Angaben nach Siegfried Lokatis: Der Aufstieg des Mitteldeutschen Verlags (MDV) auf dem »Bitterfelder Weg«. In: Simone Barck, Martina Langermann, Siegfried Lokatis: »Jedes Buch ein Abenteuer«. Zensur-System und literarische Öffentlichkeiten in der DDR bis Ende der sechziger Jahre, Berlin 1997, S. 139 f.
Vgl. zum Buchenwald-Mythos Volkhard Knigge: »Opfer, Tat, Aufstieg«. Vom Konzentrationslager Buchenwald zur Nationalen Mahn- und Gedenkstätte der DDR. In: Ders., Jürgen Maria Pietsch, Thomas A. Seidel: Versteinertes Gedenken. Das Buchenwalder Mahnmal von 1958, hrsg. im Auftrag des Kuratoriums Schloß Ettersburg/Weimar e. V. und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora, Spröda 1997, Bd. 1.
Ebd., S. 76 ff.
Annette Leo: »Nackt unter Wölfen«. Mythos und Realität. In: Realität – Metapher – Symbol. Auseinandersetzung mit dem Konzentrationslager. In: Dachauer Hefte. Studien und Dokumente zur Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, hrsg. von Wolfgang Benz und Barbara Distel, 22. Jg., H. 22, 11/2006, S. 147.
Eine in Freiheit gegebene Erklärung Buchenwalder Häftlinge, die in mehreren Sprachen während einer Trauerfeier am 19. 4. 1945 im Andenken an die Ermordeten abgelegt wurde. Im Geschichtsbild der DDR wurde die Erklärung als sog. »Schwur von Buchenwald« als ein gemeinsames Vermächtnis aller Häftlinge des KZ Buchenwald inszeniert: »Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel. Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig.« Siehe dazu Volkhard Knigge: »Opfer, Tat, Aufstieg«, a. a. O., S. 7 ff.
»Jugendweihe«: Ritualisiert ablaufende Zeremonien für Schüler der 8. Klasse zur Feier des Übergangs ins Erwachsenenalter. Im Vorfeld erlebten sie verschiedene Veranstaltungen im Klassenverband, sog. »Jugendstunden«: Fahrten in eine der Nationalen Mahn- und Gedenkstätten (Buchenwald, Sachsenhausen, Ravensbrück), Ausflüge zu Ausstellungen und in Betriebe, Tanzstunden, Treffen mit Veteranen.
Dass mein Schulaufsatz vom 29. 10. 1984 über die Zeiten hinweg nicht verlorenging, dafür sei meinen Eltern herzlich gedankt.
Siehe Thomas Heimann: Bilder von Buchenwald. Die Visualisierung des Antifaschismus in der DDR (1945–1990), Weimar 2005.
Das seit Gründung der BRD eingeführte politische Strafrecht erlaubte im Einklang mit dem Zensur-Verbot des Grundgesetzes eine rechtsstaatliche geregelte Nachzensur. Vgl. Helmut Peitsch: Nachkriegsliteratur 1945–1989, Schriften des Erich Maria Remarque-Archivs, hrsg. von Thomas F. Schneider im Auftrag des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums Osnabrück, Bd. 24, Göttingen 2009, S. 32. Siehe auch: Mark Lehmstedt, Siegfried Lokatis (Hg.): Das Loch in der Mauer. Der innerdeutsche Literaturaustausch, Wiesbaden 1997.
Ingrid Hähnel, Elisabeth Lemke: Millionen lesen einen Roman. Bruno Apitz’ »Nackt unter Wölfen«. In: Inge Münz-Koenen (Hg.): Werke und Wirkungen. DDR-Literatur in der Diskussion, Leipzig 1987, S. 21.
Sämtliche biographische und werkgeschichtliche Angaben sind meiner Dissertation über Bruno Apitz und die Genese von »Nackt unter Wölfen« entnommen, die demnächst abgeschlossen wird.
Ebd., S. 73.
»Untersuchungsergebnis in der Angelegenheit des Gen. Busse betr. Beschuldigungen gegen Genossen der Parteileitung im Konzentrationslager Buchenwald« vom 7. 11. 1946. In: Ebd., S. 322 ff.
