weiter stromabwärts liegenden Gebieten Trockenheit bescherte. Allerdings hatte sich trotz einer vorbildlichen Öko-Verwaltung der Regen verringert, und jetzt ging es darum, die Verteilung des Wassers neu zu regeln, um Konflikte zu vermeiden. Die Nasstempel verwendeten gewöhnliche Subak-Rituale, um die Gemeinden durch eine Zeremonie zu verbinden. Andernfalls wäre es zwischen ihnen zu Auseinandersetzungen gekommen. Ohne einen solchen Gemeinschaftssinn drohten Ernteausfälle, was wiederum dazu geführt hätte, dass Holzfäller, Töpfer, Hirten und Diebe über die Wälder hergefallen wären, um ihnen alles Brauchbare zu entreißen. Die sich abzeichnende Krise gefährdete Regionen größer als ganze Planeten.

Natürlich veränderte sich die Biologie aller Länder mit der Zeit – darin kam das unentwegte Bestreben der Natur zum Ausdruck, immer bessere Spezies zu erschaffen. Anpassung, Weiterentwicklung oder Tod, so lautete die ewige Regel. Doch in der betreffenden Region stand eine Dürre bevor, die diesen Lauf der Natur beschleunigen konnte.

Die Federfarben der Gruppenmeisterin bildeten Muster von Entschlossenheit. »Keine Erweiterungen für Langlebigkeit in der gesamten bedrohten Domäne. Keine Revisionen, keine Ausnahmen.«

Damit war es heraus. Stille senkte sich auf die Versammelten. Das beruhigende Plätschern des Wassers an den Wänden schien lauter zu werden. Die Gruppenmeisterin hatte Millionen zu ihrem natürlichen Ende verurteilt. Niemand von ihnen sollte in den Genuss lebensverlängernder Maßnahmen gelangen.

Die Gruppenmeisterin ordnete eine Kontemplationspause an, und sofort erschien Sarko an Memors Seite. »Vielleicht erweist sich diese strenge Entscheidung von Vorteil.«

»Oder sie gibt den Ton an«, erwiderte Memor trocken.

»Ich habe mit den anderen gesprochen …« Wieder gerieten die blauen Federn über Sarkos Augen in Bewegung. »Einige von ihnen sagen, dass du die Fremden am besten kennst und deshalb die Jagd leiten solltest.«

»Bist du sicher?«

»Ja. Jene, die ihre Meinung äußerten, waren dir gegenüber recht freundlich eingestellt.«

»Ich strebe keine leitende Funktion bei der Jagd an.«

Die Federn an Sarkos Hals raschelten. »Aber du kennst die Fremden …«

»Ist es dir jemals in den Sinn gekommen, dass ich versagen könnte?«

»Ah, nein. Du kannst auf so viele ausgezeichnete Leistungen zurückblicken …«

»Dies sind die ersten fremden Eindringlinge seit zahllosen Zwölf-hoch-drei-Zyklen. Uns fehlen Erfahrungen. Niemand bekam es je mit so verschlagenen kleinen Geschöpfen zu tun.«

Erstaunen erschien in Sarkos eindrucksvollen violetten Augen. »Aber du! Alle sagen …«

»Niemand hat meinen Weg beschritten. Ich möchte nicht einen Pfad zum Tod gegen einen anderen eintauschen. Die Jagd könnte fehlschlagen. Die Fremden könnten großen Schaden anrichten, vielleicht sogar weitere von uns töten.«

Enttäuschung breitete sich in Sarkos Gesicht aus. »Du kannst doch nicht …«

Das Geläut des Einberufens erklang und hallte laut durch den Flur. Memor atmete tief durch und schmeckte plötzlich … Galle?

Wieder im Saal wurden weitere Öko-Angelegenheiten vorgetragen. Die Bewegungen des Volkes entsprachen nicht dem Plan. Memor hörte nur halb zu und gab ihrem Untergeist Gelegenheit, sich frei zu entfalten.

