Informationen zum Buch
Ein Welterfolg in neuem Licht
Der Roman „Nackt unter Wölfen“, in 30 Sprachen übersetzt, erzählt
die bewegende Geschichte eines dreijährigen Kindes, das unter den
unmenschlichen Bedingungen des KZ Buchenwald von Häftlingen
gerettet wird. Aber es handelt ebenso von den Konflikten seiner
Retter, die ihrem Gewissen folgen müssen und dabei die Gesetze der
Illegalität brechen.
Die außergewöhnliche Entstehungs- und Veröffentlichungsgeschichte
rückt Roman und Autor nun nach über fünfzig Jahren in ein neues
Licht.
Diese Geschichte hat Leser in aller Welt bewegt: In einem Koffer
versteckt, wird im Frühjahr 1945 ein dreijähriger Junge in das KZ
Buchenwald gebracht. Wenn die SS das Kind findet, ist ihm der Tod
gewiss. Mit Hilfe des illegalen Lagerkomitees könnte es verborgen
werden, aber man fürchtet, die gesamte konspirative Arbeit zu
gefährden. Aller Vernunft zum Trotz widersetzen sich zwei Häftlinge
der Anweisung des ILK, den Kleinen mit einem Transport nach
Bergen-Belsen weiterzuschicken. Herz und Gewissen siegen über die
Parteidisziplin, denn das Überleben des Jungen ist längst zum
Sinnbild für den Überlebenswillen der Häftlinge geworden.
Der Roman entstand frei nach Motiven einer wahren Begebenheit,
wurde jedoch als Tatsachenbericht und als Symbol des
antifaschistischen Widerstandskampfes rezipiert. Die erweiterte
Neufassung macht nun deutlich, dass Apitz die Rolle der Kommunisten
viel konfliktiver anlegte und das Lagerleben gnadenloser darstellen
wollte.
„In ‚Nackt unter Wölfen’ triumphiert die einfache Menschlichkeit.“
Marcel Reich-Ranicki