Vgl. ebd., S. 77 ff.
Ebd., S. 80.
Vgl. ebd., S. 86–91.
Ebd., S. 89 f.
Walter Bartel (1904–1992) war nach Funktionsenthebung und Parteiüberprüfung 1953 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der KMU Leipzig, wozu er 1957 promovieren musste, um im selben Jahr Direktor des Instituts für Zeitgeschichte/Berlin zu werden. 1962 Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität Berlin. Bartel gilt als der Nestor der Geschichtsschreibung zum KZ Buchenwald. Leitende Funktionen als Vorsitzender des Generalsekretariats des Buchenwald-Komitees in der VVN, Präsidiumsmitglied der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR, bis zu seinem Tod führend im Internationalen Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos.
Vgl. Volkhard Knigge: »Opfer, Tat, Aufstieg«, a. a. O., S. 71.
Von Juli 1937 bis Ende März 1945 wurden 238 980 männliche Häftlinge in das KZ Buchenwald eingeliefert. Die Zahl der Toten wird auf 56 000 geschätzt. Die Gesamtzahl der in den Unterlagen festzustellenden Opfer beträgt 34 375. Siehe Harry Stein: Buchenwald-Stammlager. In: Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Bd. 3, Sachsenhausen und Buchenwald, München 2006, S. 347 f.
Bis Mai 1938 hatte sich die Verfolgung auf folgende Gruppen ausgedehnt: Politische, »Berufsverbrecher«, »Bibelforscher«, Emigranten, Homosexuelle, »Arbeitsscheue«, »Rasseschänder«. Später kamen Juden und ausländische Zivilarbeiter hinzu. Ebd., S. 311 ff.
Ebd., S. 331 f.
Der Ausdruck Kapo kommt vermutlich aus dem Italienischen (capo: das Haupt, capo di lavoro: Chef). Korporal (it. caporale) lautete ursprünglich die Bezeichnung der Funktion in den frühen KZ. Eine andere Erklärung besagt, es handele sich um eine Erfindung der SS als Abkürzung für »Kameradschaftspolizei«. Vgl. Lutz Niethammer (Hg.): Der »gesäuberte« Antifaschismus, a. a. O., S. 532.
Neben ihrer aktiven Rolle im Lagerwiderstand ist als Motiv für den Doppelmord die Mitwisserschaft an der Syphilis-Erkrankung von Koch zu vermuten, die er von Krämer und Peix behandeln ließ. Vgl. ebd., S. 39. – Walter Krämer (1892–1941) war seit 1921 KPD-Mitglied; nach zwei Jahren Zuchthaus wurde er 1932 Mitglied des Preußischen Landtags, 1934–1937 inhaftiert im KZ Lichtenburg, danach KZ Buchenwald. Ab 1938 Aufbau des Häftlingskrankenbaus auf Beschluss der illegalen Parteileitung, autodidaktische Aneignung medizinischer Fähigkeiten. – Karl Peix (1899–1941) war KPD-Mitglied und ab 1937 im KZ Buchenwald, dort als Kapo Krämers Stellvertreter. Vgl. ebd., S. 507 f.
Vgl. Lutz Niethammer (Hg.): Nichtangriffspakt und Häftlingskrieg. In: Ebd., S. 33 ff.
Harry Stein: Buchenwald-Stammlager, a. a. O., S. 317.
Ebd., S. 330.
Ebd., S. 317.
Gedenkstätte Buchenwald (Hg.): Konzentrationslager Buchenwald 1937–1945. Begleitband zur historischen Ausstellung, Göttingen 1999, S. 101.
Jorge Semprún: Was für ein schöner Sonntag!, Frankfurt/M. 1981, S. 205.
Ders.: Der Tote mit meinem Namen, Frankfurt/M. 2002, S. 177.
Vgl. Gedenkstätte Buchenwald (Hg.): Konzentrationslager Buchenwald 1937–1945, a. a. O., S. 147.
Imre Kertész: Dossier K. Eine Ermittlung, Reinbek bei Hamburg 2006, S. 86.
KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hg.): Abgeleitete Macht – Funktionshäftlinge zwischen Widerstand und Kollaboration. Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung in Norddeutschland, H. 4, Bremen 1998.
Primo Levi: »Die Grauzone«. In: Ders.: Die Untergegangenen und die Geretteten, München 1993, S. 33 f. Vgl. Olivier Lalieu: La Zone grise? La Résistance française à Buchenwald, Paris 2005.
Wolfgang Sofsky: Analyse des Schreckens. Eugen Kogons »Der SS-Staat« und die Perspektiven der KZ-Forschung, Wiesbaden 1995, S. 9.
H. G. Adler: Selbstverwaltung und Widerstand in den Konzentrationslagern der SS. In: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte H. 8/1960, zit. nach Philipp Neumann: Das Internationale Komitee Buchenwald-Dora und Kommandos. Geschichte eines politischen Erinnerungsaktivs überlebender KZ-Häftlinge (1952–2005), Dissertation, Jena 2010, S. 29.
Siehe Bruno Apitz: »Tagsüber schwerste Arbeit in Schlamm und Dreck, und nachts ließ man uns nicht schlafen«. In: KPD Stadt und Kreis Leipzig (Hg.): Das war Buchenwald. Ein Tatsachenbericht, Leipzig [1945/46], S. 42–45. – Der Bericht ist im Anhang dieser Ausgabe abgedruckt.
Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager, Frankfurt/M. 1961, S. 290.
Helmut Hauptmann: Interview mit Bruno Apitz. In: Neue Deutsche Literatur, Berlin, Jg. 24, H. 1/1976, S. 22.
Fritz Lettow: Arzt in den Höllen. Erinnerungen an vier Konzentrationslager, Berlin 1997, S. 104. – Die erste Fassung dieses biographischen Reports über die politische Verfolgung als KPD-Mitglied und die Haftjahre 1938–1945 in den KZ Buchenwald, Natzweiler-Struthof, Sachsenhausen und Bergen-Belsen hatte Lettow (1904 bis 1989) Ende 1945 abgeschlossen, dafür aber in der SBZ/DDR keinen Verlag gefunden. Führende Buchenwalder Kommunisten verlangten, authentische Züge seiner Schilderung zu streichen, was er ablehnte. Auch die Abschwächung drastischer Teile genügte nicht, so dass der Bericht erst nach dem Ende der DDR und nach seinem Tod von seinem Cousin Gerhard Leo herausgegeben wurde.
Ebd.
Dabei handelt es sich um eine »Schreibtischgarnitur«, die heute in der ständigen Ausstellung zur Geschichte des KZ Buchenwald 1937–1945 in der Gedenkstätte ausgestellt ist.
Bruno Apitz im Gespräch mit Helmut Hauptmann. In: a. a. O.
Das Original befindet sich heute in der ständigen historischen Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Berlin. Siehe auch Volkhard Knigge: »… sondern was die Seele gesehen hat. Die Goethe-Eiche. Eine Überlieferung«. In: Ders., Jürgen Seifert (Hg.): Gezeichneter Ort. Goetheblicke auf Weimar und Thüringen (Katalog zu einer Doppel-Ausstellung der Stiftung Gedenkstätte Buchenwald und Mittelbau Dora und der Stiftung Weimarer Klassik/ Goethe-Nationalmuseum in Kooperation mit der »Weimar 1999 Kulturstadt Europas GmbH« und der »Abteilung Archäologische Biologie und Anthropologie« des Naturhistorischen Museums Wien, S. 64–68.
Begleitheft zur ständigen Kunstausstellung der Gedenkstätte Buchenwald (erstellt von Ursula Härtl): »Überlebensmittel–Zeugnis–Kunstwerk–Bildgedächtnis«. Die ständige Kunstausstellung. Denkmale auf dem Lagergelände, Weimar 2005, S. 7.
Fritz Lettow: Arzt in den Höllen, a. a. O., S. 108.
Karl Schnog: Männer aus Buchenwald: Bruno Apitz. In: Weltbühne, Berlin, H. 2/1947, S. 296 f.