Auf den großen Ebenen der Schale waren alle Lebensformen in Bewegung. Aber die größeren, weniger intelligenten Angehörigen des Volkes, die als Primitive lebten und ihre Ernährung erweiterten, indem sie Büsche und Bäume abweideten, mussten weiterziehen und das Grasland, das auf den Verlust von Büschen und Bäumen folgte, Grasfressern überlassen. Die betreffenden Primitiven zählten nicht zu den Getreide anbauenden Angehörigen des Volkes und sollten in ihrem wilden Zustand verbleiben.

Ganze Populationen mussten sich bewegen, ohne Gelegenheit zu erhalten, sich für längere Zeit an einem Ort niederzulassen und Dörfer und Städte zu errichten. Die Gruppenmeisterin traf eine weitere Entscheidung und beauftragte Dienstler, die einfachen Siedlungen zu zerstören und das Sub-Volk dadurch zu zwingen weiterzuziehen. Es hatte eine Rolle im Plan und sollte daran erinnert werden.

Die Gruppenmeisterin rief es allen ins Gedächtnis: Die Ursprünglichen hatten die Große Wahrheit erfahren, die sie alle regierte. Dem Volk, so lautete diese Wahrheit, war endloses Land gegeben worden, damit es die weiten Räume füllte und sie mit Zerstörung heimsuchte. Wenn die Ressourcen in einem bestimmten Bereich knapp wurden, sollte es weiterziehen und gegen Nachbarn um mehr Raum kämpfen. In den Wirren der ersten Bevölkerungsexplosion während der Ursprungszeit hatten Wilderer und Holzfäller Land und Wald in Schlachtfelder verwandelt.

Der Kodex, verwaltet von den Savants, wurde erst nach vielen Kämpfen etabliert, die solche Ausmaße gewannen, dass sie die Existenz der Schale bedrohten. Es gab keine Alternative zu konstanter, Sicherheit gebender Ordnung. Eine weitere Offenbarung bestand darin, dass der Tod nicht gestattete, den Zyklus zu verlassen. In manchen Gesellschaften der Himmelsschale versuchte das Volk, die eigene Rolle zu leugnen. Sie legten ihre Toten in Särge und bestatteten sie in Mausoleen, verbrannten sie auf Scheiterhaufen oder froren sie ein, damit sie irgendwann in der Zukunft ins Leben zurückgeholt werden konnten. All das war falsch, denn die Schale brauchte die Leichen.

»Käfer und Würmer sollen uns bekommen«, sagte die Gruppenmeisterin. »Das ist der Zyklus, und ihm muss gehorcht werden. So will es der Plan. Der Kodex beschützt die Länder und Meere nicht vor dem Volk, sondern bewahrt sie für das Volk – indem er sich die lange Sicht zu eigen macht. Der Kodex lehrt Demut, denn er zeigt uns, dass wir Teil des ewigen Tanzes der Natur sind, zusammen mit allen anderen Spezies.«

Memor neigte den Kopf, als sie diese Binsenweisheiten hörte, und überlegte, was dies alles für sie bedeuten mochte. Die Gesichter der anderen wirkten recht streng, was nichts Gutes verhieß.

Sarko meldete sich zu Wort. »Ich denke, die Botschaft hier lautet: Man kann nie das Verhalten eines Systems vorhersagen, das komplexer ist als man selbst. Und wenn man möchte, dass ein Projekt auch dann von Bestand bleibt, wenn man selbst nicht mehr existiert, so übergibt man die Kontrolle nicht etwas, das eigene Pläne hat.«

Ah, dachte Memor. Sarko zog die Aufmerksamkeit auf sich, um die Anspannung im Saal zu verringern. Und es funktionierte. Einige der Zuhörer schnatterten verächtlich; andere plusterten nur ein wenig ihr Gefieder auf.

»Das dürfte ein wenig zu einfach dargestellt sein«, kommentierte eine ältere Savant. Hier und dort lachte jemand.

Die Farben der Gruppenmeisterin zeigten einen Anflug von Ärger. »Für uns – Savants, Profunde, all die unterhalb des Rangs der Astronomen – bedeuten Abirrungen vom Zweck Bestechung, Korruption und Vetternwirtschaft. Aber für die geringeren Angehörigen des Volkes, die ihr Leben in der Unwandelbarkeit der Scheibe genießen, haben solche Abirrungen ganz andere Bedeutungen, denn sie sehen dadurch ihre Existenz infrage gestellt.«

»Aber so etwas lässt sich doch vorhersehen und …«, begann Sarko.