Protokoll der Zeugenvernehmung (Protokollant: Böttcher), Stadtbezirksgericht Berlin-Mitte, undatiert [4. 7. 1963], S. 3. In: Stiftung der Akademie der Künste Berlin, Bruno-Apitz-Archiv (StAdK-BAA) 161.
Zum Krankenmord und der Aussonderung und Tötung von Häftlingen als »lebensunwertes Leben« siehe Harry Stein: Buchenwald-Stammlager, a. a. O., S. 337 f.
Bruno Apitz: Esther. Novelle. Typoskript, StAdK-BAA 4. – In dem Novellenfragment ist der Stoffbezug zum Lager unmittelbar gegeben. Erzählt wird die Liebesgeschichte zwischen der Jüdin Esther und Oswald, dem Kapo des SS-Lagerarztes, in einem KZ. Oswald, seit zehn Jahren Gefangener, verliebt sich zum ersten Mal. Esther erwidert die Liebe im Bewusstsein ihres bevorstehenden Todes. Nach Auskunft von Apitz geht die Novelle auf eine Begebenheit zurück, die er von einem Häftling des KZ Natzweiler erfahren hatte.
Siehe Claude D. Conter: Bruno Apitz. Eine Werkgeschichte, Magisterarbeit, Universität Bamberg 1997.
Fritz Lettow: Arzt in den Höllen, a. a. O., S. 105.
Kazimierz Tyminski: To Calm My Dreams. Surviving Auschwitz, New Holland Publishers (Australia) 2011, S. 152 f. – Übersetzung aus dem Englischen S. Hantke unter Einbeziehung einer Rohübersetzung von Lena Bauer.
Vgl. die »Liste der 46 Antifaschisten«. In: David A. Hackett (Hg.): Der Buchenwald-Report. Bericht über das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar, München 1996, S. 366.
Siehe die Schilderung des österreichischen Sozialdemokraten Benedikt Kautsky (1894–1960): »Die Befreiung des Lagers«. In: Ders.: Teufel und Verdammte. Erfahrungen und Erkenntnisse aus sieben Jahren in deutschen Konzentrationslagern, Zürich 1946, S. 289.
Dabei handelt es sich um einen Bereich in der Nähe des »Kleinen Reviers« am Nordrand des Lagergeländes.
Alfred Ott: »Die Verstecke der 46«. In: Buchenwald – Mahnung und Verpflichtung. Dokumente und Berichte, hrsg. im Auftrag der Fédération Internationale des Résistants, des Victimes et des Prisonniers du Fascisme vom Internationalen Buchenwald-Komitee und dem Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer in der DDR, Berlin 1960, S. 542 f.
Vgl. Harry Stein: Buchenwald-Stammlager, a. a. O., S. 345, und Katrin Greiser: Die Todesmärsche von Buchenwald. Räumung, Befreiung und Spuren der Erinnerung, Göttingen 2008.
Harry Stein: Buchenwald-Stammlager, a. a. O., S. 346.
Zur Entstehung von »… und jeder hatte einen Namen« (1974/75) siehe Thomas Heimann: Bilder von Buchenwald, a. a. O., S. 168 ff.
Bruno Apitz im Gespräch mit dem Regisseur Gerhard Jentsch, 1974. Transkript einer Tonbandaufnahme (undatiert), Privatarchiv S. Hantke, Blatt 11 f.
Siehe Claude D. Conter: Bruno Apitz, a. a. O., S. 66 ff.
KPD Stadt und Kreis Leipzig (Hg.): Das war Buchenwald. Ein Tatsachenbericht, Leipzig [1946].
Exposé zu einem Buchenwald-Film von Bruno Apitz an Hans Rodenberg, undatiert [27. 11. 1954], SAPMO-BArch Berlin, DR 117–8661, S. 1 f.
Ebd., S. 4.
Ebd., S. 1.
Aktenvermerk »Betr. Bruno Apitz« von Eva Seemann vom 5. 1. 1955, SAPMO-BArch Berlin, DR 117, 20013, Autorenakte der Dramaturgie/Bruno Apitz.