»Unsere Betrachtungsweise von Abirrungen ist sinnvoll in einem kulturellen Kontext von Gesetzen und neutralen Institutionen«, sagte die Gruppenmeisterin. »Aber das niedere Volk lebt in einer kleinen Welt, bestimmt von Verpflichtungen und Obligationen, aus denen sich die soziale Ordnung ergibt. Für sie wäre es eine Abirrung, eine Arbeit nicht einem Verwandten zu geben, selbst wenn andere besser qualifiziert sind. Es ist auch falsch, keine Vereinbarungen mit dem Stammes-Volk zu treffen, weil es anderenorts bessere Konditionen gibt. Die Reduzierung von Abirrungen dieser Art erfordert …« Die Gruppenmeisterin sprach nun in einem sehr ernsten Ton. »… Entschlossenheit.«

Erneut breitete sich Stille im Saal aus, als die Anwesenden zu verstehen begannen, in welche Richtung dies führte.

»Es ist nützlich, sich das ganze Ausmaß und die Konsequenzen unserer Maßnahmen vor Augen zu führen«, fuhr die Gruppenmeisterin fort und zeigte dabei graue und hellblaue Farbmuster. »Ich erinnere Sie alle daran: Zwar lässt sich derartige soziale Zwietracht manchmal nicht vermeiden, doch in diesem Fall kommt ein gefährliches Element hinzu, und es ist nicht weit von den Territorien entfernt, in dem es den Wassertempeln nicht mehr gelingt, das Gleichgewicht zu wahren.«

Sie richtete einen demonstrativen Blick auf Memor. »Sehen Sie nun den gegenwärtigen Zustand jener, die wir wegen entsprechender Vergehen verurteilt haben.« Sie bewegte nicht nur die Arme, sondern den ganzen Körper, und gab damit den Dienstlern ein Zeichen. Knisternde Energie breitete sich an der Kuppel über ihnen aus, und ein großes Bild entstand. Memor erzitterte voller Furcht, als sie den Zusammenhang erkannte.

Die größte Abschreckung, die den Astronomen jenen gegenüber zur Verfügung stand, deren Handeln Umwelt und Schicksal der Himmelsschale bedrohte, war die Ewige Hölle. Allein ihre Erwähnung konnte eine große Menge zum Schweigen bringen.

Wer gegen den Kodex verstieß, musste befürchten, mit einer Kartografierung des Geistes und der anschließenden Tötung des Körpers bestraft zu werden. Danach erwachten die Betreffenden in einer virtuellen, mentalen Hölle, aus der es kein Entrinnen gab. Nie.

Memor hatte die obligatorische Konfrontation mit einer einzelnen Hölle hinter sich gebracht und würde dieses Erlebnis nie vergessen. Und hier breitete sich das Entsetzen aus, an der Kuppeldecke über ihnen, für alle deutlich zu sehen.

Ein glühender Himmel wölbte sich dort, in roten und gelben Tönen, und unter diesem Himmel lag ein gewaltiger Sumpf aus dampfender Lava. Die Gruppenmeisterin hatte eine volle sensorische Erfahrung angeordnet, und deshalb gab es auch Gestank, so stark, dass er durch die Nase direkt das Gehirn zu erreichen schien.

»Aufgepasst!«, befahl die Gruppenmeisterin, und erschrocken abgewandte Blicke kehrten nach oben zurück.

Memor sah gegen ihren Willen hoch. Die Verurteilten … sie steckten in brennendem, säurehaltigem Schleim, sie wanden sich und schrien mit schrillen Stimmen. Flammen leckten an ihnen empor und bereiteten ihnen unvorstellbare Qualen. Sie konnten sich nicht von dem Feuer befreien, mussten es ertragen wie Bäume einen Waldbrand. Mit dem Unterschied, dass dieser Brand nie zu Ende ging. Augen starrten flehentlich, denn die Verdammten wussten, dass sie beobachtet wurden – das gehörte zu ihrer Tortur. Von höllischer Pein gezeichnete Blicke baten um eine Erlösung, die nie kommen würde.

Als Memor dies zum ersten Mal gesehen hatte, war es eine Mahnung gewesen. Jetzt wollte die Gruppenmeisterin damit Disziplin erzwingen. Memor zitterte, denn sie wusste: Die Botschaft galt ihr.

Auf ein Nicken hin verschwanden Bilder und Geruch. Die Anwesenden seufzten und murmelten besorgt.

Die Gruppenmeisterin lehnte sich zurück. Sie schwieg zunächst, was dazu führte, dass die Anspannung wuchs. Sie spielt mit mir, dachte Memor.

Schließlich sagte die Gruppenmeisterin langsam: »Der Forschungsminister des Amts für die Aufgenommenen, ein Profunder des höchsten Ranges, wird nun die Ansicht des Amtes darlegen, und unser Gast Memor wird Rede und Antwort stehen. Aufgepasst – dies sind die Ergebnisse einer genauen Untersuchung, eine Analyse der Natur jener fremden Wesen.«

Memor hörte aufmerksam zu, als der Profunde – natürlich ein Männlicher, denn es waren die Männlichen, die sich bis an die Grenzen wagten und mit der Kraft der Jugend versuchten, sie hinauszuschieben – seinen recht schnell gesprochenen Vortrag hielt. Maskuline Energie erfüllte seine Worte.

»Es sind sehr clevere Geschöpfe von einer Art, die wir in der Schale nicht kennen.« Der Profunde ließ den Blick übers Publikum streichen; Heiterkeit funkelte in seinen Augen. »Vielleicht geht es auf ihre verlockende Rolle als Wild zurück …« Das brachte ihm Gelächter ein, und die Anspannung im Saal schwand. »Wie dem auch sei: Ihre erstaunliche Intelligenz erlaubt uns Rückschlüsse auf ihre Evolution.«

Memor wusste, wohin dies führte. Sie war noch nicht so weit von der männlichen Phase entfernt und konnte die Denkweise der Maskulinen nachvollziehen – das gehörte zu den Fähigkeiten der Weiblichen. Die Evolutionstheorie würde ein klares Muster bei den Fremden postulieren, und Männliche liebten die Mechanismen der Theorie. Der Selektionsdruck auf einer Welt hatte zunächst die Erkletterer von Bäumen begünstigt und sich dann verändert, was dazu führte, dass die Kletterer auf den Boden zurückkehrten, wo sie zu jagen lernten. Die Jagd in Gruppen verlangte soziale Kommunikation, um Beute zu finden und Angriffe zu koordinieren. Das wiederum förderte Sprache und Intelligenz, wodurch sich die Überlebensaussichten der Gruppe verbesserten. Individuelle Selektion rief sowohl charismatische Anführer als auch Analytiker hervor, die tiefer und weiter blickten. Die soziale Pyramide bekam eine Auswölbung in der Mitte, geformt von den verschiedenen Kompetenten.

»Dies ist ein Gemeinplatz«, warf Memor ein. Ihre Worte waren ein kalkuliertes Risiko, das ihr Herz schneller schlagen ließ. Sorge zitterte tief in ihr. »Wir alle erkennen, wohin dies führt. Auch wir haben uns auf diese Weise entwickelt, damals, zu Hause.«

Es war kühn, sich auf das alte Zuhause zu berufen, aber Memor hielt es für notwendig. Ihre Federn gerieten in Bewegung und zeigten verschiedene Farben. »Doch diese Wesen sind winzig! Ihnen fehlt der Vorteil von Größe, und deshalb hätten sie nicht so erfolgreich sein sollen.«

Der Profunde neigte den Kopf nach vorn, und sein Gefieder raschelte verächtlich. »Größe kann zu Instabilität führen, was auch Nichtspezialisten klar sein sollte.« Dieser spöttische Hinweis bewirkte hier und dort ein leises Kichern. »Es ist einfach, groß und dumm zu werden, ohne dabei in Gefahr zu geraten. Wir, das Volk, fanden ein Gleichgewicht. Wir sind intelligent geworden, und doch erlaubte es unsere Größe, dass wir die zivilisierten Künste erlernten. Unsere Gesellschaft reifte. Wir lernten standzuhalten, die größte aller Tugenden. Wir lernten, andere Spezies mithilfe von Veränderungen ihrer Gene aufzunehmen, was eine sehr wertvolle Fähigkeit ist – obwohl natürlich auch die Aufgenommenen gelegentlich Rekalibrierung benötigen.«