»Stärker als die Nacht« (1954), Regie: Slatan Dudow, Drehbuch: Kurt und Jeanne Stern. Der Film wies, mit ausgezeichneten Schauspielern besetzt, ein beachtliches künstlerisches Niveau auf, das ihn zu einem wirkungsvollen Diskussionsangebot werden ließ. Uraufgeführt am 12. 9. 1954 im Ostberliner Kino »Babylon« am Internationalen Gedenktag für die Opfer des faschistischen Terrors, sahen ihn bereits in den ersten drei Tagen mehr als 25 000 Zuschauer. Er hob sich vom monumentalen Inszenierungsstil der Ernst-Thälmann-Produktionen ab. Dem Schicksal von Kommunisten in den KZ wies er nur eine symbolische Fußnote zu. Simone Barck: Antifa-Geschichte(n). Eine literarische Spurensuche in der DDR der 1950er und 1960er Jahre, Köln, Weimar, Wien 2003, S. 160.
DSV, Abt. Literatur an Apitz vom 13. 5. 1955. Ein Vermerk auf dem Schreiben (»Anlage: 1 Manuskript, 60 Seiten«) belegt, dass das Manuskript zurückgeschickt wurde. StAdK-BAA 15.
Vorvertrag vom 5. 10. 1956, Titelakte zu Bruno Apitz, Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt (LHASA), MD, I 129 (= Bestand Mitteldeutscher Verlag Halle/Saale), Nr. VHSt 15/2.
Martin G. Schmidt (1926–1988) hatte die Buchreihe »Tangenten« des MDV lektoriert, die 1958 aufgrund eines ZK-Beschlusses eingestellt wurde. Nachdem sein Manuskript über Atomversuche abgelehnt worden war, verließ er 1958 die DDR.
Martin Gregor-Dellin: Ich war Walter Ulbricht. Die Entstehung des Romans »Nackt unter Wölfen« von Bruno Apitz – eine ungewöhnliche Geschichte. In: Süddeutsche Zeitung am Wochenende, München, vom 21./22. 2. 1987, III. – Der Artikel enthält eine Reihe von Unstimmigkeiten und nicht aufzuklärende Behauptungen, die allerdings nicht im Widerspruch stehen zum Eindruck eines emphatischen Engagements für den Roman.
Ebd.
Ebd.
Ebd.
Josef-Hermann Sauter: Interviews mit Schriftstellern: Bruno Apitz, Berlin 1982, S. 147 f.
Apitz an Schmidt am 15. 2. 1957, LHASA, MD, I 129, Nr. VHSt 140.
Apitz an Schmidt am 30. 4. 1957, ebd.
Apitz an Schmidt am 14. 9. 1957, ebd.
Handschriftliche Notiz von Apitz an Schmidt vom 2. 10. 1957, StAdK-BAA 15.
Apitz an Schmidt am 7. 1. 1958, ebd., Nr. VHSt 15/2.
Bruno Apitz: 1 hs. Blatt, undatiert, StAdK-BAA 6.
Apitz an Schmidt am 7. 1. 1958, LHASA, MD, I 129, Nr. VHSt 15/2.
Apitz an Schmidt am 5. 2. 1958, ebd.
Vgl. Philipp Neumann: »… eine Sprachregelung zu finden«. Zur Kanonisierung des kommunistischen Buchenwald-Gedächtnisses in der Dokumentation »Mahnung und Verpflichtung«. In: Katharina Stengel, Werner Konitzer (Hg.): Opfer als Akteure. Interventionen ehemaliger NS-Verfolgter in der Nachkriegszeit, Fritz-Bauer-Jahrbuch 2008 zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Frankfurt/M. 2008, S. 151–173.
Vgl. Buchenwald – Mahnung und Verpflichtung, a. a. O.
Vgl. Philipp Neumann: »… eine Sprachregelung zu finden«, a. a. O., S. 170.
Druckgenehmigungsantrag des MDV an die HV Verlagswesen beim Ministerium für Kultur, 24. 2. 1958, SAPMO-BArch, DR1/ 3941.
Angaben nach Lutz Niethammer (Hg.): Der »gesäuberte Antifaschismus«, a. a. O., S. 501 und S. 515.
Robert Siewert an Rudi Wunderlich am 5. 5. 1958. StAdK-BAA 15.
Helmut Hauptmann: Das Bild des neuen Menschen in der Literatur. Zu einem Buchenwaldroman, und: Bruno Apitz: Um ein Kind (Auszug aus dem Roman), in: NDL, Berlin, H. 7/1958, S. 4–8 und S. 8–23.
Apitz an Schmidt am 7. 1. 1958, LHASA, MD, I 129, Nr. VHSt 15/2.
Schmidt an Apitz am 24. 2. 1958, ebd. – Nach Martin Gregor-Dellin nahmen an der Besprechung neben ihm selbst Fritz Bressau und Lektor Heinz Sachs teil. Geboren sei der Titel in Anlehnung an Hans Falladas »Wolf unter Wölfen«. Siehe Martin Gregor-Dellin: Ich war Walter Ulbricht, a. a. O.
Apitz an Schmidt am 25. 2. 1958, LHASA, MD, I 129, Nr. VHSt 15/2.
Vgl. Stefan Heym: Nachruf, Frankfurt/M. 1990, S. 636–650.
Eisenschmidt: Die Bügelfalte nicht im Herzen. Bruno Apitz bei den Bauarbeitern. In: Leuna-Echo, Mai 1961.
Im April 1961 fand an der Hamburger Universität ein zweitägiges Treffen von Mitgliedern der PEN-Zentren Ost und West statt. Apitz gehörte zu einer hochkarätigen Delegation aus Arnold Zweig, Hans Mayer, Stephan Hermlin, Ludwig Renn und Peter Hacks. Von westdeutscher Seite nahmen teil: Hans Magnus Enzensberger, Martin Beheim-Schwarzbach und Marcel Reich-Ranicki. Geleitet wurde es vom Feuilletonchef der ZEIT Rudolf Walter Leonhardt. Dieses erste öffentliche Gespräch seit der Spaltung der beiden PEN-Zentren 1951 hatte der Verleger der ZEIT initiiert, nachdem die Hamburger Polizei DDR-Schriftsteller wie Arnold Zweig verhaftet hatte. Siehe: Die ZEIT, Hamburg, vom 14. 4. 1961, S. 3–5. Siehe auch: Josef Müller-Marein, Theo Sommer (Hg.): Schriftsteller: Ja-Sager oder Nein-Sager? Das Hamburger Streitgespräch deutscher Autoren aus Ost und West. Das vollständige Tonbandprotokoll, Hamburg 1961.
Bill Niven vermutet, dass ein fehlendes Visum nur ein Vorwand für die Festnahme war. Die Verhaftung sei symptomatisch gewesen für das nervöse politische Klima in Westdeutschland. Siehe Ders.: Das Buchenwaldkind. a. a. O., S. 160.
Zit. nach ebd., S. 161.
Apitz nennt hier den Namen des Kandidaten der CSU für die Landtagswahl in Bayern 1958 Peter Prücklmayer, der 1944/45 im KZ Mauthausen Wachmann war. Diesen skandalösen Vorgang kommentierte der SPIEGEL, Hamburg, H. 35/1958, unter der Überschrift »CSU – SS im Landtag« mit Enthüllungen zu den wahltaktischen Erwägungen der stimmstärksten Landespartei und der SA- und SS-Mitgliedschaft ihres Kandidaten.
Britz (Pseud. von Bruno Apitz): Der Schwur von Buchenwald. Hoven ist gehenkt – Sommer lebt, Wochenpost, Berlin, Nr. 37 vom 13. 9. 1958.