Memor richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, um dies anzufechten. Auch damit ging sie ein Risiko ein, denn das Aufrichten konnte als Beleidigung empfunden werden. Aber hier stand ihr Leben auf dem Spiel – die Gruppenmeisterin hatte ihr mit der Ewigen Hölle gedroht. »Sie sprechen von Strategien, die wir gar nicht kennen. Die Aufnahme ist hier unsere Methode, ja. Aber darf ich den Profunden daran erinnern, dass uns nicht genau bekannt ist, wie wir uns entwickelten!«

Memor hatte nicht erwartet, allein damit die Argumente des Profunden beiseitewischen zu können, und seine Antwort bestätigte dies. »Die Standardtheorie geht davon aus, dass es diese Fähigkeit und unsere außerordentliche soziale Kohärenz waren, die den Ausschlag gaben«, sagte er. »Es überrascht mich nicht, dass Sie keine Kenntnis davon haben, denn Sie sind in den evolutionären Künsten nicht bewandert.«

»Wissen Sie, von welcher Art Welt wir stammen?«

»Natürlich. Die besten Teile von ihr waren wie unsere Himmelsschale.«

»Meinen Sie die Große Ebene, die Öffnung, den Bereich der Spiegelung oder was?«

»Das ist eine Spezialistenfrage«, erwiderte der Profunde. »Sie tut hier nichts zur Sache.«

»Sie wissen es nicht, oder?«

»Das habe ich nicht gesagt. Ich glaube, es spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle.«

»Lassen Sie uns bitte zur Kenntnis nehmen, dass der Profunde die Frage nicht beantwortet hat.«

»Halt!«, befahl die Gruppenmeisterin. »Wir entfernen uns vom eigentlichen Grund dafür, warum Sie hier sind, Memor, und ich stelle fest, dass Sie versuchen, uns abzulenken.«

Memor begriff, dass sie zu weit gegangen war, und deshalb verbeugte sie sich reuevoll und fügte dieser Geste Federfarben des Kummers hinzu. Die Versammelten nickten anerkennend. Die Aufregung legte sich, und Ruhe kehrte zurück, aber Memor wusste, dass das Schlimmste noch längst nicht überstanden war.

»Memor hat zugelassen, dass die einzigen Fremden entkamen, deren unsere Sicherheit habhaft werden konnte«, sagte der Profunde langsam und mit deutlichen, vorwurfsvollen Untertönen. »Sie sind weit von den anderen Primaten entfernt, die unmittelbar nach ihrem Eintreffen flohen.«

»Wie konnte das geschehen?«, fragte jemand.

»Es war ein unverzeihlicher Fehler. Lassen Sie mich darauf hinweisen, dass die Verantwortlichen recycelt worden sind.«

»Das erscheint mir übertrieben brutal!«, rief jemand. »Wir sind nicht daran gewöhnt, dass Fremde zu uns kommen. Niemand von uns hat Erfahrung mit so etwas.«

»Das mag sein«, erwiderte der Profunde. »Aber das Recycling spricht sich herum, und solche Maßnahmen sind der Disziplin förderlich.«

Für kurze Zeit herrschte Stille. Dann fragte jemand: »Können wir sie noch immer nicht finden? Die Fremden, die bei der Luftschleuse entkommen sind?«

»Nein, und das ist eine große Gefahr. Jene Primaten sind bösartig – sie haben einige von uns getötet! – und stehen eindeutig auf einer niedrigeren Evolutionsstufe. Aber es ist außerordentlich schwer, sie zu finden, zu fangen und zu töten.«

»Wir haben keinen von ihnen gefangen nehmen können?« Die Fragestellerin, eine alte, ranghohe Angehörige des Volkes, sträubte überrascht das Gefieder.

»Was wir …« Die Gruppenmeisterin drehte den Kopf. »… Memor zu verdanken haben. Wir fanden nur einen toten Primaten, den die anderen offenbar zurückließen. Er fiel einem Raubwesen zum Opfer, das anschließend von den anderen getötet wurde. Das geschah während der Flucht vor Memor.« Bei den letzten Worten richtete sie einen durchdringenden Blick auf Memor.

Die Worte gefielen Memor nicht, ebenso wenig wie die vorwurfsvollen Federfarben. Aber sie schwieg und begnügte sich damit, den Blick stumm zu erwidern.

»Das ist noch nicht alles«, fuhr der Profunde fort. »Die Fremden sind nicht vollständig rational. Ihnen fehlt ein Zugang zu ihrem Untergeist, und deshalb kennen sie nur einen Teil von sich selbst.«

Die Versammelten schnappten überrascht nach Luft. Dies betraf Memors Fachgebiet, und sie sagte: »Ich …«

Der Profunde ließ sie nicht zu Wort kommen. »Diese Primaten tragen in ihrem Bewusstsein immer einen stillen Partner mit sich herum. Er kann sich mit ihrem Haupt selbst in Verbindung setzen – ja, diese Entdeckung verdanken wir Memor, das räume ich ein. Aber ihr Untergeist spricht nur in Träumen zu ihnen, wenn sie schlafen. Memors Untersuchungen zeigen, dass sie Ideen haben, die ›aus dem Nichts‹ kommen. Dabei handelt es sich nicht um Worte oder genaue Gedanken, sondern nur um Bilder und vage Eindrücke.«

»Es können doch sicher keine wichtigen Ideen sein, oder?«, fragte jemand. »Immerhin sind sie völlig unmotiviert.«

Der Profunde schüttelte traurig den Kopf. »Ich beziehe mich erneut auf Memors Untersuchungen, indem ich feststelle: Der ›stille Partner‹ der Fremden ist die Quelle ihrer primitiven Kreativität.«

»Aber so etwas ist ineffizient!«, wandte eine Savant ein.

»Offenbar nicht auf der seltsamen Welt, von der die Primaten stammen. Dort hat es die Evolution allem Anschein nach vorgezogen, ihren Geist zwischen einem bewussten Selbst und einem unbewussten zu teilen.«

Die Savant richtete einen ungläubigen Blick nach unten, und ihre Schulterfedern gewannen ein grelles Rot. »Derart behinderte Geschöpfe können sicher keine Gefahr für uns sein, auch wenn sie über Technik verfügen.«

Der Profunde erteilte eine Anweisung, und an der Kuppeldecke entstand ein Bild. Es zeigte die fremden Primaten an einem Lagerfeuer.

Ein Raunen ging durchs Publikum. »Die Wesen sehen recht harmlos aus«, sagte die Savant.

»Dieser Eindruck täuscht«, entgegnete der Profunde. Das Bild wechselte und zeigte nun drei Angehörige des Volkes auf dem Boden, ohne ihre Ausrüstung. An Hals und Kopf waren verbrannte Federn zu sehen. Braunes Blut bildete große Lachen, und tote Augen starrten ins Leere.

»Und nun zu den Ursachen dieser Ereignisse«, sagte der Profunde.

Memor erkannte die ihren Berichten beigefügten Bilder. Natürlich hatte der Profunde die Hirnscan-Daten auf seine eigene Art und Weise interpretiert.

Memor stand auf. »Ich bin nicht die Ursache, Profunder. Ich bin die Entdeckerin.«

»Die Entdeckerin von was?«

»Von der ernüchternden Tatsache, dass diese Primaten das Verständnis unseres eigenen Geistes unterminieren.«

»Unsinn.«

»Sie sind ein Männlicher, geehrter Profunder, und jung obendrein; Sie sollten neuen Ideen gegenüber aufgeschlossener sein. Die Ereignisse führen uns zu einer ganz neuen Erkenntnis. Irgendwie gelingt es den Fremden, die Risiken einer uneingeschränkten Intelligenz zu vermeiden. Die Implikationen …«