Vgl. Marcel Atze: Die Opfer sind unter uns. Wie sich Bruno Apitz, Peter Edel und Stephan Hermlin an der staatsoffiziellen Urlesung der »Ermittlung« von Peter Weiss in der DDR-Volkskammer beteiligten. In: Irmtrud Wojak, Susanne Meinl (Hg.): Im Labyrinth der Schuld. Täter – Opfer – Ankläger, Jahrbuch 2003 zur Geschichte und Wirkung des Holocaust, Frankfurt/M., New York 2003, S. 231–263. – »Die Ermittlung« wurde am 19. 10. 1965 in 14 west- und ostdeutschen Theatern sowie in London gleichzeitig uraufgeführt. Mit dem Stück wurde erstmals der Judenmord in Ausmaß, Organisation und rassenpolitischer Logik einer größeren Öffentlichkeit in Grundzügen und konkreten, an der Tat beteiligten Personen vor Augen geführt. Dabei ging die aktuelle Instrumentalisierung des Stückes so weit, dass die Berichterstattung auf das Buchenwald-Denkmal verwies und an den Schwur zum Kampf gegen die »Henker von gestern« und die »Atomkriegstreiber von heute« erinnerte. Vgl. Peter Reichel: Erfundene Erinnerung. Weltkrieg und Judenmord in Film und Theater, München, Wien 2004, S. 235.
Bill Niven hat in seiner Studie das Auffinden des DDR-»Buchenwaldkindes« Stefan Jerzy Zweig detailreich rekonstruiert und in seinen Folgen für die Rezeption von »Nackt unter Wölfen« und die Wahrnehmung des Gedenkortes Buchenwald erörtert. Siehe ders.: Das Buchenwaldkind, a. a. O.
Nach Harry Stein: »Nackt unter Wölfen« – literarische Fiktion und Realität einer KZ-Gesellschaft. In: Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien, Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora (Hg.): Sehen, Verstehen, Verarbeiten. KZ Buchenwald 1937–1945. KZ Mittelbau-Dora 1943–1945, Heft 43, Bad Berka 2000, S. 28 f. – Siehe dort die Gegenüberstellung von Auszügen der »B. Z. am Abend« und des Originalberichts von Zacharias Zweig.
Berthold Scheller (Hg.) in Kooperation mit Stefan Jerzy Zweig: »Mein Vater, was machst du hier …?«. Zwischen Buchenwald und Auschwitz. Der Bericht des Zacharias Zweig, Frankfurt/M. 1987, S. 35.
Ebd., S. 45.
Harry Stein: »Nackt unter Wölfen« – literarische Fiktion und Realität einer KZ-Gesellschaft, a. a. O., S. 32. Ebenfalls Bill Niven: Das Buchenwaldkind, a. a. O., S. 46.
In einem am 28. 9. 1944 nachgereichten Schreiben an die Effektenverwaltung heißt es: »Der obige Transport erfuhr in letzter Minute noch einige Änderungen.« Zit. nach Harry Stein: »Nackt unter Wölfen« – literarische Fiktion und Realität einer KZ-Gesellschaft, a. a. O., S. 32, Anm. 18.
Ebd., S. 33, Anm. 19.
Hermann G. Abmayr: »Wer nicht kämpft, hat schon verloren«. Willi Bleicher: Widerstandskämpfer und Arbeiterführer. Ein Filmporträt, mit Tonband-Interviews Willi Bleichers aus den 70er Jahren, Stuttgart 2007. Ders.: Wir brauchen kein Denkmal. Willi Bleicher: Der Arbeiterführer und seine Erben, Tübingen, Stuttgart 1992.
Vgl. Harry Stein: »Nackt unter Wölfen« – literarische Fiktion und Realität einer KZ-Gesellschaft, a. a. O., S. 40.
Josef-Hermann Sauter: Interviews mit Schriftstellern: Bruno Apitz, a. a. O., S. 145.
Siehe die kritische Auseinandersetzung bei Simone Barck: Antifa-Geschichte(n), a. a. O., S. 189 f.
Thomas Heimann: Bilder von Buchenwald, a. a. O., S. 177.
Ebd., S. 176.
Siehe in dieser Ausgabe S. 505–508.
Eine ausführliche motiv-genetische Untersuchung der literarischen Vorstufen des Romans sowie eine historisch-biographische Analyse des Figurensets werden meiner Dissertation zu entnehmen sein.
Claude D. Conter: Bruno Apitz, a. a. O., S. 338.