»… mögen interessant sein, ändern aber nichts daran, dass die Wesen eine Bedrohung darstellen«, sagte der Profunde scharf. »Sie haben sie entkommen lassen. Das einzige konkrete Wissen, das uns zur Verfügung steht, stammt von der einen zurückgelassenen Leiche – da es sich um Primitive handelt, hätte ich zumindest mit dem Versuch gerechnet, den Toten zu begraben. Wir haben festgestellt: Einige ihrer Organe funktionieren kaum; andere sind verkümmert, insbesondere beim Verdauungstrakt. Die natürliche Selektion hatte noch keine Gelegenheit, diese Fehler zu beseitigen. Bezeichnenderweise fehlen Hinweise auf eine künstliche Selektion.«

Zweifelndes Glucken folgte den Worten. »Wie können sie zu den Sternen aufgebrochen sein, ohne ihre Körper gezielt zu verändern?«, fragte jemand.

»Weil sie es eilig hatten?«, erwiderte Memor ironisch.

Der Profunde kniff die Augen zusammen. »Sie müssen aus der Nähe kommen, wenn sie in der Lage waren, uns mit einem so primitiven Schiff zu erreichen. Aber ich habe bei den Astronomen nachgefragt, und dabei hat sich ergeben, dass es in einem Umkreis von mehreren Lichtjahren keine bewohnbaren Planeten gibt.«

Memor erkannte den Grund für diesen Exkurs: Der Profunde wollte rational erscheinen und die Zuhörer damit auf seine Seite ziehen.

»Sie schlossen zu uns auf und wurden langsamer, um auf der Schale zu landen«, sagte Memor. »Im Gegensatz zu früheren Besuchern kamen sie offenbar nicht in Ehrfurcht. Wenn wir einen Stern passieren, kann es geschehen, dass technologisch orientierte intelligente Lebensformen zu uns kommen, mit großem Respekt für die Himmelsschale. Diese Fremden scheinen uns durch Zufall gefunden zu haben, und ich bezweifle, dass sie sich ohne große Schwierigkeiten aufnehmen lassen.«

In den Augen des Profunden glitzerte es, als er eine gute Gelegenheit sah. »Dann schließen Sie sich der Meinung an, dass sie getötet werden sollten?«

»Natürlich. Aber die Implikationen, die sich durch ihre Präsenz ergeben …«

»Sie spielen sicher keine Rolle mehr, wenn sie tot sind, oder?«

»Sie reden so davon, als wäre es eine leichte Sache. Ich hingegen weise darauf hin, dass es nicht so leicht sein wird. Die Fremden verfügen über rätselhafte Ressourcen.«

»Wobei ›rätselhaft‹ bedeutet, dass ihre Existenz nicht bewiesen werden kann, nehme ich an?« Der Profunde gähnte übertrieben und wirkte amüsiert.

»Wenn wir weitere Untersuchungen anstellen …«

»Wir erhalten Berichte von verschiedenen Gemeinden des Volkes, aber sie betreffen leider nicht die Gruppe, die durch Ihre Schuld entkommen ist.« Der Profunde ließ sein Gefieder ein zweites Mal verächtlich rascheln. »Andere Angehörige des Volkes sahen die Primaten, die einen Luftwagen stahlen. Man hat sie aus der Ferne beobachtet.«

»Warum ist dann kein Angriff auf die Fremden erfolgt?«

»Sie flogen durch einen nur dünn besiedelten Bereich. Es befand sich niemand mit weitreichenden Waffen in der Nähe.«

Die einzelnen Gemeinden des Volkes verfügten über einfache Waffen. Bei dem Einsatz von stärkeren bestand die Gefahr, dass die Schale beschädigt wurde. Wenn solche Waffen bei den sporadischen Aufständen von Aufgenommenen zum Einsatz gelangten, konnte das eine Katastrophe zur Folge haben.

Memor spürte einen Stimmungswandel beim Publikum. »Wenn Sie recht haben, Profunder«, sagte eine Savant, »müssen wir auf die Hilfe der Personen zurückgreifen, die diese seltsamen Primaten kennen.«

Der Profunde neigte verwundert den Kopf. »Ich habe darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, sie zu töten.«

»Aber nur Memor weiß, wie die Fremden denken, ja?«

»Ich kann nicht behaupten, ihre Gedanken zu kennen«, sagte Memor. »Aber ich weiß mehr oder weniger, wie sie reagieren.«

Die Savant war verwirrt und bat mit einem klassischen Farbenspiel ihres Gefieders um eine Erklärung.

»Ich kann das Verhalten der Fremden unter bestimmten Umständen voraussagen, ohne die ihrem Verhalten zugrunde liegenden Motive zu verstehen.«

Die Kopffedern des Profunden bildeten einen blauen und goldenen Kreis. »Ich glaube, Memor hat gezeigt, dass sie das Verhalten der Primaten nicht vorhersagen kann, denn immerhin sind sie ihr entkommen.«

»Sie ist, was wir haben«, sagte die Gruppenmeisterin plötzlich. »Sie hat die Fremden untersucht.«

»Aber das Risiko!«, wandte der Profunde ein und sprach zum Saal. »Wir wissen von früher, dass Besucher von Planeten mit einer planetaren Denkweise zu uns kommen. Das behindert sie. Wenn sie eine Weile in unserer Welt gelebt haben, sehen sie ihren Fehler ein und finden ein neues Gleichgewicht. Die Aufgenommenen sind uns recht nützlich gewesen, nachdem sie fügsam gemacht wurden; sie haben unser aller Leben verbessert. Doch solche Wesen leiden zwangsläufig aus tief in ihren Genen verankerten Gründen – eine Nostalgie, die ihren gewohnten Rhythmus von Tag und Nacht betrifft, den Wechsel der Jahreszeiten und überaus veränderliches Wetter. Die Aufgenommenen könnten von einer solchen Nostalgie angesteckt werden. Rebellionen und Gewalt wären mögliche Folgen, und dann …«

Die Gruppenmeisterin hob die Arme, und sofort wurde es still im Saal. Sie richtete einen ruhigen Blick auf Memor. »Sie werden einen Weg finden, die Fremden zu lokalisieren und wieder gefangen zu nehmen.«

Memor zögerte. »Aber … wie soll ich …«

»Sie kennen die Primaten. Sie sind mit ihren Interaktionen vertraut, mit ihrer Sprechweise, mit den Bewegungen in ihren Gesichtern, die ganz deutlich zeigen, was in ihnen vorgeht! Machen Sie Gebrauch von diesem Wissen. Zwei Gruppen der Fremden treiben sich in unserer herrlichen Welt herum. Es sind Gemeinschaftswesen, ja?«

»Sie treffen sich häufig und sprechen oft miteinander …«

»Gut. Verwenden Sie das.«

»Soll ich sie anlocken?«

»Wenn Sie eine Möglichkeit dafür sehen.«

»Kann ich auf das Himmelskommando zurückgreifen? Seine Flieger und Himmelsfische sind imstande, große Gebiete in kurzer Zeit zu kontrollieren.«

»Einverstanden.« Die Gruppenmeisterin schniefte kurz.

Memor zögerte und verbeugte sich dann. Die Vorsicht gemahnte sie, nicht noch weiterzugehen, aber … »Was ist mit dem Schiff der Fremden?«

»Wie bitte?« Die Gruppenmeisterin war nicht daran gewöhnt, dass man Fragen an sie richtete.

»Ihr Raumschiff umkreist unseren Stern. Angenommen, es verfügt über Mittel, von denen wir nichts wissen?«

»Das ist zweifellos Sache der Astronomen.« Die Gruppenmeisterin bewegte sich so, als hätte sie bisher noch nicht darüber nachgedacht. »Ich habe beim Rat gehört, dass sich die Spiegelsysteme nicht schnell genug justieren lassen, um auf das Schiff gerichtet zu werden. Es kann manövrieren und ist vermutlich imstande, einem Strahl auszuweichen.«

Eine Savant fügte hinzu: »Ein kleines Schiff könnte die Himmelsschale ohnehin nicht ernsthaft beschädigen.«

»Ah, das ist tröstlich«, sagte Memor und verneigte sich demütig. Und dann, als sie sich aufrichtete, hatte sie eine Idee.